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Über Zürich ... Wohnen

Wohnen

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Wohnungsbestand und Wohnbautätigkeit

Genossenschaftlicher Wohnungsbau

Mietpreise

Wohnräume

Verdichtete Wohngebiete

Wohnungsbestand und
Wohnbautätigkeit

In der Stadt Zürich wurde und wird viel gebaut.


Die Wohnbautätigkeit der letzten 125 Jahre
zeichnet sich durch Vielfalt aus. Von bürgerlichen
Wohnhäusern mit Gärten über die dichten
Blockrandbebauungen, die darauf folgende
Auflösung der Blockrandbebauung bis hin zur
Zeilenbebauung quer zu den Strassen und der
gruppierten Siedlungsbebauung inklusive
Wohnhochhäusern: In Zürich sind die
verschiedensten historischen Wohnbautypen
nebeneinander vertreten. Die folgende
Bildstrecke gibt einen Einblick in diese
verschiedenen Bebauungs- und
Wohnbauformen.

1/26 1885 und 1888, Wohnhäuser am Zähringerplatz in der


Altstadt und am Altstetterplatz in Altstetten

Anfang 2018 gab es 222'249 Wohnungen in der


Stadt Zürich. Das sind rund siebenmal mehr
Wohnungen als vor 120 Jahren.

Die Zahl der Wohnungen in der Stadt wächst


über die Jahre und Jahrzehnte kontinuierlich und
konstant, mit dem üblichen Sprung im Jahr 1934,
als acht weitere Vorortsgemeinden fusioniert
wurden. Der zweite Sprung im Jahr 1993 ist auf
eine neue Zählweise zurückzuführen. Neu
wurden auch Studio-Wohnungen mitgezählt.

Wohnungsbestand

Anzahl Wohnungen

250 000

222 249 Wohnungen
ab 1934: heutiges Stadtgebiet

200 000

150 000
ab 1993 inkl. Studio-Wohnungen

100 000

50 000

0
1900 1920 1940 1960 1980 2000 2017
Jahr

Genossenschaftlicher
Wohnungsbau

Die meisten Wohnungen in Zürich werden von


privaten Bauherrschaften gebaut, seien es
Privatpersonen, Gesellschaften oder
Genossenschaften.

In Zürich hat insbesondere der


genossenschaftliche Wohnungsbau eine lange
und starke Tradition. Zusammen mit der Stadt
Zürich und verschiedenen Stiftungen sorgen die
Genossenschaften für ein vergleichsweise breites
Angebot an gemeinnützigen Wohnungen in
Zürich.

In der zweiten Hälfte der 1920er- und den frühen


1930er-Jahre und dann erneut in den 1940er-
und 1950er-Jahren erstellten die
Genossenschaften zahlreiche gemeinnützige
Wohnungen. Zusammen mit der
Wohnbautätigkeit der Stadt Zürich legten sie die
Basis für den heutigen, im nationalen und
internationalen Vergleich hohen Anteil an
Wohnungen, die zur Kostenmiete vermietet
werden.

Wohnungsbau nach Bauträger

Anzahl Wohnungen

5000

4000

3000

2000

1000

18931900 1920 1940 1960 1980 2000 2017


Jahr

Stadt Zürich
Baugenossenschaften
Andere

Neubau Wohnungen nach Zimmerzahl

In Zürich wurden zu verschiedenen


Zeiten verschiedene Wohnungstypen neu erstellt.
Auffällig ist der hohe Anteil an Einzimmer- und
Zweizimmer-Wohnungen, die ab den
frühen 1950er-Jahren bis 1980 jeweils rund die
Hälfte aller neuen Wohnungen ausmachten. In
der Folge stieg der Anteil der Wohnungen mit
drei und mehr Zimmern wieder an, unter
anderem auch aktiv gefördert von der Stadt
Zürich, zum Beispiel mit den
Legislaturschwerpunkten «10'000 Wohnungen in
10 Jahren» (ab 1998) und «Wohnen für alle»
(2002-2006).

In den letzten zehn Jahren hat der Anteil der


Zweizimmerwohnungen an den neu erstellten
Wohnungen wieder zugenommen. Der Anteil der
Drei- und Vierzimmerwohnungen bleibt hoch. Ein
Rückgang ist seit rund 15 Jahren bei den Fünf-
und Sechszimmer-Wohnungen festzustellen.

Anteil der Wohnungen

100 %

80 %

60 %

40 %

20 %

18931900 1920 1940 1960 1980 2000 2017


Jahr

1 Zimmer
2 Zimmer
3 Zimmer
4 Zimmer
5 Zimmer
6 und mehr Zimmer

Wohnungsleerstand in der Stadt

Eine angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt


und tiefe Leerstandquoten sind für die Stadt
Zürich – wie der Rückblick auf die letzten rund
hundert Jahre in der Grafik unten zeigt – eher die
Regel als die Ausnahme.

