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1 Einheit:

Mit was beschäftigt sich die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät?

„Die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät ist jene Einrichtung, an der das Gedächtnis der
Gesellschaft untersucht und kritisch weiterentwickelt wird. Die Fakultät widmet sich in Forschung und
Lehre allen Epochen der Menschheitsgeschichte und einer Vielzahl der Medien, in denen sich Kultur
materialisiert - vom Faustkeil über das Geld bis zum Internet."

Von wem wurde das Buch Stadt der Frauen verfasst?

Christine de Pizan

Was weißt du über Christine de Pizan?

•Christine de Pizan, 1364 od. 1365 in Venedig geb., aufgewachsen in Paris am Hof Karls V. (Vater war
dort Artzt), starb nach 1429, verm. 1430 in Poissy (?)

•humanistisch gebildet (vieles selbst erlernt)

•unterhielt nach dem Tod ihres Vaters und Ehemanns ihre Familie mit Schriftstellerei

•hinterließ ein umfangreiches Werk von Lyrik bis zu politischen Traktaten

Was weißt du über das Buch Stadt der Frauen?

Das Buch von der Stadt der Frauen ist in drei Teile gegliedert. In jedem beschreibt die Ich-Erzählerin,
wie sie mit Hilfe einer der Frauengestalten (diese Stehen für die Tugenden: Vernunft,
Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit) die Stadt errichtet. Das Baumaterial sind dabei aber nicht Steine,
sondern heroische Frauen aus der biblischen, der antiken und der jüngeren Geschichte. Diese werden
vorgestellt und ihre Taten gepriesen, so dass ein Lesebuch über zahlreiche berühmte Frauen entsteht.
Es ist eine Sammlung an Argumenten gegen Vorurteilen gegenüber Frauen

Wo wurden damals Bücher Hergestellt?

In Kunstwerkstäten wie z.B. Cité des Dames, Pariser Werkstatt des Meisters der Cité des Dames, 15.
Jh., Bibliothèque Nationale de France

Als was kann man das Buch ansehen?

Als Medium für wie im Mittelalter gedacht wird einerseits erfährt man über die Vorurteile unter
denen die Frauen leiden mussten anderer Seit aber auch über die Meinung die So manche Frau
gehabt hat wie z.B. die Autorin

Wo fand man zu Zeiten des Buches Bips?

Klöster und Adelig konnten sich viele Bücher leisten und hatten somit "Bips" diese waren aber nicht
für jeden zugänglich

Inwiefern hat sich die Frauen Bewegung von diesem Buch die Stadt der Frauen inspirieren lassen?

Sowohl der Frauenblock zur 1. Mai-Demonstration in Kassel, 1979 als auch die Eröffnung des
Frauenzentrum in Wien 1981 spiegeln die Idee einer "Stadt" oder "Gesellschaft" die nur von Frauen
bevölkert wird wieder

Welches Buch wurde durch die Stadt der Frauen inspiriert?

Venedig Stadt der Frauen


Welches Kunstwerk wurde von dem Buch die Stadt der Frauen inspiriert?

The Dinner Party, Kunstinstallation von Judy Chicago

The Dinner Party ist eine Installation der amerikanischen feministischen Künstlerin Judy Chicago, die
die Geschichte der Frauen in der westlichen Zivilisation anhand einzelner bedeutender Frauen
darstellen soll. Dazu werden 39 aufwendig arrangierte Gedecke auf einer Festtafel ausgestellt. Jedes
Gedeck steht für eine bekannte Frau aus der Mythologie oder der Geschichte. Die einzelnen Gedecke
sind so angeordnet, dass sie eine Tafel in Form eines gleichseitigen Dreiecks bilden.

Was wären Fragen an das Buch?

Wer hat das Buch verfasst?

- Akteur*innen und Strukturen: Geschichte

Wie wurde das Buch hergestellt?

- Produktionsweisen: Materialität

Was befindet sich in dem Buch?

- Bildanalyse (Ikonografie und Ikonologie): Medialität

-Inhaltsanalyse: Medialität

Wie wurde das Buch verbreitet und überliefert?

-Rezeption: Gedächtnis und Geschichte

= Kultur des Buches, verbindet Zeiten und Räume

je nachdem was man erforscht/herausfinden möchte können die Fragen noch viel detaillierter
gestaltet werden

Forschung und Lehre

Universität

untersuchen und kritisch weiterentwickeln

Wissenschaft

Gedächtnis der Gesellschaft

leitendes Paradigma

Medien, in denen sich Kultur materialisiert

Ansatz

alle Epochen

Zeitraum

Menschheitsgeschichte

Akteur*innen

alle von Menschen berührten Räume


Wann wird eine Interessensfrage zu einer Forschungsfrage?

Fragen und Antworten setzen Wissen voraus. Wissenschaftliches Fragen, wissenschaftliche


Recherchen bauen auf wissenschaftlichem Wissen auf. Eine Interessensfrage wird erst dann zu einer
Forschungsfrage, wenn ich dieses Wissen einbeziehe.

Was für Fragen können wir an einen Historischen Gegenstand stellen?

An einen Gegenstand können ganz unterschiedliche Fragen gerichtet werden, die unterschiedliche
Kenntnisse voraussetzen (kunstgeschichtliches, geschichtliches, archäologisches,
altertumswissenschaftliches Wissen). Fragen und notwendiges Wissen führen uns zu den
verschiedenen Disziplinen und Studiengängen.

Reicht geschichtliches Wissen aus um zu forschen?

Meist reicht eine Disziplin nicht aus, das Wissen aus anderen wird hinzugezogen. Heutzutage arbeiten
fast alle Fächer interdisziplinär, auch wenn sie spezifische Fragen, Untersuchungsweisen, Themen und
Kenntnisse bevorzugen.

Wie nutz man geschichtliches Wissen?

Welches Wissen von wem genutzt und erweitert wird, hängt von Kontexten ab, ist gebunden an
Zeiten, Räume und Akteur*innen.
Einheit 2:

Mittelalterliche Universität

-MA-Universitäten entstanden nicht durch Gebäuden dadurch als Institutionen ---> sondern
Gemeinschaft von Lernenden und Lehrenden (wurden von weltlichen oder geistlichen Fürsten
anerkannt)

-Hintergrund Entstehung ---> Wiederentdeckung antiker Schriften (im Hochmittelalter, 11-12-13 Jh.) &
Ausbreitung arabischer Gelehrten über Spanien

-Schriften --> griechische Medizin & z.B. das Arabische Zahlensystem

-bestand an neuem Wissen = Bedarf systematische Wissenserweiterung

-Unis (insgesamt 5-10) verliehen Abschlüsse (Magister/Doktorat) (waren in verschiedenen politischen


Systemen anerkannt)

-Universitäten in verschiedenen Ländern --> Entstehung einer grenzüberschreitendes System höherer


Bildung

-Abschluss = Eintritt geistigen Elite

-ersten Europäischen Universitäten gehören: Bologna (11 Jh.), Paris (12 Jh.), Prag (14 Jh. 1348, erste
in HRR), Wien (1386, erste im heutigen DS); auch Cambridge und Oxford

-Spät-MA und Frühneuzeit weitere Gründungen von Universitäten --> aber erfordert Fürsten-
Anerkennungen (Konfessionalisierung: Katholizismus, Protestantismus (Calv.)). -Konfessionalisierung
(und Ausbildung von 2 Konfessionen) entstand 30-jährigen-Krieg (1618-48) --> Macht/Repräsentation
von Konfessionen Universitäten

-Verschärfte Kritik an Universitäten - wahrgenommen als dogmatisch, repräsentierend von


Fürstenpositionen

Mittelalterliche Fakultäten

-4 Fakultäten: Theologie, Jura, Medizin, Propädeutische Fakultät der freien Künste

-3 große Ehrwürdige Wissenschaftliche Disziplinen, als höchste Form der wissenschaftlichen


Ausbildung: Jura, Medizin, Theologie

-7 freien Künsten: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie (schon
in Antike notwendig Voraussetzung „großen Disziplinen" studieren)

-Fakultät der Freien Künsten = Philosophischen Fakultät gemacht (Frühe Neuzeit)

Das humboldtsche Bildungsideal Part 1

-Nach Französischen Revolution ---> Französisch-spezifisches zentralisierte Einrichtungssystem

-Einflussreich Universitätsreformen deutschsprachigen Raum humboldtschen Reformen

-Wilhelm von Humboldt (1767-1835) preußischer Reformer aus dem 19 Jh. (Ausland auch wichtig)

-Reform System höhere Bildung

-Einführung einer mehrjährigen Schulpflicht

-„humboldtsches-Bildungsideal" (Anfang 20 Jh. Bezeichnung)


-Hintergrund humboldtsche Reformen --> Napoleonische Kriege (Niederlage Preußen)

-Universitätsreformen gründeten auf Formschriften und Ideen der Zeit (Schriften des
Hochschullehrers und Philosophen Friedrich Schleiermachers, der eine ganzseitige Bildung für die
höhere Bildungslaufbahnen der gesellschaftlichen Eliten förderte)

-1810 Berliner Universität (Humboldt-Universität, dann Friedrich-Wilhelms-Universität)

Leitgedanken dieser Universitätsreformen?

-Reformen-Vorstellungen: 1. Einheit von Forschung und Lehre: sollte der Forderung des Forschens
und der Erweiterung des Wissens dienen ---> was in der Universitäten gelehrt wird, wird auch da
geforscht

Aspekt stärkte Forschung der philosophischen Fakultäten

--->stark als Lehrbetrieben funktionierten (z.B. Erwerb von diesen Wissen war Voraussetzung, um den
Studium von Medizin oder Jura folgen zu können)

-2. Lehr- und Lernfreiheit: Universitäten selbst entscheiden, welche Personen als Lehrenden
einzuladen

-3. Universität als autonome Organisation: Autonomie als Rechtsprechung, hinsichtlich die
Universitäre Anliegen: Das Recht auf Verleihung der Abschlüsse (also nicht der Fürst oder Herrscher,
sondern Universitäten entscheiden auf die Kriterien)

Das humboldtsche Bildungsideal Part 2

-Also Reformen = 1789 Revolution-Ziel von Forschung und Lehre, Schleiermachers freie Entfaltung,
ohne Einfluss von Hoch-Ständigen

-Universität Wien gab es 1848 grundlegende Reformen vor dem Hintergrund der niedergeschlagenen
1848 Revolution (Restauration)

-Habsburger Angst ---> Imperium zusammenzuhalten durch Innovationen

-Österreichische Reformen (auch in deutschen Universitäten): alle 3 gleiche Aspekten berührt

-1863 - Erster Professor Für Kunstgeschichte und Kunstarchäologie in Wien (Rudolf Eitelberger von
Edelberg). -1892 - Lehrbefugnis für Prähistorische Archäologie (Moritz Hoernes)

-1917 - Prähistorische Institut begründet

-1955 - Kurt Schubert erster Professor für Judaistik

-1962 - erste Professur und Gründung des Instituts für Byzantinistik

Universität 19 Jh. Part 1

-Kennzeichen - Ausdifferenzierung von Lehrstühlen und Disziplinen (über die Philosophischen


Fakultät)

-Herauslösung Naturwissenschaften aus geisteswissenschaftlichen Fächern

-Fächer jetzt differenziert Naturwissenschaften, Philosophie und Mathematik

-Illustration der Ausdifferenzierung - Klassische und moderne Sprachen getrennt

-Beispiele für Innere und Äußere Ausdifferenzierung:


1) Historisches Wissen Teil der Philosophischen Fakultät --> aber 19 Jh. wurde eigenen Lehrstühlen
(zu den ersten Professuren gehörten Antike und Griechenland (also wo Schrift, Bildung zur Schaffung
von Staaten dienten)

2) mit Staat-Traditionen verbunden nicht in Historischer

--->Sprachlicher Fakultäten

-Damit Universitäten außereuropäischen Sprachen beschäftigen --> „Völkerkunde" heute Ethnologie


(Sprachsystemen, Kultur, später auch Kolonisierung - alles entsprach den gesellschaftlichen Bedarf,
Bedürfnisse)

Universitäten 19 Jh. Part 2

-Akademisierung - Einrichtung von Lehrstühlen mit bestimmten Nominationen (Themen) an


Universitäten

-2. Hälfte des 19. Jh. und Anfang 20. Jh.: (z.B. in Praxis von wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften,
Sozialwissenschaften --> Aufnahmen von Wissensfeldern in universitären Disziplinen):

-Akademisierung der Praxis:

--->z.B. Johann Joachim Winckelmann (1717-68) Begründer wissenschaftliche Archäologie im 18 Jh.


(Begründer an Universität studierte, aber archäologisches Wissen nicht von da)

--->Rom ein Bibliothekar => beschäftigte mit antiken Vasen, Statuen, Gebäuden, schrieb über die -
damit hat er Archäologie als Gegenstands-orientierte Wissenschaftsdiszipline gegründet

-Einrichtung von Lehrstühlen: wenn das Wissen vermehrt

--->neue Strukturen geschaffen werden sollen (Ausdifferenzierung) aber die Art und Weise von der
immer gesellschaftliche Entwicklungen spiegelt. Noch ein weiterer Bezug auf Antike-Wissen

-Ausdifferenzierung: Gegenstände für Archäologie, Unterlagen für Altertumskunde, Klassische


Sprachen für Philologien, Schriftliche Quellen für Historiker usw.

