Seelenlose Verführung

(Der Goldene Becher von Hannover 2003)

Platz 8

von

Jochen Willmann
und
Christian Gaertner

Ein Abenteuer der Erfahrungsstufen 8 - 12

für den Meister und 3 - 5 Helden
ab 14 Jahren
Im DSA3-System ausgearbeitet.

Illustrationen von:
Illustrationen im Text: Christian Turk, Josef Ochmann, Ugurcan Yüce und Ruud van Giffen
Stadtplan: Jochen Willmann
Rahjatempel: Christian Gaertner
Meisterpersonen: Doris

03/2003

DAS SCHWARZE AUGE und AVENTURIEN sind eingetragene Warenzeichen von Fantasy Productions GmbH.
Die Erscheinungen haben nichts mit dem offiziellen Aventurien zu tun, sind aber daran angelehnt.
DSA Copyright © 1997 by Fantasy Productions GmbH, Erkrath.
Alle Rechte vorbehalten. Verbreitung und Vervielfältigung, auch auszugsweise, oder Verarbeitung des
Werkes nur für privaten und nichtkommerziellen Gebrauch erlaubt, ansonsten mit schriftlicher Genehmigung.
 Inhalt

Das Abenteuer und Imras letzte Seiten (Meisterinformationen) .............................................3

Zeitlicher Ablauf ......................................................................................................4
Ein sonniger Tag im Rahja oder das Abenteuer beginnt ........................................................4
Auf nach Chalukand ...............................................................................................................7
Umkämpfes Gebiet: Chalukistan ............................................................................................7
Die Nachricht vom Tode ..........................................................................................8
Findet den Mörder! ...................................................................................................8
Dämonische Infiltration ..........................................................................................................9
Straßentratsch ............................................................................................................9
Wer wußte von der Reise? ........................................................................................9
Verbrannte Erde ......................................................................................................10
Rauch am Horizont ..................................................................................................10
Vom toten Boten ......................................................................................................11
Wer wagt es in solch einer Stunde? .........................................................................11
Die Besessene ..........................................................................................................13
Nächtliche Ausgangssperre .....................................................................................13
Tulmadron und Rosenranke - Das Finale ..............................................................................14
Nachspiel (Meisterinformation) ............................................................................................15

Anhang .................................................................................................................................16
Dramatis Personae ................................................................................................................17
Karten und Pläne ...................................................................................................................21

2
 Das Abenteuer und Imras letzte Seiten
(Meisterinformationen)
Das vorliegende Abenteuer führt die Helden nach Ara-
nien, genauer gesagt, in die noch freie Grenzprovinz
Chalukand, an der Mündung des Chaluk, wo sie in eine
belkelelische Intrige hinein gezogen werden.
Denn um ihren rechtmäßigen Herrschaftsanspruch von
ganz Aranien geltend zu machen, versucht die Moghuli
Dimiona von Oron die Herrscher der abtrünnigen Provin-
zen (d.h. die von Aranien) in den Bann der schwarzfaulen
Lust zu ziehen. Das Emirat Chalukand ist ihr ein beson-
derer Dorn im Auge, zum einen verhindert es den direk-
ten Landweg ins Yalaiad und zweitens werden von dort
öfter aranische Soldaten, vornehmlich des „Goldenen
Drachen“, zu Grenzscharmützeln entsendet.
Auf Dauer ein untragbarer Zustand. Den man zwar mit
Waffengewalt ändern könnte, was aber zu viele Kämpfer
kosten würde.
Die Moghuli entschließt sich deshalb zu weit subtileren
Mitteln. Mit Hilfe ihrer Belkelel-Priesterin Ahnjia Takate
will sie die Kirche des Emirats ausschalten um somit die
Region Chalukand unter die Knute des Dämonenreichs zu
zwingen.
Während eines Grenzscharmützels geraten Reiter der
„Furchtlosen“ in oronische Gefangenschaft. Mit dieser
menschlichen Beute in Händen reift in Dimiona ein weit
höllischerer Plan. Durch die Umarmung der Shaz-Man-
Yat würde sie in Hauptmann Bastrabin ibn Jahlif ay An-
chopal einen willigen und untertänigen Lamijah haben,
den sie ins Emirat einschleusen kann. Um sich den Adel
dort hörig zu machen.
So wird der Lamijah Bastrabin von der Heptarchin nach
Chalukand geschickt. Der Hauptmann schafft es die
Tochter der Emira von Chalukand zu seiner willigen
Sklavin zu machen und läßt von einer Gruppe Levthans-
jünger am 4. Namenlosen (Tagesherrscherin: Shaz-Man-
Yat) den Rahjatempel im Ort schänden.
Nur der Hofmedicus kommt dem Lamijah, noch vor Ab-
lauf des Jahres, auf die Schliche und versucht magische
Hilfe in Zorgan bei einem befreundeten Magier zu erhal-
ten. Leider hat er die Rechnung ohne das niederhöllische
Wesen Bastrabin gemacht, der von seinen Handlangern
im Ort über die Abreise von Eslam ibn Charef informiert
wurde.
Vier Wegstunden nördlich von Barbrück holt der Vampir
den Flüchtigen ein. Der Lamijah fällt über den Mann her
und zwingt ihn zu einem langen tödlichen Kuss.
Auf dem Weg von Zorgan nach Anchopal entdecken die
Helden in einem kleinen Akazienwald die Leiche. Die
gute Kleidung, eine Tasche mit einem Wappen und ein
Rosenquarzstein, sollten die Helden veranlassen die Lei-
che ins nahegelegene Barbrück zu bringen.
Im Tempel der Rahja zu Barbrück erfahren die Helden,
dass jener Quarz ein der Göttin geweihter Stein ist und es
sich beim Wappen um derer zu Chalukand handelt.
Auf ins gleichnamige Emirat. Oh nein, so schnell doch
nicht, den wir schreiben das Ende des Jahres und zu den
fünf Dunklen Tagen unter des Namenlosen Herrschaft
wird kein rechtgläubiges Wesen so töricht sein am Rande
eines Dämonenreiches zu reisen.
Während ihres Aufenthaltes in Barbrück werden die Ge-
fährten am 4. namenlosen Tag von grässlichen Alpdrü-
cken geplagt. Doch auch die Herrschaft des Dreizehnten
verstreicht.
Mit ihren traurigen Neuigkeiten in der Tasche begeben
sich die Recken auf den Weg nach Chalukand, um der
dortigen Emira, die Kunde vom Tod ihres Untertanen zu
überbringen.
In der Stadt an der Chalukmündung angekommen, wer-
den die Helden von der Emira, nach Erhalt der Todes-
nachricht, beauftragt die Umstände des Mordes am Hof-
medicus Eslam ibn Charef (denn um niemanden anderen
handelte es sich bei der Leiche) zu untersuchen.
Nach und nach werden die Helden hinter die Machen-
schaften Bastrabins und der Belkelel-Priesterin kommen
und können hoffentlich noch rechtzeitig den Mord an der
Emira von Chalukand verhindern.
3
 Zeitlicher Ablauf
Das Abenteuer spielt im Rahja und im Praios des Jahres-
wechsels 32 auf 33 Hal. Am Anfang müssen sie sich
etwas genauer an den vorgegebene Zeitrahmen halten, der
sich nach dem Namenlosen Tagen etwas lockerer ange-
hen lässt.
Zeitplan
Im Jahre 32 Hal
5. Rahja: Während eines Grenzscharmützels wird der
Hauptmann Bastrabin ibn Jahlif gefangen genommen.
9. Rahja: Bastrabin erhält die Umarmung der Shaz-Man-
Yat.
11. Rahja: Der Lamijah wird nach Chalukand geschickt.
Ein sonniger Tag im Rahja oder das Abenteuer beginnt
Meisterinformation:
Warum ihre Heldengruppe sich gerade auf dem Weg
von Zorgan nach Barbrück befindet, wollen wir, ihnen,
werter Meister, überlassen. Doch sei hier noch kurz er-
wähnt, wir schreiben an diesem heißen Tag, den 29
Rahja 32 Hal.
Allgemeine Information:
Es ist ein heißer, sonniger Tag. Und ihr wisst nicht, ob ihr
euch heute über das schöne Wetter freuen oder die auf
euch niederbrennende Hitze verfluchen sollt. Zwar wehte
kontinuierlich eine leichte Brise, über die goldgelben
Getreidefelder, aber nicht einmal zur Mittagsrast war es
möglich ein schattiges Plätzchen zu erspähen.
So seid ihr froh, als ihr am späten Nachmittag einen klei-
nen Akazienhain erblickt, um der unbarmherzigen Sonne
zu entgehen.
Meisterinformation:
Doch so schön der Anblick, der Schatten verheißenden
Bäume, auch sein mag, nach kurzer Rast werden die
Helden einen grausigen Fund machen. Zuerst wird ihnen
auffallen, dass sich hier besonders viele Schmeißfliegen
tummeln. Dem Grund des vermehrten Ungeziefers nach-
gehend entdecken sie eine männliche Leiche.
Allgemeine Information:
Der Körper des Toten ist mit Kratzspuren übersät und
wirkt irgendwie eingefallen, nein eher ausgesaugt. Seine
Gesichtszüge sind von einer ekstatischen Leidenschaft
gezeichnet, man könnte fast meinen glücklich, wären da
nicht die vor Panik weit aufgerissenen Augen. Von seiner
Gewandung her müsste es sich um einen Gelehrten han-
deln.
4
20. Rahja: Die Tochter der Emira erliegt dem Charme
Bastrabins.
25. Rahja: Der Hofmedicus Eslam ibn Charef erkennt die
Lügen Bastrabins.
29. Rahja: Entdeckung der Leiche des Hofmedicus durch
die Helden.
4. nam. Tag: Entweihung des chalukandischen Rahjatem-
pels; Alpträume der Helden.
Im Jahre 33 Hal
1. - 3. Praios: Reise der Helden nach Chalukand
6. Praios: Trauerbekundigung und Bastrabins dreister
Heiratsantrag.
7. Praios: Die Obristin Abrizah Kasimsuni wird von ei-
nem Dämonen besessen.
10. Praios: Mordanschlag auf die Emira.
Meisterinformation:
Ihnen sei hier verraten, das es sich hierbei um niemand
anderen als dem Hofmedicus Eslam ibn Charef handelt.
In der Hand des Leichnams befindet sich ein herzförmi-
ger Rosenquarz. Dies göttliche Artefakt verhinderte im
Moment des Todes, dass der Medicus zu einem ruhelo-
sen Nachtbuhler wurde. Zudem trägt der Tote einen Le-
derranzen, der mit dem Wappen von Chalukand verziert
ist.
Nachdem Eslam hinter die Lügen Bastrabins gekommen
war, machte er sich auf dem Weg nach Zorgan. Er wuss-
te genau, dass er ohne magische Hilfe nicht gegen den
Hauptmann ankommen würde. Doch in der Hauptstadt
Araniens wohnte sein Freund der Magister Menkar, die-
ser könnte ihm beistehen.
Nur, wie könnte er unbemerkt aus Chalukand ver-
schwinden? So entschied er sich, seiner Herrin, der Emi-
ra, zu erzählen, er benötige frische Kräuter. Und da die
letzten angelieferten in der Qualität sehr minderwertig
waren, wolle er sich selber darum kümmern und nach
Zorgan reisen.
Bastrabin traute der Geschichte des Medicus nicht und
ritt ihm nach. Ein Verdacht keimte in ihm auf, er könne
verraten werden, deshalb entledigte er sich des Zeugen
kurz hinter dem Ort Barbrück.