In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg brach der


Wohnungsbau in der Stadt Zürich ein.
Entsprechend sank die Leerstandquote auf
zeitweise nur noch 23 leere Wohnungen in der
ganzen Stadt. Eine Linderung brachte der stark
anziehende Neuwohnungsbau ab Mitte der
1920er-Jahre.

Die tiefe Leerstandsquote nach dem zweiten


Weltkrieg erklärt sich durch das starke
Bevölkerungswachstum in der Nachkriegszeit bis
in die 1960er-Jahre mit teilweise nur noch einem
Dutzend leerer Wohnungen in der Stadt. Dass
sich die Leerstandsquote in den Jahren danach
bei sinkenden Bevölkerungszahlen nicht erhöhte,
liegt am wachsenden Wohnflächenverbrauch pro
Person.

Anzahl leere Wohnungen

4000

3500

3000

2500

2000

1500

1000

500 454

1900 1920 1940 1960 1980 2000 2017


Jahr

Mietpreise

Die Mietpreise sind in Zürich ein viel diskutiertes


Thema. Die Grafik zum Mietpreisindex zeigt, wie
sich die Mieten in der Stadt entwickelt haben.

In der Nachkriegszeit gab es nur vier Jahre mit


einem sinkenden Mietpreisindex (1993/94,
1996/97, 1997/98, 2003/04). Starke Anstiege des
Indexes sind in den 1960er-Jahren bis Mitte der
1970er-Jahre zu verzeichnen. Auch von 1980 bis
1993 und von 2005 bis 2009 stieg der
Mietpreisindex stark an. Seit dem Jahr 2009 ist
ein Abflachen der Mietpreiszunahmen zu
beobachten.

Wie hoch sind die Mieten in Zürich in absoluten


Zahlen? Statistik Stadt Zürich hat für die Jahre
2011 bis 2015 die Zahlen von 30'000 Haushalten
ausgewertet und die folgenden
gesamtstädtischen Durchschnittsmieten
ausgerechnet:

— für eine Zweizimmer-Wohnung, gemeinnützig


vermietet: 915 Franken
— für eine Zweizimmer-Wohnung, nach
Marktpreis vermietet: 1341 Franken
— für eine Dreizimmer-Wohnung, gemeinnützig
vermietet: 1016 Franken
— für eine Dreizimmer-Wohnung, nach
Marktpreis vermietet: 1586 Franken
— für eine Vierzimmer-Wohnung, gemeinnützig
vermietet: 1400 Franken
— für eine Vierzimmer-Wohnung, nach
Marktpreis vermietet: 2000 Franken

Weitere Zahlen und Daten zu den Mietpreisen in


der Stadt Zürich finden sich auf der Website von
Statistik Stadt Zürich.

Indexstand

1000
949.2

800

600

400

200

1920 1940 1960 1980 2000 2017


Jahr

Mietpreisindex: Jahresmittelwerte, August 1939 =


100

Belegung

Im Jahr 1896 lebten durchschnittlich über fünf


Personen in einer Wohnung – mehr als doppelt
so viele wie heute, obwohl die Wohnungen heute
grösser sind. Seit dem Ende des ersten
Weltkriegs sank dieser Wert kontinuierlich und
fast linear auf weniger als zwei Personen im Jahr
2005. Seither ist wieder ein ganz leichter Anstieg
bei der durchschnittlichen Personenzahl pro
Wohnung zu konstatieren, das heisst, unter dem
anhaltenden Preis- und Bevölkerungsdruck ist
man etwas zusammengerückt.

Anzahl Personen pro Wohnung

2
1.91

1900 1920 1940 1960 1980 2000 2017


Jahr

Die Belegung wurde als Division der


Gesamtbevölkerung durch die Zahl der
Wohnungen berechnet, da Informationen zur
Wohnungsbelegung erst seit 2013 verfügbar
sind.

Wohnräume

Nach den vielen Zahlen, Daten und Grafiken soll


zum Wohnen in Zürich ein Blick in die
Wohnungen nicht fehlen. Wie sahen die
Wohnungen innen aus? Wie wurde in Zürich in
der Vergangenheit gewohnt?

Die Bildgalerie unten öffnet die Türen zu Zürcher


Wohnungen aus den letzten rund 125 Jahren.

1/23 1891, Arbeitsplätze in der Altstadt

Anteil der Neubauwohnungen ohne


eigenes Bad

Eine aus heutiger Sicht etwas kuriose Datenreihe


hat die Stadt Zürich bis in die 1960er Jahre
hinein erhoben: der Anteil neu erstellter
Wohnungen ohne eigenes Bad. Oft geht
vergessen, dass sich der heute übliche
Wohnkomfort im 20. Jahrhundert allmählich
entwickelte. An der Wende zum 20. Jahrhundert
gab es in Zürich wie in allen Grossstädten viele
dunkle, unhygienische Hinterterhofwohnungen
und einen hohen Anteil schlecht ausgestatteter
Wohnungen. Die „Wohnungsenquête“ von 1896
deckte auch in Zürich übelste Wohnverhältnisse
auf.

