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auf, die durch einen schmalen, dunklen Gang in die Speisekammer führte.
Bloß nicht von noch irgendwem gesehen werden! Deshalb hatte er schließlich
den Eingang gewählt, durch den früher nur die Lebensmittel angeliefert
worden waren.
Woran Eddie allerdings nicht gedacht hatte, war, dass er von hier aus durch
hereinspaziert.
Sacrebleu, ist die denn heute einfach überall?, schoss es Eddie total genervt
durch den Kopf, während er schnell unter einen der langen Tische kroch.
Keine Sekunde zu früh, denn von der anderen Seite betrat Hausmeister Quitte
in genau diesem Moment den Speisesaal.
„Mrs Plumbelly, gut, dass ich Sie treffe“, brummte er. „Es geht um das
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Zimmer, das eigentlich für das Lehrerehepaar Miller gedacht war. Jemand hat
es komplett verwüstet. Wobei, verwüstet stimmt nicht ganz, nur eben alles
wieder so hingestellt, wie es vorher war. Ich weiß absolut nicht, wie das
möglich …“
„AUFHÖREN!“, fiel Mrs Plumbelly ihm ins Wort. „Bitte keine schlechten
Nachrichten mehr, Hausmeister Quitte. Davon hatte ich heute wahrlich schon
genug. Erst muss ich mich mit diesem unverschämten Lewin Lewondur
herumärgern und dann ereilt mich auch noch gerade die Absage des
nicht mehr. Und so was fällt denen zwei Tage vor Schulbeginn ein. So
kurzfristig bekomme ich doch jetzt keinen Ersatz. Was bedeutet, ich selbst
Erschöpft sank Mrs Plumbelly auf einen der Stühle. „Was soll ich bloß tun?“,
murmelte sie und klang dabei so verzweifelt, dass sie Eddie fast schon ein
bisschen leidtat. „Es kommt mir so vor, als hätte sich die ganze Welt gegen
mich verschworen. Als läge ein unheimlicher Fluch auf Stormy Castle …“
In diesem Moment wurden Schritte laut. Sie kamen von der großen Burghalle
näher und erinnerten Eddie eindeutig an die Trippelschritte seiner Maman.
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„Mein Name ist Guinevere Foxwood. Ich habe gehört, dass hier eine
Anstellung als Lehrerin frei geworden ist.“
„Das stimmt“, hauchte Mrs Plumbelly völlig verdattert. „Für Französisch und
Mathematik …“
„Nun ja, ich unterrichte Französisch, und mein Gatte Edward Foxwood, der
Eddie blieb die Luft weg. Das war wirklich seine Maman. Und es wurde noch
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verrückter, denn als er jetzt wagte, ein wenig unter der Tischplatte
hervorzulugen,
da erkannte er sie kaum wieder.
Wie Mrs Plumbelly steckte sie in einem eleganten Kostüm. Ihre Haare waren
zu einem kunstvollen Knoten hochgesteckt. Keine Lockenperücke, kein
vornehmes Kleid mit rauschendem Rock, keine langen Spitzenhandschuhe –
seine Maman war völlig verändert.
Und jetzt betrat auch noch Eddies gräflicher Papa mit großen Schritten den
Speisesaal. Er sah genauso verändert, ja, fast schon modern aus in seiner
dunklen Cordhose, dem braunen Jackett aus grober Schurwolle und dem
„Verzeihen Sie meine Verspätung, Mrs Plumbelly, ich musste nur noch das
Automobil parken.“
„So ist es, Mrs Plumbelly“, gab Graf Edward zurück. „Ganz genau so ist es!“
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Mrs Plumbelly lachte. „Und Humor haben Sie auch noch. Was für ein Glück.“
Nun lachten alle drei, und selbst Hausmeister Quitte stimmte schließlich mit
ein – auch wenn sich sein Lachen wie der Motor eines altersschwachen
Traktors anhörte.
„Ich schlage vor, wir gehen in mein Büro und erledigen schnell noch den
Papierkram. Danach zeige ich Ihnen Ihr Zimmer. Sie wünschen doch
„Das trifft zu“, gab Graf Edward zurück. „Aber bitte machen Sie sich
Was Mrs Plumbelly daraufhin sagte, verstand Eddie nicht mehr, denn seine
Eltern, Mrs Plumbelly und Hausmeister Quitte hatten den Speisesaal bereits
verlassen.
