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FÜR DIE PRAXIS Elektromagnetische Verträglichkeit

EMV-gerechte Ausführung die Besonderheiten der neuen Maschinen zu


beachten.
„Vagabundierende Betriebsströme“ auf
von NS-Schaltanlagen Schutzleitern, Schirmen von Datenleitungen
und Masseverbindungen (GND) verursachen
M. Salzmann, Lennestadt Störungen in elektronischen Steuerungen von
Maschinen und Geräten. Deshalb erfordern
Störungen in elektrischen Anlagen und Geräten bereiten zunehmend Probleme. moderne Maschinen und Systeme mit einem
Ursachen sind häufig „vagabundierende Ströme“. Diese auf Schutzleitern, hohen Anteil an Informationstechnik/Elektro-
nik ein EMV-gerechtes Netzsystem! Diese
Schirmen von Datenleitungen und Masseverbindungen fließenden Ströme
Forderung erfüllt am ehesten das TN-S-Sys-
verursachen Störungen in elektronischen Steuerungen von Maschinen und tem.
Geräten. Maschinen und Systeme mit einem hohen Anteil an Informations-
technik/Elektronik erfordern deshalb ein EMV-gerechtes Netzsystem. Im
Beitrag wird dargelegt, welche Maßnahmen diesbezüglich notwendig und Normen fordern
erfolgversprechend sind.
2 das TN-S-System
In den VDE Bestimmungen [1][2][3] werden
eindeutig
Vagabundierende Ströme Wasserleitung fließt, sondern auch über leit- • der Einsatz eines TN-S-Systems und
1 vermeiden fähige Gebäudeteile, die mit der Haupter- • die Auftrennung in N- und PE-Leiter nach
dungsschiene verbunden sind. Sogar durch dem Speisepunkt
Vagabundierende Ströme sind Teile von die darunter liegende Wohneinheit fließt gefordert. Das bedeutet, dass im Gebäude
Betriebsströmen, die im ungestörten Betrieb dieser „vagabundierende Strom“, obwohl hier kein PEN-Leiter vorhanden sein darf.
in TN-C-Systemen über Schutzleiter, Potential- kein Gerät eingeschaltet ist. Auch der VdS empfiehlt in seiner Richtlinie
ausgleichsleiter und leitfähige Gebäudeteile Mit einem Widerstandsmodel (Bild ) sind 2349 [4] im Abschnitt 4.3.1 „Errichten des
(Rohrsysteme, Stahlkonstruktionen usw.) die beschriebenen Strombahnen sehr gut zu Stromversorgungssystems“ das TN-S-System
zum Fließen kommen. Eine Ursache liegt be- verdeutlichen. Zu erkennen ist, dass am PEN-
gründet in den immer noch in Gebäuden Leiter (R 4) eine Spannung von 0,045 V ab-
anzutreffenden Drehstrom-Vierleiter-Netzen fällt.
(TN-C-Systemen) mit mehrfachen Erdverbin- Diese Spannung reicht aus, einen Strom von
dungen. 0,57 A über die parallel zum PEN-Leiter in der UV 1. OG
Durch die zu späte Auftrennung der TN-C-Zulei- Steigeleitung (R 4) vorhandene Strombahn
tungen (L1, L2, L3, PEN) in ein TN-S-System (R 5 – R 6 – R 7) zu treiben.
(L1, L2, L3, N, PE) werden Verbindungen und Diese Situation findet man nicht nur in Wohn-
UV EG
damit Widerstände parallel geschaltet, über häusern, sondern auch in vielen Industrie- und
die dann ein Teil der Betriebsströme fließen. Zweckbauten. Die elektrische Installation in
Allerdings nicht über die Wege, die eigentlich diesen Gebäuden stammt in der Regel aus
dafür gedacht waren, sondern unkontrolliert der Zeit, in der das Gebäude errichtet wurde. PA
als „vagabundierende Ströme“ über alle leit- In der Praxis erfolgt allerdings meistens keine
fähigen Gebäudeteile, die mit dem Erdsystem Anpassung an den neuesten Stand der Tech-
verbunden sind. nik, da keine entsprechende Normen-Forde-
Den typischen Fall stellt ein mehrstöckiges rung besteht. So werden moderne Maschinen  Wohngebäude mit 4-poliger
Wohngebäude dar, in dem alle Etagen über an das vorhandene Netz angeschlossen, ohne Steigeleitung
eine 4-polige Steigeleitung versorgt werden
(Bild ). Jede Etage erhält eine eigene Unter-
verteilung zur Versorgung der jeweiligen Wohn-
einheit. In jeder Verteilung erfolgt eine Auf- R2
R7
trennung in ein TN-S-System. Wird z. B. ein
0,57A