Barbrück
Meisterinformation:
Barbrück ist eine 2000 Seelen zählende Stadt, die nach
der neunbogigen Steinbrücke über den Barun-Ulah be-
nannt wurde. In dem strategisch wichtigen Ort befindet
sich seit der oronischen Machtübernahme, eine Alay
(Regiment) Schwere Lanzenreiter. Auch göttlicher Bei-
stand ist vorhanden, man findet einen Tempel des Phex
mit Mondkontor, Karawanserei sowie kleine Rondra-,
Rahja- und Efferdtempel.
Die örtlichen Behörden sind der einhelligen Meinung,
der Tod des Mannes sei durch dämonisches Wirken her-
bei gerufen worden. Es wird sogleich eine Sonderkom-
mission der Garde gebildet und der Leichnam dem
Rondratempel zur Bestattung übergeben. Außerdem
werden alle Beweise (d.h. Gegenstände die die Helden
der Garde übergeben) bis auf weiteres unter Verwah-
rung genommen. Die Helden werden gebeten sich in den
nächsten Tagen zur Verfügung zu halten, falls den Fall
betreffend noch Fragen auftauchen.
Als Zwölfgötter gläubige Recken werden sie wahr-
scheinlich ohnehin nicht auf den Gedanken kommen,
während der Namenlosen Tage durchs Land zu reisen.
Natürlich werden auch die Helden Fragen an die Garde
haben, die ihnen bereitwillig beantwortet werden. So
kann die Garde den Herkunftsbereich des Wappens
nennen. Doch über den Rosenquarz weiß auch die zu-
ständige Weibelin nichts. Sollte ein vertrauenswürdiger
Held (hoher Sozialstatus: Kriegerin, Magier, Geweihter
oder Adlige) in der Gruppe sein, so wird sie diesen Fra-
gen: „Könntet Ihr im Tempel der Rahja Erkundigungen
über den Stein einholen, da ein Teil meiner Männer am
Tatort die Spuren sichert.“
Im Tempel der Schönen Göttin widmet sich die Tem-
pelvorsteherin Rahjachadi Nadmansuni dem Problem
der Helden. Dazu zieht sie sich kurz mit dem Stein zum
Gebet zurück.
„Ich kann in dem Artefakt die Liebe der Göttin spüren.
Es muss die Seele des Toten vor dem namenlosen
Schrecken bewahrt haben, denn es strahlt unbändige
Freude aus. Und es scheint noch weitere Taten, wider
der Dunkelheit, vollbringen zu wollen. So will ich es
euch wieder geben.“
In den nächsten Tagen werden sich die Helden norma-
lerweise in Barbrück aufhalten. Sie können ja am 30.
Rahja bereits durch die Rondrakirche die Bitte äußern,
das die Helden sich nach dem Namenlosen Tagen nach
Chalukand begeben sollen um die Asche des Verstorbe-
nen und seine Habseligkeiten bei der Emira Nyama saba
Alibald al-Jamila ay Chalukand übergeben sollen. Eine
Bitte die kein zwölfgöttertreuer Recke abschlagen wird.
Und so überreicht man ihnen ein Schreiben, dass sie als
Boten der Kirche ausweist.
Nichtsdestotrotz werden sie in der Nacht des 4. namen-
losen Tages schrecklich, reale Alpträume heimsuchen.
Die Alpträume:
Der Täter: Wie sie dort vor dir liegt, unterwürfig und
so zerbrechlich wie ein Zweig, wirkt sie auf dich wie die
fleischgewordene dunkle Versuchung.
Levthans Kraft manifestiert sich in deinen Lenden, mit
einem gewaltigen Stoß, nimmst du sie dir einfach.
Es war alles so leicht. Du erinnerst dich an die beiden
Ritter welche den Eingang bewachten und nun langsam
ausblutend vom Gebälk desselbigen hängen. Deine
Männer hatten leichtes Spiel mit ihnen.
Ihr kamt in der Dunkelheit der heraufziehenden Nacht
über sie, wie der Sandsturm über der Khom, und durch-
bracht ihren lächerlichen Widerstand im Dienste der
Herrin.
Während deine Untergebenen sich mit den einfachen
Dienerinnen abgeben, hast du die Ehre die herangereifte
Schönheit im Namen deines Gottes zu verlangen.
Es bedurfte zu deinem Verdruss nur ein paar Schläge
um sie dir unterwürfig zu machen.
Du spürst die Verwandlung in dir eindringlicher als je
zuvor und deine Kraft lässt ihren reifen Körper vor na-
menlosen Grauen erzittern.
Jetzt, da du am Höhepunkt angelangt bist, genießt du die
letzten Züge mit all deiner Brutalität. Und gibst der Ge-
schundenen mit dem glühenden Schürhaken, dass was
sie am Ende verdient hat, die langsame Erlösung.
Mit einer herrischen Bewegung deines Hauptes deutest
du deinen Männern an, das ihr Leib jetzt auch ihnen ge-
hört.
Du wachst schweißgebadet auf.
(Selbstbeherrschungs-Probe +8)
5
 Der Sterbende: Kopfüber mit gebrochenen und gefes-
selten Gliedmaßen hängst du vom Gebälk der Decke.
Deine Lebenskraft verrinnt langsam aber stetig mit je-
dem zähflüssigen Tropfen der den Boden unter dir be-
netzt.
Der gequälter Schrei einer Frau holt dich aus Borons
schleichender Umarmung noch einmal zurück, aber du
weißt das der Herr des Todes seine Hand schon zu weit
nach deinem Leib ausgestreckt hat.
Wer sind diese Männer die Tod und Verdammnis über
dich und deine Schützlinge gebracht haben.
Viele in Felle gehüllte, schwer bewaffnete Barbaren mit
grotesken Widdermasken und Helmen auf den Köpfen
vergehen sich an den Dienerinnen deiner Herrin glei-
chermaßen wie an den Dienern.
Durch deine zugeschwollenen Augen und den roten
Schleier des Todes in deinem Verstand erkennst du ei-
nen: Es ist Levthan persönlich in einer perversen Mani-
festation.
Gerade zwingt er eine halbtote Frau auf einer Steinplatte
zu Abschäulichkeiten.
Dies kann nur ein Trugbild des Namenlosen sein, doch
die tiefen Schnittwunden überall an deinem entkräfteten
Körper sind allzu real.
Das Stöhnen der Männer und die Schreie der Sterbenden
dringen nur noch schwach an deine Ohren.
Ein markerschütternder Schrei und der beißende Geruch
nach verbranntem Fleisch ist das Letzte, was du noch
wahrnimmst, dann umfängt dich gnädige, alle Schmer-
zen lindernde Dunkelheit.
„Leb wohl Ramires, leb wohl Ritter ...!“ verklingt eine
liebliche Frauenstimme in deinem Geist.
Du wachst schweißgebadet auf.
Die Geschändete: Der stechende Schmerz erblüht einer
Rose gleich in deinem Unterleib.
Deine Gewänder sind bis auf einige Stofffetzen voll-
kommen heruntergerissen worden.
Unfähig vor Schmerzen dich zu bewegen, liegst du, mit
deinem geschundenen Gesicht dem kalten Gestein zu-
gewandt, vor deinem Peiniger.
Und als er über dich kommt, ist dein leises Wimmern
die einzige Antwort.
6
Von vielen wuchtigen Schlägen ist dein Gesicht blau
angelaufen, deine Lippen sind aufgesprungen und rot
vom Blut.
Dein Körper ist inzwischen übersät mit karmesinroten
Striemen und Schürfwunden.
Die muskulöse, widderköpfige Scheußlichkeit über dir
ist annähernd menschenähnlich, wären da nicht ihre be-
haarten Bocksbeine.
Um dich herum kannst du nun im Licht ihrer Pechfa-
ckeln, ein gutes Dutzend weitere in Felle gehüllte, ge-
hörnte, lüstern grinsende Gestalten erkennen.
Das raue Lachen der Kreaturen klingt wie der Gesang
der Verdammten in deinen Ohren und im Stillen betest
du, dass ihre Seelen geläutert werden mögen.
Sind es wirklich noch Menschen die dir dies antun, nein
es können nur die Diener des gehörnten Gottes persön-
lich sein.
Während der brennende Schmerz in deinem Unterleib
langsam nachlässt, flehst du deine Herrin voller Inbrunst
an diese bittere Prüfung zu beenden.
Doch die Wesenheit ist noch lange nicht fertig mit dir
und zwingt dich zu weiteren Gräulichkeiten.
Panisch reißt du die Augen auf als du fast an seinem
niederhöllischen Extrakt zu ersticken drohst.
Er versengt dich innerlich wie das schwärzeste Feuer
und erst jetzt beginnst du zu begreifen warum sie hier
sind.
Aber es ist zu spät, viele grobschlächtige, brutale Hände
greifen nach dir, scheinen jeden Winkel deines Körpers
abzutasten und ihn somit zu entweihen.
Ein glühender Schürhaken senkt sich zischend wie eine
Boronsotter auf deinen schwitzenden Brustkorb hernie-
der, du schreist und schreist, indes sich deine verbrannte
Haut schwarz vom Körper schält.
Schwärze umgibt dich. Du wachst schweißgebadet auf.
Was die Gruppe zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß,
dass die Schändung des Rahjatempels zu Chalukand tat-
sächlich in den Momenten der Alpträume stattfindet und
die Hilfeschreie der gequälten Seelen durch den Rosen-
quarz fokussiert die Helden trifft.
 Auf nach Chalukand
Allgemeine Information:
Schon seit Stunden geht euer Weg durch bewirtschaftetes
Ackerland, auf einem Karrenweg, gen Osten. Die Hitze
betäubt eure Sinne und so stampft ihr gedankenverloren
über die trockene Piste.
Doch plötzlich werdet ihr aus euren Gedanken gerissen,
als eine Gabelantilope euren Weg kreuzt und verschreckt
auf der anderen Seite wieder im Getreidefeld verschwin-
det.