In Windeseile kam er unter dem Tisch hervor und sprintete durch die breite
Flügeltür hinaus. Von hier aus flitzte er durch die Burghalle und verschwand
hinauf in das obere Stockwerk rannte. Unbemerkt von allen gelangte Eddie
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„Tilla, das ist mir bekannt. Warum erwähnst du es und warum guckst du dabei
so … eigenartig?“
„Du bist der Sohn des Lehrerehepaares Foxwood. Ich schätze, gerade melden
sie dich in der Schule an. Gräfin Guinevere meinte, ein wenig Unterricht würde
Tilla nickte. „Allzu lange dürfte das jedoch nicht dauern, Eddie. Denn sie sind
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Gräfin Guinevere und Graf Edward wollten sich unter allen Umständen als
Lehrer die Familienburg zurückholen. Davon konnte sie nichts und niemand
abbringen.
„Morgen Abend reist du offiziell an, Edward Donald Darius Ignatz Eliot, und
wirst zum ganz normalen Schüler von Stormy Castle. Dein Papa und ich
Familienburg weilst, während wir hier alles regeln.“ Gräfin Guinevere hatte
zutreffend ist. Nur dass diese verschusselte Schulleiterin keine Ahnung hat,
von welcher Burg die Rede ist. Unser Plan ist nahezu perfekt. Einzig der
Gedanke, dass ich dich nun Eddie nennen muss, missfällt mir sehr.“
Bevor Eddie wieder Luft bekam, um seiner Maman zu sagen, dass er dabei
auf gar keinen Fall mitmachen würde, waren seine gräflichen Eltern schon
aus dem Turmzimmer in ihr altes Schlafgemach gerauscht.
Tilla lag auf dem Baldachin und schnarchte längst. Golfo hatte sich zu
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Eddie hatte also seine Ruhe. Nur irgendwie war Ruhe gerade etwas, das er
überhaupt nicht gebrauchen konnte. Genervt warf er die dicke Bettdecke zur
Seite.
dann lange aus dem Fenster geguckt hatte und dabei zufällig am Rand des
mehr aus.
Schon früher war Eddie bei Schlaflosigkeit stundenlang die Gänge von Stormy
Bett gekrochen war, wo ihm dann augenblicklich die Augen zugefallen waren.
Doch heute Nacht wollte selbst das nicht funktionieren. Eddie lief und lief und
Sacrebleu! Vielleicht bringt es ja was, wenn ich ein bisschen frische Luft
schnappen gehe?, überlegte er – und war auch schon auf dem Weg zur
Hintertür. Von dort aus lief er zum großen Burgtor und dann weiter über die
imposante Burgbrücke nach draußen. Eddie atmete tief die kühle Luft ein. Er
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lief ein paar Schritte vorwärts, blieb stehen, schnappte erneut nach Luft und
ließ sie dann stoßweise wieder entweichen. Und tatsächlich, nach dem er das
dritte Mal so ein- und ausgeatmet hatte, beruhigten sich die wirren Gedanken
in seinem Kopf ein wenig und auch das Magenzwacken ließ nach.
Hier vor der Burg war die Nacht so pechschwarz, wie sie schwärzer nicht sein
konnte. Das einzige Licht kam von einem Zimmer ganz weit oben in der Burg,
ebenso schlaflos waren, konnte er ihnen auch jetzt gleich einen Besuch
abstatten und ihnen noch mal klipp und klar sagen, was er von ihrem Plan
Entschlossen machte sich Eddie auf den Weg zurück in die Burg. Er war
RUUUAHHH!
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Eddie spürte, wie sich ihm die Nackenhaare aufstellten. Und dann kroch ihm
auch schon ein eiskalter Schauer vom karierten Hosenbund hoch bis in die
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Haarspitzen.
„Hallo, was ist denn mit dir los?“, versuchte er sich zu beruhigen. Bist du jetzt
ganz und gar neben der Spur, Eddie? Wenn hier einer bei stockdunkler Nacht
herumspukt, dann bist du das. Außer dir gibt es hier nämlich keine Geister –
okay, natürlich auch noch Maman und Papa.
Hinter deren Fenster erlosch nun aber das Licht, und somit war klar, dass sie
nicht diejenigen waren, die hier draußen auf der Burgbrücke herumspukten.
