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DasHaUEan
denKUPPEN
In h a lt
K A PI T E L 1 Valeria 5
ÜBUNGEN 11
KA PI T E L 2 Die Freundschaft 18
ÜBUNGEN
KAPITEL 5 Das F e s t
ÜBUNGEN
K A PI T E L 4 Markus
ÜBUNGEN
KA P I T E L 5 Der G e b u rts ta g
ÜBUNGEN
KA P I T E L 6 D*as Geheimnis 70
Ü B U N G E N 76
KA P I T E L 7 Schluss, aus! 80
Ü B U N G E N 84
Valeria
as Haus liegt an der Nordsee. Es ist groß und
alt. „Das Haus an den K lip p en 1“ , n en n en es
die Leute. Dort, in der N ähe eines k le in en
Dorfs bei Husum, ganz im Norden D eutschland s,
w oh n t Valeria mit ihrer Mutter.
V aleria ist n ic h t nur in telligent, sie sieht auch gut aus. Sie
hat blaue Augen und dunkle Haare. Sie ist groß und schlank.
Sie b esu ch t das G ym nasium in Husum. S ie lernt gern und ist
gut in der S ch u le.
Aber sie ist n ich t g lü ck lich . Sie und ihre M utter sind allein.
Niemand besucht sie in ihrem Haus. Die Leute sagen, es s p u k t 2
1. e K lippe : St e i n o d e r F e l s am Meer.
2. sp u k en : das tun G e i s t e r ab 2 4 Uhr.
Pa? Maus an
denKLIPPEN
dort. N achts gesch eh en dort seltsam e Dinge. N achbarn hören
S c h re ie , sehen L ich ter an- und ausgehen. E in m al hat es dort
au ch gebrannt. Es muss ein G eh eim n is 1 geben.
„ Z a u b e r r ite n 2“ , sagen die Leute: „Da w oh n t eine H e x e 3!“
Valeria spricht niem als darüber, mit niemandem . „Die Leute
reden v ie l“, sagt ihre Mutter, „du musst du selbst se in .“ Aber
sie m acht sich auch Gedanken, denn Valeria ist im mer allein.
V iele gehen ihr aus dem Weg.
A u ch wer n ic h t an H exerei und Spuk
glaubt, sprich t n ich t oft mit Valeria,
denn sie ist sch ü ch tern 4. In der
K lasse sp rich t sie nur le ise, und
in der Pause sitzt sie, ein B u c h in
der Hand, a llein auf ein er Bank,
und sieht, w ie die anderen reden
und lachen.
M a n ch m al sieh t jem a n d sie an.
Dann wird sie ganz rot.
V aleria ist in ihrer Welt
g e f a n g e n 5. Die anderen leben.
6
V a le n a r
7
Das H3U£ an ^
denKLIPPEN
ken n en uns doch schon lange. Was will er von m ir?“ fragt sie
sich. Aber hat sie das n icht irgendwo gelesen? „Da kann man
jem an den jahrelang im m er w ieder sehen, und plötzlich ..."
„Theodor S to r m !“ Markus liest den T ite l des B u c h e s in
V alerias Hand. „Ach ja, das blöd e Referat! S c h reib st du das
se lb s t? “ fragt Markus. „M eins hab ich aus dem Internet, gratis!
Ich kan n dir die A dresse . . . “
Aber Valeria hört n icht richtig zu, sieht schnell die wenigen
Büch er d u r c h 1, die im Bibliotheksbus stehen. Markus schaut
sich um, plötzlich fragt er sie: „Kommst du mit, was trinken?“
„Gern.“ sagt Valeria. Sie gehen ins Cafe Tönspedder. Sie
trinken Tee.
^ r Markus spricht. Er spricht ohne Pause. Er spricht
j j über die Schule, über ihre Lehrer. Physiklehrer
~ ^ Prien hat einen Eierkopf, die Englischlehrerin
trägt zu kurze Röcke, „damit man ihre X-Beine
J J sieht“. Ihr Deutschlehrer Dr. Wagenhuber sieht
^ aus wie ET und spricht nach 20 Jahren in
Husum noch immer mit bayerischem Akzent ...
Markus m acht ihn nach: „Jo woast dös nett?“.
V aleria lacht.
Dann stehen sie vor dem Cafe.
„Wo ist denn der B ib lio th e k s b u s ? “ fragt Markus.
1. d u rc h se h e n : s c h n e l l zur O r ie n t i e r u n g a n s e h e n , n ic h t r ic h ti g l es en .
a
V a le n ä ^ j^
„Der Bus ist weg, der b leibt nur eine Stu n d e hier. Sag mir
n ich t, du w olltest - ein B u c h ? “ V aleria lacht.
„Ja, n ein , m ein Referat aus dem Internet ist ein b iss c h e n zu
kurz, und v ie lle ic h t kennt unser lieber D e u tsch leh rer es schon.
Der hängt doch ständig 1 am Computer. Man kann ja nie
w issen. Und . . . “
„Du w illst das Referat ein b is s c h e n strecken 2?“ fragt ihn
V aleria. „ V ie lle ic h t kann ic h dir h e lf e n .“
Und zu sam m en gehen sie ins Cafe zurück.
„Wie heißt denn dein T h e m a ? “ m öch te V aleria w issen.
„Mein T h e m a !“ la ch t Markus. „Das T h em a habe ic h vom
Wagenhuber. T o n io Kröger! Von Th om as M a n n .“
„Dann gib mal h e r.“
V aleria schreibt. S ie sch reibt ein neues Referat. Den T ext
aus dem Internet findet sie furchtbar. „Guck mal hier: das sind
doch O rthographiefehler! Das kannst du dem W agenhuber
n ic h t g e b e n !“
Markus sieht sie an, b estellt einen Grog 3.
Die G e sch ich te von T o nio Kröger ken n t sie gut. Sie findet
T h om as M ann auch ein b is s c h e n langw eilig, aber er ist der
L ie b lin g ssch riftsteller ihrer Mutter.
Draußen wird es langsam dunkel.
1. stä n d ig : im m er.
2. stre ck e n : lä ng er m a c h e n .
3. -r G rog : h e iß e s n o r d d e u t s c h e s G eträn k m it Rum .
9
Das HaUS an <ä£ä
sr denKLIPPEN^
Die Uhr schlägt sechs. „Ich muss n ach H ause“ , sagt Valeria.
„Wir k ö n n en uns morgen w ied er h ier treffen. N och zwei oder
drei Se iten , und das Referat ist p erfe k t.“ Sie hilft ihm gern.
M arkus gefällt ihr.
10
Ü B U N G E N
Leseverständnis
] Was steht im Text, was nicht?
1. Die Leute denken, bei Valeria und ihrer Mutter sei alles in
Ordnung.
2. Valeria ist oft allein.
3. Valeria geht in die Bibliothek, weil sie Bücher für eine
Arbeit braucht, die sie für die Schule schreiben soll.
4. Valeria mag Theodor Storm und findet Thomas Mann ein
bisschen langweilig.
