Sie sind auf Seite 1von 27

Bachelorarbeit

Die Verschränkung von Rassismus, Sexismus und sexualisierter


Gewalt in österreichischen Printmedien.
Die Produktion von Angst gegenüber Migrant*innen aus Entwicklungsländern.

Nina Mihailovic
01603240
01603240@unet.univie.ac.at
Proseminar „Narrativität in Theater, Film und Medien“

LV-Leiter: Verena Louise Haitz, B.A. MA


24.03.2019
Ich erkläre hiermit an Eides Statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig
und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe.
Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind
als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher
Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht
veröffentlicht.

Wien, am 24.03.2019
Nina Mihailovic
Inhaltsverzeichnis
LV-Leiter: Verena Louise Haitz, B.A. MA .......................................................................................... 1
Einleitung ................................................................................................................................................. 4
1. Begriffsgrundlage ............................................................................................................................ 6
1.1. Rassismus ................................................................................................................................ 6
1.2. Sexismus .................................................................................................................................. 8
1.3. Sexualisierte Gewalt .............................................................................................................. 10
1.3.1. Allgemein ....................................................................................................................... 10
1.3.2. Ursachen Sexualisierter Gewalt .................................................................................... 10
1.4. Theoretische Basis der rassistisch – sexistischen Migrantendarstellung .............................. 11
2. Institutionalisierter Rassismus im medialen Diskurs über Migrant*innen ................................... 14
2.1. Form und Inhalt der Berichterstattung über Migrant*innen in österreichischen Printmedien
14
2.2. Auswirkung der Inhalte auf Rezipient*innen ........................................................................ 17
3. Fall 1: „Frau in Wien ‚aus Frust‘ mit Eisenstange brutal attackiert“ ............................................. 18
4. Fall 2: „18-Jährige geschändet. Nach Vergewaltigung am Linzer Hbf: Afghane auf freiem Fuß!“ 19
5. Vergleich der Berichterstattung von Fall 1 und Fall 2 ................................................................... 22
Fazit ....................................................................................................................................................... 25
Quellenverzeichnis ................................................................................................................................ 26
Einleitung
Im Zeitalter der Globalisierung, neuer Medien und Sozialnetzwerken funktioniert
Kommunikation schneller und auffälliger. Gesellschaftliche Themen werden aufgearbeitet,
diskutiert und kritisiert, wobei vor allem drei Thematiken auffällig oft und detailliert
herangezogen werden: Rassismus, Sexismus und sexualisierte Gewalt. Mit neuen
Bewegungen und Kampagnen, wie etwa #BlackLivesMatter oder #MeToo, soll auf
gesellschaftliche Problematiken und Ungleichheiten aufmerksam gemacht werden. Dabei
spielen allerdings nicht nur soziale Medien eine Rolle, sondern ebenso klassische, die schon
deutlich länger konsumiert werden, wie etwa Printmedien. „Die Verschränkung von
Rassismus, Sexismus und sexualisierter Gewalt in österreichischen Printmedien“ soll die
Zusammenhänge der der Phänomene jeweils einzeln theoretisch untersuchen und
schließlich auf praktische Beispiele analytisch übertragen. In einer multikulturellen
Gesellschaft, wie sie es in Österreich ist, ist die Behandlung solcher Themen essenziell, um
mehr Verständnis und Reflexionsmöglichkeiten in Bezug auf intersektionale Diskurse,
vorzüglich in Medien, zu erlangen. Das Befassen damit soll eine Möglichkeit bieten, die
einzelnen Phänomene verständlicher zu machen, um ebendiese im politisch –
gesellschaftlichen Alltag verbessern zu können.

Mit dem Stützen auf Sekundärliteratur sollen theoretische Arbeiten mittels intersektioneller
und analytischer Methoden untersucht und schließlich ausgewertet werden. Dabei liegt ein
großer Fokus auf Ina Kerners „Differenzen und Macht“1, wo Rassismus und Sexismus in ihrer
Anatomie untersucht werden. Zudem bietet Sabine Hesses, Nikola Langreiters und Elisabeth
Timms „Intersektionalität revisited“2 eine stabile Basis für das Verständnis intersektioneller
Gesellschaftsuntersuchung.

Im Verlauf der gesamten Arbeit wird zwar fortwährend vom gesamten Westen gesprochen,
dennoch ist im Bewusstsein zu halten, dass die Berichterstattungen von Land zu Land
variieren. Die Konzentration auf österreichische Printmedien, wie in diesem Fall, dient der
Fokussierung und folgernd der (genauen) Ausführlichkeit.

1
Kerner, Ina, Differenzen und Macht. Zur Anatomie von Rassismus und Sexismus, Frankfurt/Main: Campus
Verlag 2009
2
Hess, Sabine/Langreiter, Nikola/Timm, Elisabeth (Hg.), Intersektionalität revisited. Empirische, theoretische
und methodische Erkundungen, Bielefeld: transcript 2011
Im Laufe der Literaturrecherche erwies sich die Aufteilung der Arbeit in einen theoretischen
und einen analytischen Abschnitt als vorteilhaft. Um eine Analyse durchführen zu können,
sollen zunächst die grundlegenden Begriffe erklärt werden, um einen gemeinsamen
Standpunkt als Basis zu definieren. Das ist vor allem wichtig, da es sich hierbei um vage
Begrifflichkeiten handelt, die in verschiedenen Kontexten verschieden gewertet und
definiert werden. Nach der theoretischen Ausarbeitung der Problematik, die nicht explizit
auf sexualisierte Gewalt ausgerichtet ist, sondern vielmehr einen Überblick über die
Darstellung von Migrant*innen in der österreichischen Medienlandschaft schaffen soll,
werden zwei Beispiele zur Beschreibung, Analyse und einem anschließenden Verglich
herangezogen. Das erste Beispiel dient als Repräsentation für die Berichterstattung über
österreichische Täter, folgernd das zweite für ausländische Straftäter steht.
1. Begriffsgrundlage
Im folgenden Abschnitt werden zunächst die grundlegenden Begrifflichkeiten – Rassismus,
Sexismus und sexualisierte Gewalt – herausgearbeitet und behandelt, um eine Basis zu
schaffen, die es ermöglicht, darauf aufbauend jene gesellschaftlichen Phänomene medial zu
analysieren.

Grundlegend hierfür ist vor allem Ina Kerners Analysewerk zur Rassismus- und
Sexismusanatomie. Die Autorin ist auf der deutschen Universität Koblenz als Professorin und
Projektleiterin zum Forschungsprojekt „Diversität, Macht und Gerechtigkeit. Transkulturelle
Perspektiven“3 tätig.

