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Welche Banken sind in dieser Krise noch sicher? Welche solltest Du unbedingt meiden?
(Wie kann ich Geldwerte und Barmittel vor Bankencrash, Liquidation etc. effektiv absichern?)
Wohin kann man in der Corona Krise (je nach Risikobereitschaft) überhaupt noch
investieren?
(Theorie UND Praxis: Börse, Immobilien, (strategische) Beteiligungen etc.)
Wie nutze ich die aktuelle Krise als Chance für Investments?
(Börse, DAX, ETFs, Immobilien, Krisen Gewinner etc.)
Wie werden sich die einzelnen Immobilienmärkte in/nach dieser Krise entwickeln?
(Chancen und Risiken - “Behind the scenes”- Einblicke)
Mietverluste in der Corona Krise? So gehst Du damit um...
(Prävention, Abwehr, Gefahren, Chancen)
Inhaltsverzeichnis
● Die erste Möglichkeit ist es, einfach irgendwie durch die Krise hindurchzukommen.
● Die zweite Möglichkeit ist, als strahlender Sieger daraus hervorzugehen.
● Die dritte Möglichkeit ist leider oft die völlige Zerstörung.
Die gute und zugleich schlechte Nachricht ist: Diese drei Varianten liegen oft nur wenige
Millimeter oder ein paar Grad auseinander. Bei mir war es oft nur ein letztes Stückchen
Anstrengung oder eine Idee in letzter Minute, die den Unterschied ausmachten.
Das Wort Krise kommt aus dem Griechischen “crisis” und bedeutet so viel wie
„Wendepunkt“, „Entscheidungspunkt“ oder auch „Neuanfang“. Die Frage lautet also:
“Bekomme ich, wenn die Dinge außer Kontrolle geraten, die Kurve?”
Eigentümergrundschulden
Als Eigentümer einer Immobilie, kannst du eine sogenannte Eigentümergrundschuld im
Grundbuch eintragen lassen. Diese kann auf dich lauten, oder auf wen auch immer.
Du kannst theoretisch morgen zum Notar gehen und für den Tierschutzverein eine
Grundschuld auf dein Haus eintragen lassen, wenn du willst auch für die Volksbank
Castrop-Rauxel, auch wenn du da kein Konto hast.
Denn: Eine Grundschuld bedeutet nicht gleichzeitig auch ein Schuldverhältnis (= meist
Darlehen). Das Schuldverhältnis entsteht erst durch die Abtretung der Grundschuld an z.B.
den Darlehensgeber (oder auch deine Oma), ggf. einen Darlehensvertrag und/oder eine
sogenannte “Zweckbestimmungserklärung”.
Definition “Zweckbestimmungserklärung” gemäß Immobilienlexikon der Grundlagen
Vereinbarung zwischen der Bank und dem Darlehensnehmer bzw. Grundstückseigentümer
über den Umfang der durch die Grundschuld gesicherten Verbindlichkeiten (welcher Zweck
wird durch die Grundschuld besichert?).
Definition “Abteilung III” gemäß Immobilienlexikon der Grundlagen
Vierter Abschnitt des Grundbuchs (3 Abteilunge plus Bestandsverzeichnis). Hier werden die
Grundpfandrechte der Immobilie eingetragen.
Definition “Grundbuch” gemäß Immobilienlexikon der Grundlagen
(Grund von althochdeutsch grunt: Boden; Buch von althochdeutsch buoh: Schriftstück, Buch)
Beim Amtsgericht geführtes Register, in welches das Grundstück, die Eigentumsverhältnisse
und die auf ihm ruhenden Belastungen eingetragen werden (z. B. Grundschuldsicherheiten für
die Bank, Durchfahrtsrechte Nachbar etc.). Das Grundbuch kann bei berechtigtem Interesse
von jedermann (z. B. Käufer) eingesehen werden. Siehe auch Grundbuchauszug.
den Prüfungs- und Verwaltungsaufwand eine einmalige oder laufende Bürgschaftsgebühr, die
dem Darlehensnehmer in Rechnung gestellt wird.
Also: Was wäre, wenn du Grundschulden mit Brief auf eine Bank eintragen würdest (zur
Sicherheit, wolltest halt schnell reagieren können beim nächsten Kauf/Finanzierung) und das
weit über den aktuellen Verkehrswert hinaus? Was wäre, wenn du dann diesen Brief an eine
(von dir kontrollierte Genossenschaft oder Familienstiftung) abtreten würdest (gegen
Avalvertrag/-gebühr von 1%) mit 50 Jahren Laufzeit, nur durch den Vertragspartner (dessen
Vertreter du bist) kündbar? Denk mal kurz darüber nach, aber lies weiter, denn es wird gleich
noch interessanter...
● “Die Schulden des einen, sind die Guthaben des Anderen” (das gilt auch für
sogenanntes “Giralgeld” (= Geld das die Banken schöpfen, indem sie Kredite
ausgeben), sollte dir jemand etwas anderes erzählen, dann empfehle ihm einen
Grundkurs in Bilanzierung und Buchhaltung).
● Offensichtliche Wahrheit: Geld ist nie weg, es hat nur jemand anders. Oder war nie
wirklich da. Beispiel: Wenn Leute glauben, dass Elon Musk X Milliarden besitzt, weil
sie den aktuellen Kurswert mit der Anzahl seiner gehaltenen Aktien multiplizieren,
verstehen nicht, dass das “theoretisches Geld” ist. Denn würde Musk alle seine
Aktien auf einen Schlag verkaufen, dann würde der Kurs ins bodenlose fallen.
● Offensichtliche Wahrheit: Der Zweck einer Währungsreform ist nicht die Guthaben zu
entwerten, sondern die Schulden los zu werden (was dann natürlich zum Verlust der
Guthaben führt). Siehe mein Youtube Video Was genau passiert bei einer
Währungsreform / Währungscrash? Gewinner / Verlierer (Eurokrise) #78/99
● Wenn Leute von “asymmetrischer Entwertung von Guthaben und Schulden” sprechen,
dann Frage sie doch mal, wem das was bringen würde. Das bringt nämlich weder den
Banken, noch dem Staat etwas. Empfehle auch diesen Leuten einen Grundkurs in
Bilanzierung und Buchhaltung.
● Guthaben werden von Inflation und Hyperinflation zerfressen, negative Guthaben (=
Darlehen) somit auch. Wenn die dahinter liegenden Immobilien “zugenagelt” sind
(siehe oben), werden Zwangshypotheken uninteressant.
● Kapitalgesellschaften werden meist verschont, da sie der Motor für die neu zu
startende Wirtschaft sein sollen. Grundsatz des römischen Rechts, auf dem unser
Rechtssystem beruht: “Gleiches muss gleich behandelt werden” (=
Kapitalgesellschaft = Kapitalgesellschaft).
● Von Enteignungen in Form von Steuern wären wiederum eher Privatleute betroffen,
auch hier würden Kapitalgesellschaften und Stiftungen mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit ausgenommen oder zumindest nur wenig belastet werden.
● Guthaben können also (zumindest aus volkswirtschaftlicher Sicht) über
Immobiliendarlehen abgesichert werden. Siehe mein Youtube Video Rezession,
Eurokrise, Währungsverfall, Crash - wie Du dich davor absichern kannst #20/99
● Aktien (auch wenn sie in deinem Depot in “Euro” ausgewiesen werden) sind Anteile
an Kapitalgesellschaften und keine Geldwerte. Wie hoch diese Anteile nach einer
Währungsreform noch gehandelt werden hängt vom Substanzwert ab, oder davon, ob
dieses spezielle Unternehmen zu den Gewinnern der Reform zählt.