Nachdem sich der Schreck gelegt hat, setzt ihr eure Reise
fort. Mit der Zeit werden die brachliegenden Flächen
rechts und links des Weges immer häufiger. Auch zeigen
sich gelegentlich die verbrannten Überreste einer Bauern-
kate. Ihr müsst bereits sehr dicht am feindlichen Oron
sein.
Meisterinformation:
Für den Weg nach Chalukand benötigt man drei Tage.
Am ersten Tag sollten die Helden nur durch die äußeren
Begebenheiten merken, dass sie sich in einem unsiche-
ren Territorium befinden.
Gegen Abend erreichen sie ein kleines Dorf am Rande
der chalukistischen Berge, in dem nur ein drittel der
Hütten bewohnt sind. Auf ihrem weiteren Weg geraten
die Helden gegen Mittag des zweiten Tages in einen
Hinterhalt einer oronischen Söldnertruppe.
Umkämpfes Gebiet: Chalukistan
Meisterinformation:
Der Ort (etwa 900 Einwohner) an der Chalukmündung
ist mittlerweile fast von Aranien isoliert und wurde we-
gen der ständigen Bedrohung, durch die Söldner Sultan
Hasrabals im Südwesten und des oronisch besetzten Ya-
laiad im Osten, von über der Hälfte seiner Bewohner
verlassen.
Doch lässt sich Emira Nyama saba Alibald al-Jamila ay
Chalukand von solch Muskelspielen der Feinde nicht
einschüchtern, denn in ihrer Stadt befindet sich eine
ganze Alay (Regiment; 500 Soldaten) der „Goldenen
Drachen“, einer Säbelfechtereinheit, die gelegentlich
Strafexpeditionen an den Rand des oronischen Herr-
schaftsgebietes macht und auch die Schergen des Sul-
tans in Schach hält.
Wegen der ständigen Bedrohung durch den Feind wurde
bereits im Ingerimm 28 Hal der Kriegszustand über das
Emirat Chalukistan verhängt. So ist es kein Wunder, das
in der Stadt immer kleine Trupps des Regiments, mit
ihren Khunchomern bewaffnet, patrouillieren und des
Nachts eine Ausgangssperre verhängt wurde.
Werte eines oronischen Söldners:
MU 12;KL 11; IN 11; CH 11; FF 12; GE 13; KK 14;
ST 4; MR 4; LE 40; AT/PA 12/11; TP 1W+4
(Khunchomer); RS 3
Werte des Anführers:
MU 15;KL 12; IN 11; CH 12; FF 13; GE 15; KK 16;
ST 10; MR 8; LE 60; AT/PA 14/12; TP 1W+4
(Khunchomer); RS 3
Gestalten sie den Kampf so, dass die Helden ihren Geg-
nern unterlegen sind. Denn die Oronis haben sich, nach
der Entdeckung der Helden, nicht weiter umgesehen,
wer sich noch alles in dieser Gegend aufhält. Und so ist
ihnen die Anwesenheit zweier Dschadras (aranische
Einheit á 10 Soldaten) der ‘Goldenen Drachen’, die sich
zur Zeit auf Strafexpedition befinden, entgangen. Nach-
dem die chalukandischen Soldaten den Kampflärm ver-
nommen haben, eilen sie den Helden zur Hilfe.
Hauptfrau Laila Saidsuni, die den kleinen Trupp befeh-
ligt, bietet den Helden ihren Schutz auf den weiteren
Weg nach Chalukand an, da sie selber auf dem Rück-
weg zur Kaserne sind.
Nach dem letzten Reisetag erreicht die Gruppe am A-
bend die Emirsstadt Chalukand.
Stadtbild: Chalukand liegt beiderseits der Mündung des
Chaluk. Die wuchtige Festung Krak (1) schirmt die
Stadt zur See hin ab und dient der Emira und ihrer Fami-
lie als Stammsitz.
Charakteristisch sind die lehmigen Straßen, der Geruch
von Pidda und die weißgekalkten, meist einstöckigen
Häuser mit ihren großen Innenhöfen.
Die zweimal jährlich aufkommenden Hochwasser, im
Frühjahr und im Herbst, zwingt die Stadt immer aufs
neue, das eine oder andere Haus am Ufer des Flusses zu
erneuern. Doch jetzt im Praios führt das breite Flussbett
des Chaluk nur noch ein kleines Rinnsal an Wasser.
Im Südlichen Hafenviertel (2) ist ein Großteil des Re-
giments stationiert, da dort die meisten Häuser von ihren
ehemaligen Besitzern verlassen wurden. Die Armee an-
nektierte die leerstehenden Häuser und konnte so dass
vor den Toren der Stadt befindliche Lager auflösen.
Auch das neben dem Tempel der Ekstase (3) befindliche
Rahjaviertel (4) ist ebenfalls von seinen Bewohnern ver-
lassen worden.
Um den göttlichen Schutz der Bevölkerung kümmert
sich einerseits die Efferdkirche, deren kleines Bethaus
7
 (5) im nördlichen Hafenbereich zu finden ist und die
Rahjakirche die die größere heilige Kraft darstellt.
Für die Rondragläubigen Soldaten gibt es in der Fes-
tungsanlage Krak noch einen Rondraschrein.
Im nordwestlich gelegenen Händlerviertel versucht man
sich mit der neuen Situation zu arrangieren und den ent-
gangenen Seehandel mit Waffen- und Lebensmittelhan-
del für die Soldaten sowie die Versorgung der Einheimi-
schen zu kompensieren.
Vor Überfällen des Feindes schirmt eine wehrhafte Um-
friedung die Stadt ab. Hierzu zählen auch das Elburu-
ner Tor (6) im Norden, sowie das südwestlich gelegene
Gorische Tor (7).
An Übernachtungsmöglichkeiten gab es bis vor einiger
Zeit insgesamt vier Gasthäuser zu nennen, wobei zwei
im Moment ohne Besitzer sind: ‘Neun Novadis’, ‘Zum
fliegenden Teppich’, ‘Rosenwirt’, ‘Zum Unterwirt’.
Bei den ehemals vier Schenken verhält es sich ähnlich.
Dort ist eine verlassen: ‘Zwölf Flux’, ‘Zum Krebs’, ‘Am
Hafen’, ‘Goldschwert’.
Der Efferdtempel (5) ist ein kleines einstöckiges Ge-
bäude, am Nordufer der Mündung des Chaluk. Vor ein
paar Jahren hätte jeder Reisende den Tempel als Perle in
der Chaluk-Bucht gesehen, doch seit charyptische We-
senheiten und Piraten, jegliche Art von Fischerei zum
erliegen gebracht haben, bleiben natürlich auch die
Spenden zum Erhalt des Tempels aus. Doch dies lässt
mitnichten den Tempelvorsteher Efferdamed ibn Dscha-
dir verzweifeln. Er wird sich bis zum bitteren Ende dem
Dämonengezücht entgegen stellen.
Efferdamed stammt aus dem schönen Llanka. Als Sohn
von Schauerleuten war er seit Kindesbeinen an im Ha-
fen der aranischen Stadt zu Gange. In seiner Jugend be-
reiste er das Perlenmeer.
Nach einem einschneidenden Erlebnis auf hoher See
entschied er sich zur Geweihtenschaft des Efferd und
diente seinem Gott im Tempel zu Llanka, bis die
Schwarzen Horden einfielen. Im Tsa 28 Hal kann sich
der Geweihte gerade noch vor den Fängen der Paktierer
nach Chalukand retten.
Der Efferdgeweihte ist auch die einzige Person in Cha-
lukand, die schon einmal etwas über Lamijanim gehört
hat.
„Lamijanim sind verführerische Vampire, die beim Lie-
besakt ihren Opfern Lebenskraft und Sikaryan rauben.
Aber nicht, wie andere vampirische Wesen, durch Sil-
ber, Knoblauch, Sonnenlicht und dergleichen verwund-
bar sind. Man sagt, die meisten Adligen Orons sind
durch den sogenannten ‘Kuss der Shaz-Man-Yat’ zu
solchen Wesenheiten geworden.“ (siehe Blutrosen und
Marasken S.41ff.)
8
Die Nachricht vom Tode
Allgemeine Information:
Nachdem ihr mit den Soldaten zusammen, durch das
Elburuner Tor, die Stadt betreten habt, begebt ihr euch
zum Palast der Emira.
Dort werdet ihr vom Majordomus Irbaham empfangen.
Spezielle Information:
Nach Durchsicht, der von euch mitgebrachten, Besitztü-
mer des Toten wird schnell klar, dass dies nur der vor
kurzen Richtung Zorgan aufgebrochene Hofmedicus
Eslam ibn Charef sein kann.
Irbaham bittet die Helden sich für weitere Fragen der
Emira zur Verfügung zu stellen, da er seiner Herrin diese
schreckliche Neuigkeit erst einmal mitteilen muss.
Findet den Mörder!
Allgemeine Information:
Ihr habt euch etwa zwei Stunden in eurer Unterkunft
aufgehalten, als ein Bote herein eilt und euch bittet ihm
zu folgen. Er soll euch zur Audienz mit seiner Hoch-
wohlgeboren Nyama saba Alibald al-Jamila ay Chalu-
kand, der Emira zu Chalukistan, geleiten.
Nachdem ihr durch den Majordomus in den Salon geleitet
worden seid, welcher der Emira als Arbeitszimmer dient,
erscheint nach kurzer Zeit Nyama saba Alibald und wen-
det sich euch mit einer Miene des Trauers zu.
„Ich danke Euch, für diesen Dienst an der Kirche. Doch
stimmt es mich traurig, in diesen Kriegszeiten, solch
schreckliche Nachricht zu vernehmen. Ihr habt wahrlich
Mut bewiesen, an solch Tagen, in mein Emirat zu reisen,
um einem Toten die letzte Ehre zu erteilen. Es soll nicht
Euer Schaden gewesen sein.“
Die Emira steht auf und überreicht jedem von euch fünf
Dukaten.
„Dies soll Eure Belohnung sein. Doch erzählt bitte, was
Ihr über den Tod meines Hofmedicus wisst.“
Mit jedem Wort eurer Erzählung wird der Blick eurer
Gastgeberin härter und entschlossener. Als ob sie persön-
lich den Mörder stellen möchte. Nachdem ihr mit eurer
Geschichte endet, erhebt sich die Emira und schreitet zum
Fenster. „Solange ich an der Zwölfe Macht und Ordnung
glaube, so lange wird kein Mord an meinen treuen Die-
