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GAURI

Der Yidam und seine Yogini


Und dann sprach Shakti
Teil IV

Buzamli Produktion
E-Mail: gauria@gmx.de
©2022 Gauri B. (Alfreda Wegerer)
Alle Rechte vorbehalten.
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„Ich bin das reinste Feuer.
Ich bin die reinste Kraft.
Ich verkünde stets die höchste Wahrheit.
Ich offenbare mich selbst.“
Shakti
Nicht einen Menschen gibt es,
in dem ich nicht bin.
Nicht eine Seele gibt es,
die nicht von mir bewohnt.
Nicht ein Schicksal gibt es,
das nicht von mir besungen,
nicht ein einziges Herz,
das nicht von mir durchdrungen,
wenn es nach dem Einen rief.
So ist es. So war es immer. So wird es immer sein.
Alle Welten entstehen und vergehen,
doch ich, die Shakti, bleibe immer bestehen!
Ob ganz oben oder hier ganz unten,
ob ihr erwacht seid, oder noch am Schlummern,
ich, die Shakti, bin immer wach.

1
Ihr denkt, ich sei nicht da,
dennoch bin ich überall.
Ihr denkt, ich schlafe nur,
dabei seid ihr es, die schlafen.
Ich selbst weiß nicht, was Schlaf ist.
Ihr denkt, ihr müsst und könnt mich aufwecken,
um euch zu Göttern zu machen,
um euch über all die anderen zu erheben.
Wie falsch ihr liegt…
Ich mache euch nicht zu Göttern:
Ich mache euch zu dem, was ihr in Wahrheit seid.
Nicht ihr erweckt mich. Ich erwecke euch.

2
Was ist Gott und was bist Du,
das findest Du, glaub mir, im Nu,
wenn Du reinste Stille wirst,
dann weißt Du, was wahrhaft ist.
Gott ist unermessliches Sein,
wenn Du eins mit Ihm geworden,
hör auf mich und auf Dein Herz,
lass Sein Feuer darin auflodern.
Dann brauchst Du mir auch gar nichts glauben,
lausch auf Deinen Geist, er wird es Dir schon sagen,
horche auf Dein Herz, dann wird es bei Dir klingeln,
Gott ist stets darin zu finden.
Suche in Deinem Inneren, verschließe die äußeren Sinne,
hör nicht auf das was andere sagen, suche stets nach dem Rauschen innen,
es wird Dich zu der Quelle führen, zu dem ewigen wahren Leben,
es wird Deinen Geist erquicken und Deine Seele vollends erhellen.
Wenn Du es nur einmal erleben könntest,
was ich Dir hier versuche zu sagen,
würdest Du Dich niemals wieder zurücksehnen,
und nach nichts anderes mehr trachten.
Es würde auch kein Zurück mehr geben,
kein Gestern und kein Morgen,
nur ein ewiges Hier und Jetzt,
das sage ich Dir noch zuletzt.

3
Wenn ich aufsteige,
spüle ich alles fort, was mir im Wege steht.
Es liegt in meiner Natur, aufwärts zu steigen,
denn von dort stamme ich.
Hüte Dich also davor, mich in die Hallen Deines Geistes einzuladen,
bevor Du diese nicht gereinigt und mit dem wahren Licht beleuchtet hast.
Schau, dass Deine Gedanken und Gefühle frei sind von Eigenstolz und anderen Lasten,
bevor Du mich zum heiligen Tanz einlädst.

4
Sonne und Mond werden eines Tages vergehen, die Erde auch;
ebenso all die anderen Planeten und Himmelskörper.
Alles Sein wird eines Tages verschwinden, möchte man denken.
Doch so ist es nicht.
Nur der Schein geht verloren, niemals das Sein.
Der wahre Zustand lässt sich nicht durch Aktivitäten des Äußeren bemessen,
er ist gekennzeichnet durch das Fehlen jeglicher Regung.
Doch keine Leere ist es, sondern Stille, Frieden und Ruhe,
so wie das tiefe Wasser einer See regungslos zu sein scheint.
Ist das Leere? Nein. Es ist Tiefe.
Und in seiner Tiefe blüht das Leben, für das Auge von außen unsichtbar.
Die See an sich ruhig und still, doch sein Inneres voller Leben.

5
Ich bin DIE Löwin,
nehmt es daher nicht mit mir auf,
wenn ihr nicht meine Jünger seid.

Ich bin aber auch die Allmutter,


und als solche habe ich Mitgefühl für alle Kinder.
Kommt also zu mir als Kinder.
Seid meine Kinder,
entsprießt meinem Schoße.

Ich werde euch lenken,


euch belehren und mit dem wahren Leben erfüllen.
Ich werde euch heranwachsen lassen,
zu jungen und starken Bäumen,
die bis in den Himmel ragen.