Ein Gesetz, das kaum jemand kennt, aber fatal für dich werden kann
Eines ist sicher: Die Deutsche Bundesregierung hat vorgesorgt. Bereits am 10.12.2014
verabschiedete der Bundestag nämlich das “Gesetz zur Sanierung und Abwicklung von
Instituten und Finanzgruppen” (Kurz: Sanierungs- und Abwicklungsgesetz, SAG), welches ab
dem 01.01.2015 in Kraft trat: https://www.gesetze-im-internet.de/sag/
“Sanierung” bedeutet in diesem Zusammenhang, ein insolventes Unternehmen wieder zum
Laufen zu bringen. Mit “Abwicklung” ist die Liquidation (Auflösung) des Unternehmens
gemeint, wobei sämtliche Vermögenswerte verkauft werden, um Gläubiger auszahlen zu
können.
Das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz hat der “Bundesanstalt für
Finanzmarktstabilisierung” (bereits während der Finanzkrise 2008 gegründet), weitere
Kompetenzen übertragen. Sie kann – sobald eine systemrelevante Bank in finanzielle
Probleme gerät und und damit das gesamte System gefährdet – eine sogenannte
Abwicklungsanordnung herausgeben.
Meine Empfehlung
Solltest du mehr als 100.000 Euro auf deinem Konto haben, verteile es auf mehrere
(vorzugsweise nicht systemrelevante) Banken, wie Sparkassen und Volks- und
Raiffeisenbanken. Achte darauf, dass dein Guthaben bei keiner der Banken die 100.000 Euro
Grenze überschreitet und verteile es ggf. in Sondervermögen (wie Geldmarktfonds etc.) um.
Mehr Details findest du in einem weiteren Booklet aus meiner Krisen Toolbox unter
https://AF-Krisentoolbox.de unter dem Namen “Bei welchen Banken ist mein Geld noch
sicher?”.
Meiner geliebten Tochter widme ich dann das nächste Buch ... ;)
INHALT
Einführung 11
6 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
TEIL 2: Die Werkzeuge als Manager deines Lebens 170
11 Handelsgeschäfte 357
8 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
12 Bonitätsaufbau (Steigerung der Kreditwürdigkeit) 363
21 Die erste Immobilie – leg dir die weiße Kugel zurecht 421
Anhang 437
Index 439
Der Titel
Was ich damit sagen will? Selbst wenn du eine Geldmaschine hättest,
brächte dir das gar nichts, wenn sie nicht auf einem stabilen Fundament
steht und die Umgebung geschaffen wurde, die einen Betrieb möglich
macht.
Es ist also keine böse Absicht, dass dich viele Bücher nicht weiterbringen;
das Fundament ist nur für die meisten, die solche Bücher schreiben, „zu
selbstverständlich“.
12 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Einführung
3. Wie man eine Geldmaschine erkennt, baut und betreibt (am Beispiel
Immobilien)
Anfangs habe ich dieses Buch geschrieben, weil ich es leid war, immer
die gleichen Fragen zu beantworten. Als ich dann beim Schreiben war,
dachte ich mir: „Wow, ich werde in den ersten beiden Teilen all das
schreiben, was man im Leben wirklich wissen muss. Das, was man in der
Schule und Uni ‚vergessen‘ hat den Leuten beizubringen.“
Als ich weiterschrieb, war ich so begeistert, dass ich begann, den Anspruch
weiter zu heben: Angenommen, jemand würde zu mir sagen: „Alex,
du hast 450 Seiten, um alles wirklich Wichtige an deinen Sohn
weiterzugeben, was würdest du aufschreiben?“
Fehlen einem 15 Gesetze, dann ist das Leben anstrengend, mühsam und frustrierend.
Beachtet man nur fünf davon, so endet man als alkoholisierter Obdachloser auf der
Straße.
Jetzt bringen wir auch das Grundwissen der ersten beiden Teile in
konkret abzuarbeitende Schritte, wie bei einer Checkliste. Diese Prin-
zipien (auch die von Teil 3) kannst du aber auf jeden anderen Bereich
übertragen, sie sind sogar auf der ganzen Welt gültig.
14 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Einführung
Meine Vision ist heute: „Den Kreativen und den Rebellen die Werk-
zeugkiste, die fehlenden Kettenglieder und das Know-how zu geben, so
dass sie wirklich wertvolle Dellen in ihr Leben und ins Universum
hauen können ...“
Außerdem will ich das komplettieren, was in der schulischen und univer-
sitären Ausbildung leider fast komplett fehlt: anwendbare finanzielle und
unternehmerische Bildung. Das fehlende Fachgebiet „Erfolg im Leben“.
Das ist die Antwort: Vor ein paar Monaten habe ich ein kleines
Einkaufszentrum mit 6.500 Quadratmetern gekauft, für 1,2 Millionen
Euro. Dieses Investment hat eine jährliche Zielmiete von 500.000 Euro.
Man braucht nicht das Rechengenie Adam Riese zu sein, um zu sehen,
dass sich diese Immobilie in 2,5 Jahren selbst abbezahlt.
Dann ein weiteres Jahr für die Steuer, und ab da kommen jedes Jahr
500.000 Euro Cashflow zur freien Verfügung. Solche Investments kann
ich aufgrund meiner Kontakte jedes Jahr tätigen. Wenn ich also Geld
verdienen will, mache ich Immobiliengeschäfte.
Und dann? Ich habe bereits eine tolle Wohnung, ein tolles Auto, ein
Motorrad und einen wirklich lukrativen Cashflow. Eine Jacht und teure
Urlaube brauche ich nicht, ich bin nämlich eigentlich eher so der Pfad-
finder- und Naturtyp. In Bayern sagt man: „Jeder kann auch nur ein
Schnitzel fressen ...“
Wenn ich es schaffe, in meinem Spiel die Nummer eins zu sein, dann
habe ich meine Umgebung wirklich nachhaltig verändert und hinter-
lasse im Universum so viele Dellen wie ein Hagelsturm. Ich hinterlasse
vielleicht eine Umgebung, die ich meinen Kindern und deren Kindern
für später einmal wünsche.
Das ist mein Spiel, es macht richtig süchtig, und ich liebe es. Vielleicht
hast du ja eines Tages Lust, dabei mitzuspielen?
Viel Spaß beim Lesen, und möge dein Leben so sein, wie du es dir immer
gewünscht hast.
Dein
PS: Und noch eine Bitte: Wenn dir an den Leuten in deiner direkten
Umgebung etwas liegt und dir dieses Buch ein paar Erkenntnisse für
dein Leben verschafft, dann hilf mir später vielleicht, die Lücken in
deren Ausbildung zu schließen. Okay?
16 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Eine wirklich
wichtige WARNUNG
»
W enn du die Einführung überblättert hast, dann gehe bitte
zurück und lies sie. Du verstehst sonst den Aufbau des
Buches nicht und somit auch nicht den Inhalt.
» Von den meisten Büchern werden nur die ersten beiden Kapitel
gelesen. Glaube mir, du würdest es in diesem Fall bereuen.
» Dies ist kein „normales“ Buch, es kann wirklich dein Leben massiv
zum Positiven verändern. Die ersten Probeleser bezeichneten es gar
als eine Art „Hogwarts-Ausbildung“ (die Zauberausbildung von
Harry Potter).
» Kein Satz enthält ein unnötiges Wort. Jedes Wort steht da, weil es
einen Sinn hat.
» Wenn du aktuelle Bücher gewohnt bist, dann weißt du, dass sie
üblicherweise fünf interessante Informationen enthalten. Der Rest
ist Blabla, weil man für fünf Seiten keine 30 Euro verlangen kann.
» Andere hätten aus den einzelnen Kapiteln jeweils ein eigenes Buch
gemacht. So erkläre ich zum Beispiel in einem Kapitel alles, was
» Trotz der hohen Datendichte habe ich mir die Mühe gemacht, es
leicht verständlich zu schreiben. So nehme ich dich mit auf die
Reise zurück zu meinen eigenen Erkenntnisprozessen und Erleb-
nissen, die mich erfolgreich gemacht haben.