Zumal das eh nicht ihre Art war. Viel zu gewöhnlich, würde seine elegante
Maman sagen. Und von Graf Edward konnte man so etwas auch nicht
erwarten, denn dafür war er schlicht und einfach viel zu … ähm … faul.
Entschlossen straffte Eddie die Schultern – was man sich in finsterer Nacht
TIPP-TIPP!
„Diiies iiist meine Buuurg!“, zischte die unheimlichste Stimme, die Eddie
jemals gehört hatte. „Verschwiiinde von hiiier und niiimm diiie anderen
gefälligst miiit!“
Eddie biss sich vor Schreck auf die Zunge, machte so etwas wie „Grumpf!“
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und wollte weglaufen. Doch nach dem ersten Schritt blieb er entschlossen
stehen. „Wenn schon, dann bin ich hier der Geist von Stormy Castle!“, knurrte
„Eine Ritterrüstung! Die Rüstung des ehrenwerten Ritters Artur. Der vor vielen,
vielen Jahren auf Stormy Castle zu Hause gewesen ist und seine geliebte
Burg mit Speer und Schild zu jeder Zeit mutig verteidigt hat“, murmelte Eddie
ziemlich baff.
War der mutige Artur etwa zurückgekommen und nun stinksauer, weil er
Eddie hatte sein Leben zwar schon lääängst verloren, aber dennoch hing er
daran. Also, an seinem jetzigen. Und deshalb beschloss er, lieber erst einmal
Doch bevor er dazu kam, packte ihn die eisige Hand von Ritter Artur und zog
ihn mit sich. Über die Brücke. Zur Burg. In die große Eingangshalle. Dann eine
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waren. Noch ein paar Stufen, und der zornige Ritter Artur stand mit Eddie im
Nun kam endlich wieder Leben in Eddie. Er stemmte sich mit aller Gewalt
gegen die Eisenhand und brüllte: „Lass mich los, Ritter Artur! Sonst – sonst …
Eddie nickte. „Ich bin Graf Edward junior, falls dir das nicht klar ist, Ritter
Artur. Da du lange Jahre auf und über Stormy Castle gewacht hast, sollte dir
auch bekannt sein, dass es sich bei den von Fox und Woods um eine
dass ich im Besitz eines Zauberstabs bin, den ich jetzt gleich auch gegen dich
Was für eine Ansprache! Eddie wunderte sich selbst, woher er den Mut dazu
genommen hatte. Und seine Worte zeigten auch gleich Wirkung: Ritter Artur
ließ Eddie los, trat einen wackligen Schritt zurück und zog sich mit einem
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unangenehmen Knirschen den Ritterhelm vom Kopf. Doch statt des Ritters
„Du bist bitte schön wer? Und kannst was?“, keuchte Lewin Lewondur.
„Grumpf“, machte Eddie – mehr bekam er vor Schreck nicht über die Lippen.
Ganz bestimmt würde Eddie das nicht tun. Er hatte eh schon viel zu viel über
sich verraten.
„Rede, Junge, sonst kracht es!“, drohte Lewin mit finsterem Blick.
irgendwer oder irgendwas an ihm vorbei und direkt auf Lewin in seiner
Ritterrüstung zu.
Danach war es still. So still, dass man die Mäuse im Kerker hinter der dicken
Tür piepsen hören konnte. Dann schnappte Eddie hektisch nach Luft.
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„So, dem hab ich es aber gezeigt“, triumphierte Golfo und warf sich dabei
stolz in die Brust. „Erst wollte ich ja Feuer spucken. Aber dann hab ich im
Erfolg!“
war das?“
Doch Golfo sonnte sich noch immer in seinem Sieg über Ritter Artur und
bewegte sich nicht von der Stelle. Eddie blieb nichts anderes übrig, als sich
den Drachen unter den Arm zu klemmen und mit ihm davonzusprinten.
Hinter sich hörte er das Knirschen der rostigen Rüstung und Lewins
Gejammer. Unter seinem Arm quengelte Golfo herum. Von wegen, dass er
Rulinngo hab ich auch drauf, Eddie. Wir müssen also gar nicht wegrennen –
„Und ob wir das müssen, Golfo!“, bestimmte Eddie und legte noch einen Zahn
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zu. „Und wir können nur hoffen, dass dieser Lewin das alles nur für einen
bösen Traum hält. Oder wie sonst willst du einem ganz normalen Jungen
erklären, dass er von einem Flugdrachen angegriffen wurde, nachdem ich ihm
blöderweise erzählt habe, wer ich bin. Also, wer ich in Wirklichkeit bin?!“
Golfo machte „Ups!“ – und begann dann aus beiden Ohren zu puffen.
