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am 25-07-2020
Alle Rechte © bei Dr. Erhard J. Fischer, Busenhausen
Der weibliche Aspekt Gottes
Vortrag
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Der weibliche Aspekt Gottes
Gliederung Seite
19:50 3. Vorbemerkungen 4
3.1. Grundsätzliches 4
3.2. Wikipedia 4
20:00 4. Matriarchat 7
4.3. Matriarchatskulturen 10
4.5. Sohngeliebter 12
4.10. Zusammenfassung 18
3
Seite
5.1. Einstimmung 19
5.1.1. Bibelzitate 19
5.2. Hinführung 21
5.5.1. Sophia
21:10 6. Gespräch
21:20 7. Reflexionsrunde
21:30 Ende
8. Anmerkungen 52
9. Quellen 53
4
1. Begrüßung, Vorstellungsrunde
2. Erwartungen der TN
3. Vorbemerkungen
3.1. Grundsätzliches
Nehmen sie das, was ich sagen werde nicht für die absolute Wahrheit,
relativieren sie es, machen sie sich ihr eignes Bild. Dies gilt besonders für
den ersten Teil: Matriarchat. Meine Ausführungen stammen aus etwa
jeweils 30-jähriger Forschungstätigkeit von Heide Göttner-Abendroth,
Maria Gimbutas, Erich Neumann und einigen anderen. Für Erich Neu-
mann sind Matriarchat und Patriarchat psychische Entwicklungsstufen,
was ich nicht so sehe. Für ihn ist die große Göttin eine mythologische
Figur. Später mehr dazu.
3.2. Wikipedia
Vieles habe ich aus Wikipedia, das zum Teil berechtigt angegriffen wird.
Politische Artikel, Seiten von großen Konzern und vieles mehr werden
manipuliert. Ich habe vor 10 Jahren dort selbst mitgemischt. Themen
von denen ich Ahnung hatte, waren damals relativ schlecht und sind
heute wesentlich besser. Man benötigt eigene Urteilsfähigkeit.
Hier liegt ein massives Problem verborgen, weil wir alle vom patriarcha-
len Denken befangen sind und gar nicht anders können, auch wenn wir
sehnlichst wollen. Selbst Personen, die sich seit über 30 Jahren mit dem
Thema Matriarchat beschäftigen, tappen noch in die Falle des Patriar-
chats. Beispiel: In einem Werk1 von Heide Göttner-Abendroth lese ich
auf Seite 41 den Begriff Diskussion, wobei sie eher Dialog gemeint hat;
5
denn in einer Diskussion gibt es Gewinner und Verlieren, was im
Matriarachat ausgeschlossen ist.
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1. Der Androzentrismus ist die Fiktion universeller männlicher Domi-
nanz. Herrschaft ist alles andere als natürlich, sondern eine künstliche,
menschenfeindliche Konstruktion. In einer Herrschaftsgesellschaft kann
eine Minderheit einer Mehrheit befehlen, weil diese über einen „Erzwin-
gungsstab“ - Militär, Polizei, Justiz, Gefängnisse usw. - zur Durchsetzung
ihrer Bedürfnisse besitzt7. In matriarchalen Gesellschaften gibt es solche
Machgefälle nicht.
2. Anthropozentrismus (griech. anthropos = Mensch) ist die Herr-
schaft des Mannes über die Natur. Darin sieht sich der Mensch = Mann
als Maß und Mittelpunkt aller Dinge. Die Spaltung von Geist und Natur
wird eingeführt, wobei sich der Geist mit „Mann“, „Zivilisation“ und
„Gott“ gleichsetzt und die Natur zur bloßen Materie herabwürdigt.
3. Imperialismus. Durch das „Recht des Stärkeren“ werden nicht-
patriarchale Gesellschaften eliminiert, ausgerottet. Zwei klassisch-patri-
archale Thesen besagen „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ (Heraklit,
griech. Philosoph) sowie „Die politische Macht kommt aus den Gewehr-
läufen“ (Mao Zedong). Aus Herrschaft und ihren ausbeuterischen
Methoden folgen immer wieder soziales Chaos und Leid, weil die
Unterdrückten zu Barbaren oder Untermenschen deklariert werden.
Innerstaatliche Probleme werden nach außen projiziert und erzeugen
künstlich Feindbilder und überflüssige Kriege, sorgen für Kulturzerstö-
rung, Kolonialisierung und Völkermord. Zum geistigen Imperialismus
gehören sämtliche patriarchalen Religionen wie Christentum, Bahai,
Buddhismus, Hinduismus, Konfuzianismus, Islam, Zionismus, Zoroas-
trismus mit ihren jeweiligen Spaltungen in Gläubig und Ungläubige.
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Vorbemerkung
Stellen sie sich im Folgenden vor, ich hätte gelegentlich eingeflochten:
vielleicht, vermutlich, möglicher Weise, es wird angenommen, dass - o. ä.
4. Matriarchat
Als in grauer Vorzeit - vor 500.000 Jahren1 - unsere Welt noch in Ordnung
war, die Frauen das Sagen hatten - ohne die Männer zu dominieren -,
weil diese noch nicht wussten, das sie zur Zeugung notwendig sind,
lebten die Geschlechter in großer Eintracht miteinander.
Einschub: Diesen Gedanken habe ich zum ersten Mal bei Elisabeth Badinter in ihren
Werk Ich bin Du gelesen2. Dass Vaterschaft unbekannt gewesen ist, lernen wir
bereits in Wikipedia unter Geschichte der Matriarchatstheorien3.
Spiritualität prägte den Alltag. Die Frauen spendeten das Leben, waren
Inbegriff der Fruchtbarkeit. Frauen waren aufgrund ihrer körperlichen
Rhythmen eng mit den Rhythmen der Natur verbunden. Der Zyklus der
Frau korrelierte mit dem des Mondes, somit wurde alles in Zyklen ge-
dacht, das Jahr mit seinen verschiedenen Phasen, alles Werden und Ver-
gehen, Geburt und Tod, Sterben und wieder Auferstehen. Das Denken
war eine ewig kreisförmige Bewegung. Die Natur war allgegenwärtig und
wurde entsprechend verehrt. Muttererde und die Frau gehörten zusam-
men in ein Gedankengebäude, welches das Leben hervorbrachte und
verehrungswürdig erschien. Die Frau war die Hohe Priesterin, die im
Zentrum stand, alles in großer Harmonie leitend. Krieg war für viele
Hunderttausend Jahre noch nicht erfunden, kein Geschlecht dominierte
das andere, es herrschte Eintracht und Harmonie. Die Frauen kümmer-
ten sich um die Kinder, die bei ihnen lebten, bestellten die Gärten und
den Acker, während die Männer auf der Jagd waren und zu den Frauen
nur zu Besuch kamen, weil die Institution Ehe noch lange nicht erfunden
war. Den Kern solcher Gesellschaften bilden generationsübergreifende
Frauengemeinschaften und ihre Kinder - Sippen -; dabei haben die Kin-
8
der stets mehrere Erziehungs- und Bezugspersonen. Vaterschaft ist unter
diesen Voraussetzungen gesellschaftlich von keiner Relevanz. Über den
Beitrag der Männer an der Fortpflanzung herrschte ursprünglich Unwis-
sen3.
