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Dieses Skript ergänzt die Vorlesung von Herrn Prof. Wolf. Es handelt sich hier um einen ersten
Entwurf. Ich bitte darum, mir alle Fehler und Unklarheiten mitzuteilen. Meine email-Adresse ist
hinrichs@comphys.uni-duisburg.de. Die jeweils aktuelle Version liegt unter http://www.comphys.uni-duisburg.de/∼hinrichs/
• des Spins
• der Teilchen-Antiteilchen Symmetrie
• des magnetischen Moments
• der Spin-Bahn Kopplung
E → i~∂t
(1)
p → −i~∇ .
p2 ~2 2
(2) E= → i~∂t ψ = ∇ ψ
2m 2m
Für ein relativistisches freies Teilchen gilt die Dispersionsrelation
(3) E 2 = m2 c4 + p 2 c2 ,
1
2
pz
ψ ∗ (~2 ¤ + m2 c2 )ψ − ψ((~2 ¤ + m2 c2 )ψ ∗ = 0
(6) ⇒ ∂ µ (ψ ∗ ∂µ ψ − ψ∂µ ψ ∗ ) = 0 .
| {z }
Viererstromdichtejµ
Wie man hier sofort erkennt, ist die Wahrscheinlichkeitsdichte ρ nicht positiv definit.
Aus diesem Grund hat man die Klein-Gordon-Gleichung zunächst verworfen.
gegeben, wobei pµ pµ = (m0 c)2 ist. Für ein ruhendes Teilchen p = 0 lautet die
Lösung:
µ ¶
i
(9) ψ(x) = exp Et ,
~
(10) E = ±m0 c2 .
Die Phase rotiert also in der komplexen Ebene entsprechend der Ruhemasse des
Teilchens. Dabei treten zwei verschiedene Lösungen auf: Teilchen (E > 0) und
Antiteilchen (E < 0). Die Symmetrie zwischen Teilchen und Antiteilchen kommt
dadurch zustande, daß alle zeitartigen Größen in der relativistischen Physik ebenso
wie die räumlichen quadratisch eingehen. Schon hier sieht man also die Notwendig-
keit, sich mit Lösungen negativer Energie zu befassen.
2. DIRAC-GLEICHUNG FÜR EIN FREIES ELEKTRON 3
Die Klein-Gordon-Gleichung wirft nicht nur das Problem einer negativen Wahr-
scheinlichkeitsdichte auf, sondern sie erfordert auch eine andere Interpretation, da
der Zustand des Teilchens zum Zeitpunkt t nicht allein durch ψ(t), sondern durch
ψ(t) und ∂t ψ(t) bestimmt ist. Um zur üblichen Interpretation der Quantenmecha-
nik zurückzukehren, möchte man gerne die Differentialgleichung zweiter Ordnung
in ein System von Differentialgleichungen erster Ordnung überführen.
2.3. Darstellung der γ-Matrizen. Wir suchen eine Darstellung für die Al-
gebra
(27) {γ µ , γ ν } = 2g µν 1k
Als Vorübung bietet es sich an, die Pauli-Matrizen zu betrachten. Diese sind durch
eine sehr ähnliche Algebra, nämlich
(28) {σ i , σ j } = 2δ ij 1k (i, j = x, y)
definiert.Die ’Buchstaben’ dieser Algebra sind die Operatoren σ x und σ y . Aus ihnen
können Monome, d.h. Produkte, gebildet werden. Diese Monome sind die ’Wörter’
2. DIRAC-GLEICHUNG FÜR EIN FREIES ELEKTRON 5
der Algebra. Nicht alle Wörter sind linear unabhängig, sondern können durch die
Vertauschungsrelation ineinander überführt werden. Bestimmt man nun maximale
Anzahl linear unabhängiger Wörter (inkl. Einheitsmatrix), so bekommt man eine
untere Schranke für die Dimension k, denn die Matrizen müssen mindestens so viele
Matrixelemente besitzen, wie es linear unabhänige Wörter gibt. Die Pauli-Algebra
besitzt vier Wörter:
Kategorie Wort Anzahl
Skalar S: 1 1
Vektor V: σ x , σ y 2
Pseudoskalar P: σ x σ y = iσ z 1
Bei vier Wörtern braucht man daher mindestens 2 × 2-Matrizen. Bekanntlich gibt
es solche Darstellungen, nämlich die Pauli-Matrizen.