1.1. Rassismus
Unter dem Rassismusbegriff versteht man im Alltag zunächst die Diskriminierung und
Marginalisierung bestimmter Personengruppen aufgrund ihrer Herkunft und/oder ihres
phänotypischen Erscheinungsbildes. Rassistische Zuschreibungen können entweder selbst-
oder fremdbestimmt sein.4 Obwohl rassistische Ideologien seit jeher präsent sind,
beispielsweide schon in Zeiten der Kolonialisierung Afrikas, und es kontroverse Meinungen
über die konkreten Anfänge gibt5, etablierte sich das Wort „Rassismus“6 erst in den 1930er
Jahren in England und Frankreich. Ursprünglich sollte es ein Mittel zur Kritik ebendessen
dienen, was es heute beschreibt – Diskriminierungspolitik, wobei der Fokus an der kritischen
Einstellung zum Nationalsozialismus vordergründig war.7 Mit fortschreitender Zeit wurde die
genaue Definition und Eingrenzung dieses Begriffes immer diffuser, denn trotz des
originären Gedankens, Rassismus auf genetische Faktoren zu beziehen, ließ er sich auch
innerhalb derselben ‚Rassen‘, zum Beispiel aufgrund der Nationalität, erkennen.8 Im 20.
Jahrhundert wurde der Begriff ‚Rasse‘ von Nationalsozialisten antisemitisch eingesetzt, um
Juden zu gruppieren und von Ariern zu trennen. In der Mitte desselben Jahrhunderts bezog

3
Siehe: https://www.uni-koblenz-landau.de/de/koblenz/fb2/ik/institut/seminar-politische-
wissenschaft/ina_kerner?redirection=True
4
Vgl. Kerner, Differenzen und Macht, S. 44
5
Vgl. ebd., S. 59
6
Vgl. ebd., S. 44
7
Vgl. ebd.
8
Vgl. Hund, Rassismus, S. 6f.
sich Rassismus erneut verstärkt auf die Herabsetzung und Benachteiligung farbiger
Personen.9

Aus diesem Begriffschaos herausgehend lassen sich divergente Formen und Definitionen von
Rassismus ableiten. Versuche, den Begriff einzugrenzen wirken nicht zuletzt aufgrund der
Bedienung unterschiedlicher historischer Quellen entgegengesetzt, sondern primär in Folge
der Orientierung nach jeweils verschiedenen historischen Gegebenheiten.10 Daher wurden
mit der Zeit zahlreiche Rassismustheorien aufgestellt, wobei von vielen Rassismus als
„Ideologie“11 bezeichnen wird und ihn in „enge Beziehung mit sozialen Strukturen und
Verhältnissen“12 setzen.

Ein bekannter Theoretiker, auf den Kerner Bezug nimmt, ist Albert Memmi, der rassistisches
Denken als eine „Erscheinung der Modere“13, die feindselige Einstellung systematisch,
aufgrund genetischer Merkmale untermauert, bezeichne. Hingegen bemühe sich Robert
Miles, um eine historische Ursprungsverfolgung rassistischer Formen, die ohne bewusstes
Systematisieren und nennen von ‚Rassen‘ bestanden. Dabei spreche er von
„Darstellungsformen des Anderen“14, um den damals noch unbekannten Begriff Rassismus
zu umgehen.

In den 1990er Jahren befasste sich auch Peter Zuser, ein österreichischer
Politikwissenschaftler am Institut für Höhere Studien (IHS), mit der Definition von Rassismus,
die er als „Ausländerfeindlichkeit“15 benennt. Dabei unterscheidet er in einer Tabelle vier
„Syndrome“16 und nennt ihre jeweilige „Grenzziehung, Lösung und Zielgruppe“17 in eben
dieser Reihenfolge.

Zunächst führt er den Rassismus an, der aufgrund biologischer Differenzen auftritt. Als
Lösung für dieses Problem nennt Zuser die „Deportation [und] Vernichtung“ 18, wobei sich
die höchst problematische Wortwahl des Vernichtens explizit auf das antisemitische Denken

9
Vgl. ebd. S.7
10
Vgl. Kerner, Differenzen und Macht, S. 59
11
Hund, Rassismus, S. 27
12
Ebd.
13
Kerner, Differenzen und Macht, S. 59
14
Ebd.
15
Zuser, Peter, „Die Konstruktion der Ausländerfeindlichkeit in Österreich. Eine Analyse des öffentlichen
Diskurses“, Institut für Höhere Studien (IHS), Wien, 1996
16
Zuser, Die Konstruktion der Ausländerfeindlichkeit in Österreich, S. 8
17
Zuser, Die Konstruktion der Ausländerfeindlichkeit in Österreich, S. 8
18
Ebd.
des Nationalsozialismus bezieht. Die Betroffenen, dieses Syndroms bestünden aus der
„interne[n] Minderheit“19.

Den Ethnozentrismus beschreibt Zuser als „kulturell“20 begrenzt, wobei „Assimilation“21 die
Lösung ausmache. Die betroffene Personengruppe lässt sich als die „Ethnisch Andere[n]“ 22
klassifizieren.

Als Effekt einer „zeitlich[en]“23 Grenzziehung zählt der Autor den Nativismus auf. Ein
Syndrom das ausgerichtet ist auf „Neuankömmlinge“24, die allerdings der Feindseligkeit mit
„Sprachbeherrschung“25 entgegenwirken können.

Schlussendlich wird die Ausländerfeindlichkeit herausdifferenziert, die „rechtlich[er]“26 Natur


sei. Die Betroffenen sind alle „Ausländer“27, die Integrierungsschwierigkeiten haben. Die
Lösung dafür ist aber eben die „Einbürgerung“28 in das Land und dessen Kultur.

Festzuhalten ist, um einmal noch auf Ina Kerners Analyse zurückzugreifen, dass Rassismus
einem permanenten Wandel unterliegt, der historisch „innerhalb klar umrissener
raumzeitlicher Kontexte in unterschiedlichen Formen“29 auftritt. Vor allem sei dies für die
Rassismustheorie fundamental, um an die Komplexität der Thematik zu erinnern und, dass
die Bedienung einfacher Modelle dafür keinesfalls geeignet ist.30

1.2. Sexismus
Gleich zu Beginn ist festzuhalten, dass um den Begriff Sexismus ein ebenso starker Dissens
herrscht, wie bei Rassismus und die Naturalisierung von Differenzen als Gemeinsamkeit der
zwei Phänomene erscheint.31 Eine von vielen feministischen Definitionen meint, Sexismus sei

19
Ebd.
20
Zuser, Die Konstruktion der Ausländerfeindlichkeit in Österreich, S. 8
21
Ebd.
22
Ebd.
23
Zuser, Die Konstruktion der Ausländerfeindlichkeit in Österreich, S. 8
24
Ebd.
25
Ebd.
26
Ebd.
27
Ebd.
28
Ebd.
29
Kerner, Differenzen und Macht, S. 163
30
Vgl. ebd.
31
Vgl. Kerner, Differenzen und Macht, S. 169
dort erkennbar, „wo Frauen zuerst als Geschlechtswesen und dann erst als Menschen
betrachtet und behandelt werden.“32

Ina Kerner beschreibt Sexismus, als eine Form der Diskriminierung, in der auf Differenzen
des biologischen Geschlechtes zurückgegriffen wird, weshalb man unter anderem auch von
einem „Sex/Gender – System“33 oder „mangelnder Geschlechtergerechtigkeit“34 spreche. In
spezifischer Ansicht werden dabei beispielsweise Lohnunterschiede aufgrund von Geschlecht
und weitere, aus binären, patriarchalen Strukturen sich entwickelnde Probleme,
thematisiert.35

Geschichtlich betrachtet lässt sich der Sexismusbegriff auf die Frauenbewegung der 1960er
Jahre in Amerika zurückführen. Damals sollte er die weibliche Unterdrückung erstmals
definier- und verbalisierbar machen.36 Die Problematik sei unter anderem, dass „bis vor nicht
allzu langer Zeit die Begriffe Frauen und Geschlecht nahezu synonym gebraucht wurden“37,
denn die Frau wurde als „Abweichung von der Norm MANN“38 identifiziert, welche nicht
geschlechtlich gekennzeichnet wurde. Wichtig dabei sei zu beachten, dass in die
Normkategorie ausschließlich heterosexuelle Männer fallen. Im Zuge dessen sei eine
Abzweigung des Sexismus, der „Heterosexismus“39 erwähnenswert, der Heterosexualität
normalisiert, vielmehr sogar naturalisiert. Dies führt dazu, dass nicht nur Heterosexualität
zur Norm etabliert wird, sondern zugleich Menschen anderer sexueller Orientierungen
marginalisiert und ferner anormalisiert werden.

