Sie sind auf Seite 1von 6

Banner logo

Dieser November ist der Asiatische Monat der Wikipedia.


Nimm am Wettbewerb teil und gewinne Postkarten aus Asien.

[Hilf uns bei der Übersetzung!]Ausblenden


Stephen Sondheim
Zur Navigation springenZur Suche springen

Stephen Sondheim (ca. 1970)Stephen Sondheim Signature.svg


Stephen Joshua Sondheim (geboren am 22. März 1930 in New York City; gestorben am
26. November 2021 in Roxbury, Connecticut[1]) war ein US-amerikanischer
Musicalkomponist und -texter. Er war Preisträger eines Academy Awards, neun Tony
Awards, acht Grammy Awards, des Pulitzer-Preises und der Presidential Medal of
Freedom. Er gilt als einer der bedeutendsten Musicalautoren des 20. Jahrhunderts
und als Legende des Broadways.[1]

In den 1950er-Jahren schrieb er die Gesangstexte von West Side Story, später
komponierte er Musicals wie Toll trieben es die alten Römer, A Little Night Music,
Sweeney Todd, Sunday in the Park with George und Into the Woods. Verschiedene
seiner Lieder wie Send In the Clowns erlangten große Bekanntheit.

Inhaltsverzeichnis
1 Leben
1.1 Frühes Leben und Ausbildung
1.2 Schaffen
1.3 Privates
2 Musikalischer Stil
3 Hauptwerke
4 Film / Fernsehen
5 Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)
6 Literatur
7 Weblinks
8 Einzelnachweise
Leben
Frühes Leben und Ausbildung
Stephen Sondheim wuchs nach der Scheidung seiner jüdischen Eltern auf einer Farm in
Pennsylvania auf. Ab seinem siebten Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht. Im
Alter von zehn Jahren freundete er sich mit Jimmy Hammerstein an, dem Sohn von
Oscar Hammerstein. Nachdem Sondheim eine Show für eine Schulaufführung geschrieben
hatte, kam er mit dieser zu Oscar Hammerstein. Obwohl Hammersteins Reaktion darauf
negativ war, sah er Sondheims Potenzial und lehrte ihn die Grundbegriffe des
Musicals. Zum Training empfahl er ihm, vier verschiedene Stücke zu schreiben,
nämlich:

ein Musical, das auf einem guten Stück basiert (wie zum Beispiel All That Glitters)
ein Musical, das auf einem schlechten Stück basiert (wie zum Beispiel High Tor)
ein Musical, das auf einem Roman oder einer Kurzgeschichte basiert, die bisher noch
nicht dramatisiert wurden (wie zum Beispiel Mary Poppins)
ein Musical mit einer Originalstory (wie zum Beispiel Climb High)

Stephen Sondheim (1972)


Keines dieser „Auftragsmusicals“ wurde professionell produziert. High Tor und Mary
Poppins wurden vor allem deshalb nicht produziert, weil die Rechteinhaber der
Originalwerke die Erlaubnis verweigerten. Aber Sondheim lernte durch die Diskussion
mit dem Musicalveteranen mehr über das Schreiben von Musicals, als er durch das
Studium der ganzen Musicalliteratur hätte lernen können.
Sondheim studierte beim Komponisten Milton Babbitt. 1950 schloss er seine
Ausbildung am Williams College in Williamstown (Massachusetts) mit magna cum laude
ab, wo er Mitglied der akademischen Gemeinschaften Beta Theta Pi und Phi Beta Kappa
wurde.

Schaffen
1954 schrieb er Musik und Text für Saturday Night, das aber nie an den Broadway kam
und erst 1997 im Bridewell Theatre in London aufgeführt wurde.