-Gründung von universitären Institutionen.

-Schließung der Berufe - Universitätsabschlüsse notwendig, um bestimmte Berufe auszuüben.

Publikationswesen und Wissenschaft

∙ Praxis der Wissensbeschaffung ausdifferenzierte auch in wissenschaftlichen und publizistischen


Praktiken. Z.B. ist das in Publikationen zu sehen - mit mehr Akademisierung unterscheiden sich desto
mehr Genres: Wissenschaftliche Zeitschriften (spezifischen Verlagen oder Universitäten publiziert,
behandeln spezifische Fragen, meistens von Mitarbeitern gelesen) und Populäre Publikationen
(Erzählende Artikel, Feuilleton, die für die Popularisierung der Wissenschaft dienten). Diese
Entstehung von neuen Genres führte auch zu Geschlechterausdifferenzierung: das Schreiben von
Romanen für Frauen zugeschrieben wurde, weil die keine Beiträge zur wissenschaftlichen
Zeitschriften machen konnten (nicht erlaubt, Universitäten beizutreten).

1960er & 1970er Jahre Part 1

-Hintergrund Universitätsreformen 1960-70-er Jahren

-->Bildungsdebatte: Helge Pross, „Über die Bildungschancen von Mädchen in der Bundesrepublik",
Georg Picht, „Die deutsche Bildungskatastrophe", Ralf Dahrendorf, „Bildung ist Bürgerrecht"
-Zunahme bildungsorientierter Gruppen: Nachfrage junger Erwachsener & Eltern nach Bildung stieg

-Bedarf an technischem und wissenschaftlichem Wissen: Nachfrage Hochqualifizierten Arbeitskräften


(sollen wissenschaftliches Wissen haben)

-Verstrickung in die nationalsozialistische Vernichtungspolitik (bes. BRD und Österreich)

-Konkurrenz amerikanischer und sowjetischer Bildungsexpansion: Bedarf an gesellschaftlichen


Reformen „Sputnik-Schock" (1957)

1960er & 1970er Jahre Part 2

-sowjetische Erfolg ---> breite Gesellschaftsschichten Ausbildung ermöglichten

-Aus Debatten Universitätsreform:

-->Systematische Öffnung der Hochschulen für benachteiligte Gruppen (Frauen) z.B. durch
Studienbeihilfen oder durch Werbung von Universitätsstudien

-->Demokratisierung der Universitäten (Selbstverwaltung durch Vertretern verschiedener


Statusgruppen)

-Expansion (Einstellung von Hochschullehrer, Ausdifferenzierung von Instituten)

Universitätsneugründungen in Österreich

1. 1962 Salzburg - Universität

2. 1962/66 Linz - Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften

3. 1970 Klagenfurt - Hochschule für Bildungswissenschaften 4. 1973 Linz - Hochschule für


künstlerische und industrielle Gestaltung

5. 1975 Linz - Universität (gebildet aus der Sowi-Hochschule)

Ergebnisse aus den 1970er Reformen

-Universitäten sich transformieren von Eliten-Einrichtungen zu ein breiteres Ausbildungssystem von


Mittelschichten:

-->Abschlüsse 1950:

Europa 4% und AT 5%

1995: 42% Europa und 47% AT.

-->Anteil der Studentinnen:

1950 (25% Europa und 21% AT)

1995 (42% Europa und 47% AT)

Gleichzeitig erschien die Art der Lehre, wo universitäre Vorlesungen wurde an Seminaren nicht
angemessen. Es war viel investiert, um den Chaos von 1970er zurückzuhalten, aber die Kritik an die
sogenannten „Maßen Universitäten" wurde immer lauter.

Bologna-Reformprozess

-Reaktion gegen das Chaos von unterschiedlichen Systemen --->Bolognaprozess (Hochschulreformen)


seit 1990 (1999 unterschrieben erstmals)
-mehrere Ziele:

-->1. Europäisierung: Ziel, Europäischen Bildungsraum

=>internationalen Austausch

„Modulisierung" des Studiums durch ECTS-Punkte

-->2. Berufsorientierung: Universitäten Berufsmöglichkeiten und Praxisabschlüsse stärker bestimmen

bedeutete Gleichheit von Lehre und Forschung relativ niedrigergingen (weil Berufsausbildung-
Orientierung)

-->3. Ökonomisierung: Betriebswirtschaftliche-Umstrukturierung (z.B. kleinere Budgets) => manche


Kernkompetenzen als Ziele formuliert => Universitäten nicht mehr sehr breite
Ausbildungsmöglichkeiten

Reformen kritisiert --> „Ökonomisierung" =>Universitäten mehr Berufsmärkte und nicht volle
Entfaltung

-humboldtsche Ideal forderte nur die gesellschaftliche Eliten (4% von Ausgebildeten in
Gesellschaften) =>Bologna-Prozess soziale, ethnische und geschlechtsspezifische Gleichheiten diente

Institute an der Historisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät

1. Ägyptologie - altägyptische Hochkultur von 5 Jtd. v. Chr. bis Ende des IR (5 Jh.)

2. Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik (Inschriften) - Antike,


Althistorische Spezialdisziplinen, Zeit griech. und röm. Geschichten. (1000 v. Chr. bis 700)

3. Byzantinistik und Neogräzistik - Geschichte, Literatur, Sprache, Kunst und Kultur des Byzantinischen
Reichs bis zum modernen Griechenland.

4. Europäische Ethnologie - Alltagspraktiken und -kulturen der Gegenwart in europäischer


Perspektive.

5. Geschichte - unterteilt in mehrehren Instituten (beschäftigen sich mit dem Zeitraum vom MA bis
zur Gegenwart, von Österreich- bis zur Globalgeschichte) ∙ Institut für Zeitgeschichte - 20. und 21.
Jahrhundert ∙ Institut für Geschichte - Politikgeschichte, Alltagsgeschichte, Geschlechtergeschichte ∙
Institut für österreichische Geschichtsforschung - Erblande, Habsburgermonarchie, Österreich ∙
Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte: soziale Gruppen und ökonomische Beziehungen ∙
Institut für Osteuropäische Geschichte: Geschichte und Kultur einer Region (Area Studies)

6. Judaistik - jüdische Geschichte, Kultur und Religion von den Anfängen bis heute

7. Klassische Archäologie - materielle Hinterlassenschaften der griechischen und römischen Antike

8. Kunstgeschichte - bildende Kunst ab der Spätantike weltweit (Europäische Kunst)

9. Numismatik und Geldgeschichte - Geschichte und Kultur von Münzen und Geld

10. Urgeschichte und historische Archäologie - Archäologie aller Zeiten der Menschheitsgeschichte;
Münzen, Medaillen und Geld ähnlicher Formen; politische, soziale und Kulturelle Aspekte.

11. Urgeschichte und historische Archäologie - Archäologie aller Zeiten der Menschheitsgeschichte
(Interdisziplinarität mit Naturwissenschaften)

12. Transdisziplinäre historisch-kulturwissenschaftliche Studien - Verbindung der verschiedenen


Disziplinen und Studiengänge Studiengänge an der HKF

-Ägyptologie (BA-MA), Alte Geschichte und Altertumskunde (BA-MA), Byzantinistik und Neogräzistik
(BA-MA), Europäische Ethnologie (BA-MA); Geschichte (BA; div. MA, LA-BA, LA-MA), Judaistik (BA-
MA), Klassische Archäologie (BA-MA); Kunstgeschichte (BA-MA); Numismatik und Geldgeschichte
(indiv. Ma), Urgeschichte und Historische Archäologie (BA-MA); Historische-Kulturwissenschaftliches
Doktoratsstudium

-Über die Fakultät hinausgehen, zusammen mit anderen Instituten und Fakultäten arbeiten:
Zeitgeschichte und Medien (MA), Philosophie und Wissenschaftsgeschichte (MA, arbeitet mit
Philosophie), Epistemologies of Sciences and Technology (MA), Interdisziplinäre Osteuropastudien
(MA, arbeitet mit Slawistik), Gender Studies (MA).

-Auffallend, dass die Grenzen zwischen Fächer nicht eindeutig sind: z.B. Altertumskunde-Studierende
könnten für Zeitgeschichte interessieren, um über die Rezeption von Antiken-Schriften zu lesen.

-Eindeutig nur, dass, obwohl Studium-Gegenstände dieselbe sein können, aber unterschiedliche
Studiengänge stellen unterschiedliche Fragen.

-Die Trennung von Instituten ist historisch. Aber die Wissensproduktion in Fächern bauen auch auf
das Forschung von anderen Institution oder Fakultäten (Klassische Philologie nutzt das Wissen von
Altertumskunde und umgekehrt). Überlappende Systematiken mit eigenen Entstehungsgeschichten.

„Kennzeichen" von Instituten

-Material:

1) Kunst (Kunstgeschichte)

2) Münzen (Numismatik)

-Perioden:

1) Ur- und Frühgeschichte (Urgeschichte)

2) Gegenwart (Europäische Ethnologie)

-Räume:

1) Römisches Reich (Alte Geschichte)

2) Griechenland (Neogräzistik)

-Soziale Gruppen:

1) Juden und Jüdinnen (Judaistik)

2) Arbeiter, Klassen, Geschlechter (Geschichte)

-Kompetenzen:

1) Ausgrabungen (Klassische Archäologie)

2) Sprachen/Schriften (Judaistik)
Schlussfolgerung

-Universitäten repräsentieren eine Institution der europäischen Geschichte.

-Sie dienen der Herausbildung, Formung und Bestätigung europäischer Eliten (Lehre) und der
Herausbildung von gesellschaftlich notwendige rund erwünschter Erkenntnis und entsprechendem
Wissen (Forschung).

-Struktur und Ausdifferenzierung in Studiengänge/Fakultäten bildete sich in historischen


Zusammenhängen heraus: in spezifischen Räumen und Zeiten, unter spezifischen bildungspolitischen
Prämissen und Ziele.

Wissenschaftlichkeit

Ziel universitären Lehrens und Forschens - Vermittlung von wissenschaftlichem Arbeiten und
wissenschaftlich erworbenem Wissen

Was heißt „wissenschaftlich"?

1. Kriterien wissenschaftlichen Wissens

2. Schaffung wissenschaftlichen Wissens

3. Abgrenzung von anderen Wissensformen ∙ „Wissenschaftlich" -Verständnis von Phänomenen der


Welt, Weiterentwicklung und Möglichkeit der Erkenntnis

Wissenschaftlichkeit --> Wissen in spezifischen Modus (Forschens und Experimentes) vermehren

Was macht dieses Modus aus?

1. Überprüfbarkeit

-Wissen muss überprüfbar sein (verifizierbar oder falsifizierbar)

-Grundlage gemeinsame und spezifische Sprache --> Fakten und Aussagen austauschen
(interpersonell)

-Ausführliche Argumentation Voraussetzung [Geschichtswissenschaft keine Experimente -->


Überprüfbarkeit korrekte Zitieren, Fotodokumentation usw., also Nachvollziehbarkeit]

2. Transparenz

-Vorgehen beruht auf wissenschaftlichen Prinzipien

-Überprüfbarkeit zu verfolgen --> wichtig alles dokumentieren (zitieren Literatur und Quellen) &
welche Methode benutzt (Texte-Analyse, Interview-Frage).

3. Neuheit

-Arbeit = Erkenntnisfortschritt

-Neues Material zu ergänzen, durch neues Vorgehen die bisherigen Erkenntnissen in einem neuen
Licht zu bringen.

4. Zugänglichkeit

-gewonnen Wissen --> wissenschaftlichen Öffentlichkeit präsentiert (Zeitschriften, Bücher, Online)

-Austausch --> Diskussionen, Tagungen


-Was nicht zugänglich = spielt keine Rolle in der Wissenschaft

-wissenschaftliche Ideal besteht aus: Objektivität, Universalität, Rationalität wissenschaftlichen


Wissens.

Wissen ist auf jeden Fall gültig - unabhängig von Herrschenden, Ideologien usw. (Rationalität)

Wissenschaft ist keine Ideologie, sondern Regeln.

Was meint Objektivität?

-Objektivität meint Bezug auf Zeit entsprechende wissenschaftliche Debatte rational im Sinne des
Bezugs auf wissenschaftliche Argumente

-Objektivität nicht Wahrheit (nicht überzeitlich)

-Geisteswissenschaften unterliegen wissenschaftlichen Regeln, ethischen Normen, dem


zeitgenössischen Denken und etablierten Praktiken wissenschaftlicher Arbeit.

-Untersuchen und kritisch weiterentwickeln meint auch die Reflexion über Bedingungen und
Erkenntnissen - nicht nur über die Gegenstände. ∙

Was ist Wissenschaft?