nern ungesühnt bleiben. Vor allem, wenn er die Hand-
schrift dieses oronischen Dämonenpacks trägt. So ersuche
ich euch, ehrenwerte Herrschaften, uns zu helfen, den
Mörder von Meister Eslam zu finden und ihm seiner
gerechten Strafe zu zuführen. Sollte euch dies gelingen,
so werdet ihr von uns eine angemessene Belohnung erhal-
ten.“
Meisterinformation:
Zuerst werden sich die Helden wahrscheinlich bei der
Emira erkundigen, ob diese mehr über ihren Bedienste-
ten weiß. Hierbei kann sie der Gruppe nicht sehr viel
weiter helfen und gibt ihnen auf Nachfragen diese In-
formationen:
• Der Hofmedicus war ein ehrlicher, streng hesin-
degläubiger Mann.
• Er wollte in Zorgan spezielle Kräuter kaufen, die bei
der letzten Lieferung angeblich verdorben ankamen und
dringend benötigt werden.
Dämonische Infiltration
Meisterinformation:
Um die Herrschaft im Emirat an sich zu reißen, werden
von Bastrabin und Ahnjia Takate gezielt wichtige Per-
sonen manipuliert. Bisher konnte nur Aischalinde, die
Tochter der Emira, gefügig gemacht werden. Während
der Hofmedicus Eslam ibn Charef und die Rahjaprieste-
rin Rahjalieb von den Kultisten getötet wurden. Zweite-
re wurde geschickt durch die Belkelel-Priesterin ersetzt,
indem sie in einem Ritual der Dar’Klajid das Aussehen
der Rahjageweihten annahm.
Zudem steht den Verschwörern nach der Entweihung
des Rahjatempels ein weiterer Trumpf zu. Im Keller des
Tempels befindet sich ein alter Geheimgang, der aus der
Stadt führt, so dass sie jederzeit ungesehen den Ort ver-
lassen können. Diesen Gang nutzten damals auch die
Levthansjünger zur Schändung des Heiligen Hauses.
Da diese Maßnahmen für eine Machtübernahme bei
weitem nicht ausreichen, werden nach Ankunft der Hel-
den weitere Aktivitäten der Verschwörer durchgeführt.
Im folgenden sind die Pläne und Aktionen der Intrigan-
ten aufgeführt, die im weiteren Verlauf des Abenteuers
noch durchgeführt werden sollen.
Die Reihenfolge, in der die Aktionen vorgestellt wer-
den, entspricht in etwa der Reihenfolge, in der die Hel-
den von ihnen erfahren bzw. in sie verstrickt sind. Sie
dürfen natürlich weitere dämonische Pläne zusätzlich
einbringen. Überlegen Sie, wie die Verschwörer da-
durch einen Vorteil haben könnten und ob die Helden
damit direkt konfrontiert werden.
Straßentratsch
Aus der folgenden Gerüchteliste können Sie beliebig
Einträge auswählen und ins Geschehen einbinden, wäh-
rend die Helden sich in den Straßen Chalukands herum-
treiben.
„Trau keinem Mittelreicher!“ (bedingt wahr und unbe-
deutend)
Da er, in den vergangenen zwanzig Götterläufen, sich
als zuverlässiger Heiler ausgezeichnet hatte, wollte sie
ihm diese Bitte nicht ausschlagen. Und für kleinere
Gebrechen stehe ja, während seiner Abwesenheit, noch
seine Schülerin Dania zur Verfügung.
Mittlerweile bereut sie, dass sie den Reiseplänen Eslams
zugestimmt hat.
• Er wirkte seit ein paar Tagen nervös und gedanken-
verloren. Darauf von ihr angesprochen, schob er es auf
eine vorübergehende Unpässlichkeit, die schon bald
wieder vorbei sei.
„Zorgan, was interessiert mich Zorgan, wir sind hier in
Chalukistan, da gibt es größere Probleme.“ (wahr)
„Die Oronier wollen mit Waffengewalt unser schönes
Chalukistan unterjochen. Aber nicht mit uns!“ (bedingt
wahr)
„He Fremder, ein Silber und ich kann dir ’ne Menge
nützliche Dinge verraten.“ (falsch oder wahr)
„Das ganze schöne Elburien ist mit diesen Paktierern
übersät.“ (bedingt wahr)
„Die Tochter der Emira soll was mit diesem Hauptmann
Bastrabin haben.“ (wahr)
„Eine Kompanie der ‘Goldenen Drachen’ hat im Yalaiad
dem Feind eine herbe Niederlage zugefügt.“ (falsch)
„Der Efferdgeweihte Efferdamed ibn Dschadir ist der
einzige, der was über diese Dämonenpaktierer weiß.“
(bedingt wahr)
„An der Grenze zu Oron hat eine Dschadra unserer tapfe-
ren ‘Goldenen Drachen’ einen Trupp dieser feisten, blut-
trinkenden, oronischen Söldner zerschlagen.“ (bedingt
wahr; die Helden wissen ja, was wirklich passiert ist.)
„Dieser Hauptmann Bastrabin ist ein Frauenheld und
ansonsten ein Hasenfuss.“ (falsch)
„In der Nacht des Vierten, der verfluchten Tage, haben
namelose Kreaturen ein Haus im Händlerviertel in Brand
gesetzt.“ (bedingt wahr)
„Bastrabin ibn Jahlif ist viel zu freundlich, um irgend
etwas gegen den Hofmedicus zu haben.“ (falsch)
„Das ganze Yalaiad ist in der Hand der oronischen Söld-
ner.“ (falsch)
„In der Chaluk-Bucht soll eine Seeschlange hausen.“
(wahr, aber unbedeutend)
Wer wusste von der Reise?
Meisterinformation:
Etwas mehr über die Reiseabsichten Eslams weiß seine
Schülerin Dania.
Vom Lehrling des Medicus können die Helden erfahren,
dass er in Zorgan einen alten Freund aufsuchen wollte,
9
 der ihm bei einem großen ‘Problem’ helfen soll. Wen
Eslam in der aranischen Hauptstadt besucht, hat ihr
Lehrmeister ihr nicht mitgeteilt. Und um welches ‘Prob-
lem’ es sich dabei handelt, weiß sie ebenfalls nicht. Sie
sollte es auch niemanden erzählen.
Wenn die Helden ein wenig nachhacken, rückt sie mit
der Wahrheit raus und gesteht, dass sie kurz nach der
Abreise, dem sympathischen Hauptmann Bastrabin von
den Plänen erzählt hat.
Doch seien sie beruhigt, der Vampir hat die Information
nur mit Hilfe eines Bannbaladin aus dem Mädchen ge-
lockt.
Verbrannte Erde
Meisterinformation:
Im Händlerviertel können die Helden die verbrannten
Überreste eines Hauses begutachten. Dabei handelt es
sich um das, in der Nacht des vierten namenlosen Tages,
in Brand gesetzte Gebäude.
Die Chalukander konnten, nur mit Hilfe der Soldaten,
ein übergreifen der Flammen auf umstehende Gebäude
verhindern. Was man auch deutlich an den Russspuren
der Nachbarhäuser sehen kann.
In der verkohlten Ruine könnte nur noch ein Ingerimm-
geweihter Spuren finden. Und welcher Art diese sind,
dürfen sie selber entscheiden werter Meister.
Bastrabin entzündete das verlassene Haus, um einen
Großteil der Bevölkerung von den Geschehnissen im
Rahjatempel abzulenken. Kein Bewohner der Stadt hat
den Brandstifter gesehen oder kann sich daran erinnern.
Rauch am Horizont
10
Meisterinformation:
Während ihrer Ermittlungen in der Innenstadt Chalu-
kands fällt den Helden am Nachmittag des 4. Praios,
eine große Rauchsäule auf. Welche sich im Südwesten
jenseits der Stadt in den blauen Himmel kräuselt.
Von Einheimischen können die Helden erfahren, das
sich in dieser Richtung ein Bauernhof befindet.
Jeder eingefleischte aventurische Held wird nun wohl
schleunigst die Beine in die Hand nehmen um den ar-
men Bauersleuten zu Hilfe zu eilen.
Spezielle Information:
Als ihr den Ort des Geschehens erreicht habt, kann hier
jedoch nicht mehr viel getan werden. Die große Scheune
brennt lichterloh und der Dachstuhl des Haupthauses hat
bereits Feuer gefangen. Grässliche Todesschreie des ver-
endenden Viehs in den Stallungen dringt an eure Ohren.
Mehrere russgeschwärzte Männer und Frauen versuchen
unter Einsatz ihres eigenen Lebens letzte Habseligkeiten
und Tiere aus den brennenden Gebäudeteilen zu retten.
Alle Löschversuche sind vergeblich, dass Gebäude ist
uralt und brennt wie Zunder, nur ein übergreifen der
Flammen auf die angrenzenden Getreidefelder kann, mit
Hilfe des Wassers aus der kleinen Zisterne im Innenhof,
verhindert werden.
Durch den dichten beißenden Qualm könnt ihr erkennen,
das kaum eine der Frauen noch ein intaktes Kleidungs-
stück am Leibe trägt.
Ihre zerschundenen Körper übersähen Blutergüsse und
rote Kratzspuren.
Ein alter Mann liegt, mit gebrochenen Beinen und einer
Platzwunde am Kopf, auf dem staubigen Boden des Ho-
fes und wimmert um Wasser. Neben dem Hauptgebäude
befinden sich die Leichen zweier, in bäuerischer Tracht
gewandeten, Männer.
Meisterinformation:
Ahmed der Stallbursche kann, falls er danach gefragt
wird, von einem guten Dutzend in derbe Tierfelle ge-
hüllten, schwer bewaffneten Männern berichten, bei de-
nen man nicht genau sagen konnte, ob es sich um Men-
schen oder Tiermenschen handelte. Sie seien wie
tollwütig geil über die Frauen hergefallen und hätten
keinen verschont und niemanden in ihrer Brutalität
ausgelassen. Die Männer des Hofes, die mit bloßen
Händen eingreifen wollten, sind von ihren Peinigern mit
blanker Klinge niedergestreckt worden. Danach haben
sie alles in Brand gesetzt und sind nach Südwesten
davon geritten.

