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10/2010 LANDESFEUERWEHRKOMMANDO BURGENLAND 2.4.1.

Dienstanweisung vom 1. Oktober 2010

Alarmwesen
im Landesfeuerwehrverband Burgenland

Diese Dienstanweisung soll die Notrufabwicklung und Nutzung des Alarmsystems, die Er-
stellung der Alarmierungsordnungen und Alarmpläne, die Alarmierung, die Betreuung und
Nutzung der Sirenensteuerendstelle sowie die Durchführung der Sirenenprobe regeln.

1. Notruf 122:
Die Feuerwehrnotrufnummer 122 wurde von der Telekom landesweit zur
Landessicherheitszentrale Burgenland GmbH (LSZ) in Eisenstadt durchgeschaltet. Die
Notrufe aus einigen Gemeinden bzw. Ortsteilen an der Landesgrenze zu Niederösterreich
und Steiermark konnten von der Telekom nicht direkt in die Alarmzentralen in Eisenstadt
geleitet werden, sondern landen in den Alarmzentralen Bruck/Leitha, Wr. Neustadt, Hartberg
und Fürstenfeld. Diese Notrufe werden über Funk bzw. Telefon von dort an die Zentralen in
Eisenstadt weitergeleitet. Nur bei Voranstellen der Vorwahl von Eisenstadt kommen die
Notrufe aus diesen Gemeinden bzw. Ortsteilen direkt in die LSZ.

Die Feuerwehren in diesen Orten wurden angewiesen, Telefonaufkleber mit der Vorwahl und
Notruf (02682/122) zur Verteilung zu bringen.

ÜBER NOTRUF 122 WERDEN KEINE ALLGEMEINE AUSKÜNFTE


ERTEILT.

2. Alarmsystem:
Der Entdecker eines Brandes oder eines sonstigen Schadenereignisses hat mittels Telefon-
notruf (122) die LSZ zu verständigen. Nach dem Einlangen des Notrufes, erfragt der
Diensthabende in der LSZ
 Wer spricht (Name des Anrufers)
 Was ist passiert? (Brand, technisches Gebrechen)
 Wo wird die Feuerwehr gebraucht (genaue Adresse, Anfahrt)
 Wie (Hinweise auf besondere Umstände, z. B. eingeschlossene Person, Hochhaus, etc.)

Die Alarmierung erfolgt im Regelfall über die Sirenensteueranlage. Über Relaisstellen,


welche untereinander und mit den Alarmzentralen über das TETRA-Netz Burgenland ver-
bunden sind, können im 2m – Funknetz auf dem Frequenzpaar 160 700 / 165 425 MHz die
Sirenensteuerendstellen (SSES) in den Feuerwehrhäusern erreicht werden.
Relaisnetz mit Versorgungsbereichen:
(schematische Darstellung)

RS Parndorf

RS Sonnenberg

RS Brentenriegel

RS Hirschenstein

RS Henndorf

Die Feuerwehr wird, in Abhängigkeit von der Alarmierungsordnung, entweder telefonisch


verständigt bzw. mittels Sirene und/oder stillem Alarm alarmiert. Bis zu 6 verschiedene stille
Alarme sind je Feuerwehr möglich. Die Alarmierungsarten Sirene und stiller Alarm werden
über das TETRA-Netz Burgenland zu den entsprechenden Relais und über diese zu den
Sirenensteuerendstellen übertragen. Der Einsatzgrund wird auf einen, in der Sirenensteuer-
endstelle eingebauten, digitalen Sprachspeicher aufgesprochen.

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TETRA-Netz Burgenland:
(schematische Darstellung, Stand: Juni 09)

Das TETRA-Netz Burgenland besteht aus TETRA-Basisstationen (TBS), welche


untereinander mittels Lichtwellenleiter oder Richtfunk verbunden sind. Der TETRA-Switch
(Vermittlungsrechner) ist im Bundesamtsgebäude Eisenstadt untergebracht. Im Endausbau
sollen ca. 40 Basisstationen in Betrieb sein. Derzeit sind folgende 25 Basisstationen fertig
gestellt und in Betrieb: Brentenriegel, Deutschkreutz, Eisenberg, Eisenstadt, Frauenkirchen,
Güssing, Henndorf, Hirschenstein, Mariasdorf, Markt Allhau, Markt St. Martin, Minihof-
Liebau, Neudörfl, Neusiedl/See, Nickelsdorf, Oberpullendorf, Oberwart, Pama, Pinkafeld,
Rohrbach, Rosalia, Rust, Stegersbach, Wallern, Wimpassing

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Bedeutung der Sirenensignale:

Sirenenprobe

15 Sekunden Dauerton
Jeden Samstag um 11:58 Uhr

Feuerwehralarm

3 x 15 Sekunden Dauerton, dazwischen jeweils 7 Sekunden Pause

Warnung

3 Minuten gleich bleibender Dauerton; Herannahende Gefahr!


Radio oder Fernseher (ORF) einschalten, Verhaltensmaßnahmen beachten.