Wissenschaft ist eine medial vermittelte (im Wesentlichen schriftliche) Debatte zur
Weiterentwicklung von Erkenntnis. Die Debatte beruht auf wissenschaftlichem Wissen. Aufbauend
auf dieses Wissen werden Experimente oder Analysen durchgeführt. Deren Ergebnisse sind in der
Debatte nachprüfbar darzustellen. Das heißt, Wissenschaftlichkeit beruht auf regelgeleitetem
Vorgehen, nicht auf Glauben, Intuition, persönlicher Erfahrung, Emotionen oder Autorität. Die
Teilnehmenden der Debatte (d.h. Autoren der Wissensvermittlung) sind in erster Linie
Wissenschaftler, das Medium der Vermittlung ist öffentlich zugänglich

Vergleich zu anderen Bereichen

Journalismus beruht sich auch auf das Recherche. Im unterschied zur Wissenschaft spielen aber
Wiederholbarkeit und Überprüfbarkeit keine zentrale Rolle. Umgekehrt sind Aktualität (Neuheit, aber
nicht die Aktualität der Daten) und Enthüllung der Information keine zentrale Kriterien der
Wissenschaft. In Wissenschaft ist Plagiat nicht erlaubt, aber in Journalismus sind nicht alle
nachzuweisen.
Einheit 3:

Was können Gedächtnis und Geschichte bedeuten?

-Gedächtnis - körperliche Fähigkeit, Informationen zu speichern (Erinnerung-Gegenstände: Krieg,


Personen). Oder mehr Abstrakt:

Gedächtnis - überlieferte Informationen (Archive) oder insgesamt die Gedenken- oder


Erinnerungskultur.

-Geschichte wie Geschichtswissenschaft (Fach, der mit der Vergangenheit beschäftigt seit der Anfang
der Schrift). Aber auch erinnerte, gedeutete (analysierte) Vergangenheit (vergangen, aber von
Überresten oder Überlieferungen konstruiert sein). Auch „Geschichten" - Synonym für Erzählungen.

„Was ist Gedächtnis?"

-Prägend für Überlegungen Maurice Halbwachs (franz. Soziologe und Philosoph)

-prägte Begriff „Kollektives Gedächtnis" (er unterscheidet zwischen individuelles und kollektives
Gedächtnis)

1. Individuelles Gedächtnis - sozial geprägt („nicht einfach körperlich entstanden"), durch Vergessen,
aber auch durch ordnende Kategorien, Wissen, usw. Autobiografien/Erinnerungen; Eigentliche
Erinnerungen einer Person

2. Kollektives Gedächtnis - das durch die Gruppe Weitergegebene: vermittelt durch Institutionen und
bewusste Leistungen der Gruppe: Denkmäler, Museen, Chroniken.

Was interessierte Halbwachs?

Wie kann man Ereignisse deuten? (Also bewusstes Handeln weiterentwickelt zu kollektivem
Gedächtnis).

-Halbwachs interessiert für Funktionsweise von Gesellschaft

-Für ihn kollektive Gedächtnis Rahmen gemeinschaftliches Handelns (Gruppenbildung: Familien,


Nationen, Klassen. In Gruppen-Unterscheidungen prägen sich Regeln, Selbstverständnis, also
kollektives Gedächtnis) Weiterentwickelt wurde dieses Konzept von kollektivem Gedächtnis von Jan
Assmann (Ägyptologe), der diese Gedächtnis-Gruppen unterschieden hat

Zwischen welchen Gedächtnis Gruppen unterscheidet Jan Assmann?

-Ziel: Unterscheidung von verschieden Formen der Überlieferung

1. Kommunikative Gedächtnis zwischen 3 Generationen von Menschen: ein mündlich überlieferte


Gedächtnis (z.B. in Familiengeschichten, Oralität der Überlieferung).

2. Kulturelles Gedächtnis: über mündliche Kommunikation hinausgehende. Überlieferte


Wissensbestände (Bilder, Riten, Texte).

-Als Ägyptologe interessierte „Wie kann das kulturelles Gedächtnis über Jahrtausende sich
vermitteln?"

-Gleichzeitig nachgedacht über doppelte Bedeutung: Kulturelles Gedächtnis bedeutet


Familiengeschichten und Traditionen.

-Diese Gedächtnis-Konzepte (Kollektives, Kommunikatives, Kulturelles) wurden weiter


ausdifferenziert Pierre Nora (franz. Historiker):
Pierre Nora

-Ziel: Abgrenzung des kollektiven Gedächtnis von Geschichtswissenschaft

1. Historisches Gedächtnis - rational, wissenschaftlich; Wissensgenerierung, die unter anderen Regeln


funktioniert als „Public history"

-2. Kollektives Gedächtnis („public history") - Erzeugung einer Identität von Gruppen (Denkmäler,
Biografien, usw.); Gedächtnis, das die Identität von Gruppen erzeugt - Grundlage von Handlungen
(Halbwachs)

Peter Burke

-Gedanken über Geschichtswissenschaft hat britischer Historiker kritisiert Peter Burke:


Geschichtswissenschaft Teil sozialen (kollektiven, kulturellen) Gedächtnisses

-Rahmung durch kollektive Gedächtnis

-Ziel - Aufhebung grundlegenden Trennung zwischen Geschichte & Gedächtnis

-Was Gruppen erinnern, welche Bezüge auf Vergangenheit nehmen, auch mit Geschichtswissenschaft
verbunden

-keine ausschließlich rationale Wissenschaft

Reflexives Geschichtsverständnis

Reflexives Geschichtsverständnis - ein Verständnis, das über die verschieden Verbindungen


reflektiert: 1. Bedingungen der Konstruktion von Vergangenem (was waren die unterschiedlichen
Regeln und Nachdenken der Gesellschaften?) 2. Bedingungen des wissenschaftlichen Arbeitens (wie
kann man das wissenschaftlich erforschen?) 3. Beziehungen zwischen Geschichte und Gedächtnis
(Memoire, Tagebücher, usw. machen Gesellschaften aus)

Schlussfolgerung zu Gedächtnis

-Kollektives Gedächtnis (mit was wir alle beschäftigen): Individuelles Gedächtnis (am meistens
personal, aber auch steht im Bezug des kollektiven Gedächtnis), Kulturelles Gedächtnis,
Kommunikatives Gedächtnis, Historisches Gedächtnis.

-Ausschlüsselung zeigt Formulierung historisches Gedächtnisses Verbindung zwischen Geschichte,


Geschichtswissenschaft und Gedächtnis (unterschiedliche Perspektive, Ziele, aber auch
Problemstellungen; gemeinsam haben Nachdenken über Verbindung zwischen was
Geschichtswissenschaft und Geschichte ausmacht).

-Gedächtnis & Geschichte nicht identisch --> können aber zusammenhängend gedacht --> insofern
kollektive Gedächtnis Überlieferung und Bedingungen Überlieferung selbst Teil kollektiven
Gedächtnisses

-historische Gedächtnis analysiert Gegenstände und durch sie vermittelten sozialen Praktiken nach
wissenschaftlichen Regeln und auf wissenschaftlichem Wissen aufbauend

-Speichermedium = alles Material für historisches Fragen

Gedächtnis an der HKF

-„Gedächtnis" und Formen wichtige Fragen für Fakultät

---> HKF-Disziplinen enthält beschäftigt mit nicht schriftlichem Material & Gesellschaften ohne Schrift
-Vielfalt historischen Disziplinen

-Reflektion über Rationalität & Bedingtheit wissenschaftlichen Nachdenkens über Vergangenes

-Gedächtnis & Geschichte, kollektive und historische Gedächtnis, Gegenstände Fakultät (untersuchen
und kritisch weiterentwickeln) Werkzeuge & Techniken --> beide Gedächtnisse untersucht werden
(historischen Gedächtnis) Wissenschaften angehören die Gedächtnissen widmen

Epoche

-Astronomische Uhr aus dem Hoch-MA (1344; Giovanni de Dondi): Steinzeit, Antike, Mittelalter, usw.
Uhren sind Erfindung des Hoch-MA. Die Frage ist aber, „Ist die Erfindung gleich zu der Nutzung?",
„Wann ist die Uhr zu einer objektive Messen-Maßnahme geworden?" Arbeitsalltag, man braucht Licht

-Epochen-Einteilung: Urgeschichte, Steinzeiten, Antike, Mittelalter, Neuzeit, Zeitgeschichte


(Disziplinen Entstehung, Fachspezifisches Wissen erfordern). Europäische-Bestimmung ---> Problem
sein kann

-Grenzen: Bronze-Zeit gibt nicht in ganzen Zeit oder nicht gleichen Perioden. Welche Ereignisse
Strukturen, Wandel sieht man, dass man mit diesen eine neue Epoche gründen kann?

-fast nicht bestritten Französische Revolution Anfang der Neuzeit

-Welche Perspektive annimmt man, um Epochen zu bestimmen? Kriterien & Ereignisse gelten für
manche Regionen ---> nicht für alle Welt

Zeitkonzepte

-Konzept versucht wurde unterschiedliche Ebenen historischen Zeit wahrnehmen anzufangen


„Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen"

-Begriff stammt von Philosoph & Marxist Ernst Bloch

-Stellte Frage, „Wie die NS Bewegung in Deutschland und Österreich (und anderen Ländern) zu
erklären ist?"

-Als Marxist beobachtete Kleinbürgertum (NS gewählt) wie „geschichtsmächtig" waren

Ernst Bloch

-„Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen" - gleichzeitige Auftreten Phänomenen unterschiedlichen


Perioden zugeordnet

-Kleinbürgertum Relevanz hatte für Konstituierung Mittelschicht als eigene Klasse ---> 1930er
Bedeutung gewonnen --> Ideologie (brachte NS-Bewegung an Macht)

-Unterschiedlicher Verlauf historischer Prozesse (gleichzeitig unterschiedliche Dingen in


unterschiedlichen Zusammenhängen passieren können)

-Verweis auf in jeweiligen Zeit Denk- & Machbares (was ist in der bestimmten Zeit denkbar und
machbar? Normativitäten in MA, usw.)

-Historische Norm einer eigentlichen Zeit (also es muss Normen in einer Zeit geben, die die
gleichzeitigen Normen nicht entspricht)

-Weiteres Beispiel - Christine de Pizan 1970er als Konzept autonomen Frauenräumen gelesen -->
verbunden mit ganz anderen Zeiten
-Entwickelte Feministische Ideen, obwohl kein Feminismus zu ihrer Zeit

-Alles weist auf Komplexität Zeit

-Kritik auf den Konzept - normativ, Eurozentrisch

-Konzept geht über die Geschichte --> geht davon aus, dass Normativ-gültiges-geschichtliches
Zusammenhang gibt

Zeitschichten und „Zeitschaften"

-Hintergrund für die Kritik an dem Bloch-Modell sind die neue entstehende Theorien, die stärker von
eurozentristischen Modellen absehen: Zeitschichten und „Zeitschaften" sprechen und versuchen die
Überlagerungen und verschiedene Zeitebene denkbar zu machen, ohne sie zu hierarchisieren (nicht
ungleichzeitig, sondern verschiedene Schichten, die alle nebeneinander existieren).

-Besonders wichtig: Normative Zeiten, die nicht zu hierarchisieren sind.

-Wie kann man davon ausgehen?

1. Ereignis und Struktur: Strukturen, die über Ereignissen hinaus existieren (z.B. die Universität
Entwicklung und gleichzeitige Wandelungen, wie die Französische Revolution oder Napoleon)

2. Denk- und Machbares: Pluralität, die in diesen Zeitschichten denkbar sind.

3. Normative Zeitordnungen: diese sollten bewusst gemacht werden, nicht einfach


Ordnungsprinzipien sein. Man denkt darüber nach, welche Zeit für die Gesellschaften zu bestimmen
ist (z.B. bestimmte Arbeitszeit).

4. Vielfältige Zeiterfahrungen: über die nachzudenken, aber nicht hierarchisieren (sind


nebeneinander; z.B. Wachsen von Universitäten dauerte lang, daher gab es unterschiedliche
Erfahrungen).

5. Ereignis-Überlieferung-Rezeption-Darstellung (z.B. wissenschaftliche): Modelle der Zeit, mögliche


gegenseitige Verbindungen.

-Reinhard Koselleck, „Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten" (Zeitschichten;


schrieb über wissenschaftliche Beschäftigung mit Ereignissen, also auch Rezeptionen)

-Achim Landwehr, „Die anwesende Abwesenheit der Vergangenheit. Essay zur Geschichtstheorie"
(Zeitschaften wie Landschaften als Modell, das gedacht wird von verschiedenen Zeiten. Vorstellbar
wie nebeneinander gelagerte Zeit-regime)

-Zeit ist nicht nur Rahmen für HK-Themen, sondern selbst historisch. Dennoch dienen die Zeit
Bestimmungen zur Objektivierung. Wir benutzen in HK-Zeit-Achsen (Perioden, Datierungen), um
Ereignisse zu analysieren und zu verständigen.

-Beziehen diese Begriffe auf individuelle oder nur gesellschaftliche Erfahrungen? Eigentlich beides.
Christine war eine Einzelne Person, aber heute ist Teil der feministischen-Bewegung. Bloch
andererseits spricht über sozialen Gruppen.

Mental Maps (Mentale Karten)

-Mentale Karten ist ein Konzept, das deutlich machen soll, dass die Ordnung des Raums von der
Perspektive der Betrachtender abhängt. Die Ordnung eines Raumes - Österreich zu betrachten von
Stadt- oder DorfLebenden, von Deutsch- und Englisch-Sprechender, usw. Österreich von der
Perspektive eines Niederösterreich-Dorfes: ein Raum mit Bussen, aber auch gute Verbindung nach
Wien, Berge, Wiesen.