R3 5,6 mΩ
8,1A

R4
Warmwassergerät eingeschaltet, fließt der 5,6 mΩ
Strom über den N-Leiter bis zur Untervertei- R6
R5 0,045V 2 mΩ
lung und dann über den PEN-Leiter in der
R1 R4
Steigeleitung zurück zur Spannungsquelle. R5
R6 71 mΩ
Über die blaue Brücke findet der Betriebs-
strom eine leitende Verbindung zum PE-Leiter. R3
8,67A

Bauartbedingt besteht eine Verbindung des 0,61V 71 mΩ


0,57 A R7
an den PE angeschlossenen Korpus des 0,47 A
2 kW
Warmwassergeräts mit der Wasserleitung. So HAK 228,68V 26,45 mΩ
wird ein Teil des Betriebsstroms zum „vaga-
bundierenden Strom“, der nicht nur über die R2
0,61V 71 mΩ
an die Haupterdungsschiene angeschlossene
PA
0,57 A R1
0,048V 5,6 mΩ
0,1 A
Autor
Martin Salzmann ist Produktmanager TN-C-System
Niederspannungs-Schaltanlagen bei der
Gustav Hensel GmbH & Co. KG, Lennestadt.  Widerstandsmodell der im Bild 1 dargestellten Elektroinstallation

328 Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 4


Elektromagnetische Verträglichkeit FÜR DIE PRAXIS

R2
R7
R3 5,6 mΩ

0,0A
UV 1. OG
0,0 V
R6
R5 71 mW 2 mΩ
R1 R4
UV EG R4
R6 0,045 V 5,6 mΩ

R3

8,65A
0,00 A 0,61 V 71 mΩ
R7
PA
0,00 A
2 kW
HAK 228,68 V
26,45 mΩ
R2
 Steigeleitung eines Wohnhauses 0,61 V 71 mΩ
in 5-poliger Ausführung
PA
R1
0,00 A 0,048 V
 Widerstandsmodell der im Bild 3 0,00 A
5,6 mΩ
dargestellten Elektroinstallation  TN-C-System

möglichst ab der Einspeisung (Übergabe- die Gestaltung der elektrischen Anlage so tige Einspeisung durch den VNB (Versor-
stelle) zu realisieren. aufeinander abgestimmt sein muss, dass gungsnetzbetreiber) als TN-C-System erfolgt,
Das Vermeiden von Leiterschleifen und induk- Sicherheit besteht und ein bestimmungs- sollte immer so früh wie möglich auf ein TN-S-
tiven Einkopplungen werden im Abschnitt 4.4 gemäßer Betrieb garantiert wird. System übergegangen werden. Auch bei
„Elektromagnetische Beeinflussung“ be- Einspeisungen über einen Transformator
schrieben. Auch hier kommt man zu dem ist es ratsam, die Aufteilung in N- und PE-
Schluss, dass das Errichten eines TN-S- Maßnahmen Leiter schon am Transformator durchzufüh-
Systems die bessere Lösung ist. 3 zur Verbesserung der EMV ren.
In der DIN VDE 0100-510 [5] wird dargestellt, Bei Altanlagen wird diese Angelegenheit
dass ein Schutzleiterstrom auch dann fließen Bei Neuanlagen mit einem TN-System sollte natürlich ungleich schwieriger. Hier muss zu-
kann, wenn alle Betriebsmittel fehlerfrei in grundsätzlich das TN-S-System angewendet nächst eine Bestandsaufnahme erfolgen, um
Betrieb sind. Es wird deutlich gemacht, dass werden. Auch wenn die niederspannungssei- die richtigen Ansatzpunkte zu ermitteln. Es

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FÜR DIE PRAXIS Elektromagnetische Verträglichkeit

• in den Unterverteilern die „blauen Brücken“


entfernt und in den Hausanschlusskasten
verlegt (bitte TAB des jeweiligen VNB be-
TN-S-System achten!).
Das Gebäude wurde so von den „vagabun-
dierenden Strömen“ befreit. Da nur noch eine
Brücke zwischen N- und PE-Leiter im gesam-
ten Gebäude vorhanden ist, gibt es keine
L1
L2 Schleifen mehr, über die ein Strom fließen
L3
N kann. Das wird auch an dem nun veränderten
PE Ersatzschaltbild deutlich (Bild ). Da die
Widerstände R 5 – R 6 – R 7 nicht mehr paral-
lel zu einem anderen Widerstand liegen, an
dem eine Spannung abfällt, fließt kein Strom
mehr durch diesen Zweig. Die Zeit der
„vagabundierenden Ströme“ ist vorbei.