» Dieses Buch kann man nicht einfach nur „lesen“, es sollte wirklich
durchgearbeitet werden: mit Notizen, eigenen Beispielen, Zusam-
menschriften und Skizzen. Behalte dabei immer eine Frage im
Kopf: „Wie kann ich das Gelesene für mich genau anwenden?“
18 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Eine wirklich wichtige WARNUNG
» Lies das Buch einmal bis zum Ende. Dir werden ein paar Dinge
klar werden, einige werden dir noch nicht so wichtig erscheinen.
Stelle dir vor, ich persönlich würde dich über 90 Tage, jeden
Tag 30–60 Minuten, coachen. Mit Aufgaben und Fragen, die
sicherstellen, dass du wirklich alles vollständig verstanden hast. Ein
Coaching, das diese über 668 extrem wichtigen Informationen
komplett in deine Art zu denken einbaut. Du wärst für jede Situ-
ation gewappnet. Willst du also wirklich im „driver‘s seat“ deines
Lebens sitzen? Dann starte noch heute die „90-Tage-Challenge“
unter: www.alex-fischer-duesseldorf.de/90TC-erklaervideo
» Viel Erfolg!
Macht Geld
(wirklich) glücklich?
Die, die es schon „geschafft“ haben
Ich fürchte, leider nein, denn sonst wären die „Reichen und Schönen“
in Hollywood ja alle total glücklich, da sie scheinbar alles erreicht
haben. Doch wie ist es tatsächlich? Aus irgendwelchen „unerfindli-
chen“ Gründen produzieren sie sich dann künstlich Probleme wie
Drogenkonsum oder Affären und beginnen irgendwie wieder alles
kaputtzumachen. Irgendetwas scheint hier doch nicht zu stimmen.
Andererseits sind Menschen ohne oder mit zu wenig Geld auch nicht
gerade am Frohlocken – was sind denn dann eigentlich die genauen
Faktoren? Du wirst die Antwort darauf gleich bekommen, jedoch
möchte ich dir zuerst zum besseren Verständnis ein paar Beispiele
aufzählen, die mich selbst sehr verblüfft haben, als ich sie das erste Mal
in einem Vortrag von Dieter Lange hörte:
Reinhold Messner
Reinhold Messner bestieg am 8. Mai 1978 zusammen mit einem
Sportskollegen den Gipfel des Mount Everest. Er war der erste Mensch
überhaupt, der dies ohne zusätzliche Sauerstoffversorgung tat.
Reinhold Messner hatte immer geglaubt, dass er sein Glück auf der
Spitze des Gipfels finden würde, jedoch berichtet er in einem Interview
das Gegenteil. Er empfand auf den letzten Metern nichts außer Leere
und verfiel sogar in eine Art depressive Stimmung. Wie kann das sein?
Die ganze Anstrengung, die Vorbereitung, die unendlichen Strapazen,
und dann bekommt man die Belohnung und ist unglücklich?
Boris Becker
Als Boris Becker Nummer eins der Weltrangliste war und alles erreicht
hatte, was er sich je erträumt hatte, war seine Reaktion, dass er nach dem
Sieg das Stadion wortlos verließ, sich an einen Kanal setzte und weinte.
Er hatte alles erreicht, und er war traurig. Warum? Bald sollte ich es
selbst herausfinden ...
Die Antwort sollte ich vier Jahre später bekommen: Im Jahr 2011
verkaufte ich ein weiteres Objekt, mit einem Gewinn von 2,3 Milli-
onen; auch das geschah mit nur einer Unterschrift. Diesmal wollte ich
keine Flickflacks mehr machen, sondern war eher ein wenig traurig und
dachte mir: „Schade, das Objekt mochte ich.“
28 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Macht Geld (wirklich) glücklich?
Hä? Da hat man gerade einen Gewinn von 2,3 Millionen gemacht, setzt
sich auf die Düsseldorfer Königsallee und fühlt sich betrübt? Dieses
Erlebnis gab mir sehr zu denken, und ich begann zu recherchieren.
Heute bin ich sehr froh, dass ich dieses Wissen relativ jung in meinem
Leben gewonnen habe.
Danach fühlt man sich wieder genauso gut/schlecht wie vorher (oft sogar
schlechter). Erstaunlicherweise scheint diese Regel nur eine Ausnahme
zu haben: gemachte Brüste bei Frauen. Diese Form des materiellen
Besitzes (kein Witz!) ist die einzige Ausnahme, die Forscher je gefunden
haben.
Weitere Studien vor allem aus den USA haben ergründet, dass mit
zunehmendem Einkommen das Glücksempfinden steigt, jedoch
nur bis zu einem Nettobetrag von monatlich 5.000 Euro. Steigt das
Einkommen darüber hinaus, ist kaum noch eine oder zumindest eine
stark abgeschwächte Verbindung zwischen Einkommen und glücklich
sein zu bemerken. Sehr interessant!
Ein Schlüsselerlebnis
Vielleicht sollten wir uns hier mal ein Beispiel an den Wesen nehmen,
die meist recht begeisterungsfähig und glücklich sind: kleine Kinder.
Wenn man ein kleines Kind beobachtet, kann man unglaublich viel über
das Glücklichsein lernen.
Vor noch nicht allzu langer Zeit baute der Nachbarsjunge mit unglaub-
licher Begeisterung und Liebe über Stunden hinweg einen nahezu
perfekten Schneemann. Dieser hatte alles, was man braucht: ein Funda-
ment, eine Nase, Augen, keinen Zylinder, aber dafür eine Zipfelmütze.
Als er damit fertig war, standen er und sein Freund da und betrachteten
für kurze Zeit ihr Werk.
Sie freuten sich darüber und begannen nach nicht einmal fünf Minuten
damit, den gerade gebauten Schneemann vollständig und mit dem glei-
chen Enthusiasmus wieder einzureißen. Der Vater kam herausgestürmt
und sagte: „Sohn, du hast dir stundenlang Arbeit gemacht, und jetzt
machst du es einfach wieder kaputt, warum?“ Die Antwort des Kleinen
war kurz und einfach: „Darum!“ Und jetzt begann er mit der gleichen
Inbrunst, ein Iglu zu bauen.
Das war der Moment, in dem ich wirklich eine Erkenntnis über das
Leben hatte. Es war nicht der Besitz und das Verwalten von etwas; es
war der kreative Entstehungsprozess, der die Befriedigung und die
Freude machte.
Was sollte er auch tun mit dem Schneemann? Angst haben, ihn
zu verlieren? Angst haben, dass er schmilzt? Ihn konservieren? Ihn
beschützen? Nein, für den Jungen war das abgehakt und er überlegte
sich einfach ein neues Spiel.
30 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Macht Geld (wirklich) glücklich?
Dabei fiel mir Folgendes auf: Alle Leute, die sehr glücklich schienen
(und gemäß Beobachtung auch waren), hatten eines gemeinsam: Sie
zeigten starkes Interesse an ihrer Umwelt. Also: Wenn man glücklich ist,
hat man starkes Interesse an der Umwelt.
Wirklich? Oder ist das gar: „Wenn man interessiert an seiner Umwelt
ist, ist man glücklich“? Ich begann diese These zuerst bei mir selbst zu
testen. Eines Morgens stand ich mürrisch auf und hatte schlechte Laune.
Ich erinnerte mich an diese These und wendete sie an: Ich begann mich
einfach dazu zu zwingen, mich für meine Umgebung zu interessieren
und sie interessiert wahrzunehmen. Nach ganz kurzer Zeit bemerkte ich,
wie meine schlechte Laune nachließ und ich immer mehr Spaß bekam.
Das ging so weit, dass ich ganz vergaß, dass ich einen Test machte. Erst
am nächsten Tag fiel mir auf, dass ich gestern wider Erwarten wirklich
einen sehr, sehr guten Tag gehabt hatte.