Mit 25 Jahren schrieb Sondheim die Texte zu Leonard Bernsteins West Side Story und
1959 diejenigen zu Gypsy von Jule Styne. In beiden Fällen stammte das Buch von
Arthur Laurents. 1962 wurde A Funny Thing Happened on the Way to the Forum am
Broadway aufgeführt, das erste Musical, für das er Text und Musik verfasste. Das
nächste Musical, Anyone Can Whistle, war ein finanzieller Misserfolg. Später
entwickelte sich aber ein Kult um dieses Werk. Anschließend betätigte er sich zum
letzten Mal als Textdichter für einen anderen Komponisten, und zwar für Do I Hear a
Waltz? mit der Musik von Richard Rodgers. Danach widmete er sich dem Komponieren
und Schreiben einer ganzen Reihe von der Kritik sehr geschätzter Musicals.

Sondheim blieb bis ins hohe Alter aktiv, so kündigte er im September 2021 in der
Fernsehshow von Stephen Colbert ein neues Musical namens Square One an.[2] Er starb
im November 2021 im Alter von 91 Jahren in seinem Landhaus in Connecticut.[1]

Privates
Mit 40 Jahren hatte Sondheim sein Coming-out. Sein Lebensgefährte war zeitweilig
der Dramatiker Peter Jones.[3] Im Jahr 2017 heiratete er seinen Lebensgefährten
Jeff Romley.[4]

Musikalischer Stil
Sondheim gehörte zu den musikalisch anspruchsvollsten Musicalkomponisten überhaupt.
Die meisten seiner Musicals verzichten auf eingängige, leicht fassliche Melodien,
so dass nur wenige Songs aus seinem Bühnenwerk einem breiten Publikum bekannt sind.
Ein typisches Merkmal seines Stils ist, komplexe musikalische Strukturen so
geschickt zu arrangieren, dass sie einem unerfahrenen Hörer gar nicht auffallen. Er
hatte eine Vorliebe für komplizierte Harmonien und Melodien, die nicht selten sogar
polyphone Formen annehmen (wie zum Beispiel beim Chor von fünf Nebenrollen in Das
Lächeln einer Sommernacht, der als eine Art „Griechischer Chor“ fungiert). Als
Vorbild dafür benannte er Bach. (Er behauptete einmal, nichts anderes gehört zu
haben.)

Eines seiner bedeutendsten Werke ist Sunday in the Park with George. Er imitiert
den pointilistischen Malstil von Georges Seurat durch chromatische Staccato-Motive.
Zugleich ist Sunday in the Park with George auch ein biographisches Werk, bei dem
Sondheim seine literarischen und musikalischen Ansichten thematisierte.[5]

Hauptwerke
Wenn nicht anders vermerkt, sind Text und Musik von Stephen Sondheim.

West Side Story (1957) (Songtexte von Sondheim; Musik von Leonard Bernstein; Buch
von Arthur Laurents) – 1961 von Jerome Robbins und Robert Wise verfilmt.
Gypsy (1959) (Songtexte von Sondheim; Musik von Jule Styne; Buch von Arthur
Laurents) – 1962 von Mervyn LeRoy mit Rosalind Russell verfilmt und 1993 von Emile
Ardolino mit Bette Midler fürs Fernsehen produziert.
A Funny Thing Happened on the Way to the Forum (1962, auf Deutsch unter
verschiedenen Titeln aufgeführt, meist Toll trieben es die alten Römer) (Buch von
Burt Shevelove and Larry Gelbart) – 1966 unter gleichem Titel von Richard Lester
mit Zero Mostel verfilmt.
Anyone Can Whistle (1964) (Buch von Arthur Laurents).
Do I Hear a Waltz? (1965) (Songtexte von Sondheim; Musik von Richard Rodgers; Buch
von Arthur Laurents).
Company (1970) (Buch von George Furth).
Follies (1971) (Buch von James Goldman).
A Little Night Music (1973, deutsch „Das Lächeln einer Sommernacht“) (Buch von Hugh
Wheeler) – 1977 von Harold Prince mit Elizabeth Taylor verfilmt.
Pacific Overtures (1976) (Buch von John Weidman).
Sweeney Todd (1979) (Buch von Hugh Wheeler).
Merrily We Roll Along (1981) (Buch von George Furth).
Sunday in the Park with George (1984) (Buch von James Lapine).
Into the Woods (1987) (Buch von James Lapine).
Assassins (1990) (Buch von John Weidman).
Passion (1994) (Buch von James Lapine).
Saturday Night (1997, entstanden 1954) (Buch von Julius J. Epstein und Philip G.
Epstein).
Bounce (2003).
The Frogs (Musical) (2005, entstanden 1974) (Buch von Nathan Lane nach der antiken
Komödie Die Frösche).
Road Show (2008).
Film / Fernsehen
Sondheims Arbeiten oder Umsetzungen seiner Arbeiten im Bereich Film und Fernsehen
umfassen:

Drehbücher für zehn Folgen der Fernsehserie Topper um 1953 (ohne Musik).
die Verfilmungen von West Side Story (1961 und 2021) mit seinen Liedtexten.
die Verfilmungen von Gypsy (1962 mit Natalie Wood und 1993 mit Bette Midler) mit
seinen Liedtexten.
die Musik von Toll trieben es die alten Römer (1966), Richard Lesters Verfilmung
von Sondheims Musical.
Evening Primrose (1966), ein Fernsehmusical mit Anthony Perkins über eine geheime
Vereinigung von Leuten, die in einem Kaufhaus leben.
The Last of Sheila (1973), ein Krimi, geschrieben zusammen mit Anthony Perkins.
The Madam’s Song bzw. I Never Do Anything Twice, für den Film Kein Koks für
Sherlock Holmes (The Seven-Per-Cent Solution) (1976).
die Filmmusik für Alain Resnais’ Film Stavisky (1974).
Das Lächeln einer Sommernacht (A Little Night Music) (1977), Verfilmung seines
Musicals.
das Lied Goodbye for Now für Warren Beattys Film Reds (1981), später beispielsweise
von Barbra Streisand interpretiert.
Fünf Songs für Warren Beattys Film Dick Tracy (1990). (Academy Award in der
Kategorie Bester Song für „Sooner or Later“, gesungen von Madonna).
die Filmmusik für Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street (2007,
UK: Silber), eine Verfilmung seines Musicals.[6]
die Filmmusik für Into the Woods (2014), eine Verfilmung seines Musicals.
der Regisseur Richard Linklater arbeitet seit 2019 an einer Verfilmung von
Sondheims Musical Merrily We Roll Along, die über die nächsten 20 Jahre stückweise
gedreht werden soll.[7]
Die englischen Original-Namen der Desperate-Housewives-Folgen werden größtenteils
nach Titeln von Sondheims Arbeiten benannt.[8]

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)


Grammy Awards

1970: Company
1973: A Little Night Music
1975: Send in the Clowns (Song des Jahres)
1979: Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street
1984: Sunday in the Park with George
1988: Into the Woods
1994: Passion
2010: West Side Story
Tony Awards

1963: A Funny Thing Happened on the Way to the Forum (Bestes Musical)
1971: Company (Bestes Musical, Bestes Libretto)
1972: Follies
1973: A Little Night Music (Bestes Musical)
1979: Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street
1988: Into the Woods
1994: Passion (Bestes Musical)
2008: Tony Award für sein Lebenswerk
Laurence Olivier Awards

1980: Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street (Bestes neues Musical)
1987: Follies (Bestes neues Musical)
1988: Candide (Bestes neues Musical)
1991: Sunday in the Park with George (Bestes neues Musical)
2001: Merrily We Roll Along (Bestes neues Musical)
Weitere Auszeichnungen

1983: Mitglied der American Academy of Arts and Letters[9]


1985: Pulitzer-Preis (für Sunday in the Park with George)
1990: Oscar für den Besten Song "Sooner or Later (I Always Get My Man)" aus Dick
Tracy
1993: Kennedy-Preis für sein Lebenswerk
1994: Algur H. Meadows Award der Southern Methodist University
2001: Mitglied der American Academy of Arts and Sciences[10]
2011: Laurence Olivier Award (Special-Award in Anerkennung seiner Verdienste um die
Londoner Theater)
2012: Critics’ Circle Theatre Award
2014: Presidential Medal of Freedom
Außerdem ist Sondheim Mitglied in der American Theater Hall of Fame.