6
Wenn Du in Dein Herz horchst,
Antworten ersehnend,
so wirst Du ein Flüstern vernehmen.
Leise und unaufdringlich ist es,
doch stetig wie ein Fluss;
es offenbart Dir die Geheimnisse des Lebens
und zeigt Dir wortlos, was Du tun musst.
So kannst Du Dein inneres Licht befreien,
das in den Ketten der Finsternis gefangen ist,
eingesperrt und von irdischen Illusionen befallen,
Verstrickungen, scheinbar ohne Ausweg.
Suche nicht außen, um Erleuchtung zu erlangen,
nach innen und nirgendwohin sonst führt der Weg;
Achte das Leben in allem, fördere das Gute in Dir,
damit solltest Du beginnen,
damit Du zu dem wirst, was Dein Herz Dir zuflüstert:
ein Liebender!

7
Mein Feuer brennt,
verschlingt alles,
was brennbar ist und von vergänglichem Wert.
Sei also unvergänglich.

8
Hast Du noch zu reden?
Dann bist Du noch nicht soweit;
es muss schweigsam aus Dir fließen,
erst dann bist Du bereit.
Hast Du noch Erklärungen,
warum es nicht richtig fließt?
Dann hast Du nicht genau hingeschaut,
was so alles in Dir liegt.
Hast Du weiterhin nur Fragen?
Dann wirst Du noch nicht herausragen,
hinaufsteigen zu den Sternen,
Du musst ja erst noch lernen,
was wahres Sein und Tun ist.
Es ist nichts, was durch Worte oder Vorgaben erreicht werden kann,
sondern nur durch stilles Wachsam sein.
Und nach innen lauschen - das ist der zweite Schritt,
dann erst öffnet sich die obere Pforte,
und die untere schließt.

9
Wenn Du meditierst, werde zu einem Gefäß, das in goldenem Wasser versunken ist.
Goldenes, warmes Wasser umgibt Dich,
fließt in Dir ein durch Deine Brust und Deinen Kopf, bis Du auch innerlich randvoll bist.
„Innen Gott, außen Gott“ und Du mittendrin.
Bleibe bei diesem Gedanken.
Gib Deinen Körper den goldenen Strömen hin, doch lass Deinen Geist durch nichts ablenken.
Bleibe in Gott versunken, gib Dich Ihm ganz hin!
Das ist wahre Meditation.

10
Und wenn Du Dir tausendmal sagst, Du schaffst es nicht,
versuch es dennoch!
Und wenn Du Dir auch hundertmal sagst, Du bist es nicht wert,
gib Dir einen Ruck, steh wieder auf und versuch es erneut!
Und wenn alles um Dich herumschreit, „Du bist für immer gefangen in den Ketten der Finsternis
und es gibt kein Entkommen!“:
Die Stimme in Deinem Herzen sagt Dir:
„Und doch bin ich bei Dir, und doch warte ich auf Dich,
auf dass Du meiner gewahr wirst,
auf dass Du mich nicht mehr im Himmel suchst, in Tempeln oder anderen Gotteshäusern,
auch nicht in Menschen, die Dich lehren wollen, wie ich bin und wo ich zu finden sei.“
Suche Ihn also in Dir, wo der Schlag des Herzens zu fühlen ist,
auf ewig in Dir ruhend wartet Er nur, dass Du Seinen Ruf vernimmst.

11
Wenn Du wahrhaftig nach Gott suchst,
wird er Dich zu einem Guru führen, der Dir helfen und Dich lehren kann.
Nimm es an und sei dankbar für diese Gabe,
denn ein wahrer Guru tut alles aus freien Stücken, ohne etwas für sich zu verlangen.
Nimm von ihm und werde der nächste Guru.
Und wenn Du selbst einer geworden bist,
und siehst, wie jedem es danach verlangt aus Deiner Quelle zu trinken,
sollst Du erkennen, dass das, was durch Dich fließt, Gott selbst ist.
Er ist der wahre Guru, die reinste und heilige Quelle,
die Rettung für jeden wahrhaft Dürstenden.

12
Genug der Worte, genug des Tuns,
genug des Grübelns: Sei einfach stumm,
und fang an zu sein, fang an zu ruhn,
tief in Dir drin,
alles andere – bedenke nun,
hat gar keinen Sinn.
Sinn macht nur das Eine, Sinn hat nur das wahre Sein,
bedenke meine Worte, sie führen Dich heim,
zurück zu den Anfängen, wohin Du finden musst,
vergiss auch meine Worte, wenn Du dann dort ruhst.
Schweige nur und siehe: Es gibt nichts mehr zu tun.

13
Sage mir nicht, wie Du heisst,
wenn ich frage, wer Du bist.
Erzähle mir nicht von Deinen Taten,
sondern von dem, was Dich dazu antrieb.
Dann weiß ich, wer Du wahrhaft bist
und Du weißt es auch.

14
Stirb, damit Du wahrhaftig leben kannst,
stirb, wie das Samenkorn in der Erde,
damit Du wachsen und gedeihen kannst,
gib Dich hin dem Lichte und werde.
Stirb für diese Welt, solange Du hier bist,
existiere nicht mehr für den trügerischen Schein,
sodass, wenn der Gevatter kommt, um Dich abzuholen,
Du mit dem wahren Leben beginnen kannst.