Heute versuchte ich eine andere Taktik. Ich ging gar nicht auf die Übel-
launigkeit ein, sondern begann ihr zu erzählen, dass ich eine sehr, sehr
tolle Idee hatte, wie man ein tolles Spiel mit ihren Puppen veranstalten
könnte. Ich war wirklich erstaunt darüber, wie schnell sich Griesgram in
Enthusiasmus und Glücklichsein verwandeln kann. Und dann verstand
ich es. Es war nicht nur Interesse an der Umwelt, es war auch Interesse
an einem Spiel.
Stimmt – denn alle Menschen, die ich kenne, welche wirklich über-
durchschnittlich glücklich sind, haben eins gemeinsam: Sie nehmen ihr
Leben, ihre Arbeit, ihre Beziehung, eigentlich fast alles spielerisch.
Und dann war mir auch klar, was bei unseren vorherigen Beispielen
passiert ist. All diese Leute wussten eines: Das Spiel macht keinen Spaß
mehr, denn sie sind ganz oben, und ab jetzt geht es nur noch abwärts.
Game over.
Und ich hatte den gleichen Fehler gemacht wie unsere drei prominenten
Beispiele: Ich hatte mir keine neuen Ziele gesetzt, sondern wollte
weiter Schneemänner bauen, anstatt mich einem Iglu zuzuwenden.
32 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Macht Geld (wirklich) glücklich?
etwas auf: Immer wenn ich jemandem helfen konnte und dabei wirk-
liche Erfolge erzielte, fühlte ich mich total glücklich und voller Energie.
Immer wenn ich mich zum Empfangspunkt machte (also nicht selbst
etwas erschuf oder startete (Sende- oder Ursprungspunkt), sondern
etwas haben wollte, etwas, das auf mich hereinfließt), dann begann ich
mich schlechter zu fühlen.
Sollte es also gerade Gordon Gekko aus dem Film „Wall Street“ sein,
mit seinem Leitspruch „Gier ist gut“, der eine ganze Generation in die
Depression trieb? Es gefiel mir nicht, aber ich fürchte: Ja, es war genau
so!
Ich beschäftigte mich immer weiter mit dem Thema, machte Analysen, wertete aus,
testete das Ganze bei mir und bei anderen und extrahierte folgende Grundregeln:
Was dich aber glücklich machen wird, ist, sich immer neue Ziele zu
setzen und darauf hinzuarbeiten. Idealerweise sind das Ziele, die beim
Erreichen nicht nur eine große Hilfe für dich selbst, sondern auch für
deine Umgebung sind.
Und dafür ist Geld da: damit du die Möglichkeit hast zu tun, worauf
du Lust hast, und deine Träume erreichst. Aber nicht alle Träume sind
käuflich ...
34 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Macht Geld (wirklich) glücklich?
Wenn du das
Gleiche machst
wie alle anderen
Das Pareto-Prinzip – ich dachte lange,
ich hätte es verstanden
Aber Pareto gilt nicht nur für Wirtschaft, Menschen und Verkäufer,
sondern auch für Pflanzen, Bäume und sogar Planeten.
Der Baum vor meiner Tür produziert mit 20 % seiner gesamten Blätter
80 % seiner Nährstoffe. 20 % der Flüsse transportieren 80 % des Wassers
etc.
So weit, so gut, das wirst du vielleicht schon kennen. Allerdings ist den
meisten Leuten nicht bewusst, dass Pareto kein nettes Prinzip, sondern
tatsächlich eine mathematische Formel ist. Denn auch 80/20 teilt sich
wieder 80/20, mit folgender Konsequenz:
Gleiches gilt natürlich wieder für Kunden, Geld, Flüsse, Bäume etc.
Das Pareto-Prinzip
20 % 80 %
Aufwände Ergebnisse
20 % 80 %
4 % 64 %
Ergebnisse
20 % 80 %
1 % 51 %
Ergebnisse
64 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wenn du das Gleiche machst wie alle anderen
De Beers
In unserer Gesellschaft ist es komplett üblich, dass ein Mann beim
Heiratsantrag seiner zukünftigen Frau einen Diamantring schenkt.
Forscht man in der Geschichte ein wenig nach, findet man heraus,
dass das vor den 60er-Jahren überhaupt nicht der Fall war. In den
60er-Jahren stellte sich der Quasi-Monopolist für Diamanten De
Beers mit seinem Marketingteam die Frage: „Wie können wir mehr
Diamanten verkaufen?“
Das Marketingteam hatte folgende Idee: Wie wäre es, wenn wir eine
massive Kampagne fahren, die folgenden Inhalt hat: „Wenn du als Mann
wirklich etwas auf dich hältst und deine Frau tatsächlich liebst, dann
gehört es sich, ihr beim Heiratsantrag einen Diamantring zu schenken.“
Gesagt, getan. Die Kampagne war gut gemacht, und somit stiegen die
Verkaufszahlen stark an.
Körperbehaarung
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellte die Rasierklingenindustrie fest,
dass ihre Zahlen stagnierten. Der Grund dafür war einfach der gesättigte
Markt. Was tun? Schlaue Marketingleute hatten dann die Idee, dass man
es einfach nur schaffen müsste, Körper- und Genitalbehaarung in der
öffentlichen Wahrnehmung mit „eklig“ zu verbinden. Schon würden
dreimal so viele Rasierklingen verkauft werden wie bisher. Gesagt, getan.
Der Rest ist Geschichte.
Versteh mich bitte nicht falsch, auch ich finde exzessive Körperbehaa-
rung nicht unbedingt schön. Ich finde es aber genauso merkwürdig, dass
man durch irgendwelche äußeren Zwänge dazu gebracht wird, „blitz-
blank“ zu sein, damit man nicht schräg angeschaut wird.
Ist das nicht interessant, wie einem nach einer gewissen Zeit Dinge als
„natürlich“ erscheinen, obwohl sie künstlich installiert wurden?
66 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wenn du das Gleiche machst wie alle anderen
Lemminge
Vielleicht hast du schon einmal den Spruch „wie die Lemminge“ gehört.
Das bedeutet so viel wie „hirnlos ins Verderben stürzen“. Lemminge
sind so eine Art Meerschweinchen, denen man nachsagt, dass sie Selbst-
mord begehen und sich ins Meer stürzen würden, wenn sie sich zu stark
vermehren. Viele Leute glauben das.
Die Medien/Finanzmedien
An oben genannten Beispielen habe ich versucht darzustellen, wie
leicht es passieren kann, dass man falsche Informationen untergejubelt
bekommt. Man hört sie einfach sehr oft und nimmt sie deswegen als
gegeben (oder sogar als wahr) hin. Einer meiner Mentoren sagte einmal:
„Deine Entscheidungen sind nur so gut wie die Informationen, aufgrund
deren du sie triffst.“
Ich musste mich oft bei Fehlschlägen daran erinnern, wie recht er hatte.
Was will ich damit sagen? Die Antwort ist einfach! Woher bezieht man
üblicherweise seine Informationen? Von Medien, Blogs, Hörensagen
etc. Und glaube mir eines: Informationen werden nicht wahrer dadurch,
dass sie öfters wiederholt werden.
Vor Jahren waren die Zeugen Jehovas sehr gefährlich, dann die Sciento-
logen und jetzt die Muslime ... Könnte es sein, dass solche „Hypes“ auch
nichts anderes als geschickt gesteuerte Marketingkampagnen sind, um
zum Beispiel Medikamente zu verkaufen (Medikament Tamiflu gegen
Vogelgrippe) oder Rindfleischpreise an den Börsen zu beeinflussen?
Heute ist das nicht unbedingt anders, die Methoden haben sich nur
geändert: Wenn du heute aus der Reihe tanzt, dann versuchen diese
Typen deine Reputation zu „kreuzigen“ oder deine Geschäftsgrundlagen
zu sabotieren. Beliebt ist auch immer, den Dissidenten als Witzfigur
oder Betrüger darzustellen. Es ist schon oft eine „verkehrte Welt“, in der
man die Guten angreift und die Bösen (sofern sie genug Geld haben)
beschützt.
