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Da 241
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Alarmwesen
im Landesfeuerwehrverband Burgenland
Diese Dienstanweisung soll die Notrufabwicklung und Nutzung des Alarmsystems, die Er-
stellung der Alarmierungsordnungen und Alarmpläne, die Alarmierung, die Betreuung und
Nutzung der Sirenensteuerendstelle sowie die Durchführung der Sirenenprobe regeln.
1. Notruf 122:
Die Feuerwehrnotrufnummer 122 wurde von der Telekom landesweit zur
Landessicherheitszentrale Burgenland GmbH (LSZ) in Eisenstadt durchgeschaltet. Die
Notrufe aus einigen Gemeinden bzw. Ortsteilen an der Landesgrenze zu Niederösterreich
und Steiermark konnten von der Telekom nicht direkt in die Alarmzentralen in Eisenstadt
geleitet werden, sondern landen in den Alarmzentralen Bruck/Leitha, Wr. Neustadt, Hartberg
und Fürstenfeld. Diese Notrufe werden über Funk bzw. Telefon von dort an die Zentralen in
Eisenstadt weitergeleitet. Nur bei Voranstellen der Vorwahl von Eisenstadt kommen die
Notrufe aus diesen Gemeinden bzw. Ortsteilen direkt in die LSZ.
Die Feuerwehren in diesen Orten wurden angewiesen, Telefonaufkleber mit der Vorwahl und
Notruf (02682/122) zur Verteilung zu bringen.
2. Alarmsystem:
Der Entdecker eines Brandes oder eines sonstigen Schadenereignisses hat mittels Telefon-
notruf (122) die LSZ zu verständigen. Nach dem Einlangen des Notrufes, erfragt der
Diensthabende in der LSZ
Wer spricht (Name des Anrufers)
Was ist passiert? (Brand, technisches Gebrechen)
Wo wird die Feuerwehr gebraucht (genaue Adresse, Anfahrt)
Wie (Hinweise auf besondere Umstände, z. B. eingeschlossene Person, Hochhaus, etc.)
RS Parndorf
RS Sonnenberg
RS Brentenriegel
RS Hirschenstein
RS Henndorf
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TETRA-Netz Burgenland:
(schematische Darstellung, Stand: Juni 09)
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Bedeutung der Sirenensignale:
Sirenenprobe
15 Sekunden Dauerton
Jeden Samstag um 11:58 Uhr
Feuerwehralarm
Warnung
Alarm
Entwarnung
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3. Sirenensteuerendstelle (SSES):
Die Sirenensteuerendstellen sind in den Feuerwehrhäusern installiert. Im Normalbetrieb ist
die SSES für den Empfang von Alarmierungstelegrammen von der Landessicherheitszentrale
(LSZ), der Landesfeuerwehralarmzentrale (FAZ) und den Bezirksalarmzentralen (BAZ)
bereit. Von diesen Zentralen können folgende Alarme an die SSES abgesetzt werden:
Warnung
Alarm - Zivilschutzalarme
Entwarnung
Probe - Sirenenprobe
Feuer
Stiller Alarm 1
Stiller Alarm 2
Stiller Alarm 3 - Feuerwehralarme
Stiller Alarm 4
Stiller Alarm 5
Stiller Alarm 6
Neben der Alarmierung von den Zentralen können sämtliche Alarme auch vor Ort abgesetzt
werden. Mit Hilfe eines digitalen Sprachspeichers können die Sprachdurchsagen bei einer
Alarmierung (Zentrale oder vor Ort) aufgezeichnet und automatisch bzw. per Tastenbetäti-
gung wiedergegeben werden.
4. Alarmierungsordnung:
Die Alarmierungsordnung hat den Sinn, nach Einlagen eines Notrufes oder Alarmauftrages
in der LSZ/FAZ möglichst rasch die Feuerwehr(en) mit den, in der Mindestausrückordnung
definierten, Fahrzeugen zu alarmieren bzw. die vorgesehenen Personen und Dienststellen zu
verständigen.
