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Waffen :
Band II
Strategie und
revolutionärer
Kleinkrieg
von Hans Westmar
"Der Krieg ist der Vater von allem, der König von allem:
die einen erweist er als Götter, die anderen als Menschen;
die einen macht er zu Sklaven, die anderen zu Freien." -
Heraklit
Ich widme den zweiten Band dieser Abhandlung meinem
am 10. Januar 1991/101 verstorbenen Kameraden
VOLKER HEIDEL.
- Im Untergrund im 102. Jahr des Führers, der Verfasser
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 3
1.1 Einleitung 5
1.2 Der legale Kampf 8
1.3 Der illegale Kampf 16
1.1 Sabotage 44
1.2 Einteignungen 46
2.1 Attentate 46
2.2 Geiselnahmen 49
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Teil l - Die Strategie im politischen Kampf
1.1 Einleitung
In der derzeitigen politischen Situation West- und Mitteldeutschlands,
sowie der Ostmark, stellt sich dem radikalen rechten Lager die Frage
nach der sinnvollsten und damit am meisten erfolgversprechenden
Vorgehensweise bzw. Strategie im politischen Kampf. Dies umso
mehr, als die kommenden Kampfjahre unserer Gesinnungsgemein-
schaft des revolutionären nationalen Sozialismus noch mehr an Akti-
vismus abverlangen werden, als das in den vergangenen Jahren der Fall
war. Die letzten Jahre waren geprägt von Streitigkeiten innerhalb der
nationalsozialistischen Bewegung, die ihr in keinem Fall zum Vorteil
haben gereichen können. Die letzten Jahre zeichneten sich durch eine in
manchen Teilen als falsch oder doch unzureichend anzusehende Strate-
gie aus: es entstanden zwar (oder wurden weiter ausgebaut) diverse
Organisationen und Parteien, sie wurden aber von inneren Kämpfen
und/oder interfraktionellen Kriegen gebeutelt, weil der Grundsatz, man
diene keinen Personen, sondern einer Sache, zwar laufend wiederholt,
selten aber konsequent beachtet wurde, die Personalstärke des radikalen
rechten Lagers wuchs zwar kontinuierlich, es wurde aber - und das ist
wohl das Schwerwiegenste - trotz allen Kampfes gegen liberalistisch-
gleichmacherische Tendenzen demokratischer Prägung mehr Wert auf
Quantität als auf Qualität gelegt.
Die letzten Jahre haben uns aber auch einige große Erfolge unseres
politischen und weltanschaulichen Kampfes bringen können: zum
ersten Mal seit dem Verbot der Sozialistischen Reichspartei (SRP) im
Jahr 1952 ist es uns beispielsweise 1989 wieder gelungen, im gesamten
westdeutschen Raum mit einer nationalsozialistischen Partei an einer
Wahl teilzunehmen, genauso wie es uns seit 1990 in Wunsiedel wieder
gelingt, weit über 1000 Nationalsozialisten zu einer Massenkundge-
bung auf die Straße zu bringen. Diese Erfolge gilt es jetzt weiter auszu-
bauen, zu mehren, und aus ihnen muß in Zukunft das entstehen, was
wir uns unter der nationalsozialistischen Revolution der neuen Zeit
vorstellen müssen. Und dafür ist es notwendig, sich gewisse Regeln
und Grundsätze einer revolutionären Strategie zu erinnern und sie zur
Grundlage unserer vorrevolutionären politischen Arbeit zu machen. Die
jeweilige Organisationsform der nationalsozialistischen Bewegung
wird bestimmt durch diese Strategie.
Militärisch gesehen ist Strategie "der Gebrauch des Gefechts zum
Zweck des Krieges; sie muß also dem ganzen kriegerischen Akt ein
Ziel setzen, welches dem Zweck desselben entspricht, d.h. sie entwirft
den Kriegsplan, und an dieses Ziel knüpft sie die Reihe der Handlungen
an, welche zu demselben fuhren sollen, d.h. sie macht die Entwürfe zu
den einzelnen Feldzügen und ordnet in diesen die einzelnen Gefechte
an." (Clausewitz)
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Politisch gesehen ist der Krieg hier mit revolutionärem politischen
Kampf gleichzusetzen, der Feldzug und das Gefecht sinngemäß mit
einzelnen längeren und kürzeren Phasen desselben. Wenn es der Zweck
des politischen Kampfes ist, den Gegner wehrlos zu machen, um ihm
unseren Willen aufzwingen zu können, dann ist klar, daß dafür eine
Revolution totalen Ausmaßes notwendig ist, da alle anderen Maßnah-
men der politischen Einflußnahme hier unzureichend wären. Das
Mittel, das diesem Zweck entspricht, ist die nationalsozialistische Mas-
senorganisation, mit der allein die im Endeffekt alles entscheidene
Machtfrage gestellt werden kann. Der Kriegsplan endlich ist in unse-
rem Fall die Generallinie der Bewegung, der sich alles unterzuordnen
hat
* * * * *
* * * * *
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der Gesamtbewegung, um dann aus dem Detail heraus die genauen
Aufgaben der Organisationsleitung zu erkennen:
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"Revolutionen schaffen erst neue Menschen, dann neue Zeiten.
Der revolutionäre Menschentyp steht am Anfang einer Umwälzung,
nicht irgendeine soziale Notlage. Das kommt dazu. Der Revolutionär
bedient sich ihrer zur Erreichung seiner machtpolitischen Ziele." - Dr.