68 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wenn du das Gleiche machst wie alle anderen
Also:
» Glaube nichts, was dir nicht bewiesen wurde!
» Wenn du Dinge öfters hörst, dann heißt das nicht, dass sie wahr sind.
Gerade Geheimdienste arbeiten mit der Technik, dieselbe Lüge an
verschiedenen Orten zu verbreiten. Man will den Eindruck erwecken,
dass die Information wahr wäre, weil verschiedene Quellen das Gleiche
sagen.
» Hinterfrage auch das, bei dem du gar nicht auf die Idee kämest, es zu
hinterfragen!
» Lass dich nicht aufhetzen und bleib cool, wenn das nächste Mal eine
neue „Sau durchs Dorf getrieben“ wird.
» Reduziere passiven Nachrichtenkonsum (Fernsehen und Soziale Medien)
und beschäftige dich mehr mit nutzbringendem Wissen.
» Be a rulebreaker! Wenn du heutzutage nicht auf irgendeiner schwarzen
Liste stehst oder manche Leute sich nicht von dir auf die Füße getreten
fühlen, solltest du dir die Frage stellen, ob du wirklich aktiv genug bist,
um es zu etwas zu bringen.
Ich begann, diese These zu testen. Die zitierten Studien aus den USA
hatten ja gezeigt, dass sich Glücklichsein nach oben schraubt, wenn sich
das Gehalt erhöht. Jedoch nur bis zu einem Punkt von 5.000 Euro pro
Monat. Das würde Sinn ergeben: Wie soll man seiner Berufung/seinem
Purpose folgen, wenn man die ganze Zeit mit Knappheit, Rechnungen
und laufenden Kosten zu kämpfen hat? In Frankreich gibt es einen
Spruch, der sinngemäß Folgendes sagt: Ich muss zur Arbeit, damit ich
mir Benzin leisten kann, um zur Arbeit zu fahren ...
Bei uns in der Umgebung gab es einen kleinen Bach, und meine Freunde
und ich hatten die Idee, wir sollten ihn aufstauen. Zuerst begannen wir
mit ein paar Steinen und Hölzern, wie man das üblicherweise so macht.
Leider wurde unser Konstrukt immer wieder weggespült. Deswegen
entschlossen wir uns zu professionelleren Maßnahmen:
Aber was hat das mit dem Thema Geld zu tun? Ich dachte mir, viel-
leicht könnte man daraus die These ableiten, dass es schon sinnvoll
ist, diese Geldenergie aufzustauen, um genug zur Verfügung zu haben
( = Vermögen anhäufen). Aber in dem Moment, in dem man praktisch
zu viel nur für sich will, wird der Fluss gestoppt. Und das äußert sich
früher oder später in einer Explosion der angestauten Energie.
Erstaunlicherweise stellte sich heraus, dass sich diese Theorie doch auch
auf Geld anwenden lässt. Ich schaute zurück auf die ersten fünf Jahre
78 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Was ist Geld und warum haben die meisten keines?
Und ja, richtig! Den Leuten, die wirklich sehr geizig und extrem sparsam
waren (den Bach komplett aufstauen wollten), konnte man den Druck
der Energie wirklich ansehen. Keiner von denen war wirklich glücklich.
Keiner von diesen Leuten fühlte sich frei. Stattdessen waren sie irgendwie
gestresst, konnten es diesem Phänomen jedoch nicht zuordnen. So weit
auf jeden Fall schon einmal sehr interessant. Doch das war nur ein
Teilaspekt.
Doch wenn man sich einmal diese Frage stellt, wird die Antwort sehr
offensichtlich.
„Geld ist nichts anderes als eine Art Gutschein, der seinen
Wert nur und ausschließlich durch das Vertrauen der Leute
in ihn erhält.“
Also schnappte ich mir den Duden und schlug das Wort „Vertrauen“
nach: „festes Überzeugtsein von der Zuverlässigkeit“. Ich wälzte noch
andere Bücher und fand noch Definitionen wie: „Vertrauen bekommt
man, wenn man in der Lage ist, die Handlungen, Verhaltensweisen oder
Gesetzmäßigkeiten vorhersehen zu können.“
Aber wie soll ich das anwenden? Die Antwort auf diese Frage sollte ich
dann ein wenig später bekommen ...
Das Ganze taten sie in der Hoffnung, dass nicht alle Leute gleichzeitig
einlösen würden. Diese Gutscheine wurden dann gegen Zinsen ausge-
geben, und so entstand das Kreditwesen. Sprich, der Goldschmied wie
der Banker verleiht Geld, das eigentlich nicht seines ist, in der Hoff-
nung, es wieder mit Zinsen zurückzubekommen.
So weit, so gut. Aber die Frage bleibt noch immer offen: „Wie kann ich
das anwenden, um meinen persönlichen Wohlstand zu mehren?“
80 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Was ist Geld und warum haben die meisten keines?
Versetzen wir uns also kurz zurück an die Anfänge der Zivilisation. Wie
lebten die Leute damals? Da gab es Bauern, Jäger, Produzenten und
Händler. Jeder begann damit, sich seinen persönlichen Fähigkeiten zu
widmen. Man machte das, worin man am besten war oder wofür man
die besten Voraussetzungen hatte.
Und man produzierte natürlich zunächst nur so viel, wie man für sich
selber brauchte. Aber darüber hinaus produzierte man auch Dinge,
um sie gegen andere Dinge einzutauschen. Wir hatten also den Bäcker
Helmut, der fleißig sein Brot backte. Er nahm das Brot, ging damit auf
den Markt und tauschte es gegen Eier von Bauer Wilfried. Beide waren
happy. Der eine hatte jetzt seinen Laib Brot, der andere die Eier, die er
brauchte, um seine Kost etwas abwechslungsreicher zu gestalten.
Natürlich hatte der Tauschhandel auch so seine Probleme. War ich jetzt
Bauer Wilfried und brauchte Brote, so war selbst mein kleinstes Ferkel
mindestens 30-mal mehr wert als ein Laib Brot. Und was sollte ich mit
30 Laiben Brot? Die würden sich ja nur bei mir stapeln und letztendlich
verderben.
Wow. Und zwar mit dem Zweck, Produktion und Dienstleistung lager-
fähig oder speicherbar zu machen. Ein Gutschein, um unterschiedlich
wertvolle Güter einfach handelbar zu machen (Beispiel Ferkel versus
Brote). Es hatte also auch eine Art Adapterfunktion.
Wir stellen also fest: Geld ist gegenüber dem früheren Tauschhandel eine
sehr praktische Angelegenheit, denn es verdirbt nicht (zumindest nicht
im klassischen Sinne) und macht Handel leicht und unkompliziert.
Du wirst dir jetzt sicher denken: „Warum?“ Das liegt daran, dass Geld
– so viele Vorteile es haben mag – gegenüber dem ursprünglichen
Tauschhandel zwei gravierende Nachteile hat:
Und da dämmerte mir, warum „Wie kann ich mehr Geld machen?“ eine
sehr übliche, aber nicht sonderlich intelligente Frage ist.
Wilfrieds Antwort: „Weißt du, das letzte Brot war außen verbrannt,
innen nicht durch und deshalb ganz schön matschig. Das schmeckte
nicht und war zäh wie Leder.“
82 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Was ist Geld und warum haben die meisten keines?
Bäcker Helmut machte also große Augen und nahm das erst mal zur
Kenntnis. Er ging nach Hause, brach sein Brot auf und probierte es
zusammen mit seiner Frau. Beim Probieren stellte er fest, dass Wilfried
recht hatte und das Brot wirklich außen verbrannt, innen matschig war
und überhaupt nicht gut schmeckte. Also machte er sich zusammen
mit seiner Frau auf und änderte die Vorgehensweise, die Rezeptur, das
Backverfahren und fand letztendlich heraus, wie er äußerst wohlschme-
ckendes Brot produzieren konnte.