Die γ-Matrizen besitzen 16 linear unabhängige Worte:
Kategorie Wort Anzahl
Skalar S: 1 1
Vektor V: γ 0 , γ 1 , γ 2 , γ 3 4
Tensor T: γ 0 γ 1 , γ 0 γ 2 , γ 0 γ 3 , γ 1 γ 2 , γ 1 γ 3 , γ 2 γ 3 6
Pseudovektor A: γ 0 γ 1 γ 2 , γ 0 γ 1 γ 3 , γ 0 γ 2 γ 3 , γ 1 γ 2 γ 3 4
Pseudoskalar P: γ 0 γ 1 γ 2 γ 3 1
Man braucht also mindestens 4 × 4 Matrizen. Tatsächlich existieren solche Darstel-
lung. Die sogenannte Darstellung ist gegeben durch
µ ¶ µ ¶
12 σj
(29) γ0 = , γj = ,
−12 −σ j
wobei σ j die gewöhnlichen Pauli-Matrizen bezeichnen:
µ ¶ µ ¶ µ ¶
0 1 0 −i 1 0
(30) σ 1 = σ x = ,, σ2 = σx = , σ1 = σ3 = .
1 0 i 0 0 −1
Explizit lauten die Matrizen:
1
1
γ 0 = γ0 =
−1
−1
1
1
γ 1 = −γ1 =
−1
−1
i
i
γ 2 = −γ2 =
i
i
1
−1
γ 3 = −γ3 =
−1
1
6
ψ¯− (r, t)
Wenn man die Standarddarstellung benutzt, haben die Komponenten im nichtre-
lativistischen Grenzfall die folgende Bedeutung:
¡ ¢
ψ = ψ+ ψ− Spin-1/2-Teilchen mit positiver Energie
¡ ¢
ψ̄ = ψ̄+ ψ̄− Spin-1/2-Teilchen mit negativer Energie
Bei der Dirac-Gleichung muß man stets den äußeren (Minkowski) und den inneren
(Spinor) Raum unterscheiden. Beide sind vierdimensional.
1
1
(53) ω(03) = ω(12) =
−1
1
1
ω(13) = ω(23) =
1
−1 −1
Formal läßt sich diese Definition in einer Zeile zusammenfassen durch
(54) ω(αβ) µν = δ µβ gαν − δ µα gβν .
2. DIRAC-GLEICHUNG FÜR EIN FREIES ELEKTRON 9
halbzahligen Spin besitzen. Erst nach einer Drehung um 4π kommen sie in ihren
ursprünglichen Zustand zurück.
Bemerkung
Der em innere Raum der durch die Dirac-Gleichung beschriebenen Teilchen trägt
die Eigenschaft des Spins, hat aber nichts mit elektrischer Ladung zu tun. Die
elektrische Ladung kommt erst hinzu, wenn man die Wellenfunktion komplex wählt.
Zwar ist die Dirac-Gleichung in der Standarddarstellung komplex, doch läßt sich
auch eine Darstellung finden, in der alle γ-Matrizen rein imaginär sind. Dies ist die
sogenannte Majorana-Darstellung. Mit dieser Darstellung bleibt eine anfangs reell
gewählte Wellenfunktion während der gesamten Zeitentwicklung reell.
2.7. Was bedeutet Spin-1/2 ? Wie wir gesehen haben, äußert sich der halb-
zahlige Spin dadurch, dass die Wellenfunktion bei einer Drehung des Gesamtsy-
stems um 360 Grad ein negatives Vorzeichen erhält. Um zur ursprünglichen Wel-
lenfunktion zurückzukehren, sind zwei volle Drehungen notwendig. Grob vereinfacht
ausgedrückt könnte man sagen, dass sich der innere Raum (Spin) halb so schnell
transformiert wie der äußere Raum (Minkowski-Raum).