5. Markus findet Storm und Mann langweilig.
6. Markus hat den größten Teil des Referats schon geschrieben.
7. Markus ist der Klassenbeste in Deutsch und Latein.
8. Valeria möchte noch nicht nach Hause und geht mit Markus
ins Cafe.
9. Im Kaffee sprechen sie auch über ihre Lehrer und Markus
bringt Valeria zum Lachen.
10. Valeria meint, Markus’ Referattext müsse neu geschrieben
werden.
11. Valeria hat Angst vor dem Meer und lebt ungern an der
Nordseeküste.
11
Ü B U N G E N
Wortschatz
f Die Leute glauben, bei Valeria und ihrer Mutter gehe es nicht mit
rechten Dingen zu ... Was ist in dem Haus an den Klippen los? Die
folgenden Wörter kennst du schon aus dem Text. Verbinde einfach
jedes Wort mit der passen d en D efinition oder E rk läru n g und
definiere selbst die zwei Wörter, die hier nicht erklärt werden.
12
Ü B U N G E N
1. r Strand(”-e)
2. e Küste(n)
3. e Klippe(n)
4. r Deich(e)
5. e Ebbe(n)
6. e Flut(en)
7. r Sturm("-e)
o
•JA
13
Ü B U N G E N
Hörverständnis
Spucken oder spuken...
G eister sp u ken , wo sie w ollen. S p u cken ist in K inos und S traßen bahn en
h eu te verboten.
Hier hörst du keinen Unterschied zwischen ck und k, sondern zwischen
langem u und kurzem u.
Steht nach dem Vokal (u) ein Doppelkonsonant, ist der Vokal kurz.
Dieselbe Regel gilt heute bei ss und ß: das u in Buße ist lang, das u in
muss ist kurz.
In anderen Sprachen wird der Doppelkonsonant doppelt gesprochen, im
Deutschen nicht.
1. spucken - spuken
2. ebben - eben
3. den - denn
4. wenn —wen
5. Buße - Busse
6. Fuß - fuss
7. Gel - gell
8. Wall - Wal
9. Hölle - Höhle
10. Bumm - Boom
14
Ü B U N G E N
Welche Angst ist rational, welche nicht? Was kann man gegen
irrationale Ängste tun?
15
D ie g r a u e S t a d t ,
AM GRAUEN M E ER ..
Theodor Storm
( 1 8 1 7 - 1 8 8 8 ) i s t in H u s u m g e b o r e n . D a s L a n d ,
in d e m H u s u m lie g t ( H o l s t e i n ) w u rd e e r s t von
D ä n e m a r k , d a n n (a b 1 8 6 4 ) v o n P r e u ß e n re g ie rt.
S t o r m hat L y r i k und P r o s a g e s c h r i e b e n . S e i n
w i c h t i g s t e s W e r k ist w o h l d ie N o v e l l e „ D e r
S ch im m elreiter“ .
Th om as Mann
( 1 8 7 5 - 1 9 5 5 ) ist in L ü b e c k
g e b o re n . V o r a lle m sein R o m a n
„ D i e B u d d e n b r o o k s “ und d ie
E r z ä h l u n g „ D e r T o d in V e n e d i g “
( v o n V i s c o n t i v e r f i l m t ) s in d in d e r
16
❖ Text 1 ❖
„Ja, den Düwel ook, ma tres ❖ Text 2 ❖
chere d em o iselle“ , sagt der alte S eit Jahrhunderten baut man D eiche,
M ann zu seiner E nkelin, die vor aber bei Sturm flu ten steht das Land
französisch. Später wird diese Art von D e ich e n , die auch bei
Enkelin zur Rebellin und muss Sturm fluten stehen bleiben. A b e r die
sich doch dem W ille n der L eute wollen sich nicht sagen lassen,
Fam ilie fügen. A b er mit der wie sie ihre D e ich e bauen sollen, und
reichen Fam ilie geht es bergab, arbeiten nur ungern und schlecht mit.
ausbreiten. T ho m as, der letzte d iesem T a g sieht man ihn bei Sturm
Herr des Handelshauses, fällt, als a u f seinem w eißen Pferd den Deich
er stirbt, sehr sym bo lisch in eine entlang reiten - als Gespenst. W a s war
❖ Text 3 ❖
Ein ju n g e r M ann besucht seinen Cousin im Lungensanatorium.
Dort entdeckt man bald, dass auch er krank ist und dort bleiben
Die
Freundschaft
O eit jenem N ov em bernachm ittag sind Markus und
V aleria Freunde.
In der Pause sieht man sie im m er zusam m en.
Oft b e g l e i t e t 1 Markus sie n a c h der S c h u le n a c h Hause. Am
Anfang sp rich t V aleria wenig. Sie hört ihm zu. S e in Leben,
sein e Freu n d e - er hat im m er viel zu erzählen. A u ch sie
sp rich t von Tag zu Tag m ehr, sie sp rich t über sic h selbst. Alles
erzählt sie ihm. Mit n iem a n d em hat sie so sp rech e n können.
A u ch m it ihrer M utter n ic h t, m it der sie doch gern zu sam m en
in
F re u n d sch a ft
ist. Sie und ihre M utter leben in v e rsc h ie d en en 1 W elten. Was
ist m it Markus anders?
V aleria sprich t oft über B ü c h e r und über M usik. Sie spielt
K lavier und liebt K la ssisc h e Musik. Markus spielt ein b iss ch en
Gitarre, aber B eeth ov en und Mozart, das ist für ih n „ S c h r o t t 2“.
Aber b eide lieben die Natur, das Meer, und sie sp rech en über
alles, was sie erleben.
Zusam m en mit Markus trifft
V aleria au ch andere Leute,
seine Freunde: sie sprich t dann
n ic h t viel, aber sie ist a u ch gern
einm al m it anderen Leuten
zu sam m en. Das ist alles neu für sie!
V aleria v e r ä n d e r t 3 sich. A u ch die Lehrer haben
das bem erkt. „Valeria war w irk lic h zu s c h ü c h t e r n “ ,
sagen sie, „und dann diese pro blem atisch e
F a m ilien situ a tio n ! Jetzt strahlt 4 sie im m er übers ganze
G e s ic h t.“
19
DasHaus an
denKLIPPEN
m ehr als Freu n d sch aft. Markus findet V aleria sch ön und auch
sehr in teressant. Am Anfang sc h ein t sie sc h ü c h tern , aber dann
- „Sie ist n ich t w ie andere M ä d c h e n “ , sagt Markus, „sie hat so
viele Interessen. M it ihr ist es n ie la n g w e ilig .“ Er w ill m ehr als
nur ein Freund sein. Aber er wartet noch, denn er ist u nsicher.
„Gefalle ich ihr w irk lic h oder ist es nur, weil sie n ich t mehr
allein sein w i ll? “
20
Das M3US an
denKLIPPEN
aber bis heu te hat er n ic h t den M u t 1 gehabt.
