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Ruhr-Universität Bochum

Institut für Medienwissenschaft


SoSe 2022
Gegenstandsmodul soziale Medien und Plattformen: Social Media und Journalismus
Hr. Prof. Dr. Paßmann
Tim Wetzer (Matrikelnummer 108020225710)

Zusammenfassung – „Between creative and quantified audiences”

Literatur: Anderson, Christian W. (2011): „Between creative and quantified audiences. Web
metrics and changing patterns of newswork in local US newsrooms”. In: Journalism, Jg.
12/Nr. 5. S. 550-566.

In dem vorliegenden Text erläutert der Autor primär, inwiefern sich die journalistischen Vor-
stellungen eines Publikums sich im Zusammenhang eines digitalen Zeitalters verändert ha-
ben und in welchem Maße diese Einfluss auf redaktionelle Arbeiten haben. In diesem Zu-
sammenhang erläutert der Autor die ambivalente Tendenz, das Nachrichtenpublikum zuneh-
mend als „productive and generative entity“ (S. 551) bei einer gleichzeitigen Reduktion des-
sen auf eine statistisch messbare Größe. Dabei erörtert Anderson, dass die dem Journalis-
mus innewohnende „professional self-conception and its somewhat paternalistic vision of ist
audience“ (S. 554) dazu geführt hätte, Möglichkeiten der Reichweitenmessung mit Einfluss
auf die Nachrichtenproduktion abzuschwächen. Jedoch verweist der Autor auf drei wesentli-
che Tendenzen in Bezug auf eine veränderte Journalist:innen – Publikum Beziehung:

1) Einen rhetorischen Umbruch zum Begriff eines „generative, creative audience“ (S.555)
2) das Entstehen neuer Technologien zur quantitativen Auswertung des Publikums
(vgl. S. 555)
3) „the growth of management strategies that emphasized the widespread diffusion of audi-
ence metrics.“ (S. 555)

Diese drei Tendenzen hätten zu einem neuen Verständnis redaktioneller Filter innerhalb
nachrichtenschaffender Organisationen geführt, wobei die Idee des Schreibens für andere
Journalist:innen durch neue Fokussierung auf eine „culture of the click“ (S.555) umgelenkt
worden sei. Eine neue Form der Nachrichtenarbeit würde dabei von den „web producers“
(S.555) geleistet werden, deren Aufgabenbereich die Anhäufung, Verbindung und Illustration
von Webinhalten auf Basis einer Hierarchisierung von Nachrichten darstellt.

Ein wesentlicher Grundstein für ein neues Nachrichtenurteil durch diese „web producers“ sei
eine neue Publikumsbindung, die sich sowohl rhetorisch als auch durch moderne Messin-
stanzen ausdrückt (Vgl. S. 556 ff.). Die nötige Sensibilität werde dadurch geschaffen, die
Auswirkungen des eigenen Schreibens statistisch in Echtzeit erfassen zu können. Abschlie-
ßend erläutert Anderson die anfängliche These einer Spannung zwischen gestärkter Publi-
kumsinvolvierung bei zeitgleicher Quantifizierung dessen eben nicht als Spannung zu sehen.
Dies begründet Anderson damit, dass das Publikum nicht bloß passiv zu verstehen sei und
selbst in statistischer Erscheinung Einfluss auf den Produktionsprozess habe (Vgl. S. 564).

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