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Frühjahrssemester 2023
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Organisation der Veranstaltung
Leistungskontrolle 1. Termin:
Mittwoch, 14. Juni 2023, 13.00 – 14.30 Uhr
2. Termin:
Donnerstag, 7. September 2023, 09.00 – 10.30 Uhr
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Unterlagen zur Vorlesung
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Lehrbuch
Christian Homburg, Sabine Kuester und Harley Krohmer vermitteln Studierenden und
Praktikern die Grundlagen des Marketingmanagements. Der Leser erhält in kompakter
Weise eine systematische Einführung in die Denkweisen, Konzepte, Methoden und
Instrumente des Marketings. Die Themenauswahl und -aufbereitung sind dabei
insbesondere auf die Anforderungen an Studierende im Einführungsstudium
zugeschnitten, dienen aber ebenfalls als Grundlage für weitere Veranstaltungen des
Lehrstuhls. Rechen- und Praxisbeispiele sowie Case Studies unterstützen das
Verständnis und ermöglichen dem Leser die eigenständige Bearbeitung von
Fragestellungen im Marketing.
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Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Grundlagen
2. Theoretische Perspektive
3. Informationsbezogene Perspektive
4. Instrumentelle Perspektive
4.1 Grundlagen der Produktpolitik
4.2 Grundlagen der Preispolitik
4.3 Grundlagen der Kommunikationspolitik
4.4 Grundlagen der Vertriebspolitik
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1. Allgemeine Grundlagen
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Märkte als Bezugs- und Zielobjekte des Marketings
Nachfrager Anbieter
Akteure
auf einem
Interessen- Markt Vertriebs-
vertretungen partner
Staatliche
Einrichtungen
Anbieter Produkte
Bedürfnisse
Abenteuer
kulturelle Weiterbildung
Anbieter 2
kulinarische Genüsse
Anbieter 1
körperliche Fitness
Nachfrager
Unternehmens-
Marktorientierte
Relationship
Marketing
führung
Marketing- Marketing-
implementierung implementierung
vgl. Folie 9
Beziehungsorientierte
Aktivitätsorientierte Definition Führungsorientierte Definition
Definition
Bündel von marktgerichteten Ziel des Unternehmens bzw. der „Marketing ist die bewusst marktorientierte Führung
Aktivitäten eines Unternehmens Marketingfunktion = Aufbau, Erhalt des gesamten Unternehmens oder marktorientiertes
→ Betonung des Marketingmix und Stärkung von Kunden- Entscheidungsverhalten in der Unternehmung.“
beziehungen (Meffert 2000, S. 8) → Betonung der unternehmens-
→ Hervorhebung von internen Rahmenbedingungen für die Ausrichtung
Kundenbeziehungen der Unternehmensaktivitäten am Markt
Integrative Marketingdefinition:
Marketing hat eine unternehmensexterne und eine unternehmensinterne Facette.
• Unternehmensexterne Facette: Marketing = Konzeption und Durchführung marktbezogener Aktivitäten eines Anbieters gegenüber
(potenziellen) Nachfragern seiner Produkte. Diese marktbezogenen Aktivitäten beinhalten die systematische Informationsgewinnung über
Marktgegebenheiten sowie die Gestaltung des Marketingmix.
• Unternehmensinterne Facette: Marketing = Schaffung der Voraussetzungen im Unternehmen für die Durchführung der marktbezogenen
Aktivitäten. Dies schliesst insbesondere die Führung des gesamten Unternehmens nach der Leitidee der Marktorientierung ein.
• Sowohl die externen als auch die internen Ansatzpunkte des Marketings zielen auf eine im Sinne der Unternehmensziele optimale
Gestaltung von Kundenbeziehungen ab.
Product
Produktpolitik
Place Price
Vertriebspolitik Preispolitik
Promotion
Kommunikationspolitik
I. Theoretische
Perspektive
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2. Theoretische Perspektive
-
Konsumentenverhalten
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Definition Konsumentenverhalten
> Beschaffung
> Verbrauch
> Übertragung
> Entsorgung
von Gütern, Dienstleistungen und Ideen.
