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Lesedidaktik: Behaltenscheck-Zusammenfassung

1. Modul – „Lesekompetenz“
2. Modul – „Leseleistungsstudien“
1. Deutschland erreichte bei PISA 2018 im Lesen 498 Punkte. Da Sie
Lehramt studieren, werden Sie gefragt, ob das im internationalen
Vergleich gut oder schlecht ist. Was können Sie über diesen Wert
sagen?
- Der Wert liegt wesentlich über dem OECD- & europäischen
Durchschnitt. Er ist in Ordnung, aber es liegt immer noch eine sehr
hohe Leistungsstreuung vor. Diese Streuung ist in der Realschule am
höchsten.

2. Die deutschen Grundschüler*innen erreichten in IGLU bei der


Lesekompetenz 2016 insgesamt 537 Punkte. Was bedeutet das?
- Obwohl Deutschland über die Jahre konstant geblieben ist, schneidet
es EU-weit eher schlechter ab, während andere Staaten enorm
aufgeholt haben.

3. Nennen Sie drei zentrale Konsequenzen, die das deutsche


Bildungssystem aus PISA und IGLU ziehen sollte! Wo sollten
bildungspolitische Maßnahmen vor allem ansetzen?
- Lesen auch an weiterführenden Schulen fördern ; Leistungsstreuung
geringer halten: Lesetandem

4. Welche Schüler*innen werden bei PISA und IGLU als sogenannte


Risikoschüler*innen bezeichnet?
- Beide: Schüler*innen mit Migrationshintergrund, Beachtung des
sozio-ökonomischen Hintergrunds, Jungen
PISA: Schüler*innen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche, alle
Schüler*innen, die schlechter sind als Kompetenzstufe 2
IGLU: Alle Schüler*innen, die unter Kompetenzstufe 3 liegen

5. Welche Unterrichtsmaßnahmen sollten als Konsequenz aus PISA für


den Deutschunterricht ergriffen werden?
- Die Differenzierung zwischen Schüler*innen, die schwach sind und
welchen, die nur so scheinen DIAGNOSTIK!

6. Nennen Sie ein für Sie spannendes Ergebnis von DESI.


- ca. zur gleichen Zeit getestet wie PISA: Lese- und Schreibkompetenz
steigt NICHT innerhalb eines Schuljahres (Getestet: 8 x 8. Klassen)

7. Was soll der VERA-Test für die konkreten Lehrkräfte leisten?


- Eine Rückmeldung über Stärke und Schwächen der Schüler*innen für
Lehrkräfte und Schulen; soll die Verzerrungstendenzen aufheben

3. Modul – „Diagnostik I: Diagnose der hierarchieniedrigen Prozesse“


1. Nennen Sie vier Subfacetten der Leseflüssigkeit, die man mit Hilfe
geeigneter Verfahren „diagnostizieren“ kann.
- Dekodiergenauigkeit, Automatisierung der Dekodiergenauigkeit,
Intonation und Lesegeschwindigkeit

2. Wie schnell sollten Schüler*innen beim leisen Lesen in etwa lesen,


damit man von einer problemlosen Sinnentnahme ausgehen kann?
- 100 Wörter pro Minute (250 WpM = gute Voraussetzung für
Studenten)

3. Wann erreichen die guten, mittleren und schwachen Leser*innen


diese Geschwindigkeit in etwa?

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- Starke: Anfang/Mitte 3. Jahrgangsstufe
Mittlere: Ende 4. Jahrgangsstufe
Schwache: Ende 6. Jahrgangsstufe

4. Wie berechnet man die Dekodiergenauigkeit nach Rasinki?


- (Anzahl fehlerfreier Wörter / Anzahl gelesener Wörter) * 100%

5. Welche Aspekte können bei der Intonationsfähigkeit möglichst


objektiv erfasst werden?
- Tempo, Ausdruck, Phrasierung und Interpunktion

6. Nennen Sie Vor- und Nachteile von standardisierten und


informellen Tests!