-Das betrifft nicht nur individuelle Perspektiven, sondern das geht auch in historischen
Wissenschaften: Vorstellungen von Forschern, Machverhältnisse. D.h. räumliche Bilder einerseits von
Individuen beeinflusst, aber auch von textlichen und bildlichen Vorstellungen.

-Räumen sind nicht nur vorgestellt, sondern auch beruhen sich auch auf Praktiken, mit denen sie
geschafft werden. Räumliche Bilder von der Umwelt: Räumliches Wissen von Individuen Textlich und
bildlich festgehaltene Raumvorstellungen von Gemeinschaften (Gruppen)

-Repräsentationen von Räumen sind nicht neutral oder objektiv, sondern historisch.

Die historische und kulturelle Produktion von Raum

-Diese Produktion kann man in 3 Ebenen fassen. Geschichte, Überlieferungen, Machtverhältnisse.

-Henri Lefebvre hat diese Produktion untersucht hat und 3 Ebene unterschied:

1. Räumliche Praxis: Produktion und Reproduktion von Raum (durch Leute, die was machen)

2. Raumrepräsentation: konzipierte Räume von spezifischen Gesellschaftsordnungen (vgl. Normative


Norme)

3. Präsentationsräume: durch Symbole und Bilder vermittelte Räume (durch Schriftsteller, Publizistik
usw. aber auch durch Symbolwelt, die in Form von z.B. Nationalsymbolen den Raum gestaltet)

-Lefebvre hat den Raum historisiert, Raum wird erst durch Handeln geschaffen: er sagt, „die
Produktion des Raumes ist nicht etwas, was in Köpfen von Individuen stattfindet, aber etwas, was
Geschichten haben". Also soziale Herstellung.

-Lefebvre hat selbst unterschiedliche Gesellschafträume bestimmte Raumkonzepte zugeordnet hat


(Normative Konzepte). Also verschiedene Gesellschaften schaffen eigene Raumstrukturen (Familien,
Arbeiter, usw.). Z.B. das Mittelalter ist eine Zeit, wo symbolische Räume eine große Rolle spielen.
Beispielsweise die Städte mit ihren großen Kathedralen widerspiegeln Macht des Christentums. In
Renaissance sind Strukturen mit Machtzentren verstärkt: z.B. Paläste in Florenz als Zentral betrachtet
(Verschiebung von Kirchen). Macht, Normativen- Konstruktion.

-Diese gesellschaftliche Konstitution für diese Gesellschaften typische Räume produziert (Räume
widerspiegeln die Gesellschaften).

-Wie Geschichte unterschiedliche Vorstellung von Raum schaffen kann.

Relationaler Raumbegriff

-Ein relationaler Raumbegriff geht davon aus, dass Räume historisch sind, sich also in der
Geschichtewandeln, und dass sich Räume und Akteuren gegenseitig bedingen. Raum entsteht aus
den Beziehungen zwischen Akteuren, sprich aus Machtverhältnissen, Bewegungen und Praktiken.
Umgekehrt konstituieren historische Räume Praktiken und Selbstverständnis von historischen
Gemeinschaften und Individuen. Daraus folgt, dass Räume abhängig von Körpern gedacht werden.
Räume werden nicht als gegeben angesehen, als festgelegtes Territorium oder als ein Container, in
dem ein Ereignis stattfand, in dem sich historische Akteuren bewegten.

-Relationalität von Zeit und Raum Als historische Parameter sind Zeit und Raum relationale
Kategorien. Die Wahrnehmungen von Zeit und Raumordnungen hängen von historischen
Machtverhältnissen und von historischer Deutungshoheit ab.
Einheit 4:

Nationen/Staaten als historische Akteure

-In 19 Jh. gibt es kollektive Subjekte, die Geschcihte machen: Nationen (Völker), Staaten. Leopold von
Ranke: „In dem, was wir Kultur oder Zivilisation nennen, liegt eines der wirksamsten Motive ihrer [der
Nationen] inneren Entwicklung. Keineswegs allein auf den Kulturbestrebungen beruht die
geschichtliche Entwicklung. Sie entspringt noch aus Impulsen von ganz anderer Art, vornehmlich dem
Antagonismus von Nationen, die um den Besitz des Bodens und um den Vorrang untereinander
kämpfen."

-„Nationen machen Geschichte" - sie nicht nur treffen einander (in Kriegen), sondern auch
Entwicklung vorantreiben (vgl. normative Entwicklung einer Werteskala).

-Kollektivierungsprozess aller Menschen, die zu der Gruppe gehören (Keramikkultur, Bronze-Kultur)

-Staatsoberhaupte „machen" in 19 Jh. auch Geschichte (Herrscher; meistmännlich), z.B. Napoleon.

-Später wird diese Ansicht kritisiert. Perspektivverschiebung - Gesellschaften sind komplexer als nur
ihre Eliten. Klein-Leute-Gruppe sind auch relevant für Geschichte.

Menschen und ihre Alltagswelten

-Aufgaben:

1) Perspektiv-Wechsel klarzumachen,

2) Versuchen anzudeuten, wie Leute gelebt haben, die keine Spuren hinterlassen haben (z.B.
Asketen).

-Wie findet man darüber hinaus, was nicht dokumentiert war? Frauen-Bewegung an Versailles: Reden
wurden gut in Gerichtsakten dokumentiert.

-Beispiel von wie kleinere-Leuten lebten in Zeiten von Herrscher-Geschichte:

-->„Im Mittelpunkt [der Studie] stehen die kulturellen Codes, die sich Männer und Frauen
verfügbarmachten, um ihre Erfahrungen und Selbstbilder zu leben und vor Gericht darzustellen. In
dichter Beschreibung entsteht hier das differenzierte Bild einer sozialen Lebenswelt, ihrer Akteure
und Regeln, ihrer Legitimationsstrategien und Normvorstellungen, ihrer sozialen Bindungen und
Netzwerke". (Sabine Kienitz, die untersuchte Gerichtsprozesse: „Prostitution und
Geschlechterbeziehungen")

-->Gestaltung von Bindungen und Netzwerke. Akteure gleichzeitig vor Gericht ihre Netzwerke benutzt
haben. Ihre Normverständnis genutzt, repräsentiert haben.

Zusammenfassung AKTEUREN

-Nationalgeschichte: Staaten, ethnische Gruppen, große Männer.

-Alltagsgeschichte: Verschiebung der Perspektive - Analyse des alltäglichen Handelns im Kontext von
Erfahrungen, Strukturen und Sinnstiftungen.

-Also „Menschheitsgeschichte" kann man als „Abgrenzung von der Natur" lesen, aber auch als
„Problematik im Sinne einer Viel-Stimm-heit der Akteuren"
Was sind Medien?

-Medium (Mitte, Mittel, Mittleres). Phänomene, die als Medien bezeichnet werden können, nehmen
eine Stelle zwischen zwei anderen Stellen ein.

-Medien - Träger von Informationen und Botschaften (Fernsehen, Fotos, Münzen, Stele aus Babylon).

-Medien - Ausweitung von Körperfunktionen (Fernrohr, Auto, Buch) = Veränderungen von


Gemeinschaften und Handlungsoptionen durch die Neukonfigurierung von gesellschaftlichen
Zusammenhänge

-->(„Das Medium ist die Botschaft", Herbert Marshall McLuhan)

-->Also mit dem Bach kann ich mehr wissen, mit dem Auto kann ich weiterfahren

-Medien - Kulturtechniken zur Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Daten oder Signalen =
nicht nur Transport, auch Hervorbringung von Botschaften (Betont: Das Medium verändert die
Botschaft).

-->Auch betont, dass Medien sich weiterentwickeln: Zeitung-Fernsehen-Internet usw.

-Die beide Vorstellungen („Das Medium ist die Botschaft" und „Das Medium verändert die Botschaft")
lösen aber das Problem nicht.

Wann sind Medien?

-Medien dienen der Kommunikation (Wenn es Kommunikation ist, gibt's ein Medien).

-Medien sind Boten, sie ermöglichen den Transport von Bedeutung der Zeichen, bringen aber
gleichzeitig Inhalte hervor.

-Medien selbst hinterlassen Spuren (also sie verschwinden nicht und bleiben in ihre Medialen Gestalt,
also der Art und Weise wie sie vermittelt wurden)

-Medien erfordern mediale Praktiken der Vermittlung, d.h. Artefakte werden durch Praktiken zu
Medien gemacht (also, wenn es Kommunikation (Bedarf) gibt. Ein Fernseher ist nur dann ein
Medium, wenn ich ihn anschalte)

-Also alles ist ein Medium, aber notwendig sind die Medialen Praktiken der Vermittlung.

Beispiele

-Beispiel von Faustkeil

-->Er ist ein Medium, wenn man Wissen über die Steinzeit erfordert.

-->Faustkeil aus der Sicht der Steinzeit ist ein Werkzeug, Waffen usw.

-->Andererseits kann er die Erfahrung, Wissen transportieren (Kulturelle Gedächtnis).

-->Kommunikatives Gedächtnis - Vermittlung des Wissens, wie man er am besten nutzen soll.

-->Kulturelles Gedächtnis - speichert Wissen über Steinzeit, Ausgrabungen usw.

-->Zu betonen: wenn der Faustkeil unter der Erde bleibt, ist er kein Medium; nur wenn er entdeckt ist
(also durch das Mediale Praxis).

-Beispiel von Tagebuch

-->Wenn man ein Tagebuch immer mit sich trägt, ist es kein Medien - keine Weitervermittlung.
-->Andererseits gibt es eine gewisse Kommunikation zwischen dem Tagebuch und seinem Schreiber
(Gesprächspartner, Personifikation)

-->Wird auch zu Medium für Literaturwissenschaftlern oder Archäologen, wenn es wiederentdeckt


wird.

Zusammenfassung Medien

-Die Fakultät interessiert sich also für Medien, die Aussagen über Kultur machen oder die selbst eine
Aussage über Kultur darstellen (welche Informationen der Faustkeil für die Gegenwart vermittelt), sie
interessiert sich auch für die Vermittlung zwischen vergangener Kultur und der Konstruktion von
Geschichte in der Gegenwart.

-Die Medien sind jedoch nicht ohne Voraussetzungen lesbar, die Informationen liegen nicht in dem
Medium, sondern setzen Kommunikation voraus, durch die die gespeicherte Information übermittelt
wird. Damit wird ein Gegenstand zu einem Medium in der jeweiligen Gegenwart. Die vermittelte
Information verändert sich abhängig von den Bedingungen der Kommunikation = mediale Praktiken.

Allgemeine Kulturbegriffe

-Kultur als Gegensatz Natur (unterscheidet zwischen Menschen-gemacht und nicht)

-Kultur, Wirtschaft und Politik, oder Hoch- und Populärkultur -Kultur(en) als Synonym für soziale
Gruppen (z.B. Judenkultur) und deren Eigenschaften/Praktiken/Identität

-Aktuell in HKF: 1. Kultur als „Geflecht von Sinnstiftungen durch Zeichensysteme" (die sozialer Sinn
schließen; Symbole, Gefühle, Geste - alle funktionieren als Sprachen, Zeichensysteme)

2. Kultur als Prozess der ständigen Herstellung von Sinn, Konstituierung von Gesellschaft durch
Praktiken

-Cultural Turn - Vorstellung, dass Kultur relationale Praktiken in der Herstellung von Gesellschaften
berücksichtigt.

Kultur als symbolisches System der Sinnstiftung

-Kultur bietet Möglichkeiten, die Gesellschaft aus verschiedensten Ebenen zu untersuchen.

-Kultur „bezeichnet ein historisch vermitteltes und in Symbolen verkörpertes Bedeutungsmuster, ein
System vererbter Vorstellungen, die durch symbolische Formen ausgedrückt werden, durch welche
Menschen ihr Wissen und ihre Einstellungen über das Leben mitteilen, bewahren und entwickeln."
(Clifford Geertz)

-Bezug auf historisch-vermittelte Wissen; dieser Begriff basiert sich auch auf Gedächtnis-Vorstellung.

-Sinnstiftungen sind das, was als Kultur verstanden wird.

-Kultur-Verständnis als Zeichensystem fängt die Idee der Vielfältigkeit von Zeiten, Räumen, Akteuren,
Gedächtnis auf. (Relationalität ist vorstellbar - Kommunikation von Zeichensystemen)

Kultur als Verbindung von Bedeutung und Handeln

-Historiker untersuchen „kulturelle Bedeutungen, die praktischem Handeln wieder Produktion Sinn
geben und zwischen der Welt des Denkens und der Welt des Handelns vermitteln". (Natalie Zemon
Davis)

-Es geht um die Praktiken dieser symbolischen Zeichensystemen.


-Kultur ist nichts gegebenes, ist von keinen sozialen Gruppen bestimmbar; Kultur beruht auf Praktiken
von medialen Praktiken von Kommunikation. Nicht geschlossenes.