„V erste h e“ , sagt er, „darüber haben wir noch nie
gesproch en . Was ..“ Aber er sp rich t n ic h t w eiter, denn V aleria
wird unruhig 2. Markus kom m t w ied er auf sein T h em a zurück.
„M ach dir n ich t so v iele Gedanken. W ir gehen da
zu sam m en hin. Tan z en , essen und trin ken , Leute ken n en
le rnen - das ist w irk lic h n ic h t so k o m p liz ie rt!“
V aleria ist n och n ic h t ü b e r z e u g t 3. Sie kennt die Leute,
k en n t ihre B l i c k e 4, die s p i t z e n 5 Bem erkungen. Sie wird die
ganze Zeit in der Ecke stehen, oder am Fenster, so w ie sie es
in der K lasse im m er gem ach t hat. Aber Markus kom m t mit. Er
hilft ihr sich e r ...
„Was zieh e ic h denn an ? “ fragt sie ihn.
„Ja was du ... ich m e in e ... v ie lle ic h t ... k ein e n P ullover!
N ich ts A ltern atives! Du kannst m it S u san n e in die Stadt
fahren und etwas kaufen. Die m ach t das gern. U nd mit
K lam otten 6 ken n t sie sic h aus 7.“
„ S u sa n n e ? “ V aleria ist skeptisch . Sie ken n t Su sa n n e
praktisch nur vom Sehen.
22
D ie
F re u n d sch a ft
S ie ist eine gute F reu n d in von Markus. Er und sie ken n en
sic h sch o n aus dem K indergarten. S ie ist im m er guter Laune,
steht im m er im M i t t e l p u n k t 1. Ihre Hobbys: Jungs, K lam otten,
Partys. Sie ist im m er nett zu V aleria, aber die b e id e n haben
sic h w irk lic h n ich ts zu sagen. V aleria m eint, S u san n e ist in
M arkus v erliebt und eifersü chtig 2 auf sie. Aber das sagt sie
n ich t. Und w en n es Markus so w ich tig ist ...
1. r M ittelp u n k t : s Z en tr u m .
2. e ife rsü ch tig se in : j e m a n d e n (l i e b e n und) für s i c h h a b e n w o l l e n .
3. a u sg e sch n itte n sein : e in D e k o l l e t e h aben .
23
V IG
F re u n d sch a ft
N ach m ehr als ein er Stu n de haben sie e n d lic h , was sie
su chen. Ein sch w arzes Kleid. Es ist kurz - aber n ic h t zu sehr;
elegant - aber n ic h t für „ältere D a m en “ ; m o d isch - aber noch
relativ „n orm al“ , w ie Su san n e sagt. Und V aleria ist auch
zufrieden. Das K leid steht ihr w irk lic h sehr gut.
„Wo wir sch o n mal hier sind kauft sich Su san n e auch
ein Kleid. Es ist kurz und rot.
Zu kurz und zu rot, findet Valeria.
„Du m usst n och viel le rn e n “ , erklärt ihr Su sanne.
Ü B U N G E N
Leseverständnis
] Was steht im Text, was nicht?
26
Ü B U N G E N
Wortschatz
] So viele Adjektive für eine Person ...
Welche Definition (a-d) passt? Eine ist natürlich zu viel.
27
Ü B U N G E N
28
Ü B U N G E N
^ 3 n ~ - d u r c h - f ü r - m it - m it - h i n t e r
20
Ü B U N G E N
] M arkus will nicht nur ein Freund sein. Er will ihr Freund sein.
Aber sie? Liebt sie ihn? Liebt sie ihn nicht? Was meinst du?
Was ist wichtig für eine Freundschaft? Was für die Liebe?
Und wo ist der Unterschied? Hier ist eine Liste:
30
trin ken mit. V aleria m ach t eine Eistorte.
Markus h olt sie m it dem Auto ab. S u sa n n e und Lars, ein
alter Freu nd von Markus, sitzen auch im Auto.
Den ganzen Tag hat V aleria an die Party gedacht. Sie hat
die Haare mit einem roten Ban d 1 gebunden und sic h ein
w enig g e s c h m i n k t 2. „U n gesch m in kt gefällst du m ir b e s s e r !“
31
Das H3US an
& den KLIPPEN
hat ihre M utter gesagt. Aber sie kann ja n ich t im m er auf ihre
M utter hören.
Sie fahren zu einem Haus am Meer. A lles ist hell
e r l e u c h t e t 1. Vor dem Haus steh en viele Autos, man hört
Musik. Im großen Garten ist n iem an d , es ist sch on zu kalt. Alle
sind im Haus
Im W o h n z im m er stehen auf
ein e m großen T is c h Getränke. Es gibt auch
viel zu essen: große T orten, K artoffelch ips, Salate,
K rabb en b rötch en 2.
Es sind etwa fünfzig Perso nen gekom m en. Die m eisten hat
V aleria sch o n einm al in der S c h u le gesehen. Stefans Eltern
sind n ic h t da. Niemand ist älter als zwanzig. V iele sind
elegant angezogen, m a n c h e - zum B eisp ie l Lars - tragen
einfach nur Jeans, einige tragen extravagante Kleidung und
1. e rle u c h te t : vo ll Lich t.
2. -e K rabbe : k l e i n e s T i e r mit B e i n e n , das im M e e r lebt; sein F l e i s c h ist
h el lro t.
32
Das F e st
1. -e F r is u r : w i e m a n d i e Haa re trägt.
2. to ll : p h a n t a s ti s c h .
Das W3US an
«* den KLIPPEN
müde. Lars sagt kein Wort. Neben ih m sitzt S u sa n n e auf dem
Rü cksitz und spricht u n u n te rb ro ch en b
„Habt ihr gesehen, wie alle mein neues Kleid angestarrt2
haben?“ fragt sie. „So viele Komplimente habe ich noch nie
bekommen. Es hat ja ein bisschen zu viel gekostet“, sagt sie, „und
meine Mutter hat ein Riesentheater gemacht. Zu teuer! Zu kurz!
Zu rot! Aber habt ihr gesehen, was die D ö rte3 anhatte 4? So ein
kurzes vom letzten Jahr! Wie die ausgesehen hat! So ein
H ü h n c h e n 5! Und dazu diese Sauerkrautfrisur!“ Sie lacht.
„Aber du hast n o c h n ic h ts zu m ein em n eu en K leid gesagt!“
Sie legt Markus eine Hand au f die Sch u lter.
Markus antw ortet n ich t. Er sieht im m er w ieder V aleria an.
Es sieht ein b iss c h e n so aus, als m ach e ih n S u sa n n es Gerede 6
nervös.
Dann stehen sie vor dem Haus, in dem V aleria w ohnt. Es ist
alt und sehr groß. W ie v iele Häuser in der Nähe vom Meer,
steht es au f einem klein en Hügel. So sch ein t das Haus n och
größer, und dunkler. Die Bäum e im Garten tragen keine Blätter
mehr. S ie sehen aus wie B ild e r von traurigen K indern. Das
M eer ist ruhig heute Nacht. Nur von den K lip pen her kann
m an es leise p lä tsch ern 7 hören.