In der heutigen Zeit wird Sexismus oft mit „sexueller Belästigung von Frauen“40
gleichgesetzt, wobei dies lediglich ein Segment des „offenen Sexismus“41 ausmacht,
während Sexismus vielmehr die Gesamtheit strukturell – patriarchaler Ordnungen
kennzeichnen soll. Am Rande ist zu erwähnen, dass durch Sexismus und als sexistisch
deklarierte Menschen, gesellschaftliche Situationen oder Phänomene „skandalisiert“42 seien.

32
Fels/Fink, Was ist Sexismus, S. 1
33
Kerner, Differenzen und Macht, S. 168
34
Ebd.
35
Vgl. ebd.
36
Vgl. Fels/Fink, Was ist Sexismus, S. 1
37
Fels/Fink, Was ist Sexismus, S. 2
38
Ebd.
39
Fels/Fink, Was ist Sexismus, S. 2
40
Fels/Fink, Was ist Sexismus, S. 3
41
Ebd.
42
Kerner, Differenzen und Macht, S. 168
1.3. Sexualisierte Gewalt
Ähnlich wie im vorigen Abschnitt wird im Folgenden eine höchst sensible Thematik
behandelt, die vor allem in zeitgenössischen Medienformaten diskutiert wird. Insbesondere
sexualisierte Gewalt ist eine Gewaltform, bei der auf unterschiedlichen Niveaus und aus
verschiedenen Perspektiven beobachtet und analysiert werden muss. Interessant sind dabei
unter anderem psychologische, rechtliche, soziologische und viele weitere Aspekte. Im
weiteren Verlauf soll allerdings hauptsächlich auf die sexualisierte Gewalt allgemein und ihre
Ursachen eingegangen werden, um das Verständnis über die Forschungsfrage zu erleichtern.

1.3.1. Allgemein
Der Ausdruck sexualisierte Gewalt umfasst ein weitreichendes Spektrum an
Schwierigkeitsgraden und Variationen sexueller Gewalt, welche ausschließlich verbaler Natur
sein können, etwa „Belästigung und Beleidigung“43 bis hin zu Extremfällen, wie es z.B. der
„Sexualmord“44 ist. Im Zuge des Diskurses über diese Gewaltform, wird nicht selten kritisiert,
dass männliche Opfer nur sehr selten erwähnt werden. Laut des Soziologen Rüdiger
Lautmann sei der Anteil männlicher Opfer bzw. Überlebenden derart gering, dass er selber in
seiner Arbeit nicht darauf eingeht.45 Hier muss aber betont werden, dass das Thema
sexualisierter Gewalt an Männern dadurch nicht weniger relevant sei, sondern einen
eigenen Raum bräuchte, da weitere zu beachtenden Aspekte hinzukommen würden.

Womit sich Lautmann allerdings schon befasst ist sexualisierte Gewalt an Prostituierten, die
bereits in dem Moment stattfindet, wenn Kunden, gegen den Willen der Frau, sexuelle
Handlungen ausüben.46 Zu diesem weiten Spektrum gehören zudem Pornografie, die
Hypersexualisierung und Objektifizierung der Frau in Medien, Geschlechtsverstümmelung,
die trotz Verbot in vielen Entwicklungsländern weiterhin praktiziert wird und
„Massenvergewaltigung in ethnisch begründeten Kriegen“47.

1.3.2. Ursachen Sexualisierter Gewalt


Der Ursprung sexualisierter Gewalt lässt sich in der heteronormativen, patriarchalen
Gesellschaftsstruktur identifizieren.48 Mit dem Kampf um das Recht der Frau abtreiben zu

43
Lautmann, „Sexuelle Gewalt“, S. 203
44
Ebd.
45
Vgl. Lautmann, „Sexuelle Gewalt“, S. 204
46
Vgl. Lautmann, „Sexuelle Gewalt“, S. 203
47
Ebd.
48
Vgl. Lautmann, „Sexuelle Gewalt“, S. 204
dürfen, der sich ab der Mitte des 20. Jahrhunderts abspielte, griffen Feminist*innen parallel
die Problematik von Frauenmisshandlung und Vergewaltigung auf. Der Diskurs ließ allerdings
erkennen, dass das institutionelle Patriarchat Täter oft in Schutz nahm, da
„Rechtswissenschaft, Kriminologie und Justiz […] damals als männerdominiert [galten]“49.
Neben den Tätern gibt es ihre Unterstützer, welche die Aufdeckung der Schuld erschweren,
und schließlich gäbe es jene, die offensichtliche Fakten ignorieren.

Als weitere Faktoren werden Gewalterfahrungen, problematische Kindheit und Erziehung


oder mangelnde Bildung genannt, die sich unter dem Namen „populärpsychologische[r]
Annahmen“50 zusammenfassen lassen.

Aus soziologischer Hinsicht spielt außerdem der gesellschaftliche Druck während der Jugend
eine wichtige Rolle, da (erste) sexuelle Erfahrungen Anerkennung innerhalb mancher
Gruppen ermöglichen.51

Schlussendlich ist der strukturalistische Machtunterschied zwischen Männern und Frauen


hier dennoch als zentral aufzufassen. Macht, ob durch körperliche Superiorität,
Manipulation, etc., wird in den meisten Studien über Gewalt oder Missbrauch als
Gemeinsamkeit erkannt.52

1.4. Theoretische Basis der rassistisch – sexistischen Migrantendarstellung


Rezipient*innen medialer Inhalte sollten sich idealerweise konstant möglicher medialen
Manipulation bewusst sein. Erhaltene Informationen müssten immer hinterfragt, analysiert
und reflektiert werden, wobei sich die intersektionelle Analysemethode zur Erforschung
täglich konstruierter Bilder gut eignet.

In diesem Fall handelt es sich explizit um die „Konstruktion männlicher Migranten“53


innerhalb einer multikulturellen Gesellschaft, die als von traditions- oder religionsgeleiteter
„hypermaskuline[r], archaische[r], gewalttätige[r] Männlichkeit problematisiert“54 wird.
Durch einen konkret ausgewählten rhetorischen und/oder visuellen Einsatz von Hilfsmitteln,
wird eine Selektion geschaffen zwischen erwünschten und unerwünschten Ausländern. Der

49
Ebd., S. 205
50
Lautmann, „Sexuelle Gewalt“, S. 207
51
Vgl. ebd., S. 209
52
Vgl. ebd., S. 206
53
Hess/Langreiter/Timm, Intersektionalität revisited, S. 149
54
Ebd., S. 150
von Begriffen, wie beispielsweise Toleranz und Reflexion geprägter Westen wird dem, noch
an Religion und Kultur glaubenden Rest entgegengesetzt, wobei dies am deutlichsten im
Diskurs über „den Islam und muslimische MigrantInnen“55 erscheint. Muslimische Männer
werden einerseits durch die Inszenierung einer archaisch – traditionellen
Hypermännlichkeit56 und andererseits aufgrund von „mangelnder Integration(-
sbereitschaft)“57, als eine potenzielle Gefahr für den Westen dargestellt. Diese medial
produzierten „controlling images“58 von Ausländern dienen der Rechtfertigung von
Ausländerfeindlichkeit und Rassismuslegitimierung.