Joseph Goebbels
* * * * *
Die zweite Aufgabe des illegalen Annes neben der eigentlichen der
Organisation der Bewegung ist in der Möglichkeit der Organisation des
bewaffneten Kampfes und um Schutz der Bewegung vor demselben
des politischen Gegners zu sehen. Es ist auch diese Frage im radikalen
rechten Lager äußerst umstritten. Trotzdem wird sie immer mehr in den
Vordergrund gestellt werden. Die Gründe dafür sind in der sich radika-
lisierenden politischen Lage im deutschen Sprachraum zu suchen, in
der sich unserer Bewegung in einem bisher unbekannten Ausmaß Geg-
ner bieten, die ihren Kampf nicht mehr nur auf Straßenschlachten
beschränken, sondern auch mit Waffengewalt gegen die Träger unserer
Weltanschauung vorgehen. Insbesondere zeigt die politische Lage
Mitteldeutschlands einen Trend weg von rein politischer Prppaganda-
und Organisationsarbeit hin zu militant-militärischen Aktionen. Die
Radikalisierung der Kommune und auch einiger militanter Organisa-
tionen der sich in dieses Land eingefressenen Fremdrassigen wird uns
auf die Dauer gesehen genau zu einem Umdenken zwingen, wie die
Aufstellung spezieller Polizeieinheiten zur Bekämpfung unserer Bewe-
gung. Daraus wird dann eine andere Auffassung des Themenkreises
hervorgehen, den unsere Leute gemeinhin mit "Werwolf' umschreiben.
Man verstehe uns nicht falsch: von unserer Seite (im allerweitesten
Sinne) wird es niemals einen "terroristischen Erstschlag" geben. Alles
das, was von uns theoretisch ausgehen könnte, wären ausschließlich
Verteidigungsaktionen, wobei allerdings festgelegt werden muß, was
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dann mit Verteidigung konkret gemeint ist: es sind vor allem die
Fragen taktischer Art zu beantworten, ob und in welchem Fall gegen
wen im Angriff die beste Verteidigung zu sehen ist. Hier speziell geht
es nicht darum, einzelne oder mehrere Kameraden zu Werwolfaktionen
anzustacheln, sondern um die Herauskristallisierung von Formen und
Folgen solcher Kampfhandlungen und -aktionen. Die Verpflichtung der
nationalsozialistischen Bewegung liegt darin, soweit möglich jeden
bewaffneten Konflikt zu vermeiden. Unser Wollen ist politischer, nicht
militärischer Natur. Aber: wenn uns der politische Gegner gewisse
Kampfformen aufnötigt, dann wird er von uns eine Antwort bekom-
men, daß ihm Hören und Sehen vergeht, und so für immer unvergeß-
lich bleiben wird! Wir können friedliche Menschen sein, wenn aber
unser Volk und seine legitimen Vertreter, nämlich wir, von irgendwel-
chen terroristischen Banden bedroht werden, dann werden diese Krebs-
geschwüre radikal und konsequent weggeschnitten.
* * * * *
Wie sehr die Definition Schmitt's auf unserem Fall anwendbar ist,
zeigt auch folgender Auszug aus der 1944/45 vom OKH (Oberkom-
mando des Heeres) herausgegebenen Schrift Werwolf Winke für Jagd-
einheiten:
"Der hart, entschlossen und mit klarer politischer Zielsetzung geführ-
te Kleinkrieg ist ein wirksames Mittel, den eigenen militärischen und
politischen Kampf zu unterstützen und die feindliche Kriegführung,
Wirtschaft und Politik durch kriegerische Nebenhandlungen zu stören
und lahmen.
Im Kleinkrieg wird der Mangel an Zahl und Material durch besondere
Kampfweisen und Kampfmittel, bessere Landeskenntnis, Kühnheit des
Entschlusses, List, Täuschung und äußerste Entschlossenheit ausge-
glichen.
Der Kleinkrieg ist nicht nur eine vorübergehende Aushilfe, sondern
ein wesentlicher Bestandteil der neuzeitlichen Kriegführung. In ver-
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zweifelter Lage ist er das letzte Mittel, Freiheit und Leben des Volkes
bis zum äußersten zu verteidigen.... Ziel der Kleinkriegführung sind:
a) Störung, Bindung und Vernichtung von Feindkräften;
b) Störung und Vernichtung des Nachschubs des Feindes, seines rol
lenden Materials, seiner Verkehrsanlagen und Nachrichtenverbindun
gen, seiner Industrie- und Versorgungsanlagen;
c) Ausrottung der Helfershelfer des Feindes und Durchkreuzung aller
feindlichen Maßnahmen durch rücksichtslosen Kampf. Gewalt gegen
Terror.
d) Ergänzung der Truppenaufklärung und Ausspähung....
Die Erfolgsaussichten des Kleinkrieges werden bestimmt durch die
politische, militärische und wirtschaftliche Lage, durch Gelände, Be-
siedlungsdichte, Verkehrsnetz, Volkstums- und Religionsverhältnisse
und Kampftüchtigkeit der eingesetzten Kleinkriegseinheiten.
Ohne klaren politischen Willen kann der Kleinkrieg, selbst wenn er
taktisch geschickt geführt wird, nur vorübergehende Erfolge erzielen.