Wir wollen nun diese Eigenschaft systematischer untersuchen. Dabei betrachten
wir folgenden fundamentalen Zusammenhang zwischen messbaren physikalischen
Größen und Symmetrien: Zu einer gegebenen (kontinuierlichen) Symmetrietrans-
formation gibt es einen sogenannten Generator, der infinitesimale Symmetrietrans-
formationen erzeugt. Die Eigenwerte dieses Generators definieren die beobachtbare
physikalische Größe. Endliche Transformationen erhält man durch Exponenzierung
des Generators.
Beispiel: Die meisten physikalischen Systeme sind symmetrisch bezüglich
Translationen, d.h. die Bewegungsgleichungen sind forminvariant unter Ver-
schiebunben im Minkowskiraum x → x + a, wobei a der Vierervektor der
Verschiebung (in Raum oder Zeit) ist. Die Wellenfunktion ändert sich dann
entsprechend:
“ ”
(65) Ψ(x) → T Ψ (x) = ψ(x − a) .
Dabei ist T der Translationsoperator. Dieser unitäre Operator läßt sich dar-
stellen mit Hilfe der Matrixexponentialfunktion
(66) T = exp(−aµ ∂µ )
mit der in Gl. (53) angegebenen Matrix ω(12) . Die Eigenwerte der z-Komponente
Rotationsgenerators i~(x∂y − y∂x ) werden als Gesamtdrehimpuls in z-Richtung J z
bezeichnet.
Betrachtet man nun die Dirac-Gleichung, so ist diese unter der Rotation (68)
nicht forminvariant, denn R transformiert nur den Minkowski-Raum, läßt den inne-
ren Spinraum jedoch unverändert. Die Dirac-Gleichung ist vielmehr forminvariant
unter einer Kombination einer räumlichen Drehung mit einer geeigneten Transfor-
mation Λ der inneren Freiheitsgrade, die sich mit Hilfe von Gl. (49) bestimmen
läßt:
³i ´
(69) R = exp ϕ [i~(x∂y − y∂x ) + ~λ(12) ]
~ | {z } | {z }
Bahn Spin
2.8. Lösungen der freien Dirac-Gleichung. Wir setzen als Lösung der
Dirac-Gleichung eine ebene Welle an:
i
(70) Ψn (x) = un exp(− τn pµ xµ ) .
~
Dabei ist n ein Index, der verschiedene Lösungen numeriert. Die Größe un ist ein
vierkomponentiger Vektor, der als Dirac-Spinor bezeichnet wird. τn ist eine Kon-
stante, die später bestimmt werden soll. Wie man leicht überprüfen kann, beschreibt
diese Lösung ein Teilchen mit der Energie τn E und dem Impuls τn p.
Man kann diese Lösung auch schreiben als
µ ¶ µ ¶
un i
(71) Ψn (r, t) = exp − τn (Et − k · r) .
u¯n ~
(72) (γ µ pµ − τn m0 c)un = 0 ,
12
2.9. Dirac’sche Löchertheorie. Wie wir gesehen haben, ist die Existenz von
Lösungen negativer Energie in der relativistischen Quantentheorie natürlich, da die
Dispersionsrelation quadratisch in der Energie ist und dementsprechen Lösungen
mit positiver als auch negativer Energie zuäßt. Auf der anderen Seite führen diese
Lösungen negativer Energie aber zu zwei paradoxen Problemen.
(1) Zum einen kann man sich die Frage stellen, wie der Impuls in Bezug
auf die Ausbreitungsrichtung des Elektrons gerichtet ist. Um die Aus-
breitungsrichtung (Gruppengeschwindigkeit) des Elektrons zu bestimmen,
betrachten wir hier der Einfachheit halber den ”Scheitelpunkt” der Welle
Ψn = un , d.h., wir suchen x als Lösung von pµ xµ = 0. Ferner nehmen wir
an, dass px = py = 0 ist. Dann gilt Et − p · r = 0, d.h.