„Golfo!“, warnte Eddie ihn. „Untersteh dich. Kein Feuer. Wag es bloß nicht! Wir
Doch trotz Eddies ermahnender Worte folgte dem Puffen ein gleißender
aufgehen ließ.
Feuer aus.
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werdendes metallisches Knirschen, das ihm leider sehr, sehr bekannt vorkam.
Anscheinend hatte er es zurück auf die Beine geschafft, auch wenn das in so
einer starren Rüstung alles andere als einfach war. Oder hatte er etwa
irgendwelche versteckten Helfer gehabt? Die Eddie und Golfo dann natürlich
„Sacrebleu“, keuchte Eddie, „wie – wie soll ich das bloß erklären …?“
„Also, wenn du mich fragst“, meinte Golfo, „ich hätte da noch so zwei, drei
richtig gute Flugtreter drauf, mit denen ich locker mehrere Angreifer auf
„Nein!“, knurrte Eddie – bevor er die nächstbeste Tür aufzog und mit Golfo in
„Aber …“
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Und eine zweite nölte: „Was soll das denn? Wer hat das Licht angemacht?“
Eddie war wie zur Salzsäule erstarrt, und das nicht nur, weil er durch die
Dreibettzimmer, und in den Betten lagen – natürlich drei MÄDCHEN!!! Und die
starrten ihn jetzt mit einem Gemisch aus Verwirrung und Empörung an.
URGS!
„Eddie, du wolltest bestimmt zu mir“, hörte er da auf einmal Pia sagen. Wie
die beiden anderen Mädchen hatte sie sicher schon fest geschlafen. Aber
„Mädels, das ist mein Freund Eddie“, wandte sie sich an ihre beiden
Zimmergenossinnen.
„Und was will er hier mitten in der Nacht?“, brummte die eine verständnislos.
„Und was hat er da eigentlich unter seinem Arm klemmen. Ist das ein …
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Pia lachte übertrieben laut auf. „Klar doch, ein Drache. Hast du schon mal so
einen kleinen Drachen gesehen? Nein, nein, das ist Eddies Plüschfreund Luis.
Den hat er schon, seit er zwei Jahre alt ist.“ Mit einem Satz war Pia aus dem
Bett gehüpft und an Eddies Seite getreten. „Dann hast du ihn also
Oberarm. „Das hättest du mir aber ruhig auch morgen früh sagen können und
nicht mitten in der Nacht in unser Zimmer stürmen müssen.“ Dann wandte sie
sich wieder an die beiden Mädchen. „Wir haben Luis heute den ganzen Tag
gesucht.“
Die Mädchen nickten, auch wenn sie nicht so aussahen, als würden sie
irgendwas kapieren.
Pia hatte unterdessen Eddie zur Tür geschoben. „Was auch immer passiert
ist, Eddie, du musst jetzt wieder gehen“, flüsterte sie ihm leise zu.
Doch Eddie machte keinerlei Anstalten. „Das geht nicht“, flüsterte er zurück.
Für einen kurzen Moment schloss Pia die Augen. Eddie nahm an, dass sie so
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besser nachdenken konnte. Und tatsächlich, als sie die Augen wieder
aufmachte, erklärte sie laut und deutlich: „Verstehe, es geht um eine Wette.
Warum sagst du das nicht gleich, Eddie?!“ Verschwörerisch drehte sie sich zu
den Mädchen um. „Ihr habt ja gehört, die Jungs haben mal wieder
kennt das ja. Die Jungs haben nichts als Unfug im Kopf.“
„Ach sooo“, meinte nun auch eines der Mädchen. „Die haben wohl gewettet,
dass wir wie aufgeschreckte Hühner loskreischen und dich in hohem Bogen
rauswerfen würden.“
„Pah“, machte das andere Mädchen und bestimmte: „Eddie, du bleibst. Und
wir kreischen ganz sicher nicht. Da können die von mir aus die halbe Nacht
„Aber das Licht machen wir bitte wieder aus“, verlangte das Mädchen im
„Schon geschehen“, gab Pia zurück, löschte das Licht und raunte Eddie leise
zu: „Ewig wird dieser blöde Lewin bestimmt nicht draußen herumlungern.