 „Vagabundierende Ströme“ in Netzen mit mehreren Transformatoren/Generatoren


4 Mehrfacheinspeisung
TN-S-System
Die Versorgung großer Gebäude oder großer
Industrieanlagen erfordert eine eigene Trafo-
station. Aber auch hier muss natürlich über
eine EMV-gerechte Netzstruktur nachgedacht
werden. Bereits bei der Planung sind die Wei-
L1 chen richtig zu stellen. Besonders bei Anlagen
L2
L3 mit mehreren Transformatoren oder Genera-
N
PE toren muss auf „vagabundierende Ströme“
geachtet werden. Diese Ströme können
Korrosion, Feuer und elektromagnetische
Störungen verursachen.
Die „vagabundierenden Ströme“ entstehen
dadurch , dass mehr als eine Brücke zwischen
N- und PE-Leiter vorhanden ist (Bild ). Wer-
den alle Leitungsverbindungen skizziert, so
Verhindern „vagabundierender Ströme“ durch 4-polige Einspeise- und 4-polige erkennt man leicht, über welche Leiterschlei-
Kuppelschalter fen „vagabundierende Ströme“ fließen kön-
nen. Hierbei sollte bedacht werden, dass die
an den Enden der PE-Leiter gezeichneten Er-
dungssymbole nicht im leeren Raum enden,
grün-gelbe Brücke sondern irgendwo mit dem Erdsystem eine
Zentraler Erdungspunkt (ZEP)
leitende Verbindung haben. Bild  lässt die
Schlussfolgerung zu, dass diese Schaltung so
nicht für ein EMV-gerechtes Netzsystem ver-
L1 wendet werden kann.
L2
L3 Werden 4-polige Einspeise- und 4-polige Kup-
PEN
PE pelschalter eingesetzt, so wird der „vagabun-
dierende Strom“ durch den geöffneten Schal-
terkontakt im N-Leiter unterbrochen (Bild ).
Sollte ein Trafo vom Netz genommen werden,
wird der Kuppelschalter geschlossen und der
jeweilige Trafoschalter geöffnet. Auch hier
unterbricht der nun geöffnete Schalterkontakt
den „vagabundierenden Strom“. Allerdings

System mit Mehrfacheinspeisung, bei dem die Sternpunkte der Transformato- kann diese Anordnung nur dann eingesetzt
ren nicht direkt mit Erde verbunden sind werden, wenn der Kuppelschalter als „Not-
kupplung“ genutzt wird, die nur dann ein-
geschaltet wird, wenn einer der Trafos vom
empfiehlt sich, das vorhandene TN-C-System Rohrleitungen ein Stromfluss verhindert wer- Netz genommen werden soll. Werden alle
auf ein TN-S-System umzustellen. Dabei ist den. Allerdings ist unbedingt darauf zu achten, Schalter geschlossen, fließen wieder „vaga-
unter Umständen schrittweise vorzugehen, dass der Personenschutz durch diese Um- bundierende Ströme“ wie im Bild . Deutlich
wobei es natürlich sein kann, dass ein bauten nicht beeinträchtigt wird. wird, dass in einem Leistungsverzeichnis
kompletter Umbau aus wirtschaftlichen oder So wurden bei dem im Bild  dargestellten unbedingt angegeben werden muss, ob der
bautechnischen Gründen nicht möglich ist. Wohnhaus Kuppelschalter im Normalbetrieb geschlos-
Evtl. können Verbindungen des Potentialaus- • die Steigeleitung von 4-polig in 5-polig geän- sen betrieben wird oder ob er nur als „Notkup-
gleichs verändert oder durch Isolierstücke in dert (Bild ) sowie pelschalter“ vorgesehen ist.

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Elektromagnetische Verträglichkeit FÜR DIE PRAXIS

wobei diese Verbindung in der NS-Haupt-


verteilung angeordnet sein muss. Der Schutz-
leiter kann dann, zusätzlich zur Erdung
mehrfach an der Haupterdungs-Schiene erfol-
gen.
Wegen dem nur einmal vorhandenem „Zen-
tralen Erdungspunkt“ (ZEP) ergibt sich keine
L1
L2 Strombahn, die einen „vagabundierenden
L3 Strom“ zurück zum Trafo führen kann. Eine
PEN
PE Erdung der Trafosternpunkte direkt am Trafo
entfällt. Die Erdung des Systems erfolgt über
die grün-gelbe ZEP-Brücke, die nur einmal an
zentraler Stelle in der nach den Trafos ange-
ordneten NS-Hauptverteilung angeordnet
Sicherheitshinweis an der ZEP-Brücke wird.
Diese direkte Erdung am Trafo wird in der
Verlauf des Fehlerstroms bei Mehr- neuen DIN EN 0100 Teil 410 vom Juni 2007
facheinspeisung entsprechend Bild 7 
[7] nicht mehr verlangt. Es heißt jetzt in Ab-
schnitt 411.4.2: „Der Neutral- oder Mittel-
Mehrfachtrafoanlagen mit triebsströme als „vagabundierende Ströme“ punkt des Versorgungssystems muss geerdet
5 „Zentralem Erdungspunkt“
über unbeabsichtigte Wege. Das erfordert
allerdings, dass die Sternpunkte der Transfor-
werden.“ Diese Forderung wird mit dem ZEP
erfüllt.
Für den Fall, dass der Kuppelschalter im Nor- matoren oder auch Generatoren nicht mehr Der PEN-Leiter wird im gesamten Verlauf
malbetrieb geschlossen betrieben wird, muss direkt mit Erde verbunden werden dürfen. isoliert aufgebaut. Das heißt aber nicht, dass
nach einer anderen Art der Netzstruktur Der Leiter vom Sternpunkt der Transformato- der PEN-Leiter innerhalb der Schaltanlage mit
gesucht werden. Die DIN EN 0100 Teil 100 ren oder Generatoren zur PEN-Schiene in der einem Berührungsschutz versehen werden
vom Juni 2009 [6] beschreibt im Abschnitt ersten NS-Hauptverteilung ist ein PEN-Leiter muss. An diesem isoliert verlegten PEN-Leiter
312.2.2.1.2. zum Thema „System mit Mehr- und wird in grün-gelb ausgeführt. Außerdem werden die abgehenden N-Leiter angeschlos-
facheinspeisung“ eine Schaltungsvariante, muss er isoliert verlegt werden. In der gesam- sen. Als Zusatzmaßnahme ist es sinnvoll, an
die hier eine Lösung darstellt. Bei dem im Bild ten Anlage ist nur eine einzige Verbindung vom dieser ZEP-Brücke einen Sicherheitshinweis