36
Das F e st
V aleria sieht die anderen an. Sie m öch te jetzt gern w issen ,
was sie denken. Su sa n n e starrt mit großen Augen das Haus an.
S ie spricht n ich t mehr. Lars läch elt vor sich h in und s u m m t 1
ein Lied. Aber da hat Markus sch on die W agentür geöffnet und
n im m t V aleria an der Hand.
„Ich bring d ich n o c h an die T ü r “ , sagt er.
Hand in Hand geh en sie durch den Garten.
Kurz vor der Haustür b leibt er stehen und küsst sie leich t
auf die Lippen.
„Gute Nacht, V a le ria “ , sagt er und geht zu rück zum Auto.
S ie m öch te tanzen und singen, so g lü ck lic h ist sie in
diesem Moment.
Dann sc h ließ t sie die Haustür auf.
„H offentlich passiert es n ic h t je tz t!“ denkt sie. „Nur jetzt
n ic h t ! “
Aber als Markus sc h o n im Wagen sitzt, die W agentür noch
geöffnet, hört man ein e n en tse tz lic h e n S c h re i. Es ist ein M ann,
der schreit. Er sch reit laut.
In der S tille der N acht sc h e in t der S c h re i doppelt so laut.
Er kom m t aus dem Haus an den K lip pen , ihrem Haus!
Sie sieht das Auto der Freu n d e sc h n e ll fortfahren. So
sc h n e ll, als wäre der T eu fel hinter ihnen her.
1. su m m en : n u r die M e l o d i e n a c h m a c h e n o h n e zu si n gen .
37
Ü B U N G E N
Leseverständnis
| Was steht im Text? Ergänze die Satzanfänge 1-9 mit passenden
Fortsetzungen aus der Liste a-j (eine passt nicht!)
S u s a n n e s K leid - die P a r t y - v ie le F r e u n d e
h a b e n - M a r k u s - e s s e n u nd t r i n k e n
38
Ü B U N G E N
Wortschatz
] Heute Morgen kommt Markus zu spät und Dr. Wagenhuber ist
sc h o n in der K la ss e . Da ka n n M a rk u s s c h le c h t mit V a le r ia
sprechen. In dieser Situation schreibt man „Briefchen“ und gibt
sie dem Banknachbarn, der das Briefchen weitergibt ...
Setze ein, was fehlt (Präfixe oder Präpositionen)
] Zur Party sind viele Leute gekommen. Wie sehen sie aus? Was
haben sie an? Beschreibe die Leute mit Hilfe der aufgelisteten
Elemente:
Unser Test
| Partym uffel und Leute, die in der Ecke stehen, lädt niem and
gern ein. Und dich? W as antw ortest du auf diese Fragen? Bei
einer Party:
4«
Ü B U N G E N
^ € l iv a ls ^
1. Heute hat Mami dich so spät abends aus dem Haus gehen
lassen?
2. Ach, so ein schönes Kleid. Das kann ich gut verstehen, dass
du das jedes Jahr im Sommer anziehst.
3. So eine originelle Frisur. Hast du die selbst gemacht?
4. Rote Schuhe? W elche Schuhgröße hast du denn, 48 oder 49?
5. Deine neue Freundin ist wirklich ein ganz liebes Mädchen.
41
H o c h im N o rd en ...
D
as L a n d S c h l e s w i g - H o l s t e i n
l ie g t i m N o r d e n
D e u ts c h la n d s - bis 1 8 6 4 w ar das
D o r t , an d e r N o r d s e e k ü s t e , l i e g t d ie
S a n d s t r ä n d e s in d v o ll vo n
T o u riste n .
A b e r d ie N a t u r i s t h i e r n i c h t
H im m e r freu n d lich .
D i e N o r d s e e ist n i c h t d as
M ittelm eer.
D a s W a s s e r s t e i g t ( F l u t ) un d f ä l l t
p a a r M e t e r m e h r. D a n n ü b e r f l u t e t 1
d ie N o r d s e e d a s L a n d .
H e u t e g i b t e s gut f u n k t i o n i e r e n d e D e i c h e und A l a r m s y s t e m e .
42
F rü h e r h ab en bei den g ro ß e n Flu te n im m e r w ie d e r v ie le M e n s c h e n
d en T o d g e f u n d e n .
1 6 3 2 s o l l e i n e g a n z e S t a d t im M e e r v e r s c h w u n d e n s e i n . S e i t d e m
g i b t e s d ie I n s e l n N o r d s t r a n d und P e l l w o r m , w o e i n m a l F e s t l a n d
war. K a n n m a n d o rt h e u t e n o c h d ie K i r c h e n g l o c k e n d e r v e r s u n k e n e n
S t a d t l ä u t e n h ö r e n ? D i e L e u t e im N o r d e n - s a g t m a n - e r z ä h l e n g e r n
s c h e i n e n T e u f e l , H e x e n und
G e s p e n s t e r h i e r zu H a u s e zu s e i n .
a. die Hexe
b. das Gespenst
c. der Teufel
43
K A PITEL 4
Markus
m n ä c h s te n M orgen ist V aleria n o c h ganz
d urch ein ander. Sie hat im m er w ieder von
Markus geträumt.
„Jetzt hat er es au ch gehört. V ie lle ic h t w ill er jetzt n ich ts
m ehr von m ir w issen. A ch was! Ich gefalle ihm ja ... oder
n ic h t? H offen tlich ruft er an. V ie lle ic h t hat er Angst vor mir
und dem Haus. W ie alle a n d e re n .“
Den ganzen Tag sitzt sie am Telefon .
„Nun klingel s c h o n !“ sagt sie.
N achm ittags klingelt es en d lich.
Punkt fünf.
4.4
M arkus
45
Das H3US an
den KLIPPEN
Um halb sieben muss V aleria sch o n w ieder n a ch Hause.
Ihre M utter wartet mit dem A b en d esse n auf sie.
„Weißt du“ , erklärt ihm V aleria, „das ist alles neu für sie.
Ich bin n och nie abends von zu Hause weg g ew e sen .“
S ie sieht Markus an, wird ein b iss ch e n rot.
46
M arkus
V aleria hat zum ersten Mal ein e n festen Freund. 1 Sie ist
glü cklich .
F ü r M arkus ist sie n ic h t die erste, er hat sc h o n viele
F reu n d in n en gehabt.
„Die Frauen sind ganz v e r r ü c k t 2 n a ch M arku s“, sagen sein e
Freunde.
Er ist groß und b reitsch ultrig. Er hat große blau e Augen.
W en n er läch elt, sieht er aus w ie ein Sch au sp ieler.
Aber V aleria ist anders als die anderen M ädchen.
„Sie redet n ic h t so v iel dum m es Zeug 3. Sie ist einfach
+8
M arkus
49
Haue an
den KUPPEN
Fußball. Er fährt gern in die Stadt, zieht sich trendy an und
gibt viel Geld für K leidung aus. A bends geht er am lieb sten in
Lokale, die „ in “ sind. Ist er allein , setzt er sich vor den
C om puter und spielt.