Rasche, nachhaltige Auswirkung ist dagegen zu erwarten, wenn die
militärische und politische Führung die durch Kleinkriegsunternehmen
errungenen Vorteile rechtzeitig erkennt und entschlossen ausnutzt"
Der politische Bereich des Kleinkriegs ist mit "politischem Terroris-
mus" zwar einleuchtend, nicht aber eindeutig zu beschreiben. Ohne den
im vorhergehenden genannten militärischen Aspekt wäre es auch völlig
sinnlos.
Der Terrorismus ist zweierlei: einmal ein Hilfsmittel zur Vorberei-
tung und Durchführung der Machtübernahme, also ein revolutionsstra-
tegisches Mittel. Desweiteren ist er als Propaganda der Tat ein takti-
sches Mittel zum Zweck der Revolution.
Der erste Punkt ist in der Mehrzahl der Fälle mit dem militärischen
Bereich Übereinstimmend, sodaß dem zweiten Aspekt hier ein größeres
Maß der Betrachtung zukommen muß.
Die Propaganda bringt einer Zielgruppe ein bestimmtes politisches
Wollen näher. Legale öffentliche Agitation und Propaganda nutzt dazu
alle klassischen Möglichkeiten, wie Flugblätter, Kampfzeitungen, Pla-
kate usw., illegale Propaganda nutzt u.a. Werwolfaktionen aller Art, um
das Wollen einer Organisation oder Bewegung ebenfalls einer be-
stimmten Zielgruppe näherzubringen, insbesondere wird mit spekta-
kulären Taten ein ernsthafter Wille zur Durchsetzung politischer Ziel-
setzungen bekundet. Dieser positive Aspekt wird durch den negativen
der Abschreckung ergänzt
Den Begriff der "Propaganda der Tat" prägte im Jahre 1877 der Anar-
chist Paul Brousse, worauf er bald Weltruf erlangte, als der Schrift-
setzer August Reinsdorf 1883 das Niederwalddenkmal bei der Einwei-
hungsfeier sprengen wollte, um damit Kaiser Wilhelm I. ins Jenseits zu
befördern. Dieses Attentat begründete Reinsdorfer vor Gericht mit dem
Begriff der "Propaganda der Tat".
Der Werwolf ist also als politisches Waffensystem die extremste
Form der psychologischen Kriegsführung mit einer innenpolitischen
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Sprengwirkung, die es zu nutzen gilt. Sie ist direkt proportional zu den
bestehenden Kommunikationsmitteln in diesem Staat, bzw. weiter-
gehend betrachtet, im Aktionsbereich des Werwolfs. Je umfangreicher
die Systemmedien für uns nutzbar gemacht werden können, desto
größer ist der Effekt unserer Kampfhandlungen. Auch umgekehrt be-
steht hier ein funktionaler Zusammenhang: umso spektakulärer die
Ausmaße der Aktionen werden, umso umfangreicher sind die Medien
gezwungen, den Informationsdrang der Bevölkerung zu befriedigen.
Die Sensationsgier der Boulevardpresse wird genauso genutzt werden,
zu derem eigenen Schaden. Immer vorausgesetzt aber, daß sämtlichen
Aktionen ein genügend großes Maß an Vorbereitung und Planung zu-
grunde liegt, damit sie in Umfang und Güte und vor allem Angemes-
senheit auch tatsächlich Sensationen verkörpern. Der Werwolf muß "in
die Nachrichten kommen", "Schlagzeilen machen", wir werden uns die
Systemmedien zu indirekten Verbündeten machen. Gegen deren Willen
und gegen deren langfristigen Bestand! Auch Aktionen von "lediglich"
lokalem und regionalem Rang können so, wenn nicht Weltgeltung, so
doch einen weitestgehenden Bekanntheitsgrad erreichen und damit
nachhaltigste Wirkung erzielen. Das ist dann Propaganda der Tat in
ihrer sinnvollsten Ausprägung.
* * * * *
"Der echte Verschwörer ist Idealist. Er ist von einer Idee besessen,
für deren Verwirklichung er kämpft. Er ist bereit, für den Erfolg dieser
Idee sein ganzes Leben und alles hinzugeben, was er besitzt und was er
schätzt und liebt. Im Dienst dieser Idee kennt er weder Hemmungen
noch Vorbehalte. Die Idee bestimmt sein Verhalten, sie ist Grundlage
seiner Moral. Gut ist, was der Idee nützt, schlecht, was ihr schadet.
Der echte Verschwörer muß bereit und fähig sein, mit seiner Vergan-
genheit und liebgewonnenen Gebräuchen und mit allen bestehenden
Bindungen total zu brechen. Ich sage bewußt: Bereit und fähig; die
Bereitschaft allein genügt noch nicht. Die Fähigkeit zu solchem Bruch
mit dem, was war, setzt jedoch ein Maß an Energie und Willenskraft
voraus, das den Durchschnitt weit überragt.
Bei allem Idealismus muß der Verschwörer auch ein gewisses Maß
an persönlichem Ehrgeiz besitzen. Er identifiziert sich mit der Idee,
aber ebenso auch die Idee mit sich selbst. Wenn er den Sieg der Idee
will, will er auch seinen eigenen Sieg." - Friedrich August Freiherr von
der Heydte, a.a.O.