Problematisch wird diese mediale Praxis vor allem dann, wenn durch das Zirkulieren der
Bildinhalte, Vorstellungen über diese Form ausländischer Männlichkeit gesellschaftlich
verankert werden. Das bietet Betroffenen ein nur sehr bedingtes „Identifikationsangebot für
Männlichkeitskonstruktionen unter spezifischen sozialen Bedingungen“59. In diesem Bild, das
Ausländern bereitgestellt wird, sind Handlungen fast ausschließlich von Ehrvorstellungen
geleitet, es gibt weder ein Moment der Selbstreflexion, noch der Moral.60 Dies betrifft nicht
nur die erste Migrant*innengeneration, sondern auch folgende, da sich viele schon in ihrer
Kindheit mit Gewalt, Diskriminierung und Rassismus konfrontiert sehen, was zu einer
„schrittweisen Desintegration aus gesellschaftlichen Institutionen wie Schule und
Arbeitsmarkt führ[t].“61

Eine Folge solcher Ereignisse kann die Gruppenbildung von Migrant*innen sein, die eben
diese Erfahrungen als gemeinsamen Bezugspunkt sehen und darauf aufbauen, indem sie
meist durch Gewalt versuchen, Raum für sich zu schaffen.62 Dabei bietet sich ihnen der
eigene Körper als Mittel zum Kampf, den es darauf ausgerichtet zu trainieren gilt. Gänzlich
persönliche Hintergrundgeschichten ausblendend werden darüber schließlich Berichte
erstattet, die erneut das manipulative Bild der fremden, ausländischen Gefahr präsentieren,
wodurch der Zirkel, aus dem nur schwer ausgebrochen werden kann, geschlossen wird.63

55
Ebd., S. 160
56
Vgl. Hess/Langreiter/Timm, Intersektionalität revisited, S. 161
57
Ebd., S. 159
58
Hess/Langreiter/Timm, Intersektionalität revisited, S. 153
59
Ebd., 161f.
60
Vgl. ebd., 164
61
Ebd.
62
Vgl. ebd.
63
Vgl. ebd., S. 165
Zusätzlich wird beim Berichten nicht nur auf die Herkunft, sondern auch auf die soziale
Schicht eingegangen. Das wird aber nicht gemacht, um Schwierigkeiten hervorzuheben, zu
kritisieren oder Motive nachvollziehbar zu machen, sondern hauptsächlich, um ein
assoziatives Denken zu schaffen, in dem ein „Diskurs um ‚dangerous classes‘ als zusätzliches
Gefahrenpotezial“64 geschaffen werden kann.

Controlling Images bauen somit einen „konkrete[n] soziale[n] Effekt“65 auf, der die
ausgewählte Personengruppe unter permanenten Verdacht stellt, während europäische
Männer innerhalb des Diskurses verschont bleiben, indem das Thematisieren deren
Männlichkeit und Privilegien ausgelassen wird.

Sowohl bei Rassismus, als auch Sexismus handelt es sich grundlegend um „komplexe[r]
Machtrelationen“66, die, vor allem privilegierten europäischen Männern, die Macht der
„Wahrheitsproduktion“67 verleihen, Ausländer manipulativ so darzustellen, wie sie es
vermittelt haben möchten.

Schlussendlich stellt Kerner „Drei Dimensionen von Rassismus und Sexismus“68 vor:

1. Die epistemische Dimension: Beinhaltet das Wissen und Diskurse über die zwei
Phänomene Rassismus und Sexismus, denen „Wahrheit zugeschrieben wird“69,
wodurch die Realität nicht abgebildet, sondern geschaffen wird.
2. Die institutionelle Dimension: Diskriminierung auf struktureller Basis, d.h. innerhalb
staatlicher, gesellschaftlicher und familiärer Institutionen. Beispielhaft dafür wären
rechtliche Angelegenheiten, der Arbeitsmarkt oder die Schule. Diese Dimension ist
meistens an die erste gekoppelt.70
3. Die personale Dimension: In diesem Fall passieren die zwei Phänomene auf
individueller Ebene.71

Zusammengefasst lässt sich die Problematik der Darstellung folgendermaßen vereinfacht


erklären: In den Medien wird oft eine Verbindung zwischen Herkunft und sexuellem

64
Hess/Langreiter/Timm, Intersektionalität revisited, S. 166
65
Ebd., S. 171
66
Vgl. Kerner, Differenzen und Macht, S. 11
67
Kerner, Differenzen und Macht, S. 22
68
Kerner, Differenzen und Macht, S. 37f.
69
Kerner, Differenzen und Macht, S. 38
70
Vgl. Kerner, Differenzen und Macht, S. 40 u. 49
71
Vgl. Kerner, Differenzen und Macht, S. 41
Verhalten hergestellt, wodurch ein Bild der animalischen, primitiven und aggressiven
Migranten jenem der kontrollierten, liberalen und toleranten Westeuropäer
entgegengesetzt wird.

2. Institutionalisierter Rassismus im medialen Diskurs über


Migrant*innen
Mit dem manipulativen Einsatz medialer Mittel werden nicht nur Stereotype und Klischees,
sondern eine gesamte „öffentliche[n] Meinung“72 etabliert. Die Macht der Medien liegt eben
darin, zwischen relevanten bzw. weniger relevanten Nachrichten zu differenzieren und
schließlich nach Bedarf den Fokus richtig einzusetzen. Meinungsbildung wird durch das
Hervorheben ausgewählter Problematiken generiert. Diese werden explizit nachrecherchiert
und erforscht, um schließlich als belegte Informationen in das Bewusstsein der
Rezipient*innen eingebaut zu werden.73 Die öffentliche Meinung lässt sich als
„Kommunikation bestehender Meinungen“74 definieren, bei welcher ein Sender eine Vielzahl
von Empfängern erreicht.

Aufgrund der interessegeleiteten Recherche und des ebensolchen Berichtens, muss die
mangelnde Neutralität der Medien als Transmitter begriffen werden. Berichterstattungen
müssen innerhalb vorgegebener Formate und einer bestimmten Logik ausgeführt werden
und medienspezifische „Codes und Darstellungsmittel“75 befolgen.

Deswegen wird persistent die Wichtigkeit der kritischen Medienhinterfragung akzentuiert,


die durch das Heranziehen verschiedener Quellen zum Informationsabgleich geschaffen
werden kann. Dabei soll es vor allem vorteilhaft sein, sich unter anderem ausländischer
Medien zu bedienen, um ein noch umfangreicheres und objektiveres Bild zu erhalte.76

2.1. Form und Inhalt der Berichterstattung über Migrant*innen in österreichischen


Printmedien
Die soeben erklärte Medienmanipulation lässt sich auf alle Segmente der Berichterstattung
übertragen, so auch auf das Rapportieren über Ausländer*innen. Bereits in den frühen

72
Beißwanger/Gieler, Migranten im medial-politischen Spannungsfeld, S. 10
73
Vgl. ebd.
74
Delhaes, Politik und Medien, S. 57
75
Schulz, Politische Kommunikation, S. 41
76
Vgl. Beißwanger/Gieler, Migranten im medial-politischen Spannungsfeld, S. 13
1990er Jahren, so schreibt Zuser, wurden Migrant*innen in den österreichischen
Schlagzeilen der NKZ als Gefahr dargestellt. Etwa mit der Überschrift „Riesige Flutwelle von
Ausländern nach Österreich“77 auf der Titelseite am 15. März 1990 oder am 7. Juni desselben
Jahres auf der dritten Seite des Blattes: „Im Sommer droht eine gewaltige Invasion von
arbeitslosen Polen“78, dienten damals jene Schlagzeilen um besagte Gruppierungen in
schlechtes Licht zu rücken. Hierbei ist das Problem nicht nur die pejorative Porträtierung
ausgewählter Nationen, sondern der zusätzliche Einsatz militanter Begriffe, wie etwa
„gewaltige Invasion“. Zudem soll mittels Angaben von Zahlen der einwandernden Massen
Angst und Animosität bei Einheimischen hervorgerufen werden. Beispielhaft dafür lässt sich
ebenso in der NKZ – Ausgabe vom 5. Juli 1990 auf der zweiten Seite der Titel „Ausreise für
15.000 Albaner“79 finden.