V aleria findet das alles z ie m lic h blöd. Die G esch äfte in der
Stadt in teressie ren sie nicht. Dort geht sie gern in die
B ib lio th e k oder ins Museum .
Ist sie zu Hause, hört sie M u sik oder spielt Klavier.
S ie geht gern am Strand spazieren.
S ie ist au ch gern einm al ein paar Stu n den allein . Sie
lan gw eilt sic h selten.
„Na gut“ , sagt Markus, „gehen wir ins Restaurant. V ie lle ic h t
ins C hina-R estaurant, und laden nur ein paar Freu n de ein,
sagen wir, zehn oder zwölf. Das w ird v ie lle ic h t au ch ganz
lu stig.“
„N ein “ , antw ortet V aleria energisch, „das ist m ein
Geburtstag, den feiern wir, w ie ic h w ill. Ich w ill m it dir allein
ausgehen oder h ö c h sten s n o c h ein anderes Paar e in la d e n .“
M arkus ist n ic h t b egeistert b aber er sagt n ich ts.
„Wir kön n en Lars und Su sa n n e e in la d e n “ , schlägt er vor.
„Lars und S u s a n n e ? “ fragt sie. „Glaubst du denn ...?
K o m isch es Paar. Sie sp rich t nur über K leidung und
F e rn se h serie n , und Lars . . . “
SO
M arkus
1. r E in z e lg ä n g e r : je m a n d , de r ge rn a l l e i n ist.
2. v e rw u sc h e lt : u n o r d e n t l i c h , n i c h t ge käm m t.
51
Ü B U N G E N
Leseverständnis
| Was steht im Text, was nicht?
52
Ü B U N G E N
53
Ü B U N G E N
Wortschatz
J S a g ’s anders: Ersetze den unterstrichenen Satzteil durch ein
Wort aus der Liste:
54
Ü B U N G E N
Typen - Klischees?
Lars ist ein In te llek tu e lle r, sagt M ark us. Und M ark us? Ein
Schönling, denkt Valerias Mutter (natürlich sagt sie das nicht).
Und w a s m e in s t du: Ist V a l e r i a v i e l l e i c h t ein b is s c h e n
„alternativ“? Oder nicht? Und du selbst?
Wie sehen sich diese „Typen“ selbst?
Was schreiben sie zum Beispiel in einer Zeitungsannonce? Bisher
haben wir vier Jugendliche kennen gelernt. Zwei der folgenden
Anzeigen aus den Rubriken „Lonely H earts“ oder „Kontakte“
haben zwei unserer vier Freunde geschrieben - welche?
Der G eburtstag
arkus, Valeria, Lars und Su san n e treffen sich
M
im Flip. Sie trinken ein Glas Sekt zusamm en,
„auf V ale ria !“ .
56
— i D er
| i G e b u rts ta g
Dunkel steht das große Haus im M ondlicht.
Aber drinnen ist es hell. Die E inrichtung 1 ist m odern und
elegant.
„Das sieht ja ganz norm al a u s!“ sagt Susanne.
Die anderen sehen sie an.
„Ich m eine, so ein sch ön es Haus! Und du hast uns noch nie
ein g e la d en !“
„Ich denke, wir setzen uns ins E sszim m er“ , sagt Valeria. Sie
ist ein b issch en nervös.
„Ich habe n ich ts Besonderes gekocht
E in fach Spagetti mit Ragout. Eine
Pizza habe ich auch gebacken. Dann
gibt es Sch ok olad en eis und
R o s in e n k u ch e n .“
Das Esszim m er ist sehr groß,
der T isc h sch on gedeckt. An
einer W and hängen
L andschaftsbilder, an den
anderen W änden stehen Bücherregale.
Hier sch eint alles alt und w e r t v o ll2 zu sein. Lars w ill sich alles
genau ansehen, aber Markus ruft ihn zu T isch :
„Lass das alte Zeug und kom m jetzt e s s e n !“
1. -e E in rich tu n g : M ö b e l etc.
2. w e rtv o ll : wa s vie l kostet.
57
Das H3US an
Q L den KLIPPEN
V aleria bringt zwei S c h ü sse ln V eine mit N udeln, eine mit
der F le isc h so ß e.
B eim Essen fragt Lars V aleria n a c h den Bild ern und vielen
der alten B ü c h er im Zimmer. V aleria antwortet gern, viele der
B ü c h e r hat sie gelesen.
Sie sp rech e n u nu n terbro ch en .
„ In tellek tu ellen a b en d “ , bem erkt Markus sarkastisch.
„Da haben sic h zwei g efu n d en “ . A u ch Su san n e findet die
G e sp räch sth em en ein b is s ch e n langweilig.
W irklich haben Valeria und Lars viele Interessen gemeinsam:
Bücher, Kunst, klassische M usik - und norm alerweise können
sie mit n iem and em über diese Dinge sprechen.
Als V aleria das Sch o k o la d e n e is bringt, hat sic h die
K o n stellatio n der Paare geändert. Lars sitzt neben V aleria,
Su san n e n eben Markus. Su sa n n e sc h e in t n ich t u nzufrieden
mit d ieser Änderung.
S ie erzählt Markus von ih ren R eisep län en für den Som m er.
Aber Markus hört n ic h t rich tig zu. Er sieht im m er w ieder
V aleria an, die mit Lars spricht.
V aleria bem erkt seine B lic k e nicht.
Er ist eifersüchtig, aber er will den anderen n ich t den
Abend ruinieren.
Da hören sie einen S ch rei.
58
D er
G e b u rts ta g
S u san n e springt auf.
„Mein Gott! W er sch reit denn da? Das ist ein Mann! Das
m uss hier im Haus s e in .“ S ie b leibt stehen.
A u ch Markus steht auf.
Nur Lars bleibt sitzen. „Ist da was p assiert?“ fragt er, und er
v ersucht, es so norm al w ie m öglich zu sagen.
Aber Valeria sagt nur: „Es tut mir Leid. Es tut m ir so L e id !“
und rennt aus dem Zim m er, die T reppe hinauf.
„Hier b leibe ich keine M inu te m e h r !“ sch reit jetzt Su sanne.
„Markus, bring m ic h bitte n a ch H au se!“
Markus sagt n ich ts.
Da hören sie w ieder einen Sch rei.
„Markus, ich w ill weg h ie r !“
„Ja, gut, ich kom m e ... K om m st du auch, L ars?“
„Nö, ich b leibe n o c h ein b is s c h e n .“
Markus und S u sa n n e gehen.
Lars geht V aleria n ach, die T reppe hinauf.
Er sucht V aleria und ruft: „Valeria! V aleria! Wo bist du? Ist
alles in Ordnung? K ann ich dir h e lfe n ? “
Es ist dunkel im F l u r 1, er kann n ich ts sehen. Als V aleria
p lö tz lic h aus einem Z im m er kom m t, macht Lars einen
Sprung 2 zurück.