Nun sagte Helmut zu ihm: „Du hast jetzt dieses Brot zur Wiedergutma-
chung für das letzte. Jetzt gebe ich dir ein weiteres, für das ich gerne Eier
hätte.“ Weil das Brot aber dieses Mal so besonders lecker war, legte Bauer
Wilfried sogar noch ein Extra-Ei drauf.
Jetzt verstand ich auch, was mein Mentor mit „Das ist die falsche Frage“
meinte. Die richtige Frage – und die stelle ich mir heutzutage jeden Tag
mehrmals – lautete: „Was müsste ich tun können, haben oder produ-
zieren, so dass ich maximal wertvoll für meine Umgebung/Zielgruppen
bin?“
Und jetzt verstand ich auch den Schwachsinn von „Geld machen“. Man
kann nur wertvolle Dienstleistungen erbringen oder Produkte machen,
diese dann auf den Marktplatz tragen und als Austausch dafür den
„Gutschein“ (genannt Geld) bekommen.
Oder die andere Alternative: Sie blieben reich, weil sie einige andere
Gesetze über Geld verstanden hatten. Jedoch wirkte die Energie des
Geldes komplett gegen sie. Von Glücklichsein keine Spur. Dafür Kreis-
laufprobleme und Beta-Blocker gegen erhöhten Blutdruck. Also, auch
bei Geld gibt es eine dunkle und eine weiße Seite der Macht.
Doch dazu mehr in den weiteren Abschnitten dieses Buches, die auf den
ersten Blick scheinbar nichts mit Geldverdienen zu tun haben.
84 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Was ist Geld und warum haben die meisten keines?
Regel:
Wenn ich kein Geld habe, dann bin ich nicht wertvoll genug für meine
Umgebung. Ich muss also herausfinden, wie ich mich maximal wertvoll
für meine Umgebung machen kann. Idealerweise so wertvoll, dass mir die
Leute das Geld in der Sackkarre hinterherbringen ...
So sagte einst ein Ingenieur zu Steve Jobs, dass er bei Apple 30 % weniger
bekomme als bei Google. Steve Jobs’ Antwort (er war für direkte Worte
sehr bekannt) lautete: „Dann frage doch mal deinen Manager, warum er
dich nicht für wertvoller hält.“
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Teil 2 – Kapitel 03
Das Komische war: Es schienen alle Stress zu machen, und das konnte
ja irgendwie nicht sein.
Erst als ich mir mal wirklich die Zeit nahm, mit jedem sehr intensiv und
ausnahmsweise mal nicht unter Stress zu sprechen, und sehr detaillierte
Fragen stellte, kristallisierte sich eine Sache heraus: Es war ein Buch-
halter, der natürlich aufgrund von Lohnabrechnungen sowohl mit dem
Innendienst als auch aufgrund von Provisionsabrechnungen mit den
Vertriebsmitarbeitern zu tun hatte.
Dass das Sonderzahlungen waren, war allerdings auf den ersten Blick
nicht ersichtlich. Und so dachte jeder Mitarbeiter: „Die Führungskräfte
machen sich hier die Taschen voll.“ Diese Meinung wurde auch von
jenem Buchhalter durch fallen gelassene Kommentare immer weiter
befeuert.
190 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Ein Problem besteht nur so lange, bis du die richtige Frage stellst …
Einer meiner Mentoren beantwortete mir die Frage mit: „Alex, ich
glaube, du hast keine Ahnung, wie viele Psychopathen es gibt. Diese
haben einfach Spaß daran, wenn Leute sich total in Streit verwickeln. So
können diese Typen dann ihre eigenen Dinger drehen.“
Denn die, die Stress machten, taten dies deswegen, weil sie gegenein-
ander aufgehetzt wurden.
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Teil 2 – Kapitel 03
Mir persönlich hat auch die Frage „Warum ist der jetzt so gemein/fies
zu mir?“ nie wirklich weitergeholfen. Was mir aber weitergeholfen hat,
war die Frage: „Habe ich andere schon einmal so behandelt, wie ich
jetzt gerade behandelt werde?“ Diese Frage kann das eine oder andere
schlechte Karma lösen ...
192 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Ein Problem besteht nur so lange, bis du die richtige Frage stellst …
Ich sagte zu ihm: „Mario, da stellst du mir die falsche Frage. Die Frage
ist nicht, wie mein Zeitmanagement ist. Mein Zeitmanagement ist eher
mittelmäßig. Ich genieße es auch ab und zu mal, die Seele baumeln zu
lassen oder mit meinen Kindern zu spielen. Der Grund, warum ich
scheinbar so viel getan bekomme, liegt darin, was ich tue.“
Zunächst verstand er nicht, was ich meine. Ich sagte ihm: „Schau, meine
Erfahrung ist die (wie du ja weißt, bin ich Tagebuchführer), dass die
Punkte, mit denen ich die meiste Zeit verschwendet habe, Projekte
waren, die ich besser gelassen hätte. Projekte, die sich im Nachhinein
als Rohrkrepierer (wenn ein Geschoss im Lauf explodiert = geht nach
hinten los) herausgestellt haben oder als ineffizient und nutzlos.“
Und ich stellte ihm die Gegenfrage: „Mario, eine Frage: Wenn du alle
Projekte, die du mal gestartet und dann aufgegeben hast oder die nicht
funktioniert haben, zusammenrechnest – wie viel Zeit hättest du dann?“
Als Antwort kam schallendes Lachen. Und er bestätigte mir, dass das
stimmt. Dann hätte er ungefähr 80 % mehr Zeit. Also, in Bezug auf
Zeitmanagement ist nicht die Frage: „Wie mache ich Zeitmanage-
ment?“, sondern es ist vor allem die Frage: „Worin investiere ich meine
Zeit und wie stelle ich sicher, dass ich fünf Schritte nach vorne mache
und nur einen zurück?“
Die meisten Menschen (die aber immer noch erfolgreich sind), machen
meist fünf Schritte nach vorne und vier wieder zurück. Fünf Schritte
nach vorne und keinen zurück ist zwar theoretisch möglich, praktisch
jedoch unmöglich.
Das aber ist ein eigenes Fachgebiet, das wir hier nicht tiefer behandeln
können. Jedoch habe ich (natürlich) auch dazu diverse Videos auf meiner
Website und in meinem YouTube-Channel.
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Teil 2 – Kapitel 03
194 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
KAPITEL 09
Pareto in der
Anwendung
Viele reden über Pareto, aber wie genau wendet man die
Regeln an?
Ich fragte alle möglichen Leute, aber diesmal konnte mir wirklich gar
keiner helfen. Also musste ich es alleine ausknobeln. Darin hatte ich
ja schon Erfahrung und mich auch mit einigen wichtigen Prinzipien
vertraut gemacht.
So funktioniert’s
Stellen wir uns einmal vor, du bist Bäcker und hast 100 Kunden. Dann
wissen wir gemäß Pareto, dass 20 % von ihnen 80 % des Umsatzes
machen, während 20 % deiner Kunden 80 % der Arbeit machen. So
kann man das folgendermaßen unterteilen:
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Teil 2 – Kapitel 09
Das Pareto-Prinzip
20 % 60 % 20 %
Wir sehen hier also auf der linken Seite deine „Good 20“, auf der
rechten Seite sehen wir deine „Bad 20“ (die 80 % der Arbeit machen)
und irgendwo in der Mitte die verbleibenden 60 % („Mid 60“).
Als ich Pareto zwar kannte, aber nicht wirklich verstand, sagte ich
immer: „Nächstes Jahr werden wir die Kundenanzahl verdoppeln.“
Was ich dabei vergaß: Ich verdopple nicht nur die „Good 20“, sondern
vor allem auch die Arbeit/den Ärger („Bad 20“). Und das ist eine sehr
beliebte Art und Weise, den Rhein flussaufwärts zu schwimmen und
ungeheuer gestresst zu werden.