* * * * *
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Neben der weltanschaulichen Rüstung als Teil der psychologischen
Rüstung des Werwolfs steht das militärische Wissen, das für uns not-
wendig ist. Dabei kommt es nicht in erster Linie auf ein exaktes Exer-
zierreglement an, sondern auf die Beherrschung der verfügbaren Waf-
fen- und Waffensysteme, sowie vor allem auch auf den Kampfwert der
betreffenden Kampfgenossen.
Für den Werwolf historischer Prägung sahen die Winke für Jagdein-
heiten folgende Ausbildungsgrundsätze vor:
"Gute infanteristische Ausbildung ist für den Jäger (im Sinne von
Werwolf; d.V.) von großem Nutzen. Wo sie fehlt, sind ihre wichtigsten
Zweige nachzuholen: Waffenausbildung, Schießausbildung, Gelände-
und Gefechtsausbildung, Nahkampf mit und ohne Waffe, Panzernahbe-
kämpfung, ferner Jagdgruppen-, Jagdzug- und Streifkorpsausbildung.
Pionierausbildung ist soweit nötig, daß der Jäger über die im Klein-
krieg verwendbaren Kenntnisse im Sperr- und Sprengdienst verfügt.
Ein möglichst großer Teil der Jäger ist auf dem Sondergebiet der Zer-
störtechnik auszubilden.
Unentbehrlich ist eine praktische Unterweisung in erster Hilfe bei
Verwundung, Unfall und Erkrankung.
Rege Ausbildung zwischen den Einsätzen hat Fehler auszumerzen
und hebt den Kampfweit der Jagdeinheit.
Für die gesamte Ausbildung gelten die Grundsätze: Alle Zweige sind
den besonderen Anforderungen des Kleinkrieges, dem Leben im Freien
und dem Überwiegen der Nachteinsätze, anzupassen. Alles Unnötige
ist wegzulassen, Wichtiges häufig zu wiederholen. Förderung von Be-
weglichkeit, Anpassungsfähigkeit, Erfindungslust und Jägerinstinkt ist
wichtiger als Drill. Jedes Schema ist zu meiden."
Hier wird bewußt mehr Wert auf die Herausstellung von Grundsätzen
der Werwolfausbildung gelegt, Detailkenntnisse zu vermitteln ist nicht
Aufgabe dieser Abhandlung. Die zu diesem Thema einschlägigen
Schriften dürften den meisten Kameraden des Verteilerkreises dieser
Schrift fernerhin bekannt sein.
Der diesen Anforderungen adäquate Kader muß in der Zeit vor dem
eigentlichen Werwolfkampf ein möglichst engmaschiges Netz über das
in Frage kommende Kampfgebiet ziehen: an allen strategisch wich-
tigen Orten muß ein Stützpunkt oder wenigstens ein Vertrauensmann
seinen Sitz haben, der für die allmählich entstehenden Aktionsgruppen
Ansprechpartner und Anlaufpunkt sein muß. Dieses Netzwerk
"Werwolf als Basis unserer Guerilla ist revolutionsstrategisch über alle
Maßen wichtig, dessen Fehlen oder fehlerhafte Organisation einerseits
erfolgsgefährdend sein würde. Desweiteren muß der Werwolfstab der
Organisationsleitung die kämpfenden Einheiten über das Netzwerk
"Werwolf direkt und indirekt führen. Andererseits folgt daraus, daß
Aktionsgruppen nur in Gegenden mit Anlaufpunkten sinnvoll und
erfolgreich zu operieren vermögen. Die Anlaufpunkte sind im weiteren
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für den Nachschub der Aktionsgruppen an Material aller Art und für
die Zuführung neuer Kämpfer verantwortlich.
Das Operationsgebiet der Einsatzgruppen wird im Vorfeld jeglicher
Einsätze in ein allgemein geheimzuhaltendes Raster eingeteilt. Ein
besonderer (laufend sich ändernder) Code kennzeichnet die Plan-
quadrate, in denen Anlaufpunkte und Ziele bestehen, bzw. wo das noch
aussteht. Das gibt den Einsatzgruppenleitern über ihre Durchmarsch-
und letztlichen Einsatzräume Anschluß.
"Mögen wir inhuman sein! Aber wenn wir Deutschland retten, haben
wir die größte Tat der Welt vollbracht. Mögen wir Unrecht tun! Aber
wenn wir Deutschland retten, haben wir das größte Unrecht der Welt
wieder beseitigt. Mögen wir unsittlich sein! Aber wenn unser Volk
gerettet wird, haben wir der Sittlichkeit wieder Bahn gebrochen!" -
Adolf Hitler am 20.4.1923 in München
* * * * *
"Der Gewalt des verdeckten Kampfes tritt.... nicht an die Stelle der
angelaufenen Vorbereitungen, von der bisher die Rede war; er tritt
vielmehr zu ihr hinzu. Terror, Sabotage, Exekutionen und Überfälle
bedeuten nicht das Ende der Konspiration, der Unterwanderung und der
Rüstung, deren Beginn jeweils in der Vorbereitungsphase liegt. In der
Phase des verdeckten Kampfes werden alle Aktionen der Vorberei-
tungsphase wenn möglich noch intensiver fortgesetzt. Die Guerilleros
suchen im verdeckten Kampf für ihre Sache neue Gefolgschaft zu ge-
winnen; in der sogenannten 'bewaffneten Propaganda' soll die schok-
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kierende Wirkung des Gewaltaktes für die Guerilleros ins Positive
gewendet und entsprechend genutzt werden. Die Guerilleros trachten
schließlich danach, auf Grund der Erfahrungen des verdeckten Kampfes
Organisation und Ausbildung der Aktionsgruppen zu vervollkommen und
ihre Ausrüstung mit Material, das sie im verdeckten Kampf erbeuten, zu
verbessern. - Friedrich August Freiherr von der Heydte, a.a.O.