Obwohl die genannten, aus den 90er Jahren stammenden Beispiele nicht von Sexualdelikten
handeln, soll ein bestimmtes Muster der Diskursstrukturen innerhalb der Migrationsdebatte
zur Schau gestellt werden. Aus dem Ausland kommende Menschen sollen und werden
bereits über Jahrzehnte, als potenzielle Gefahrquelle dargestellt, wodurch die öffentliche
Meinung kontinuierlich gefestigt wurde bzw. bis heute noch in diesem Sinne gefestigt wird.

Bei sexualisierten Gewaltübergriffen, wie etwa bei der Kölner Silvesternacht, werden oft
Begriffe etabliert, zum Beispiel „taharrush jama’i“80, was übersetzt die kollektive sexuelle
Belästigung bedeutet, bei der Frauen öffentlich Opfer barbarischer Taten werden.81 So
werden in den Medien die kriminellen Taten einerseits und die Herkunft der Täter
andererseits in Verbindung gesetzt, was weitgehend zu einer „Arabisierung und
Islamisierung sexueller Gewalt“82 führt. Somit können inländische Straftäter aus dem
Rampenlicht genommen werden, während sexualisierte Gewalt als „importiert“83
problematisiert wird. Im Vergleich zur Sexualität des europäischen Mannes, wird die mit
Migranten eintreffende Sexualität als barbarischer und direkter dargestellt, wodurch die
Wahrscheinlichkeit einer Vergewaltigungsgefahr bei ebendiesen Personen höher eingestuft

77
Zuser, Die Konstruktion der Ausländerfeindlichkeit in Österreich, S. 24
78
Ebd.
79
Ebd.
80
Mecheril/Varela, Die Dämonisierung der Anderen, S. 112
81
Vgl. http://womenpla.net/taharrush-jamai-the-public-gangrape-game/
82
Mecheril/Varela, Die Dämonisierung der Anderen, S. 112
83
Ebd.
wird. Zudem kommt hinzu, dass oftmals sexuelle Belästigung und Vergewaltigung „zur
banalen Definition des Morgenländischen“84 oder zur „Ausländerkriminalität“85 gehören.

Dieses mediale Phänomen weist direkt auf rassistische Strukturen der Diskurse über
Einwanderung und Kriminalität hin, die meistens miteinander verknüpft werden. Durch den
Begriff der Ausländerkriminalität wird Rezipient*innen nahegelegt, dass von Ausländern
begangene Kriminalität nicht mit dem handelnden Individuum selbst zusammenhänge,
sondern mit dessen ausländischen Status.86

Somit wird eine Generalisierung aller ausländischen Personen produziert, die Täter als
Kollektiv behandelt, auch in der Hinsicht „ausländische[r] Banden“87, während Einheimische
„überwiegend als Einzeltäter dargestellt“88 werden. Dabei spielt auch, wie bereits mehrmals
erwähnt, die Betonung der Herkunft nichtösterreichischer Täter eine ausschlaggebende
Rolle, denn diese verleitet dazu, die Begründung der kriminellen Taten an deren Ethnie
festzumachen.

Abschließend ist die Unterscheidung innerhalb ausländischer Personengruppen zu beachten,


denn während einzelne als „Fremd“89 gekennzeichnet werden, dürfen andere ihren Status
als „willkommene Gäste“90 genießen. Grob beschrieben wird somit eine Selektion zwischen
„erwünschten [und] weniger erwünschten“91 Ausländer*innen gemacht, die sich in medialen
Berichten wiederspiegelt. Diese Differenzierung kann zum einen auf der Evaluierung der
Personengruppen, derer gesellschaftlichen Rolle bzw. Tätigkeit beruhen oder konträr dazu,
auf der distanzierenden Bewertung auf Basis ihrer ethnischen Herkunft. „Unterschieden wird
zwischen Ausländer(inne)n, die als Gäste, Künstler/innen oder Sportler/innen kurzfristig und
auf Einladung in der Bundesrepublik sind, und Ausländer(inne)n, die als Arbeitnehmer/innen
und Asylbewerber/innen längerfristig hier leben und arbeiten.“92 Damit einhergehend
werden beispielsweise bei Berichten über Asylwerber*innen Hintergrundinformationen, die

84
Ebd., S. 115
85
Butterwegge/Hentges, Massenmedien, Migration und Integration, S. 189
86
Vgl. Butterwegge/Hentges, Massenmedien, Migration und Integration, S. 189
87
Ebd., S. 190
88
Ebd.
89
Butterwegge/Hentges/Sarigöz, Medien und multikulturelle Gesellschaft, S. 68
90
Ebd.
91
Ebd., S. 98
92
Ebd.
empathisierend und emotionalisierend wirken, außer Acht gelassen, während gleichzeitig
der Fokus auf negative Geschehnisse und Konflikte verschoben wird.93

2.2. Auswirkung der Inhalte auf Rezipient*innen


Bei der Untersuchung medialer Effekte auf Rezipient*innen, muss das Forschungsgebiet
konkretisiert werden, um möglichst genaue Ergebnisse zu erhalten. In diesem Fall ist es
essenziell zwischen ausländischen und inländischen bzw. aus dem Westen stammenden
Empfänger*innen zu divergieren.

Das konstruierte Bild krimineller Ausländer*innen hat vor allem eine gefährliche Auswirkung
auf jüngere Generationen: Manche Jugendliche nichtdeutscher Herkunft absorbieren
gegebene Bildinformationen und interpretieren diese als unumgängliche Limitierung auf
dem Weg der Ausbildung und Karriere. Hinzu kommen Idole aus der Musiksparte, die zum
größten Teil aus Rappern bestehen, die sich selbst als Gangster inszenieren und sich durch
primitive Verhaltens – und Sprechweisen auszeichnen. Diese gilt es nachzuahmen und als
Waffe gegen Ausgrenzung einzusetzen, wobei „die Wut auf [Einheimische] zum
gemeinsamen Bezugspunkt“94 wird.

Auf der anderen Seite wird durch die stetig wachsende Konkurrenz zwischen Zeitungen und
Fernsehsendern die Berichtserstattung stark dramatisiert. Die sich durchziehende
Ausländerfeindlichkeit und Beschuldigung affizieren rechtsradikale Jugendliche und stiften
diese zu Gewaltaktionen an.95

Von Ausländern verrichtete Kriminalität wird als besonders bedrohlich und betont negativ
gewertet, wodurch in der Bevölkerung Angst vor ausgelesenen Personengruppen produziert
wird.96 Alleinig durch die Verknüpfung der zwei Begriffe wird ein enges Verhältnis zwischen
Migrant*innen und krimineller Gefahr suggeriert, das allerdings „in der Hektik des Alltags
unbesehen übernommen“97 wird.

