Sie sind auf Seite 1von 4

Wenzinger Bote

In gnädiger Erlaubnis seiner Majestät König Udolph von Wenzingen

Das Neueste aus dem


Bündnis zweier Königreiche: Reiche und aus den

Aturien & Wenzingen


befreundeten Reichen,
sowie den Wenzinger
Kolonien im Süden nur

vereint!
hier:
im Wenzinger Boten!

Regelpreis 4 Kupfer.
Hochzeit im Hause Kahlendingen
Aus noch offiziell unbestätigten Quellen hat der Wenzinger Vertretung gilt als abgeschlossen.
Bote in Erfahrung bringen können, dass unser guter König, Zwei weitere Cousins Seyner Majestät, Roman Markwart
Seyne Majestät Udolph I., sich am 1. Thilwag des Jahres von Kahlendingen-Bergen und Gerenoth Hagatheo von
1206 unseres Herrn Zei mit der aturianischen Prinzessin Kahlendingen, begleiteten nun mit dem lystrischen
Bianca Maria de Bonati vermählt hat. Cavaliere Eduardo Marcello de Vere unsere zukünftige
Während seynes Aufenthaltes am aturianischen Hofe im Königin aus ihrer alten in ihre neue Heimat. Die
vergangenen Jahre hat Seyne Majestät die Prinzessin Gefolgschaft, so heißt es, reiste durch das Königreich
Bianca Maria, eine Cousine des aturianischen Königs Wenzingen bis hin nach Quellstein, wo unser König Udolph
Albuin I. während einer Falkenjagd kennen und auch schät- eingeschneit, auf seine Braut wartete.
zen gelernt, so Verlautbarungen aus der unmittelbaren Trotz einiger Verzögerungen bei "Zustellung" der Braut
Dienerschaft Seyner Majestät. Die Prinzessin sei eine (der Wenzinger Bote berichtet auf Seite XXX) erfolgte
Dame, die den Aufgaben einer Königin durchaus gewachsen sodann die eigentliche Hochzeit mit Seyner Majestät, König
wäre. Zudem sei sie sehr mildtätig und überaus gebildet. Sie Udolph I., im engsten Kreis seiner Familie und einiger
musiziere gerne und verstehe sich vortrefflich auf das getreuen Untertanen: der drei zuvor benannten Cousins
Rezitieren von Gedichten. Es wird berichtet, dass Seyne Seyner Majestät und deren Familien, sowie den
Majestät neben seynen offiziellen Verpflichtungen am atu- Markgrafen der Grenzmark und der Nordmark jeweils mit
rianischen Hofe zu Ehren der Prinzessin an zahlreichen ihren Familien, der Pfalzgräfin von Quellstein und dem in
Bällen und Jagden teilgenommen habe, um dieses besser Fehde mit dem König liegenden Ritter Brandeger von
kennen lernen zu können. Lichtenfels und Gefolge. Auch aus Aturien waren hierzu die
Noch vor der Abreise Seyner Majestät aus dem aturiani- Brauteltern, das herzogliche Fürstenpaar von Lystria,
schen Caldaron, so heißt es weiter, habe unser guter König Duca Ricardo de Bonati und seine Gattin Duchessa Fiona,
Udolph um die Hand der Prinzessin angehalten und sogar sowie
neben dem Segen der herzoglichen Eltern auch den Segen der Außenminister des Königreiches Aturien, Xarkson de
des aturianischen Königs eingeholt. Pammure, Marchese di Britonia mit Gefolge angereist.
Im Winter 1205 unseres Herrn Zei sollen die vertraglichen Neben dem Segen Zeis, wurde auch um den Segen der aturi-
Verhandlungen abgeschlossen worden sein, so eine aturiani- anischen Göttin Guata gebeten, die Göttin der Gnade und
sche Quelle, bei der unter anderem über eine stattliche Barmherzigkeit, welcher die Braut zugewandt sein soll.
Mitgift in einer uns nicht bekannten Höhe verhandelt und Die Krönung zur Königin von Wenzingen soll noch in die-
eine Einigung erzielt worden sein soll. Die künftige Königin sem Sommer in der Triskedrale zu Lichtenfels erfolgen.
Wenzingens und zweite Gemahlin Seyner Majestät, unseres Danach soll die erste Reise des Paares nach Laurenz - zur
guten Königs Udolphs, wird bis und auch nach der Schwester Seyner Majestät, Magenta Divina von
Vermählung neben dem königlichen Titel auch der Titel der Laurenburg - und anschließend nach Murmingen, zur
Gräfin von Rosenstein tragen. königlichen Mutter Elisabeth von Wenzingen, gehen.
Brandeger Zeifried von Kahlendingen, der Cousin unseres Der Wenzinger Bote und das Wenzinger Volk wünschen
Königs Udolph, hat sich in Abwesenheit Seyner Majestät Seyner Majestät und Seyner Braut eine lange, von Zei
mit der aturianischen Braut im Vinheik 1205 unseres Herrn gesegnte und kinderreiche Verbindung. Unser König Udolph