* * * * *
"In so heillosen Zeiten muß man sich mit Eingeweiden von Eisen
und mit einem ehernen Herzen versehen, um alle Empfindsamkeit
loszuwerden. Jetzt ist die Zeit zum Stoizismus." • Friedrich der Große
am 19. Juli 1757 an den Marquis d' Argens
* * * * *
Wenn als Ziele des Werwolfs in dieser Phase des verdeckten Kamp-
fes die moralische und materielle Schädigung des demokratischen
Staates genauso genannt wurden wie der Versuch der Trennung von
Volk und herrschendem System, dann ergeben sich daraus auch
zwangsläufig die Kampfmittel, die diesem Zweck entsprechen. Mate-
rieller Schaden entsteht durch Sabotageakte jeder Art, der moralische
Schaden geht damit einher, und wird durch Attentate, Überfälle und
was im Arsenal des Kleinkriegs desweiteren vorhanden ist noch erheb-
lich gesteigert. Die schon erörterte psychologische Isolierung des
Systems ist darüberhinaus mit allen Aktionen und Einsätzen des Wer-
wolfs ursächlich verbunden. Dieses psychologische und propagandi-
stische Moment ist immer gegeben, bei jedem Schuß, jeder Detonation
und jeder Geiselnahme. Die genannten drei Ausprägungen der System-
beeinträchügung lassen sich nicht voneinander trennen: sie treten bei
jedem Einsatz unserer Aktionsgruppen auf, Unterschiede bestehen
lediglich in ihrer jeweiligen Intensität, also ob eventuell der materielle
Schaden bei einer Aktion gegenüber der moralischen Beeinträchtigung
Überwiegt oder, umgekehrt, unterliegt. Die psychologische Isolierung
des Systems wird immer auftreten, ob in stärkerem oder schwächerem
Ausmaß. Dieses festzustellen ist Aufgabe der folgenden Aufstellung
der Mittel des verdeckten Kampfes:
Es wird hier grundsätzlich unterschieden in moralische und mate-
rielle Beeinträchtigung des Gegners. Eine Unterscheidung etwa in
gewaltsam oder gewaltlos wäre vollkommen sinnlos, weil sie erstens
nicht exakt auf die genannten Ziele des verdeckten Kampfes abge-
stimmt wäre, und es sich zweitens um die an dieser Stelle nicht notwen-
dig zu beantwortende philosophische Frage handeln würde, wie denn
der Begriff der Gewalt überhaupt zu definieren sei. Es bleibt weiterhin
festzuhalten, daß mit dieser Unterscheidung dem oben gesagten nicht
widersprochen wird: keine Schädigung des Feindes in einer Ausprä-
gung kann ohne die andere auftreten. Wenn diese Weise der Darstel-
lung gewählt wurde, dann deshalb, um den jeweils vorwiegenden
Charakter jeder Aktion zur Darstellung zu bringen.
* * * * *
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1. Die Kampfmittel zur materiellen
Schädigung des Gegners
1.1. Sabotage
Die Sabotage steht im Mittelpunkt des verdeckten Kampfes. Sie stellt
das kämpferische Mittel dar, das im Vergleich mit allen anderen
Kampfmitteln den mit Abstand größten materiellen Schaden verur-
sachen kann. In diesem, und nur in diesem Fall ist es zweckmäßig,
zwischen gewaltlos und gewaltsam zu differenzieren:
Die weitaus größte Rolle spielt die gewaltlose Sabotage. Der Verwal-
tungsapparat des modernen Industriestaates beispielsweise ist ein
höchst anfälliger Mechanismus: kleine Funktionsstörungen können,
wenn sie gleichzeitig und an vielen Stellen auftreten, einen beträcht-
lichen Schaden verursachen. Der Beamtenapparat wird durch Anfragen,
Beschwerden, Klagen usw. ständig in hektische Betriebsamkeit ver-
setzt, hier muß, wo, wie und wann auch immer, "Sand ins Getriebe
gestreut werden". Dazu zählen auch Einschüchterungsversuche an
Beamten und anderen Handlangern des Systems. Sie können und sollen
nach Möglichkeit in einer ihnen würdigen und angemessenen Art und
Weise auf der psychologischen Ebene bedroht und verängstigt werden.
Die Mittel dazu sind vielfältig, die Phantasie unserer Kämpfer ist hier
gefragt! Im Umgang mit diesem System besitzt die Subversion höchste
Priorität. Keine Unterstützung dem demokratischen Staat, außer sie
nutzt nicht ihm, sondern uns (wobei diese "Unterstützung" wiederum
mit der Subversion gleichzusetzen wäre.) Es ist überflüssig zu bemer-
ken, welch eine große moralische Schwächung des herrschenden
Systems mit einer umfangreichen und präzisen Subversion zu erreichen
ist. Die (gewaltlose) Sabotage ist somit die Fortsetzung der subversiven
Propaganda mit anderen Mitteln.