Cultural Turn (Kulturwissenschaftliche Wende)

-„Von einem turn kann man erst sprechen, wenn der neue Forschungsfokus von der
Gegenstandsebene neuartiger Untersuchungsfelder auf die Ebene von Analysekategorien und
Konzepten umschlägt, wenn er also nicht mehr nur neue Erkenntnisobjekte ausweist, sondern selbst
zum Erkenntnismittel und -medium wird." (Doris Bachmann-Medick)

-Cultural Turn in den historischen Wissenschaften

-->Zusammenhang von Gedächtnis und Geschichte (auch die Geschichte selbst mitreflektiert sein soll)

-->Dezentrierung von Zeiten und Räumen (Loslösung von normativen-Modellen)

-->Handlungsmacht und Geschichtsmächtigkeit: „neue" Akteuren (auch kleine Leute Geschichte


machen können)

-->Medien als mediale Praktiken

-->Kultur als Zeichensystem und Praxis

-Was die Begriffe (in HKF und Cultural Turn Selbstverständnisse ) gemeinsam haben:

-->Relationalität und Kontextgebundenheit

-->Diskursivität, Kommunikation

-->Prozesshaftigkeit

-->Praxisorientierung

-->Dekonstruktion von gegebener Realität


Einheit 5:

MILITANTER SUFFRAGISMUS ALS TRANSNATIONALES MEDIENEREIGNIS: EINFÜHRUNG

-Militanz, ziviler Ungehorsam und Öffentlichkeit: „Leopold Museum empört: Angriff auf Kunstwerke
definitiv der falsche Weg" (Kronen Zeitung) - Ein Klimaaktivist und eine Klimaaktivistin der „Letzten
Generation" vor dem Klimt-Gemälde im Leopold Museum.

-Evident ist, dass es hier um die Symbolbedeutungen von Kunst geht.

-Nicht-politische Akteur, Ein Museum, wird eingegriffen. Also nicht diejenige, die Gesetze machen.

-Fragen: Warum glauben die Aktivisten, dass dieses Handlung funktioniert? Welche Geschichtliche
Beispiele haben sie? Wie unterscheiden sie sich von früheren militanten Bewegungen?

BEGRIFFE

-Suffragismus (lat. Suffragium. Stimmrecht von freien männlichen Bürgern) - Wahlen-Recht-


Forderungen von jener, die kein Wahlforderungen haben (im Zuge der Demokratisierung spät 19. Und
20 Jh.). Forderung von Frauen nach gleichen Rechten.

-Demokratie (gr. Demos als Volk) - Volkssouveränität mit dem Verweis auf politischen Modell, der seit
der Renaissance stark idealisiert war, also der von antiken Griechenland. Auch gibt's viele Kritiken auf
diesen Verweisen - unreflektierten Gleichsetzung moderner und antiker politischen Systemen (wer ist
das Volk, das hier adressiert wird?) Welche Formen gibt es, um diese Beteiligung (von Frauen)
einzusetzen.

-Militant (lot. Milles - Soldat) - mit der Vorstellung von Gewalt verbunden. Adressiert sind nicht
irgendwelche Akten von Gewalt, sondern manche kalkulierte Regelvernetzungen, die
Aufmerksamkeit für eine Thema erzeugen soll.

--> Als „ziviler-ungehorsam" bezeichnet: Ghandi, Rosa Parks. Als politisches Instrument steht
zwischen positiven Recht (gesetzformen, die verletzt wird) und dem Ziel, höhere
Gerechtigkeitsprinzipien (Güter für die Welt) durchzusetzen. Also es geht um die höheren, moralisch-
legitimer Recht.

-->Beispiel: Frauen Athens in Aristoteles Komödie, die durch Sexuelle Verweigerung das Ende des
Krieges einsetzten.

-Medien - mit militanten politischen Bewegung verbunden, weil es mit der These verbunden ist:
„Militanter Suffragismus nur dann erfolgreich sein kann, wenn es von der Männer der Öffentlichkeit
wahrgenommen wird." (Innenvermutlich schon bekannt wird, und als nichts neues erzählt sein soll).

-Wie kooperieren Medien und Aktivisten in Zusammenhang mit den Zivilen-Ungehorsam.

-Aufstieg einer Zivilgesellschaft im spät 19 Jh. (parallel mit Durchsetzung der Massenpresse, größere
Alphabetisierung - alles befasst unter dem Begriff „Medialisierung")

-Medienereignis - Zusammenspiel von Zivilgesellschaft, Medialisierung und politischen Eliten.

-Medienereignis - nicht nur wie das ein Thema in einem Region, aber auch international, wird.

HISTORISCHE VERGLEICH ALS INTERVENTION

-1914 - "Diego Velázquez; „Venus vor dem Spiegel", bearbeitet von der Suffragette Mary Richardson" -
Zerstörte den Bild, um auf die Hunger-Streikende Emily Pankhurst hinzuweisen.
-->Es gab in dieser Zeit mache Attacken auf Bilder - sowohl vor und nach Richardson (Effekt war, dass
Frauen dann nur mit männlichen Begleitung in Museen gehen sollten).

-Was ist gleich mit heutigen Aktivismus?

--> Rechtlichen Konsequenten sind zu tragen.

-->Spektakel als Aufmerksamkeit.

-->Übertragene- Handlungsmacht (breite Öffentlichkeit, soll eine kritische Masse finden, um


Politikern zu motivieren)

--> Funktioniert nur, wenn Medien es berichten.

-Was ist anders mit heutigen Aktivismus?

-->Klima-Aktivismus ist ganz explizit nicht an Zerstörung orientiert.

-->Politische Thema ist auch anders.

-Keine feste Verbindung zwischen Aktionsformen und Thema: Proteste von den Linken werden in den
Zwischenkriegszeit sind von Rechten übernommen.

WAHLRECHTSAKTIVISMUS UND ÖFFENTLICHKEIT IN GROSSBRITANNIEN

-1832, 1867, 1884 Reform Acts: sukzessive Ausweitungen des Wahlrechts für Männer, dabei
Ausschluss der Frauen vom Wahlrecht bestätigt.

-1865 - Unterstützung der Frauenwahlrechtsforderung durch den Abgeordneten John Stuart Mill.

-1889 - Gründung der Women's Franchise League.

-1897 - Gründung der National Union of Women's Suffrage Societies (NUSWSS).

-1907 (Februar) - Erste große Demonstration (Mud March) der Wahlrechtsaktivistinnen in London.
1908 (Juni) - Wahlrechtdemonstration mit 250.000 Beteiligten in London (Women's Sunday)

-1907-14 - mehrere Gesetzesinitiativen zur Einführung eines zumindest partiellen Frauenwahlrechts


scheitern.

-Ab 1905 - zunehmend militante Aktionsformen durch die 1903 gegründete Women's Social and
Political Union (WSPU)

-Aktivismus von und für Frauen: das Thema gewinnt an Bedeutung mit der Ausweitung des
Wahlrechts für Männer, in Verbindung mit konkreten politischen Anlegen. Beginnt in GB im Mitte des
19 Jh. (spät. 19. schon Organisationen in verschiedenen Orten).

-Nicht ein allgemeines Wahlrecht gefordert, sondern das gleiche wie die Männer (zurzeit ist es
klassisch - nur eine Minderheit von Männern wählt).

-Politische Neutralität - wollen nur als Frauen gleichgestellt werden, keine Parteien.

-Ab den Jahrhundertwende:

--> 1) Es kommt zur Reihe von Initiativen und Gesetzen-Anträgen und spezielle politische Beteiligung
von Frauen (alle diese Initiative scheitern, weil sie Unterstützung von liberalen hofften)
-->2) Teil der Bewegung in Machester Women's Social and Political Union stark radikalisiert, weil sie
meinen: wir müssen was Neues machen, Tod-Punkt (vgl. „Letzte Generation"), suchen nach neue
Aktionsformen - heute als „Militanz" oder „Zivil-Ungehorsam" bezeichnet.

MILITANZ ALS MEDIENEREIGNIS

-„Deeds not words" (Taten statt Worte): Zerstören Partei-Versammlungen von Liberalen, Petitionen
von großen Demonstrationen.

-->Sie knüpfen zuerst an legale Rechten an (Fragen zu stellen, politische Versammlung), es kam aber
bald zu einer Radikalisierung (komplexe Zusammenspeil von Aktivisten, Medien, Politikern und Exp...)

-Wichtig zu bemerken, dass es hier um 2 Gruppen handelt: Suffragists (große Mehrheit in legalen
Rahmen), Suffragettes (Militanten, aktive Minderheit)

-->Für beide gilt, sie fehlt auf die Aufmerksamkeit der Medien angewiesen, um ihre Anliegen
kommunizieren zu können. Militante aber - doppelte Botschaft (Legitimität ihre Forderungen zu
vermitteln und auch ihre Bereitschaft die Gesetze zu brechen)

-->Große Bühne für Kommunikation solche Anregungen (verbesserte Druckverfahren: Photographie


entwickelt sich, und Zeitungen einfacher gedrückt und billiger - Fotos genutzt von Suffragetten, um in
die Medien zu kommen)

-Medienereignisse entstehen in der Kooperation zwischen Aktivistinnen und der Zeitungsmachern


(Verdichtete Situations-spezifische Aufführungen: Performance). Weite Verbreitungen.

-->Die Aufmerksamkeit von Medien weicht aber sofort ab, wenn immer nur das gleiche getan ist.
Daher entwickeln neue Formen: tägliche Angriffe auf Politikern, auch Messer-Attacken auf
Kunstwerken.

-->Frauen wollen festgenommen werden, weil sie dargestellt so werden - größere Solidarisierung (vgl.
Bild von Dora Thewlis zu ein Ikon geworden, hat viele andere erzeugt, auch international)

-„Media events are certain situated, thickened, centring performances of mediated communication
that are focused on a specific thematic core, cross different media products and reach a wide and
diverse multiplicity of audiences and participants." (Nick Couldry, Andreas Hepp)

WAHLRECHTSAKTIVISMUS IM DEUTSCHEN SPRACHRAUM (ÖSTERREICH)

-1889 - Entzug des Wahlrechts für steuerzahlende Frauen in Niederösterreich, Lehrerinnen


mobilisieren sich im Kampf um ihre Rechte.

-1893 - Gründung des Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins (AÖFV), politische Zielsetzungen


durch Vereinsgesetz 1867 untersagt.

-1902 - Gründung des Bundes österreichischer Frauenvereine (nur im deutschsprachigen Teil der
Habsburgermonarchie aktiv)

-1905 - Gründung des Frauenstimmrechtskomitees

-1907 - Allgemeines, gleiches, direktes Wahlrecht für Männer

-1910 - sozialdemokratische Frauenorganisationen in Europa rücken Frauenstimmrecht ins Zentrum


ihres Aktivismus (erste große Demonstration in Wien 1911).

-Im DR-Fokus der Frauenbewegung ist auf Bildung von sozialen Fragen auf den Zugang zu Berufen (in
slawischen Monarchie-Orten bildet sich eine Stimme für nationale Befreiung).
-Massives Hindernis - Frauen sind verboten, an politischen Organisationen zu beteiligen (1908 in
Deutschland, bis 1918 in Österreich).

-Reihe von politischen Konfliktlinien:

-->Vereine, die auf Schaffung von Bildung- und Berufsmöglichkeiten für Frauen streben, sehen die
Frage der Politische Partizipation als letzte Schritt (wie eine Krone) der Bewegung.

-->Die Radikale sehen die politische Rechte als Voraussetzung für Verbesserung der Frauenposition.

-->Sozialdemokratische Frauen sehen die beide (politische und soziale Position) Aspekte als wichtig.

-->Eine Debatte bestehet auch um den Art der Gleichmachung: Wahlrecht von Männern übernehmen
oder für ein allgemeines Recht anstreben?

-In Österreich gibt's große Support für beide Bewegungen in GB, aber keine will in die Straße zu
gehen.

TRANSNATINALE BEWEGUNGSDYNAMIKEN

-Reisende Aktivistinnen haben eine internationale Organisation gegründet: International Council of


Women und die International Women Suffrage Alliance (beide in der USA initiiert).

-Dr. Anita Augspurg - eine der ersten deutschen Juristinnen. Sie zählte zu den Gründerinnen von
IWSA.

-Informationsaustausch und eine bestimmte Argumentationsstrategie unter Ländern geteilt


(Behauptung, dass wenn Frauen mitregieren, werden soziale Verhältnisse besser: z.B. Lichtbildvortrag
von Käthe Schirmacher, die Länder mit Frauenwahlrecht zeigt, und wo die Lebenssituation besser ist).

-Auch Konkurrenz der Fortschritts - welches Land wie weit gekommen?

-Militant Aktionsformen nur in den Abendländischen? Ländern, und nicht im ganzen Europäischen
Kontinent.

TRANSNATIONALE BERICHTERSTATTUNG IN DER TAGESPRESSE

-Transnationale Netzwerke werfen auch die Frage: „Wie war diese Dynamik in Tagespresse
abgebildet?"

-Das ist auch heute bemerkbar: stark nationalisierte Perspektive (weniger über Internationalität,
sondern nur was im spezifischen Ländern).

-Das ist auch im Zusammenhang mit Suffragismus - international berichtet, nur wenn es spektakuläre
Ereignisse stattfinden.

-1906 setzt eine Gruppe von Suffragetten einen Treffen mit GB-Premierminister, was das erste
Moment ist, wann in Deutschland über Wahlrechts-Aktivismus in GB berichtet wird:

-->Erklärt, was Suffragetten sind (sie fordern...)