93
Vgl. Ebd.
94
Butterwegge/Hentges/Sarigöz, Medien und multikulturelle Gesellschaft, S. 93
95
Vgl. Ebd., S.96
96
Vgl. Ebd., S. 110
97
Ebd., S. 119
3. Fall 1: „Frau in Wien ‚aus Frust‘ mit Eisenstange brutal attackiert“98
Für die Analyse der Berichterstattung über einen einheimischen Täter wird hier ein Artikel
aus der überregionalen österreichischen Tageszeitung Die Presse ausgewählt. Bei der Presse
handelt es sich um eine bürgerlich – liberale Blattlinie.99

In dem Bericht vom 4. Jänner 2019 handelt es von einem brutalen körperlichen Angriff
seitens eines 41 Jahre alten Mannes auf eine 25 – jährige Frau, bei Wien Margareten am
Sonntag den 30. Dezember 2018. Der Täter verfolgte das Opfer, wie auch viele andere
Frauen, über mehrere Stunden, bis er sich schließlich einer Eisenstange bediente, um auf die
Frau einzuschlagen.100

Im Folgenden sollen nun vor allem die Rhetorik und ihr Einsatz im Artikel analysiert werden.

Anfangs wird die erstmalige Vermutung aufgestellt, es handle sich in diesem Fall, um eine
„Beziehungstat“101, was sich im weiteren Verlauf mit den Worten „attackierte junge Frau
stand mit dem Beschuldigten in keinerlei Beziehung“102 allerdings ausschließen ließ.
Interessant ist allerdings, wie mittels solcher Annahmen der Schwierigkeitsgrad derartiger
Angriffe bemessen wird. Es wird im weiteren Sinne suggeriert, dass Gewalttaten, bei denen
Opfer und Täter in keiner Verbindung zueinanderstehen schlimmer seien, denn das beweist,
es könnte jede*n treffen und das Opfer sei in keinerlei Hinsicht mitverantwortlich. 103

Weiter wird erkennbar, wie euphemisierende Beschreibungen eingesetzt werden, um die


Folgen der Brutalität zu verharmlosen, etwa sei die Frau „in Tiefschlaf versetzt“104 worden,
was ihren kritischen Zustand relativiert.

Nicht nur wird die Lebensgefahr der Angegriffenen sprachlich beschönigt, sondern darüber
hinaus wird der Täter bzw. die Tat gerechtfertigt. Das geschieht zunächst im Titel selbst,
indem auf die Frage Weshalb? unmittelbar geantwortet wird: „[Aus] Frust“105. Im späteren
Textverlauf wird dies wieder aufgegriffen: „Verdächtiger dürfte aus ‚Frust‘ gehandelt

98
Anonym, „Frau in Wien ‚aus Frust‘ mit Eisenstange brutal attackiert“
99
Vgl. https://diepresse.com/unternehmen/613276/Die-PresseBlattlinie
100
Vgl. Anonym, „Frau in Wien ‚aus Frust‘ mit Eisenstange brutal attackiert“
101
Anonym, „Frau in Wien ‚aus Frust‘ mit Eisenstange brutal attackiert“
102
Ebd.
103
Vgl. Eyssel, „Vergewaltigungsmythen – Konzept, Funktionen und Konsequenzen“, S. 54
104
Ebd.
105
Ebd.
haben“106, und erscheint wie eine Rationalisierung oder Hinterfragung des Beweggrundes.
Diese Form der Rechtfertigung durchzieht weitere Absätze, wobei es scheint, als ob man
versuche, mittels der ständigen Betonung von Frust und Misserfolgen bei Frauen, einen
fraglichen Zustand von Mitleid für den Täter hervorzurufen. Merklich tritt dabei die
Geschichte aus der Perspektive der Betroffenen in den Hintergrund.

Der ausgewählte Artikel thematisiert zwar keine direkt sexualisierte Gewalt an einer Frau,
dennoch einen körperlichen Angriff eines Mannes auf eine Frau. Die Form der Gewalt ist
zwar nicht sexualisiert, das Motiv allerdings schon, da er als sexuell unerfahren bzw.
unbeholfen dargestellt wird.

Weitergehend wurde über das Berichten von diesem Ereignis diskutiert und jene
Relativierungsversuche der Tat stark kritisiert, etwa wie die Stuttgarter Zeitung das
Geschehen als einen misslungenen Filrtversuch oder „Flirt – Frust“107 bezeichnete.

Mit diesem Fall wird unter anderem deutlich, dass bei Angriffen seitens einheimischer Täter
eher selten und wenig über die Herkunft ausgesagt wird. Wenn dies der Fall sein sollte, dann
werden die Kriminellen als individuelle, „handelnde Subjekte“108 präsentiert, deren Motive
für diese Taten es zu hinterfragen gilt. Lässt sich keine Legitimierung für das Verrichtete
finden, so werden „Täter als krank und ‚anormal‘ aus der Gesellschaft ausgegliedert“109, um
den Fall bzw. Kriminellen als Ausnahme zu kennzeichnen.

4. Fall 2: „18-Jährige geschändet. Nach Vergewaltigung am Linzer Hbf:


Afghane auf freiem Fuß!“110
Der zweite, zur Analyse herangezogene Fall stammt aus der oberösterreichischen
Onlinezeitung Wochenblick. Der ausgewählten Onlineartikel behandelt drei Fälle
sexualisierter Gewalt in Österreich, wobei diese in „Nach Vergewaltigung am Linzer Hbf:
Afghane auf freiem Fuß!“ und „Somalier soll Linzerin geschändet haben“111 unterteilt sind.
Der dritte Fall wurde im Zuge des ersten Themas kurz behandelt.

106
Ebd.
107
Twitter: https://twitter.com/stz_news/status/1081605265009471489, 5.Jänner 2019
108
Butterwegge/Hentges/Sarigöz, Medien und multikulturelle Gesellschaft, S. 114
109
Ebd.
110
Anonym, „18-Jährige geschändet“
111
Ebd.
Am meisten Aufmerksamkeit erhält der erste Abschnitt, in welchem auf die Vergewaltigung
einer 18-Järigen seitens zweier afghanischer Männer eingegangen wird. Vordergründig
erscheint dabei, sowohl im Titel als auch im weiteren Artikel, die Herkunft der zwei Täter.

Die Relation der Schriftgrößen zueinander ist zunächst auffällig groß. Der eigentliche Titel,
der sich auf die Mädchen bezieht ist verhältnismäßig klein im Vergleich zur
Abschnittsüberschrift, in der die Herkunft der Täter preisgegeben wird. Das Ausrufezeichen
sticht sowohl in der Überschrift, als auch im weiteren Verlauf deutlich hervor, wirkt
dramatisierend und alarmierend. Dabei hinterlässt es nicht den Eindruck vor der generellen
Vergewaltigungsgefahr für Frauen, sondern vielmehr vor afghanischen Asylwerbern zu
warnen. Das akzentuiert gewählte Format des Fettdrucks kommt zusätzlich hinzu, wenn über
die Tat in Verbindung zu Herkunft geschrieben wird. Dabei wird sehr bildlich und detailliert
berichtet, etwa: „Der Afghanische Asylwerber, der vergangenen Samstag am Linzer
Hauptbahnhof eine 18-Jährige am helllichten Tag in eine dunkle Ecke gedrängt und
vergewaltigt haben soll, ist schon wieder auf freiem Fuß!“112

Auch in diesem Artikel ist die Wortwahl der Autoren signifikant, zum Beispiel, als der
Mittäter des gefangenen Mannes mit der Beschreibung „21-jähriger Landsmann des
Afghanen“113 vorgestellt wird, wodurch erneut die Herkunft fokussiert wird.