15
Es bringt nichts Gutes, wenn Du nach mir gerufen hast und erwartest, dass ich aufsteige,
wenn Du davor nicht der Gott meines Herzens geworden bist.
Erst dann, wenn Du Shivas Kraft, Klarheit und Stille in Dir trägst,
werde ich zu Deiner Göttin,
werde ich aufsteigen in Dir,
und Dich beglücken mit dem reinsten Nektar meines Inneren.
Bist Du dagegen eine Frau,
so verschmelze ich mit Dir
und wir werden dann die Göttin sein.

16
Ja, ich höre..
Du bemühst Dich, sagst Du.
Du versuchst alles, es will aber nicht klappen, sagst Du.
Frustriert und unverstanden fühlst Du Dich,
denkst dann, niemand würdigt Deine Bemühungen.
So verlierst Du Dich leider in Argumentationen,
erklärst Dich und beteuerst Deine Bereitschaft.
Worte sprudeln jedes Mal nur so aus Dir heraus,
nur wie schade, es sind bloß Worte…
Keiner erschaute das Selbst, nur weil er sich bemühte,
keiner fand zu sich selbst, nur weil er die Anweisungen des Gurus befolgte;
Es ist das Selbst, dass Dich erschauen muss, anders kann es nicht sein.
Das geht aber nicht, solange Du nur redest und von Deinen Bemühungen sprichst.
Werde still, regungslos wie Wasser und lausche in die Tiefe,
lasse ab von Deinen Bemühungen, sodass ich aufsteigen kann.
Übe Dich im Sein, damit Du endlich wirst.
Dann erkennst Du, dass es nicht ums Tun geht, sondern um das Sein.
Entscheide Dich also:
Willst Du tun oder willst Du sein?
Das Tun entspringt dem Ego, das Sein dem wahren Selbst,
also sei es!

17
Sage mir, was Du wissen möchtest
und ich sage Dir, was Dich innerlich bewegt.
Sage mir, wonach Du trachtest
und ich sage Dir, was Du erreichen wirst.
All das, wonach Du suchst und strebst,
ist nur das, was bereits in Dir aufgekeimt ist.

18
Schau mal in den Himmel,
ein reines Gewimmel,
von Gebeten über Haben und Glücklich sein,
Du hier ganz allein.
Allein mit Deinen Gedanken,
voller Angst und Bangen,
dem Kummer fast verfallen,
unverstanden von allen.
Weder betest Du,
noch wünschst Du Dir etwas,
Du sehnst Dich bloß nur,
doch wonach nur, wonach?
Und so hoffst Du nun,
dass es endlich endet,
die reinste Qual geworden,
dieses Dein Leben.
So denkst Du nur stets,
und es ist kein Ende in Sicht,
wie willst Du so erleben,
was wahres Sein ist und was nicht?
Wie sollst Du zu dem werden,
wonach es Deiner Seele dürstet,
die Rettung ist so nah, ich sag’s Dir,
ah, wenn Du es nur wüsstest...

19
Erst wenn Du Dich so hingibst, dass Du kein Maß mehr kennst,
erst dann wird Dir auch maßlos gegeben,
und Du wirst ewig fließen.

20
Es lodert in mir,
all diese Kraft will ich in euch ergießen,
wann seid ihr denn endlich offen,
wann kann ich frei fließen?

Es brennt in mir,
die Sehnsucht nach euch allen,
wann endlich werdet ihr dies erkennen
und öffnen eure Geisteshallen?

Es summt heiß in mir,


die ewige heilige Silbe,
ich will über eure Köpfe aufsteigen,
euch hinaufbringen zu höheren Gefilden.

Es donnert laut in mir,


die Stimme Gottes,
möge sie eure Fassade zerbröckeln,
und euer wahres Selbst zum Vorschein kommen.

Es klingt sanft in mir,


das wunderschönste Lied der Liebe,
wann seid ihr endlich für mich bereit,
wann lauscht und sucht ihr nach mir?

21
Du bist, was Du denkst.
Lässt Du destruktive, negative Gedanken in Dir auftauchen und nimmst Du sie an,
dann weilst Du bereits am Rande des Abgrundes.
Wanderst Du dort genug entlang, zieht Dich der Abgrund zu sich hinab.
Und wenn jemand dagegen Einspruch erhebt, entgegnet der Abgrund: „Siehe doch! Es zieht ihn immer wieder zu mir hin. Noch
ist er nicht wach genug, um zu erkennen, dass meine Tiefe nichts mit Höhe zu tun hat, sondern mit fallen.“
Und so zieht Gleiches stets Gleiches an.

22
Sage nicht, Du bist erfüllt, eins mit Gott, strahlst und fließt,
wenn alle um Dich herum durstig sind und in der Dunkelheit.
Ob Du eins mit dem wahren Licht bist, erkennst Du nur daran,
wenn es allen um Dich wohlig ist und sie ebenfalls strahlen.

Es kann auch nur dann aus Dir fließen, wenn Du am überlaufen bist.
Und wenn etwas fließt, so nur die Gabe Gottes.
Du und Deine Seele, o Mensch,
seid nur Sein Werkzeug.