* * * * *
Die rein militärische Seite der Sabotage ist in den Winken für
Jagdeinheiten (a.a.O.) zwar nicht unbedingt in allen Punkten
aktuell,
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trotzdem aber treffend beschrieben:
"Zerstöruntemehmen:
Zerstörunternehmen haben im Kleinkrieg, und zwar besonders im
Abschnitt seiner Einleitung, eine vorgeordnete Bedeutung.
Sie richten sich gegen Ziele im Rücken des Feindes:
a) Nachschub der feindlichen Angriffsspitzen: Treibstoff, Munition,
Gerät, Instandsetzungsdienste;
b) Eisenbahnanlagen: Strecken, Eisenbahnbrücken, Bahnhöfe, Stell
werke, Drehscheiben, Weichen, Signalmittel, Parks, Reparaturwerk
stätten;
c) Straßenbrücken an Nachschubstraßen;
d) Transportmittel: Lastkraftwagen, Personenkraftwagen, Anhänger,
Schlepper, Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Flugzeuge, bespannte Fahr
zeuge;
e) Luftverkehr Flugplätze, Landeplätze, Flugzeughallen;
0 Ölleitungen, Treibstofflager, Tankwagen, Tankstellen;
g) Munitions- und Verpflegungslager; Zeugämter;
n) Nachrichtenverbindungen: Telegraphen- und Fernsprechleitungen
und -Stationen, Funkstellen und Funkanlagen;
i) Anlagen an Wasserstraßen; Schleusen, Hebewerke;
j) Elektrizitätswerke, Gas- und Wasserwerke, Talsperren;
k) Bergwerke und Industrieanlagen aller Art.
Ihre Durchführung erfolgt durch Sprengung oder Brandlegung, im
Notfall auch durch behelfsmäßige mechanische Mittel. Gründliche
Ausbildung an den zu verwendenden Zerstörmitteln ist Vorbedingung
des Erfolgs. Techbüchern zu entnehmen.
Die taktische Anlage und Durchführung von Zerstörunternehmen
erfordert Umsicht, List und Findigkeit
Bei der Vorbereitung zu einem Unternehmen muß überlegt werden:
a) welches die verwundbarste Stelle der Anlage ist;
b) welcher lebenswichtige Teil der Anlage vernichtet werden
kann
und auf welche Art und Weise - durch Feuerüberfall, Sprengung oder
Inbrandsetzung - und welche Mittel und Kräfte dazu erforderlich sind;
c)zu welcher Tageszeit der Überfall auszuführen ist - am Tage, bei
Nacht- oder bei Tagesanbruch;
d) welche Zeichen für den Beginn und das Ende des Angriffs auf die
feindliche Anlage zu verabreden sind;
e) welches die besten Wege für Annäherung und Absetzen sind und
wo der Sammelpunkt nach Abschluß des Unternehmens sein soll.
Das Überraschungsmoment ist die Hauptbedingung für den Erfolg.
Strengste Geheimhaltung der Vorbereitung ist deshalb notwendig. Vor
dem Überfall selbst werden die von der feindlichen Anlage nach außen
führenden Drahtverbindungen unterbrochen.
Klare Verteilung der Zerstöraufgaben und der Sicherungs- bzw.
Kampfaufgaben ist selbst im kleinen Rahmen unbedingt nötig.
Ein Sicherungstrupp sichert, schützt oder warnt vor Überraschung,
ein Zerstörtrupp vernichtet das Objekt. Jeden Kampf haben kleine Ein-
heiten zu vermeiden."
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* * * * *
1.2. Enteignungen
Wie im vorigen schon dargelegt, wird insbesondere in der Vorberei-
tungsphase des Kleinkriegs eine grössere Anzahl diverser Enteignun-
gen vorzunehmen erforderlich sein. In der Mehrzahl handelt es sich
dabei um Banküberfälle etc., die den Einsatzgruppen einen gewissen
finanziellen Spielraum zu verschaffen haben. Auch "Besorgungs-
aktionen" von Waffen, Sprengstoff und anderem Gerät fallen unter dem
Begriff der Enteignung. (Siehe auch Pkt. 3)
* * * * *
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* * * * *
2.2. Geiselnahmen
Die Entführung ist im revolutionären Kleinkrieg mit der Geiselnahme
gleichzusetzen, deren Zweck darin besteht, den Gegner zu irgend-
welchem Verhalten zu zwingen. Dieses Verhalten kann die Erpressung
von Lösegeld sein, die Freilassung inhaftierter Kameraden und Kampf-
genossen, oder die Einstellung irgendeiner politischen Maßnahme des
herrschenden Systems.
Als Gegenstück zur Geiselnahme kann die direkte tatkräftigte Gefan-
genenbefreiung angesehen werden, im Gegensatz zur indirekten Frei-
pressungsaktion mittels Entführung.
Wir lassen an dieser Stelle wiederum Carlos Marighella zu Wort
kommen (einer eigenen Wertung bedarf es nicht, da sie wie bei den
anderen hier erläuterten Kampfmitteln zu "hundert" Definitionen nur
mehr die "hundertunderste" hinzufügen würde):
"Entfuhrung bedeutet einen Polizeiagenten, US-Spion, politische
Persönlichkeiten oder notorische und gefährliche Feinde der Revolu-
tionsbewegung gefangen zu nehmen und an einem geheimen Punkt
festzuhalten. Entführte werden zum Austausch oder zur Befreiung
eingekerkerter revolutionärer Genossen benutzt, oder um Folterungen
in den Kellern der Militärdiktatur zu stoppen. Die Entführung von
berühmten Persönlichkeiten, wie Künstlern, Sportlern, Professoren etc.,
die aber nachweisbar kein politisches Interesse haben, können eine
nützliche Form der Propaganda für die revolutionären und patriotischen
Prinzipien der Stadtguerillas sein. Diese Art Entführung muß aber gut
vorbedacht sein und sie muß so besorgt durchgeführt werden, daß die
Bevölkerung dazu ja sagt."