Kultbedeutung und Herrschaft des Matriarchalen sind für Neumann un-
bestritten. Die künstlerischen Darstellungen der Großen Mutter rei-
chen in überwältigender Fülle von Sibirien bis zu den Pyrenäen. In der
Steinzeit kommen auf fünfundfünfzig weibliche nur fünf männliche Figu-
ren, meist Jünglinge, denen wegen ihrer schlechten Bearbeitung zweifel-
los keine kultische Bedeutung zukommt.
http://schlüsseltexte-geist-und-gehirn.de/downloads/Mythos.pdf
9
truationszyklus der Frau waren eng miteinander verwoben. Ein beweg-
tes Weltbild, in dem alles im Fluss ist und in verschiedenen Phasen im-
mer wiederkehrt. Matriarchatsforscherinnen gehen davon aus, dass die
damalige Weltauffassung am Prinzip der Zyklizität orientiert war. Im
Gegensatz zur patriarchalen Anschauung, die das Leben als lineare
Entwicklung begreift***.
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97% der Funde waren weiblich, darunter auch Vasen und Tassen.
Etliche Tongefäße hatten Brüste und ein Gesicht. Ein Altar hatte die
Form eines Schoßdreiecks. Manche Skulpturen zeigen nur die Vulva
oder ein Paar Brüste. "Das, was Frauen gegenüber Männern aus-
zeichnet, ist ihre Fähigkeit, neues Leben zu schaffen und mit dem
eigenen Körper zu nähren, es also zu erhalten."
"Die Göttin vereint alle Momente des Zyklus in sich. Sie, die Gebärerin,
schenkt Leben. Sie, deren Brüste Milch und Wasser spenden, erhält das
Leben. Als Furcht einflößende Macht bringt sie den Tod. Doch der Tod
ist nie das Ende, er enthält zugleich den Keim des neuen Lebens. Marija
Gimbutas nennt die Göttin ´Regeneratrix´, die Erneuerin."
Marija Gimbutas schloss aus den Darstellungen der Göttin auf die
Sozialstruktur Alt-Europas. Mit vielen Beispielen malte sie "ein soziales
Miteinander, in dem das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern
ausbalanciert ist, eine Lebensführung, in der religiöses und Alltags-
handeln nicht voneinander geschieden sind."
4.3. Matriarchatskulturen
Das Wesen des Matriarchats besteht darin, dass das männliche und das
weibliche Prinzip gleichermaßen anerkannt sind. Es war eine Herr-
schaft ohne Gewalt und Unterdrückung auf Kosten des anderen Ge-
schlechts. Marija Gimbutas drückt das sehr treffend aus mit dem Satz:
„Keine Kraft ist der anderen unterworfen, sondern indem sie
einander ergänzen, wird ihre Kraft verdoppelt."
11
Die Matriarchatsforscherin Heide Göttner-Abendroth hat zahlreiche
Mythen und Märchen untersucht, die Hinweise dafür liefern, dass ein-
mal eine von Frauen geprägte und geschaffene Form der Gesellschaft
existierte, in der diese dominierten, aber nicht herrschten. Sie spricht
von einer weiblichen Form der Macht, wo Frauen Autorität besitzen,
aber andere nicht unterdrücken** . Interessanterweise finden sich
keinerlei Zeichnungen oder Gegenstände, die mit Gewalt in Zusam-
menhang gebracht werden könnten****.
Der Kult der Heiligen Hochzeit war ein fester Bestandteil der spät-
matriarchalen Epoche. In ihm wurde nicht nur die erotische Liebe
zwischen Frau und Mann gefeiert. Nein, hier ging es um das Drama der
gesamten Natur, die in rhythmischen Abständen stirbt und als Folge
vereinigender Liebe von der Göttin zu neuem Leben erweckt wird.
4.5. Sohngeliebter
http://schlüsseltexte-geist-und-gehirn.de/downloads/Mythos.pdf
zitiert aus Der Mythos von Birgit Sonnek.
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Die Mutter spielte mit dem Sohn, war er doch etwas Männliches, das ver-
fügbar war und von ihr abhing. Er war er ihr auf Gedeih und Verderb
ausgeliefert. Sie infiltrierte ihn mit dem Glauben an ihre Göttlichkeit und
ließ sich von ihm verehren.
Die Zeit des Matriarchats war eine Zeit der Ganzheitlichkeit. Der
Mensch und seine Tätigkeiten waren eingebunden in die Prozesse der
Natur, in Leben, Tod und Wiedergeburt. Diese große Weisheit hinter
allen Dingen drückte sich in allem aus: in den Symbolen, Mythen, Zere-
monien, Ritualen und Mysterienkulten, im Umgang miteinander und im
Umgang mit der Natur, in der Achtung vor dem Leben.
Die zentrale Frage lautet: WER WAR SIE? Sie war alles in einem. Sie
war einfach DIE GÖTTIN, die GROSSE MUTTER, die Erfüllerin aller
Bedürfnisse und die Macht des Todes. Im Laufe der Zeiten bekam sie
Namen und Titel. Man nannte sie die Herrin des Universums, die
Schöpferin und Zerstörerin, die Gesetzgeberin, die Heilerin, die Pro-
phetin, die Erfinderin, die Jägerin, die Führerin im Kampf.
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Helena P. Plavatzky meint, sie war die „höchste Göttin und die Herrin
des niederen Abgrundes, die Mutter der Götter und die Mutter aller
Existenzen" ******.
• Vollmond: Reife
• Neumond: Tod
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Ackerbau zu Beginn der Jungsteinzeit (10.000 v.u.Z.) bis zu den
großen Bewässerungssystemen der ersten Stadtkulturen. Matriar-
chate sind Gesellschaften mit perfekter ökonomischer Wechsel-
seitigkeit: Ausgleichsgesellschaften, dies verhindert, dass die
Güter bei einer Gruppe oder gar einem Individuum gehortet
werden.
2. Auf der sozialen Ebene sind Matriarchate Gesellschaften, die auf
großen Sippenverbänden beruhen (Gentilgesellschaften*). Die
Menschen wohnen in großen Clans zusammen, die ausschließlich
nach der mütterlichen Verwandtschaft gerechnet werden: Matri-
linearität. Eine solche matriarchale Sippe – kurz Matri-Clan –
besteht aus mindesten drei Generationen von Frauen: der Sippen-
mutter, ihren Töchtern und Enkelinnen, sowie den in direkter Linie
verwandten Männern: den Brüdern der Mutter, den Söhnen und
Enkeln. Spezielle Heiratsregeln, Wechselheirat, Gemeinschafts-
heirat ergeben Verwandtschaftsgesellschaften. Die Besuchs-
ehe schränkt sich auf die Nacht. Im Sippenhaus der Gattinnen
gelten die Gatten als Gäste, sie haben kein Wohnrecht. Werden
unter matriarchalen Männern Würden vererbt, dann immer vom
Mutterbruder (Onkel mütterlicherseits) auf den Schwestersohn
(Neffe mütterlicherseits), eine Art „sozialer Vaterschaft“. Biologi-
sche Vaterschaft war nicht bekannt, sie war kein gesellschaftlicher
Faktor.
3. Im Sippenhaus bilden Frauen und Männer einen Rat, von dem kein
Mitglied ausgeschlossen ist. Jede Entscheidung wird per Konsens
getroffen. In Konsensgesellschaften ist eine Machtanhäufung
unmöglich; denn es gibt keine Klassen von Herrschenden und Be-
herrschten. Mutterbrüder sind oft Delegierte, jedoch ohne Ent-
scheidungsbefugnis. Die eigentlichen Entscheidungen finden nicht
im Dorfrat sondern in den Sippenhäusern statt.