In einer kurzen Hintergrundgeschichte wird erklärt, ein Auto sei von der Polizei aufgrund von
Schengen – Kontrollen aufgehalten worden, als zwei afghanischen Männern mit einem
jungen Mädchen zu sichten war. Sie habe der Polizei ihr Handy mit der Notiz „Ich brauche
Hilfe!“114 gezeigt. Die Polizei trennte das Mädchen von den zwei Männern, woraufhin laut
Bericht einer der zwei dermaßen aggressiv wurde, dass Handschellen angelegt werden
mussten. Auch die Aggression und das Anlegen der Handfesseln werden im Artikel durch den
Fettdruck hervorgehoben, wodurch wiederholt die Emphase auf die Aggressionsbereitschaft
ausländischer Täter gelegt wird, die nicht nur für Frauen, sondern auch die Polizei eine
Gefahr darstellen.

Genannt wird auch die Erklärung der 18-Jährigen, wie sich der Vorfall ereignete. Sie solle in
eine dunkle Ecke gedrängt worden sein, worauf sie angefasst wurde und ihr schließlich „der

112
Anonym, „18-Jährige geschändet“
113
Ebd.
114
Ebd.
ältere Afghane […] mit den Händen derart in den Schritt [griff], dass dies rechtlich […] als
Vergewaltigung, gewertet werden kann.“115 Hier wird wieder durch den fetten Schriftdruck
die Brutalität und Barbarei der ausländischen Männer ins Zentrum gerückt, da diese nicht
bloß als männliche Täter oder Subjekte, sondern explizit als Afghanen genannt werden.

Im darauffolgenden Absatz wird ohne jeglichen Übergang von einem


Vergewaltigungsversuch eines 30 Jahre alten Mannes berichtet, dessen Herkunft in keinem
Moment erwähnt wird. Das Mädchen schaffte es in diesem Fall zu fliehen und anschließend
wird nicht länger auf den Fall eingegangen.

Im dritten Szenario lautet der Titel „Somalier soll Linzerin geschändet haben“116, wobei
wiederkehrend explizit die Herkunft des Täters im Zusammenhang mit einer brutalen
Vergewaltigung bekannt gegeben wird. Zusätzlich kommt in diesem Fall die Akzentsetzung
auf die Hautfarbe des Täters mit der Charakterisierung als „Schwarzafrikaner“117 hinzu. Der
Begriff „Schwarzafrikaner“ ist zudem, über den hier thematisierenden Kontext
hinausgehend, höchst ominös. Zum Text ist ein stereotypisierendes Bild angehängt, das auf
der linken Hälfte eine junge, phänotypisch europäisch wirkende Frau mit gesenktem Kopf
vom Rumpf auf porträtiert, während auf der rechten Hälfte des Bildes eine Statur mit
aufgesetzter Kapuze von hinten gezeigt wird, wobei das Gesicht nicht sichtbar ist. Im
Hintergrund ist ein tunnelartiger Durchgang abgebildet, mit schwacher Belichtung und ohne
Menschen.118

Aus Erfahrung kann man als Rezipient*in davon ausgehen, dass die Figur rechts einen Mann
abbilden soll, der eine Gefahr für die (weiße) Frau auf der linken Seite darstellt.
Problematisch ist bei dem bildlichen Material erstens, dass die Frau als wehr- und hilfloses,
beschämtes Opfer inszeniert wird, während zweitens zeitgleich dazu ein Stereotyp
hergestellt wird, das vermittelt, Kapuzenträger seien gemeinhin eine größere Gefahr für
deren Umgebung, als jene, die auf Kapuzen verzichten. Dies mag zunächst banalisierend
klingen, dennoch muss im popkulturellen Kontext bedacht werden, dass mit dem
Gangsterrap und dem popularisierten Ghettoimage, viele Jugendliche von eben diesem Stil

115
Ebd.
116
Anonym, „18-Jährige geschändet“
117
Ebd.
118
Vgl. Ebd.
geprägt werden, das wiederum innerhalb verschiedener gesellschaftlicher Schichten Angst
hervorruft.

5. Vergleich der Berichterstattung von Fall 1 und Fall 2


Für den nun folgenden Vergleich von Fall 1 und Fall 2 ist es wichtig anzumerken, dass es sich
bei der Analyse um zwei verschiedene Zeitungen handelt, zunächst Die Presse und
nachfolgend Wochenblick. Bewusst wurden diese zwei Blätter gewählt, um zwei
Berichtextreme aufzuweisen und diese anschließend in Relation zueinander zu setzen. In
dem weiten medialen Feld zwischen den zwei Fällen, befinden sich die restlichen
Ausführungen und Variationen medialer Berichterstattung über Kriminelle, abhängig von
ihrer Herkunft.

Die zwei genannten Artikel sind von Grund auf unterschiedlich gestaltet, sowohl hinsichtlich
ihrer Form, als auch ihres Inhaltes und des Einsatzes rhetorischer Stilmittel. Gemeinsam
bleibt einzig die Thematik der physischen und sexuellen Gewalt an Frauen.

Um bei der Form der Beispiele anzusetzen, soll in erster Linie der strukturelle Aufbau der
beiden Artikel abgeglichen werden: Während in der Presse zu einem Artikel dazugehörig
eine Geschichte, die auch im Titel klar angegeben ist, ausgearbeitet wird, leitet Wochenblick
mit einer Überschrift und einer viel auffälligeren Unterüberschrift zwar eine Geschichte ein,
baut im weiteren Verlauf allerdings zwei weitere dazu. Die zweite Geschichte wird allerdings
nicht durch eine eigene Absatzüberschrift gekennzeichnet, sondern im Zuge der ersten
angehängt. Im Vergleich zur Presse scheint Wochenblick eine Krisensituation und Gefahr
aufzeigen zu wollen. Dieses Vorhaben wird vor allem im Vergleich der visuellen Form
deutlich, indem die oberösterreichische Zeitung gezielt Textpassagen mit Fettdruck
hervorhebt, in denen ausländische Akteure als negativ oder bedrohlich auftreten, während
in der bürgerlich – liberalen Zeitung auf solche Akzentuierungen verzichtet wird.

Die Presse verzichtet ebenso auf jegliches Bildmaterial im Bericht, das auf visueller Ebene
keine zusätzlichen Sinne anregt, die weitergehend betrachtete Angst hervorrufen könnten.
Wochenblick dagegen bedient sich zweier Bilder, die beide mit Nachdruck eine düstere
Stimmung generieren und darüber hinaus Vorurteile und Angst fördern.

Inhaltlich und rhetorisch setzt die Zeitung Wochenblick einen starken Fokus auf die
afghanischen Herkunft der Täter. Die Verallgemeinerung die Männer lediglich als Ausländer
zu bezeichnen wird aufdringlich auf deren Herkunftsland spezifiziert, während es im
erstgenannten Fall zwar erwähnt, aber nicht hervorgehoben wird. Die ethnische
Abstammung der afghanischen Männer wird sogar in die Überschrift eingebaut und weitere
sechs Mal explizit erwähnt. Ebenso implizit wird jene durch Beschreibungen, wie „der 21-
Jährige Landesmann“119, anstatt ihn alleinig als Mittäter zu nennen. Im Zusammenhang
damit folgt daraufhin die Definierung des gesellschaftlichen Status‘ innerhalb der Berichte,
der in der Presse nicht deutlich wird, außer, dass es sich um einen Mann anormalen
Verhaltens handelt, der aufgrund dessen marginalisiert wird. Parallel dazu wird bei den
ausländischen Tätern deren Position als Asylwerber stetig erwähnt und unterstrichen.