Nach Eingabe der Alarmstufe (B0-B3, T0-T3, G0-G3) in das Einsatzleitsystem werden die
entsprechenden Alarme über Sirenen und/oder Rufempfänger ausgelöst bzw. die Verständi-
gungen per Telefon durchgeführt.
Die örtlich zuständige Feuerwehr wird immer alarmiert. Zusätzlich wird (werden) über das
Einsatzleitsystem die geographisch am Nächsten zum Einsatzort gelegene(n) Feuerwehr(en)
mit den, lt. Mindestausrückordnung notwendigen, Fahrzeugen alarmiert.
In den Alarmstufe B0, T0 und G0 ist eine telefonische Verständigung des Orts-
(Stadt-)feuerwehrkommandanten zulässig. Dieser entscheidet dann über die Art und Weise
der weiteren Alarmierungen bzw. notwendigen Verständigungen. Bei Nicht-Erreichbarkeit
des Orts-(Stadt-)feuerwehrkommandanten wird die Verständigung der Orts-(Stadt-)feuer-
wehr lt. dem Feuerwehralarmplan in hierarchisch absteigender Reihenfolge (Komman-
dantstellvertreter ZKdt GKdt) durchgeführt. Falls telefonisch kein Funktionär der Orts-
(Stadt-)feuerwehr erreicht wird, muss automatisch die nächst höhere Alarmstufe zur Alar-
mierung herangezogen werden.
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Es stehen 4 Zeitkriterien für verschiedene Alarmierungsarten zur Verfügung:
Werktags Arbeitszeit = z. B.: Mo. – Fr. von 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Werktags Freizeit = z. B.: Mo. – Do. von 17:00 Uhr bis 07:00 Uhr
Wochenende = z. B.: Fr. von 17:00 Uhr bis Mo. 07:00 Uhr
Feiertags = z. B.: Feiertage von 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr
Die genaue Definition der Zeitkriterien, sowie die gewünschte Alarmierungsart, ist von jeder
Feuerwehr mittels dem Formblatt „Alarmierungsordnung“ festzulegen.
Weiters besteht in den Alarmstufe B1, B2, T1, T2, G1 und G2 die Möglichkeit, gleich zu-
sätzlich die nächstgelegene & einsatzbereite Feuerwehr alarmieren zu lassen. Dies ist beson-
ders für jene Feuerwehren notwendig, bei denen eine geringe Tagesverfügbarkeit der Mann-
schaft gegeben ist.
SMS als alleinige Verständigung der Orts-(Stadt-)feuerwehr ist nur in den Alarmstufen B0,
T0 und G0 zulässig! In allen anderen Alarmstufen ist mindestens eine Alarmierung mit
Sirene und/oder Pager vorgeschrieben.
Sonstige Bezirksfunktionäre (z. B.: BFI, Gef. Stoffe Ref.) können auf Wunsch in den jewei-
ligen Alarmstufen zusätzlich per SMS verständigt werden.
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Ergibt sich für den Einsatzleiter aufgrund von Art und Größe des Einsatzes die Notwendig-
keit der Auslösung einer höheren Alarmstufe als bereits ausgelöst, so hat er die Auslösung
der nächsten Alarmstufe bei der LSZ/FAZ anzuordnen. Selbstverständlich können auf An-
weisung des Einsatzleiters auch andere, als die in den Alarmstufen vorgesehenen, Fahrzeuge
alarmiert werden.