Der öffentliche und gemeinnützige


Wohnungsbau, der sich danach entwickelte,
setzte sich zum Ziel, die Wohnverhältnisse der
Mittel- und Unterschicht zu verbessern und
jedem Haushalt eine eigene, zahlbare Wohnung
zur Verfügung zu stellen. Das Ziel waren
vollständig ausgestattete Privatwohnungen -
allenfalls auch klein und günstig, aber mit
minimalem Komfort. Die Statistik begann, die
entsprechenden Fortschritte zu messen. So lässt
sich heute aufzeigen, dass ein eigenes
Badezimmer zwischen 1900 und 1914 in
Neubauwohnungen üblich und ab 1930 zum
Standard wurde. 

Auffällig ist der vorübergehend hohe Anteil an


Wohnungen ohne Bad an der Wende der 1920er-
Jahre. In der Krisenzeit nach dem ersten
Weltkrieg war die Wohnbautätigkeit sehr tief, und
die wenigen Neubauwohnungen wurden
möglichst kostengünstig erstellt. Als die
Konjunktur in den zwanziger Jahren wieder
anzog, sank der Anteil an neuen Wohnungen
ohne Bad schnell.

Anteil

90%

80%

70%

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0%
1900 1920 1940 1960
Jahr

Der Anteil der neuen Wohnungen ohne Bad zeigt


nur einen Aspekt der prekären Wohnverhältnisse
zur Zeit der ersten Eingemeindung. Das schnelle
Bevölkerungswachstum in der Stadt und den
Aussengemeinden wirkte sich Ende des 19.
Jahrhunderts stark auf die Wohnsituation aus.

Zeitzeugnisse sprechen von einen «schreienden


Uebelstand». In «feuchten, engen, dunklen,
schmutzigen Löchern» würden Menschen
wohnen, wo «im Interesse der Gesundheit und
Leistungsfähigkeit kein Pferd, nicht einmal ein
Hund einlogiert würde». Hinzu kam das
sogenannte «Schlafgängerunwesen».
Wohnungsbesitzer nahmen aus finanzieller Not
Untermieterinnen und Untermieter auf. Es
wurden nicht nur ganze Zimmer untervermietet,
sondern auch einzelne Schlafplätze. Die
Bettstellen wurden teilweise im Acht-Stunden-
Rhythmus vermietet.

Eine Herausforderung der neuen Grossstadt


Zürich war es, die katastrophalen
Wohnverhältnisse in den Arbeiterquartieren zu
verbessern. Den ersten konkreten Schritt in
Richtung kommunaler Wohnungsbau machte die
Stadt mit einem Liegenschaftenerwerb in
Friesenberg 1896. Es folgte die erste kommunale
Wohnsiedlung Limmat I im Jahr 1908 und die
Siedlung Riedtli 1911-1921.

Die grafische Darstellung aus den 1930er Jahren


zeigt in einer Gegenüberstellung die
Verbesserung der Wohnungsausstattung in
Zürich seit 1910. Neben eigenen Badezimmern
wurden im frühen 20. Jahrhundert auch
elektrisches Licht und Gasherde anstelle von
Gaslicht und Holzherden sowie eine Waschküche
im eigenen Haus üblich. Nach 1930 verbreiteten
sich auch Zentralheizungen und Boiler.

Verdichtete Wohngebiete

Mehr Wohnungen für mehr Menschen bedeutet


eine Verdichtung der Wohngebiete. Dabei können
frei werdende Industrieareale umgenutzt werden
oder bestehende Siedlungen werden neu und
dichter mit Wohnungen bebaut.

Eine Reihe von Beispielen verdichteter


Wohngebiete aus unterschiedlichen Quartieren
der Stadt zeigt die Bildergalerie unten mit
«Vorher-Nachher»-Bildern.

1/7 Die Überbauung James in Altstetten 2002 versus 2009

Publikationsmaterialien

Die Bilder, Zahlen, Fakten und


Animationen haben das Stadtarchiv, das
Baugeschichtliche Archiv, das Amt für
Städtebau und Statistik Stadt
Zürich beigesteuert, sie dürfen für
nichtkommerzielle Zwecke und unter Angabe der
Quelle (Foto: Stadt Zürich) verwendet werden.

Die Texte und die dazugehörigen Datenreihen


beziehen sich auf den Kenntnisstand von 2018
und werden nicht angepasst oder weitergeführt.

Die Bilder können via Sekundärklick in


Originalauflösung abgespeichert werden.

Basisdaten zu den Diagrammen


(Excel, 92 KB)

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