-->Auch Politikern hingewiesen, die die Frauen zum Minister begleitet haben.

-Wie die österreichische Tagespresse im unterschiedlichen Weise auf die Aktionen der Suffragette
reagiert haben: von positive, unterstützende Ausrufe bis anti-Suffragistischen Äußerungen
(Unterstützung-Diskussion Zurückweisung-Vergleich).
DIE STRASSE ALS BÜHNE

-Während die politische Bericht-Erstattung je nach politischer Orientierung sich dazu äußern, die
Boulevard begeistern sich, wenn die Suffragetten ihnen was anbieten. -Steigende Zahlen von
illustrierten „Kronen Zeitung" Ausgaben, die große Leser-Zahlen erhielten: „Suffragettes schreiben die
Ankündigung ihres nächsten Parlamentsbesuches auf das Straßenpflaster"

-„Kronen Zeitung" war politisch relativ-flexibel (an Mehrheit orientierte), daher hilfreich für Historiker.
Auch daher war die Zeitung populär. Suffragetten können verstehen - wenn die wesentliche Anteil sie
unterstützen, und wenn nicht.

-Die Perspektive des Zeichners -Ladislaustuszynski's visuelle Interventionen:

-->Dramatisierung der Formen, aber auch mehrere Darstellungen (close-ups von Suffragetten,
crossdressing) -Ab 1909 gibt's eine Radikalisierung und Spaltung - fehlende Erfolg danach führte zu
noch mehr Konflikten unter den Militanten: kann man riskieren, dass man verletzt wird? Wie viele
Strafen kann man ertragen?

DER TOD VON EMILY WILDING DAVISON BEIM EPSOMDERBY 1913

-Medien haben mitgefilmt, transparent auf das Frauenwahlrecht.

-Wir wissen nicht, ob sie überleben hoffte.

-Aber das bekam sehr viel Aufmerksamkeit.

-Reaktionen von Boulevard, auch Strategien werden sichtbar, Transnationale Reaktionen.

-Transnationale Bewegungsdynamiken:

-->Boulevard - Kronen Zeitung berichten über einen Streich unter Suffragetten (Titel als Konstruktion -
Spektakel, nicht politisch. Aber auch große Sympathie von Männern an die Bewegung)

-->Frauenbewegung in DS-Raum: 1) Ab 1910 gibt's massive Debatten über die Angemessenheit von
Britten, aber auch Solidarisierung (Helene Lange wichtige Protagonistin, die Abgrenzung von
Suffragetten nutzt, um die Deutschen Frauen die Bewegung sympathischer zu machen)

-->Radikale Vertreterinnen, die schon Suffragetten unterstützen - Käthe Schirmacher (Agenda, die
über die Unterstützung hinausgeht - sie ist nicht für allgemeinen Wahlrecht)

-->Österreicherinnen waren sehr positiv, aber machten nichts. Kann man diskutieren, warum es so ist.
(Emily Davis stirbt 1913, aber so ist die Position in 1912)

-Die legale internationale Vernetzung trifft sich in Wien und Budapest 1913 Juni und Juli -
International Suffrage Alliance. Nachricht von Tod Emilys erreicht die Kongress während der
Verhandlungen ihres Abschlussdokuments. Kommt zu massiven ambivalente Resolution, die Grenzen
der Neutralität deutlich machte. Trauerfeier in Budapest beendet den Kongress (sie äußern nicht aber
direkt über sie nicht).

-Komplexe Beziehungen zwischen Ereignisse in der Ferne (Berichterstattung) und lokale Praktiken -
keine Anregungen für die Praxis.

ZUSAMMENFASSUNG

-Was können wir aus dieser Geschichten lernen?


-->Jede Zeit ihre Eigenen Historisierungen vornimmt: wenn wir uns heute auf die Vergangenheit
beziehen (z.B. Aktionsformen), dann hat diese spezifische Funktionen in unseren heutigen politischen
Gegenwart.

-->Wir müssen uns überlegen, welche Interessen an die Vergangenheit wir mitverhandeln:

1) Kontinuität (z.B. einer Gesellschaftsform)

2) Abgrenzung (z.B. von Diktaturen, Formen der Umweltzerstörung)

3) Beispiel (z.B. für Integration)

4) Lehre (z.B. aus historischen Fehlern)

-Mit Geschichte wurde Politik gemacht (Antike legitimiert Demokratie):

5) Zukunftssicherung

6) Erbe (materiell, geistig, ökologisch, politisch)

7) Nachleben, Nachruhm

8) Historische Einschreibung

-Zukunftsvorstellungen früher waren viel anders als die von heute.

-Geschichte formt unsere Alltagsleben: „Vergangene Zukunft", „Vergangene Gegenwart" und


„Vergangene Vergangenheit" (Reinhart Koselleck)

-Gesellschaft legitimieren sich dadurch, wie sie später erinnert werden

JUDAISTIK

-Judaistik („Jewish studies") - gegründet 1966 (Anfänge seit 1945)

-Jüdische Kulturgeschichte: Geschichte, Religion, Literatur des Judentums von der Antike bis zur
Gegenwart

-Bibel / Rabbinische Texte wie der Talmud

-Kabbala jüdische Mystik; Judentum und Christentum

-Antisemitismus

-Die Geschichte des modernen Israel, Juden in den USA

-Hebräische Sprache

-Film als Quelle zur Kulturgeschichte des Judentums

FILM ALS MIDRASCH

-Midrasch - jüd. Gelehrter, Rabbinischer Kommentar. Hier ist aber an offene Weise gedeutet.

-Kommentar - jüd. Tradition von Entwicklung eigener Sicht. -Legitimer, Visueller Kommentar zur
Jüdische Lebensweltsein (genauso wie MA-schriftliche-Auslegungen).

-Weil Filme mit Elemente Kommentieren, deuten biblische Figuren, usw.

-Filme sind nicht nur Kommentar, aber ihre Bilder prägen auch das Bild des Judentums: was man
glaubt über Judentum zu kennen? Fragestellungen für jüdische Lebenswelten (Filmanalyse): Basis:
Helmut Korte, „Einführung in die systematische Filmanalyse". Diese Filme kann man in 3 groben
Teilen einteilen:

1) Filme, die klar die jüd. Lebenswelten abbilden

2) Filme, in denen wir Zitate, Hinweise finden können, die mit dem Judentum zusammenhängen (z.B.
Exodus aus Ägypten)

3) Manche Filminhalte mitunter als jüdisch kodiert werden können.

-->1. In welchem historischen und kulturellen Kontext ist der Film entstanden?

-->2. Welche Zusammenhänge (z.B. ihre Biografien, Wirkungsgeschichte) von denen am Film
Beteiligten oder in seinem Kontext zu berücksichtigenden Personen sind für das Verständnis und die
Analyse des Films von Relevanz?

-->3. Wie werden Jüdinnen und Juden, wie werden Nicht Jüdinnen und Juden dargestellt?

-->4. Welche Rolle spielen jüdische Symbole, jüdische Sprachen?

-->5. Wie werden jüdische Traditionen und Texte gezeigt?

-->6. Welche Rolle spielen Ereignisse der jüdischen Geschichte?

-->7. Wie vermitteln FilmemacherInnen neben Drehbuch und Regie durch die Filmsprache und ihre
Techniken ihre spezifischen Sichtweisen und Themen?

-->8. Filmsprache ist: Bildebene: Mise-en-scène (Aufbau des Bildes), Bildausschnitt, Einstellungsgröße,
Schnitt, Belichtung, Farbgebung, Szenenbild, Kostüme.

-->9. Tonebene: Herkunft (On/Off), Quelle (Geräusch, Sprache, Musik), Ton Bild Montage. Filmisches
Erzählen: Erzählperspektiven, Exposition.

-->10. Zeitgestaltung: Erzählzeit vs. Erzählte Zeit, Verschiedene Zeitebenen.

-->11. Techniken sind z.B. Farbe/Schwarzweiß, Hell/Dunkel, Innen/Außen, Nah/Fern,


Kurz/Langeinstellungen, Tempo, Perspektivwechsel.

-->12. Durch Recherche zum Drehbuch, literarische Vorlagen, Hintergrund des Regisseurs (Figuren
werden „entjudaisiert", Kürzungen, Umarbeitungen etc.) können Filminhalte mitunter als jüdisch
codiert werden.

-->13. Filminhalte, Figuren etc. können aber auch durch gesellschaftliche „Vorstellungen des
Jüdischen", aber

-->14. auch durch Männer und Frauenbilder als jüdisch codiert werden

SYNCHRONFASSUNGEN

-Erneute Ausstrahlung, Fehlern und neue Passagen untertiteln.

-Anspielung von jüdischen Kultur oder Charaktere - hinausgestrichen.

-Dass die Darstellung von den Deutschen in NS bis in die 1980er Jahren oft verfälscht ist, haben
bereits andere Forscher überprüft.

-Casablanca (1942), Notorious (1946) - zweite ist verkürzt, alle Deutsche ausgeschnitten, Nationen
verändert. Neue Version in 1975 - auch alles Mögliche auch verändert.
-Im britischen Spionage-Film („Tod in Berlin") ist Berlin im Kalten Krieg, Neonazis sind zu
Kommunisten gemacht. Szenen kommen dann bedeutungslos.

-„To catch a thief" - wie die Erinnerung in FR über Resistance ist völlig gestrichen und lächerlich
geworden (Löwen gefangen).

-Offene Rassismus in deutschen Fassungen hineinsynchronisiert, die im Original völlig fehlen: daher
können wir verstehen, dass es ein Publikum gibt, die dieses Humor als lustig findet.

-->„Balduin der Trockenschwimmer" - in Originalfassung gibt's kein Dialog. ∙ Methode, die mit
jüdischen Filmen verbunden sind:

-->Solche Filme gar nicht in Kinos zu bringen („None shall escape", „Address unknown",
„Gentlemen's' agreement" haben keine deutsche Verleihe gefunden, bzw. kam 10 Jahre später ins
TV).

-->Die, die kommen, wurden in Synchronfassungen "ent-jüdaisiert". Besonders spannend ist es, wenn
ehemalige Nazi-Regieren diese ändern.

-„The naked and the dead" - einige jüdische Figuren, werden jüdische Worte oder
Auseinandersetzungen gelöscht. Jüdische Soldat ist nicht als so zu Beginn bezeichnet; aber auch anti-
Semitismus verlöscht. Bei der Erlöschen von Antisemitismus erstellen die Deutschen neue Anti-
Semitismus. Jude ist zum „Hund" gemacht. (Insgesamt 4 Minuten ausgeschnitten)
Einheit 6:

Historischer Kontext

-„Volkskunde": 19. Jahrhundert wachsendes nationales Bewusstsein

-Bedeutungszuwachs NS-Zeit

-Neuorientierung 1960er

-->Fokus: Alltag, weiter Kulturbegriff, Gegenwartsbezug

-Volkskunde weil internationales Interesse gewachsen

-Volkskunde erzählt von Alltagsbevölkerung

-Volkskunde wird assoziiert mit Traditionen, Vaterland, usw.

-->wird deshalb für politische Zwecke stark von NS genutzt

-nach 2 WW starker Umbruch --> viele Institutionen werden geschlossen oder haben neue Leitung

-Tübingen Institut von Herman Bausinger (wichtiger Forscher Volkskunde) --> hat sich kritisch mit
Fragestellungen & Methodiken auseinander gesetzt --> weg von "Bauernkultur" hin zur breit
gefächerten und empirischen Alltagswissenschaft

-wenige Institutionen die sich noch mit Volkskunde bezeichnen

-Wissenschaftlich gesehen Abschied von Volkskunde --> heißt jetzt die deutsche Gesellschaft für
Kulturwissenschaften

Institut für Europäische EthnologieHanuschgasse 3, 1010 Wien

-1942 Institut für germanisch- deutsche Volkskunde (bis 1945)

-1961 Institut für Volkskunde

-2000 Institut für Europäische Ethnologie

-1 von 9 Instituten an der Universität Wien --> gegründet unter NS Herrschaft

-wurde geleitet von Richard Wolfram --> hat auch in der deutschen Ahnenforschung großen Namen

-er war politisch involviert

-nach Schließung der Institute wurde Wolfram religiert aber nicht entnazifiziert

-1963 wurde Wolfram wieder zum Institutsleiter bis 1971

-In 1970ern Helmut Pefilhauer interessiert sich für Arbeiterkultur, Stadtkultur, usw. --> ihm folgt Caroli
Gal bringt ältere Akzente mit --> haben die Reform von Helmut nicht unterstützt

-erst ab 2000 Umbenennung aber europäischer Aspekt schon immer in Lehre gewesen --> aber nicht
so das man genaue Expertisen hat wie z.B. für Skandinavien sondern Interesse bei Erfahrungs-,
Deutungs-, und Handlungsrahmen der von europäischen Moderne geprägt (also nicht nur ein Ort
wird betrachtet sondern es wird erforscht welche Netzwerke z.B. in Wien sind die global gespiegelt
werden)

National und International

-D-A-CH
-In Österreich vier Institute

-International: Nähe zu „Anthropology", „Folklore", „Ethnology"

-eher kleines Fach ist aber International

-viele verschiedene Standorte

-heißt auch in anderen Ländern anders

-so wie wir Fach verstehen kann in Deutschland, Österreich, Schweiz gefunden werden

-Österreich: Graz, Wien, Innsbruck

-europäische Ethnologie unterschiedet sich von Kultur- und Sozialanthropologie

-europäische Ethnologie historische Dimension, andere Quellen als Entstehungshintergrund

-Kultur- und Sozialanthropologie von Entwicklung her aus europäischer Perspektive auch in politische
Entwicklung stärker mit einbezogen

Fokus

-Akteurinnenbezug: wird auf einzelne Menschen geblickt -> befragt werden ihre Praktiken, ihre
Alltage, Arbeitswelten und Selbstverständnis

-Mikroanalyse: nicht großer Überblick wie bei Soziologie --> wird versucht an konkrete & einzelnen
Beispielen allgemeine gesellschaftlichen Fragen zu erkennen (interessiert nicht nur auf Beispiel
sondern was es widerspiegeln kann)

-historisch Argumentierend: es gibt gegenwartsbezogene Forschung & historische Forschung

Was ist Kultur? Was ist Alltag?