Alarm

1 Minute auf- und abschwellender Heulton; Gefahr!


Schützende Räumlichkeiten aufsuchen, über Radio oder Fernseher (ORF) durchgegebene
Verhaltensmaßnahmen befolgen.

Entwarnung

1 Minute gleich bleibender Dauerton; Ende der Gefahr!


Weitere Hinweise über Radio oder Fernseher (ORF) beachten.

2.1. Stille Alarme:


Für die stille Alarmierung (Rufempfängerauslösung) stehen pro Sirenensteuerendstelle fol-
gende Möglichkeiten zur Verfügung:
Stiller Alarm 1 (SA 1): Sammelalarm für alle Rufempfänger der Wehr (kann geson-
dert ausgelöst werden und wird bei Feuer- und Probealarm
automatisch mit ausgelöst).
Stiller Alarm 2 (SA 2): z. B.: Kommando – Gruppe
Stiller Alarm 3 (SA 3): z. B.: Gruppe 1
Stiller Alarm 4 (SA 4): z. B.: Gruppe 2
Stiller Alarm 5 (SA 5): z. B.: Gruppe Brandmeldeanlagen
Stiller Alarm 6 (SA 6): Reserve

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3. Sirenensteuerendstelle (SSES):
Die Sirenensteuerendstellen sind in den Feuerwehrhäusern installiert. Im Normalbetrieb ist
die SSES für den Empfang von Alarmierungstelegrammen von der Landessicherheitszentrale
(LSZ), der Landesfeuerwehralarmzentrale (FAZ) und den Bezirksalarmzentralen (BAZ)
bereit. Von diesen Zentralen können folgende Alarme an die SSES abgesetzt werden:

 Warnung
 Alarm - Zivilschutzalarme
 Entwarnung

 Probe - Sirenenprobe

 Feuer
 Stiller Alarm 1
 Stiller Alarm 2
 Stiller Alarm 3 - Feuerwehralarme
 Stiller Alarm 4
 Stiller Alarm 5
 Stiller Alarm 6

Neben der Alarmierung von den Zentralen können sämtliche Alarme auch vor Ort abgesetzt
werden. Mit Hilfe eines digitalen Sprachspeichers können die Sprachdurchsagen bei einer
Alarmierung (Zentrale oder vor Ort) aufgezeichnet und automatisch bzw. per Tastenbetäti-
gung wiedergegeben werden.

4. Alarmierungsordnung:
Die Alarmierungsordnung hat den Sinn, nach Einlagen eines Notrufes oder Alarmauftrages
in der LSZ/FAZ möglichst rasch die Feuerwehr(en) mit den, in der Mindestausrückordnung
definierten, Fahrzeugen zu alarmieren bzw. die vorgesehenen Personen und Dienststellen zu
verständigen.
Nach Eingabe der Alarmstufe (B0-B3, T0-T3, G0-G3) in das Einsatzleitsystem werden die
entsprechenden Alarme über Sirenen und/oder Rufempfänger ausgelöst bzw. die Verständi-
gungen per Telefon durchgeführt.
Die örtlich zuständige Feuerwehr wird immer alarmiert. Zusätzlich wird (werden) über das
Einsatzleitsystem die geographisch am Nächsten zum Einsatzort gelegene(n) Feuerwehr(en)
mit den, lt. Mindestausrückordnung notwendigen, Fahrzeugen alarmiert.