Du hast aber dieses Buch von Anfang an sehr genau gelesen, und
deswegen weißt du Folgendes:
1. Trenne dich aktiv von den „Bad 20“, indem du sie entweder
aus deiner Mailingliste streichst oder dich aktiv von ihnen
verabschiedest.
20 % 60 % 20 %
224 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Pareto in der Anwendung
Vielleicht in der Art: „Es tut mir leid, aber irgendwie hat das mit
uns beiden nie wirklich geklappt, und das liegt wahrscheinlich
daran, dass wir von der Zielgruppe her nicht perfekt auf Sie aus-
gerichtet sind. Deswegen möchte ich Sie bitten, zum Mitbewerber
XY zu gehen, der, glaube ich, wirklich besser für Sie geeignet ist.“
Automatisieren
20 % 60 %
3. Jetzt kommen wir zu den „Good 20“, und hier wird es interessant.
Bei denen setzt du dich auf den Schoß. Geh mit ihnen essen,
werde ihr bester Freund, finde heraus, was sie wirklich für Pro-
bleme haben, was ihre Schwachstellen sind, welche Bedürfnisse
sie haben etc. Das sind deine VIPs. Wenn die VIPs Schnupfen
bekommen, stehst du mit der Apotheke da.
20 %
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Teil 2 – Kapitel 09
Kunden GOOD
Bedenke auch, wie zuvor im Buch beschrieben: Die Zielgruppe kennt die
Zielgruppe.
Es kommt hierbei nicht darauf an, ob du exakt bis Ende des Jahres aus
den 20 dann 50 oder 100 gemacht hast. Es geht um das Prinzip, dass die
„Good 20“ in Zukunft deine neue 100-%-Basis werden sollen. Damit
hast du das Niveau extrem angehoben (Fokus auf die „Good 20“), und
außerdem hast du ab jetzt 80 % mehr Zeit, da du die „Bad 20“ losge-
worden bist.
Er würde wieder unterteilen in „Good 20“, „Mid 60“ und „Bad 20“.
Vergiss aber nicht, du bist jetzt auf einem viel höheren Niveau als vorher.
Was vorher deine Top 20 waren, sind jetzt deine 100. Diese Durch-
schnitts-100 unterteilen sich wieder in „Good 20“, „Bad 20“ und „Mid
60“. Und dann machst du die Schritte 1 bis 3 und wiederholst das Jahr
226 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Pareto in der Anwendung
für Jahr. Ich habe jetzt dieses Beispiel nur in Bezug auf Kunden ange-
führt. Aber denk daran: Pareto gilt nun mal für alles. Du kannst das
Wort Kunden auch ersetzen durch:
» Aktivitäten
» Ernährungsgewohnheiten
» Sport
» Freunde
» etc.
Bedenke dabei, dass ich diese Regel nicht erfunden habe und Pareto
auch nicht. Pareto hat sie nur festgestellt. Wer sie installiert hat, weiß
ich nicht. Ich weiß aber, dass sie existiert wie ein Naturgesetz. Springst
du aus dem Fenster, schlägst du auf dem Boden auf. Verstößt du gegen
Pareto, schwimmst du den Rhein flussaufwärts.
Und nach diesen Prinzipien sind auch dieses Buch und all mein Content
aufbereitet. Ich versuche dir immer die wichtigsten Sachen zu geben
(„Good 20“), mit denen du den größten Nutzen erzielen kannst (80 %
des Ergebnisses), ohne dass du dich in sinnlosen Details verlierst („Bad
20“).
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KAPITEL 20
Die Königsdisziplin:
strategische Planung
Unter anderem deswegen blieb mir die Macht des Werkzeuges strate-
gische Planung lange Zeit verborgen. Das führte auch dazu, dass ich
lange Zeit geniale Strategien nicht sehen konnte, was ich dir mit diesem
Abschnitt ersparen möchte.
Definitionen
Strategie von gr. „strategos“ = General, von „stratos“ = Armee und
„agein“ = führen, also der übergeordnete Gesichtspunkt, wie man unter
Ausnutzung der Ressourcen seine (militärischen) Ziele erreicht. Und das
bei minimalem Verlust und maximalen Gewinnen.
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Teil 2 – Kapitel 20
Zweck von Taktik = eine Schlacht (als Teil des Krieges) zu gewinnen
292 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Die Königsdisziplin: strategische Planung
Deine Aufgabe als General wäre es, einen circa zweiseitigen strategi-
schen Plan auszuarbeiten, wie man dieses Ziel mit möglichst geringen
Verlusten und wenig Kraftaufwand erreicht. Und das Ganze gemäß
obenstehender Definition, unter Vorhersehung möglichst aller Eventu-
alitäten und unter Einbeziehung bestehender Kräfte und Strömungen.
Weil du ein sehr schlauer General bist und dir deine Soldaten wirklich am
Herzen liegen, arbeitest du folgenden (wirklich fiesen) strategischen Plan
aus:
1. Zunächst werden wir uns bei Frankreich einschleimen und mit ihnen einen
Freundschafts- und Brüderschaftsvertrag schließen.
2. Gleichzeitig schicken wir Agenten nach Paris, die die Aufgabe haben, innerhalb
des Landes Unruhe zu stiften. Sie werden Widerstand, Demonstrationen und
Unruhen organisieren. Außerdem sollen diese Agenten oppositionelle und revolu-
tionäre Gruppen finanzieren, so dass innerhalb Frankreichs ein möglichst großes
Durcheinander gestiftet wird. Dies stellt sicher, dass Frankreich zu beschäftigt ist,
um zu merken, was hinter seinem Rücken abläuft.
3. Gleichzeitig schließen wir mit den Spaniern, die eine gemeinsame Grenze
mit Frankreich haben, einen Geheimvertrag. Wir wissen, dass die Spanier ein
hohes Interesse am Ausbau ihrer Marine haben. Darum versprechen wir ihnen
Folgendes: Ihr helft uns, Frankreich einzunehmen, und dafür bekommt ihr das
komplette französische Marineequipment.
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Teil 2 – Kapitel 20
5. Was werden die Franzosen machen? Natürlich – sie werden ihr gesamtes
Kriegsgerät (Panzer, Artillerie, Bataillone etc.) an der spanischen Grenze zusam-
menziehen. Da mit Deutschland ja ein Brüder- und Freundschaftsvertrag besteht,
wird man diese Grenze natürlich als sicher ansehen.
7. Die Franzosen wären natürlich begeistert und würden ganz freiwillig ihre deut-
sche Grenze für deutsche Panzer und Armeen öffnen.
8. Die deutsche Armee würde in aller Seelenruhe durch Frankreich marschieren und
dann auf Höhe von Paris über Nacht den Regierungssitz übernehmen. Sobald
sich also die Atomwaffenkontrollcodes in unseren Händen befinden, klären wir
den Schwindel auf nach dem Motto „Ätsch, reingefallen ...“.
Wie viele deiner Soldaten wären dabei wohl ums Leben gekommen?
Wahrscheinlich zehn. Sie hätten sich totgelacht ...
294 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Die Königsdisziplin: strategische Planung
Meine Seminare über strategische Planung haben mir aber gezeigt, dass
das Fachgebiet am leichtesten über dieses Beispiel verstanden wird.
Wenn du jetzt noch einmal auf oben genannte Definitionen schaust,
wird dir ziemlich klar werden, was damit gemeint ist.
Die Apple-Strategie
Das beste Beispiel für strategische Planung gibt sicherlich die Firma
Apple. Nehmen wir mal an, Steve Jobs hätte bei seiner Rückkehr zu
Apple 1997 das strategische Ziel ausgerufen, „den PC-Markt zu
erobern“. Wäre Apple dieses Ziel ohne intelligente strategische Planung
angegangen, wäre es ein Desaster geworden. Menschen mögen keine
Veränderung, und warum sollte man sich vom altbekannten Windows
auf das meinetwegen praktischere, aber für die meisten User völlig neue
Apple-System umgewöhnen wollen?
