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Rollenkonflikte Soziologie

Arbeitsauftrag.
a) Erläutere anhand eines Beispiels die Arten der Rollenkonflikte.
b) Stelle in Anlehnung an Abbildung 1 einer der beiden Rollenkonflikte (M2a oder M2b) dar. Denke auch
etwas über den Text hinaus. Welche Erwartungen sind nicht im Text erwähnt, existieren aber?
c) Erstelle ein Schaubild für dein Leben. Welche Rollen nimmst du ein? Welche Erwartungen werden
von wem an dich gestellt?

M1. Bei der Vielzahl an Rollenerwartungen, die an eine Person gerichtet werden, kommt es häufig vor, dass
sich die Erwartungen widersprechen.

Beim Intra-Rollenkonflikt (lat. intra = innerhalb) handelt es sich um einen Konflikt, der aufgrund einer
einzigen Rolle entstehen kann. Rollenverhalten wird bestimmt durch die Normen, d.h. die
Verhaltenserwartungen anderer Personen oder Gruppen an den Rollenträger. Bei der Vielzahl an
Erwartungen, die an einen
Rollenträger in seiner Rolle
gestellt werden, kommt es häufig
vor, dass widersprüchliche oder
miteinander unvereinbare
Erwartungen von verschiedenen
Personengruppen gestellt
werden. […] Jeder Mensch ist
Abbildung 1: Schaubilder der Arten von Rollenkonflikten
aber nicht nur Träger einer
einzigen Rolle, sondern hat in seinem Leben eine ganze Anzahl verschiedener Rollen nebeneinander zu
„spielen“. Ein Konflikt, der aufgrund widersprüchlicher Erwartungen an verschiedene Rollen entsteht, wird
als Inter-Rollenkonflikt (lat. inter = zwischen) bezeichnet.

M2a. Der Rollenkonflikt der „neuen“ Mütter


Frauenquote für Unternehmensvorstände, Erhöhung der Zahl von Kita-Plätzen, Elternzeit für Väter: Die
Ideen, mit denen Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert werden soll, sind zahlreich –
und erfolglos. Noch immer sind für Mütter Karriere und Kinder nur schwer unter einen Hut zu bringen. […]
Zahlreiche Frauenförderprogramme konnten an diesem Befund nichts ändern. Gesellschaftliche
Rollenmodelle des karriereorientierten Mannes und der Familienmanagerin Frau halten sich zäh – sowohl
bei den Chefs als auch bei den Ehemännern. Selbst die Verbesserung der Situation an den Kitas und in den
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Rollenkonflikte Soziologie

Schulen wirkte sich nicht besonders positiv auf den beruflichen Erfolg von Müttern aus. Denn auch diese
Betreuungseinrichtungen schließen in der Regel am späten Nachmittag, und die Erfahrung der letzten
Jahrzehnte zeigt, lange Arbeitszeiten sind eine Grundvoraussetzung für die Karriere. […]

M2b. Der Rollenkonlikt von Jugendlichen


Immer sind alle Augen auf die Jugend gerichtet. Die Jugend von heute – ist sie erfolgreich oder perspektivlos?
Hoffnungsträger oder abgehängt? Die Gesellschaft setzt große Hoffnung auf sie und erwartet viel von ihr.
Wenig auffallen, lernen und sich weiterentwickeln – am besten so, dass später ein guter Abschluss erreicht
wird. Zeit investieren für Vokabeln lernen, Aufsätze und Matheaufgaben, nur so wird schließlich später aus
einem etwas. Nebenbei will man es auch noch den Freunden recht machen. So viel Zeit wie möglich
miteinander verbringen, sich treffen und abhängen, quatschen oder chatten scheint eine
Selbstverständlichkeit. Es wird erwartet, dass man füreinander da ist und auch mal nachts ein offenes Ohr
hat. Hinzu kommen die vielen Diskussionen zu Hause: „Was ist mit deiner Zukunft? Du machst nicht genug
für die Schule! Sei abends pünktlich wieder da!“ Alles prasselt auf einen ein – „Verhalte dich unseren
Erwartungen entsprechend!“ scheint die klare Botschaft zu sein. Und dann ist da auch noch der Sportverein.
Regelmäßiges Training wird als selbstverständlich erachtet und auch zusätzliche Termine sollten kein
Problem darstellen – schließlich möchte man doch erfolgreich sein und zu den Besten gehören. Als würden
sie alle rufen: „Übertriff am besten alle Erwartungen!“

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