4. Die Frauen werden in matriarchalen Gesellschaften deshalb so
hoch geehrt, weil sie die Wiedergebärerinnen der Sippe sind und
somit die ständige Erneuerung und das Fortleben des Clans
sichern.
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Die Erde ist die große Ernährerin und gleichzeitig die wiederge-
bärende Große Mutter. Aufgang, Untergang und Wiederkehr
spiegeln sich täglich und nächtlich am Himmel. Einständiger
Wechsel bei dem sich die dunklen und hellen Seiten ständig ab-
lösen. Im Weiblichen und Männliche sehe sie die grundlegende
kosmische Polarität. Es wird nicht zwischen Profanem und Sakra-
lem unterschieden, weil alles heilig ist; jedes Haus und jeder Herd
sind heilig; denn dort wohnen nicht nur die Sippenmutter sondern
auch die Ahnen. Jede alltägliche Geste ist symbolisch gemeint,
jedes Ereignis und jede Handlung sind ritualisiert. Somit sind
Matriarchate auf der weltanschauliche ebene Sakrale Gesell-
schaften.
* Der Begriff „Gentilgesellschaft“ stammt von Henry Lewis Morgan, Die Urgesellschaft, 1891
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4.10. Zusammenfassung
Die Natur selbst galt als weiblich. Die Erde mit ihren Höhlen und
Spalten, mit ihren Quellen, Teichen und Flüssen, sie war ein geheiligtes
Wesen, der Schoß, aus dem alles Leben kam und in den auch alles Leben
zurückkehren musste. Die Natur war die Mutter, das mächtigste
Grundelement des Lebens, dem man zu gehorchen hatte, mit dem sich
aber auch das sichere Gefühl von Trost, Schutz und Fürsorge verband.
Die Menschen verehrten das Unfassbare, den Ursprung aller Dinge, das
schöpfende Prinzip in Form einer Muttergöttin.
Leider ist das Wissen um die Zyklen im Leben der Frau heute nicht mehr
so präsent wie früher, da das Patriarchat die Frau aus ihrer wichtigen
Rolle verdrängt und der Materialismus die Jahreszyklusfeste aus unse-
rem Alltag entfernt hat. Versuchen wir, uns dieser Zyklen und ihrer
Bedeutung mehr bewusst zu werden!
Schauen wir nach innen, graben wir an unseren Wurzeln, hören wir den
Klang des Kosmos, stellen wir die Welt wieder vom Kopf auf die Füße,
meditieren wir regelmäßig und tanzen wir Mutter Erde.
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5. Weiblicher Aspekt Gottes
5.1. Einstimmung
5.1.1. Bibelzitate
21
...Wenn auch mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so
nimmt doch der HERR mich auf. Andere Übersetzung: Denn mein
Vater und meine Mutter verlassen mich, / aber der...
Psalm 87,5
... der Höchste, verleiht ihr sicheren Bestand. Aü Doch Zion nenne
ich Mutter, Mensch um Mensch ist dort geboren. Die Septuaginta
übersetzt: Mutter Zion,...
http://www.muetterblitz.de/Ausgabe0409/SP/gottweiblich.masp
22
Was also sagt die Bibel darüber, wer Gott ist und wie wir uns Gott
vorstellen können? Gott selbst stellt sich in der Offenbarung so vor: „Ich
bin, der ich bin“ (Exodus3, 14). Das ist völlig geschlechtslos, es beinhaltet
alles, kann alles sein!
Gott als Frau? Im Bild einer Frau Gott sehen? Diese Gedanken haben für
uns etwas sehr Ungewohntes. Wir haben keine Vorbilder dafür, wie Gott
als Frau aussehen könnte. In vorchristlicher Zeit und auch noch zur Ent-
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stehungszeit der Bibel war das ganz anders. Damals war es selbstver-
ständlich, dass das Göttliche auch in weiblicher Form verehrt wurde.
Deshalb wird auch in der Bibel an mehreren Stellen vom weiblich Gött-
lichen erzählt. Das Wissen darum ist sehr in Vergessenheit geraten, aber
es lohnt sich, einmal nachzuschauen.
Die Weisheit
Im Buch der Sprüche zum Beispiel wird von der Weisheit berichtet.
Ursprünglich war damit eine Göttin gemeint, die alte Göttin der
Weisheit. Noch bei der Übersetzung ins Griechische war dies den
Menschen bekannt, denn sie übersetzten das Wort „Weisheit“ mit dem
Namen der griechischen Göttin der Weisheit: „Sophia“. Die biblische
Weisheit hat auch tatsächlich Züge einer Göttin. So heißt es über sie, dass
durch sie Könige regieren. Und das Einsetzen der Könige war eine
göttliche Aufgabe. Weiter heißt es, dass sie „schon immer da war“ und
dass sie bei der Erschaffung der Welt dabei war, als Partnerin und
„Liebling“ Gottes (Sprüche 8,22ff).
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Die Schöpfung
Auch in der Schöpfungsgeschichte gibt
es weibliche Spuren: Gott erschafft
nämlich bei genauerem Hinsehen
nicht alles selbst. Einen Teil der
Schöpfung überlässt er der
„Erde“. Er lässt sie Gras, Kraut,
Bäume und lebendiges Getier hervor-
bringen. Hier lebt die Vorstellung
einer alten Schöpfergöttin weiter,
der „Mutter Erde“, die das Leben
hervorbringt. Und mit der Gestalt der
Eva wurde das Bild einer alten
Muttergöttin in den christlichen
Glauben mit einbezogen. Der Name „Eva“ heißt auf Hebräisch „chawwa“.
Das kommt von „cheba“, dem Namen einer altorientalischen
Göttin. „Cheba“ bedeutet „Mutter alles Lebendigen“ oder auch
„Ursprung alles Lebendigen“.
Die Taube
Heute kennen wir die Taube als Sinnbild für die geistige Liebe Gottes,
den heiligen Geist. In früherer Zeit aber war die Taube das Symbol
der Liebesgöttinnen. Die Taube verkörperte somit das Weibliche
schlechthin: Mitgefühl, körperliche und geistige Liebe. Für diese
Werte stand sie auch noch zu der Zeit, als sie in die Bibeltexte
aufgenommen wurde. Erst im Mittelalter wurde sie umgedeutet
zum Symbol der geistigen Liebe. Zu einer Zeit, als alles Körperliche für
sündig erklärt wurde, zumal, wenn es den weiblichen Körper betraf.
25
Aufgaben und das Bild von Jahwe, das Gottesbild, wurde um diese
weiblichen Aspekte erweitert. Auch das können wir heute noch in der
Bibel nachlesen. Gott wird ja in der Bibel in vielen unterschiedlichen
Rollen geschildert. Aber wir kennen eben meistens nur die Darstellungen
von Gott als Vater, als König und als Herr. Oder kennen Sie auch
Beispiele für weibliche Rollen Gottes?
Es gibt sie! In Psalm 22,10 zum Beispiel wird Gott als Hebamme
beschrieben, wenn es heißt: „Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner
Mutter zog, mich barg an der Brust meiner Mutter“. Oder Gott als
Mutter in Jesaja 66,13: „Wie eine Mutter tröstet, tröste ich euch“ und im
Psalm 139: „Du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im
Mutterleibe“.
