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1. Modul – „Lesekompetenz“
2. Modul – „Leseleistungsstudien“
1. Deutschland erreichte bei PISA 2018 im Lesen 498 Punkte. Da Sie
Lehramt studieren, werden Sie gefragt, ob das im internationalen
Vergleich gut oder schlecht ist. Was können Sie über diesen Wert
sagen?
- Der Wert liegt wesentlich über dem OECD- & europäischen
Durchschnitt. Er ist in Ordnung, aber es liegt immer noch eine sehr
hohe Leistungsstreuung vor. Diese Streuung ist in der Realschule am
höchsten.
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- Starke: Anfang/Mitte 3. Jahrgangsstufe
Mittlere: Ende 4. Jahrgangsstufe
Schwache: Ende 6. Jahrgangsstufe
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8. Was können Sie tun, damit auch informelle Tests sich diesen
Kriterien nähern?
- Genaue Überlegung, wie ich messen kann, was ich messen will
Vorwissen ausklammern
Verschiedene Aufgabenformate
Kriterien im Voraus festlegen
9. Nennen Sie zwei Lesetests, die sich für die Grundschule eignen.
- ELFE-Test und SLS-Test (2-4 und 5-8 Jahrgangsstufe, aber auch 2-9
Jahrgangsstufe)
10. Nennen Sie zwei Lesetests, die sich für die Sekundarstufe eignen.
- SLS-Test und LGVT (Lesegeschwindigkeits- und -verstehenstest)
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4. Auf welche Leistungen wirken sich Lautleseverfahren besonders
günstig auf?
- (Intonation), Lesegeschwindigkeit, Dekodiergenauigkeit (Text wird so
lange gelesen, bis man keine Fehler mehr macht), Textverständnis
(beiläufig)
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2. Nennen Sie typische Fragen bzw. Aufgaben, die auf verschiedene
Ebenen des Verstehensprozesses zielen (z.B. Einzelinformation
entnehmen, etc.)
- Niedrigste: Benennungsaufgaben
Höchste: Zusammenhänge erklären
Lokal: 2 Sätze miteinander verknüpfen („… hat längere Ohren.“
„Wer hat die kürzeren Ohren?“)
6. Warum sollten Sie sich genau an das Manual halten, wenn Sie einen
standardisierten Lesetest durchführen?
- Damit der Test richtig ausgewertet werden kann (gleiche
Voraussetzungen) und damit der sogenannte „Testleiter-
Effekt“ verhindert wird.
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7. Beschreiben Sie, wie der Lesetest BYLET funktioniert.
- Text- und Aufgabenschwierigkeit explizit im Testmodell
berücksichtigt, adaptiv (Schwierigkeit steigt an), keine Unterschiede in
der Lösungshäufigkeit nach Geschlechtern, Einfluss des Weltwissens
weitgehend minimiert
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Wiederholende Strategien: Jede Art der Wiederholung, erst
überfliegen, lautlesen
8. Nennen Sie je eine Strategie vor, während und nach dem Lesen, die
Sie wichtig finden.
- Vor dem Lesen: Vorwissen aktivieren, Fragen stellen, Aufgaben
durchlesen
Während dem Lesen: Wichtige Begriffe markieren
Nach dem Lesen: Fragen beantworten, Mindmap erstellen
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- Da die Lehrkraft quasi als Vorbild für die Schüler*innen fungiert, ist
es wahrscheinlicher, dass die Schüler*innen diese Strategien auch
selbst anwenden. Außerdem ist es hilfreich, denn so lernen die
Schüler*innen, wie ein „Experte“ handelt und dass dieses Vorgehen
das Lesen offensichtlich erleichtert. Und die Schüler*innen lernen
gleich die korrekte Ausführung der Strategien.
3. Stellen Sie sich vor, Sie sollen dem Kollegium, an dem Sie Ihr
Praktikum/Referendariat antreten, kurz beschreiben, wie das FiLBY-
Training im Großen und Ganzen funktioniert!
- Das FiLBY-Training ist fächerübergreifend einsetzbar und
lehrplanbezogen. Es gibt nachweisbare Effekte und die
„verlorene“ Zeit kann sehr schnell wieder aufgeholt werden. FiLBY
besteht aus narrativen Texten, bei denen es keine
Wortschatzprobleme gibt, da sich der Wortschatz ständig wiederholt
und aus Sachtexten. Die Strategie für die narrativen Texte ist auf
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Figuren, Situationen und Handlungsstränge abgezielt, während die
Sachtexte zuerst überflogen werden, dann wird, während dem Lesen,
das Wichtigste markiert und anschließend eine Mindmap erstellt.
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9. Wie funktioniert das reziproke Lehren und Lernen und inwiefern
verwirklicht FiLBY dieses Prinzip?