Standardisierte Tests Informelle Tests

Vorteile Nachteile Vorteile Nachteile


Klasse kann Ist teuer Prüft den Kein größerer
eingeordnet aktuellen Vergleichsrahmen
werden Unterrichtsstand vorhanden

Misst die Ist nicht auf dem


Subfacetten aktuellen
Unterrichtsstand
Theoriekonform

7. Welche Kriterien muss ein standardisierter Test erfüllen?


- Reliabilität, Validität (wichtigstes Kriterium bei der Testerstellung!),
Objektivität (genaue Angaben im Voraus!)

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8. Was können Sie tun, damit auch informelle Tests sich diesen
Kriterien nähern?
- Genaue Überlegung, wie ich messen kann, was ich messen will
Vorwissen ausklammern
Verschiedene Aufgabenformate
Kriterien im Voraus festlegen

9. Nennen Sie zwei Lesetests, die sich für die Grundschule eignen.
- ELFE-Test und SLS-Test (2-4 und 5-8 Jahrgangsstufe, aber auch 2-9
Jahrgangsstufe)

10. Nennen Sie zwei Lesetests, die sich für die Sekundarstufe eignen.
- SLS-Test und LGVT (Lesegeschwindigkeits- und -verstehenstest)

4. Modul „Förderverfahren I: Lautleseverfahren“


1. Welche Traditionen des Deutschunterrichts werden von der
Forschung als mögliche Ursachen für das schlechte Abschneiden bei
PISA gesehen?
- Das Reihumlesen – die meisten lesen nicht mit, der Druck auf
schwache Leser*innen wächst

2. Aus welchen Subkompetenzen setzt sich die „Fluency“ zusammen?


- Intonation, Lesegeschwindigkeit, Dekodiergenauigkeit,
Automatisierung der Dekodiergenauigkeit

3. Wie funktionieren Lautlesetandems laut dem Frankfurter Modell?


- Die Klasse wird in zwei Hälften (starke Leser = „Lesetrainer“ und
schwache Leser = „Lesesportler“) geteilt. Die „Gleichplatzierten“ jeder
Liste lesen zusammen, während der Lesetrainer das Tempo,
Intonation, etc. vorgibt, „Vom Trainer hängt der Erfolg ab“

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4. Auf welche Leistungen wirken sich Lautleseverfahren besonders
günstig auf?
- (Intonation), Lesegeschwindigkeit, Dekodiergenauigkeit (Text wird so
lange gelesen, bis man keine Fehler mehr macht), Textverständnis
(beiläufig)

5. Welche Möglichkeiten haben Sie, um Lesetandems zu bilden?


- Listenverfahren

6. Wie lange und wie oft sollte man Lautleseverfahren durchführen,


damit sie nachhaltig wirken?
- Der Trainingszeitraum beträgt mindestens 8 Wochen, in denen etwa
dreimal pro Woche etwa 15-20 Minuten geübt wird. Danach ist das
Lautleseverfahren immer wieder zu wiederholen, um es zu stützen.

7. Nennen Sie drei eingeführte Verfahren für Lautlesetrainings!


- In der Klasse, per Audio-File Tandem, FiLBY (Lesen durch Hören) und
Lesetheater (wiederholtes Lautlesen)

8. Warum ist es wichtig, Protokolle der Leseentwicklung zu führen?


- Damit die Fortschritte für sowohl den Trainer als auch den Sportler
wahrnehmbar sind.

5. Modul „Diagnostik II: Diagnose der hierarchiehohen Prozesse“


1. Beschreiben Sie, wie textimmanente Informationen und externes
Wissen zusammenwirken müssen, um zum Textverstehen zu führen.
- Man muss ein Vorwissen besitzen, um einen Text verstehen zu
können.