Überhaupt sind mütterliches Mitfühlen und Erbarmen wichtige Elemen-
te des biblischen Gottes. Seine „weibliche Seite“. Diese Eigenschaften
gehören zwar auch für uns heutige Menschen zum Gottesbild dazu, aber
wir verbinden damit kein weibliches Bild mehr. Wir sehen Gott nicht
mehr als mitfühlende, mütterliche Frau. Oder als Mutter, die uns in
ihrem Bauch heranwachsen ließ.
Wohl auch deshalb, weil beim Lesen der Bibel etwas ganz anderes in den
Vordergrund rückt: das Wort „Herr“. Es wird immer dann benutzt, wenn
von Gott die Rede ist, so als sei Gott „der HERR“ und nichts anderes.
Und was stellen wir uns unter einem „Herrn“ vor? Einen Mann. Sich
dabei eine Frau vorzustellen, fällt eher schwer. Aber: In den Urschriften
der Bibel war Gott gar nicht immer der Herr. In den ältesten biblischen
Geschichten wurde Gott stattdessen bei seinem Namen genannt:
„JHWH“. In späteren Texten wurde der Name JHWH dann nach und
nach ersetzt. Aber immer noch nicht durch „Herr“, sondern durch die
Bezeichnung „Gott“. Erst bei der Übersetzung der Texte ins
26
Griechische wurden die Worte JHWH und Gott beide mit
„Herr“ übersetzt.
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männlichen Bezeichnung „Herr“. Und machten damit den Anfang für ein
rein männliches Gottesbild.
Dennoch lebte das weiblich Göttliche noch eine Zeit lang fort in den
weiblichen Gottesbildern der Bibel: durch die Beschreibungen Gottes in
seinen weiblichen Rollen, durch die Taube oder die Weisheit. Das heißt,
Gott wurde zwar hauptsächlich als „Herr“ gedacht, aber selbst für die
Griechen war die Weisheit noch die Göttin „Sophia“, sie kannten also
auch noch das weiblich Göttliche. Die Taube war sogar bis ins Mittelalter
hinein ein Symbol des Weiblichen und der Liebe. Erst dann wurde sie
zum Symbol für den Heiligen Geist.
Dass das Weibliche dabei so völlig aus dem Gottesbild verschwand, hat
aber noch einen anderen Grund. Im Laufe der Zeit wurde nämlich das
Weibliche nicht nur unwichtiger, vielmehr wurden die Frau und „das
Weibliche an sich“ immer stärker abgewertet. In alten Zeiten wurden
Frauen verehrt für ihre Schönheit. Ihre Fähigkeit, Kinder zu gebären,
wurde hoch geachtet. Diese Hochachtung verwandelte sich immer mehr
in Verachtung und endete mit den uns allen bekannten Geschichten von
der Erbsünde und der „Verderbtheit“ der Frau.
Dieser Wandel des Frauenbildes lässt sich auch in der Bibel nachvoll-
ziehen: Im Hohelied des Alten Testaments z.B. wird die Weiblichkeit in
den höchsten Tönen besungen. Die Schönheit der Frau, ihr Körper und
vor allem ihre Haare werden vielfach bewundert. Bei Paulus dagegen
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heißt es dann „wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, dann soll sie sich
gleich die Haare abschneiden lassen“. Und während im ersten Kapitel
der Bibel Mann und Frau beide nach dem Bilde Gottes geschaffen
wurden, wird Eva in der zweiten Version der Schöpfung aus der Rippe
des Adam gemacht.
Bei Paulus heißt es dann gar: „Der Mann ist Bild und Abglanz Gottes, die
Frau aber Abglanz des Mannes.“ Schon während der Entstehung der
Bibel hat sich also das Frauenbild erheblich geändert. Das hatte natürlich
auch Einfluss auf das Gottesbild. Das sündhaft gewordene Weibliche
konnte kaum mehr etwas mit Gott zu tun haben. Das Göttliche konnte
nicht mehr weiblich sein.
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Matriarchale Voraussetzungen des Gottesbildes
Viel wichtiger als die Tatsache, dass Jesus ein Mann war, erscheint seine
nachweisbare Wertschätzung des Weiblichen. So wie nur Mann und Frau
gemeinsam den Menschen abgeben, kann auch das Göttliche nur aus der
polaren Einheit von Männlichem und Weiblichem bestehen. Ausgangs-
punkt der kritischen Untersuchung ist die Gottesvorstellung der Kabbala,
wie sie im Sefiroth-Baum veranschaulicht ist.
Die gesamte Ethik des jüdischen „Menschensohnes“ lässt sich auf matri-
archale Wertsysteme zurückführen, die Jesus durch seinen Umgang mit
Frauen kennen- und wertschätzen gelernt hat.
30
Anhand der überlieferten Begegnungsgeschichten mit den Frauen macht
die Verfasserin deutlich, dass Jesus beileibe nicht von Anfang an jener
Frauenfreund war, als der er später in die Geschichte einging. Auch sein
Denken war zunächst von patriarchal-tradierter Frauenfeindlichkeit
geprägt, die er abzulegen lernte, als er sich im Verlauf seines Wirkens
zunehmend mit weiblichen Bedürfnissen konfrontiert sah und daraus ein
tiefes Verständnis für ein anderes, heilbringendes Wertesystem ent-
wickelte.
Diesen Schritt aber haben weder seine Jünger noch der spätere Apostel
Paulus vollzogen. Folglich konnten sie den Kern der Botschaft Jesu auch
nicht begreifen, was die Autorin an Hand von eindeutig nachvollzieh-
baren Belegen aus dem Neuen Testament darstellt. Anders als Jesus
waren sie offensichtlich nicht in der Lage, das patriarchale Weltbild ihrer
Kultur hinter sich zu lassen und haben damit die Botschaft Jesu von
Anfang an veruntreut.
James K. Hurtak
31
Eine neue Antwort auf das "Bildnis" des Heiligen Geistes nimmt in
Gelehrtenkreisen in der ganzen Welt Gestalt an – ein Ergebnis neuer
Erkenntnisse aus den Schriftrollen vom Toten Meer, den kopti-
schen Nag Hammadi-Schriften und den intertestamentarischen
Texten der jüdischen Mystiker, die neben Büchern der frühen christ-
lichen Kirche gefunden wurden. Forscher fangen an, den Heiligen Geist
als das "weibliche Vehikel" für das Ausgießen einer höheren Lehre und
spirituellen Wiedergeburt zu begreifen. Der Heilige Geist hat viele Rol-
len in der jüdisch-christlichen Tradition: sie handelt in der Schöpfung,
vermittelt Weisheit und inspiriert die Propheten des Alten Testaments.
Im Neuen Testament ist sie die Gegenwart Gottes in der Welt und eine
Kraft bei der Geburt und im Leben Jesu.
Im Alten Testament und in den Schriftrollen vom Toten Meer war der
Heilige Geist bekannt als Ruach oder der Ruach Ha Kodesh (Psalm
51:11): Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner
Heiligkeit nimm nicht von mir! [Elberfelder]
https://www.biblegateway.com/passage/?search=Psalm+51%3A11&version=MSG
und im Neuen Testament als Pneuma (Römer 8:9): Ihr aber seid nicht
im Fleische, sondern im Geiste, wenn anders Gottes Geist in euch wohnt.
Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. [Elberfelder]
32
Neue Evangelistische: Ihr jedoch steht nicht mehr unter der Herrschaft
eurer Natur, sondern unter der des Geistes, wenn wirklich Gottes Geist in
euch wohnt. Denn wenn jemand diesen Geist von Christus nicht hat,
gehört er auch nicht zu ihm.