Et e
(78) z= ⇒ v= .
pz pz
Beide Teilchensorten mit positiver und negativer Energie bewegen sich
demzufolge in die gleiche Richtung. Folglich ist der Impuls −p einer Teil-
chens negativer Energie entgegengesetzt zur Ausbreitungsrichtung. Würde
2. DIRAC-GLEICHUNG FÜR EIN FREIES ELEKTRON 13
ein solches Teilchen von einem Target absorbiert werden, so würde die-
ses Target entgegengesetzt zur Flugrichtung des Teilchens beschleunigt
werden, was unserer Alltagserfahrung widerspricht.
(2) Zum anderen ergibt sich ein Problem durch Strahlungsübergänge. Ein
Atom kann beispielsweise nur so lange Licht emittieren, bis sich alle Hülle-
nelektronen in ihren Grundzuständen niedrigster Energie befinden. Doch
für Teilchen negativer Energie gibt es einen solchen Grundzustand nicht.
Sie könnten demnach durch Emission von Licht unbegrenzt viel Energie
verlieren.
−m0 c2
Einen Ausweg aus diesen beiden Widersprüchen bietet die Dirac’sche Löchertheo-
rie. Es wird davon ausgegangen, dass sich das gesamte System im Vakuum selbst
den Zustand niedrister Energie auswählt. In diesem Zustand sind alle Energieni-
veaus zu Lösungen negativer Energie besetzt. Die zentrale Idee der Dirach’schen
Löchertheorie ist also die Existenz eines sogenannten Dirac Sees, in dem alle Ein-
teilchenzustände negativer Energie besetzt sind. Dies führt zu einer neuen Inter-
pretation:
Die Dirac-Gleichung beschreibt nur zwei Teilchen, eines mit positiver und ei-
nes mit negativer Energie (dessen Abwesenheit als Anwesenheit eines Antiteilchens
gedeutet wird). Tatsächlich hat man aber viele Teilchen, die im Rahmen einer Viel-
teilchentheorie beschrieben werden müssen.
Exkurs: Die Anzahl der möglichen Einteilchenzustände hängt vom betrach-
teten System ab:
(1) In einem unendlichen Kontinuum gibt es unendlich viele Einteilchen-
zustände, wobei k beliebig sein kann und nicht abzählbar ist.
(2) Auf einem unendlichen Gitter gibt es ebenfalls unendlich viele Zustände,
wobei jedoch k auf dem Bereich |k| ≤ π/a eingeschränkt ist, wobei a
die Gitterkonstante ist.
(3) Ein endliches Kontinuum mit periodischen Randbedingungen besitzt
ebenfalls unendlich viele Zustände, die jedoch abzählbar sind. Bei-
spielsweise ist kx = 2πnx /Lx mit nx = 0, ±1, ±2, . . ..
(4) Ein endliches Gitter mit periodischen Randbedingungen besitzt end-
lich viele Einteilchenzustände. Zum Beispiel ist kx = 2πnx /Nx mit
nx = 0, ±1, ±2, . . . , ±(Nx /2 − 1), wenn die Anzahl der Gitterplätze
in x-Richtung Nx gerade ist, bzw. nx = 0, ±1, ±2, . . . , ±(Nx − 1)/1,
wenn Nx ungerade ist.
Im allgemeinen gilt also die Regel, dass die Anzahl der möglichen Einteil-
chenzustände der Anzahl der Freiheitsgrade des Systems entspricht. Obwohl
die Annahme eines Gitters für Elektronen zunächst unrealistisch erscheint,
gibt es dennoch Hinweise, dass die Anzahl der Einteilchenzustände endlich
sein muss. Die untere Längenskala ist dabei von der sogenannten Planck-
Länge vorgegeben. Sie beträgt etwa 10−35 Meter und sollte die Rolle ei-
ner kleinsten Länge analog zu einer Gitterkonstanten spielen. Die größte
Länge wiederum ist durch den Horizont des Universums vorgegeben, der et-
wa 10+25 Meter beträgt. Obwohl die Physik nahe der kleinsten und größten
Länge noch unbekannt ist, weist die Existenz dieser Längenmaßstäbe dar-
auf hin, daß die Annahme von abzählbar oder gar endlich vielen Zuständen
durchaus realistisch ist.