Literatur
Meryle Secrest: Stephen Sondheim: A Life. Knopf, New York 1998, ISBN 0-679-44817-9.
Weblinks
Commons: Stephen Sondheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur von und über Stephen Sondheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Literatur von und über Stephen Sondheim in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Stephen Sondheim in Swisscovery, dem schweizerischen Suchportal der
wissenschaftlichen Bibliotheken
Stephen Sondheim in der Internet Movie Database (englisch)
Stephen Sondheim in der Internet Broadway Database (englisch)
Stephen Sondheim in der Internet Off-Broadway Database (englisch)
Stephen Sondheim bei Discogs
Einzelnachweise
Bruce Weber: Stephen Sondheim, Titan of the American Musical, Is Dead at 91. In:
The New York Times. 26. November 2021, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am
26. November 2021]).
Greg Evans, Greg Evans: Stephen Sondheim Writing New Musical ‘Square One’, Reveals
Plans To Stephen Colbert. In: Deadline. 16. September 2021, abgerufen am 26.
November 2021 (amerikanisches Englisch).
Stephen Sondheim: „My ideal collaborator is me“ (Memento vom 11. Mai 2009 im
Internet Archive). In: The Times, 25. April 2009
Condé Nast: Composer and Lyricist Stephen Sondheim Is Dead at 91. 26. November
2021, abgerufen am 26. November 2021 (amerikanisches Englisch).
Marc Bauch, The American Musical: A Literary Study (Marburg, 2003)
Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK
Chaim Gartenberg: Richard Linklater is filming a Merrily We Roll Along musical in
real time over the next 20 years. 30. August 2019, abgerufen am 26. November 2021
(englisch).
Martin Bruny: Jeder “Desperate Housewife” ihren Sondheim | Der Kultur-Channel |
News, Kritiken, Fotos aus Musical, Theater und Pop-Culture. Abgerufen am 27.
November 2021.
Academy Members. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 21. Januar
2019.
Book of Members 1780–present, Chapter S. (PDF; 1,3 MB) In: amacad.org. American
Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 25. August 2018 (englisch).
Normdaten (Person): GND: 119279207 | LCCN: n79077369 | VIAF: 111162547 | Wikipedia-
Personensuche
Kategorien: Komponist (Vereinigte Staaten)Stephen SondheimKomponist
(Musical)LiedtexterLibrettistOscarpreisträgerGrammy-PreisträgerPulitzer-
PreisträgerTräger des Tony AwardTräger der Presidential Medal of FreedomMitglied
der American Academy of Arts and LettersMitglied der American Academy of Arts and
SciencesKorporierter (Miami Triad)US-AmerikanerGeboren 1930Gestorben 2021Mann
Navigationsmenü
Nicht angemeldet
Diskussionsseite
Beiträge
Benutzerkonto erstellen
Anmelden
ArtikelDiskussion
LesenBearbeitenQuelltext bearbeitenVersionsgeschichte
Suche
Wikipedia durchsuchen
Hauptseite
Themenportale
Zufälliger Artikel
Mitmachen
Artikel verbessern
Neuen Artikel anlegen
Autorenportal
Hilfe
Letzte Änderungen
Kontakt
Spenden
Werkzeuge
Links auf diese Seite
Änderungen an verlinkten Seiten
Spezialseiten
Permanenter Link
Seiteninformationen
Artikel zitieren
Wikidata-Datenobjekt
Drucken/exportieren
Als PDF herunterladen
Druckversion
In anderen Projekten
Commons

In anderen Sprachen
Čeština
English
Español
Français
Italiano
Nederlands
Norsk bokmål
Srpskohrvatski / српскохрватски
Svenska
26 weitere
Links bearbeiten
Diese Seite wurde zuletzt am 28. November 2021 um 08:03 Uhr bearbeitet.
Abrufstatistik · Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar;
Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien
(etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen
werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.
Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen und
der Datenschutzrichtlinie einverstanden.
Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.
DatenschutzÜber WikipediaImpressumMobile AnsichtEntwicklerStatistikenStellungnahme
zu CookiesWikimedia FoundationPowered by MediaWiki

Das könnte Ihnen auch gefallen