dargestellten System fließen keine Teilbe- PEN zur Hauptschutzleiter-Schiene erlaubt, anzubringen:
FÜR DIE PRAXIS Elektromagnetische Verträglichkeit

„Beim Entfernen der Brücke wird die Schutz-


maßnahme aufgehoben!“ (Bild ).  Anwenden des
Mit einem Stromwandler, der in diese grün- ZEP in einer
gelbe ZEP-Brücke eingesetzt wird, kann man Industrieanlage mit Fehlerstelle
mit einem Monitorringsystem fehlerhafte sechs Schwer-
Verbindungen zwischen PEN- und PE-Leiter punktstationen 
sofort ermitteln und beseitigen, bevor die
„vagabundierenden Ströme“ Schäden verur-

Ab
sachen.

s ta
Um Körperschlüsse am Trafo sicher abschal-

nd
ten zu können, muss die Trafobox mit dem PE-

200
Leiter der Schaltanlage verbunden werden.

0m
Diese Verbindung sollte zweckmäßigerweise
in dem Schrankfeld angeschlossen werden, in Personenschutz
dem auch die entsprechenden Außenleiter bei Einsatz von 4-
poligen Kuppel- Industrieanlage ZEP
dieses Trafos angeschlossen werden. So
kann eine definierte Fehlerschleife sicher- schaltern in Anla-
gen mit ZEP 
gestellt werden, die den möglichen Fehler-
strom des fehlerbehafteten als auch den der
übrigen Trafos tragen kann.
Im Bild ist zu erkennen, welchen Verlauf
der Fehlerstrom nimmt. Der Leiterquerschnitt
wird durch
• den max. fließenden Fehlerstrom,

• die Zeitdauer der Abschaltung durch die L1 L1 L1
entsprechende MS-Schutzeinrichtung und L2 L2 L2
L3 L3 L3
• den Leiterwerkstoff sowie dessen Isolie- PEN
PE
rung
bestimmt. Haupterdungsschiene
In EN 60 439-1 wird im Anhang B im Kapitel
„Verfahren für die Querschnittsberechnung L1
L2
von Schutzleitern im Hinblick auf thermische L3
N L1
Beanspruchung durch Ströme von kurzer PE L2
keine Fehlerabschaltung ! L3
Dauer“ folgende Berechnungsformel zur Er- N
PE
mittlung des Leiterquerschnitts angegeben.
Kuppel-
SP = I 2 t / k schalter
Einspeise- 3-polig
Sp Mindestquerschnitt [mm2] schalter
3-polig
I Kurzschlusswechselstrom [kA]
t Ausschaltzeit [s]
k Faktor für Leiter und Isolierung
Cu/PVC = 143
Cu blank = 176 L1 L1 L1
L2 L2 L2
L3 L3 L3
PEN
PE
Sicherstellen Haupterdungsschiene
6 des Personenschutzes
L1
6.1 Berücksichtigung des ZEP L2
L3
Bezüglich des Personenschutzes stellt sich N L1
PE L2
die Frage: „Kann der „Zentrale Erdungspunkt“ L3
in allen Netzsystemen angewendet werden?“ N
PE
Diese Frage soll am Beispiel der Energiever-
sorgung einer großen Industrieanlage betrach-  12 Fehlerstrom, Feuerschutzwand F90
tet werden (Bild ). Innerhalb dieser Indus- der durch einen ex- AV SV

trieanlage werden sechs Schwerpunktstatio- ternen Verbraucher


nen eingesetzt, die alle autark über einen in einer Unterver-
eigenen Trafo versorgt werden. Zwischen allen teilung entsteht
Anlagen werden Verbindungskabel installiert,
die über „Notkupplungen“ die Energieversor-
13 Räumlich von-
gung aus den Nachbarstationen sicherstellen, einander getrennte
wenn der eigene Trafo dieser Anlage vom Netz Hauptverteiler der
genommen wird. Wie aus dem Entwurf der allgemeinen Strom- ZEP ?
VDE 0100 Teil 100 [6] Abschnitt 312.2.2.1.2. versorgung (AV) und
hervorgeht, darf in der gesamten Anlage nur G
der Sicherheits-
eine einzige Verbindung vom PEN-Leiter zur stromversorgung (SV)
Hauptschutzleiter-Schiene vorhanden sein.