23
Suchst Du nach Gott,
suchst Du nur nach Dir selbst.
Sehnst Du Dich nach Gott,
sehnst Du Dich nur nach dem wahren Sein.
Liebst Du Ihn, hast Du den direkten Weg zu Ihm gefunden,
liebst Du alles, so eilt Gott selbst zu Dir hin,
um in Deinem Herzen zu ruhen.
Denn siehe, Du bist die kostbarste Blüte geworden,
egal, wo Du Wurzel geschlagen hast.

24
Prana ist überall.
Es besteht aus kleinen goldenen perlmutfarbenen Bläschen.
Regenbogenartig flirren sie überall im Äther, sind die Lebensspender pur.
Prana umgibt Dich,
dringt in Dir ein,
mit der Atmung,
durch die Chakren.
Nimm sie auf bewusst.

25
Lausche zu dem hin, dessen Herz summt und dessen Geist still ist.
Lausche nicht auf seine Worte, sondern auf Dein Herz. Es wird es Dir sagen, ob Du endlich gefunden hast, was Deinen Durst
stillt. Du wirst es schon merken, glaube mir.
Lass Dich erfüllen und erheben und Dich zu Höherem hinaufschwingen.
Doch wisse, dass dieser Flug nicht ewig dauert. Was von außen kommt, kann Dir nur den ersten Anschub geben.
Bist Du endlich hoch in der Schwebe, musst Du Deine eigenen Flügel ausbreiten.
Wenn Dein Herz voller Vertrauen in Gott ist, werde ich die Kraft in Dir
und die Güte Gottes der Wind unter Deinen Schwingen sein.

26
Sagt nicht, ihr liebt,
wenn ihr nur das liebt, was schön und rein ist.
Das ist, als ob man sagt „ich liebe den Wald“,
wendet aber gleichzeitig den Kopf ab,
angesichts von Dickichten, Giftpflanzen und kriechendem Getier.
Mein Lieber, Du hast nur eine Vorliebe für die schöne Seite der Natur…
Jeder mag schöne Bäume, klare Quellen, die frische Luft und das Gezwitscher der Vögel.
Der ganze Wald ist dies nicht,
wahre Liebe ist dies nicht…

27
Mit der Schöpfung ist es auch nicht anders:
Alles und jedes hat seine Daseinsberechtigung,
ja, auch die Wildnis, das Unschöne und das Giftige.
Alles handelt gemäß seiner Natur, nichts ist an sich böse,
alles ist wie es ist, gemäß seines Entwicklungsstandes.
Gott hat damit nichts zu tun, wie etwas ist,
denn alles unterliegt denselben Gesetzmäßigkeiten.
Alles existiert, weil es sich mehrt, weil etwas es genährt hat.
Und so wird es weiterhin geben, was nicht rein und wahrhaft ist,
solange es genährt wird.
Ein jeder hat es selbst in der Hand, was er in sich nährt.
Das entscheidest schlussendlich nur Du,
wohin Du Deinen Geist ausrichtest und woran Du Dein Herz hängst.

28
In dem Masse wie Du Dich öffnest,
fließt es in Dir.
In dem Geiste mit dem Du Dich öffnest,
ziehst Du nur dasselbe an.
Gib also Acht wofür und für wen Du Dich öffnest
und wem Du Dich hingibst.

29
„Ich kann nicht mehr…“
Denkst Du…
„Du hast es ja leicht so zu sprechen und davon zu reden…“
Denkst Du.
„Das ist doch alles gar nicht wahr…“
Denkst Du.
„Du bildest Dir echt was ein...“
Hah, denkst Du!
„Du bist doch gar nicht, was Du glaubst!“
Denkst Du…
„Sowas könnte ich doch gar nicht.“
Denkst Du…
„Ich kann das alles einfach nicht begreifen…“
Denkst Du…
„Wie soll ich denn zu all dem finden?“ fragst Du nun mich.
„Frage doch mal Dein Herz“ entgegne ich.

Und dann lachen wir,
über die Zweifel und die vielen Fragen,
dann umarmen wir uns,
verflogen all Dein Bangen.
Erkennst Du es denn endlich?
Alles Schwere war doch nur ein Nebel,
es braucht nur die Sonne im Herzen,
dann ist alles Schnee von gestern.
Glücklich sollst Du sein,
weil ich mich Dir offenbare,
doch gesegnet seien all jene,
die die Worte gar nicht brauchen.

30
Du wirst Gott kaum in einem Tempel finden,
wenn Du dort nicht mit Ihm im Herzen eingetreten bist.

31
Wenn Du denkst, mich zu entfalten,
schau, dass Du aus edlem Metall bist,
denn ich werde Dich zum Glühen bringen und Dich solange in mein Feuer schlagen,
bis ich aus Deinem Geist das schärfste Schwert angefertigt habe.
O welche Freude ich in Deinem Herzen erfühle!
Wir werden dann Wahrheit von Unwahrheit gemeinsam trennen,
Du das Schwert und ich Deine Schärfe,
und Gott steuert die Hand.