* * * * *
"Überfall:
Beim Überfall kann durch volle Ausnutzung des Überraschungsmo-
mentes auch ein zahlenmäßig und an Waffen stärkerer Feind nieder-
gerungen und vernichtet werden. Mißlingt jedoch der Überfall, so endet
das Unternehmen oft mit schweren Verlusten; bei großer zahlenmäßi-
ger Überlegenheit und taktisch richtigem Verhalten des Feindes kann es
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zur Vernichtung der Jagdeinheit führen.
Der Entschluß zum Überfall auf einen starken Gegner, z.B. einen
Stützpunkt, eine feindbesetzte Ortschaft, ein Stabsquartier, einen Flug-
platz, ein Lager, einen Bahnhof soll daher reichlich erwogen werden.
Alle Umstände sind dabei zu prüfen. Zuverlässige Absetzmöglichkeiten
im Falle des Mißlingen sind Vorbedingung.
Nur ein Führer mit sehr guter taktischer Schulung wird den Überfall
auf ein gut verteidigtes Großobjekt planen und durchführen können.
Ziele sind improvisierte Überfälle bei sich bietender günstiger Gelegen-
heit. Auch kleine Jagdgruppen können dabei gute Überraschungser-
folge erzielen. Gewandte Ausnutzung derartiger Gelegenheiten ent-
spricht den Gesetzen der Kleinkriegführung, denn sie bieten bei gerin-
gem Einsatz große Erfolgsmöglichkeiten.
Der Überfall auf ein gesichertes, leicht zu verteidigendes Großobjekt,
z.B. eine feindbesetzte Ortschaft, erfordert dagegen neben sorgfältiger
Planung auch einen entsprechenden Kräfteeinsatz, der nur größeren
Jagdeinheiten möglich ist (s.a. Pkt. 2.4; d.V.).
Sein Ziel ist die Vernichtung wichtiger Feindeinrichtungen, die dort
untergebracht sind, z.B. Elektrizitätswerke, Treibstofflager, Stäbe usw..
Gründliche Aufklärung und Erkundung muß der Planung des Über-
falles vorausgehen.
Festzustellen sind Stärke, Art, Bewaffnung und Verteilung der Besat-
zung, Sicherungs- und Verteidigungsanweisungen, Verteidigungsan-
lagen, Sperren, Nachrichtenverbindungen mit Nachbarorten, unmittel-
bare Sicherung der eigentlichen Angriffsziele.
Gleichzeitig ist genaue Erkundung der Annäherungs- und Absetz-
möglichkeiten und des Zustandes der Häuser und Straßen von Wert;
die Ergebnisse sind in einer Skizze niederzulegen.
Die Aufklärung und Beobachtung muß sich auf einen längeren Zeit-
raum erstrecken, um eine gewisse Vertrautheit mit den Gewohnheiten
des Feindes zu erzielen. Die Mithilfe von Einwohnern ist dabei unbe-
dingt nötig.
Nach den Ergebnissen der Aufklärung und Erkundung ist der Kampf-
plan aufzustellen, der hauptsächlich folgende Angaben enthalten muß:
a) Bereitstellung der Kräfte, Kampfmittel, Geräte;
b) Gliederung nach Angriffs-, Abschirm-, Zerstör- und Eingreif
truppen;
c) Zuweisung der Angriffs- und Zerstörziele, Anweisung für die Ab
schirm- und Eingreiftruppen;
• d) Unterstützung seitens der Einwohner bzw. eingeschleuster Jäger,
e) Anmarsch und Annährung;
0 Angriffszeit (gegebenenfalls Angriffszeichen), Parole, Erkennungs-
zeichen;
g) Befehl zum Absetzen; Nah- und Femsammelpunkte;
h) Aufenthalt des Führers beim Angriff.
Der Überfall muß Überraschend erfolgen. Ist das Überraschungsmo-
ment vor Beginn des Unternehmens durch ungünstigen Zufall verloren
gegangen, so muß das Unternehmen abgebrochen werden.
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Die Durchführung erfordert rücksichtslose Kühnheit,
kraftvollen Schwung und wendig improvisierte Zerschlagung
überraschend einsetzender Abwehrversuche; mit Überraschungen
durch den Verteidiger ist beim Überfall auf Großobjekte auch nach
sorgfältiger Aufklärung doch immer zu rechnen.
Das erste, wichtigste Ziel ist die möglichst gleichzeitige Vernichtung
aller Sicherungen; es wird am besten erreicht durch Jäger, die sich
schon lange vor dem Überfall in die Ortschaft eingeschlichen haben
und zu einem verabredeten Zeitpunkt oder auf Zeichen die Wachen und
Posten überfallen. Gleichzeitig werden alle nach außen führenden
Drahtleitungen durchschnitten.