Vom toten Boten
Meisterinformation:
Während die Helden den Spuren der Mordbrenner fol-
gen, stoßen sie auf die aufgeknüpfte Leiche eines an-
chopaler Meldereiters.
Spezielle Information:
Der dunkelhaarige Tulamide scheint wohl schon längere
Zeit hier zu hängen und die pralle Praiosscheibe hat nicht
gerade dazu beigetragen dass sein Zustand oder sein Ge-
ruch sich verbessern. Die Schmeissfliegen haben bereits
ihre Arbeit übernommen und das Gewürm macht sich an
den Überresten zu schaffen. Der Strick an dem der arme
Mann baumelt ist ein einfaches dickes Hanfseil, welches
über einen kräftigen Akazienast gespannt wurde.
Seltsamerweise besitzt er noch seinen schweren Reitersä-
bel, nur seine Geldbörse ist aufgeschnitten und entleert
worden, genauso wie ein hölzerner Schriftrollenbehälter.
Meisterinformation:
Die Uniform des Toten hat von der Farbgebung eine
gewisse Ähnlichkeit mit der des Hauptmanns Bastrabin.
Der Bote wurde vom Sultan persönlich ausgesandt, um
nach dem Verbleib Bastrabins zu forschen. Sein plötzli-
ches Verschwinden ist seinen Eltern und engsten Ange-
hörigen immer noch ein Rätsel und sie setzten alles dar-
an mehr über seinen Verbleib herauszufinden. Leider ist
der Bote, auf dem letzten Wegstück nach Chalukand,
zufällig Agha Tauef und seinen Mannen begegnet. Sie
fingen den Boten ab, beraubten in der Botschaft des Sul-
tans an die Emira und seines Geldes um ihn dann, in
einem abgelegenen Wäldchen, an einem Baum aufzu-
knüpfen.
Zertretenes Gemüse
Bei einem Besuch im ansässigen Efferdtempel wird der
Geweihte Efferdamed ihnen irgendwann sein Herz aus-
schütten. Erbost wird er davon erzählen, dass man sei-
nen schönen Gemüsegarten über Nacht in ein Schlacht-
feld verwandelt habe und wird ihnen sogleich, den fast
gänzlich umgepflügten Garten hinter dem Tempel vor
Augen führen.
Spezielle Information:
Der frische Humus ist wie von einer Horde wilder War-
zenschweine aufgewühlt worden und überall liegt zertre-
tenes Gemüse und abgehackte Pflanzenteile herum. Das
ganze muss recht schnell und ohne ein erkennbares Sys-
tem durchgeführt worden sein, denn da und dort stehen
noch vereinzelte Tomatenstauden oder ragt ein Salatkopf
aus der Erde hervor. Nach Meinung von Efferdamed
können es auf keinen Fall wilde Tiere gewesen sein, da
man keine abgefressenen Pflanzenteile entdecken kann
und auch entsprechende Spuren nicht zu entdecken sind.
Meisterinformation:
Eine gelungene Fährtensuchenprobe+5 fördert jedoch
schwere Stiefelabdrücke und ein paar am Gartenzaun
hängende Wolfshaare zu Tage.
Eingehendere Suche mittels einer Sinnesschärfeprobe+5
ergibt nur, das die Verwüstungen von offensichtlich
schweren Hiebwaffen und Spaten herrühren.
Der kleine marode Holzzaun, der das Areal umgibt,
wurde einfach umgetreten und besonders hier lassen
sich verschiedenste Tierhaare finden.
Die Befragung, der in der nächsten Umgebung wohnen-
den Leute, fördert zu Tage, dass die meisten zwar komi-
sche Geräusche gehört haben und manch einer hat sogar
fünf Gestalten von seinem Fenster aus beobachten kön-
nen, doch wegen der verhängten nächtlichen Ausgangs-
sperre hat sich niemand auf die Straße getraut.
Sie werden es nun wahrscheinlich schon erahnt haben
lieber Spielleiter auch für diesen Akt der blinden Wut
sind die Jünger des Levthans zur Verantwortung zu zie-
hen.
Wer wagt es in solch einer Stunde?
Meisterinformation:
Zum Gedenken an den verstorbenen Hofmedicus lädt
die ehrenwerte Emira, natürlich auch die Helden, zu ei-
ner Trauerbekundung am Abend des 6. Praios in ihr
Haus ein.
11
Allgemeine Information:
Um die sechste Abendstunde erklingt in den Gängen des
Wohntraktes ein lauter dumpfer Gongschlag, dass Zei-
chen zur Speisung im großen Spiegelsaal des Hauses wie
euch ein Diener mitteilen kann.
Der verspiegelte Speisesaal wird von einem großen Mo-
hagonitisch, an dem bis zu zwei Dutzend geladene Gäste
Platz nehmen können, in der Mitte des Raumes dominiert.
Die Tafel ist im aranischen Stil, mit weißen Damasttisch-
decken gehalten. Welche sich mit azurblauen Samtser-
vietten zu einer Komposition verbinden, die eure Augen
entzücken.
Eine Tischordnung ist durch goldbesetzte Platzkarten
strikt festgelegt worden.
Damit sich niemand verläuft wird jeder Gast, von abge-
stellten Dienern, zu seinem vorherbestimmten Sitz gelei-
tet. Auch euch wird ein Platz zugewiesen, in unmittelba-
rer Nähe der Hausherrin.
Nach und nach füllt sich der Saal mit dezent in schwarzen
Trauerflor gekleideten Gästen und Verwandten, unter
denen sich auch der, wie immer militärisch adrett geklei-
dete, Hauptmann Bastrabin befindet. Augenzwinkernd
und leise scherzend nimmt er neben der offensichtlich
verzückten jungen Tochter der Emira Platz.
Meisterinformation:
Unsere Helden sitzen, wie schon erwähnt ganz in der
Nähe der Emira. Die, zu gegebenen Anlass, in ein weit
ausladendes nachtschwarzes Kleid nach almadaner Stil
gewandet ist.
Geben Sie, lieber Spielleiter, ihren Spielern ruhig die
Chance sich an diesem Abend ausführlich mit Ihr und
anderen Gäste zu unterhalten. Sie können an diesem
Punkt des Abenteuers noch unausgesprochene Informa-
tionen, die für die Helden wichtig sein könnten, einflie-
ßen lassen. Aber natürlich genauso gut Gerüchte und
Fehlinformationen einstreuen.
Der rund dreistündige Leichenschmaus lässt ihnen also
genügend Zeit um die Spieler auf das unvermeidliche
vorzubereiten, dass Finale.
Klar sollte den Helden nun eindeutig werden, das mit
dem ach so lupenreinen Bastrabin nicht alles mit rechten
Dingen zugeht.
Verschiedene Informationen am Abend:
• Der Ehemann der Emira starb vor zwei Jahren bei ei-
nem Reitunfall; sein Pferd geriet, während eines
Jagdausflugs, in ein Warzenschweinloch (leider wahr)
• Der schöne Hauptmann soll direkt aus Anchopal
stammen und sehr gut mit dem Sultan befreundet sein.
(bedingt wahr)
• Der ein oder andere Spion aus Oron sei sicherlich
auch heute Abend wieder unter den eigenen Freunden
zu finden. (sehr wahr)
• Eine Ausgangssperre könne man nicht tolerieren, man
müsse ja schließlich auch seinem Geschäft nachgehen
12
und habe Frau und Kinder zu ernähren. (Aussage einer
zwielichtigen Gestalt)
• Rahja habe ihr Antlitz schon vor langer Zeit von den
Araniern abgewandt (lästerliche Bemerkung einer Per-
son, die auch durch Bastrabins Einflüsterungen manipu-
liert wurde.)
Allgemeine Information:
Während die vielen Bediensteten damit beginnen immer
opulentere Speisen aufzutischen und die Gäste mit den
besten tulamidischen sowie aranischen Weinen verwöh-
nen, fließt die Konversation zwischen den Gästen leise
und gedrückt hin und her.
Immer wieder werdet ihr mit Fragen zur Todesursache
des Medicus von der Emira und anderen Gästen bedrängt.
Nur die Tochter der Herrscherin scheint das ganze nicht
zu interessieren, hemmungslos turtelt sie mit ihrem Ver-
ehrer Bastrabin und trauert gar nicht so anstandsvoll um
den Verstorbenen.
Den Gipfel der Unverfrorenheit erreichen die beiden
jedoch erst nach dem hervorragenden geeisten Apfelpar-
fait.
Laut und für alle Gäste hörbar schlägt der junge Haupt-
mann ein Glas an und richtet sich von seinem Platz auf.
Im Saal wird es still und alle Blicke sind wie gebannt, auf
den Hauptmann gerichtet, jeder im Raum erwartet nun
einen Nachruf auf den Medicus zu vernehmen.
Zur allgemeinen Verwunderung hat er jedoch anderes im
Sinn, in den höchsten Tönen lobt er zuerst die Gastgebe-
rin und das exzellente Mahl, während sein angenehmer
Bariton durch den Raum schalt.
Um dann immer blumiger und vor leidenschaftlicher
Energie strotzend von ihrer entzückenden Tochter zu
schwärmen beginnt und am Höhepunkt seiner ausschwei-
fenden Rede um ihre Hand anhält.
Keiner im Saal spricht ein Wort und die Stille scheint fast
bedrohlich greifbar im Raum zu schweben.
Ihr könnt die Obristin der Stadt blutrot anlaufen sehen,
Schweiß perlt auf ihrer Stirn und sie schnappt hysterisch
nach Luft.
Bis sich die Emira entrüstet aus ihrem Sessel erhebt und
mit zitternder Stimme spricht: „Verehrter Bastrabin,
Hauptmann der Anchopaler Sultansgarde, ich streite nicht
ab, das ihr für meine Tochter und somit auch für unser
Haus sicherlich eine Bereicherung währt, jedoch muss ich
euer Angebot am heutigen Abend entschieden zurückwei-
sen.
Es ziemt sich nicht für mich über die Zukunft meiner
Tochter zu entscheiden, wenn die Trauer um einen gelieb-
ten Menschen, den wir alle vermissen, noch tief in mei-
nem Herzen schlummert!“
Mit diesen abschließenden Worten verlässt sie den Raum
und ihr Majordomus erklärt die Veranstaltung für been-
det.
Zurück bleibt ihr, ein Schultern zuckender Bastrabin, eine
schluchzende junge Herrschaftstochter und eine Menge
verwirrter Gäste die allmählich den Saal verlassen.
 Die Besessene
Allgemeine Information:
Am Abend des 7. Praios seit ihr zu einer Unterredung mit
Nyama geladen. Mit im Salon anwesend sind ihre Tochter
Aischalinde und deren Verlobter Bastrabin.
Während ihr der Emira euren ersten Bericht, über eure
Ermittlungen, erteilt, eilt ein Diener, wild gestikulierend
und völlig außer Atem, herein. Nach einer Minute der
Ruhe fragt die Emira etwas erbost den Eingetretenen
„Was gibt es besonderes, dass ihr uns störst. Hat man
euch kein Benimm beigebracht?“ Nervös berichtet er.
„Aus der Kammer unserer ehrenwerten Obristin Abrizah
sind seltsame, erschreckende Laute zu vernehmen. Auf
ein Klopfen wird nicht reagiert und die Türe ist ver-
schlossen.“
Besorgt macht sich die anwesende Gesellschaft auf den
Weg zum Zimmer der Offizierin.
Meisterinformation:
Das Zimmer der Obristin befindet sich im Seefestungs-
bereich der Anlage. Bereits auf dem Gang können die
Helden einen unregelmäßigen Stöhnlaut vernehmen, der
offensichtlich aus Abrizahs Schlafzimmer kommt. Die
Tür der Kammer ist verschlossen und kann entweder mit
einer KK-Probe +5 oder mit einer Schlösserkna-
ckenprobe +4 geöffnet werden.
Spezielle Information:
Nachdem ihr die Türe geöffnet habt, wird das Stöhnen
deutlich lauter. Vor euch liegt am Boden die Offizierin,
die sich in trancehaften Bewegungen auf dem kalten Stein
räkelt. Aus ihrem Mund vernehmt ihr ein lüsternes Stöh-
nen, das gelegentlich von hysterischem Geschrei unter-
brochen wird. Ein Teil ihrer Kleidung hängt in Fetzen
vom Körper, wahrscheinlich von ihr selber zerrissen. Ihre
verdrehten Augen nehmen scheinbar keinen der Anwe-
senden wahr.
Meisterinformation:
Der Obristin Abrizah Kasimsuni wurde ein Leevri’schel
zum Verhängnis. Der, im Anhang näher beschriebene,
Dämon kann nur mit Hilfe magischer Formeln oder ei-
nes zwölfgöttlichen Exorzismus ausgetrieben werden.
Ist kein Held fähig den Dämon zu vertreiben, so wird
dies Schauspiel, nach sieben Stunden, von allein aufhö-
ren.
Jeder Geweihte im Range eines Tempelvorstehers be-
herrscht natürlich die Liturgie des Exorzismus. Sollte
die Helden auf die Idee kommen, die „Rahjageweihte“
oder besser gesagt die Belkelel-Priesterin um Hilfe ersu-
chen zu wollen. So spielen sie geschickt eine Begeg-
nung mit dem Efferdgeweihten ein, um die Tarnung
Ahnjias noch ein Weilchen aufrecht zu erhalten.
Nächtliche Ausgangssperre
Spezielle Information:
Gerade wollt ihr euch zu Bett begeben, als ihr des jungen
anchopaler Hauptmanns gewahr werdet wie er gerade das
Haus verlässt.
Ob er wohl nicht weiß, das die Emira eine allgemeine
Ausgangssperre über Chalukand verhängt hat.
Oder ob er wohl wissentlich die Befehle der Herrscherin
umgeht?
Der Mann setzt seinen Weg zielstrebig fort und betritt den
örtlichen Rahjatempel, der eigentlich um diese Uhrzeit
auch schon längst seine Tore geschlossen haben sollte.
13
Durch die schmalen Belüftungsschlitze in der Außenmau-
er des Heiligtums könnt ihr daraufhin ein Gespräch zwi-
schen Bastrabin und einer Frau belauschen.
Die Diskussion dringt nur gedämpft und schwach durch
die Mauer bis die Frauenstimme hitzig und agressiv auf-
fährt: „............. verfluchte Obris-
tin...........................ist................,...............Taugenichts
von einem ................ Wind bek...... ......,.... Verfluchter
Lamijah, du nichtsnutziger Diener der Shaz-Man-Yat. Ich
werde dafür Sorge tragen das du deine Aufgabe erfüllst.“
Daraufhin öffnet sich das Portal des Tempels wieder und
der Hauptmann schlägt schnellen Schrittes den Weg zu-
rück zur Festung ein, um dann in seinem Zimmer zu ver-
schwinden.
Meisterinformation:
Die Helden können kaum glauben, was sie aus der si-
cheren Deckung ihres Verstecks soeben erfahren haben:
Der Hauptmann Bastrabin ist in Wirklichkeit ein Lami-
jah. Aber was zum Namenlosen ist das. Ein Dämon?