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2. Nennen Sie typische Fragen bzw. Aufgaben, die auf verschiedene
Ebenen des Verstehensprozesses zielen (z.B. Einzelinformation
entnehmen, etc.)
- Niedrigste: Benennungsaufgaben
Höchste: Zusammenhänge erklären
Lokal: 2 Sätze miteinander verknüpfen („… hat längere Ohren.“
„Wer hat die kürzeren Ohren?“)

3. Nennen Sie drei Vorteile, die standardisierte Tests bieten.


- Normtabelle, Gütekriterien, Allgemein Validität, unaufwendig

4. Welche Tests eignen sich zur Erfassung lokalen Kohärenz? Wie


funktionieren diese?
- Lückentest, cloze (= Keine Antwortalternativen gegeben) oder maze
(welches von (zumeist drei) angebotenen Wörtern passt am besten
oder Lücken sind systematisch (jedes siebte Wort) oder nur bei
Schlüsselbegriffen gesetzt)

5. Welche Tests eignen sich zur Erfassung globaler Kohärenz? Wie


funktionieren diese?
- Das Text- und Sinnverständnis wird mit Hilfe von offenen Aufgaben,
multiple choice Aufgaben (aufwendiger) oder Zusammenfassungen
gemessen.

6. Warum sollten Sie sich genau an das Manual halten, wenn Sie einen
standardisierten Lesetest durchführen?
- Damit der Test richtig ausgewertet werden kann (gleiche
Voraussetzungen) und damit der sogenannte „Testleiter-
Effekt“ verhindert wird.

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7. Beschreiben Sie, wie der Lesetest BYLET funktioniert.
- Text- und Aufgabenschwierigkeit explizit im Testmodell
berücksichtigt, adaptiv (Schwierigkeit steigt an), keine Unterschiede in
der Lösungshäufigkeit nach Geschlechtern, Einfluss des Weltwissens
weitgehend minimiert

6. Modell „Förderverfahren II: Lesestrategietrainings 1“


1. Inwiefern ist der Vergleich von Strategien mit „Werkzeugen“ des
Leseverstehens eine zutreffende Metapher?
- Die Lesestrategien bieten eine enorme Erleichterung bei Hürden.

2. Nennen Sie Prozesse, die das selbstregulierte Lesen steuern!


- Das selbstregulierte Lernen wird metakognitiv gesteuert, das heißt
es besteht aus Motivation, Zielsetzung, Planung, Auswahl der
Strategie, Überwachung, Evaluation/Ergebnisbewertung (Merkhilfe:
Sport)

3. Warum werden Selbstregulierungsstrategien auch als


metakognitive Strategien bezeichnet?
- Metakognitiv bedeutet so viel wie Planung, demnach muss man bei
Selbstregulierungsstrategien zuerst sein Vorgehen planen, bevor man
es umsetzt.

4. Durch kognitive Lesestrategien kann das Leseverstehen vertieft


werden. Wie lassen sich diese einteilen und welche
Verstehensleistungen unterstützen sie konkret?
- Elaborierende Strategien: Ausweiten und vertiefen, Austausch,
andere Quellen, Vorwissen mit Hilfe von z.B. Stichpunkten bewusst
machen Alles, was über den Text hinaus geht
Ordnende Strategien: Text nach Informationen filtern Ziel: Text
zusammenfassen, Zwischenüberschriften, Abschnitte einteilen

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Wiederholende Strategien: Jede Art der Wiederholung, erst
überfliegen, lautlesen

5. Inwiefern tragen Stützstrategien zum Leseerwerb bei?


- Die richtige Umgebung, Werkzeuge und Ruhe trägt insofern zum
Leseewerb bei, als dass sie den Leser dabei unterstützen, sein Ziel zu
erreichen.

6. Strategien helfen dabei, ein mentales Modell aufzubauen.


Beschreiben Sie den Vorgang, wie ein mentales Modell entsteht und
Strategien dabei unterstützen.
- Ein mentales Modell entsteht dadurch, dass die Informationen aus
dem Text an bereits vorhandenes Vorwissen anknüpfen. Die
Strategien unterstützen den Prozess deswegen, weil sie dabei helfen,
welche Informationen notwendig sind, um das mentale Modell zu
vervollständigen.