In den Alarmstufe B0, T0 und G0 ist eine telefonische Verständigung des Orts-
(Stadt-)feuerwehrkommandanten zulässig. Dieser entscheidet dann über die Art und Weise
der weiteren Alarmierungen bzw. notwendigen Verständigungen. Bei Nicht-Erreichbarkeit
des Orts-(Stadt-)feuerwehrkommandanten wird die Verständigung der Orts-(Stadt-)feuer-
wehr lt. dem Feuerwehralarmplan in hierarchisch absteigender Reihenfolge (Komman-
dantstellvertreter  ZKdt  GKdt) durchgeführt. Falls telefonisch kein Funktionär der Orts-
(Stadt-)feuerwehr erreicht wird, muss automatisch die nächst höhere Alarmstufe zur Alar-
mierung herangezogen werden.

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Es stehen 4 Zeitkriterien für verschiedene Alarmierungsarten zur Verfügung:
 Werktags Arbeitszeit = z. B.: Mo. – Fr. von 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr
 Werktags Freizeit = z. B.: Mo. – Do. von 17:00 Uhr bis 07:00 Uhr
 Wochenende = z. B.: Fr. von 17:00 Uhr bis Mo. 07:00 Uhr
 Feiertags = z. B.: Feiertage von 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Die genaue Definition der Zeitkriterien, sowie die gewünschte Alarmierungsart, ist von jeder
Feuerwehr mittels dem Formblatt „Alarmierungsordnung“ festzulegen.

Weiters besteht in den Alarmstufe B1, B2, T1, T2, G1 und G2 die Möglichkeit, gleich zu-
sätzlich die nächstgelegene & einsatzbereite Feuerwehr alarmieren zu lassen. Dies ist beson-
ders für jene Feuerwehren notwendig, bei denen eine geringe Tagesverfügbarkeit der Mann-
schaft gegeben ist.

SMS als alleinige Verständigung der Orts-(Stadt-)feuerwehr ist nur in den Alarmstufen B0,
T0 und G0 zulässig! In allen anderen Alarmstufen ist mindestens eine Alarmierung mit
Sirene und/oder Pager vorgeschrieben.

Die Ansteuerung der verschiedenen SMS-Systeme (z. B. Blaulicht-SMS, SMS-Control, etc.)


erfolgt über die Sirenenprogramme Feuer, Probe und SA1 bis SA6, wobei die Auslösung
dieser Alarme in den Alarmstufen B0, T0 und G0 nach telefonischer Rücksprache mit dem
Orts-(Stadt-)feuerwehrkommandanten erfolgen kann. Die korrekte Konfiguration und Pro-
grammierung der verwendeten SMS-Systeme liegt im Zuständigkeitsbereich der jeweiligen
Feuerwehr.

Der jeweilige Abschnittsfeuerwehrkommandant sowie der Bezirksfeuerwehrpressereferent


werden auf Wunsch in den Alarmstufen B1, T1 und G1 direkt über die LSZ/FAZ mittels
SMS über alle Einsätze in seinem Zuständigkeitsbereich informiert. Ab den Alarmstufen B2,
T2 und G2 erfolgt die Verständigung des Abschnittsfeuerwehrkommandanten sowie des
Bezirksfeuerwehrpressereferenten jedenfalls.

Der jeweilige Bezirksfeuerwehrkommandant und der Bezirksfeuerwehrkommandantstell-


vertreter werden auf Wunsch in den Alarmstufen B1, B2, T1, T2, G1 und G2 direkt über die
LSZ/FAZ mittels SMS über alle Einsätze in ihrem Zuständigkeitsbereich informiert. In den
Alarmstufen B3, T3 und G3 erfolgt die Verständigung des Bezirksfeuerwehrkommandanten
und des Bezirksfeuerwehrkommandantstellvertreters jedenfalls.

Sonstige Bezirksfunktionäre (z. B.: BFI, Gef. Stoffe Ref.) können auf Wunsch in den jewei-
ligen Alarmstufen zusätzlich per SMS verständigt werden.

Die Definition erfolgt gesammelt über das Formblatt „Verständigung Bezirksfunktionäre“,


welches vom BFKdt an das LFKdo übermittelt werden muss.

Die Textdurchgabe an die Sirenensteuerendstelle (SSES) beinhaltet die Einsatzadresse und


den Einsatzgrund. Bei der Alarmierung von Sondergeräten werden für die alarmierten
Feuerwehren auch die, in der Alarmierungsordnung für Sondergeräte angeführten Fahrzeuge
und Geräte, mit welchen ausgerückt werden soll, auf den Textspeicher aufgesprochen.