Tulmadron und Rosenranke - Das Finale

Meisterinformation: hand hin und her und gibt euch einen einladenden Wink,
Zur zweiten Nachtstunde wird der intuitivste Held von bevor er im mattroten Schein des Tempels verschwindet.
einem lauten und kurzen scheppernden Geräusch, das
aus dem Gang vor ihrem Wohnquartier herrührt ge-
weckt.
Wenn sie dem Geräusch folgen, so entdecken die Hel-
den die, nur mit einem Nachthemd bekleidete, Tochter
des Hauses in der Frühstücksküche im Bediensteten-
trakt.
Mit leeren, glasigen Augen und zitterten Händen lässt
sie gerade eine zähflüssige Masse aus einer kleinen
Glasphiole in einen der vielen Kessel tropfen.
Der Lamijah hat die Ärmste mit einem Bannbaladin
ähnlichen Zauber belegt und ihr befohlen eine Phiole
mit Tulmadron (Gift, Stufe 15, 1W6+1 SP/KR, Dauer: 4
SR) unter das Frühstück zu mischen.
Wenn die Emira diese Substanz zu sich nehmen würde,
wäre es um sie geschehen.
Der Zauber kann nur mit einem erfolgreichen
BEHERRSCHUNG BRECHEN umgangen werden.
Sollte dies gelingen, so erwacht das junge Mädchen aus
seiner Lethargie kann sich nur noch daran erinnern, das
ihr Geliebter sie um einen Gefallen gebeten hat. Um sich
dann zur dritten Nachtstunde mit ihr im Rahjatempel zu
treffen.
Spätestens jetzt sollten die Spieler handeln denn sonst
wird ihnen der Lamijah doch noch durch die Finger
gleiten.
Der Vampir wartet bereits im Tempel auf seine Geliebte
und auch seine Mannen die Levthansjünger sind zur Zeit
anwesend.

Allgemeine Information:
Trotz der allgemein verhängten Ausgangssperre macht ihr
euch sogleich auf den Weg zum Tempel der Rahja.
Düster und scheinbar verlassen liegt das langgestreckte
Gebäude vor euch im Zwielicht der Halbmondsichel.
Aus dem Inneren des Tempels dringen unheimliche kla-
gende Laute an eure Ohren.
An einer der Säulen, die das große Eingangsportal stüt-
zen, lehnt lässig der nun halbnackte Bastrabin. Seinen
schweren Reitersäbel schwingt er locker in der Schwert-
Vor dem Altar könnt ihr die nackte Silhouette der Rahja-
geweihten erkennen die eine beschwörende Liturgie auf
den Lippen und mit einer langen Peitsche in der Hand auf
einen jungen Mann am Boden einschlägt, einem Novizen
der Göttin.
Als ihr von der Brutalität der Szene fast überwältigt seid,
stürzen sich tierhafte schwerbewaffnete Gestalten auf
euch, die den gebellten Befehlen eines widderköpfigen
Alptraums Folge leisten.