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Eddie gab ein leises Ja zurück – obwohl das eine glatte Flunkerei war, denn
okay war absolut nichts auf Stormy Castle! Außer vielleicht, dass Golfo
ausnahmsweise den Ernst der Lage gecheckt hatte und unter Eddies Arm
Wendeltreppenbeobachtungen
Eddie und Tilla saßen zusammen ganz oben auf der Treppe, die hinauf zum
Hausmeister Quitte herum versammelt. Er war gerade dabei, ihnen eine Haus-
„Wo?“
Blonde.“
„Und du bist dir sicher, dass er es war, der heute Nacht in Ritter Arturs
Rüstung gesteckt hat?“, fragte Tilla. „Also, ich meine ja nur, weil er doch ein
ganz normaler Junge ist. Warum sollte ein ganz normaler Junge nachts als
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rostiger Ritter verkleidet durch die Burg schleichen und ausgerechnet dich
Eddie raufte sich die Haare. „Was weiß denn ich, Tilla. Vielleicht konnte er
anderen irgendwelche Streiche spielen. Auf jeden Fall kann ich jetzt
unmöglich heute Nachmittag hatso tun, als wäre ich Lehrersohn und gerade
misstrauisch werden. Und nicht nur er, Tom und Archie haben mich ebenfalls
gesehen. Und die beiden Mädchen, mit denen Pia sich ein Zimmer teilt, auch.
Die stehen übrigens direkt neben ihr. Die mit den dunklen Locken und die
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Tilla beugte sich etwas vor. „Hm … die beiden sehen aber sehr sympathisch
aus, finde ich. Und dass sie so gut mitgespielt haben und du in ihrem Zimmer
Natürlich hatte Tilla als Erstes von Eddie erfahren wollen, woher er bitte
schön erst im Morgengrauen gekommen war, und Eddie hatte ihr noch immer
„Dieser Lewin hingegen ist mir wirklich nicht ganz geheuer“, fuhr Tilla fort.
„Ich weiß auch nicht, warum, aber wenn ich den angucke, dann wird mir ganz
„Meinst du, das … hicks-hicks … mache ich mit Absicht?!“, gab Tilla beleidigt
zurück.
Eddie zuckte mit den Schultern, während unten Lockenkopf Archie von
Hausmeister Quitte wissen wollte: „Und warum ist hier so eine hohe
schlecht gelaunt zurück und deutete vielsagend auf das große Schild
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er davor aufgestellt hatte. Nicht nur die Schüler, auch Mrs Plumbelly wunderte
sich über die hohe Absperrung, vor allem, weil Hausmeister Quitte immer
richtig wütend wurde, sobald man ihn darauf ansprach. Aber der Schreck, den
Eddie, Tilla und Pia ihm vor einiger Zeit eingejagt hatten, damit er bloß nicht
wagte, hinauf ins Turmzimmer zu gehen, hielt noch an, und das war auch gut
so!
Sehr gut, dachte Eddie. Wenigstens etwas, worüber er sich keine Sorgen
machen musste.
eingeschüchtert.
„SO IST ES! Betreten für absolut jeden verboten! Wer es dennoch wagt, der
Daraufhin beeilten sie sich allesamt, hoch und heilig zu beteuern, dass sie
sich der Absperrung niemals und unter gar keinen Umständen nähern
würden.
„Wenn das also geklärt wäre, folgt mir bitte runter ins Erdgeschoss, damit ich
euch die Klassenzimmer zeigen kann“, bestimmte Quitte nun wieder etwas
versöhnlicher. „Eigentlich wollte Mrs Plumbelly das selbst machen. Aber dann
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Folgsam setzte sich die Schülerschar in Bewegung. Nur einer blieb von Quitte
unbemerkt zurück.
Lewin! TYPISCH!
Sobald die anderen außer Sichtweite waren, trat er ganz nah an die
Absperrung heran. Eddie und Tilla machten einen Satz nach hinten – und das
Musterung.