1. -r F lu r : r Korrido r.
2. -r S p ru ng : k om m t v on sp r in g e n .
59
Das H3US an
T O
V den KLIPPEN
„Was m ach st du denn hier? Se id ihr
d enn ... sind die anderen au ch n och
d a?“ fragt sie.
„ N ein “ , sagt er, „die anderen sind
w eg.“
„Geh bitte a u c h !“
W eint sie? Lars w ill sie n icht
a llein lassen.
„Kann ic h dir n ic h t h elfen? Nun
sag mir doch, was los is t“ , b ittet er sie.
„N ichts ist los! Ich darf ... das geht
d ich n ich ts an h Bitte, geh je t z t !“
Im Z im m er lacht jem and, aber das
L ach en klingt n ic h t norm al, ein
b iss ch e n w ie das L ach en der
V errü ckten in H orrorfilm en. Aber Lars
b e e in d r u c k t 2 das nicht.
„Wer ist denn d a?“ fragt er.
„Lars, bitte. Geh je tz t!“
In diesem M om ent geht die Zim m ertür
auf. Ein alter Mann steht dort: Er ist groß,
62
D er
G e b u rts ta g
au f dem K op f hat er eine M atrosenm ütze b sonst sieht man
n ich ts, es ist zu dunkel.
„Ich b i n ’s ! “ sagt er leise und la ch t w ieder. „Du kannst es
ihm ruhig sagen, Lütte 2!“
„Papa“ , sagt Valeria: „du so llst doch im Bett b le ib e n .“ Sie
nim m t ih n am Arm und bringt ihn w ieder in das Zim m er.
„Wer ist denn d ieser Ju n g e ?“ fragt er Valeria.
Lars wartet im Flu r und hört noch, w ie sie zu ihrem Vater
sagt: „Also gute Nacht, Papa. W en n du etwas b rauch st, ru f
m ich b itte .“
6.3
Ü B U N G E N
Leseverständnis
W a s s t e h t im T e x t , w a s n i c h t ?
6t
Ü B U N G E N
„Mein Gott“, sagt Susanne. „Die Leute haben doch Recht. In dem
Haus ...“
„Ja?“ fragt Markus.
„Da spukt es, oder da lebt ein Verrückter ... und ich ... bin
mitgegangen. Markus, du gehst doch nicht mehr in das
Gespensterhaus, oder?“
„Du weißt“, antwortet Markus ...
Wie geht der Dialog weiter? Wird es heute Abend im Auto noch
romantisch?
Wortschatz
J W a s p a s s t - in w e l c h e r F o r m ?
B a c k e n - b ra ten - g rillen - k o ch e n
65
Ü B U N G E N
Grammatik
] Erkläre den Unterschied in deiner Muttersprache:
66
ü B U N G E N
67
Ü B U N G E N
Die Liebe
(Schauspiel in drei oder
W arten ...
mehr Akten)
Du w artest a u f
seinen /ih ren A nruf.
Du bist
W as m ach st du?
verliebt!
W as d enkst du nach
Musst du mit allen fü n fzehn, w as nach
darüber sprechen (Mütter, fünfund vierzig M inu ten?
Freunden ...), oder behältst du es W ie v iele Stund en/
für dich? M inuten d arf e r od er sie zu
Kannst du noch lernen oder arbeiten? spät kom m en ?
Isst du mehr oder weniger als sonst? (W ann geh st du w eg ?)
Was machst du, wenn du allein bist? W as m achst du, wenn er
Musik hören, schreiben, nichts ... od er sie kein e gute
E ntschu ld igu ng hat?
Du zeigst ihm d ie kalte
S ch u lte r - du sagst gar
Ausgehen
nichts m ehr - du geh st w eg
Ist es wichtig, wohin ihr zusammen - du w einst ...
geht?
Muss es ein bestimmtes (teures,
romantisches, cooles ...) Lokal sein? Die K rise ist d a -
Oder lieber ein dunkler Ort (Kino ...)? u nd nun?
Muss er oder sie dich zu Hause Was tust du?
abholen und wieder nach Hause Er oder sie versteht dich
bringen (mit dem Auto? nicht!
Mit dem Taxi, dem Moped, zu Fuß)? Du erzählst etwas und er
oder sie sieht imm er auf die
Uhr.
Er oder sie hat diese W oche
keine Zeit für dich!
Er oder sie geht m it einem
oder einer anderen ins Kino!
Ihr streitet immer.
Er oder sie sagt: „Ich habe
die Nase v oll!“
Ü B U N G E N
W i c h t i g e E le m e n te :
W a s d a r f n ich t f e h le n ?
B lu m e n Z u k u n fts p lä n e
T rä n e n S o n n e /R e g e n
M u s ik Tanzen
F otos G e dich te
S tr e it
Es ist aus!
Ende mit Schrecken oder
Schrecken ohne Ende?
V
„Das war also dein V ater“ , sagt Lars.
70
Das G eheim nis
71
Das M3U£ an
denKLIPPEN
m ehr derselbe ... er ist in der Isolation verrückt geworden,
sagten die Ärzte, und steckten ih n in eine p sy ch ia trisch e
Klinik. M am a hat ihn dort oft b esu cht, und kam im m er
w ein e n d n a c h Hause zurück. ‘Die sperren 1 ih n ein w ie ein
T i e r ! ’, sagte sie im m er w ieder. ‘Sie geben ih m Drogen, einm al
haben sie a u ch E le k tro sc h o ck s probiert. Er ist doch n ic h t
verrückt, nur ein b iss c h e n d u rch ein and er. Dort w ird er n ie
w ieder g e s u n d .’ Zum Glück hatten w ir Geld und haben einen
K rankenw ärter 2 b esto c h en 3. So hat Papa flieh en 4 können.
M am a hat ih n dann n ach Hause gebracht. Aber das m uss ein
G eh eim n is b leiben . N iem and darf etwas davon erfahren, sonst
m uss er w ied er in diese K lin ik. M ein Vater träumt sc h le ch t
und schreit dann, aber er tut n iem an d em etwas. Er träumt
im m er w ied er davon, w ie alle sein e Leute ertrinken 5, wie er
a llein auf der k le in en Insel lebt und wartet. M ein e M utter hat
alles M ö g lich e v ersu cht, und m it der Zeit ist es sch o n besser
geworden. Tagsüber ist er ganz norm al, er sch reibt und
m a n c h m a l verkaufen wir seine G e sc h ic h te n an Z eitungen oder
Z e its c h rifte n .“
72
Das t-lau£ an
den KLIPPEM
„Aber davon darf n iem an d etwas w issen , M ark u s.“ Es ist
V alerias Mutter. Sie ist in diesem M om ent nach Hause
gekom m en.
„Hallo, M u tti“ , sagt Valeria. „Das ist n ich t Markus, das ist
L ars.“
Ihre M utter sieht sie an, sagt aber n ich ts.