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Ergibt sich für den Einsatzleiter aufgrund von Art und Größe des Einsatzes die Notwendig-
keit der Auslösung einer höheren Alarmstufe als bereits ausgelöst, so hat er die Auslösung
der nächsten Alarmstufe bei der LSZ/FAZ anzuordnen. Selbstverständlich können auf An-
weisung des Einsatzleiters auch andere, als die in den Alarmstufen vorgesehenen, Fahrzeuge
alarmiert werden.

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Brandeinsatz:

zu ausfahren zu
Alarmstufe Einsatzgrund
alarmieren müssen verständigen
B0 Ereignis ohne Gefahr in Verzug zuständige
Brandverdacht im Freien Feuerwehr
Gelöschter Brand

B1 Kleinereignis zuständige mindestens Polizei


Brandverdacht in Objekten ohne besonderes Feuerwehr 1 KLF
Risiko AFK1)
Entstehungsbrand, kleiner Flurbrand, kleiner BFKS1)
Waldbrand, Holzstoßbrand, Komposthaufen- BFK1)
brand, Mülltonnenbrand,
PKW Brand (keine Person im Fahrzeug),
Kaminbrand,
Automatische Rauchwarnmelder (Home-
melder), brennende Person

B2 Mittleres Ereignis mit Gefahr in Verzug zuständige mindestens Polizei


Brand in Gebäuden auf einen Raum beschränkt Feuerwehr 1 TLF Rettungsdienst
(Küchenbrand, Zimmerbrand) 1 (K)LF
Kleinbrand in Objekten wie: Tankstellen, AFK1)
Schulen, Krankenhäuser, Altenheime, mit min. 2 ATS- BFKS1)
Beherbergungsbetriebe, Industriebetriebe Trupps BFK1)
PKW Brand (Person im Fahrzeug), Brand von
Großfahrzeugen (LKW, Mähdrescher, landw. 1 DL (nur bei
Maschinen, Autobus) Gebäudebrand
Flurbrand, Waldbrand, Strohtristenbrand ab dem 2. OG )

B3 Großereignis zuständige mindestens BGM


Gebäudebrand (Objekte ohne besonderes Feuerwehr 2 TLF Polizei
Risiko) 2 (K)LF Rettungsdienst
Etagenbrand in Objekten mit besonderem 1 KDOF
Risiko (Schulen, Krankenhaus, Altersheim, 1 DL (nur bei AFK1)
Beherbergungsbetrieb, Industriebetrieb, landw. Gebäudebrand) BFKS1)
Betrieb, Viehzucht) BFK1)
LFK1)

B Boot Bootseinsatz zuständige mindestens


(Schilfbrand, Seehüttenbrand) Feuerwehr 1 MZ-Boot

B BMA Brandalarm durch Brandmeldeanlage zuständige mindestens


Feuerwehr 1 KLF

1) ... Die Verständigung erfolgt direkt über die LSZ/FAZ mittels SMS lt. Formblatt „Verständigung
Bezirksfunktionäre“

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Technischer Einsatz:

zu ausfahren zu
Alarmstufe Einsatzgrund
alarmieren müssen verständigen
T0 Ereignis ohne Gefahr in Verzug zuständige
Fahrzeugbergung ohne VU (z. B. landw. Feuerwehr
Maschine), Heizkessel überhitzt, Insekteneinsatz
(Wespen), Kanalgebrechen, Keller auspumpen,
sonstiger Wasserschaden, lose Bauteile, Baum
entfernen, Türöffnung, Wasserversorgung, Tier-
rettung, Suchaktion, Bergung von Toten, Ber-
gung toter Tiere

T1 Kleinereignis zuständige mindestens Polizei


Freimachen von Verkehrswegen (Baum auf Feuerwehr 1 KLF
Straße), AFK1)
Pumparbeiten (Gewitter, Unwetter), Sturm, BFKS1)
VU Fahrzeugbergung (einfache Bergung), BFK1)
Person in Eis eingebrochen

T2 Mittleres Ereignis mit Gefahr in Verzug zuständige mindestens Polizei


VU mit eingeklemmter Person Feuerwehr 1 (K)RF Rettungsdienst
VU Fahrzeugbergung (schwierige Bergung) 1 TLF
Absturz Kleinflugzeug, Hubschrauber, AFK1)
Arbeitsunfall mit eingeklemm- mit min. 1 hydr. BFKS1)
ter/eingeschlossener Person, verschüttete Rettungsgerät BFK1)
Person, Explosion ohne Brand

