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Seminar: Familiäre Pflichten

Lindgard Buder
L_bude01@uni-muenster.de
Matr.Nr.: 451512

Anca Gheaus – Hat die Familie einen besonderen Wert?

Annahme: Es bestehen a priori moralische Pflichten unter den Familienmitgliedern, die der Familie einen
besonderen, intrinsischen Wert zukommen lassen.

Dadurch wird die Familie…

…belastet durch Erwartungen (mehr Geduld, Hilfsbereitschaft, Großzügigkeit und Toleranz)

…gestützt durch Gesetze (Steuergesetzgebung, Immigrationsrechts, Adoptionsrecht)

→ ist die Annahme falsch, dann wäre staatliche Unterstützung ungerechtfertigt, die Abschaffung der
Familie begründet und man könne sie sogar unterbinden.

Somit besäße die Familie keinen speziellen Wert und gesellschaftliche Grundstrukturen würden sich
grundlegend verändern.

Zielfrage: Besitzt die Familie einen speziellen Wert, der nur ihr eigen ist?

definiert Familie als „familiäre Beziehung“, die jegliche Formen von


Lebensgemeinschaften umfasst, die sich als „Familie“ bezeichnen würden (deskriptiv) →
unterscheidet „Familie“ und „Kindererziehung“ voneinander

Argument 1: Familien ohne Kinder sind wertvoll, jedoch kann dieser Wert auch anderen
zwischenmenschlichen Beziehungen zugeschrieben werden. Sie dürfen also nicht bevorzugt werden.

→ Daraus folgt, dass es weniger scharfe Grenzen zwischen Freundschaft und Familie gibt (S. 89)
→ Aus ökonomischen, sozialen und politischen Vorteilen können Familien im Gegensatz zu
Freundschaften profitieren (S. 89)
→ Die Familie nimmt dem Staat einen Teil der Verantwortung ab (S. 90) → Staat profitiert aus
Familie
→ Besondere Ideale, die man der Familie zuschreibt, können als „Liebe“ zusammengefasst werden
und gelten auch für andere familiäre Beziehungen (S. 92)

Argument 2: Es ist nicht sinnvoll, sich wider moralische Meinungsverschiedenheiten und


schwerwiegenden Konflikten weiterhin seinen Familienmitgliedern zu verpflichten.

→ Stützung von Argument 1: auch das zeichnet eine Familie nicht von anderen Beziehungen ab (S.
90)
→ Familienangehöre fühlen sich kontinuierlich zu der Weiterführung der Beziehung verpflichtet,
auch wenn diese allen Beteiligten schadet (S. 94)

Argument 3: Bei Familien mit Kindern spielt die Erziehung eine große Rolle, die es in anderen
zwischenmenschlichen Beziehungen nicht gibt.

→ Ob es dem Kind schadet, wenn die Eltern einander nicht verpflichtet sind, muss noch empirisch
bewiesen werden (S. 98)
→ Auch andere Institutionen können den Bedürfnissen der Kinder durch spezielle, kontrollierte
Ausbildung gerecht werden (S. 99)
→ Fineman: Beziehung zwischen Eltern und Kindern sind „Kernbeziehungen“, die zu schützen gelten
(S.103)

Fazit: Der Familie wohnt kein spezifischer Wert inne, der nicht auch in anderen zwischenmenschlichen
Beziehungen gefunden werden kann. Verpflichtungen zwischen Erwachsenen sind nur dann wertvoll,
wenn sie den Beteiligten nicht schaden.
Seminar: Familiäre Pflichten
Lindgard Buder
L_bude01@uni-muenster.de
Matr.Nr.: 451512

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