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Elektromagnetische Verträglichkeit FÜR DIE PRAXIS

6.2 Berücksichtigung der LAR


Feuerschutzwand F90 Eine weitere Herausforderung ist die Energie-
versorgung eines öffentlichen Gebäudes oder
eines Krankenhauses, bei der die LAR (Lei-
tungsanlagenrichtlinie) wirksam wird. Hier
müssen die Hauptverteiler der allgemeinen
Stromversorgung (AV) und der Sicherheits-
AV SV stromversorgung (SV) räumlich voneinander
getrennt, in separaten Räumen, durch eine
L1 L1 Feuerschutzwand getrennt, untergebracht wer-
L2 L2
L3 L3 den (Bild 13 ). Das ist notwendig, damit bei
PEN N
PE PE einem Brand nicht beide Anlagenteile zerstört
werden.
Die Forderung nach einer einzigen ZEP-Brücke
bringt nun Probleme. Wird die ZEP-Brücke im
AV-Teil untergebracht und dieser Anlagenteil
durch einen Brand zerstört, so erfolgt die Ver-
sorgung des SV-Teils nach Abschalten des
14 EMV-gerechte Lösung für Anlagen mit allgemeiner (AV) und Sicherheits-Strom- Kuppelschalters vom Generator. Allerdings
versorgung (SV) u.U. ohne die ZEP-Brücke. Auch eine Brücke
im SV-Teil kann natürlich verloren gehen und
Diese Brücke ist in der Hauptverteilung 1 an- hier lohnt sich eine Überprüfung der Strom- somit zu einem gefährlichen Zustand führen.
geordnet. bahn eines möglichen Fehlerstroms. Zwei ZEP-Brücken, jeweils eine im AV- und SV-
Entsteht im ungünstigsten Fall in der Haupt- Was geschieht, wenn 4-polige Kuppelschalter Teil, führt unweigerlich zu „vagabundierenden
verteilung 6 ein Körperschluss, muss dieser eingesetzt werden, zeigt Bild . Zunächst ist Strömen“. Außerdem schreibt die Norm VDE
Fehlerstrom über den PE-Leiter durch alle festzustellen, dass der PEN-Leiter geschaltet 0100 Teil 100 [6], Abschnitt 312.2.2.1.2,
Verteiler bis zur 1. Hauptverteilung über die wird, was natürlich gegen alle technischen den Einsatz nur einer einzigen Brücke zwi-
ZEP-Brücke und dann über die PEN-Leiter Regeln verstößt. Da der PEN außer den Be- schen PEN- und PE-Leiter vor. Es muss also
zurück zum Trafo der Anlage 6 fließen. Zwi- triebsströmen auch eventuelle Fehlerströme eine andere Lösung gefunden werden.
schen diesen Anlagen kann u. U. eine Entfer- führt, wird deutlich, dass durch den geöff- Bild 14 zeigt eine mögliche Variante für diese
nung von 2000 m liegen. Die Impedanz der neten N-Kontakt des Kuppelschalters keine Aufgabe. Der SV-Teil wird wie eine Unter-
nun 4 km langen Leitung ist mit Sicherheit so Fehlerstrombahn entsteht. Eine Fehlerab- verteilung im TN-S-System behandelt und über
groß, dass der dann fließende Fehlerstrom schaltung ist nicht gegeben. Auch ein 4-poli- einen 4-poligen Kuppelschalter mit dem AV-
unterhalb der Auslöseschwelle der Schutzein- ger Einspeiseschalter würde im Falle eines Teil verbunden. Direkt am Generator wird
richtung liegt. Eine sichere Abschaltung ist Körperschlusses an den Einspeiseklemmen durch eine zweite Brücke der Sternpunkt in N
nicht gewährleistet. In diesem Fall muss keine Fehlerabschaltung bewirken. und PE aufgetrennt und mit einem 5-poligen
über andere Lösungen nachgedacht werden. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass bei einer Kabel über einen 4-poligen Leistungsschalter
Vielleicht ist eine Verschaltung wie im Bild Energieversorgung, die mit einem zentralen eingespeist. Der Kuppelschalter ist im Nor-
die bessere Lösung. Einer pauschalen An- Erdungspunkt aufgebaut wird, zwingend 3- malbetrieb geschlossen und die ZEP-Brücke
wendung des ZEP für alle Fälle kann also polige Einspeise- und 3-polige Kuppelschalter im AV-Teil wirksam. Bei Notbetrieb wird
nicht entsprochen werden. Jedes Bau- eingesetzt werden müssen. Bild 12 zeigt den diese Brücke durch den vierten Pol des
vorhaben erfordert eine eigene individuelle Fehlerstroms, der z. B. durch einem externen Kuppelschalters „weggeschaltet“ und die
Lösung. Verbraucher einer Unterverteilung entsteht. Brücke am Generator übernimmt den Per-
Ebenfalls aus Sicht des Personenschutzes Es ist äußerst wichtig, immer den Betriebsfall sonenschutz. Mit dieser Konstellation werden
stellt sich die Frage, ob bei Anlagen mit ZEP und den Fehlerfall zu betrachten. Der Perso- somit die „vagabundierenden Ströme“ unter-
4-polige Kuppelschalter oder 4-polige Einspei- nenschutz muss immer die erste Priorität bunden und der Personenschutz sicherge-
seschalter eingesetzt werden können. Auch haben. stellt.