Lars steht auf.
„W ie sch ön sie is t !“ denkt er. „Sie sieht w irk lic h n ic h t aus
w ie eine H e x e .“
„Ich denke, es ist Z e i t ... “ , sagt er. „Glauben S ie mir, ich
sage n iem a n d em etwas. Gute Nacht und auf W ie d e rs e h e n .“
V aleria bringt ihn an die Tür.
1. leu gn en : v e r n e i n e n .
74
Das G eheim nis
75
Ü B U N G E N
Leseverständnis
] Was steht im Text, was nicht?
76
Ü B U N G E N
Wortschatz
] Setze die passenden Verben aus der Liste in der richtigen Form
ein:
77
Ü B U N G E N
Bestechung! Skandal!?
Bestechlich ist in unserer Geschichte
der Krankenwärter ... zum Glück,
denn nur so kann unser Kapitän aus
der Anstalt fliehen. Alle paar Jahre
gibt es in allen (?) Staaten größere
oder kleinere Bestechungsskandale,
zum Beispiel Parteispendenaffären.
78
Ü B U N G E N
/ N ur B argeld in k le in e n N
Scheinen
79
KAPITEL 7
Schluss, aus!
n der S c h u le fühlt V aleria s ic h jetzt v iel sic h e rer und
en tsp an n te r L Zum ersten M al hat sie m it jem an d em
^ über ihr G eheim n is sp rech e n kön n en . Markus ist sehr
verlegen 2. Als sie sic h in der Pause treffen, sagt er:
„Du, Sam stag A bend b in ich e in fa c h weg gegangen, tut m ir
Leid. Ich hätte bei dir b leiben sollen. Ich weiß auch n ich t, was
mit m ir los w ar.“
V aleria antw ortet: „M ach dir keine Gedanken. Du m usstest
80
Schluss, aus!
1. s W a tt : M e e r e s b o d e n b ei N ie d rigw as ser.
2. r/e R e n tn e r/in : Le u te ( m e i s t e n s ü b e r 6 0 ), die n i c h t m e h r arb e it en .
3. e K unst : M u s i k , L iteratu r, M a l e r e i , S k u l p t u r ...
81
Das W3US an
) den KUPPEN
Eines Sam stags kom m t, was k om m en m uss. V aleria und
Markus sitzen beim C hin esen L Ihr Gespräch kommt n icht in
Gang. Im mer w ieder gibt es lange Pausen. Sie sehen sich an.
„Wir leben w irk lic h in zw ei v e rsc h ie d e n e n W e l t e n ...“ , sagt
Markus p lö tz lich . „Zwei W elte n ... Ich liebe dich n och . Aber
du bist L ich tja h re 2 entfernt ... Ich . . . “
„Ja, wir sind sc h o n sehr v ersc h ie d en , M arku s“ , antwortet
sie. „Wir haben ganz u n te rs c h ie d lic h e Interessen. Aber das
m acht die S a c h e doch in teressanter, oder? Es gibt viele Paare,
die g lü ck lich zu sam m en leben, weil jeder seine eigenen
Interessen h a t.“
„Und w ir?“ , fragt Markus.
„Ich weiß n ic h t ... ic h mag dich s c h re c k lic h gern, M ark u s.“
„Liebst du m ic h oder hast du m ic h gern?“
„Ich m ein e ... ich hab dich lieb, lieb en ist so ein großes
W ort“ , antw ortet Valeria.
„Aber i c h “ , sagt Markus, und zum ersten Mal in seinem
L eben wird er rot: „Ich liebe dich, V aleria. Ja, ic h liebe d ic h .“
Er sieht sie an, aber bevor sie etwas antw orten kann, fragt er:
„Und Lars? Was ist m it Lars?“
„Was hat Lars damit zu tu n ? “ fragt Valeria.
„Ihr seid im m er zusam m en. Spaziergang hier,
82
Schluss, aus!
B arockko nzert da. Ihr habt so v iele Dinge gem einsam . W enn
du m it Lars zu sam m en bist, sieh st du g lü ck lic h aus, g lü ck lich
und en tspan n t L ... G lü c k lic h e r als mit m ir.“ Er ist n ich t böse,
er ist nur traurig.
V aleria antw ortet n ich t. Sie findet den Mut n ich t. Aber sie
weiß, Markus hat Recht. W en n sie mit Lars zu sam m en ist,
fühlt sie sich so gut, w ie sie sic h m it Markus n ie gefühlt hat.
Dann sagt sie, was alle in dieser Situ a tio n sagen:
„Lass uns gute Freu n d e b le i b e n .“
Im mer öfter sieht man V aleria und Lars zusam m en. Alle
seh en in ih m jetzt V alerias Freund.
Markus ist n o c h lange ein b iss ch e n in die sch ön e und
g e h eim n isv o lle V aleria verliebt. Aber er verbringt im m er m ehr
Zeit m it S u sa n n e, au f F este n und m it Freu nd en.
Sie sind erst ach tzehn . N och m ach t sic h n iem an d Gedanken
darüber, w en n sie sic h v erlieb en , sich w ied er tren n en und neu
verlieben.
83
Ü B U N G E N
Leseverständnis
] Was steht im Text, was nicht?
81
Ü B U N G E N
Wortschatz
J Setze die passenden Adjektive aus der Liste ein:
1. Jetzt hat sie ihm alles gesagt und fühlt sich sehr
85
Ü B U N G E N
Grammatik
J Kannstdu diese Adjektive auch deklinieren? (Nicht immer fehlt
eine Deklinationsendung!!)
86
Ü B U N G E N
Vertrauen
Valeria erzählt Lars alles, während sie mit Markus
- oder mit ihren Lehrern oder anderen Leuten —
nie über ihre Familie gesprochen hatte.
Warum vertraut sie Lars? Warum den
anderen nicht?
Was meinst du? Wem kann man ein
Geheimnis anvertrauen? Dir?
Oft müssen wir Ärzten oder Ärztinnen,
viele wollen auch ihrem Priester
vertrauen. In Schulen, auch in
Privatfirmen, gibt es oft
Psychologinnen: manche Leute
erzählen ihnen intime Dinge.
Ist das normal/verständlich/richtig?
«7
KAPITEL
Und wenn
sie nicht
gestorben sind,.
I ines Abends, im Som m er, ruft V aleria Lars an:
„Kannst du bitte sofort kom m en? M ein em
Vater geht es n ic h t gut
Als Lars im Haus an den K lip p en ankom m t, ist es schon
dunkel. V aleria und ihre M utter sind im W oh n zim m er. A uf
dem Sofa, vor dem K am in, liegt, die Augen geschlossen,
V alerias Vater.
»8
U nd w e n n sie n ic h t
g e s to rb e n sind, ...i
V alerias M utter w eint. „Er hat 41 Grad Fieber. Es geht ihm
sc h le ch t ... sehr sc h le ch t ... es geht zu Ende. Er isst und trinkt
au ch n ich ts, seit Tagen n i c h t . “
„Ich kann m einen Vater anrufen. Der ist doch Arzt. Heute
Abend ist er zu Hause. W en n ic h ihn anrufe, kom m t er so fo rt.“
„Einen Arzt?“ V alerias M utter sieht ih n an.