In der Mehrheit wurde Ruach oder Pneuma als die spirituelle Kraft oder
Gegenwart Gottes angesehen. Das Wirken dieser Kraft kann in der
christlichen Kirche in Form der "Gaben des Geistes" gesehen werden
(insbesondere im Zungenreden heutiger Pfingstgemeinden). Der Heilige
Geist galt auch als Quelle göttlicher Führung und als der innewohnende
Tröster.
33
es der Korpus der koptischen Gnostiker, der am eindeutigsten den
weiblichen Aspekt des Heiligen Geistes vertritt. Eines ihrer Dokumente
berichtet, wie Jesus sagt: "Sogleich ergriff mich meine Mutter,
der Heilige Geist, an einem meiner Haare und trug mich auf
den großen Berg Tabor [in Galiläa]."
Ein solcher Text ist das Thomasevangelium, welches Bestandteil der neu
entdeckten Nag Hammadi -Schriften bildet (entdeckt zwischen 1945-
1947). Die meisten dieser Schriften wurden etwa zur gleichen Zeit wie die
biblischen Evangelien, im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus,
geschrieben. In diesem Evangelium fordert Jesus seine Jünger dazu auf,
ihre irdischen Eltern zu hassen (wie in Lukas 14:26), aber den Vater und
die Mutter so zu lieben, wie er es tut: "Denn meine Mutter (gab mir
Falschheit), aber meine wahre Mutter gab mir das Leben." In einer
anderen Nag Hammadi-Entdeckung, Das Apokryphon des Jakobus,
nennt sich Jesus selbst den "Sohn des Heiligen Geistes". Diese beiden
Aussprüche identifizieren zwar nicht explizit den Heiligen Geist als
Muttervehikel Jesu, doch wurden sie von mehr als einem Gelehrten so
interpretiert, dass damit der Heilige Geist als Mutter gemeint sei.
34
Mayr, der bei dem bekannten deutschen Theologen Karl Rahner studier-
te, sagt, dass er zu dieser Einsicht während seines Studiums der Schriften
des Hl. Augustinus (354-430 n. Chr.) kam. Der einflussreiche Kirchen-
vater Nordafrikas hatte festgestellt, dass eine signifikante Zahl früher
Christen an einen weiblichen Aspekt des Heiligen Geistes geglaubt haben
muss, und begann diese Ansichten zu geißeln. Für Augustinus war die
Anerkennung des Heiligen Geistes als "Mutter des Gottessohns und
Gefährtin des Vaters" eine heidnische Auffassung. Mayr jedoch vertrat
die Ansicht, dass Augustinus "den sozialen und mütterlichen Aspekt
Gottes übergangen" habe, der nach Mayr am besten im Heiligen Geist,
dem göttlichen Ruach Ha Kodesh zu sehen sei. Der Hl. Hieronymus,
ein Zeitgenosse Augustinus', sowie zwei Kirchenväter einer früheren
Periode, nämlich Clemens von Alexan-
drien und Origenes, zitierten aus dem
pseudepigraphen Evangelium der Hebrä-
er, worin der Heilige Geist als eine
"Muttergestalt" beschrieben wird.
35
logische Funde frühchristlicher Gräber in Italien zeigen. Ein Anfang
wurde gesetzt, den Geist des Ruach unter den Bergen neu entdeckter
vorchristlicher Schriften und koptisch-ägyptischer Buchrollen der frühen
Kirche wieder zu erwecken. Mit dieser Neubewertung der ersten 100
Jahre Christentum wird deutlich, dass die frühere Christenheit dem
"weiblichen Geist" des Alten Testaments, dem Ruach oder der geliebten
Shekinah, noch viel näher stand. Die Shekinah, die nicht das Gleiche ist
wie der Ruach, wurde als die innewohnende göttliche Gegenwart
verstanden, die eine "Geburt der Gaben" oder das gesalbte Selbst akti-
vierte. In der Folge änderte das aufstrebende Christentum seine ur-
sprüngliche Position über die "Geburt der Gaben" im Kompromiss für
das Privileg seiner Institutionalisierung.
36
5.5.1. Sophia
http://schlüsseltexte-geist-und-gehirn.de/downloads/Mythos.pdf
Das Entzücken der Frauen betrifft auch die eigene Auferstehung aus der
Unterwelt ins Licht. Diese weibliche Lichtseite repräsentiert die
Sophia. Als höchste Entfaltung der weiblichen Weisheit ist sie die Über-
höhung der Mutter-Tochter-Doppelheit und damit die höchste Essenz, zu
der sich das Leben wandeln kann. Im patriarchal-christlichen Raum wur-
de die Sophia von der männlichen Gottheit an die letzte Stelle zurück ge-
drängt. Dennoch überlebte sie in Philosophie, Kunst und Dichtung. Ob-
wohl das Christentum immer um ihre Unterdrückung bemüht war, hat
sich die weibliche Symbolik als Gefäß noch im Gral und im Abendmahls-
kelch erhalten.
[Das Tauchbad der Taufe symbolisiert eine Rückkehr in den weiblichen Uterus, in
das Ur-Ei des Anfangs. Dieses Ur-Ei ist das Ursprungssymbol der matriarchalen
Welt. In ihm ist das All enthalten: das Chaos, die Materie und der Geist als Taube, die
aus dem Ei schlüpft. Sie ist der Vogel der Großen Mutter und später der Heilige Geist.
Auch die Schlange symbolisiert den Geist sowie den Sündenfall im Paradies, der zum
Bewusstsein führte. Als Doppelschlange vereint sie alle Gegensätze in sich, und in
Verbindung mit dem Äskulapstab steht sie noch heute im Dienst der Heilung.]
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Es ist eine liebende Bezogenheit, mit der das Unbewusste reagiert, auf
individuelle Probleme antwortet und die Seele rettet. Sophia ist eine
mitfühlende, immer gegenwärtige und dauernd anrufbare Göttin; kein
Gott, der in numinoser Ferne und vollkommener Abgetrenntheit für die
Menschen unerreichbar ist. Die Geist-Mutter Sophia verströmt Nahrung
und Weisheit zugleich. In der jüdisch-christlichen Entwicklung des
Abendlandes wurde die weibliche Weisheitsfigur entthront und unter-
drückt. Doch überlebte die Große Mutter in der Gestalt der Hexe, kehrte
in der Renaissance als Madonna zurück und stieg in der Moderne wieder
auf (Neumann).
Vom Großen Runden über die Herrin der Pflanzen und Tiere bis schließ-
lich zur Geistgebärenden und nährenden Sophia offenbaren sich die
Stufen der Selbstentfaltung des weiblichen Wesens seit der frühge-
schichtlichen Welt. Gleichzeitig erscheinen sie in der lebendigen Wirk-
lichkeit der modernen Frau, in ihren Träumen und Visionen, ihren
Beziehungen und Persönlichkeitswandlungen. Die Große Göttin ist
die Inkarnation des weiblichen Selbst, die Hintergrundmacht,
welche auch heute noch die Seelengeschichte der modernen Menschen,
besonders der Frauen, bestimmt.
