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Osterbräuche
Der Osterbrauch - Er ist bereits seit einem Jahrhundert fester Bestandteil der deutschen
Kultur und hat auch überregional eine enorm große symbolische Bedeutung. Denn
schließlich feiern Christen am Karfreitag die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Aus
diesem Grund wurde um diesen Tag sogar ein ganzer Festkreis etabliert. Dieser besteht aus
insgesamt drei Höhepunkten: Dem Gründonnerstag, Karfreitag sowie dem Ostersonntag.
Um diese Tage herum haben sich die unterschiedlichsten Bräuche etabliert, so
beispielsweise das Osterlamm, die Osterkerzen oder das Osterfeuer. Die Klassiker sind aber
natürlich der Osterhase sowie das Osterei. Doch woher kommen diese Traditionen
eigentlich? Und welchen Zweck sollen Sie erfüllen? In diesem Beitrag sollen unter anderem
diese Fragen beantwortet werden.
Der Osterhase ist - wie bestimmt alle wissen - derjenige, der zu Ostern die Eier bringt. Erste
Überlieferungen rund um den Osterhasen stammen bereits aus dem Jahr 1968. Der
Medizinprofessor Georg Franck von Frankenau aus Heidelberg hat in dieser Zeit die ersten
Belege für den Osterhasen überliefert. Der Brauch hat aber bereits seine frühen Spuren im
Elsaß, in der Pfalz und am Oberrhein hinterlassen. Dort ist vor über dreihundert Jahren das
erste Mal von einem Osterhasen die Rede. Der Osterhase ist zu dem Mustersymbol für
Ostern geworden und viele Kinder erwarten sein Kommen fast so freudig wie im Dezember
den Weihnachtsmann. Dafür, dass ausgerechnet der Hase die Ostereier bringt, gibt es auch
die unterschiedlichsten Theorien. Denn an Ostern feiert man schließlich die Auferstehung
von Jesus Christus. Der Hase gilt in der christlichen Tradition nicht nur als Bote Gottes,
sondern gleichzeitig auch als Zeichen für neues Leben und Fruchtbarkeit.
Auch die Ostereier dürfen während des gesamten Osterfestes nicht fehlen. Doch was hat es
mit den Eiern auf sich? Das Ei hat in der Menschheitsgeschichte die unterschiedlichsten
Bedeutungen: Es ist nicht nur eine Nahrungsquelle, sondern gleichzeitig ein Symbol für das
Leben, der Reinheit und der Fruchtbarkeit. Der Brauch, Eier zu verschenken geht auf die
unterschiedlichsten Ursprünge zurück. So wurde es in der frühen Christenzeit als
Grabbeilage für die Toten benutzt. Denn wie bereits erwähnt ist auch das Ei ein Symbol für
neues Leben. Die Christen argumentieren, dass das Ei etwas verborgen hält, wie ein
verschlossenes Grab. So lässt sich wiederum eine Beziehung zu der Auferstehung Jesus
Christus setzen. So entsteht eine direkte Verbindung von dem Ei und Ostern. Das Ei steht
außerdem für die Zukunft des Lebens, wodurch Ostern besonders zu einem Freudenfest
wird.
Bunte Eier
Bei der Tradition des Bemalens der Eier wird es nochmal etwas komplexer: Die traditionelle
Farbe für die Eier ist seit Beginn des 13. Jahrhunderts Rot. Der Begriff "Roteier" hat sich hier
in der westlichen Welt etabliert. Denn Rot ist bekanntlich die Farbe des Blutes Christi, des
Lebens, der Freude sowie des Siegens. In Osteuropa ist eher das goldene Ei verbreitet,
denn hier steht das Gold als ein Zeichen für Kostbarkeit. Heute hat sich in weiten Teilen
Deutschlands ein Mix aus den verschiedenen Farben durchgesetzt.
Beim traditionellem Osterfest darf ein ganz bestimmtes Gebäck natürlich keinesfalls fehlen:
Das Osterlamm. Traditionell gibt es über die Feiertage in allen Bäckereien das sogenannte
Ostergebäck. Dies ist meist ein süßer Kuchen in Lammform. Der Brauch ist aus einem frühen
Ritual der Juden entstanden. Im Rahmen dieses Brauches haben die Juden zum Passahfest
ein Lamm geschlachtet und verspeist. Das Lamm wird hier als ein Gedenkopfer an Gott
dargebracht. Im Christentum ist das Lamm symbolisch zum Lamm Gottes geworden und gilt
auch als ein Zeichen des Sieges.
Das Osterfeuer und die Osterkerzen
Auch das Osterfeuer wird traditionell in vielen Regionen in Deutschland während des
Osterfestes entfacht. Das Osterfeuer steht dabei ganz als Symbol für die Sonne. Schon im
Altertum der Menschen ist es heilig gewesen. Denn die Sonne ist besonders für den
Frühling von entscheidender Bedeutung: Die Tagen werden länger und es wird wärmer.
In zahlreichen Städten und Gemeinden in Deutschland ist es in dieser Nacht üblich, dass die
Jungen Holz sammeln und dieses dann zusammen mit Reisig zu einem großen Osterfeuer
aufschichten
Die Osterkerze hat ebenfalls eine ganz besondere Bedeutung für die Christen. Denn sie ist
Symbol für das "Lumen Christi" (Licht Christi) und soll Licht in das noch dunkle Haus Gottes
bringen. In manchen Regionen steht das Osterfeuer nur symbolhaft für die Auferstehung
Jesu. Dort ist es der Brauch, dass sie in der Nacht zum Sonntag eine Osterkerze anzünden,
um das Osterfeuer zu verbreiten.
Das Ostereititschen
Bräuche rund um das Osterei gibt es natürlich auch in Hülle und Fülle. So ist folgendes eine
bayerische Tradition in der Oberpfalz, aber auch in Südtirol und über den Balkan bis nach
Russland: Das Ostereititschen. Bei diesem Brauch gibt es zwei Spieler, die gegenseitig
versuchen mit ihrem Ei die Eierschale des Gegenspielers zu zerbrechen. Hierbei wird sich
immer abgewechselt, bis die Schale eines Spielers zu Bruch gegangen ist. Dieser Brauch hat
sich heut sogar bis nach Luxemburg und bis zu Teilen Schwedens verbreitet.
Das Ostereierschieben