T3 Großereignis zuständige mindestens BGM


VU mit mehreren Fahrzeugen und einge- Feuerwehr 1 (K)RF Polizei
klemmten Personen 1 TLF Rettungsdienst
VU Autobus mit eingeklemmten Personen 1 SRF / Kran
VU Bahn mit eingeklemmten Personen 1 KDOF AFK1)
Hauseinsturz mit eingeschlossenen Personen BFKS1)
Flugzeugabsturz mit min. 2 hydr. BFK1)
Rettungsgeräten LFK1)

T Boot Bootseinsatz zuständige mindestens


(Suchaktion, Bootsbergung) Feuerwehr 1 MZ-Boot

1) ... Die Verständigung erfolgt direkt über die LSZ/FAZ mittels SMS lt. Formblatt „Verständigung
Bezirksfunktionäre“

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Gefährliche Stoffe Einsatz:

zu ausfahren zu
Alarmstufe Einsatzgrund
alarmieren müssen verständigen
G0 Ereignis ohne Gefahr in Verzug zuständige
Ausfluss geringer Mengen Treibstoff od. Öl (z. Feuerwehr
B. Moped od. Motorrad umgefallen)

G1 Kleinereignis zuständige mindestens Polizei


Lecker Treibstofftank, Ölspur etc. Feuerwehr 1 KLF
AFK1)
BFKS1)
BFK1)

G2 Mittleres Ereignis mit Gefahr in Verzug zuständige mindestens Polizei


Kleine Mengen Schadstoff ausgetreten Feuerwehr 1 (K)RF Rettungsdienst
Größere Mengen Treibstoff od. Öl ausgetreten 1 TLF Behörde
Tankwagen- od. Kesselwaggonunfall ohne 1 VF-OEL
Stoffaustritt SV-LFKdo
AFK1)
BFKS1)
BFK1)
G3 Großereignis zuständige mindestens BGM
Größere Mengen Schadstoff ausgetreten Feuerwehr 1 (K)RF Polizei
Tankwagen- od. Kesselwaggonunfall mit Stoff- 1 TLF Rettungsdienst
austritt SV-LFKdo 1 VF-OEL Behörde
1 GSF / KSF
1 SRF AFK1)
1 KDOF BFKS1)
BFK1)
LFK1)

G Boot Bootseinsatz zuständige mindestens


(Ölspur, ausgelaufener Treibstoff) Feuerwehr 1 MZ-Boot

1) ... Die Verständigung erfolgt direkt über die LSZ/FAZ mittels SMS lt. Formblatt „Verständigung
Bezirksfunktionäre“

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5. Sonderalarmierungsordnung:
Für Risikoobjekte gemäß §7 der Feuerbeschauordnung (FBO), LGBl. Nr. 87/1995, welche
die Alarmierung besonderer Fahrzeuge und Geräte erfordern, werden vom Orts-(Stadt-)
feuerwehrkommandanten Sonderalarmierungsordnungen erstellt. Hierzu ist das Formblatt
„Sonderalarmierungsordnungen“ zu verwenden.
Es liegt im Ermessen des Orts-(Stadt-)feuerwehrkommandanten, für verschiedene weitere
Objekte (z. B. abgelegenes Gehöft ohne ausreichende Löschwasserversorgung) ebenfalls
Sonderalarmierungsordnungen festzulegen.

Gemäß §4 Abs. 5 der Brand- und Unfallbekämpfungsvorschrift (BUV), LGBl. Nr. 86/1995,
sind für Einsätze, die über das Gemeindegebiet hinausgehen (z.B. Autobahnen, Gewässer)
und für welche die Erstellung von Sonderalarmierungsordnungen notwendig ist, diese vom
nächst höheren, örtlich zuständigen Feuerwehrkommandanten (Abschnitts-, Bezirks-,
Landesfeuerwehrkommandant) zu erstellen. Sonderalarmierungsordnungen solcher Art un-
terliegen keiner einheitlichen Form und sind je nach Bedarf individuell zu gestalten und aus-
zuarbeiten.

Für Sondereinsätze im Bereich des KHD-, Strahlenschutz-, Gefahrgut-, Tauch-, Wasser-,


Flug- und SVE-Dienstes liegen Sonderalarmierungsordnungen in den Alarmzentralen auf,
nach denen bei entsprechenden Einsätzen vorgegangen wird. Die Erstellung und
Aktualisierung dieser Sonderalarmierungsordnungen liegt im Zuständigkeitsbereich des
jeweiligen Sonderdienstes.