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FÜR DIE PRAXIS Elektromagnetische Verträglichkeit

Deutlich wird, kein Netzsystem ist für alle Fälle


einsetzbar. Für jede Netzkonstellation ist eine
umfangreiche Untersuchung und Planung
notwendig, wobei alle Parameter im jeweiligen
Gebäude zu berücksichtigen sind. Nur wenn
Planer, Errichter und Betreiber eng zusam-
menwirken, kann sichergestellt werden, dass
die Anlage sowohl aus EMV-Sicht als auch aus
Sicht des Personenschutzes sicher betrieben
werden kann.

EMV-gerechte
7  16 Leiterschleifenbildung bei zu geringem Abstand
Sammelschienensysteme
von PEN- und PE-Schiene
Üblicherweise werden die Sammelschienen in
Schaltanlagen so aufgebaut, dass die drei
Außenleiter im oberen Bereich des Schrank- PEN
feldes angeordnet werden. Die PEN(N)- und die
PE-Schiene werden dann im Bereich der Ka- PE
belabgänge in geringem Abstand angeordnet
(Bild 15 ). Für die Versorgung der meisten
Gebäude mag das so in Ordnung sein und ist
auch durchaus normkonform. Dient diese
Schaltanlage allerdings zur Versorgung eines  15 Normalerweise praktizierte Schienenanord-
Gebäudes mit einem hohen Anteil an Telekom- nung
munikations- und EDV-Systemen, muss man
sich die Parallelführung der PEN(N)- und PE-
Schiene in der Schaltanlage genauer an- PEN
schauen.
PEN
Der hohe Strom in der PEN(N)-Schiene in-
duziert in die parallel angeordnete PE-
Schiene einen Strom, wobei die im PEN(N)
überlagerten Frequenzen der Oberschwin- PE
gungen diesen Effekt zusätzlich verstärken. PE
Durch die vielen Verbindungen der PE-
Schiene mit allen leitfähigen Gebäudeteilen
entstehen Leiterschleifen, die von diesem
induzierten Strom durchflossen werden (Bild
16 ).
Um diese Induktion zu verringern empfiehlt
17 Vermeiden von Induktionsströmen durch Vergrößerung des Abstands zwischen
es sich, im entsprechenden Anwendungsfall
den Abstand zwischen PEN(N)- und PE- PEN- und PE-Schiene (links) – im Idealfall wird die PEN-Schiene bei den Außen-
Schiene zu vergrößern. Im Idealfall wird die leitern angeordnet (rechts)
PEN(N)-Schiene in der Nähe der Außenleiter
angeordnet (Bild 17 ). Dadurch verringert
sich das niederfrequente Magnetfeld im
Schaltfeldgehäuse und die Induktion im
Bereich der PEN(N)- und PE-Schienen wird
minimiert.
Die Induktion tritt natürlich auch in den abge- L1…L3
henden Kabeln auf. Hier sollte man auf dem 150 Hz, 450 Hz
Markt verfügbare EMV-gerechte Kabel einset- PEN
zen. PE

Fachgerechtes
8 Erdungskonzept
Der Einsatz von busfähigen Geräten oder Ein-
richtungen der IT-Technik erfordert eine sorg-
fältige Betrachtung der Netzsituation. Übli-
cherweise werden z. B. Multimessgeräte mit
BUS-Ankopplung wie im Bild 18 aufgebaut.
Auch wenn die Schaltanlage mit einem
„Zentralen Erdungspunkt“ ausgerüstet ist, 18 Üblicherweise ausgeführte Anlage mit busfähigen Geräten und Einrichtungen
wird durch die Parallelführung der PEN(N)- und der IT-Technik
PE-Schienen in die PE-Schiene ein Strom