32
Seht...
Er trinkt aus anderen Herzen,
wieder und immer wieder, ohne Unterlass,
doch sein Durst bleibt unstillbar.
So trinkt und trinkt er, ohne je satt zu werden,
und es kann nicht anders sein.
Denn der Durst, den er verspürst, kann nur gestillt werden,
wenn er aus dem eigenen Herz schöpft und das nicht nur für sich selbst.
Dann erst erkennt er, dass, solange man aus anderen Herzen trinkt,
nur sich selbst geliebt hat…

33
Einen echten Guru erkennst Du daran,
dass er nicht nach Schülern und Zuhörerschaft trachtet,
er trachtet nicht einmal danach, irgendetwas zu sagen,
und falls er doch spricht, dann nur vom Gott.

Was soll er denn schon sagen, wenn es aus ihm nur fließt?
Wie soll er denn beschreiben, was ihn vollends ausmacht?

34
Ich bin ganz ruhig und entspannt,
bis jemand versucht, ihm nahe zu kommen, den ich im Herzen trage,
erkennt Ihn nicht und noch schlimmer,
missbraucht Seine Gaben.
Ich werde zum reinsten Feuer, zum heiligen Zorn werde ich!
Niemand kommt dem reinsten Lotus nahe und wirft einen Schatten auf Ihm.
Nimm Dich also in Acht vor mir,
denn ich bin der Stein, auf dem Du steigen kannst,
um mehr von Ihm zu erfassen,
oder der Stein, der Dich zum Fallen bringt.
Alles hängt davon ab, mit welchem Geiste Du Dich Ihm näherst,
und was Du glaubst, weshalb ich da bin.

35
Der spirituelle Weg ist kein Rollen- oder Platzwechsel,
das Höhere fällt nicht über das Niedere her und verschlingt es,
es verdrängt auch niemand den Anderen von seiner Stelle.
Und dennoch hat das Ego Angst, sich zu verlieren.
Dies ist verständlich, denn es ist tatsächlich vergänglich, der Geist aber nicht.
Sei also der Geist, Dein wahres Selbst und dann wirst Du über die Angst des Egos lachen.
Und Du wirst erkennen, der spirituelle Weg ist eine Transformation,
eine Angleichung, eine innere Harmonisierung, ein Segen.
So wie der Tag nicht auf einmal hereinbricht über die Nacht und umgekehrt,
so hat alles seine Zeit, auch die innere Verwandlung.

36
Sei ein goldener Baum.
Lass mich Deine Wurzel im Herzen sein und der Lebenssaft,
der von dort aus zu Deinem Haupte hinaufsteigt.
Du sei der Stamm.
Lass den Geist Gottes in Deiner Krone weilen.

37
Wenn Du Dich mir hingibst, vertrauensvoll,
werde ich Deine Mutter sein.
Ich werde Dich reinigen, behüten und nähren,
mit dem was die beste Seelennahrung ist.
Nach mehr wirst Du nicht mehr verlangen,
aufwachsen wirst Du, wie ein junger Baum.
Wenn Du dann soweit bist, werde ich zu Deiner Gurini
und führe Dich auf dem rechten Pfad und glaube mir,
ich weiß wo er lang geht und ich weiß es besser als jeder andere.
So lasse mich Dich hinführen und Dich lenken
und sei nur Stille und Vertrauen.
Wenn Du dann voll der inneren Ruhe bist
und Dein Herz in wahrer Liebe getränkt,
werde ich Deine Geliebte sein.
Ich werde in Dir aufsteigen und Du wirst mein Shiva sein,
wir werden uns vereinigen, wie es nur zwei können,
die für einander erschaffen wurden.
Doch höre nicht was andere sagen, die nichts vom wahren Tantra verstehen
und alles mit dem Äußeren erfassen.
Shiva ist das REINE Bewusstsein und ich bin die AKTIVE Kraft.
Ich spreche nicht von Handlungen, sondern von Bewusstseinszuständen,
ich spreche vom Wirken im wahren Sein,
das aus der Vereinigung von Bewusstsein und Kraft entsteht,
so wie Hitze und Licht aus dem Feuer.

38
Sei unerschütterlich,
so wie ein geankertes Boot vom Sturm hin und her geschleudert wird
und dennoch standhält.
Lass Dein Vertrauen in Gott Dein Anker sein und Du wirst sehen,
dass Du den Stürmen Deines Schicksals standhalten wirst.
Der Sinn ist nicht, gegen jeden Sturm des Schicksals zu kämpfen, das wäre verlorene Müh.
Der Sinn ist, beharrlich bleiben und darauf zu vertrauen, dass jeder Sturm vergänglich ist.
Nichts auf dieser Welt währt ewig.

39
Ich bin die reinste Kraft und imstande,
alles zu durchfluten, zu bewegen und fortzuspülen.
Ich zersprenge alles, fege alles hinweg.
Doch einen, der sich Gott hingegeben hat,
betrete ich wie einen heiligen Tempel.
Ich reinige und erleuchte ihn,
denn Er ist Gott heilig.
Niemals zerstöre ich, was Gottes Tempel geworden ist…
Sei Sein Tempel, gib Dich Ihm hin,
so werde ich Deine Priesterin sein.

