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Strategien zur Themenfindung und Entwicklung einer Fragestellung

Ziel: Erkennen komplexer Problemzusammenhänge innerhalb eines Themas


Zusammengestellt von Richard Bußmann

Wissenschaftliches Journal
Notieren Sie jeden Tag, was Sie gedacht haben, auf welche Autoren Sie aufmerksam
geworden sind, ob Sie Tagungen oder Veranstaltungen gesehen haben etc. Dadurch erkennen
Sie langfristig Ihre Interessen, aus denen ein Thema entstehen könnte, können Gedanken
festhalten und lernen, sie in eine schriftliche Form zu bringen.
Faszination – Irritation
Schreiben Sie in zwei Spalten, was Sie an Ihrem Thema fasziniert und was Sie irritiert. Durch
die Polarisierung können Sie verborgene, diffuse Interessen klarer erkennen.
Brainstorming – Clustern – Mindmap
Assoziieren Sie mit Ihrem Thema Fragen, Stichpunkte, Schlüsselbegriffe, Gedanken etc. und
schreiben Sie jeden Punkt auf einen eigenen Zettel. Wichtig: ALLE Gedanken sind
zugelassen, je mehr, desto besser. Wenn Sie etwa 20-30 Zettel haben, legen Sie inhaltlich
nahe stehende Zettel zusammen und formulieren Sie eine Überschrift. Überlegen Sie
anschließend wie die Überschriften und die Einzelaspekte, die unter einer Überschrift stehen,
miteinander in Beziehung stehen, z. B.: Welche Überschriften/Themenfelder sind wichtiger?
Durch welche Problemzusammenhänge sind Einzelaspekte miteinander vernetzt? Das
Verfahren unterstützt Sie dabei, ein Thema zu entfalten und nach Schwerpunkten zu gliedern.
Das ermöglicht die Herausgliederung eines Teilbereichs (Magisterarbeit) bei gleichzeitiger
Berücksichtigung komplexer Problemzusammenhänge.
Strukturbaum
Stellen Sie einen zentralen Begriff Ihres Themas in den Mittelpunkt und zerlegen Sie ihn in
Subthemen (Äste) und diese wiederum in Subthemen (Zweige), so dass ein Strukturbaum
entsteht. Es ist dasselbe Prinzip wie beim Clustern, jedoch in umgekehrter Reihenfolge (von
der Überschrift zum Einzelaspekt).
Definition von Schlüsselbegriffen
Definieren Sie Schlüsselbegriffe Ihres Themas: „Die Rolle der Religion in
fundamentalistischen Gruppen Berlins.“ Definiere „Religion“ und „fundamentalistische
Gruppe“. Es handelt sich um Ihre eigene Definition, nicht eine allgemeingültige. Nur
komplexe Begriffe bedürfen einer Definition. Finden Sie also komplexe Begriffe, die Ihr
Thema beschreiben! Durch die Definition können Sie Probleme entdecken.
Hypothesen bilden und argumentieren
Bilden Sie provozierende Ja/Nein-Hypothesen und argumentieren Sie schriftlich für und
gegen die Hypothese. Z. B. „Gott spielt keine Rolle im Fundamentalismus.“ Dadurch
kommen Sie ins Schreiben und lernen, Hypothesen zu bilden und Stellung zu beziehen.
Fragen stellen und schriftlich beantworten
Beispiel für offene Fragen: „Welche Aspekte sind wichtig für die Religionsphilosophie des
19. Jh.?“. Beispiel für Ja/Nein-Fragen: „Gibt es einen Zusammenhang von Gesellschaft und
Wohnhausarchitektur?“ Der Sinn ist ähnlich wie bei der Bildung von Hypothesen.
Inhaltsverzeichnis erstellen
Gliedern Sie Ihre Gedanken zu einem Inhaltsverzeichnis. Das Inhaltsverzeichnis soll durch
die Verwendung von Schlüsselbegriffen Ihre Fragetellung, Ihr Quellenmaterial, Ihre
Methoden und Ihre potenziellen Ergebnisse reflektieren.

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