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Mini-Tesla   

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27.12 2019: Heute ist ein großes Jubiläum: 20 Jahre Bastelecke! Am 27.12. 1999
habe ich die ersten drei Beträge hochgeladen. In den vielen Jahren kam das Thema
Tesla und Hochspannung immer mal wieder vor. Und heute will ich zum Jubiläum
das Bastelprojekt Nr. 150 vorstellen: Ein Mini-Teslagenerator mit einem Transistor
BC547B und Batteriebetrieb.
Die Schaltung habe ich in einem chinesischen Tesla-Bausatz gefunden. Da hatte
die Primärwicklung nur eine Windung, die als Leiterbahn auf der Platine ausgebildet
war. Ich hatte mich erst gewundert, wie man mit vier Bauteilen auskommt, und
warum die Teslaspule ohne Anzapfung nur an ihrem unteren Ende angeschlossen
war. Dann habe ich es aufgebaut und verstanden. Der Steuerstromkreis ist über
eine kleine äußere Kapazität geschlossen. Wenn die Primarwicklung richtig herum
gepolt ist, ist die Schwingungsbedingung erfüllt. Ich habe es mit drei Windungen
versucht, weil die ganze Schaltung dann hochohmiger wird und besser zu dem
kleinen Transistor passt. Beim ersten Test war die Primärspule falsch gepolt, aber
als ich sie umgepolt habe, hat es funktioniert.

Meine Spule ist auf ein Brausetablettenröhrchen mit einem Durchmesser von 2,8
cm gewickelt. Beim Wickeln wurde ein Akkuschrauber verwendet. Es ergab sich
eine Wicklungslänge von 12,5 cm mit insgesamt rund 600 Windungen. Der
Wickeldraht hat einen Durchmesser von 0,2 mm. Damit ergab sich eine Frequenz
von etwas über 2 MHz. Am Kollektor liegt eine sinusförmige HF-Spannung von 7
Vss. Mit dem Wicklungsverhältnis von 1 : 200  könnte die Spannung am heißen
Ende der Teslaspule 1,4 kVss betragen. Es kann aber auch mehr sein, weil die
Wicklungen ja lose gekoppelt sind.
Die Induktivität der Teslaspule habe ich mit LCFR nachgerechnet und komme auf
2,35 mH. Wenn die Kreiskapazität mit 2,5 pF angenommen wird, ergibt sich die
gemessene Frequenz. Halte ich einen Finger näher an die Spule, steigt diese
Kapazität etwas. Dabei wird die Frequenz kleiner und Amplitude nimmt wegen der
Dämpfung ab. Der Finger sollte etwas wärmer werden, was aber nicht bemerkbar
wird.

Bei 9 V nimmt die Schaltung 60 mA auf, also eine Leistung von 540 mW. Der
Transistor wird schon recht warm. Man kann noch bis 12 V gehen, aber das bringt
nicht wesentlich mehr HF-Spannung.

Mit einer Glimmlampe kann man die hohen Spannungen und die elektrischen
Felder in der Nähe der Spule nachweisen. Und es funktioniert noch eindrucksvoller
mit dem Brennrohr einer alten Energiesparlampe.
Wenn ein Gerät sich bewährt,
War der Plan nicht verkehrt.
(Dietrich Drahtlos)

Nachtrag von Jürgen Heisig:

Ich besitze einen fast identischen Mini-Tesla - die Schaltung arbeitet hervorragend.
Bei mir werkelt ein TIP41C (auf Kühlkörper) mit einem 10k Basiswiderstand. Eine
Glimmlampe (es waren 2 dabei) ist bei mir vom Tesla überlastet worden und
arbeitet nicht mehr.

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