Jede Mode mit dem Impuls k wird durch eine eigene vierkomponentige Dirac-
Gleichung beschrieben. Der entsprechende Hilbertraum Hk ist demnach vierdimen-
sional und wird aufgespannt duch die Basisvektoren
(79) Hk = {| + Ek , ↑i, | + Ek , ↓i, | − Ek , ↑i, | − Ek , ↓i}
Zunächst lassen wir die Dirac’sche Löchertheorie noch außer Acht und bezeichnen
die Einteilchenzustände als
(80) |kτ σi ,
wobei k der Wellenvektor, τ = ±1 das Vorzeichen der Energie und σ = 2Sz = ±1
die Spinquantenzahl ist. Diese Einteilchenzustände leben in dem Vektorraum
M
(81) HEinteilchen = Hk .
k
Auf einem endlichen Gitter ist die Anzahl dieser Einteilchenzustände gegeben durch
Nx Nx Nx 4V
(82) N =4 = 3 .
a a a a
3. BESETZUNGSZAHLDARSTELLUNG FÜR FERMIONEN 15
Die direkte Summe tritt immer dann auf, wenn man den Zustandsraum
eines Objektes erweitert. Als Beispiel betrachten wir ein Teilchen in auf
einem Gitter, das in N verschiedenen Zuständen sein kann. Wenn man bei-
spielsweise das Gittervolumen verdoppelt, so verdoppelt sich die Anzahl der
Zustände gemäß einer direkten Summe. Das äußere Produkt hingegen tritt
auf, wenn man die Anzahl der Objekte vergrößert. Hier müssen dann alle
möglichen Einteilchenzustände miteinander kombiniert werden. Betrachtet
man beispielsweise zwei Bosonen auf dem vorgegebenen Gitter, so kann das
Gesamtsystem in N 2 Zuständen sein. Bei Fermionen ist wegen des Pauli-
Prinzips die Anzahl mit N (N − 1) geringer.
n N!
(85) CN = .
n!(N − n)!
PN n
Insbesondere muß n ≤ N sein. Die Gesamtzahl aller Zustände ist n=0 CN = 2N .
Um diesen antisymmetrisierten Hilbertraum effizienter beschreiben zu können,
führen wir Erzeugungsoperatoren ein. Sei c† der Erzeuger eines Einteilchenzu-
k,τ,σ
stands mit energie τ E, Wellenvektor k und Spin Sz = ~2 σ. Um die Notation zu
straffen, führen wir die Abkürzungs des Zustands s (’state’) ein:
(86) s := {k, τ, σ}
Außerdem führen wir einen Zustand niedrigsten Gewichts |leeri ein, in dem weder
Zustände positiver noch negativer Energie besetzt sind. Wir erhalten dann:
16
Wir kehren nun zur Dirac’schen Löchertheorie zurück. Das physikalische Vakuum
ist demnach gegeben durch
Y †
(93) |0i = |vaci = c |leeri ,
k,−1,σ
k,σ
d.h., alle Einteilchenzustände negativer Energie sind im Vakuum besetzt. Man führt
nun folgende Notation ein:
(94) c† := c†
k,σ k,−1,σ
ist der Erzeuger eines Teilchens (Elektrons), während
(95) d† := ck,−1,σ
k,σ
3. BESETZUNGSZAHLDARSTELLUNG FÜR FERMIONEN 17
der Vernichter eines Zustands negativer Energie, d.h. der Erzeuger eines Antiteil-
chens (Positrons) ist. Analog daze werden die Vernichtungsoperatoren c k,σ , dk,σ
definiert. Die Vertauschungsregeln dieser Objekte lauten
{c† , ck0 ,σ0 } = δk,k0 {d† , dk0 ,σ0 } = δk,k0
k,σ k,σ
(96) {c† , c† 0 0 } = 0 {d† , d† 0 0 } = 0
k,σ k ,σ k,σ k ,σ
{ck,σ , ck0 ,σ0 } = 0 {dk,σ , dk0 ,σ0 } = 0
sowie
(97) {c† , d† 0 0 } = {c† , dk0 ,σ0 } = {ck,σ , d† 0 0 } = {ck,σ , dk0 ,σ0 } = 0 .