14
Meisterinformationen:
Die Priesterin wollte ihr tägliches Ritual des ‘Maaki-
mens neuer Leib’ gerade durchführen als sie von den
Helden so rüde gestört wird. Ihr gelingt es dadurch nicht
mehr das Blut zu trinken, so dass sie sich in ihre alte
Gestalt zurück verwandelt.
Werte eines Levthansjüngers:
MU 14;KL 10; IN 9; CH 8; FF 10; GE 14; KK 15; ST
5; MR 3; LE 45; AT/PA 13/12; TP 1W+6 (Streitkol-
ben); RS 3
Nachspiel (Meisterinformation)
Die Paktierer sind nun besiegt und der Mörder seiner
gerechten Strafe zugeführt. Der Efferdgeweihte verbrennt
am nächsten Morgen alle unheiligen Utensilien im Rahja-
tempel. Die Emira spricht ihren Dank für die Abwehr der
Bedrohung aus. Und händigt ihnen eine Belohnung von
100 Dukaten pro Person aus. Die noch lebenden Paktierer
werden in den nächsten Tagen auf dem Scheiterhaufen
verbrannt.
Bastrabin wird sich erst in den Kampf einschalten wenn
er seine Flösse endgültig davonschwimmen sieht.
Er versucht sodann die Helden mittels Magie in seinen
Bann zu ziehen. Wenn ihm dies nicht gelingt, wird er
ihnen klar machen, dass es ihnen genauso ergehen wird,
wie dem Medicus.
Mit vereinten Kräften, dem Rosenquarz und der spätes-
tens nach zehn KR auftauchenden Unterstützung durch
die ‘Goldenen Drachen’ wird der Intrige durch die oro-
nische Brut jedoch bald ein Ende gesetzt sein.
Nach einer Woche erscheint, durch einen Boten der Emi-
ra benachrichtigt, eine Delegation der Rahjakirche, um
den geschändeten Tempel neu zu segnen.
Bei einer guten Detektivarbeit und der Entlarvung
Bastrabins und Ahnjia Takates verdient sich jeder Held
300 Abenteuerpunkte.
15
 Anhang
Der Rosenquarz
Ein drei Finger großer, herzförmiger Stein aus klarem
Rosenquarz.
Woher dies, scheinbar der Rahja geweihte, Artefakt
stammt ist unklar.
Dereinst erhielt es Eslam von seiner damaligen Geliebten
Jalda Mauerbrecher zum Abschied, denn sie wollte ihre
Familie vor den anstürmenden, schwarzen Horden in
Isoldern retten. So machte sich die Söldnerin alleine auf
dem Weg nach Tobrien.
Dem Lamijah ist es nicht möglich den Stein zu berühren.
Wird das Artefakt einem Lamijah auf die nackte Haut
gedrückt, so brennt sich dieser hinein und senkt seine
Regeneration auf 1W6 LP/KR und den natürlichen RS
auf 8.
Mit dem Tod Bastrabin zerfällt auch der Rosenquarz zu
feinem rosa, glitzerdem Staub.
Neue Dämonen
Leevri’schel, der Verdreher der Gelüste, viergehörnter
Diener Belkelels (Dämon, Mz. Leevri’schelim)
Dieser Besessenheitsdämon wird beschworen um für
kurze Zeit (7 Std.) dem Opfer die Gelüste Belkelels zu
offenbaren. Kurz bevor er in sein Opfer einfährt, kann
dieses eine schemenhafte, Mannwidder ähnliche Kreatur
mit blutroten ledernen Flügeln und vier Hörnern auf dem
Haupt erkennen. Nachdem der Dämon in sein Opfer ein-
gefahren ist, pervertiert er dessen Gefühle und Lüste um
16
daraus eine Art rauschhaftes Alptraumerlebnis zu ma-
chen. Durch die dämonische Manipulation glaubt man
dies sogar genossen zu haben.
Ein Leevri’schel kann mit Hilfe der üblichen Formeln,
zur Austreibung von Dämonen, bekämpft werden.
Es ist übrigens noch keinem Zauberkundigen bisher ge-
lungen den Dämon länger als sieben Stunden auf Dere zu
halten.
Beschwörung: +30 Beherrschung: +13
Wahrer Name: vermutet, bei Belkelel-Priestern bekannt
Dienste und Kosten: Verführung (23 ASP), Alptraum (19
ASP)
Maakimen, der Fleischformer, niederer Diener Belke-
lels (Dämon, Mz. Maakimenim)
Der Maakimen erscheint als etwa ein Spann langer,
schwarzer, gallertartiger Wurm.
Im Ritual des ‘Maakimens neuer Leib’ schluckt die Bel-
kelel-Priesterin das Wesen (MU-Probe +7) hinunter.
Nach Wunsch der Beschwörerin verändert sich nun ihr
Aussehen (-2W6 LP), doch um den Dämon im Körper zu
behalten muss sie einmal am Tag, während des körperli-
chen Aktes, drei Flux Blut trinken. Sonst erscheint um
den Mund herum ein schwarzer Schaum und die verzau-
berte Person erhält wieder ihr altes Erscheinungsbild.
Beschwörung: +16 Beherrschung: +4
Wahrer Name: vermutet, bei Belkelel-Priestern bekannt
Dienste und Kosten: Verwandeln (15 ASP)
 Dramatic Personas
Emira Nyama saba Alibald al-Jamila
ay Chalukand
Charakter: Als Emira ist die mittlerweile 53jährige Ny-
ama saba Alibald die Herrscherin über die aranische Re-
gion Chalukistan. Nachdem sie die Helden beauftragt hat,
den Mord zu klären, wird sie ihnen alle erdenkliche Un-
terstützung zukommen lassen. Doch wird sie niemals
dulden, dass eine hohe Persönlichkeit, ob militärischer,
adliger oder geweihter Natur, von den Helden ohne stich-
haltige Beweise angeklagt wird.
Erscheinung: Ihr dunkelbraunes Haar trägt sie schulter-
lang mit Pony; die ebenfalls braunen Augen werden von
ihr oftmals mit Khol betonend hervorgehoben. Doch
dienen diese kosmetischen Hilfsmittel nur dazu, ihre erst
allmählich verblassende Schönheit, zu unterstreichen.
Ihre helle, liebliche Stimme erhebt sie nur, wenn es wirk-
lich notwendig ist - dann aber dringen ihre Worte wie die
einer Herrscherin an jedes Ohr.
Aischalinde saba Yalibrecht ay Chalukand,
Tochter der Emira
Charakter: Aischalinde ist die einzige Tochter der Emira
von Chalukand. Vor zwei Jahren übernahm sie, nach dem
Tod ihres Vaters, der bei einem Ausritt tödlich stürzte, ein
paar der Aufgaben im Palast. Um ihre Mutter, die bis
heute den tragischen Verlust nicht verkraften konnte, zu
entlasten.
Selber den Schmerz des Verlustes nicht ertragend, findet
sie schnell gefallen an den kecken Liebesbeweisen
Bastrabins. Um in den unergründlichen Augen des Man-
nes, alles andere zu vergessen. Und mit jeder Liebesnacht
verfällt sie dem Vampir mehr und mehr.
Erscheinung: Die kleine, schlanke Frau ist fünfund-
zwanzig Jahre alt und hat, wie ihre Mutter, dunkelbraunes
Haar. Das ihr lang und glatt bis zum Po herab fällt. Man
kann die leicht dralle Aischalinde eine herbe Schönheit
mit ausdrucksvollen dunklen Augen nennen, die im Bei-
sein Bastrabin wie ein frisch verliebtes, naives Mädchen
wirkt.
Bastrabin ibn Jahlif ay Anchopal (ehemali-
ger Hauptmann, Lamijanim)
Charakter: Bastrabin, ein junger Mann von vielleicht 23
Götterläufen, ward eigentlich unter einem guten Stern
geboren.
Als Zweitgeborener einer reichen Händlerfamilie aus
Anchopal, lernte er schon früh die Vorzüge des arani-
schen Lebens in der Stadt an der Gor zu schätzen.
Im Laufe seiner behüteten Kindheit, stellten seine Eltern
irgendwann fest das ihr Sohn wohl eher für die Krieger-
akademie in Zorgan in Frage kam als für eine Ausbildung
im Handelshaus.
So besuchte Bastrabin nach dem Willen seiner Eltern die
Akademie, welche er auch mit Bravour und Auszeich-
nung beendete um daraufhin, als Soldat „Der Furchtlo-
sen“, in die Dienste des Sultans von Anchopal zu treten.
Jedoch sollte sein Leben eine abrupte Wendung erfahren,
da seine kleine eingeschworene Reiterschar während
einer Grenzpatrouille zum Monghulat in einen tödlichen
Hinterhalt geriet.
Dimionas Schergen waren eindeutig in der Überzahl und
trotz ihre guten Bewaffnung sowie der hervorragenden
Ausbildung, hatten die Männer des Sultanats keine Chan-
ce.
Dem Stärksten von ihnen ließen die Handlanger der
Moghuli jedoch sein Leben, aber nur um ihn dieser
Schlange für ihre schwarzfaulen Experimente vor die
gestiefelten Füsse zu werfen.
In der dämonischen Umarmung der Shaz-Man-Yat, die
Bastrabin all seine Lebenskraft raubte, wurde er zum
seelenlosen Lamijah einem Diener der „Einzig und Ei-
nen“.
Erscheinung: Bastrabin ist der typisch mittelländische
Traum von einem wilden, charismatischen und zugleich
geheimnisvollen Tulamidenkrieger.
Gelocktes, langes, rabenschwarzes Haar umrahmt ein
sonnengebräuntes ebenmäßiges Gesicht. Die vielen Lach-
fältchen um seine smaragdgrünen, leuchtenden Augen
zeugen von einem Mann, der in seinem bisherigen Leben
Rahjas Freuden inbrünstig frönte. Sein rahjagefällig ge-
formter athletischer Körper ist durch lange Jahre der
Ausbildung zum Soldaten des Sultans, muskulös und in
Form gehalten worden. Seine sinnlichen Lippen scheint
stets ein verschmitztes, selbstironisches und offenherziges
Lächeln zu umspielen.
Alles in allem ein im höchsten Maße sympathischer Jüng-
ling, dem man seine dämonische Verwandlung nicht
ansieht. Sein Geist ist jedoch zerfressen von den düster-
lüsternen Einflüsterungen der Shaz-Man-Yat.
17
 Herausragende Talente:
Körperbeherrschung 14, Reiten 19, Schleichen 5, Selbst-
beherrschung 18, Sich Verstecken 9, Etikette 7, Men-
schenkenntnis 1, Götter und Kulte 13, Kriegskunst 12,
Rechtskunde 6, Heilkunde Wunden 11

Lamijah-Zauber:
Er besitzt Zauber die starke Versionen des
BANNBALADIN, IMPERAVI, GROSSE GIER und
LEVTHANS FEUER darstellen.
Hinweise zum Lamijah finden sie im Band Blutrosen
und Marasken auf Seite 41ff.

