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Tagebuch von Wetti Teuschl (1870 – 1885)

Die Ehe von Wetti Teuschl und Johan Baumgartner ist von vielen Schicksalsschlägen geprägt.
Der Umzug nach Wien nach der Hochzeit war der Anfang eines gemeinsamen Lebens von Wetti und
Johan. Am Anfang half Wetti im Geschäft ihres Mannes aus, doch die Wirtschaftskrise Beeinflusste
das Einkommen der Eheleute und die Kunden blieben aus. Die andauernde Existenzangst aufgrund
von den schlecht laufenden Geschäften, belastet Wetti Teuschl sehr. Wegen des fehlenden
Einkommens sind sie oft auf andere Familienmitglieder für finanzielle Hilfe angewiesen und die
andauernde Abhängigkeit frustriert Wetti Teuschl und richtet ihr zunehmend zu. Es gibt vermehrt
Streitigkeiten zwischen Johan und Wettis Eltern aufgrund finanziellen Angelegenheiten und auch
Wetti hat mit ihrer Schwägerin zunehmend stärkeren Spannungen. Die Geburt ihres Sohnes Hans im
Jahr 1873 ist ein Lichtblick in ihrem Leben.
Der ständige Wohnortswechsel und Johans beruflicher Misserfolg nimmt ihr die Stabilität in ihrem
Leben, die sie sich wünscht. Wetti berichtet in ihren Einträgen vereinzelt, dass Johan mit der Zeit dem
Alkohol und der Spielsucht verfällt und zunehmend grob zu ihr ist. Sie geht ein paarmal nach Krems
zu ihren Eltern und nimmt ihrem Sohn Hans mit. Ihr Sohn Hans ist ihr in dieser Zeit ihre einzige
Stütze, doch als Johan wegen Verdacht auf Betrug und Veruntreuung verhaftet wurde, musste Wetti
ihren Sohn zurücklassen und nach Wien zurückkehren um sich um ihren Mann und die
Steuerangelegenheiten kümmern. Hans bleibt für längere Zeit bei seine Grosseltern und die
räumliche Distanz belastet Wetti sehr.
Um der finanziellen Lage zu helfen versucht Wetti Teuschl sich ein eigenes Standbein aufzubauen und
fängt, gegen den Willen von Johan, eine Ausbildung zur Hebamme an. Dieser Traum zerplatzt jedoch
als Johan an Blattern erkrankt und sie die Schule abbrechen muss. Auch weitere Versuche sich ein
eigenes Einkommen zu erarbeiten, verlaufen nicht besonders erfolgreich. Durch ihrer Ehe hindurch
gab es auf Seiten von Johan Vertrauensbrüche, die Wetti Teuschl teilweise schwer belasteten. Die
Untreue von Johan, die sie nie explizit erwähnt, setzten der Ehe schwer zu. Wetti fühlt sich nicht
genug unterstützt und wertgeschätzt von Johan. Sie fühlt sich allein gelassen und äusserst sich
vereinzelnd mit Suiziden Gedanken. Gegen Ende des Tagebuchs erwähnt sie ihren Ehemann immer
seltener. 7 Jahre nach dem letzten Eintrag stirbt Johan Baumgartner am 7. März 1892 an
„Wassersucht“. Wetti Teuschl heiratete 1898 wieder und stirbt im Jahr 1944 an Altersschwäche.

Wichtige Passagen

- S. 96 – 97 (6. April 1877)


- S. 119 – 121 (20.April 1881)

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