7. Inwiefern spielt das Ziel des Lesens eine wichtige Rolle?


- Ohne ein konkretes Ziel, ist das Lesen sinnlos, denn wenn man nicht
weiß zu welchem Zweck (Vergnügen, Filtern bestimmter
Informationen, …) einen Text liest, dann fällt es einem viel schwerer.

8. Nennen Sie je eine Strategie vor, während und nach dem Lesen, die
Sie wichtig finden.
- Vor dem Lesen: Vorwissen aktivieren, Fragen stellen, Aufgaben
durchlesen
Während dem Lesen: Wichtige Begriffe markieren
Nach dem Lesen: Fragen beantworten, Mindmap erstellen

9. Warum ist es wichtig, dass die Lehrkraft die Strategien zuerst


„modelliert“, bevor die Kinder sie selbst anwenden?

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- Da die Lehrkraft quasi als Vorbild für die Schüler*innen fungiert, ist
es wahrscheinlicher, dass die Schüler*innen diese Strategien auch
selbst anwenden. Außerdem ist es hilfreich, denn so lernen die
Schüler*innen, wie ein „Experte“ handelt und dass dieses Vorgehen
das Lesen offensichtlich erleichtert. Und die Schüler*innen lernen
gleich die korrekte Ausführung der Strategien.

10. Welche Prozesse sollte die Lehrkraft als Modell „vormachen“?


- Selbstbestärkungsstrategien, Selbstmotivationsstrategien

7. Modul „Förderverfahren III: Lesestrategietrainings 2“


1. Beschreiben Sie kurz zwei Strategietrainings für die Grundschule in
ihren wichtigsten Merkmalen.
- FiLBY: 2. – 4. Jahrgangsstufe (Schüler*innen lernen, wie sich
vorbereiten müssen, wie sie Informationen finden und diese sichern)
Captain Carlo: 14 Einheiten

2. Beschreiben Sie kurz zwei Strategietrainings für die Sekundarstufe


in ihren wichtigsten Merkmalen.
- Textdetektive: 7 Strategien, Kombination aus verschiedenen Texten
Lesedetektive: 4 Strategien

3. Stellen Sie sich vor, Sie sollen dem Kollegium, an dem Sie Ihr
Praktikum/Referendariat antreten, kurz beschreiben, wie das FiLBY-
Training im Großen und Ganzen funktioniert!
- Das FiLBY-Training ist fächerübergreifend einsetzbar und
lehrplanbezogen. Es gibt nachweisbare Effekte und die
„verlorene“ Zeit kann sehr schnell wieder aufgeholt werden. FiLBY
besteht aus narrativen Texten, bei denen es keine
Wortschatzprobleme gibt, da sich der Wortschatz ständig wiederholt
und aus Sachtexten. Die Strategie für die narrativen Texte ist auf

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Figuren, Situationen und Handlungsstränge abgezielt, während die
Sachtexte zuerst überflogen werden, dann wird, während dem Lesen,
das Wichtigste markiert und anschließend eine Mindmap erstellt.

4. Erklären Sie, warum es sinnvoll ist, in einem Strategietraining


sowohl fiktionale Texte wie auch Sachtexte zu kombinieren.
- Beide Textarten sind essentiell für die weitere Schullaufbahn der
Schüler*innen und außerdem bedürfen beide Textsorten
verschiedene Strategien, weswegen diese vertieft werden müssen.

5. Schildern Sie knapp, wie eine Strategieeinführung funktioniert.


- Modellieren, Erklären, Nachmachen, Üben

6. Welche drei basalen Lesestrategien vermittelt das FiLBY-Sachtext-


Lesetraining?
- Überfliegen, Informationen filtern, Informationen weiterverwenden

7. Wie viele Wochen sollten Sie mindestens mit der


Strategieeinführung und deren Sicherung verbringen?
- Die Mindestzeit beträgt 5-6 Wochen. Danach sind die Strategien
immer wieder zu wiederholen/auffrischen/vertiefen/anwenden.