Zei in der lystischen Provinzhauptstadt Eraclea per procu- er lebe HOCH!
rationem vermählt. Die Zeremonie "per procurationem"
bedeutet, dass die Vermählung in Vertretung für den abwe- Des Königs Hochzeit sey euch dargereicht von:
senden Bräutigam vorgenommen wird, was in Kreisen des
Hochadels üblich ist. Während dieser Zeremonie liegt die Am Eschebach fließts gold und rein:
Braut angezogen und züchtig bedeckt im Bett und steckt
ihre unbedeckte Wade aus den Decken hervor. Der
Das Bier, das besser ist als Wein
Abgesandte tritt an das Bett der Braut heran und entblößt
ebenfalls seine Wade. Dann berührte die Wade des Windischeschenbächer!
Abgesandten die Wade der Braut und die Vermählung in
Niederbürgel in voller Blüte Waldecker Gesandtschaft beim König
(Gerfried/Niederbürgel) (Pfalz Quellstein/Quellstein)
Alle Jahre wieder: Die vierte Woche des Ebwetin stand in Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen bekannt
Bürgel wieder einmal im Zeichen des Apfelblütenfestes. Die wurde, ist eine Gesandtschaft der erst kürzlich wieder von
Stadt Gerfried konnte sich über zu wenig Besucher nicht Wenzingern bereisten Grafschaft Waldeck am königlichen Hof
beklagen, auch wenn das Wetter sieben Tage lang ganz den eingetroffen. Die Grafschaft, ein Teil des untergegangenen
Ebwetin lobpreiste, mit einem kurzen Hagelschauer an einem Königreiches Lork, war nach dem Aufruf des Pontifex
Morgen, oftmaligen plötzlichen Landregen, einem ordent- Maximus gegen die Orken zu streiten von wenzinger Rittern
lichen Lüftchen, aber auch herrlichem Sonnenstunden, die und deren Gefolge vor einer Eroberung durch die orkischen
zum Flanieren in der Apfelau anregten. Nachbarn aus ganz Plünderer bewahrt worden. Nämliche Quellen berichten wei-
Bürgel, aber auch Fremde waren zugegen und ließen sich mit ter das die Grafschaft durch den Zerfall des lorkischen Reiches
dem weitbekannten Apfelmost bewirten, ebenso mit jenen und die darauf folgende Krise dem Bankrott nahe sei und
Gaumenfreuden, für welche die Grafschaft so berühmt ist: Grafen Ladislaus von Waldeck-Wittgenborn-Weißenstein
"Handkäs mit Musik", "Grie Soß" und auch die herzhaften nun bei Seyner Majestät, König Udolph des Ersten um
"Rippche mit Kraut", um nur einige zu nennen. Unterstützung nachsuche. Es wird davon ausgegangen, dass
Aber nicht nur für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, Waldeck den Anschluss an das Königreich Wenzingen suche,
zur Erheiterung gab es verschiedene Programmpunkte. So da die ungeschützte Lage nahe der orkisch besetzten Lande
stellte sich eine Abordnung der Bürgeler Juggerligisten einer und die finanzielle Situation kaum eine andere Wahl lasse.
Mannschaft aus dem Volke für ein kaum ernstzunehmendes, Aus der Waldecker Hauptstadt Weißenstein an der Salzach
aber deshalb nicht weniger unterhaltsames Spiel. Aus dem wurde verlautbart das zeitgleich auch Gespräche mit der
benachbarten Lissberg waren Musikanten angereist, die Stadt Zweibrücken und einigen, namentlich nicht näher
tagelang - scheinbar ohne Unterbrechung - zum Zuhören und genannten, wohlhabenden Familien geführt würden, um so
Mittanzen anregten. Außerdem wurde am Oberen Erlenbach das wirtschaftliche Überleben der Grafschaft zu sichern. Aus
eine alte Tradition aufgegriffen, als man einigen Zugereisten den östlichen Provinzen des Reiches sind aber auch Stimmen
mit einem unfreiwilligen Bad das so genannte ‚Bachrecht' zu hören, dass Wenzingen "kein zweites Vinkenbergen" durch-
erteilte. füttern könne. Auf eine Stellungnahme des Pontifex
Als Schirmherren wachten der Ritter Thorben von Gerfried Maximus wird zur Stunde gewartet, sind die Einwohner
ebenso wie sein Onkel, Freiherr Hannes von Niederbürgel Waldecks doch fest in ihrem Glauben an unseren Herrn Zei.
nebst Familie, über die Festivitäten - wobei sie es sich wie
immer nicht nehmen ließen, kräftig daran teilzunehmen.
Belagerung vor Quellstein
(Pfalz Quellstein/Quellstein) Die Fehde zwischen dem Haus
Sieg bei Weißenstein Lichtenfels und Seyner Majestät König Udolph des Ersten ist
(Weißenstein/Lork)