-Kultur: Regeln und Praktiken gesellschaftlichen Zusammenlebens (Kaschuba 2004, S. 115)

-Alltag: Orte und Situationen sozialen Erlebens (ebd.)

-„Alltagswelt": konkreter Ort und konkrete Zeit, in denen „Kultur" gelebt und beobachtet wird (ebd.,
S. 125)

-Wissenschaft ist empirisch --> konkrete Quellen und Materialien werden erkundet und versucht wird
gesellschaftliche Verhältnisse zu verstehen und zu deuten

-wenn von Kultur gesprochen weiter Kulturbegriff --> wie handeln wir, wie gehen wir in der
Öffentlichkeit mit einander um , was bedeutet Familie, usw. --> all das sind Prozesse und Praktiken od.
gesellschaftliche Institutionen die ausgehandelt sind --> es wird sich dafür interessiert für wen gelten
welche Regeln

Themen

-es gibt kaum Grenzen

-kann so gut wie alles sein

Methoden

-wegen vielfältigen Themen auch vielfältige Methoden

-Methoden sind Werkzeuge um Antworten zu finden


-Dinganalyse: hat schon früher große Rolle gespielt --> fragt sich welche Rolle Wahl der Kleidung, des
Mobiliars, usw. ausmacht --> in Dingen manifestieren sich viele von unseren Werten ( mit Dingen
positionieren & konstruieren wir uns als Menschen)

-Diskursanalyse: es wird versucht Redegewohnheiten, Sprachfiguren, usw. herauszuarbeiten

-Historisch-archivalische Analyse: beschäftigt sich mit Urkunden, Quellen, Ego-Dokumenten,


Gerichtsprotokollen

-ethnographische Forschung: Methode wo Gespräche & teilnehmende Beobachtungen verwendet


werden um sich gesellschaftlichen Phänomenen zu näheren --> wird nicht einfach nur von
Erfahrungen erzählt sondern eine systematisierende Analyse der eigenen Zugangswege & Methoden
über die wir wiederum neue Beobachtung erhalten

-Interviews: breites Set an differenzierten Formen (Gruppeninterviews, Experteninterviews, usw.)

Schnittstellendisziplin/Integrations- oder Brückenfach

-hat Anknüpfungspunkte zu vielen verschiedenen Fächern

-Soziologie

-Architektur

-Geschichtswissenschaft

-Sprachwissenschaft

Medienwissenschaft

Beispiele: Forschungsthemen am Institut

-Kulturelle Dimensionen des Wetters: wie reagieren wir darauf, wir stimmen unsere Kleidung ab,
welche Abhängigkeit hat Landwirtschaft, usw.

-Analoges Filmemachen: Populärkultur --> schafft Artikulation durch Technik & vernetzt sich

Beispiele: Forschungsthemen am Institut 2

-Das Politische des alltäglichen Sitzens in Wien: Praktiken der Protestierens, unmögliche Einnahme
von öffentlichen Raum wegen bestimmter Möblierung z.B. Sitzstützen

-Landwirtschaftliche Direktvermarktung: Trend besonders in Städten --> ökonomische Systeme


werden umgestellt auch wegen Nachhaltigkeit
Einheit 7:

Ägyptologie als Wissenschaft

-Die Ägyptologie als Wissenschaft befasst sich mit der Philologie, der Archäologie, der Ethnologie,
Kunst-, Geschichts- und Religionswissenschaften

-Bild, Text, Objekt greifen oft ineinander --> nicht trennen

-meisten Quellen stammen aus Raum Sakara --> Memphis oft Hauptstadt um sie Friedhöfe (Sakara,
Gisa, Daschur)

-einige Quellen aus Teben

-Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von der Bildung erster Siedlungen im Niltal im frühen
Neolithikum ( ab ca. 5400 v. Chr.) bis zur Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen (332 v.
Chr.) -> Übergang von der « pharaonischen Zeit » in die « hellenistische Zeit »; ptolemäische und
römische Herrschaft als Schnittstelle zu anderen Altertumswissenschaften (bspw. Klassische
Archäologie)

-Zeit: Zeitspanne der ägyptischen Geschichte, Zeitachse dient als Orientierung zur zeitlichen
Verortung der Quellen

-Den geographischen Rahmen bilden die heutigen Grenzen Ägyptens sowie den Nordteil der heutigen
Republik Sudan

-Raum: kartografische Raumdarstellung als wissenschaftliche Repräsentation; Raumdarstellung dient


der geografischen Verortung der Quelle

Mit was befasst sich die Ägyptologie

-Die Ägyptologie als Wissenschaft befasst sich mit der Philologie, der Archäologie, der Ethnologie,
Kunst-, Geschichts- und Religionswissenschaften

-Quellen:

-> materielle Hinterlassenschaften in Form von Kleinfunden: Keramik, Werkzeuge, Schmuck,


rundbildliche Darstellungen etc.

-> materielle Hinterlassenschaften in Form von Architektur (profan, sakral, Sepulkral, privat,
königlich): Siedlungen, Werkstätten, Gräber + ggfs. angeschlossene Kultanlagen, Tempelanlagen,
Residenzgebäude

-> materielle Hinterlassenschaften in Form von Schriftzeugnissen: in Gräbern, Tempeln, auf Stelen,
Statuen, Särgen, Sarkophagen, Papyri, Ostraka etc.

-> materielle Hinterlassenschaften in Form von Bildquellen: in Gräbern, Tempeln, auf Stelen, Statuen,
Särgen, Sarkophagen, Papyri, Ostraka etc. Ägyptologie als Wissenschaft

Salböle im Alten Ägypten

- Das Auftragen von Ölen, Fetten oder Salben auf den Körper aufgrund ihrer heilenden, pflegenden
oder wohlriechenden Ingredienzen spielte im Alten Ägypten sowohl als medizinische Anwendung als
auch bei der täglichen Körperpflege im Diesseits wie im Jenseits eine Rolle.
- Salböle werden in verschiedenen Ritualen verwendet wie dem Mundöffnungsritual, dem
Balsamierungsritual oder dem Speiseritual und sind fester Bestandteil des Tempelkultes (vgl. z. B.
spezielle Salbenkammern in Tempeln).

- Bildlich wiedergegeben wird häufig nur das Überreichen der Salbgefäße, das in der Regel den
Gebrauch der Salbe impliziert

-alles was im Diesseits nützlich ist ist es auch im Jenseits

-wenige Darstellungen wie Salböl verwendet wird

Verschiedene Formen der Überlieferung von Wissen am Beispiel der Salböle

-Wissen kann sich in unterschiedlichen medialen Formen und verschiedenen Kontexten


manifestieren.

-Objekte, Bilder und Texte können gleiche Wissensinhalte überliefern oder sich inhaltlich ergänzen.

-Mit der Überlieferung von Wissen können verschiedene Praktiken, Materialien, Medien und
Darstellungsweisen verbunden sein, vermittels derer Wissen konstituiert und tradiert wird

-Objekte im funerären Kontext, die als Relikte von Ritualhandlungen gedeutet werden können,
transportieren Wissen zu Kulthandlungen im Bestattungskontext

-Rituelle Handlungen sind außer in archäologischen Befunden auch in bildlichen und textlichen
Quellen belegt.

-« Ritual wird als symbolisches Handeln verstanden, das aus einer geordneten, standartisierten und
sich wiederholenden Abfolge von Worten und Aktionen besteht. »

-Das Wissen zu Salbölen und den damit verbundenen Praktiken und rituellen Handlungen ist in
unterschiedlichen medialen Formen - Objekt, Bild und Text - greifbar

Bildliche Quellen für Salböle

-Die älteste zusammenhängende Ölliste mit Darstellungen von Ölgefäßen ist im Grab des Hesire in
Saqqara aus der 3. Dynastie (ca. 2665-45 v. Chr.) erhalten.

- Die Ölliste gehört zu den Darstellungen der Grabausstattung (« Totenhausrat ») auf der Ostwand des
langgestreckten Grabkorridors des Hesire.

- Eine Parallele zu dieser Liste wurde im Grab des Nianchchnum und des Chnumhotep aus der 5.
Dynastie (ca. 2504/2454-2347/2297 v. Chr.) in Saqqara gefunden.

-Salböle lassen sich anhand ihres Anbringungskontextes als Elemente der Grabausstattung des
Verstorbenen identifizieren.

- Salbölgefäße kommen häufig als Dekorationselemente von Scheintüren vor, die die zentrale
Opferstelle des Grabes markierten und die Kommunikationsstelle zwischen Diesseits und Jenseits
waren.

-Durch Scheintüren tritt man um Opfergaben abzugeben

Dekorierte Sargkammer des Ima-Merira, 6. Dynastie in Saqqara

- Salböle können seit dem Beginn der 6. Dynastie (ca. 2347/2297-2216-2166 v. Chr.) auch Element der
Dekoration der unterirdischen Grabkammer sein.
- Sie kommen im gleichen Darstellungskontext wie in den oberirdischen Anlagen vor und sind in der
Regel auf der Westwand der Sargkammer abgebildet.

-Ägyptische Gräber gliedern sich in unterschiedliche Bereiche: Vorhof, Oberbereich (geschmückt),


unterirdischer Bereich (Grabkammer die ab 6 Dynastie dekoriert)

-Das Motiv «Riechen an der Salbe » ist in Mastabas und Felsgräbern ab dem Ende der 5. Dynastie zu
finden.

- Der Verstorbene ist am Opfertisch sitzend dargestellt und führt sich ein Salbölgefäß an die Nase.

- Darstellungskontext (am Opfertisch) und Anbringungsort der Darstellung (an die Scheintür
angrenzend) zeigen, dass das Motiv in den Kontext der Totenopferversorgung an der Hauptkultstelle
gehört.

- Das Riechen an der Salbe ist mit der Aspiration von Leben und somit mit
Regeneration/Wiederbelebung gleichzusetzen.

Es lassen sich hauptsächlich vier unterschiedliche Salbgefäßformen unterscheiden:

A) zylindrische Gefäße:

-Verbreitetster Gefäßtyp im Alten Reich

-Schon seit vordynastischer Zeit belegt

-Ägyptische Bezeichnung ist bAs, möglicherweise allgemeiner Begriff eines zylindrischen


Vorratsgefäßes

B) Krüge ohne Hals:

-In Darstellungen der Öllisten seit der 3. Dynastie sowie in Magazindarstellungen

-Häufig mit Handhaben an den Schultern zum Anfassen

-Innenzeichnung und Bemalung lassen erkennen, dass sie aus Stein gefertigt waren.

C) Breite, bauchige Gefäße:

-Form der bauchigen Gefäße schwankt beträchtlich (ganz niedere bis sehr breite Gefäße)

-Innenzeichnung und Bemalung lassen erkennen, dass sie aus Stein gefertigt waren.

D) Flaschen:

-Flaschen kommen mit und ohne Henkel vor

-Innenzeichnung und Bemalung lassen erkennen, dass sie aus Stein gefertigt waren.

-Anhand der Darstellungen ist keine Regel für die Aufbewahrung bestimmter Salböle in bestimmten
Gefäßen festzustellen.

Textliche Quellen für Salböle: Die Opferliste

- Die kanonische Reihenfolge der Salböle erscheint erstmals in der 4. Dynastie innerhalb der
Opferliste, bei der es sich um eine schriftlich fixierte Aufzählung von Opfergaben handelt, die der
materiellen Versorgung des Verstorbenen (und der Götter) dienen soll.

- Die Opferliste ist eng mit der Darstellung des Verstorbenen am Opfertisch verbunden und gibt den
rituellen Ablauf des Speiseopfers wider.
- Aufgrund dieses schriftlichen und bildlichen Kontextes sind die Salböle den vorbereiteten Riten des
Speiserituals zuzuordnen.

- Das Ritual beginnt mit ausführlichen Eingangsriten, die neben Räucherungen und Reinigungen das
Überreichen von Salben, Schminken und Stoffen an den Opferempfänger umfassen. Darauf folgt ein
umfangreiches Speisungsritual mit den verschiedensten Brotsorten, Getränken (Wein
undverschiedene Biere), unterschiedlichen Fleischstücken sowie Frucht- und Getreidearten.