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Kategorisierung von Käuferverhalten
Käuferverhalten
Kaufverhalten von
einzelnen Individuen Kaufverhalten von
Organisationen
(= Konsumentenverhalten)
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Konsumentenverhaltensforschung
Erkenntnisobjekt Konstruktbeispiele
Motivation, Persönlichkeit,
Psychologie Individuum
Wahrnehmen, Lernen
Verhalten sozialer
Soziologie Konflikt, Macht, Rolle, Schicht
Einheiten
• Wie nehmen Konsumenten Informationen auf? • Wie lässt sich die Informationsbeurteilung der Konsumenten
durch Marketingaktivitäten steuern?
Informations- • Wie beurteilen Konsumenten Informationen?
verarbeitung • Wie können durch das Marketing günstige Voraussetzungen dafür
• Wie speichern Konsumenten Informationen? geschaffen werden, dass die Konsumenten die gewünschten
• Wie rufen Konsumenten Informationen aus ihrem Informationen speichern?
Gedächtnis ab? • Wie kann die Erinnerung von Konsumenten durch das Marketing
gefördert werden?
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Marketing und Konsumentenverhalten (2)
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Zentrale Konstrukte des Konsumentenverhaltens
– Aktivierung (1) –
Aktivierung:
Ausdruck für die Erregung („psychische Aktivität“) von Konsumenten, die sie zum Aktivsein
stimuliert.
vgl. Homburg, Kuester und Krohmer (2013)
Wache
Leistungs- Aufmerksamkeit
fähigkeit
Entspannte Starke
Wachheit Erregung
Schlaf Panik
Aktivierungsgrad
Aktivierende Ausrichtung einer Person auf einen als positiv (oder negativ) bewerteten
Zielzustand.
in Anlehnung an Rheinberg (1995)
> In der Konsumentenverhaltensforschung ist die Motivationstheorie von Maslow (1970, 1975) am
weitesten verbreitet (siehe nächste Folie).
> Untersuchung der Frage, welche Motive das Verhalten des Konsumenten bestimmen
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Grundlegende Bedürfniskategorien nach Maslow und
Möglichkeiten der Ansprache durch Marketinginstrumente
• Anerkennung durch Bekannte aufgrund des Kaufs • Kommunikationspolitik: Betonung der Bedeutung des
Aner- und des Tragens modischer Kleidung Produktes für die soziale Anerkennung (z.B.
kennung • Verwendung des Produktes als Statussymbol, z.B. exklusive Uhrenmarke)
Luxusauto • Preispolitik: hohe Preise
Augenblicklicher oder anhaltender Gefühlszustand eines Individuums, der zumeist mit (mehr
oder minder starker) körperlicher Erregung verbunden ist.
vgl. Homburg, Kuester und Krohmer (2013)
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Zentrale Konstrukte des Konsumentenverhaltens
– Emotionen (2) –
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Zentrale Konstrukte des Konsumentenverhaltens
– Emotionen (3) –
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Zentrale Konstrukte des Konsumentenverhaltens
– Involvement (1) –
Involvement:
Zielgerichtete Form der Aktivierung des Konsumenten zur Suche, Aufnahme, Verarbeitung und
Speicherung von Informationen.
Trommsdorff (2004)
A person’s perceived relevance of the object based on inherent needs, values, and interests.
Zaichkowsky (1985)
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Zentrale Konstrukte des Konsumentenverhaltens
– Involvement (2) –
> Geringe wahrgenommene Wichtigkeit des Produktes > Hohe wahrgenommene Wichtigkeit des Produktes
> Passives/wiederkehrendes Entscheidungsverhalten > Aktiver/komplexer Kaufentscheidungsprozess
> Konsument sucht nach einem akzeptablen Niveau der > Konsument versucht, die Zufriedenheit zu
Zufriedenheit maximieren
> Kauf derjenigen Marke, die am wenigsten Probleme > Kauf derjenigen Marke, die am meisten Nutzen
verursacht bringt
> Kauf basiert auf wenigen einfachen Kriterien > Kauf erfolgt nach ausführlichem Vergleich
verschiedener Marken (viele Kriterien)
Wichtig Unwichtig
Brauchbar Unbrauchbar
Wertvoll Wertlos
Interessant Langweilig
Einfach Schwierig
Trivial Komplex
Die Werte eines Konsumenten können definiert werden als die dauerhafte Überzeugung, dass
ein bestimmtes Verhalten wünschenswert oder gut ist. Werte bilden einen „internen
moralischen Kompass“ und beeinflussen die Zielvorstellungen, Einstellungen und Motive
des Konsumenten. Die Gesamtheit der Werte eines Konsumenten wird als Wertesystem
bezeichnet.