- Durch das gemeinsame Lernen (erst mit der Lehrkraft als Modell und
dann in Vierer-Gruppen), fällt es den Schüler*innen leichter, die
einzelnen Schritte zu verinnerlichen und sie profitieren durch den
ständigen Austausch.
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3. Wählen Sie aus den folgenden Überschriften die beste aus und
begründen Sie Ihre Auswahl:
- Die Corona-Impfung
- Impfstoff gegen Corona gefunden
- Was macht der Impfstoff in meinem Körper?
- Wie schützt ein mRNA-Impfstoff gegen Corona?
- Überschrift 3 und 4 Fragestellung (gut für
Anschlusskommunikation), Aktivierung des Vorwissens
4. Was versteht man unter advanced organizer und warum sollte man
sie einsetzen?
- Advanced organizer stehen vor dem Text (Der folgende Artikel …,
dazu wird erst …, danach … und zuletzt …) und geben einen Überblick
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7. Nennen Sie zwei bekannte Lesbarkeitsindizes.
- LIX (komplizierter) (psychometrika.de)
- gSmog
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3. Beschreiben Sie, wie sich (z.B. bei IGLU) die Aufgaben auf Niveau I,
II, III und IV unterscheiden.
- I: Einzelinformationen
- II: Informationen innerhalb 1-2 Sätzen verbinden
- III: Textsorte? Funktion? Überschriften zu Absätzen zuordnen
- IV: Bewerten/Beurteilen
6. Multiple choice oder offene Fragen? Was spricht für das eine, was
für das andere?
- offen: leichtere Erstellung, man muss „um die Ecke denken“, Gefahr
von „Missverständnissen“
- multiple choice: Objektivität ist viel höher
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7. Wie können die Konstruktion von Aufgaben und das Feedback der
Leistungsentwicklung an die Schüler*innen gekoppelt werden?
- Aufgaben besprechen
- positiv-formulierte Kritik
- ähnliche Tests öfter hintereinander (Prüfungs-)Angst sinkt
- Vergleichen mit vorherigen Tests
- Anspruch minimal steigen lassen
- Niveaustufen deutlich machen
8. Erläutern Sie kurz, wie die Rückmeldung der Leistung bei FiLBY-4
funktioniert?
- Säulen (10 Aufgaben)
- pro richtige Aufgabe: 1 Punkt anmalen (von 1 bis 5: flotter Anstieg,
danach eher langsamer)
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3. Erklären Sie, warum das Vorlesen eine so bedeutende Rolle spielt.
- Kinder lernen allgemein bekannte Regeln/Idiome und die
konzeptionelle Schriftlichkeit kennen.
5. Wann müssen Sie als Lehrkraft mit einem Leseknick bei Ihren
Schüler*innen rechnen?
- 3. & Ende 6. Jahrgangsstufe
- 3. Jahrgangsstufe: Interessante Literatur ist zu schwierig,
„angemessene“ Literatur zu langweilig
- Ende 6. Jahrgangsstufe: Weg von Serienliteratur
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- Ästhetisches Lesen: Lesen ist ein Selbstzweck und verspricht,
genussvolle oder problemorientierte ästhetische Erfahrungen.
- Intimes Lesen: Lesestoffe, die intensive, private Erfahrungen
ermöglichen und der Unterhaltung dienen
9. Was sollten Sie bei der Lektürewahl für eine Klasse beachten?
- Leseniveau, Buchlänge, Preis, Interessen decken
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- Deci & Ryan: Kompetenzerleben, Autonomieerleben, soziale
Eingebundenheit
- Lautleseverfahren
- Vielleseverfahren (aber nur in Kombination mit Lautleseverfahren!)
- Lesestrategietrainings (Zentrum)
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- Ziel setzen
- Planen, wie ich das Ziel erreiche (Strategieauswahl + -Anwendung)
- Plan umsetzen
- Strategie überprüfen
- Strategie anpassen (falls schlecht, nochmals prüfen)
- Ergebnis bewerten
8. Wie sehen die idealen Ziele aus, die Schüler*innen beim Lernen
verfolgen?
- herausfordernde Ziele, aber nicht überfordernd!
- Strategieanwendung
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- Urkunde mit Luxsprüngen, NICHT höchste Punktzahl!
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- widersprüchliche/falsche Informationen stören/hindern das mentale
Modell
- Übersichtlichkeit und Detailliertheit des Artikels Ist dieser Artikel
für mein Vorwissen geeignet?
- Quelltext analysieren Layout, Überschriften
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9. Was versteht man unter Skimming und Scanning und warum spielt
dies bei digitalen Texten eine zentrale Rolle?
- Skimming: grobe Aussage eines Textes herausfinden, Überfliegen
- Scanning: Suchen nach bestimmten Begriffen
Bei digitalem Lesen besonders wichtig! (Dalassen oder
wegklicken?)
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