Hoffentlich entdeckt er nicht die geheime Lücke, durch die Pia und er sich
Doch als Lewin nun auch noch versuchte, über die Absperrung zu klettern, rief
Pia hinter ihm: „Hey, was soll das?! Hast du nicht gehört, was Hausmeister
Quitte gerade gesagt hat? Betreten verboten. Strengstens! Für jeden! Ohne
Ausnahme!“
„Und bist du diejenige, die dafür sorgt, dass hier alles ganz genau so gemacht
wird, wie der Quitte es will? Sozusagen sein kleiner Spitzel, oder was?!“, gab
„Erstens bin ich, wenn schon, eine Spitzelin und zweitens rein zufällig die
Tochter der Internatsleiterin – wie du ja gestern bereits mitgekriegt hast. Und
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du bist voll geliefert, wenn ich ihr jetzt gleich verklickere, dass du schon
wieder Probleme machst, weil du dich einfach nicht an die Regeln halten
kannst“, gab Pia schlagfertig zurück.
„Was ist denn da los?“, motzte Hausmeister Quitte. „Braucht ihr beiden
Einen Moment lang blickten sich Lewin und Pia fest in die Augen: Wer zuerst
Herrjeh, Eddie und Tilla oben vorm Turmzimmer hielten die Luft an.
„Der hat nichts Gutes im Sinn, ich sag’s dir, Eddie, der macht uns noch richtig
Ärger. Wie fies der Pia anstarrt. Als wolle er sie verfluchen oder sonst was
„Bei Fidelius, das lass ich nicht zu!“, brummte Eddie und sprang auf. Doch
genau in diesem Moment ließ Lewin den Blick sinken.
WOW! Pia ist wirklich das unerschrockenste Mädchen der Welt, bewunderte
Eddie sie.
„Schon gut, schon gut, wenn es dir so wichtig ist, dass ich mich an diese
albernen Regeln halte“, meinte Lewin gönnerhaft, „dann will ich mal nicht so
sein.“ Betont lässig schlappte er davon. Pia blieb dicht hinter ihm. Als würde
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Als die beiden nicht mehr zu sehen waren, ließ Eddie sich schwerfällig auf die
Tilla setzte sich neben ihn. „Sag ich doch die ganze Zeit schon.“
Eddie holte tief Luft. „Bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als …“, begann
„Nein, Eddie, jetzt fang nicht wieder damit an, dass wir unsere geliebte Burg
Eddie grinste – obwohl ihm eigentlich kein bisschen danach zumute war.
Aber wie Tilla sich gleich wieder aufregte, und das völlig umsonst, amüsierte
„Tilla, du musst mich auch mal zu Ende reden lassen. Ich wollte sagen, dass
wir noch mehr aufpassen müssen als bisher. Ob nun bei Tag oder Nacht,
irgendwo in der Burg herumlaufen oder -flattern, das können wir vergessen.
zu schaffen.“
„Wie recht du doch hast, Edward Dari…, Eddie, wollte ich natürlich sagen.“
Gräfin Guinevere biss sich auf die Zunge und seufzte dann kummervoll: „Ob
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mir das wohl immer gelingen wird, dich nicht bei deinem vollständigen
Von Eddie und Tilla völlig unbemerkt, war Gräfin Guinevere hinter den beiden
aufgetaucht. Natürlich war das reine Zauberei, wie sie die Absperrung und
„Dein Vater und ich haben uns beratschlagt und sind zu der Erkenntnis
Eddie zusammenzucken ließ, denn dadurch hörte sich das Klatschen viel
„Aber …“
kennenzulernen. Sie wird dir auch dein Zimmer zeigen. Wir haben schon alles
„Mein Zimmer?“ Eddie blieb die Luft weg. „Ich kenne mein Zimmer bereits.“
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„Doch tröste dich, Edward Dari…, Eddie, der Graf und ich sind äußerst
zuversichtlich, dass bereits Ende dieser Woche Stormy Castle wieder das ist,
was es schon immer war: der gräfliche Landsitz der von Fox und Woods. Bis
dahin müssen wir allerdings leider ein paar kleine Einschränkungen und
Unannehmlichkeiten hinnehmen.“
Die Gräfin klatschte erneut in die Hände, zauberte Eddie einen kleinen Koffer
mit seinen Sachen herbei, und dann – Filumbus-Razumbus – war sie auch
schon wieder verschwunden.
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