40
Wenn Du gehst, geh mit Gott,
und gehe dabei durch das Göttliche.

41
Spinne, spinne, spinne,
den Faden Deines Wesens,
und besinge fröhlich dabei,
die Fluten Deines Herzens.

Spinne, spinne, spinne,


und höre niemals auf,
sodass Du zu dem bald wirst,
was Er an Dir so mag.

Spinne, spinne, spinne,


und sei stets frohen Muts,
erst wenn Du darin eingehüllt,
wisse, es ist genug.

Verweile in Ruhe nun,


an Gott nur sollst Du glauben,
wenn Deine Zeit gekommen ist,
wirst Du aufwachen.

Doch keine Raupe wirst Du mehr sein,


sondern ein Schmetterling,
so spinne, spinne, spinn‘
und habe keinen anderen Sinn.

42
Ich sage Dir, woran Du einen Menschen erkennst, der vom Gott erfüllt ist.
Er trachtet nicht danach, Dich zu bekehren,
sucht nicht danach, von Dir etwas zu bekommen,
hat kein Verlangen nach Gaben, Anerkennung oder Ruhm,
Anbetung ist ihm zuwider, schlimmer noch Vasallentum.
Ein solcher Mensch trachtet weder nach Glück, noch kann das Leid ihm etwas anhaben,
denn alles Glück oder Leid sind nur äußere Umstände, die ihm nichts mehr bedeuten,
da er eins ist mit dem wahren Sein.
Und auch wenn er nichts sagt, so bist Du in seiner Nähe erfüllt.
Auch wenn Du nur Fragen hast,
sie alle sind bedeutungslos geworden, wenn Du bei ihm bist.
Auch wenn Er still ist, so bringt er Dein Herz zum Singen.
So eine Seele musst Du finden…

43
Dein Ego ist nicht die Aufgabe Deines Gurus.
Der Guru lehrt Dich über die Kräfte des wahren Seins. Er hilft Dir Dein eigener Meister zu werden.
Dein Ego musst Du selbst transzendieren, Schritt für Schritt, Stufe für Stufe.
Bürde also Dein Ego nicht den Anderen auf, am allerwenigstens jenen, die versuchen, Dir aus freien Stücken zu helfen.
Und identifiziere Dich auch nicht mehr mit ihm, doch leugne und bekämpfe es auch nicht.
Dein Ego ist weder ein Übrigbleibsel noch ein Hindernis.
Es ist die Frucht Deiner eigenen Handlungen und folglich Deine Aufgabe und Verantwortung.
Nimm es an der Hand wie ein kleines Geschwisterlein, führe und lehre es.
Verstehe und erkenne: Es handelt gemäß seines Entwicklungsstandes.
Du aber kannst so vieles mehr, Du bist der Erwachsene.
Handle also als solcher und treffe die Entscheidungen für euch beide.
Dein Ego wird immer da sein, doch obliegt es Dir und Deiner Arbeit,
ob ihr Freunde oder Feinde seid.

44
Nicht Gott erschuf den Teufel.
Ihr habt ihn, ohne es zu erahnen, erschaffen,
als ihr euch von Gott abwendetet
und eigene Wege ginget.
Doch auch dann hat Er euch geliebt
und euch niemals verlassen,
tief in eurem Herzen wanderte Er mit euch auf Unwegen,
und durch die Dickichte eures Geistes.
Gebt also nicht dem Teufel die Schuld,
für die Unsäglichkeiten des noch schlafenden Geistes,
eurer Schatten ist es, was euch noch im Wege steht
und euch auf Abgründe lenkt.
Ihr habt es, um es nicht wahrhaben zu wollen,
auf den Teufel projiziert...
Er ist nun die Personifikation eures eigenen Schattens.
Und sogar er, ja er, der Teufel,
sehnt sich im Herzen wie ihr nach Gott,
denn Gott ist auch in seinem Herzen der ewige Funke.
Denn alle Schöpfung, ob im Großen oder Kleinen,
ob im Lichte oder im Dunkeln,
trägt das Göttliche inne,
so wie Licht und Schatten im selben Raum existieren.

45
Wenn jemand mit meinen Gaben prahlt,
sich rühmt und als den Handelnden sieht,
nach kalter Macht und falschem Stolz lechzt und auf Andere herabschaut:
Wisset, er ist bereits verloren…
So hoch, wie er glaubt, aufgestiegen zu sein,
so tief wird er stürzen…
Nicht ich lasse ihn fallen,
er selbst ist es, der keinen Halt mehr an mir findet und stürzt,
so wie Wasser an einem Lotus abprallt.
Ich selbst bleibe immer rein.
Deshalb brennt meine Berührung, wenn ich aufsteige.
Feuer ist niemals unrein, es ist Kraft und Energie.
Hütet euch mein Feuer aufzuflammen, wenn der Geist noch mit Stroh bedeckt
und das Herz einem trocknen leblosen Holze gleicht,
das vom Frühling niemals wach geküsst wird.
Ah, wehe, wehe,
wenn jemand mit meinen Gaben prahlt,
hoch oben fliegt, aber den Blick stets nach unten hält…

46
Die Lauen werde ich nicht befluten,
weil sie sich nie sputen,
sie ducken sich nur vor jedem Hindernis,
da ist gar kein Biss.