nunmehr offen ausgebrochen. Reichsritter Brandeger von
Nachdem die Wenzinger Ritterschaft fast zu hastig dem
Lichtenfels hat den Wintersitz ihrer Majestät für belagert
Aufruf des Pontifex Maximus wider den Orken im letzten
erklärt. Überraschend hat sich der, eben erst aus Waldeck vom
Jahr nachkam und gen Lork aufbrach, stand die Fahrt auf-
Kampf gegen die Orken zurückgekehrte, Reichsritter mit wei-
grund geringer Waffenstärke, manniglich vielem Pilgervolk
teren Vertretern der wenzinger Ritterschaft vor Quellstein
und dem immer grimmer werdenden Winter auf Messers
eingefunden und dem König persönlich eine Abschrift des
Schneide. Trotz aller Widrigkeiten verfolgten die hohen
Fehdebriefes überbracht, der bereits beim letzten Reichstag
Herren jedoch ihr Vorhaben weiter, allen voran Ritter
für große Aufregung sorgte. Nach längeren Gesprächen zwi-
Thorben von Gerfried, der mit seiner Lanze im fremden
schen den Parteien wurde die Belagerung ausgerufen und die
Gebiet die Vorhut übernahm. Zunächst fanden sich als
Straßen um Quellstein besetzt. Dabei wurden allenthalben
Gegner nur Unwegsamkeit, Schnee und Eiseskälte, welche
prächtige Zelte errichtet und unzählige Banner schmückten
das Vordringen in den Spechtharz erschwerten und den Zug
das Lager der Ritter, die offensichtlich Wert auf einen unta-
dort über das Zeinachtsfest hinweg zum Stehen brachten.
deligen Eindruck legten. Söldlinge oder gar Schützen schienen
Hier erfuhr man, dass außer dem Spechtsharz einzig die
sich zu keiner Zeit im Lager zu befinden. Auch kam es zu kei-
Grafschaft Waldeck von Lork übrig geblieben war. Der
nerlei bewaffneter Auseinandersetzung, lediglich ein Turnier
Rest des Landes war rettungslos dem Orken zum Opfer
zu Fuß wurde zwischen den beiden Parteien abgehalten, wel-
gefallen, auch um Waldeck stand es bereits schlecht. Die
ches die Gruppe der Belagerer für sich entscheiden konnte.
Stadt Weißenstein war trotz des Winters belagert und
Auch wurde Reisenden die unbehelligte Passage garantiert
Späher berichteten, dass die Orks sich bereits für weiteres
und Boten und Gesandte wurden ohne weiteres zum Hof des
zu rüsten schienen. Auch hier zog der Herr von Gerfried,
Königs durchgelassen. Dennoch ist eine Belagerung des
begleitet von der ortskundigen Ritterin Gerlinde von
Königs ohne Beispiel und es wird gespannt auf die Reaktionen
Birkenhain, dem Zug voran, um die Berichte der
der herzoglichen Höfe gewartet. Kurz vor Redaktionsschluss
Kundschafter mit eigenen Augen zu bestätigen.
wurde bekannt, dass die Belagerung aufgehoben wurde als die
So kam es in der vierten Woche des diesjährigen Vinheik zur
Nachricht vom herannahen der aturianischen Prinzessin und
entscheidenden Schlacht bei Weißenstein bei der Thorben
künftigen Braut unseres Königs, Bianca Maria de Bonati,
von Gerfried einen nicht unwesentlichen Anteil beitrug. Die
eintraf. Die Ritter sollen eiligst der künftigen Königin
Orken wurden vernichtend geschlagen, doch die Wenzinger
Wenzingens entgegengeeilt sein, um dieser ihre Begleitung
Ritterschaft hatte ebenfalls einen Verlust hinzunehmen:
anzutragen. Da sich bereits der Markgraf der Grenzmark mit
Rudegar vom Teltzer Grund, der erklärte Führer des Zuges,
zwei Dutzend berittenen Bogenschützen der Prinzessin als
wurde nach einem langen Leben der Tugendhaftigkeit, des
Geleitschutz angetragen hatte, konnte diese mit einer beein-
Kampfes und der Entbehrungen zu Zei abberufen.
druckenden Schar in ihre neue Heimat einziehen.
Bald Reliquien in der Grenzmark? Äppelwoi-L
Lied
(Aufenau/Grenzmark)
Aus gewöhnlich gut informierten Quellen verlautet, die Als ganzer klaaner Bub, tat’s oft mich sehr verdrieße,
Aufenauer Patrizierfamilie Haubold versuche, für einen die Große tranke Äpperkwoi, für mich gab’s nur en Sieße.
unbekannten Hintermann Reliquien des Seligen Kuron zu Doch saß de Vadder beim Skaatcheskloppe,
erwerben. Angeblich seien Anfragen an die dann trank ich haamlich aus se’m Schoppe.
Reliquiensammlungen des Pontifex von Hausen und des Kam nachts er haam von der Äppelwoi-tour,
Markgrafen der Nordmark ergangen und man sei sehr sang er des Liedche nur:

Herzogin von Vinkenbergen-B


Bürgel Äppel Äppel Äppelwoi, was hawwe mehr dich so gern.
Ob Hib-der-bach ob Drib-der-bach mir rieche dich schon von fern.
kniet nieder am Grabe ihres Vaters Komm ich erst in die Kappergass, dann ist’s um mich geschehn,
Die Tochter des verstorbenen Herzogs von Vinkenbergen denn ohne’n Schoppe Äppelwoi, Äppelwoi, Äppelwoi,
und nunmehrige Herzogin von Vinkenbergen-Bürgel ist das denn ohne’n Schoppe Äppelwoi kann ich net haamwärts gehen.
erste Mal seit dem Tod ihrer Eltern im laurenzisch-vinken-
bergischen Konfliktes am Grab ihres Vaters und ihrer Wo an der Hausdier hängt en Kranz aus Tannezweiche,
Mutter gereist. da geht aach zu spätester Abendstund der Bembel nie zur Neige.
Der elfische Herzog Vinheik Lazarion von Vinkenbergen Ob reich ob arm, ob groß ob klaa, ob Brezelbub oder Blumefraa,
wurde während der Fehde mit dem Laurenzer Herzog und sie alle schunkeln im frohen Verein
Schwager unseres Königs, Seyner Majestät Udolph I., der Wirt stimmt selbst mit ein:
Viktor Alexander von Laurenburg, im Duell getötet. Der
Herzog von Vinkenbergen wurde damals bezichtigt Äppel Äppel Äppelwoi, was hawwe mehr dich so gern.
Kontakte zur Wenzinger Diebesgilde zu unterhalten. Dieses Ob Hib-der-bach ob Drib-der-bach mir rieche dich schon von fern.
Gerücht hatte zur Folge, dass das Königreich Wenzingen Komm ich erst in die Kappergass, dann ist’s um mich geschehn,
geschlossen mit Laurenz gegen diese Verfehlung des denn ohne’n Schoppe Äppelwoi, Äppelwoi, Äppelwoi,
Vinkenbergers vorging und diesem die Fehde erklärte. Folge denn ohne’n Schoppe Äppelwoi kann ich net haamwärts gehen.
dieser Auseinandersetzung war die Besetzung und
Schleifung Vinkenbergens, sowie der Tod der herzöglich
vinkenbergischen Paares.
Der Leichnam des Vinkenberger Herzogs wurde gemeinsam Einer treuen Ritterseele den letzten Gruß
mit dem Leichnam seiner Gemahlin, Rowena von der
Oschenfurth, von den treuenAnhängern des Teltzer
Ritterbundes geborgen und feierlich in allerHeimlichkeit Rudegar vom
verbrannt, so Leongard von Veltenburg, einer der wenigen
noch verbleiben Ritter des Bundes und treuer Anhänger des- Teltzer Grund
vinkenbergischen Herzoghauses. Der Teltzer Ritterbund sei
heute wie damals von der Unschuld des Vinkenberger
Er starb, wie er lebte: Stolz.
Herzogs überzeugt und es gäbe Beweise dafür, so Ritter
Es trauert: Der letzte wahre Ritter des
Leongard weiter.
Ein einfacher Stein mit dem Namen des verstorbenen
Vinkenberger Ritterbundes.
Herzogs und seiner Gemahlin wurde an diesem Ort als
Gedenk- und Mahnmal von Mitgliedern des Teltzer
Ritterbundes errichtet. Nun reiste die neue Herzogin von
Vinkenbergen-Bürgel, Imoen Aliondra Rowena, erstmals Von uns gegangen nach langen Jahren ist
mit drei Mitgliedern des Ritterbundes an das Grab Ihrer
früh verstorbenen Eltern als Zeichen Ihrer öffentlichen
Trauer. Die Herzogin verbrachte Stunden um Stunden in
Herr Ritter
stiller Trauer und im Gebet an unseren Herrn Zei, so Ritter
Leongard.
Rudegar
Auch der dem Vinkenberger Herzogshaus zugeneigte
Reichsritter Brandeger von Lichtenfels, der Trauer um sei-
vom Teltzer Grund
nen verstorbenen Lehnsherrn, Vinkheik Lazarion von Ritter des Vinkenberger Ritterbundes.
Vinkenbergen, am Gedenkmal bezeugte, leistete seiner
Cousine, der Herzogin von Vinkenbergen-Bürgel, Beistand
auf diesem schweren Weg. Seine Worte waren weise,
sein Handeln voller Ehre.
So ist es nun Herr Zei,
den einzig er begehre.
Ritter Rudegar
schlug seine letzte Schlacht. Es trauert:

In Trauer: Der Vinkenberger Ritterbund


Liebfried von der Jossenau
Sensation: Neues Bürgeler Theaterstück: Wie sollt er diese Schande vor seinen Untertanen verheim-
lichen? Er kleidet sich nur noch in weite Gewänder und
"König Matthias"! trägt einen mächtigen Turban um sein Haupt geschlungen.
Nur seinem Haarschneider mußte er sich offenbaren; doch
Erster Akt: Der laurenzische König Matthias bewahrt lässt er diesen schwören, zu keinem Menschen von der
einen verarmten Priester des Heiligen Roman vor dem Verunstaltung zu sprechen. Für den jungen Mann aber ist
Gespött der laurenzer Bauern, woraufhin dieser ihm zum dieses Geheimnis so belastend, daß er nicht die Kraft hat, es
Dank einen Wunsch gewährte. König Matthias überlegt bei sich zu behalten. Da er nicht wagt, es einem Menschen
nichtlange und spricht: "Erhabener Bruder, wenn ich wäh- zu verraten, geht er an das Ufer des Damensees und schau-
len darf, so laß alles, was ich berühre, zu Gold werden." felt ein Loch; hier flüstert er die Neuigkeit hinein und wirft
Ungern erfüllt der Priester den Wunsch des habgierigen die Grube zu. Nun endlich hat er sein Herz erleichtert.
Königs, aber er hatte versprochen dem König jeden nur Doch bald wächst Schilfrohr an jener Stelle und wenn der
erdenklichen Wunsch zu erfüllen. König Matthias eilt freu- Wind in den Halmen rauschte, dann vernimmt man deutlich
dig davon und versucht dieses wahrliche Göttergeschenk, ihr Flüstern: "Der Laurenzer hat Eselsohren."
indem er verschiedene Dinge berührt: Ein Zweig, den er
vom Baume bricht, verwandelt sich in schimmerndes Gold; Dieses Stück ist ein Geschenk der Residenzstadt
der Stein, den er aufhebt, wird zum Goldklumpen, die Ähren Obermärkisch Fichtholz am Brunn an das Bürgeler
und das Obst, dass er pflückt, erglänzen golden in seinen Herzogspaar und wurde im Beisein des Paares am 25.
Händen. Der Türpfosten, selbst das Wasser, das seine Thilwag in kleinem Kreise des Hofes uraufgeführt.
Hände berühren, verwandeln sich in Gold!
Überglücklich setzt sich der König zum Mahle, greift nach Das Stück wird zwischen dem 01. bis 05. Thorbis in Bad
Brot und Braten - und - hält funkelndes Gold in der Hand. Obermärkisch Fichtholz am Brunner Hafen ob des
Erschrocken führt er den Becher zum Munde: der herrlicher Damensees im Garten der herzöglichen Seeresidenz, am 10.
Rebensaft aus seinem Reich hat sich zu Gold verhärtet. bis 15. Thorbis in Schifferstadt im Schloßpark des Feiherrn
Erst jetzt erkennt der König, wohin ihn seine Verblendung von Oberland und am 20. bis 25. Thorbis in Gerfried im
geführt hat. Nicht Hunger noch Durst kann er stillen, und Burghof der niederbürgeler Freiherrn aufgeführt. Die Freie