k,σ k ,σ k,σ k ,σ
Der bis auf eine additive Konstante bestimmte Hamiltonoperator ist durch
X
(98) H= τ Ek,σ c† c + cosnt
k,τ,σ k,τ,σ
k,τ,σ
gegeben. Um die Konstante zu bestimmen, fordern wir, dass H|vaci = 0 ist:
X X
H|vaci = Ek,σ c† c |vaci = − Ek,σ |vaci
k,τ,σ k,τ,σ
k,τ,σ k,σ
(99) X
⇒ const = + Ek,σ
k,σ
Drückt man diesen Hamiltonoperator in den Erzeugern und Vernichtern c, d aus,
so erhält man
X X
H= τ Ek,σ c† c + Ek,σ
k,τ,σ k,τ,σ
k,τ,σ k,σ
X X
= Ek,σ c† ck,σ + Ek,σ (dk,σ d† − 1)
(100) k,σ k,σ
k,σ k,σ
X
= Ek,σ (c† ck,σ + d† dk,σ ) .
k,σ k,σ
k,σ
µ ¶ µ ¶ 1
0 1 1 0 1
c†1 = σ + ⊗ 1 = ⊗ =
0 0 0 1
µ ¶ µ ¶
0 0 1 0
c1 = σ − ⊗ 1 = ⊗ =
1 0 0 1 1
1
(104)
µ ¶ µ ¶ 1
1 0 0 1
c†2 = σ z ⊗ σ + = ⊗ =
0 −1 0 0 −1
µ ¶ µ ¶
1 0 0 0 1
c2 = σ z ⊗ σ − = ⊗ =
0 −1 1 0
−1
+ −
Man beachte, dass die Operatoren σ und σ , welche die eigentliche Erzeugungs-
und Vernichtungsoperation bewerkstelligen, für c1 , c†1 von rechts und für c2 , c†2 von
links mit diagonalen Matrizen tensoriert werden. Im letzteren Fall verwendet man
jedoch keine Einheitsmatrix, sondern den Operator σ z . Wie man leicht nachrechnen
kann, stellt dieser Trick sicher, dass Operatoren mit verschiedenen Indices antikom-
mutieren.
Das obige Schema läßt sich leicht auf N Einteilchenzustände s = 1, . . . , N
verallgemeinern:
c†s = (σ z )⊗(s−1) ⊗ σ + ⊗ 1⊗(N −s)
(105)
cs = (σ z )⊗(s−1) ⊗ σ − ⊗ 1⊗(N −s) .
Das Tensorprodukt (σ z )⊗(s−1) zur linken Seite der Operatoren σ ± bezeichnet man
auch als Jordan-Wigner Faktor. Dieser Faktor stellt sicher, dass Operatoren mit
verschiedenen Indices antikommutieren.
ist eine neue Symmetrie unter globalen Drehungen der Phaselage eiφ . Diese Sym-
metriegruppe bezeichnet man als U (1), die sogenannten unitären Transformationen
in einer Dimension. Diese Gruppe besitzt nur einen Generator, nämlich 1. Der Ei-
genwert dieses Generators ist eine Zahl, die proportional zur elektrischen Ladung
ist.
Wie gezeigt wurde, können elektrische Felder durch eine eichinvariante Ankopp-
lung des Viererpotentials eingeführt werden:
q
pµ → pµ − A µ
à ! c
³ q ´
(106)
γ µ pµ − Aµ −m0 c Ψ = 0
| {zc }
Πµ
...wird fortgesetzt.