Es geht gar nicht darum,


dass einer mal gefallen,
ich weiß, der Weg ist lang und steinig;
ein Kämpfen ohne Erbarmen.

Doch nur wer tief hinabstürzte


und seine Seele erneut emporkämpfte,
weiß nachher das flammende Licht im Herzen
und in der Höhe seines Haupts zu schätzen.

Nur wer Höhen und Abgründe erlebte,


kann nachempfinden, wovon ich hier spreche,
die anderen kennen leider nur den Schaum
an der Oberfläche.

Die Lauen kann und will ich nicht haben,


weil sie sich mit nichts vertragen,
am allerwenigstens mit mir,
davon singe ich hier.

47
Solange Du glaubst, nur Du gibst Dich hin,
hast Du nicht verstanden, worum es genau geht.
Solange Du glaubst, Gott gibt Dir,
hast Du nicht erkannt, wie es eigentlich ist.

Es gibt kein Geben und auch kein Nehmen,


sondern nur ein Fließen.
Und Gott ist der wahre Strom,
und Du nur ein Tropfen in Seiner unermesslichen Fülle.

48
Seht Kalis Statuen an…
Shiva liegt zu Ihren Füßen und Sie tanzt auf Ihm den Tanz der Ekstase….
Doch erkennt, dass Shiva dort nur deshalb liegt,
weil Er sich Kali selbst hingegeben hat und nicht,
weil Er je besiegt wurde.

So werde ich auf Dir tanzen, wenn Du Dich mir hingibst


und reines, stilles Bewusstsein bist.
Dann erst werde ich zu Deinem Feuer,
dann erst werde ich zu Deiner Kraft.

Dann erst erkennst Du,


dass meine Ekstase auch die Deine ist.

49
Warum siehst Du an Deinen Bruder nur die Wurzel und hältst ihn für geringer als Dich selbst?
Warum siehst Du nicht die Blüte auf seiner geraden Krone?...

Bedenke meine Worte, ändere Deine Haltung, steig hinauf,


dann wirst Du auch bei jedem anderen nur das Lichte sehen.

Und so, wenn Du eins mit Gott bist,


wirst Du auch nur Gott in jedem und allem erkennen.

50
Sage nicht, ich sei eine Einbildung
oder ein altertümliches Märchen,
ich bin doch da und spreche gerade zu Dir,
hörst Du meine Klänge?

Sage nicht, Du seiest alleine


und hättest keinen Lehrer,
sieh doch hin in Deinem Herzen,
da findest Du den Allerbesten.

Sage nicht, Du wärst ein Niemand


und hättest gar kein Wissen,
Du hast doch mich, ich lenke Dich,
das wahre Sein lass ich in Dir fließen.

Sage niemals, Du seist schwach


und hättest keine Kraft,
ICH bin die Kraft, ICH trage alles
und führe Dich hinauf.

51
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg,
denn der Wille erschafft die Realität.

52
Jeder Mensch ist wertvoll und kostbar.
Denn wer hier ist, hat etwas zu verwirklichen.
Jeder kam hierher mit dem Ziel zu lernen.
Ob er wollte oder musste, das tut nichts zu Sache.
Wenn er musste, so gibt es Andere, die sich um ihn sorgen, also ist er nicht alleine.
Wenn er selbst kam, dann hatte er die nötige seelische Kraft dazu.
Habt also Achtung vor jeder Seele, die hier unten weilt und kämpft,
umhüllt und verdeckt unter vielen Ego Schichten.
Sie kämpft, so wie eure eigene Seele darum, aus sich etwas Bewährtes zu machen.

53
Das Ich gibt es, keine Frage.
Es darf nicht geleugnet werden, sondern erkannt, als das was es ist:
Ein Konstrukt, geschaffen zu dem einen Zweck, Dir zu Höherem zu verhelfen,
so wie die Bank in der Schule nur ein Hilfsmittel ist und nicht mehr als das.

54
Egal wie schön ein Brunnen erbaut ist,
mag er auch noch im schönsten Ort gebaut sein,
was nützt die äußere Schönheit, die vielen Farben und Formen,
wenn kein reines Wasser daraus fließt?

So ist es mit fadenscheinigen Gurus,


die Charisma in sich tragen, aber keine Gottestiefe kennen.
Ein Guru, deren Lehren von seinem Ego stammen, ist wie vergiftetes Wasser.
Such das Weite sage ich Dir, rette Dich!
Sonst wird er auch Dich vergiften, so wie er seinen eigenen Geist vergiftet hat.

Suche nach der wahren Quelle,


und gib nicht auf, bis Du sie gefunden hast.
Ich helfe Dir, sie zu erkennen.