6. Alarmierung von Sondergeräten:


Jede Orts-(Stadt-)feuerwehr mit Sondergerät legt fest, wie das Sondergerät zu einem Einsatz
außerhalb des eigenen Einsatzbereiches alarmiert werden soll (Sirene und / oder Pager).
Hierzu ist das Formblatt „Sondergerät“ zu verwenden. Der nachalarmierte Orts-(Stadt-)
feuerwehrkommandant entscheidet in weiterer Folge, ob zusätzliche Fahrzeuge (z. B. TLF
für Selbstversorgung der DL) mitausrücken.

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7. Feuerwehralarmplan:
Der Feuerwehralarmplan nennt der LSZ/FAZ für den Fall, dass der Alarm über die Sirenen-
steueranlage nicht abgesetzt werden kann, die Telefonnummern von mindestens 3 Brand-
meldestellen – diese müssen in die Sirenenbedienung eingewiesen sein.
Weiters sind die Telefonnummern aller Funktionäre der Orts-(Stadt-)feuerwehr sowie die
Telefonnummer des Feuerwehrhauses beinhaltet. Der Sirenenbetreuer ist mit der Wartung
der Sirene (Sirenenprobe beobachten bzw. durchführen) betraut und wird bei allfälligen
Störungen an der Sirene durch die Alarmzentrale verständigt.
Die Aktualisierung des Feuerwehralarmplanes erfolgt automatisch über das Verwaltungs-
programm der Feuerwehr (Funktionäre), sowie über das Formblatt „Feuerwehralarmplan“
(Brandmeldestellen).

Zum Beispiel:

Feuerwehralarmplan der FW Musterdorf

Brandmeldestellen

Gasthaus Traxler 02616/3845


Kaufhaus Huber 02616/8245
Böhm Manfred 02616/3278 0664/2689368

Funktionsplan
Tel. Privat Tel. Beruf Mobiltelefon
OFK HBI Böhm Manfred 02616/3683 0664/2678937
OFKS OBI Stifter Stefan 02616/8656 0664/2658926 0664/9368892
VW V Treiber Michael 0664/2568938
KA V Treiber Michael 0664/9347979
ZGK BI Böhm Alois 0664/1659379
ZGK BM Stampf Josef 0664/0378478
GRK HLM Mandl Stefan 0664/2684098 0664/1456834
GRK HLM Paur Christian 02616/7497 02616/5768 0664/9356785
GRK OLM Fraller Josef 0676/5668755
GRK OLM Weidinger Andreas 0664/4478934
GRK HLM Maurer Christoph 0664/6798668
GM BM Treiber Stefan 0664/3257880
GW LM Fraller Michael 0664/8358096
FUW LM Ing. Hauser Manfred 0676/3678976
ATW LM Stampf Markus 0650/5689238
FJB LM Eresheim Manfred 0650/9847858
SIB LM Fraller Stefan 0664/4678847

Feuerwehrhaus 02616/6784

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8. Gemeindealarmplan:
Der Gemeindealarmplan dient zur Erfassung und Evidenzhaltung wichtiger Einrichtungen in
der Gemeinde, im Bezirk und verschiedener Stellen sowie deren Telefonnummern. Die
Aktualisierung des Gemeindealarmplanes erfolgt über das Formblatt „Gemeindealarmplan“
Zum Beispiel:
Gemeindealarmplan der FW Musterdorf

Gemeindealarmplan

Tag Nacht
Bürgermeister: Mayer Stefan 0664/4678985 0664/4678985
Ortsvorsteher:
Gemeindeamt: 02616/5675 02616/5675
BH: Oberpullendorf 02612/343565
EVU: Bewag 02682/9000 02682/9000
Gas: Begas 128 128
Wasser:
WVMB 02616/46756
Straßenverwaltung: Oberpullendorf 02612/42343 02612/42343
Polizeiinspektion: Lockenhaus 059133/1229 059133/1229
Polizei-Notruf: 133 133
Abschleppdienst:: Autohaus Tschida 02616/5675 0660/8546736
Autobahnmeisterei:
Rotes Kreuz: Oberpullendorf 02612/42244 02612/42244
Rotes Kreuz -Notruf: 144 144
Spital: Oberpullendorf 02612/42311 02612/42311
Arzt 1: Dr. Hauser 02612/5674 02612/5675
Arzt 2: Dr. Zechmeister 02616/4578 02616/5675
Rauchfangkehrer: Semmelweiß 02616/2392 02616/2392
Sondermüllsammelstelle: Gemeindeamt 02616/8713
Kläranlage:
Forstverwaltung:
Bahnhof:
Postamt: Piringsdorf 02616/8512