vgl. Homburg, Kuester und Krohmer (2013)
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Zentrale Konstrukte des Konsumentenverhaltens
– Werte und Lebensstil (3) –
Öffentlichkeit
Ordnung − Materieller − Ich- − Eigenverantwortung
− Leistung und Wohlstand − Selbstverwirk- Bezogenheit Kommunikation − Nutzenorientierung
Protest,
Disziplin − Soziale lichung − Erlebnis- − Authenzität − Wunsch nach
− Leben, um zu Sicherheit − Alternative orientierung − Prosperität/ Unterstützung
arbeiten − Aufsteigen Lebenswege − Oberflächlich- Leistung − Sicherheit und
− Pflichtgefühl − Prestige − Konsumkritik keit − Realismus Verlässlichkeit
− Konsum − Soziale − Selbstdar- − Flexibilität − «Embedded
Bewegungen: stellung individuality»
Frieden, − Gestalten und
Ökologie, partizipieren
Frauen, − Nachhaltigkeit und
Psychoboom soziale
Verantwortung
Aufbauen und Haben und Sein und Geniessen und Sein, Haben ?
Erhalten Zeigen Selbstbestimmung Exponieren und geniessen
UK
• Singularity
• Difficult to express
feelings
• Not tactile
Germany
• Tangible reality
• Concrete pleasure
France
• Search for quality of
life/well being
Spain
• Human Italy
interaction
• Religious
• Sharing
idealism
• Harmony
• Community
• Curiosity
Umfeldfaktoren
Informations-
suche Gehirn
Kurzzeitgedächtnis
(Arbeitsspeicher):
Informations- Informations-
aufnahme beurteilung
Informationen/ (selektiv)
Reize
Informations- Informations-
Sensorisches abruf speicherung
Informations- Gedächtnis
Langzeitgedächtnis:
aufnahme Gespeicherte
Informationen
Zentrale Aussagen
> Märkte sind durch Unsicherheit und unvollständige Informationen geprägt
> Verschiedene Arten von Unsicherheit:
Unsicherheitsarten
Ereignisunsicherheit Marktunsicherheit
Unsicherheit in der
Verhaltensunsicherheit Qualitätsbeurteilung von
Leistungen
> Abbau der Unsicherheiten verursacht Informationskosten, deren Höhe insbesondere durch die
Eigenschaften der Güter beeinflusst wird, über die sich die Marktteilnehmer informieren wollen
Anteil an
> Unterschiedliche Strategien zur Überwindung Vertrauens-
von Unsicherheit: eigenschaften
Restaurantbesuch
Haushaltsbesen
100% 100%
Auto
Hoch Hoch
Qualität der
Hohe Elaborations-
Motivation Fähigkeit Zentrale Route Argumente
wahrscheinlichkeit
wichtig
Gering Gering
Niedrige Periphere
Elaborations- Periphere Route Reize
wahrscheinlichkeit wichtig
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Elaboration Likelihood Model: Einflussgrössen
> Motivation
— Involvement
— Verantwortung des Konsumenten für die zu treffende Entscheidung
— Need for Cognition
> Fähigkeit
— Grad der Ablenkung
— Vorwissen
— Häufigkeit der Konfrontation mit der Information
— Verständlichkeit der Information
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Elaboration Likelihood Model: Periphere Reize
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Zentrale lerntheoretische Ansätze
Lerntheoretische Ansätze
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Lernen am Modell (1)
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Lernen am Modell (2)
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Kaufentscheidung – Das Evoked Set
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Kaufentscheidung – Typologisierung von Kaufentscheidungen
Kognitives Involvement
niedrig hoch
Impulsive Kaufentscheidung
Extensive Kaufentscheidung
(z.B. Kauf von Modeschmuck,
hoch (z.B. Kauf einer Immobilie, eines
Süssigkeiten an der Kasse im
Autos)
Supermarkt)
Emotionales
Involvement Primär rationale Kauf-
entscheidung
Habitualisierte Kaufentscheidung
niedrig (z.B. Kauf eines Versicherungs-
(z.B. Kauf von Milch, Brot)
produktes, eines Investment-
fonds)