8. Welche Funktion erfüllt das Fluglotsen-Logbuch im FiLBY-Training?


- Es dient zur Anleitung (Schritt-für-Schritt-Erklärungen) und als
Erinnerungshilfe.

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9. Wie funktioniert das reziproke Lehren und Lernen und inwiefern
verwirklicht FiLBY dieses Prinzip?
- Durch das gemeinsame Lernen (erst mit der Lehrkraft als Modell und
dann in Vierer-Gruppen), fällt es den Schüler*innen leichter, die
einzelnen Schritte zu verinnerlichen und sie profitieren durch den
ständigen Austausch.

10. Nennen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen FiLBY,


Captain Carlo und den Textdetektiven.
- FiLBY: Eigentlich nur für die 3. Jahrgangsstufe entwickelt
Textdetektive: Wird zum ersten Mal in der 4. Jahrgangsstufe
eingeführt und in der 5. Bis 7. Klasse nochmals aufgegriffen und
vertieft
Captain Carlo: Entwickelt für die 4. Und 5. Jahrgangsstufe

8. Modul „Texte vereinfachen und erstellen: Kriterien der Textqualität“


1. Erklären Sie, warum viele Texte, die in der Schule eingesetzt
werden, für das effektive Lernen nicht geeignet sind.
- Tendenz zur Nominalisierung und Partizipialkonstruktion, hoher
Fachwortschatz, fehlendes Wissen über Textmusterstrukturen,
Syntax, Passiv

2. Beschreiben Sie textuelle Merkmale, die das Leseverstehen


erschweren können.
- bei 1. Genannt (Schulbücher weisen diese Strukturen auf) v.a. in der
Mathematik, Fachbegriffe werden mit Fachbegriffen erklärt

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3. Wählen Sie aus den folgenden Überschriften die beste aus und
begründen Sie Ihre Auswahl:
- Die Corona-Impfung
- Impfstoff gegen Corona gefunden
- Was macht der Impfstoff in meinem Körper?
- Wie schützt ein mRNA-Impfstoff gegen Corona?
- Überschrift 3 und 4 Fragestellung (gut für
Anschlusskommunikation), Aktivierung des Vorwissens

4. Was versteht man unter advanced organizer und warum sollte man
sie einsetzen?
- Advanced organizer stehen vor dem Text (Der folgende Artikel …,
dazu wird erst …, danach … und zuletzt …) und geben einen Überblick

5. Nennen Sie Signalwörter, die den Leser*innen helfen,


Textstrukturen besser zu durchschauen.
- Erstens …
- Es gibt drei Gründe …
- Im Folgenden …
- Vorteile …
- Im Anschluss …
- Negative Aspekte …

6. Über welche Textmerkmale geben Lesbarkeitsindizes Auskunft?


- Indizierte Zahl = Jahrgangsstufe; Wort- und Satzlänge
ausschlaggebend
- gSmog (g = German)

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7. Nennen Sie zwei bekannte Lesbarkeitsindizes.
- LIX (komplizierter) (psychometrika.de)
- gSmog

8. Wie funktioniert das Textanalyseprogramm RATTE?


- RATTE gibt Auskunft über viele Informationen und bietet
Anhaltspunkte zur Textüberarbeitung.

9. Nennen Sie fünf Maßnahmen, die man zur Vereinfachung von


Texten anwenden kann.
- Kürzere Sätze
- Struktur, Unterüberschriften
- geringer Wortschatz
- Fremdwörter erklären
- auf Kohärenz achten

9. Modul „Aufgaben auf verschiedenen Niveaustufen erstellen“


1. Erklären Sie, warum sowohl bei Übungs- wie auch
Leistungsaufgaben Aufgaben auf verschiedenen Niveaus angeboten
werden sollen.
- heterogene Klasse Langeweile, Unter-/Überforderung
- Deci & Ryan: Kompetenzerleben, Autonomieerleben
(Selbstbestimmung, Wahlfreiheiten), soziale Eingebundenheit
- lösen der Aufgaben

2. Beschreiben Sie, wie sich die Konstruktion von Übungs- und


Leistungsaufgaben unterscheiden sollte.
- Bei Übungsaufgaben sollte jeder gefordert sein, bei
Leistungsaufgaben sollen „1er“ möglich sein.