Das Judentum kennt zahlreiche Namen und Titel Gottes – so die Rab-
binerin Klapheck-, viele davon sind männlich geprägt, wie etwa „Herr“,
„König“, „Vater“ oder „Herrscher“. Solche und andere männlichen Got-
tesbilder kurzerhand durch weibliche zu ersetzen, führe jedoch nicht wei-
ter. „Einfach nur ‚Gott weiblich‘ statt ‚Gott männlich‘ wäre nicht wirklich
besser“, so die pointierte Ausgangsthese Klaphecks. Denn letztlich spieg-
le ein Gottesbild immer auch das zugrunde liegende Menschenbild wider,
sagten Aussagen über Gott immer auch etwas über den Menschen und
seine Beziehung zu Gott aus.
38
Je intensiver sie sich mit den hebräischen Originaltexten beschäftigt
habe, desto mehr sei das Männliche darin zurückgetreten. Durch das
genaue und vertiefte Übersetzen der Texte sei sie heute mit den Texten
versöhnt.
39
von Gott ausgeht, wird in den Interpretationen meist als Taube
beschrieben, aber niemals in menschlicher Gestalt.
Die Schechina lebt mit dem Volk Israel im Exil und kann nicht zu Gott
zurückkehren, denn die Sünden der Menschen halten sie im Exil fest. Für
den Mystiker ist die irdische Welt ein Abbild der himmlischen Welt und
das irdische Geschehen hat direkten Einfluss auf die Sphäre des Göttl-
ichen. Durch die Erfüllung der Gebote schafft der Mensch den Tikkun
Olam, die Wiederherstellung des harmonischen Urzustandes der Welt.
Dieser ist die Voraussetzung für die Einswerdung der männlichen und
weiblichen göttlichen Kräfte, der erneuten ständigen Verschmelzung von
Gott und der Schechina. So wird auch die Vereinigung von Mann und
Frau in der Schabbat(Freitag)nacht „zu einer symbolischen Verwirkli-
chung der Vereinigung Gottes und der Schechina“.[11]
Die Schweiz erreichte der jüdische Feminismus in den 80ziger Jahren des letzten Jahrhun-
derts. Pionierinnen waren Miriam Brassloff[13] (orthodox), Marianne Wallach[14]und
41
Rachel Rybowski (ICZ/ILG). Zu den beiden letzteren stieß auch ich um 1987.[15] Wir wollten
nicht die Frauen aus den USA kopieren sondern bemühten uns eigene europäische Wege zu
gehen. Dabei orientierten wir uns vor allem an Pnina Navè Levinson. Wir feierten
gemeinsam Rosch Chodesch[16], Frauenschabbatot und Frauenseder[17].
Heute bin ich immer noch daran, meine eigene Theologie weiter zu entwickeln. Für mich ist
wichtig, dass Gott mindestens weiblich und männlich bleibt.
In den Gebeten und Segenssprüchen wird das Göttliche immer mit Sche-
china und Adonaj angesprochen. Manchmal, wenn der Gottesname „Elo-
him“ mehrmals verwendet wird, wechsle ich auch mit „HaElahut“, der
weiblichen Form ab. Wird der Väter Abraham, Isaak und Jakob
gedacht, setze ich die Matriarchinnen Sarah, Rivka (Rebekka) und
Rachel daneben. Dies ist bereits seit Jahren auch in den Liturgien der
Reformgemeinden, wenigstens in den Hauptgebeten, Brauch. In eigenen
Pijutim, religiösen Gedichten, Gebeten, erinnere ich an die Taten nicht so
bekannter Vorfahrinnen, bitte Bina um Einsicht und Chochma um Weis-
heit.
Zusammen mit Rachel Rybowski erarbeitete ich Liturgien für Rosch Chodesch, für Feiertage
und auch für den Seder. Am Anfang ernteten wir, wenn eine von uns in der liberalen Gemein-
de einen Gottesdienst leitete und predigte, ein mildes Lächeln oder ein Kopfschütteln, wenn
wir weibliche Formen in den Gebeten verwendeten und die Frauengestalten aus dem
Wochenabschnitt ins Zentrum der Predigt stellten, sie auf dem Hintergrund der
Kommentare neu beleuchteten. Mann gewöhnte sich aber bald daran. Bis heute liegt uns
beiden eine ganzheitliche Theologie und nicht nur eine reine Frauentheologie am Herzen.
42
Erschienen in: Judith Stofer/Rifa’at Lenzin (Hg.), Körperlichkeit – Ein
interreligiös-feministischer Dialog, Religion & Kultur Verlag 2007.
Anmerkungen
1. Deuteronomium 32,18, Psalm 27,10, Jesaja 49,15, 66,13f; Hosea 11,3 [↩]
2. Jerusalemer Talmud, Chagiga 2,1 [↩]
3. Sprüche Salomos 8,4-31 [↩]
4. Am bekanntesten ist der im ersten oder zweiten Jahrhundert geschriebene Targum
Onkelos, der auch ins Englische übersetzt wurde. [↩]
5. Schabbat 12 b [↩]
6. Mechilta, massechta de Pischa, S. 51-52 [↩]
7. Babylonischer Talmud Sota 12b [↩]
8. Babylonischer Talmud Schabbat 87a [↩]
9. Gershom Scholem in „Von der mystischen Gestalt der Gottheit“, S. 177 [↩]
10. Pauline Bebe, „Isha“, S. 317-320 [↩]
11. Gershom Scholem in „Von der mystischen Gestalt der Gottheit“, S. 256 [↩]
12. Joseph Gikatillia, „Scha’arei Ora“ (Tore des Lichts), 13. Jh. Kap. 5, S. 230 [↩]
13. Miriam Brassloff-Kugelmann: Zuhören und Zuschauen. Erfahrungen im christlich-
jüdischen Dialog unter Frauen, in: Siehe, ich schaffe Neues. Aufbrüche von Frauen in
Protestantismus, Katholizismus, Christkatholizismus und Judentum, hg. v. Doris
Brodbeck, Yvonne Domhardt, Judith Stofer, Zürich, 1998, S. 211-218. [↩]
14. Marianne Wallach verfasste Texte zu feministischer Theologie und interpretierte
Frauengestalten der Hebräischen Bibel in Marianne Wallach „Die Frau im Tallit,
Judentum feministisch gelesen“, nach ihrem Tode herausgegeben von Doris Brodbeck
und Yvonne Domhardt, 2000, Chronos Verlag Zürich, ISBN 3-905313-65-0 [↩]
15. Tanja Kröni, Artikel und Texte zu den jüdischen Wochenabschnitten, zu Judentum, zum
jüdisch-christlichen Dialog in Jüdische Rundschau, Israelitisches Wochenblatt, tachles,
Allgemeine jüdische Zeitung (D), Leben & Glauben, ideaSchweiz, Luzerner Tagblatt,
u.v.a. Tanja Leutenegger-Kröni: Ewiger, ich danke dir (1992), in: Unerhörte Worte.
Religiöse Gesellschaftskritik von Frauen im 20. Jahrhundert, hb. v. Doris Brodbeck,
Bern/Wettingen 2003, S. 256-259. [↩]
16. Neumond, Monatsanfang, Halbfeiertag für die Frauen [↩]
17. Seder = das Vorabendritual von Pessach, der Erinnerung an den Auszug aus Ägypten [↩]
URL: http://www.hagalil.com/archiv/2012/03/17/gott-ist-koerperlos/
43
5.6.2. Sefiroth. Baum des Lebens in der Kabbala
http://www.kabbala-info.net/deutsch/ramchal/tree-of-life-ten-serirot.htm
Oberstes Gebot ist es, sich KEIN BILD von G-TT zu machen, sondern
stattdessen sich immer vor Augen zu führen, dass es sich nur um die Idee
der Manifestation bestimmter enthüllter Attribute handelt, und NICHT
um DAS GÖTTLICHE WESEN an sich.