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9. Evidenzhaltung:
Sämtliche Formularinhalte werden im Einsatzleitsystem der LSZ/FAZ abgespeichert und zur
Alarmierung herangezogen. Die ständige Aktualisierung ist unbedingt notwendig. Alle
Feuerwehr-, Abschnitts- und Bezirksfeuerwehrkommandos sind hiezu verpflichtet. Mindes-
tens einmal jährlich erhalten sie die aktuellen Formulare zur Durchsicht und Korrektur.
Änderungen werden mit Rotstift durchgeführt und sind insbesonders notwendig bei:
 geänderten Namen und Funktionen
 geänderten Telefonnummern
 geänderten Fahrzeugen und Geräten von Wehren oder Einsatzeinheiten
 neuen Alarmablaufwünschen

Die LSZ/FAZ führt nach Überprüfung die Änderungen durch und retourniert umgehend die
neuen Unterlagen an die vorgesehenen Stellen. Die Alarmierungsordnung, der
Feuerwehralarmplan und der Gemeindealarmplan werden im Einsatzkoffer der Feuerwehr
und im Kommandoraum für den Einsatz bereitgehalten.

10. Betreuung und Nutzung der SSES:


Mindestens eine der vorhandenen Sirenen einer jeden Feuerwehr muss an das Sirenensteuer-
system angeschlossen sein. Der Anschluss einer zweiten bzw. dritten Nebensirene innerhalb
eines Ortsteiles an das Steuersystem ist möglich.

Der Feuerwehralarmplan sieht einen Sirenenbetreuer vor. Dieser wird bei einer auflaufenden
Fehlermeldung der SSES in der Alarmzentrale vom Diensthabenden verständigt. Der
Sirenenbetreuer sollte in der Gemeinde beschäftigt sein und die Bedienung der SSES be-
herrschen.

11. Übungen mit Sirenen:


11.1. Auslösung vor Ort:
Auslösungen der Sirene zu Übungszwecken sind grundsätzlich mit der Gemeinde bzw.
der Bezirkshauptmannschaft abzusprechen (Unfallgefahr, Verunsicherung der
Bevölkerung usw.). Durch Abschalten des Sicherungsautomaten an der SSES
(Beschriftung „SIRENE“) kann jedes Sirenensignal am Lautsprecher simuliert werden.
Jede aktive Benützung der SSES zu Übungszwecken (auch Sirenensteuerauslösung nur
auf Lautsprecher) ist vorher der Alarmzentrale zu melden.
11.2. Sirenenprobe:
Jeden ersten Samstag im Monat führen die Orts- und Stadtfeuerwehren die Sirenenprobe
selbst um 11.58 Uhr durch.
Jeden weiteren Samstag im Monat wird der Probealarm von der Alarmzentrale
(LSZ/FAZ) über Funk ebenfalls um 11.58 Uhr ausgelöst. Dabei werden zwar auch alle
Rufempfänger (mit Stillem Alarm 1) alarmiert, die Textdurchsage ist aber auf dem
Rufempfänger aus technischen Gründen nicht durchschaltbar.
Der Sirenenbetreuer soll die Probeauslösungen durch die Alarmzentrale überwachen und
am ersten Samstag im Monat auch selber durchführen.

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12. Besetzung und Nutzung der FAZ:
Die FAZ ist von zwei Diensthabenden rund um die Uhr besetzt. Für Groß – bzw.
Katastropheneinsätze wird weiteres Bedienungspersonal bzw. das jeweils vorgesehene
Stabspersonal alarmiert.

Sind im Zuge von Übungen Anfragen an die Gefährliche Stoffe-Datenbank oder sonstige
fachspezifische Fragen geplant, sollten diese ebenfalls vorher mitgeteilt werden.

Der Landesfeuerwehrkommandant:

Ing. Alois Kögl


Landesbranddirektor

Diese Dienstanweisung ersetzt die Dienstanweisung Nr. 2.4.1. vom 01.01.1992.

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