-7 Salböle angeführt

-Text & Bildliche Darstellung kann nicht getrennt werden

Textliche Quellen für Salböle: Pyramidentexte

-Die Sprüche aus dem Corpus der Pyramidentexte, in denen auch Sprüche zu den Salbölen enthalten
sind, erscheinen erstmals in der Pyramide des Unas am Ende der 5. Dynastie.

- Zunächst erscheinen die Pyramidentexte nur an Wänden der Pyramiden von Königen, ehe sie im
Laufe der 6. Dynastie auch in Pyramiden von Königinnen übertragen werden. - Im Laufe der 1.
Zwischenzeit und des Mittleren Reiches erfolgt eine Erweiterung des Nutzerkreises und
Pyramidentexte erscheinen auch auf Särgen und Sarkophagen hoher Beamter.

-umfassende Textquellen

-soll Toten weg ins Jenseits weisen und ihnen alle wichtigen Informationen über das Jenseits
vermitteln

-beschreiben Riten sagen dann welches Öl

Archäologische Quellen für Salböle Salbölgefäße

- Salbölgefäße sind im archäologischen Kontext bereits in der Frühzeit (bspw. in Helwan ca. 3000 v.
Chr.) belegt.

- Sie sind Element der Grabausstattung und dienten der Versorgung und Regeneration des
Verstorbenen.

- Darüber hinaus kommen sie als Votivgaben in Tempeln oder als Gründungsbeigaben vor.

- Hauptsächlich werden Salbölgefäße aus Stein, bevorzugt Kalzit(-Alabaster), hergestellt.

- Salbölpaletten sind aus Stein gefertigte Paletten, die die Namen der sieben Salböle nennen und
kleine, runde Vertiefungen zur Aufnahme dieser Öle aufweisen.

- Zeitlich und geographisch eingeschränkt lassen sich die Paletten fast ausschließlich im Alten Reich
nachweisen, wobei Giza, Abusir und Saqqara als hauptsächliche Fundorte zu verzeichnen sind.

- Salbölpaletten sind Bestandteil der Grabausstattung und werden als solche in der Regel in der
Grabkammer gefunden.

- Sie ermöglichen seinem Inhaber zusätzliche Regenerationsmöglichkeiten und garantierten seine


Versorgung mit Salböl im Jenseits.

- Die Salbölpalette stammt aus dem Schacht des Grabes G5350 in Giza, Altes Reich, späte 5. Dynastie
(ca. 2504/2454-2347/2297 v. Chr.).

- Ursprünglich befanden sich unterhalb der Näpfchen Tintenaufschrifte mit den Namen der sieben
Salböle
- Laut Ausgräber waren bei Auffindung in den Näpfchen noch « Spuren von Salben » enthalten .

Überlieferung des Wissens zu Salbölen im Mittleren Reich

- Im Mittleren Reich erscheinen Darstellungen von Salbölgefäßen in Kombination bis Sprüchen zu den
sieben Salbölen aus dem Corpus der Pyramidentexte auf der Nordwand von Särgen und Sarkophagen.

- Innerhalb der Opferliste erscheinen die Namen der sieben Salbölgefäße auf der Ostwand von Särgen
und Sarkophagen.

-was vorher nur für Könige jetzt auch für Beamte

-alle Texte die mit Salbölen in Verbindung stehen kommen aus Sakara --> bei Mittleren Reich anders
weite Ausbreitung

-Forme von den Gefäßen nicht sehr anders

-Kosmetikbox gefunden in Theben und zeigt auf wie inhalt zu verwenden ist

Beginn der Osteuropäischen Geschichte

-Osteuropäische Geschichte Berlin Vorreiter Ende 19 Jh.

-Wien seit 1907 mehrere Lehrstühle für Osteuropäische Geschichte

-Osteuropäische Geschichte = kolonial Geschichte

-Russland war sowohl Akteur der kolonisiert hat aber auch kolonisiertes Objekt

Die Krim

-Rückführung Krim unter Russlands Führung seit 2014

-1783 erste Anektion der Krim

-1853-1856 Krimkrieg

ab 2014 russische Führung

-Westeuropa weiß zu wenig über die Bedeutung von der Krim für Russland

-viele Historiker der Meinung das aufgrund der russischen Expansionsgeschichte die Krim schon
immer russisch war --> Russland hat "Recht" auf Krim

Sergej Lavrov

-Außenminister Russlands

-Gefühle von Russland für Krim = Gefühle von USA für Pearl Habour

-Strategien der Aneignung --> sind Grund für die Anektion der Krim

4.12.2014 Putin über die sakrale Bedeutung der Krim für Russland

-erklärt warum Krim Russisch ist --> bezieht sich dabei auf Mittelalter (verwendet Geschichte um zu
erklären) --> Vladimir Großfürst hat im 9 Jh. gesagt das Krim russisch ist (stimmt nicht sagt aber Putin)

-meisten Russen glauben das Krim russisch ist --> glauben das Regierung durch erkämpfen der Krim
alte Ungerechtigkeit aufheben
Putin Zitat

-Russland wird sich nicht freiwillig von Krim trennen --> siehe Zitat

-wenn es um Krim geht => ausbessern Ungerechtigkeit

-04.2014: Putin über die sakrale und zivilisatorische Bedeutung der Krim Russland

-21.02.2022: Putin „Ich betone nochmals: Die Ukraine ist für uns nicht einfach ein Nachbarland. Sie ist
integraler Bestandteil unserer eigenen Geschichte, unserer Kultur, unseres geistigen Raums. Es geht
um unsere Leute, um Menschen, die uns nahestehen, unter ihnen sind nicht nur Kollegen, Freunde,
Menschen, mit denen wir gemeinsam gedient haben, sondern auch Verwandte, wir sind mit ihnen
über Bluts- und Familienbande verwoben."

Karikatur

-Angriff von Russland geht gegen Völkerrecht

-Angreifer machten sich zuerst nicht als Soldaten kenntlich

•Annexion/Strategische Bedeutung ("Südliches System"/"Griechisches Projekt")

-1783

-Herrscher der Krim Russland war Osmanisches Reich

-Krim hat Sonderstellung bei Osmanischen Reich --> konnte z.B. selbstständig Feldzüge gegen Polen &
Russland indizieren --> Beute nach Hause

-Krim Karnat wurde zu Zeitpunkt von Russland annektiert als keine Gefahr mehr für Südliche Grenze --
> Kriegsführung von Krim veraltete als Artillerie kam

Vasilij O. Ključevskij

-An der Südgrenze des Reiches lebten die räuberischen Tataren, halbe Nomaden, die selber den
Boden der südlichen Steppen nicht nutzten, auf ihnen aber auch keine ackerbautreibende
Bevölkerung zuließen. Rußland mußte seine südliche Grenze bis zu ihrem natürlichen Abschluß, der
Uferlinie des Schwarzen Meeres vorschieben; darin bestand für Rußland damals die eine Frage, die
‚türkische', und in nichts anderem bestand sie zu jener Zeit.

-zweite Frage war Frage Polens --> zu der Zeit stand Frage im Raum Polen Litauen zu zerstören

-Einverleibung Krim 1 Schritt

-mit Schiff damals 2 Tage von Istanbul nach Krim

-Annexion der Krim schon vor 1783 mit Projekt von russischen Militär (Christopher Arminich)
griechisches Projekt gesehen werden --> ging um Befreiung Istanbuls von Türken & Errichtung von
Kaisertum welches unter russischer Führung steht --> ist nicht verwirklicht worden (Wiederstand
europäischer Mächte)

-Russland hatte Selbstbewusstsein erlangt über Angriff nicht nur nachzudenken sondern diesen auch
durch zu führen
Große Erwartungen (Wirtschaft/Militär/Die Krim als Laboratorium "guter" kolonialer
Praxis/Zivilisierungsmission)

-Im russischen Imperium spielte die politische Homogenisierung (Idee allgemeine Staatsbürgerschaft)
keine große Rolle

-Zur damaligen Zeit im Imperium hatte System unterschiedliche Berechtigung der Bürger --> es gab
Rechtsverhältnisse & starke Eingriffe in die Lebenswelten der Indigenen

-Russland wollte Krim an russisches System angleichen (spricht eig. gegen koloniales Vorhaben)

-Krim Bevölkerung & ihre sozialen Status mit dem von russischen Untertanen gleich gestellt --> Krim
Adel gleiche Rechte und Pflichten wie russischer

-andere soziale Gruppen sogar Vorteile gegenüber russischer Gruppe --> Krintertanen --> Bauern aus
Krim nicht wie russische Bauern in Leibeigenschaft gezwungen

-viele muslimische Bewohner Krimkanal haben versucht so schnell wie möglich zu fliehen --> konnten
nicht nicht in muslimischen System leben

-deshalb großer Teil muslimischer Bevölkerung in Osmanisches Reich geflüchtet --> sind nicht
hinausgejagt worden --> Russland war aber froh das Gruppe ohne Gewalt weg weil haben Muslimen
immer Misstraut

-muslimische Geistliche wurden vom Staat entlohnt in Zarenreich --> behielten bis Ende Zarenreich
gewisse Macht über religiöse & erzieherische Aufgaben

-Religiöse Gemeinschaft Umba war von russischen System bevorzugt --> wurden gefördert, durften
Land behalten, usw.

-Imperiale Mächte immer als etwas gesehen das unterdrückt --> aber bei Russland "neue" Völker
wurden gefördert

-man hat System der Abstufung Bevölkerung eingeführt --> hat Förderungen auf eine "Schicht"
bezogen um diese an Herrschaft zu binden --> andere Schicht wurde bestraft

Rechtssystem Russland und Krim

-Rechtssystem --> alle neuen Reformen die in Russland gelten gelten auch in der Krim --> große
Reform der 60er im Zarenreich

-also westeuropäische Auffassung das Russland nur deshalb bestanden weil immer Leute Geknechtet
ist falsch

-In dieser Zeit 19 Jh. Aufhebung der Leibeigenschaft, Landreform, Selbstverwaltungseinrichtungen


gegründet, Einführung von allgemeine Wehrpflicht --> ständige Rückständigkeit muss kritisch
betrachtet werden

-Frauenbildung Russland Vorreiter (war aber nicht Flächendeckend)

-18 Jh. Hungersnöte Russland --> war wegen Missernten

-es gab auf Krim große Erwartungen von russischer Seist das Gebiet zu Laboratorium guter kolonialer
Praxis wird

-man wollte Krim zu russischen Vorzeigebild machen --> wollte mit modernen Systemen und
Praktiken "rückläufiges" Gebiet Standard anpassen
Gemälde Ivan Aivazovskijs

-soll zeigen wie wunderschön Krim

Sekt

-Krim großer Weinproduzent

-Russland wollte selben Wein wie aus Italien od. Frankreich

--> fehlgeschlagen wegen Klima

Bild

-Frau ist nicht verschleiert --> war nicht üblich

•Die Krim als klassischer locus (Taurien, Skythen, Mithridates etc.)

-macht Krim auch wichtig

-Krim ist Antiker Boden

Katharina II. reist durch ihre Länder im Jahr 1787 (Ferdinand de Meys, 1788)

-viele Brücken geschlagen zu Antike im Bild

-18/19 Jh. wichtiger Ort --> dort hat Russland an alten gelobten Zivilisationen partizipiert

-Hellenisierung im 19 Jh. für Ortsnamen

-„Taurien" statt „Qırım"/"Krim"

-„Borysthenes" statt „Dnepr"

-„Sevastopol´" [Die Erhabene] statt „Achtiar"

Reisen & Tourismus

-1787: Taurische Reise Katharinas II.

-Seit 1793: Reisen zur Erkenntnis (z.B. P.S. Pallas)

-1800-1850: "Sophisticated Journey"/Armchair-Travelling

-1850-1856ff.: Spionierende Reisende (z.B. L. Oliphant) und „Battlefield-Tourists" (nach dem Krim-
Krieg)

-1860ff.: Die kaiserliche Familie und Aristokratie

-1870ff.: Sanus Per Aqua: Jalta als Курорт

-1920ff.: Das All-Unions- Sanatorium

-1960ff.: Massentourismus

-1991ff.: Niedergang und Neubeginn (2005)

-2014-2/2022: "neuer" Tourismus - Krim-Brücke

-24.02.2022

-Krim war Ort wo reiche Leute Urlaub machten


-Seit 1990ern Raves

-Krim war Kurort

-Pionierlager --> soll junge Menschen für Sozialismus begeistern

•"Die Unvergleichliche" - Die Krim in Literatur und Künsten (Puškin u.a.)

-Vladimir.V. Majakovskij „Krym" (1928)

-Puskin wichtigster in Literatur

-gilt als Begründer russischer Literatur

-Karl Brjullor Gemälde --> zeigt Verbundenheit russischer Kultur --> Bild bsp. für orientalisiertes Bild

-Haremsscene

-Eunuchen (weiche Gesichtszüge)

Brunnen

-Symbol zwischen Verbindung von europäischer Auffassung Orient & künstlerischer Darstellung

-Rote & Weiße Blume bezieht sich auf Polen

•Die Krim als Wiege des russischen Christentum

-taufe Russlands soll in Krim vollzogen sein sollen

-Vladimire musste sich taufen lassen um heiraten zu können --> war Symbol für Verbindung zwischen
Russland und Christentum

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