44
HaRav Moshe Chaim Luzzatto - RAMCHAL - schreibt sinngemäß: Die
Zehn Sefiroth oder die zehn Grundzahlen die wir im Heiligen Sohar oder
dem Sefer Yetzirah finden, erscheinen immer wieder in allen Büchern
und Schriften der Kabbala, allerdings mit mehr oder weniger deutlichen
Unterschieden. Sie sind mit den Konzepten imprägniert, die im Buche
Bahir durch die Maamaroth ausgedrückt werden, den zehn Wörtern mit
denen sich der verborgene G-TT - das En Sof - während der Schöpfung
manifestiert.
Die Zehn Sefiroth formulieren somit zehn Sichtweisen von G-TT. Gemäß
dem Bahir bilden alle Kräfte G-TTES eine Aufeinanderfolge von Ebenen
(Zweigen) die wie ein Baum geformt sind.
Die Kabbala präsentiert diese Kräfte in einer Hierarchie welche den
"Sefiroth Baum" begründen. Jede Ebene oder G-ttliches Attribut stellt
einen Zweig dar, deren gemeinsame Wurzel unfassbar ist: das En Sof
oder Ain.
Andererseits kann uns die Konzeption der Sefiroth als Teile oder Glieder
von Adam Kadmon, "dem Prototyp des übernatürlichen Menschen" zu
einem anatomischen Symbolismus führen.
Als Benennung der Abfolge der Zehn Sefiroth verwendet die Kabbala
mehr oder weniger festgelegte Begriffe, um die Erscheinungsformen des
Schöpfers auszudrücken.
Insoweit sie ausschließlich die Aspekte einer einzigartigen Realität
bilden, sind die Sefiroth untereinander durch extrem komplexe
Analogien verbunden, die uns der ARI in seinem Magnus Opus "Etz
Chajim" (Der Baum des Lebens) hinterließ.
Sephiroth http://anthrowiki.at/Sephiroth
Sephirot, Sefirot oder Sefiroth (Singular hebr. ְספִ ָירהSefira, Plural ְספִ ירוֹת,
Sephiroth = Ziffern) ist nach den Lehren der jüdischen Kabbala der
hebräische Name der 10 göttlichen Emanationen*, die zusammen den
*Streng genommen darf man hier nicht von «Emanationen» sprechen, denn nach der von Isaak
Luria stark geprägten kabbalistischen Lehre entstand die Schöpfung nicht als «Ausstrahlung»
Gottes, sondern vielmehr durch seinen Rückzug und seine Selbstbeschränkung nach dem Tzimtzum
45
(hebr. צמצום, im ūm, wörtlich Zusammenziehung oder Rückzug). Dadurch erst wurde Raum
geschaffen für die Freiheit des Menschen, aber auch für das Böse.
Lebensbaum der Kabbala (hebr. עץ החיים, Ez Ha-Chajim, oder kurz עץ חיים,
Ez Chajim) bilden, der zugleich symbolisch den himmlischen, makro-
kosmischen Menschen, den Adam Kadmon, als übergeschlechtliches,
aber bipolares männlich-weibliches Wesen darstellt, der sich am voll-
kommensten im irdischen Menschen als Mikrokosmos, aber auch sonst
überall in der Schöpfung, wenn auch unvollkommener, abbildet. Ähnlich
den 10 Kategorien des Aristoteles bilden die 10 Sephiroth ein geistiges
Alphabet, mit dem sich der ganze Kosmos in seinem Sein und Werden
systematisch beschreiben lässt. Die 10 Sephiroth sind durch 22 Pfade, die
den 22 Buchstaben des Hebräischen Alphabets entsprechen, miteinander
verbunden; zusammen mit den 10 Sephiroth bilden sie die 32 Pfade der
Weisheit.
Wesen der Sephiroth: Die Sephiroth sind nach der Lehre Isaak Lurias
aus Licht (hebr. אור, or) gestaltete Gefäße (hebr. כלי, qli oder kli; Plural:
כלים, keilim oder kelim), etwa vergleichbar den kristallenen Schalen der
Planetensphären der griechischen Kosmologie, das dadurch begrenzt
und geformt ist - denn das Licht an sich ist undifferenziert und
entstammt dem ursprünglichen, grenzenlosen Licht (Ain Soph Aur). Und
diese Form, als reine Seelenform, besteht in dem Wunsch oder
Verlangen, von dem unendlichen Licht zu empfangen und von ihm erfüllt
zu werden.
46
Die 32 Pfade der Weisheit entstehen aus den 10 Sephiroth und den
22 sie verbindenden Pfaden, die den Buchstaben des Hebräischen
Alphabets entsprechen. Sie repräsentieren 32 Entwicklungsstufen der
kosmischen Intelligenz.
„In zweiunddreißig geheimnisvollen Pfaden der Weisheit zeichnete
JAH, JHVH Zabaoth, Gott Israels, lebendiger Elohim, König der
Welt, allmächtig, barmherzig und gnädig, hoch und erhaben, wal-
tend in Ewigkeit, heilig ist sein Name, und schuf seine Welt mit
drei Sefarim (hebr. )ספרים: Erzählung (hebr. ִספּוּר,sippur), Zahl
(hebr. ִספְ ָרה, sefar, Ziffer) und Zeichen (hebr. סֵ פֶר, sefer;
Buchstabe).“
– Sefer Jezirah 1,2
47
Der Baum des Lebens von Selim Oezkan
http://www.kabbalahvedanta.net/artikel/mystik/der-baum-des-lebens
Verbindung zu Urknall, hinduistischen Upanischaden, Veden, Chakren,
Sufismus, Theosophie, Rudolf Steiner, Rosenkreuzer.
Gerd Scherm, Die poetische Kabbala
http://www.scherm.de/kabbala/
48
49
5.7. Hoheslied der Liebe
Gerda Weiler führt die Erzväter- und Familiengeschichten auf altorien-
talische Ritualtexte und Mythen zurück, die der Göttin als Himmelskö-
nigin gewidmet waren. Der spätere monotheistische Vatergott war zu
Zeiten der Großen Göttin der Sohn-Geliebte und im Gegensatz zur Him-
melskönigin sterblich. In ihrem Buch - Das Matriarchat im Alten Israel -
deckte Gerda Weiler kenntnisreich und mit schöpferischer Phantasie die
Spuren der ehemaligen Göttin-Verehrung auf, die durch die Veränderun-
gen und Umschreibungen im Laufe der Entwicklung des Judentums
nicht vollständig verwischt werden konnten.
Dabei setzt die Autorin an den Widersprüchen biblischer Texte an. Der
einseitig patriarchalen Sichtweise des Transzendenten wird die matri-
archale Weltsicht gegenübergestellt. So tritt das matriarchale Bewusst-
sein hervor und überschreitet die gegenwärtige Welt.
Christa Mulack meint, das Werk der 1994 verstorbenen Gerda Weiler
„Das Matriarchat im Alten Israel" ist wohl das einzige im deutschspra-
chigen Raum, wenn nicht gar weltweit, das matriarchale Restbestände
in der Bibel nachweist. Genauer gesagt geht es um Das Hohelied der
Liebe im AT. Religionswissenschaftliche Vergleiche, insbesondere mit
den Texten aus Ras Schamra*, in denen sie eine Fülle von Parallelen zu
biblischen Erzählungen und kultischen Texten aus matriarchaler Zeit
fand, haben Gerda Weiler dabei geholfen. Es ist das Hohelied der Liebe,
der einzige erotisch-sexuelle Text der Bibel, in dem das Liebespaar
einander gleichgestellt ist, ein matriarchaler Kultgesang, der den Ritus
der Heiligen Hochzeit wiedergibt und die Tiefen der Geschlechter-
liebe besingt.