Ein weiterer ausschlaggebender Punkt ist das Hinterfragen der Tätermotive, welche die
Presse schon im Titel beschriebt und im weiteren Verlauf genauer erklärt. Die Möglichkeit
einer „Beziehungstat“120 wurde anfangs ebenso nicht ausgeschlossen. Als jedoch klar wurde,
dass zwischen Täter und Opfer kein Beziehungsverhältnis gegeben war, wurde die „Frust“121
zur Begründung eines nicht zurechnungsfähigen Mannes. Konträr dazu wird in keinem
Moment die Tat der afghanischen Männer hinterfragt. Bei ihnen wird die Gewalt als
naturgegeben dargelegt und die Begründung geht, wenn auch nicht explizit, auf die
ethnische Herkunft zurück. Diese scheint auch der Grund für das erhöhte
Aggressionspotenzial zu sein, weshalb, wie bereits erwähnt, mit Fettdruck das Anlegen von
Handschellen als nötig erklärt wird. Über den Ablauf der Gefangennahme des
österreichischen Täters wird nicht berichtet. Erwähnt wird nur, dass er zunächst die Tat nicht
gestehen wollte, es schlussendlich aber dennoch tat. Dadurch wurde ein Bild eines
perversen, frustrierten Mannes konstruiert, der trotz allem mit der Polizei kooperiert und
sich festnehmen lässt.122 So erschient der Österreicher, ungeachtet dessen, was er
angerichtet hat, als weniger gefährlich im Vergleich zu den afghanischen Asylwerbern.

Nicht nur aufgrund von Rechtfertigungen und Begründungen werden einheimische Täter
und deren Taten verharmlost, sondern auch durch eine verschönernde und darüber hinaus
relativierende Rhetorik in den Berichterstattungen, wie etwa statt ins Koma, „in Tiefschlaf
versetzt“123.

119
Anonym, „18-Jährige geschändet“
120
Anonym, „Frau in Wien ‚aus Frust‘ mit Eisenstange brutal attackiert“
121
Ebd.
122
Vgl. Anonym, „Frau in Wien ‚aus Frust‘ mit Eisenstange brutal attackiert“
123
Ebd.
Eine Gemeinsamkeit der zwei Berichtfälle, die zum Schluss zu erwähnen ist, ist das beinahe
gänzliche Ausblenden der Opfer bzw. Überlebenden und der absolute Fokus auf die
männlichen Täter. Es wird höchstens am Anfang der Zustand der Frauen erwähnt oder was
die Täter ihnen angetan haben, wobei weiblichen Akteurinnen eine sehr passive Rolle
zugeschrieben wird.
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die auftretenden gesellschaftlichen
Phänomene, die sich nur schwierig terminologisch definieren und abgrenzen lassen, stark
von medialen Einflüssen gelenkt werden. Mangelndes Verständnis in den verschiedenen
Kulturen und historische Gegebenheiten sind zwar Faktoren, die grundlegende für
Rassismus, Sexismus und sexualisierte Gewalt sind, diese werden allerdings zusätzlich medial
intensiviert.

Durch eine ausgewählte Art des Berichtens, können Printmedien und Online – Zeitungen,
sowie alle anderen Medienformate, den Fokus auf die Gefahr immigrierender Menschen, vor
allem der Männer, maximieren. Daraufhin schaffen sie es, Angst gegenüber dieser
Personengruppe zu produzieren, woraus Verhaltensmuster von Aversion, Feindlichkeit bis
hin zu beispielsweise Rassismus hervorgehen.

Die Auseinandersetzung mit dieser Thematik lässt einerseits die Wichtigkeit von Aktionen
gegen Rassismus, Sexismus und sexualisierte Gewalt verstehen, beginnend im persönlichen
Alltag, wo bereits kleine Veränderungen geschafft werden können. Andererseits ist die
Bedeutung der Informierung aus verschiedenen Quellen und das distinguieren zwischen
Nachrichten und Wahrheit, von gleichem Gewicht.124

Ein weiteres, damit zusammenhängendes Thema, welches allerdings den Rahmen dieser
Arbeit deutlich sprengen würde, dennoch zur Untersuchung interessant wäre, ist die
Hypersexualisierung afrikanischer Männer und das fetischistische Begehren des
„Exotischen“.

124
Vgl. Lippmann, Public Opinion, S.358
Quellenverzeichnis
Anonym, „18-Jährige geschändet. Nach Vergewaltigung am Linzer Hbf: Afghane auf freiem
Fuß!“, Wochenblick, https://www.wochenblick.at/nach-vergewaltigung-am-linzer-hbf-
afghane-auf-freiem-fuss/ 16.7.2018, 7.3.2019

Anonym, „Frau in Wien ‚aus Frust‘ mit Eisenstange brutal attackiert“, Die Presse,
https://diepresse.com/home/panorama/wien/5555170/Frau-in-Wien-aus-Frust-mit-
Eisenstange-brutal-attackiert 4.1.2019, 7.3.2019

Beißwanger, Florian/Gieler, Wolfgang, Migranten im medial-politischen Spannungsfeld.


Verzerren Politik und Medien das Bild von Migranten in der öffentlichen Wahrnehmung?,
Bonn: Scientia Bonnensis

Butterwegge, Christoph/Hentges, Gudrun/Sarigöz, Fatma (Hg.), Medien und multikulturelle


Gesellschaft, Opladen: Leske + Budrich 1999

Butterwegge, Christoph/Hentges, Gudrun (Hg.), Massenmedien, Migration und Integration.


Herausforderungen für Journalismus und politische Bildung, Wiesbaden: VS Verlag für
Sozialwissenschaften 2006

Delhaes, Daniel, Politik und Medien. Zur Interaktionsdynamik zweier sozialer Systeme,
Wiesbaden: 2002

Eyssel, Friedericke, „Vergewaltigungsmythen – Konzept, Funktionen und Konsequenzen“, in:


Selber Schuld!? Sexualisierte Gewalt – Begriffsdefinition, Grenzziehung und professionelle
Handlungsansäze, Wien: 3./4.11.2011

Fels, Eva/Fink, Dagmar, Impulsreferat zum Workshop: Was ist Sexismus? Was haben
feministische Strategien mit Transgender – Politiken zu tun?,
http://eva.transgender.at/Loc/sexismus.pdf Wien, 02.02.2002, Zugriffsdatum 21.02.2019

Hess, Sabine/Langreiter, Nikola/Timm, Elisabeth (Hg.), Intersektionalität revisited.


Empirische, theoretische und methodische Erkundungen, Bielefeld: transcript 2011

Hund, Wulf D., Rassismus. Soziologische Themen, Bielefeld: transcript 2007

Kerner, Ina, Differenzen und Macht. Zur Anatomie von Rassismus und Sexismus,
Frankfurt/Main: Campus Verlag 2009
Lautmann, Rüdiger, „Sexuelle Gewalt“, in: Soziologische Revue, hrsg. v. Betina Hollstein, Uwe
Schimank, Olaf Struck, Anja Weiß, Bremen: RWS Verlag 1997, S. 202 – 215

Lippmann, Walter, Public Opinion, New York 1922

Mecheril, Paul/Varela, Maria do Mar Castro (Hg.), Die Dämonisierung der Anderen.
Rassismuskritik der Gegenwart, Bielefeld: transcript 2016

Schulz, Winfried, Politische Kommunikation. Theoretische Ansätze und Ereignisse


empirischer Forschung zur Rolle der Massenmedien in der Politik, Opladen: 1997

Zuser, Peter, „Die Konstruktion der Ausländerfeindlichkeit in Österreich. Eine Analyse des
öffentlichen Diskurses“, Institut für Höhere Studien (IHS), Wien, 1996

Das könnte Ihnen auch gefallen