Da der iPod toll designt und dank iTunes extrem leicht zu bedienen
war, wurde dieses Produkt der Verkaufsschlager. Das Ganze war aller-
dings auch nur deswegen möglich, weil Apple einen völlig neuen Markt
eröffnete (das ist übrigens eine strategische Richtlinie von Apple; diese
Firma geht nie auf Verdrängungsmärkte, sondern eröffnet immer eigene
Märkte).
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Teil 2 – Kapitel 20
So ging es auch mir. Ich kaufte mir relativ schnell den iPod. Ich hasste
es nämlich, CDs kaufen zu müssen, auf denen mich eigentlich nur
ein Song interessiert, oder dass ich mir meine Musik nicht individuell
zusammenstellen konnte. Zumindest nicht ohne illegale Downloads.
Einige Zeit später kam das iPhone heraus, als Apple wieder durch eine
Innovation und einen kompletten Kosmos (Musik, Video, Apps und
E-Books) den Telefonmarkt komplett aufrollte. Während Nokia 20
verschiedene Modelle hatte (weil Leute ja individuelle Telefone wollten),
löste Apple das Problem anders.
Apple baute das iPhone so, dass es sich jeder selbst individuell gestalten
konnte. Das gefiel den Usern viel besser, und für Apple war es sehr
vorteilhaft, da die Entwicklungskosten für individuelle Prototypen sehr
hoch sind. Und es hat natürlich Vorteile, nur ein Modell entwickeln zu
müssen anstatt 20. Außerdem kann man natürlich bei einem Produkt
exzellenter sein, als wenn man seine Produktdesigner auf 20 Produkte
aufteilen muss.
Ich wehrte mich damals noch gegen das iPhone, da ich die physische
Tastatur des Nokia Communicator bevorzugte. Doch als immer mehr
Freunde mir zeigten, was für coole Apps es gab, von finanzmathemati-
schen Rechnern bis zu Computerspielen etc., war mir irgendwann klar,
dass jeder Widerstand zwecklos war. Also kaufte ich mir ein iPhone. Die
Bedienung war für mich sehr leicht, da ich ja über den iPod schon an
iTunes gewöhnt war (sehr schlau!).
Einige Zeit später kam das iPad heraus, das die logische Weiterentwick-
lung des iPhones war. Natürlich kaufte ich mir das auch, da ich mich
auch hier nicht umstellen musste. Als ich dann mein Loft ausbaute,
fragte mich der Elektriker, ob ich auch gerne „Video on Demand“ hätte.
296 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Die Königsdisziplin: strategische Planung
Ich sagte: „Klar!“ Auf seine Frage, welches System wir denn gerne
nutzen möchten (das der Telekom, eines anderer freier Anbieter oder
Apple-TV), fragte ich ihn, was denn Apple-TV genau wäre.
Er sagte mir: „Es ist das Gleiche wie ein iPad. Die Basis ist iTunes und
die Bedienung erfolgt über das TV-Gerät und eine Fernbedienung.“
Da ich mir bisher gar nicht vorstellen konnte, wie andere „Video on
Demand“-Systeme funktionieren, entschied ich mich natürlich für
Apple-TV. Es war ja wie iTunes ...
Und deswegen machte Steve Jobs beim iPhone Folgendes: Er ließ ein
paar Apps programmieren, zur Demonstration der Möglichkeiten
des iPhones (Taschenrechner, Aktienkurse, Wetter etc.). Doch anstatt
Hunderte Programmierer einzustellen, fokussierte er sein Team auf nur
zwei Dinge:
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Teil 2 – Kapitel 20
Jobs machte also Folgendes: Er stellte einen Marktplatz (iTunes und App
Store) zur Verfügung und ein Programmiertool, mit dem es sehr leicht
war, Apps zu programmieren. Dieses Programmiertool hatte einen Preis
von 450 Dollar und sorgte am ersten Abend dafür, dass 80 Millionen
US-Dollar Einnahmen aus dem Verkauf entstanden.
Wie genial ist das denn? Anstatt sich Fixkosten mit unmotivierten
Programmierern ans Bein zu binden, spannte er einfach alle Program-
mierer der Welt ein, kostenlos Software zu programmieren, die die
Produkte von Apple immer attraktiver machten.
Er sparte sich nicht nur die Kosten für die Softwareentwicklung, nein,
er verdiente auch noch Geld am Programmiertool. Und sobald eine App
über den App Store verkauft wird, kassiert Apple 30 %. Das Lustige
dabei ist aber, dass alle Beteiligten extrem happy sind, weil es Jobs einfach
genial verstand, die unterschiedlichen Bedürfnisse perfekt miteinander
zu verknüpfen. Und in der Mitte aller Verknüpfungen sitzt: Apple.
Ich habe mich sehr lange damit beschäftigt, sämtliche Strategien Apples
auszuknobeln, um von ihnen zu lernen. Ich denke, ich kenne inzwischen
90 %, jedoch würde deren Behandlung den Rahmen dieses Buches weit
sprengen und wäre Stoff für ein getrenntes Buch.
298 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Die Königsdisziplin: strategische Planung
genommen auch ein wenig von Apple abgekupfert wurde). Bill Gates
hatte einem anderen Programmierer die Grundversion von MS-DOS,
die damals anders hieß, für 50.000 US-Dollar abgekauft.
Er erklärte den Managern von IBM, dass sie sich viel größere Märkte
erschließen könnten (nicht nur von Computerfreaks, da man ja Infor-
matiker sein musste, um einen Computer überhaupt mal zum Laufen zu
kriegen), auch den breiten Markt der allgemeinen User. Das überzeugte
IBM, und „zufällig“ hatte er auch schon eine Lösung dafür … Der Rest
ist Geschichte.
Die Oprah-Strategie
Weißt du, wer aktuell die mächtigste Frau der Welt ist? Nein, es ist nicht
die amerikanische First Lady, sondern es ist die amerikanische Talk-
show-Moderatorin Oprah Winfrey. Warum, fragst du dich jetzt?
Ganz einfach: Oprah ist inzwischen so einflussreich, dass, wenn sie einen
amerikanischen Präsidentschaftskandidaten favorisiert, er mit an Sicher-
heit grenzender Wahrscheinlichkeit gewinnen wird. Wie hat sie das
geschafft? Wenn man weiß, dass Oprah aus ganz einfachen, niedrigen
Verhältnissen kam, ist das umso verwunderlicher.
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Teil 2 – Kapitel 20
Oprah hat jedoch eine einzige Strategie seit Jahren konsequent gefahren:
Wenn man prominente Persönlichkeiten interviewt, strahlt ein Teil der
Prominenz und Öffentlichkeitswirksamkeit auf den Interviewer ab.
Wenn man dann noch als Interviewer darauf achtet, dass man seinen
Interviewpartner stets gut dastehen lässt, so zieht einen dies automatisch
mit nach oben.
300 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Die Königsdisziplin: strategische Planung
Du hast jetzt schon etwas mehr als die Spitze des Eisberges gesehen,
jedoch konnte ich in dieses Buch nur etwa 5 % dessen packen, was es
meiner Meinung nach zu wissen gibt.
Du musst auch nicht alles wissen. Wie viel, hängt natürlich davon ab,
welche Ziele du verfolgst und wo du irgendwann mal sein möchtest.
Wenn du aber diesen Content bisher cool fandest, dann kann ich dir
versichern, dass das, woran ich gerade an meiner Seite baue, dir wirklich
Spaß machen wird.
Dort will ich nämlich zu allen Sektionen des Lebens gemäß Pareto die
wichtigsten Informationen zusammentragen, die ich alle persönlich auf
Anwendbarkeit und Durchführbarkeit getestet habe. Jetzt hast du all
die Grundlagen, um gemäß Teil 3 dieses Buches die Geldmaschine
erfolgreich bauen und betreiben zu können.
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