Weder als kultischer Gesang zwischen der Göttin und ihrem Sohn-
geliebten noch als profaner Liebesgesang… hätte das Hohelied die
patriarchalen Hürden der Kanonisierung überwinden können. So ver-
dankt es sein Überleben schließlich jener Allegorisierung, die seinen
Inhalt in ein rein geistiges Geschehen zwischen Gott und seinem Volk
verwandelte.
Auch die Tiefen der Liebe werden in ergreifender Weise dargestellt, wenn
es heißt: «Ja, stark wie der Tod ist die Liehe, hart wie die Unterwelt die
Leidenschaft. Ihre Brände sind Feuerbrände ... Selbst gewaltige Wasser
vermöchten nicht die Liehe zu löschen, auch Ströme schwemmen sie
nicht fort.» (8,60 Oder wenn gewarnt wird: «Stört doch die Liehe nicht,
und weckt sie nicht auf bis es ihr selbst gefällt.» (2.7b; 3,5b). Es ist schon
seltsam, hinter diesen sinnlichen und leidenschaftlichen Bildern die
Liebe Jahwes zu seinem Volk zu vermuten.
Als Dritter wäre Hartmut Schmökel mit Heilige Hochzeit und Hohes
Lied7 zu nennen, der die Parallelen zwischen dem Hohenlied und den
entsprechenden Kultgesängen aus Ras Schamra und Babylonien
aufzeigte. Ihn machte Gerda Weiler zur Grundlage ihrer Recherchen.
Otfried Eberz schrieb: «Ich betrachte das Hohelied Salomos als einen
Kulttext, der zur Feier der Heiligen Hochzeit in Jerusalem benutzt
worden ist. Zerstückelt und aus seinen Zusammenhängen gebracht, ist
das Lied seines ursprünglichen Sinnes beraubt worden und wirkt wie
eine Sammlung lose hingeworfener Fragmente.»
*Ras Schamra ist eine Ausgrabungsstätte in Syrien, an der Mittelmeerküste, nördlich der Hafen-
stadt Lattakia, dort machte im Jahr 1928 ein Bauer die Entdeckung. Die Sprache auf den Tafeln
nannte man Ugarit - nach dem früheren Namen der Stadt. Bei fast jeder Grabung wurden neue
Tafeln entdeckt. Heute gibt es mehr als 1.500 Stücke in ugaritischer Schrift und außerdem viele in
babylonischer Sprache. http://www.theologische-
links.de/downloads/archaeologie/ras_schamra_schaeffer_tontafeln_funde.html
52
Anmerkungen
1
Göttner-Abendroth, Heide. Für Brigida Göttin der Inspiration. Neun
patriarchatskritische Essays und Thesen zum Matriarchat, Frankfurt/Main 1998, p. 41
1
Laut Konrad Pfaff kennt der homo erectus spätestens seit 500.000 Jahre das Feuer.
http://www.konradpfaff.de/downloads/06/45_vor_dem_erwachen_des_geists.pdf
2
Badinter, Elisabeth. Ich bin Du. Auf dem Weg in die androgyne Gesellschaft,
Weinheim 2001
3 http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Matriarchatstheorien
4
Voss, Jutta. Das Schwarzmondtabu, Zürich 1988, p. 57f
5
Göttner-Abendroth, Heide. Für Brigida Göttin der Inspiration. Neun
patriarchatskritische Essays und Thesen zum Matriarchat, Frankfurt/Main 1998
7
Zu diesem Herrschaftsbegriff: Sigrist, Christian. Regulierte Anarchie. Untersuchungen zum
Fehlen und zur Entstehung politischer Herrschaft in segmentären Gesellschaften Afrikas.
Freiburg i. Br. 1967
5
Wittekindt, Wilhelm: Das Hohe Lied und seine Beziehungen zum Istarkult. Hannover 1926.
6
Eberz, Otfried: Der gnostisch gynäkokratische Doppelorden von Sophia und Logos, 1950/1.
posthum veröffentlicht in Eberz: Sophia und Logos oder die Philosophie der
Wiederherstellung. Freiburg 1976, S. 218.
7
Schmökel, Hartmut: «Heilige Hochzeit und Hohes Lied», in: Abhandlungen für die Kunde des
Morgenlandes, Wiesbaden 1956.
Weiler, Gerda. Ich verwerfe im Lande die Kriege. Das verborgene Matriarchat im Alten
Testament, München 1984; 3. überarbeitete Auflage. Das Matriarchat im Alten Israel,
Stuttgart 1998
53
Quellen:
Fleiss, Irene. Die Sprache der Göttin, www.frauenwissen.at
Pfaff, Konrad. Vor dem Erwachen des Geistes liegt sein Ursprung mythisch-magisch
verborgen. Vor dem Erwachen des Geists – 45_vor_dem_erwachen_des_g.pdf
Childe, V. Gordon. Man makes himself, London 1936
Plattner, Rotraud. Bedeutung und Mythen des Matriarchats, Abenteuer Philosophie Magazin
für Kultur, Gesellschaft, Wissenschaft, Mythologie, Heft Nr. 78
Müllner, Ilse. Wie heute mit den weiblichen Gottesbildern der Bibel umgehen?
http://www.theologie.uni-wuerzburg.de/es/aktuelles/meldungen/single/artikel/wie-heute/
Mulack, Christa. Gerde Weiler, Hoheslied und Heilige Hochzeit
http://books.google.de/books?id=_vqS9zoZOHgC&pg=PA183&lpg=PA183&dq=gerda+weiler
+das+matriarchat+im+alten+israel&source=bl&ots=PM-
UrFpHLU&sig=GfNwtThwysQnCVIIeHsJot4fn-
w&hl=de&sa=X&ei=hirlU7GqEMn24QT8roGYDA&ved=0CFQQ6AEwCA#v=onepage&q=ger
da%20weiler%20das%20matriarchat%20im%20alten%20israel&f=false
Weiler, Gerda. Hoheslied
http://books.google.de/books?id=_vqS9zoZOHgC&pg=PA188&dq=Sophia+und+Logos+oder
+die+Philosophie+der+Wiederherstellung.&hl=de&sa=X&ei=cZflU4fxLM2Y1AW5koCIDQ&ve
d=0CCYQ6AEwAQ#v=onepage&q=Sophia%20und%20Logos%20oder%20die%20Philosop
hie%20der%20Wiederherstellung.&f=false
http://www.kohlhammer.de/wms/instances/KOB/appDE/Theologie/Altes-Testament/Das-
Matriarchat-ialten-Israel-BonD-Titel/
http://www.gerda-weiler-stiftung.de/weiler_lebenslauf.html
Klapheck, Rabbinerin Elisa. Rabbinische Vorstellungen von Gottes Weiblichkeit im Rahmen der
Vortragsreihe „Gottesbilder. Perspektiven auf die Ausstellung Gott weiblich“ an der
Würzburger Universität, 2012. http://www.theologie.uni-
wuerzburg.de/aktuelles/meldungen/single/artikel/gott-weibl/
54