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Irak unterstützt
07.08.2019 - Artikel
Auch fünf Jahre nach der massiven Verfolgung durch die Terrororganisation
Islamischer Staat leiden die Jesiden noch immer an den Folgen der vom Islamischen
Staat verübten Gräueltaten und der weiterhin schwierigen Sicherheitslage im
Nordwesten des Iraks.
Durch Zuschüsse für Kleinstunternehmer soll Rückkehrern der Neustart erleichtert und
das friedliche Zusammenleben durch lokale Dialogmaßnahmen gefördert werden. In
Sinjar soll außerdem die lokale Agrarwirtschaft gefördert werden, um
Lebensperspektiven zu verbessern.
Das Engagement für Stabilisierung in Nordirak ist ein Baustein des vernetzten
Ansatzes, den Deutschland im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat in
Irak verfolgt. Dazu gehört auch der Einsatz der Bundeswehr in Irak, der zur Stärkung
der Sicherheitsstrukturen vor Ort beiträgt. Die Bundeswehr leistet im Rahmen der
internationalen Anti-IS Koalition in Irak einen Beitrag zum Fähigkeitsaufbau der
irakischen Streit-und Sicherheitskräfte und ist hierbei sowohl in Bagdad, als auch in
Erbil aktiv. Rund 150 deutsche Soldatinnen und Soldaten sind derzeit in Abstimmung
mit anderen Partnern der internationalen Gemeinschaft auf Bitten und im
Einverständnis mit der irakischen Regierung sowie der Regierung der Region
Kurdistan-Irak im Einsatz. Darüber hinaus beteiligt sich die Bundeswehr an der
Beratung des irakischen Verteidigungsministeriums. Im Rahmen des Mandats wurden
bis 2018 auch Angehörige nationaler Minderheiten ausgebildet, darunter auch Jesiden.
Ein wichtiger Schwerpunkt deutscher Förderung sind Projekte und Vorhaben zur
Dokumentation der von IS im Sinjar begangenen Menschenrechtsverletzungen und
Verbrechen gegen die Menschlichkeit, darunter Projekte der „Commission for
International Justice and Accountability“ (CIJA) und der „International Commission on
Missing Persons“ (ICMP). Deren Arbeit hilft bei der Vermisstensuche, der
Beweismittelsicherung und Exhumierung von Massengräbern - mit dem Ziel, eine
spätere rechtsstaatliche Verfolgung von IS-Verbrechen zu ermöglichen. Außerdem
unterstützt die Bundesregierung die Bemühungen des Ermittlerteams der Vereinten
Nationen (UNITAD) zur strafrechtlichen Aufarbeitung der von IS begangenen
Verbrechen in Irak.