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Elektromagnetische Verträglichkeit FÜR DIE PRAXIS

Die neue DIN VDE 0100-540 [8] unter-


scheidet zwischen Schutz und Funktion.
Unterschieden wird z. B. zwischen Schutz-
potentialausgleichsleiter und Funktions-
erdungsleiter. Falls dieser erforderlich ist,
L1…L3 wird die Handhabung in VDE V 0800 im Teil
PEN 2-458 und VDE 0800 Teil 2-310 beschrie-
ben, die ebenfalls zu beachten sind. Hierauf
PE soll an dieser Stelle aber nicht weiter einge-
gangen werden.
Schutzleiter Schutzpotential- Im Unterschied zu Bild 18 zeigt Bild 19
ausgleichsleiter die nach DIN VDE 0100-540 ertüchtigte
Verschaltung. Schutz- und Funktionser-
Erdungsleiter
dungsleiter sind getrennt geführt. Der
Funktionserdungsleiter hat, analog zum
ZEP, nur eine Verbindung zur Haupter-
Haupterdungs- dungsschiene. Eine Schleifenbildung ist
schiene nicht vorhanden. Das BUS-System ist von
Funktionserdungsleiter störenden „vagabundierenden Strömen“ be-
freit. Der Querschnitt dieses Funktionser-
19 Anlage mit getrennten Schutz- und Funktionserdungsleiter nach DIN VDE 0100- dungsleiters muss so bemessen werden,
540 [6] dass er
• sowohl die Ableitströme der Elektronik tra-
gen kann
induktiv eingekoppelt. Dieser findet seinen fälscht und die Datenübertragung gestört. • als auch im Falle eines inneren Fehlers
Weg über die beidseitig angeschlossene Durch die Zusammenfassung der Schutzmaß- eines der elektronischen Geräte den dann
Abschirmung der Datenleitung. Da hier außer nahme und des Ground-Potentials der Elek- fließenden Fehlerstrom bis zur Abschaltung
dem 50-Hz-Strom diverse Oberschwingungs- tronik auf eine gemeinsame PE-Klemme ent- der entsprechenden Schutzeinrichtung tra-
ströme fließen, wird das Datensignal ver- steht die im Bild 18 dargestellte Strombahn. gen kann.

Kommentar mit Anwendungsempfehlungen TIPP


zur Leitungsanlagen-Richtlinie
(MLAR/LAR/RbALei)
 Enthält den Richtlinientext der MLAR und den Die Geltungsbereiche:
Hinweis zu den abweichenden Richtlinientexten
– Leitungsanlagen in Flucht- und Rettungswegen
der baurechtlich eingeführten Leitungsanlagen-
Richtlinien (LAR/RbALei) in den Bundesländern – Leitungsdurchführungen durch feuerwider-
standsfähige Wände und Decken
 Die Kommentierung bezieht sich auf die einzel- – Deckenabschottungsprinzip für Leitungsanlagen
nen Absätze mit Praxisempfehlungen und die und Bodenabläufe
grafische Interpretation durch Zeichnungen und
– Installationsschachtprinzip
Maßangaben. nach DIN 4102-4 und -11
 Ausführliche Praxisempfehlungen und Praxis- – Elektrischer Funktionserhalt von Leitungsanlagen
beispiele helfen die Leitungsanlagen-Richtlinien – Systemböden-Richtlinie
bei bundesweiten Baustellen in die Praxis
– EltBau-Verordnung für elektrische Betriebsräume
umzusetzen.

Lippe/Wesche/Rosenwirth, Kommentar mit Anwendungsempfehlungen und Praxisbeispielen zur Leitungsanlagen-Richtlinie


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Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 4 335


FÜR DIE PRAXIS Installationstechnik

Voraussetzung ist natürlich, dass alle


elektronischen Geräte eine
Trennung zwischen dem Schutzkontakt
interne Klemmen für den Anschluss
und dem Ground-Potential haben. Ist das
nicht der Fall, kann ein Teil des „vagabun-
von Blitzstromableitern
dierenden Stroms“ oder des Abschalt- E. Hering, Dresden
stroms durch dieses Gerät fließen und es
u. U. zerstören. Die Fachkraft muss natür- Die für den Einsatz in der Hauptstromversorgung geeigneten Blitzstromab-
lich beachten, dass sie nun drei grün-gelbe leiter wurden in [1] beschrieben. Deren Anschluss an die Hauptleitung ist im
Leiter in ihrer elektrischen Anlage vorfindet.
Allgemeinen problemlos und ohne Verwendung zusätzlicher Klemmen mög-
Zudem muss sie darauf achten, ob ein PE-
Leiter auf dem PEN-, dem PE- oder dem FE- lich, wenn er als Stichleitungsanschluss oder durch Aufrasten auf Sammel-
Leiter angeschlossen werden muss. Ein schienen ausgeführt wird. Der an sich sehr vorteilhafte V-Anschluss (Durch-
einfaches grün-gelb auf grün-gelb wird gangsanschluss) kann dagegen im TN-System zusätzlich externe Klemmen
zwangsläufig zu Fehlern im System führen.
erfordern. Bei großen Leiterquerschnitten der Hauptleitung werden Gehäuse
Die genaue Kennzeichnung der unter-
schiedlichen Leiter ist somit eine zwingen- mit den in Zählerschränken üblichen Sammelschienen benötigt.
de Voraussetzung.