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Brandeinsatz:
zu ausfahren zu
Alarmstufe Einsatzgrund
alarmieren müssen verständigen
B0 Ereignis ohne Gefahr in Verzug zuständige
Brandverdacht im Freien Feuerwehr
Gelöschter Brand
1) ... Die Verständigung erfolgt direkt über die LSZ/FAZ mittels SMS lt. Formblatt „Verständigung
Bezirksfunktionäre“
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Technischer Einsatz:
zu ausfahren zu
Alarmstufe Einsatzgrund
alarmieren müssen verständigen
T0 Ereignis ohne Gefahr in Verzug zuständige
Fahrzeugbergung ohne VU (z. B. landw. Feuerwehr
Maschine), Heizkessel überhitzt, Insekteneinsatz
(Wespen), Kanalgebrechen, Keller auspumpen,
sonstiger Wasserschaden, lose Bauteile, Baum
entfernen, Türöffnung, Wasserversorgung, Tier-
rettung, Suchaktion, Bergung von Toten, Ber-
gung toter Tiere
1) ... Die Verständigung erfolgt direkt über die LSZ/FAZ mittels SMS lt. Formblatt „Verständigung
Bezirksfunktionäre“
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Gefährliche Stoffe Einsatz:
zu ausfahren zu
Alarmstufe Einsatzgrund
alarmieren müssen verständigen
G0 Ereignis ohne Gefahr in Verzug zuständige
Ausfluss geringer Mengen Treibstoff od. Öl (z. Feuerwehr
B. Moped od. Motorrad umgefallen)
1) ... Die Verständigung erfolgt direkt über die LSZ/FAZ mittels SMS lt. Formblatt „Verständigung
Bezirksfunktionäre“
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5. Sonderalarmierungsordnung:
Für Risikoobjekte gemäß §7 der Feuerbeschauordnung (FBO), LGBl. Nr. 87/1995, welche
die Alarmierung besonderer Fahrzeuge und Geräte erfordern, werden vom Orts-(Stadt-)
feuerwehrkommandanten Sonderalarmierungsordnungen erstellt. Hierzu ist das Formblatt
„Sonderalarmierungsordnungen“ zu verwenden.
Es liegt im Ermessen des Orts-(Stadt-)feuerwehrkommandanten, für verschiedene weitere
Objekte (z. B. abgelegenes Gehöft ohne ausreichende Löschwasserversorgung) ebenfalls
Sonderalarmierungsordnungen festzulegen.
Gemäß §4 Abs. 5 der Brand- und Unfallbekämpfungsvorschrift (BUV), LGBl. Nr. 86/1995,
sind für Einsätze, die über das Gemeindegebiet hinausgehen (z.B. Autobahnen, Gewässer)
und für welche die Erstellung von Sonderalarmierungsordnungen notwendig ist, diese vom
nächst höheren, örtlich zuständigen Feuerwehrkommandanten (Abschnitts-, Bezirks-,
Landesfeuerwehrkommandant) zu erstellen. Sonderalarmierungsordnungen solcher Art un-
terliegen keiner einheitlichen Form und sind je nach Bedarf individuell zu gestalten und aus-
zuarbeiten.
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7. Feuerwehralarmplan:
Der Feuerwehralarmplan nennt der LSZ/FAZ für den Fall, dass der Alarm über die Sirenen-
steueranlage nicht abgesetzt werden kann, die Telefonnummern von mindestens 3 Brand-
meldestellen – diese müssen in die Sirenenbedienung eingewiesen sein.
Weiters sind die Telefonnummern aller Funktionäre der Orts-(Stadt-)feuerwehr sowie die
Telefonnummer des Feuerwehrhauses beinhaltet. Der Sirenenbetreuer ist mit der Wartung
der Sirene (Sirenenprobe beobachten bzw. durchführen) betraut und wird bei allfälligen
Störungen an der Sirene durch die Alarmzentrale verständigt.
Die Aktualisierung des Feuerwehralarmplanes erfolgt automatisch über das Verwaltungs-
programm der Feuerwehr (Funktionäre), sowie über das Formblatt „Feuerwehralarmplan“
(Brandmeldestellen).