Hochgeweihte des Rahjatempels zu Chalu-

kand:
Rahjalieb war zu ihrer Lebzeit eine schlanke gutausse-
hende Frau Mitte des dreissigsten Götterlaufs. Immer im
Dienste der Herrin handelnd und sehr fürsorglich mit
ihren Gläubigern war sie sehr beliebt bei der Stadtbevöl-
kerung. Ein freundliches und offenes Wesen zeichnete sie
aus, mit den körperlichen Vorzügen einer tulamidischen
Sharisad.
Langes strohblondes Haar und volle rote Lippen sowie
ihre himmelblauen Augen ließen jeden Gläubiger zu
Wachs in ihren sanften Händen werden.
Was nie wieder so werden wird, denn die Paktierer haben
sie getötet und optisch ersetzt durch:

Ahnjia Takate; Belkelelpriesterin im dritten

Kreis der Verdammnis
Charakter: Geboren in den Slums von Al’Anfa, als
ungewolltes Kind einer Mohasklavin und eines Planta-
Die Werte Bastrabin ibn Jahlif’s: genbesitzers ist Ahnjias Schicksal vorherbestimmt. Sie ist
MU: 13 AG: 2 ST: 11 Geboren: 22. Efferd das Ergebnis einer brutalen Vergewaltigung und wurde
KL: 11 HA: 7 MR: 7 Größe: 1,97 daher von ihrer Mutter im Dschungel ausgesetzt. Doch
IN: 10 RA: 3 LE: 66 Haarfarbe: schwarz das Kind hat Glück im Unglück, ein Mohastamm nimmt
CH: 17 TA: 2 AU: 86 Augenfarbe: braun sich ihrer an und Ahnjia wächst im Kreise der Wilden
FF: 9 NG: 5 AE/KE:-- heran. Und wird zu einer bei den Stammeskriegern sehr
GE: 16 GG: 5 AT/PA: 17/15(Khunchomer) begehrten Frau. Doch Ekstase und Lust so merkt sie
KK: 20 JZ: 2 RS: 20* MR: 27** schnell, kann sie nur durch Schmerz erfahren. Belkelel
scheint ein Auge auf Ahnjia geworfen zu haben und als
* Als Lamijanim ist er gegen normale Waffen fast völlig sie eines Abends einen Schritt zu weit geht und die Toch-
immun, da er einerseits einen RS von 20 hat und sich ter des Häuptlings ihre Augen nicht mehr aufschlägt,
andererseits seine Wunden quasi sofort narbenlos schlie- scheint der Pakt besiegelt.
ßen (Regeneration: 3W6 LP/KR). Bei geweihten oder In der Gewissheit was für eine seelenlose Brut sie sich ins
magischen Waffen wirkt dagegen nur ein RS von 20. Die, Dorf geholt haben, jagt man sie aus dem Dorf.
mit diesen Waffen geschlagenen, Wunden können nur Auf ihrem Irrweg durch Aventurien verschlägt es sie nach
durch geraubte fremde LE regeneriert werden. Selem. Hier trifft die junge Frau auf einen Kult der Einzig
** Wird auch gegen Kampf- und Verwandlungsmagie und Einen. Offenbar endlich ihrer wahren Bestimmung
eingerechnet. entgegenstrebend geniesst sie dort ihre ersten Ausbil-
dungsjahre bis zur Weihe. Als die Nachricht von Dimio-
nas Machtübernahme an ihre Ohren dringt, begibt sie sich

18
auf die Reise nach Oron um ihrer Herrin noch effizienter
dienen zu können.
Bestreben: Die Niederwerfung der verhassten Aranier
sowie des falschen Glaubens der Rahja mit ihrem ver-
weichlichten Dogma, liegt ihr seit jener Zeit in Selem
besonders am Herzen. So ist es auch nicht verwunderlich
sie in diesen Tagen als Spionin und Saboteurin im Diens-
te der Moghuli in Chakuland anzutreffen.

Die Werte Ahnjia Takate’s:

MU:11 AG:1 ST:10 Geb.:23. Firun 6 n.Hal
KL:10 HA:5 MR:5 Größe:1,69 m
IN:12 RA:3 LE:85 Haarfarbe: blauschwarz
CH:17 TA:2 AU:99 Augenfarbe:dunkelbraun
FF:10 NG:7 AE/KE: 10
GE:15 GG:3 AT/PA: 10/10 (Dolch)
KK: 9 JZ:7 RS:1

Herausragende Talente:
Körperbeherrschung 12 , Selbstbeherrschung 10, Tanzen
11, Bekehren 12, Betören 11, Etikette 7, Lügen 12, Leh-
ren 13, Menschenkenntnis 3, Fesseln/Entfesseln 9, Götter
und Kulte 9, Sternkunde 12, Musizieren 11, Stimmen
Imitieren 7

Liturgien:
Die Invokation der Rituale erfolgt durch Blutmagie mit-
tels eines Menschenopfers.
1) Ritual zur Herbeirufung dämonischer Diener der Her-
rin (entspricht dem Zauber HEPTAGON UND
KRÖTENEI)
2) Ritual der verderbten Ekstase: Durch dieses etwas 2
SR dauernde Ritual wird ein Leevri'schel herbei gerufen,
der in den Leib des Opfers einfährt, ihn in einen sieben
Stunden währenden Rausch der verfallenen Lust gefan-
gen hält und dabei seine geheimsten körperlichen Gelüste
pervertierend erfüllt. Das Opfer kann sich zu Beginn nur
mit einer gelungenen MR-Probe vor dem Dämonen
schützen.
3) Maakimens neuer Leib: Mit Hilfe dieses Rituals kann
die Priesterin ihr Aussehen verändern, und in die Rolle
einer geliebten Person schlüpfen, um Zwietracht unter
den Verliebten zu streuen.
Auch hier wird ein Diener Belkelels beschworen, der in
den Leib der Paktiererin einfährt und ihn nach ihren
Wünschen neu formt

Erscheinung: Ihr Antlitz ist von ebenmäßiger, ja fast

puppenhafter Schönheit bestimmt. Ihre schwarzen seidi-
gen Haare umrahmen ein kakaofarbenes Gesicht mit einer
kecken Stupsnase unter geschwungenen Augenbrauen
und mohagonifarbenen Augen. Die Lippen sind schmal
und sehr sinnlich zu einer einladenden Muschel geformt.
Üppige Brüste wippen über einem wohlgeformten, ja fast
muskulösem Bauch und einer namenlos zu nennenden
Hüfte.

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Pascha Agha Tauef (Ferkina, Mannwidder,
Anführer der Levthansjünger)
Charakter: Geboren wurde er an den wilden Berghängen
des Raschtulswalles in einer kleinen Lehmhütte. Seine
Mutter starb bei der Entbindung.
Als Ferkinasprössling wuchs er unter der Obhut einer
tulamidischen Sklavin auf und gedieh schnell zu einem
starken und brutalen jungen Stammeskrieger heran.
Lange Jahre blutiger Fehden mit verfeindeten Stämmen
und Orks sowie Überfälle auf reiche Reisende sollten
folgen. Sein einfaches Stammesleben wurde beendet als
ein verfeindeter Stamm, während er sich mit der Hälfte
seiner Männer auf der Jagd befand, seinen Volk bis auf
das letzte Kind auslöschte und die Frauen als Beute mit
sich nahmen.
Dies veranlasste ihm der Moghuli seine Dienste anzubie-
ten. Nun bilden Pascha Agha Tauefs Schergen eine von
Dimionas stärksten Schlägertruppen.
Erscheinung: Der Ferkina ist ein kleiner, drahtiger, vier-
schrötiger und bis unter die Haarspitzen Brutalität aus-
strahlender Mann. Aus seinen verschlagenen, tiefliegen-
den dunklen Augen spricht der Hass auf alles Schöne und
die ungezügelte Begierde nach brutaler Lust.
Dimiona hat ihn zum Dank für seine treuen Dienste mit
der Gabe des Mannwidders ausgestattet, welche ihm
erlaubt, sich in einer der Lykantrophie nicht ganz unähn-
lichen Metamorphose, in einen mächtigen Vertreter
Levthans zu verwandeln.
Seine langen ungewaschenen und verfilzten, rostroten
Haare, welche in langen Kotletten zu einem beachtlichen
Kinnbart auslaufen, trägt der Pascha steht’s offen. Kno- Die Werte Pascha Agha Tauef’s:
chenstücke seiner Opfer, aber auch bunte Perlen und MU:14 (24*) AG:6 ST:9 Geb.:20.RAH 3 n.H.
Bänder, stellt er in diesem undurchdringlichen Geflecht KL:10 (5*) HA: 2 MR: -1 (9*) Größe:1,78
von Haaren gerne zur Schau. IN:11 RA: 5 LE:65 Haarfarbe: schwarz
Bestreben: Agha Tauef und seine Männer sind Bastra- CH: 8 TA: 4 AU:77 Augenfarbe:dunkelbraun
bins inoffizielle Leibgarde und haben dafür Sorge zu FF:11 (8*) NG: 5 AE/KE:--
tragen, dass sein Tun in Chalukand nicht gleich auffällt. GE:14 GG:1 AT/PA:14/13(Barbarenstreitaxt)
Außerdem sind sie damit betraut worden jegliche Famili- KK:12 (22*) JZ:4 (8*) RS:3 (5*)
enmitglieder die nach ihm suchen könnten aufzuhalten
oder ganz einfach zu töten. Hinzu kommt noch das Tau- Herausragende Talente:
efs Truppe, die Belkelelpriesterin Ahnjia Takate bei ihrer Klettern 10, Körperbeherrschung 9, Schleichen 12, Fähr-
Machtübernahme im ansässigen Rahjatempel unterstützen tensuchen 11, Orientierung 6, Wildnisleben 13, Heilkun-
sollen. de Wunden 12, Gefahreninstinkt 9, Sinnenschärfe 8
Die gelegentlichen Überfälle auf nahe der Grenze zu
Oron liegende Dörfer oder Gehöfte dienen nur als vorü- * Die Verwandlung zum Mannwidder beeinflusst mehre-
bergehende Ablenkung der Streitkräfte Chalukands vom re Eigenschaften:
eigentlichen Geschehen im Emirat. AT: +4, PA: +2, TP: KK-Bonus beachten! oder Klauen
(1W+9), RS: Fell. Normale Waffen erzeugen nur halben
Schaden (abgerundet).

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Karten und Pläne

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22
23