„Da b rau ch en S ie k ein e Angst zu haben. Er sagt sich er
n ic h ts w eiter h Ärzte dürfen das auch n ic h t .“
V aleria sagt: „Dann ru f ih n bitte a n !“
Zehn M inu ten später steht Dr. S c h lic k s m it seiner
A rzttasche vor der Tür.
Als er Valerias Vater sieht, sagt er n ic h ts, sond ern setzt sich
gleich zu dem Kranken u nd u n t e r s u c h t 2 ihn.
Dann steht er a u f u nd sieht V aleria und ihre M utter an:
„Nur eine Grippe, m ein e Damen. K ein Grund zur Panik. Geben
Sie ihm das h ie r “ , u nd er sch reibt etwas auf, „und in ein paar
Tagen sind wir w ieder w ie n eu gebo ren .“
„Es ist sehr nett von Ihnen, dass S ie gekom m en sind. Ich
m uss Sie aber bitten, n iem an d em etwas von dem zu sagen, was
Sie h ier gesehen h a b e n “ , sagt V alerias Mutter.
„Einen Mann mit Grippe“ , sagt Dr. S c h lic k s lakonisch.
„Natürlich spreche ich n ich t über m eine Patienten. Gute Nacht,
«y
PasUHUS an
den KUPPEN
m eine Damen. Morgen kom m e ich nach dem Kranken sehen.
An den n ä chsten drei Tagen, bis es
dem Kranken b esser geht, kom m t L a rs’
Vater n o c h öfter. Er sp rich t viel mit
V alerias Mutter. Am Ende erzählt sie ihm
die ganze G e sch ich te .
Er rät ihr, einen P sych ia ter zu
kon su ltieren . „Und haben Sie keine
Angst. N iem and wird Ihnen Ihren
M ann w e g n e h m e n .“
Der P sych iater, den sie am
folgenden Tag rufen, sieht aus
wie eine Karikatur von W oody
Allen. Er b leibt zwei Stu n den mit
V alerias Vater allein und
sprich t mit ihm. Als er nach
unten ins W oh n zim m er
kom m t, läch elt er. "
„Ihr M ann sch reibt nette
G e sch ich te n , Frau S ielsen . Gegen diese A lpträum e und diese
Angstzustände 1 m ü ssen wir n atü rlich etwas tun. Vor allem
darf Ihr Mann n ich t im m er im Haus sitzen. Sp azierengehen,
unter Leute kom m en, das ist das E rste .“
1. r A n g s t z u s ta n d : Krise.
U nd w e n n sie n ic h t
g e s to rb e n sind.
Valerias Mutter hat n ich t vergessen, was vor acht Jahren
geschehen ist: „Als sie ihn von dieser Insel geholt haben, haben
sie ihn in diese sch reck lich e A n s t a lt 1 gebracht und da
„So ist das heute n ic h t mehr. Oder nur bei besonders
sch w eren F ä llen 2. Ihr M ann kann und muss zu Hause b leiben ,
ein norm ales Leben führen. E ine T h erap ie sollte er aber
m ach en . B ei m ir oder ein e m K o lle g e n ...“
V alerias M utter läuft n a ch oben, ins Z im m er ihres M annes.
„Wir sind frei! W ir können gehen, wohin du w ills t!“ ruft sie.
Aber ihr M ann sieht n ic h t sehr froh aus.
Er will n ich t aus dem Haus gehen, n ich t die Leute treffen,
die ihn n och von früher kennen.
Aber V alerias M utter hat eine Idee: „Dann fahren wir doch
erstmal weg. Ich b in so lange n ich t m ehr in Genua gewesen.
Ein M onat in Italien tut uns sic h e r allen gu t.“
In Italien, denkt sie, k en n t ihn n iem and. Da kann er sich
langsam w ieder an m e n s c h lich e n Umgang 3 gew öhnen 4.
A u ch für V aleria sind das die ersten Ferien seit vielen,
v ielen Jahren.
91
Das HaUS an
den KUPPEN
Es ist Herbst.
V aleria geht jeden Morgen in die S c h u le.
N achm ittags m acht sie die Hausaufgaben, geht sie
in die B ib lioth e k , spielt Klavier u nd liest.
Aber in W irk lic h k eit hat sic h ih r L eben
sehr geändert.
Die Liebe zu Lars ist im m er stärker geworden.
Sie m a ch en P läne für die Zukunft: Wo sie z u sam m en
studieren, w ie sie z u sam m en leben w ollen.
V aleria hat jetzt einen rich tigen Vater. S ie kann m it ihm
spazieren oder T ee trin ken gehen. Er ist v iel zu H ause, d en n er
sch reibt, und hat oft Zeit für seine T o ch ter. M a n c h m a l träum t
Herr S ie ls e n n o ch sc h le ch t, m an ch m al kom m t p lö t z lic h diese
Angst wieder. Aber er m acht eine T h erap ie bei ein em
P sych olo gen in ... Das n orm ale L eben tut ih m a u ch gut, und
am m eisten hilft ihm die Liebe seiner Frau. Von W o c h e zu
W och e geht es ih m besser.
92
Ü B U N G E N
Leseverständnis
] Was steht im Text, was nicht?
93
Ü B U N G E N
Wortschatz
Setze das passende Verb ein. Setze dann die Sätze ins Perfekt.
94
Ü B U N G E N
96
, . jg g g g
Das aUS an fH
den LIPPEN
Valeria ist attraktiv und intelligent, aber sie findet keine Freunde.
Die Leute gehen ihr und ihrer Mutter aus dem Weg. „Die sind nicht
von hier“, heißt es. Und in dem Haus, in dem sie wohnen, soll es
nicht mit rechten Dingen zugehen. Nachts will man dort Schreie
gehört haben. Niemand aus dem Dorf ist je dort gewesen. Valerias
Leben scheint sich zu ändern, als Markus, der Schönste der Klasse,
sich in sie verliebt. Aber ob er der Richtige für sie ist? Und was ist
das Geheimnis von Valerias Haus?
Diese s p a n n e n d e L i e b e s g e s c h i c h t e s p ie lt bei Husum, an d e r
Nordsee. Grund genug, auch in den Begleitaufgaben zum Text die
Nordseeküste, ihre Natur- und Kulturgeschichte zu erkunden.
Mit v i e lf ä l t i g e n Ü b u n g s a u f g a b e n zum L e s e v e r s t ä n d n i s , zu r
Grundgrammatik und zum W ortsch atz sowie einer Audio-CD mit
der kompletten Textaufnahme.
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ISBN 9 7 8 - 8 8 - 7 7 5 4 - 6 3 0 - 2
9788877546302
9 788877 546302
Exem plare mit abgetrennter E cke sind
Bu ch + CD
unverkäufliche M uster zur Ansicht.
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