Zum Beispiel:
Brandmeldestellen
Funktionsplan
Tel. Privat Tel. Beruf Mobiltelefon
OFK HBI Böhm Manfred 02616/3683 0664/2678937
OFKS OBI Stifter Stefan 02616/8656 0664/2658926 0664/9368892
VW V Treiber Michael 0664/2568938
KA V Treiber Michael 0664/9347979
ZGK BI Böhm Alois 0664/1659379
ZGK BM Stampf Josef 0664/0378478
GRK HLM Mandl Stefan 0664/2684098 0664/1456834
GRK HLM Paur Christian 02616/7497 02616/5768 0664/9356785
GRK OLM Fraller Josef 0676/5668755
GRK OLM Weidinger Andreas 0664/4478934
GRK HLM Maurer Christoph 0664/6798668
GM BM Treiber Stefan 0664/3257880
GW LM Fraller Michael 0664/8358096
FUW LM Ing. Hauser Manfred 0676/3678976
ATW LM Stampf Markus 0650/5689238
FJB LM Eresheim Manfred 0650/9847858
SIB LM Fraller Stefan 0664/4678847
Feuerwehrhaus 02616/6784
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8. Gemeindealarmplan:
Der Gemeindealarmplan dient zur Erfassung und Evidenzhaltung wichtiger Einrichtungen in
der Gemeinde, im Bezirk und verschiedener Stellen sowie deren Telefonnummern. Die
Aktualisierung des Gemeindealarmplanes erfolgt über das Formblatt „Gemeindealarmplan“
Zum Beispiel:
Gemeindealarmplan der FW Musterdorf
Gemeindealarmplan
Tag Nacht
Bürgermeister: Mayer Stefan 0664/4678985 0664/4678985
Ortsvorsteher:
Gemeindeamt: 02616/5675 02616/5675
BH: Oberpullendorf 02612/343565
EVU: Bewag 02682/9000 02682/9000
Gas: Begas 128 128
Wasser:
WVMB 02616/46756
Straßenverwaltung: Oberpullendorf 02612/42343 02612/42343
Polizeiinspektion: Lockenhaus 059133/1229 059133/1229
Polizei-Notruf: 133 133
Abschleppdienst:: Autohaus Tschida 02616/5675 0660/8546736
Autobahnmeisterei:
Rotes Kreuz: Oberpullendorf 02612/42244 02612/42244
Rotes Kreuz -Notruf: 144 144
Spital: Oberpullendorf 02612/42311 02612/42311
Arzt 1: Dr. Hauser 02612/5674 02612/5675
Arzt 2: Dr. Zechmeister 02616/4578 02616/5675
Rauchfangkehrer: Semmelweiß 02616/2392 02616/2392
Sondermüllsammelstelle: Gemeindeamt 02616/8713
Kläranlage:
Forstverwaltung:
Bahnhof:
Postamt: Piringsdorf 02616/8512
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9. Evidenzhaltung:
Sämtliche Formularinhalte werden im Einsatzleitsystem der LSZ/FAZ abgespeichert und zur
Alarmierung herangezogen. Die ständige Aktualisierung ist unbedingt notwendig. Alle
Feuerwehr-, Abschnitts- und Bezirksfeuerwehrkommandos sind hiezu verpflichtet. Mindes-
tens einmal jährlich erhalten sie die aktuellen Formulare zur Durchsicht und Korrektur.
Änderungen werden mit Rotstift durchgeführt und sind insbesonders notwendig bei:
geänderten Namen und Funktionen
geänderten Telefonnummern
geänderten Fahrzeugen und Geräten von Wehren oder Einsatzeinheiten
neuen Alarmablaufwünschen
Die LSZ/FAZ führt nach Überprüfung die Änderungen durch und retourniert umgehend die
neuen Unterlagen an die vorgesehenen Stellen. Die Alarmierungsordnung, der
Feuerwehralarmplan und der Gemeindealarmplan werden im Einsatzkoffer der Feuerwehr
und im Kommandoraum für den Einsatz bereitgehalten.
Der Feuerwehralarmplan sieht einen Sirenenbetreuer vor. Dieser wird bei einer auflaufenden
Fehlermeldung der SSES in der Alarmzentrale vom Diensthabenden verständigt. Der
Sirenenbetreuer sollte in der Gemeinde beschäftigt sein und die Bedienung der SSES be-
herrschen.
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12. Besetzung und Nutzung der FAZ:
Die FAZ ist von zwei Diensthabenden rund um die Uhr besetzt. Für Groß – bzw.
Katastropheneinsätze wird weiteres Bedienungspersonal bzw. das jeweils vorgesehene
Stabspersonal alarmiert.
Sind im Zuge von Übungen Anfragen an die Gefährliche Stoffe-Datenbank oder sonstige
fachspezifische Fragen geplant, sollten diese ebenfalls vorher mitgeteilt werden.
Der Landesfeuerwehrkommandant:
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