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3. Beschreiben Sie, wie sich (z.B. bei IGLU) die Aufgaben auf Niveau I,
II, III und IV unterscheiden.
- I: Einzelinformationen
- II: Informationen innerhalb 1-2 Sätzen verbinden
- III: Textsorte? Funktion? Überschriften zu Absätzen zuordnen
- IV: Bewerten/Beurteilen

4. Nennen Sie zwei Formate für offene und geschlossene


Aufgabenformate!
- Geschlossen: ja-/nein-Aufgaben, multiple choice
- Offene: Möchtest du zur Antarktis reisen? Ja/Nein, warum?

5. Was ist bei der Formulierung von Aufgaben immer zu beachten?


- NICHT die Antwort in der Frage vorwegnehmen
- nicht überfordern
- keine unnötigen Ausschmückungen
- Frage sollte nicht ausschließlich mit Welt-/Vorwissen beantwortbar
sein
- Die Fragenformulierung sollte nur so lang wie unbedingt nötig sein

6. Multiple choice oder offene Fragen? Was spricht für das eine, was
für das andere?
- offen: leichtere Erstellung, man muss „um die Ecke denken“, Gefahr
von „Missverständnissen“
- multiple choice: Objektivität ist viel höher

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7. Wie können die Konstruktion von Aufgaben und das Feedback der
Leistungsentwicklung an die Schüler*innen gekoppelt werden?
- Aufgaben besprechen
- positiv-formulierte Kritik
- ähnliche Tests öfter hintereinander (Prüfungs-)Angst sinkt
- Vergleichen mit vorherigen Tests
- Anspruch minimal steigen lassen
- Niveaustufen deutlich machen

8. Erläutern Sie kurz, wie die Rückmeldung der Leistung bei FiLBY-4
funktioniert?
- Säulen (10 Aufgaben)
- pro richtige Aufgabe: 1 Punkt anmalen (von 1 bis 5: flotter Anstieg,
danach eher langsamer)

10. Modul „Lesesozialisationsforschung“


1. Erklären Sie, warum man zwischen Lesesozialisation und
literarischer Sozialisation unterscheiden sollte, warum es aber
trotzdem Überschneidungsbereiche gibt.
- Lesesozialisation: Lesen von Texten jeglicher Art, Eltern lesen sehen,
Bücher im Haus, Hinführung zum Lesen
- literarische Sozialisation: Wahrnehmen von Literatur (nicht nur
aktives Lesen), Kino, etc., überall wo Geschichten sind, beschränkt auf
Literatur
- Überschneidungsbereiche: aktives Lesen, Wahrnehmung von
schriftlicher Literatur, Auseinandersetzung mit Literatur, Vorlesen

2. Lesesozialisation ist zunächst Aufgabe der Eltern. Schildern Sie


deren Einfluss auf die weitere (Lese-)Entwicklung ihrer Kinder!
- Wichtigkeit des Buches innerhalb der Familie

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3. Erklären Sie, warum das Vorlesen eine so bedeutende Rolle spielt.
- Kinder lernen allgemein bekannte Regeln/Idiome und die
konzeptionelle Schriftlichkeit kennen.

4. Nennen Sie Aktivitäten, die dem Vorlesen nahekommen.


- Hörspiele/-bücher
- zum Teil Filme anschauen
- (Bei Hörbüchern wird jedoch mehr Wortschatz aufgebaut!)