der Tod ist ihm gewiß. Flehend hebt er beide Hände und Reichsstadt Königsbrück hat bereits Interesse an dem Stück
bittet unseren Herrn Zei, das todbringende Geschenk angemeldet. Ob das Stück danach in Damensee aufgeführt,
zurückzunehmen. Seine Boten suchen bereits sein Reich steht noch nicht fest.
nach dem verarmten Priester ab. Das Stück scheint sehr beliebt zu sein. Karten sind in allen
Mitleidig blickt unser Herr Zei auf den reuigen Toren, der Städten kaum noch zu bekommen.
sich von seiner Gier nach Reichtum hat verleiten lassen. "Belustigend!", "Erheiternd!", "Frisch und endlich etwas
"Geh zur Quelle Eithel Roger hinauf bis zu der Stelle, wo er Neues!" so die Zuschauer aus renommierten Bürgler
aus dem Felsen springt. Dort an der Quelle tauche dein Kreisen.
Haupt in die kühle Flut und spüle mit dem Golde zugleich
deine Schuld ab!''
Dankbar folgt König Matthias der Weisung und befreit sich
von der verhängnisvollen Zauberkraft. Doch diese geht auf
das Wasser der Quelle über, so dass aus dieser Quelle seit-
her goldfarbenes Wasser entspringt, dem eine heilende
NEU NEU NEU

Herzogskrone
Wirkung nachgesagt wird.

Zweiter Akt: Für alle Zeiten scheint nun König Matthias


von seiner Habgier geheilt. Er meidet den laurenzer
Königspalast und hält sich gern in der Einsamkeit des
Edelsüss
Berges Wolkenstein auf. Im Herzen aber bleibt König
Jetzt probieren!
Matthias trotz der deutlichen Lehre töricht wie zuvor. In
einer Auseinandersetzung im Kloster zu Wolkenstein betei-
ligt sich König Matthias an einer Unterredung der
Bruderschaft unseres Herrn Zei, welchem Seligen zu Ehren
und zur Lobpreisung ein Kloster errichtet werden soll. Die
Bruderschaft einigt sich darauf dem Heiligen Roman und
dem Heiligen Roger gleichermaßen zu huldigen und beiden
ein Kloster zum Dank zu errichten. Nur König Matthias
pocht darauf, obwohl nicht um sein Urteil gefragt, nur dem
Das Wetter:
Heiligen Roman ein Kloster zu erbauen, da dieser sein per- Gegen Ende Thilwag wird es eher regnen, als
sönlicher Schutzpatron sein und nur diesem ein Kloster mit
dass die Sonne scheint. Zum Ende des
allen Ehren und Schätzen der Bruderschaft gebühre.
Des Nachts treten Bergnymphen an die Ruhestatt des
Wochenendes aber, so sagt man uns vom
Königs und zupfen ihn leicht an beiden Ohren, ziehen dann Wolkensteine her, soll es in Damensee und
etwas mehr bis sie spitz in die Höhe ragen und umhüllte sie Bürgel aufklaren, und sogar recht angenehm
mit grauem Fell. König Matthias erwacht und ist aufgrund werden.
seines törichten Verhaltens fortan mit Eselsohren gezeich- Regen wird nach Laurenz hin abziehen.
net.

Das könnte Ihnen auch gefallen