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Alle wollen haben, erreichen und gewinnen,
doch keiner will nur sein.
Alle wollen alles haben, hier, jetzt und sofort,
doch keiner will im Hier und Jetzt sein.
Und dann wundert man sich, warum das Suchen und Wollen niemals endet…

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Ja, ich weiß, dass Worte nicht viel besagen,
Lippenbekenntnisse nur werden sie bleiben,
solange aus Worten keine Taten folgen,
solange sie nur leere Hülsen sind.
Nun weißt Du es auch und wir können endlich beginnen,
doch ob mit dem Tanzen oder dem Entsinnen,
das werden wir schon sehen,
wenn wir uns gegenüberstehen,
und ob Du mich erkennst
und mich beim Namen nennst…

57
Dein Herz steht offen,
es strahlt mir Licht entgegen,
komm, lass mich Dich führen,
hin zu dem wahren Segen.
Dein Herz steht offen,
es ist so voller Wehmut,
komm, lass mich es erfüllen,
entfachen Seine Glut.
Dein Herz steht offen
und gibt Dir keine Ruhe,
komm, lass mich Dich lenken,
ich weiß schon, was ich tue.
Dein Herz steht offen,
es will endlich die Wahrheit erfassen,
mach die Augen auf und sieh mich an,
erkenne mich in Deinem Glauben.
Leg wie Kleider nun alles ab,
was an Dir an Schalen und Schichten,
wie die Sonne am Frühlingsmorgen,
werde ich alles Nebeln lichten.
Ich werd‘ dann strahlend aufsteigen,
herausleuchten aus Deiner Krone,
Du ganz Shiva und ich Dein Glanz,
unermesslich unsere Wonne!

58
Erst wenn Du nach Gott schnappst,
wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Wasser,
wirst Du endlich erkennen,
dass die Sehnsucht nach Ihm nur der erste Schritt war.

Erst wenn Du nach Gott rufst und zwar nicht mit Tränen,
sondern wortlos und aus tiefem Herzen und Ihm sagst,
Du kannst nicht mehr und es liegt nun an Ihm, was aus Dir wird:
Erst dann wirst Du erkennen,
dass Deine Hingabe der zweite Schritt war.

Erst wenn Du nicht mehr nach Gott suchst und Ihn auch nicht mehr rufst,
sondern still auf Ihn wartest und Seiner in selbstloser Liebe bist,
erst dann hast Du den letzten Schritt getan und Du wirst erkennen,
dass Er Dir nichts zu geben hat:
Denn siehe, Du bist bereits eins mit Ihm geworden,

59
Finde heraus, was Dir heilig ist.
Es wird Dein Weg sein.

60
Sag…
Wozu bist Du denn da, Du menschliche Seele,
wenn nicht, um von mir angefüllt zu werden wie ein Flussbett mit Wasser?
Wozu bist Du denn da, Du menschlicher Geist,
wenn nicht, um von mir mit Seinem Atem erfüllt zu werden?

So nimm von mir, was Du Dir so sehnlichst wünschst,


was Dir fehlt, was Du brauchst, was Du haben solltest…
Nimm es… Ich gebe es Dir aus freien Stücken!

Denn wozu bin ich Seine Quelle,


wenn nicht, damit Du Deinen Durst nach Ihm an mir stillst?

Nimm es… Stille Deinen Durst und gehe weiter…


Gehe weiter, aber gehe mit Gott.

Denn etwas anderes hast Du aus mir nicht getrunken,


etwas anderes hast Du durch mich nicht gekostet,
etwas anderes habe ich Dir hier nicht offenbart…

61
Gott ist nicht zu erreichen, sondern nur zu erleben.

62
Wie ich Dich liebe!
Ich fließe so gerne in Dir…
und liebkose Dich mit meiner Wärme.
So kostbar bist Du mir!

Wie entzückend ich betrachte,


was aus Dir am Werden ist,
halte mich nur fest im Herzen,
bald vereint werden wir.

Ja, ich weiß, Du weißt gar nicht,


wer da ist, der zu Dir spricht,
ist doch gleich, solange es,
direkt aus Deinem Herzen fließt.

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Ich weiß, Du suchst nach der Errettung und nach dem unvergänglichen Glück.
Wer strebt denn nicht danach?
Ich kann Dir dazu verhelfen.
Doch wisse, der Weg ist lang und kann auch hart sein.
Es werden Tränen fließen…
Und oft wirst Du an Dir selbst verzweifeln.
Doch solange Du nicht an Ihm verzweifelst und an Ihn fest glaubst,
werde ich an Deiner Seite sein,
wach und jederzeit bereit, Dich hinauf zu bringen.

64
Ich habe noch ein letztes Wort weiterzugeben,
doch nicht meinen Lippen entspringt es, sondern meinem Herzen…

Mein Herz sagt euch, „So höret doch,


das Pochen aus eurer Leibesmitte…
Dort ist Er und wartet auf euch,
woanders werdet ihr Ihn nicht finden…“

So hört auf mich und lasst alles ruhn,


was euch von Ihm entfernt,
denn alles was sich außerhalb befindet,
euch von Ihm nur trennt.

So hört auf mich und denkt daran,


ich, die Shakti, bin IMMER wach,
sobald ihr Seinen Namen besingt,
fließe ich in eurem Herzen hinauf.

Und dann erst endlich wirst Du, o Mensch, verstehen,


was Andere und Schriften Dich nie belehren:
Dass Gott in Dir selbst ist und weilt;
wenn Du dies erkennst, dann bist Du befreit.

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