5. Wann müssen Sie als Lehrkraft mit einem Leseknick bei Ihren
Schüler*innen rechnen?
- 3. & Ende 6. Jahrgangsstufe
- 3. Jahrgangsstufe: Interessante Literatur ist zu schwierig,
„angemessene“ Literatur zu langweilig
- Ende 6. Jahrgangsstufe: Weg von Serienliteratur

6. Graf differenziert zwischen verschiedenen Lektüremodi, die auf


verschiedene Bedürfnisse der Leser*innen zurückgehen. Welche
Lektüremodi sind typisch für Sie?
- Pflichtlektüre: Zwangs-Lesen im institutionellen Zusammenhang
(Schule, Uni)
- Instrumentelles Lesen: freiwilliges und selbstbestimmtes Lesen zur
zweckrationalen Informationsbeschaffung
- Konzeptlesen: Wunsch autodidaktisch Wissen/Expertise in einem
bestimmten Bereich zu erwerben
- Partizipatorisches Lesen: Teilhabe an der (öffentlichen)
Kommunikation, z.B. Sport
- Lesen zur diskursiven Erkenntnis: Wunsch, zu neuen
Einsichten/Erkenntnissen zu gelangen („Wissenschaftler“)

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- Ästhetisches Lesen: Lesen ist ein Selbstzweck und verspricht,
genussvolle oder problemorientierte ästhetische Erfahrungen.
- Intimes Lesen: Lesestoffe, die intensive, private Erfahrungen
ermöglichen und der Unterhaltung dienen

7. Wie kann man sich die Entwicklung zu einem unerwarteten Wenig-


Leser erklären?
- Lesen wird als Teil der Arbeit angesehen
- „Ich lese jetzt in Ruhe“

8. Erklären Sie, wie soziale Umwelt, motivationale Überzeugungen


und Lesemotivation/Leseverhalten zusammenhängen!
- (Groß-)Eltern: Lesen = Spaß

9. Was sollten Sie bei der Lektürewahl für eine Klasse beachten?
- Leseniveau, Buchlänge, Preis, Interessen decken

11. Modul „Leseanimation“


1. Nennen Sie einige Maßnahmen, die man unter den Begriff der
„Leseanimation“ zusammenfasst.
- Lesenächte, Buchvorstellungen, Autorenlesungen,
(Lesewettbewerb), etc.
- Antolin
- Märchenwochen (Lese-Projekt-Wochen)
- Bibliothekenbesuche

2. Erklären Sie, unter welchen Bedingungen leseanimierende


Verfahren eine Wirkung entfalten können.
- PIPA (?)

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- Deci & Ryan: Kompetenzerleben, Autonomieerleben, soziale
Eingebundenheit
- Lautleseverfahren
- Vielleseverfahren (aber nur in Kombination mit Lautleseverfahren!)
- Lesestrategietrainings (Zentrum)

3. Nennen Sie einige Gründe, warum beliebte Programme wie


„Antolin“ für Lehrkräfte oft sehr überzeugend wirken, insgesamt
jedoch kaum Effekte dafür nachgewiesen sind.
- „Scheinerfolg“
- Steigert meist Motivation nur bei starken Leser*innen
- Nicht-Altersgerechte Bücher bringen mehr Punkte Schummeln
4. Deci & Ryan nennen drei Grundbedürfnisse, die gestillt sein
müssen, um eine Lernaufgabe als motivierend zu empfinden. Erklären
Sie, wie man diese auf die Entwicklung von Lesemotivation beziehen
kann.
- Kompetenzerleben: Fortschritt deutlich machen
- Autonomieerleben: Zusammenfassung von selbstgewählten Texten
- soziale Eingebundenheit: Austausch innerhalb der Klasse,
Projektarbeiten

5. Erklären Sie mit eigenen Worten, was man unter selbstreguliertem


Lernen versteht.
- Metakognitive Strategien enthalten
- einen Lernprozess überwachen
- Ziele setzen

6. Welche Schritte selbstregulierenden Lernens durchlaufen Kinder im


FiLBY-Training?
- Selbsteinschätzung

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- Ziel setzen
- Planen, wie ich das Ziel erreiche (Strategieauswahl + -Anwendung)
- Plan umsetzen
- Strategie überprüfen
- Strategie anpassen (falls schlecht, nochmals prüfen)
- Ergebnis bewerten