Leiterquerschnitte
1 der Hauptleitung bis 35 mm2 HL HL
9 Fazit
L1
L2
L1
L2
1.1 4+0-Schaltung und L3 L3
Nur durch eine gute Koordination zwischen 3+1-Schaltung PEN N
Planer, Errichter und Betreiber kann ein opti- Die in den Tafeln 1 bis 3 von [1] aufgeführten PE
males Netzkonzept sichergestellt werden, das Blitzstromableiter sind für Querschnitte mehr- L1 L2 L3
zufriedenstellend arbeitet. drähtiger Leiter bis 35 mm2 geeignet, sodass
Auch dem Betreiber muss deutlich werden, sie (bei der Ausführung mit zwei durch Brücke
dass es nicht mehr allein darum geht, die verbundenen Klemmen pro Schutzpfad) den V-
elektrische Leistung zur Verfügung zu stellen, Anschluss (das Durchschleifen der Hauptlei-
um seine Betriebsmittel anzuschließen und zu tung) bis zu diesem Querschnitt ermöglichen.
betreiben, sondern dass die Art der ange- Geräte mit der 4+0-Schaltung oder der 3+1-
schlossenen Betriebsmittel die Nutzung sei- Schaltung haben die für das Durchschleifen PEN
ner elektrischen Anlage erheblich beeinflusst. der aktiven Leiter (der drei Außenleiter und
Außerdem können an elektrischen Anlagen des Neutralleiters) erforderlichen 8 Klemmen.
von „gestern“ nicht ohne weiteres die Be-
HES 1 x DK2
triebsmittel von „heute“ angeschlossen wer-
Autor Erder
den. Dipl.-Ing. (FH) Enno Hering ist Mitglied des

Literatur
AK „Blitzschutz“ und des AK „Starkstrom-
anlagen bis 1 000 V“ des VDE-Bezirksver-
 V-Anschluss eines Blitzstromab-
[1] DIN VDE 0100-444:2008-11 Errichten von Nie- eins Dresden. leiters mit der 3+0-Schaltung an der
derspannungsanlagen – Teil 4-444: Schutzmaß- Übergangsstelle vom TN-C-Teil zum
nahmen – Schutz bei Störspannungen und elek- TN-S-Teil eines TN-C-S-Systems
tromagnetischen Störgrößen.
[2] DIN V VDE V 0800-2-548:1999-10 Elektrische HL HL
Anlagen von Gebäuden – Auswahl und Errich- L1 L1 HL HL
tung elektrischer Betriebsmittel – Erdung und L2 L2 L1 L1
Potentialausgleich für Anlagen der Informa- L3 L3 L2 L2
PEN PEN L3 L3
tionstechnik.
PEN N
[3] DIN EN 50 310 (VDE 0800-2-310):2006-10
PE
Anwendung von Maßnahmen fur Erdung und L1 L2 L3
Potentialausgleich in Gebäuden mit Einrichtun-
L1 L2 L3
gen der Informationstechnik.
[4] VdS-Richtlinie 2349:2000-02 Störungsarme
Elektroinstallation – Richtlinie zur Schadenver-
hütung.
[5] DIN VDE 0100-510:2008-10 Errichten von
Niederspannungsanlagen – Teil 5-51: Auswahl
und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – All- PEN
gemeine Bestimmungen.
[6] VDE 0100 Teil 100:2009-06 Errichten von Nie- PEN
derspannungsanlagen – Anwendungsbereich,
Zweck und Grundsätze. HES 1 x DK2
[7] DIN VDE 0100 Teil 410:2007-06 Errichten von
Erder 1 x DK3
Niederspannungsanlagen – Teil 4-41: Schutz- HES
maßnahmen – Schutz gegen elektrischen
Schlag.
 V-Anschluss eines Blitzstromab- Erder
leiters mit der 3+0-Schaltung an ein
[8] DIN VDE 0100-540:2007-06 Errichten von Nie-
derspannungsanlagen – Teil 5-54: Auswahl und
TN-C-System  Wie Bild 2, jedoch mit Dreifach-
Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Erdungs- DK2 Doppel-Durchgangsklemme mit Durchgangsklemme
anlagen, Schutzleiter und Schutzpotentialaus- Querverbinder (Pos. 1 bis 3 der Tafel ); DK3 Dreifach-Durchgangsklemme mit
gleichsleiter. HES Haupterdungsschiene Querverbinder (Pos. 4 bis 6 der Tafel )


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