7. Wie müssen Aufgaben konstruiert sein, um einen idealen Anreiz für


die Lernenden darzustellen?
- Interesse wecken
- kognitivaktivierend
- zunehmend schwierigere Aufgaben

8. Wie sehen die idealen Ziele aus, die Schüler*innen beim Lernen
verfolgen?
- herausfordernde Ziele, aber nicht überfordernd!
- Strategieanwendung

9. Wie sieht der ideale Planungsprozess beim Lesen aus?


- Strategieauswahl

10. Warum sollte man die einzelnen Schritte im


Selbstregulationsprozess für die Kinder visualisieren?
- Erfolg wird sichtbar gemacht
- NUR Selbstvergleich!

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- Urkunde mit Luxsprüngen, NICHT höchste Punktzahl!

12. Modul „Digitales Lesen“


1. Nennen Sie zentrale Befunde der ICILS-Studie, die die digitalen
Kompetenzen von Schüler*innen untersucht.
- Deutsche Schüler*innen befinden sich zwar im Mittelfeld, jedoch ist
der Fortschritt zwischen den Studien geringer als bei den
Vergleichsländern.

2. Erklären Sie, worin zentrale Unterschiede zwischen digitalem und


analogem Lesen bestehen.
- Hypertextstrukturen, technische Hürden, Verzettelung, Seriosität der
Quelle, Autor?, Quelltext prüfen!

3. Entscheiden Sie: digitales Lesen ist eine grundlegend andere


Kompetenz oder digitales Lesen baut auf analogem Lesen auf?
- Beide Arten korrelieren sehr stark
- IGLU unterscheidet zwischen digitalem und analogem Lesen
- Je besser die Kinder auf dem Papier lesen können, desto besser sind
sie im digitalen Lesen
- Richtig gut lesen > richtig gut mit digitalen Medien umgehen!
- Digitale Kompetenzen bauen auf analogen Kompetenzen auf
- Ausgewogenheit beim analogen Buchlesen: embodied cognition (z.B.
Abbildung in der Mitte des Buches (hat man vor Augen))

4. Erklären Sie, welche zusätzlichen Kompetenzen Schüler*innen für


das digitale Lesen erwerben müssen.
- Fokus auf den roten Faden
- Anwendung von geeigneten Strategien

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- widersprüchliche/falsche Informationen stören/hindern das mentale
Modell
- Übersichtlichkeit und Detailliertheit des Artikels Ist dieser Artikel
für mein Vorwissen geeignet?
- Quelltext analysieren Layout, Überschriften

5. Eine Lehrkraft im Anfangsunterricht sagt zu Ihnen: Sie dürfen keine


Arbeitsblätter mit Times New Roman erstellen! Das erschwert für die
Kinder den Leseprozess! Was antworten Sie?
- Die Schriftart macht kaum einen Unterschied beim Lesen.
6. Nennen Sie einige Merkmale des Layouts, die wichtiger sind als die
Schriftart.
- Schriftgröße
- Gliederung
- Hervorhebung von wichtigen Begriffen
- Zeilenlänge nicht länger als 8 Wörter
- Flattersatz
- Zeilenabstand
- KEIN horizontales Scrollen
- gut geeignete Grafiken (Doppelung der Informationen!)

7. Nicht selten liest man in Schulbüchern: „Recherchiere im


Internet…“ Warum ist diese Aufgabenstellung problematisch?
- Internet ist unbegrenzt
- für richtige Informationen eingrenzen (z.B. blindekuh.de)

8. Was versteht man unter WebQuests?


- Abgeschlossene Netzwerke für Kinder

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9. Was versteht man unter Skimming und Scanning und warum spielt
dies bei digitalen Texten eine zentrale Rolle?
- Skimming: grobe Aussage eines Textes herausfinden, Überfliegen
- Scanning: Suchen nach bestimmten Begriffen
Bei digitalem Lesen besonders wichtig! (Dalassen oder
wegklicken?)

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