Zweite Aufgabe ist die Inbesitznahme der wichtigsten Schlüssel-
punkte, ehe sie der alarmierte Verteidiger besetzen kann, und gleich-
zeitig der Überfall auf die Unterkünfte, deren Besatzung vernichtet
oder zuverlässig abgeriegelt werden muß.
Die wichtigsten Regeln des Straßenkampfes sind dabei zu beachten:
Niederhaltung der Widerstandsnester des Verteidigers durch Ma-
schinen- und Steilfeuerwaffen; Vermeidung der Plätze und der Straßen-
mitte; Ausnützung jeder Deckung, die Hauseingänge, Ecken, Vorsprün-
ge, Säulen bieten; Ausräucherung zäh verteidigter Häuser mit Hand-
granaten, notfalls Sprengung; Inbrandsetzung von Häuserblocks.
Erst nach geglückter Lähmung des Verteidigers können die geplanten
Zerstörungen durchgeführt werden. Unerwartet auftauchende Störun-
gen sind dabei durch bereitgehaltene Eingreifeinheiten auszuschalten.
Unablässige Aufklärung während der Durchführung des Handstreiches
darf nicht versäumt werden. Gegen Nachbarorte sind Sicherungen
vorzuschieben. Straßen, auf denen heranrollende Verstärkungen zu
erwarten sind, werden durch Sperrungen abgeriegelt.
Nach Durchführung der dem Überfall zugrundeliegenden Absichten
setzen sich auf verabredetes Zeichen die Gruppen in befohlender Rei-
henfolge ab. Die zurückgehaltenen Eingreiftruppen decken das Loslö-
sen und Absetzen vom Feind.
Überfälle auf schwächer gesicherte Orte, Bahnhöfe, Lager und außer-
halb der Ortssicherung gelegene Versorgungs- und Industrieanlagen
können von kleinen Jagdeinheiten durchgeführt werden. Sie sind nach
denselben taktischen Grundsätzen anzulegen, wie sie bei Unternehmen
gegen eine stark gesicherte Ortschaft gültig sind, versprechen jedoch
leichteren Erfolg."
Werwotf' Winke für Jagdeinheiten, a.a.O.
Die hier aufgezählten Kampfmittel wurden nur querschnittsmäßig zur
Darstellung gebracht. Nicht eine exakte militärische und technische
Anweisung soll gegeben werden, sondern eine knappe Übersicht. Die
Beispiele könnten in ihrer Gesamtheit durchaus vermehrt, und in den
Einzelheiten genauer beschrieben werden. Das, um das nochmal zu
bemerken, ist Aufgabe von Dienstvorschriften und -anweisungen. Wir
stellen hier einen Teil unserer Waffen vor, wie man sie handhabt, steht
wortwörtlich auf einem anderen Blatt bzw. anderen Blättern.
Das Ende der Phase des verdeckten Kampfes ist identisch mit dem
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Einleiten des eigentlichen revolutionären Moments des Umsturzes. Die
Bewegung wind mit Hilfe des Werwolfs dann ihren weiteren Weg sieg-
reich beschreiten, sofern alle Bedingungen dafür erfüllt sind.
* * * * *
"Die Begegung der Guerilla mit ihren Gegner gleicht in dieser Phase
der des Eisbergs mit einem Schiff. Der größere Teil des Eisbergs bleibt
unter dem Meeresspiegel verborgen; sichtbar ist nur ein kleiner Teil.
Der verdeckte Kampf wird unter der Oberfläche in für den Gegner
unsichtbaren Tiefen, der offene Kampf hingegen in dem auch für den
Gegner sichtbaren Raum geführt." - Friedrich August Freiherr von der
Heydte, a.a.O.
* * * * *
Das Gefecht ist die zentrale Aktion des offenen Kampfes im revo-
lutionären Kleinkrieg.
Clausewitz definiert es wir folgt:
"Das Gefecht ist die eigentliche kriegerische Tätigkeit, alles übrige ist
nur Träger derselben. Werfen wir also auf seine Natur einen aufmerk-
samen Blick.
Gefecht ist Kampf, und in diesem ist die Vernichtung oder Überwin-
dung des Gegners der Zweck; der Gegner im einzelnen Gefecht aber ist
die Streitkraft, welche uns entgegensteht..
Was ist die Überwindung des Gegners? Immer nur die Vernichtung
seiner Streitkraft sei es durch Tod oder Wunden oder auf was für eine
andere Art, sei es ganz und gar oder nur in einem solchen Maße, daß er
den Kampf nicht mehr fortsetzen will. Wir können also, solange wir
von allen besonderen Zwecken der Gefechte absehen, die gänzliche
oder teilweise Vernichtung des Gegners als den einzigen Zweck aller
Gefechte betrachten...
Was ist nun unter Vernichtung der feindlichen Streitkraft zu verste-
hen? Eine Verminderung derselben, die verhältnismäßig größer ist als
die unserer eigenen...
Jedes Gefecht ist also die blutige und zerstörende Ausgleichung der
Kräfte, der physischen und moralischen. Wer am Schluß die größte
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Summe von beiden Übrig hat, ist der Sieger."
Glaube niemand, Clausewitz sei nicht mehr aktuell. Ob 1830 oder
1991, der Sinn seiner Worte bleibt für alle Zeit gültig, auch wenn sich
die Formen des Krieges gewandelt haben. Adolf Hitler am 9.11.1934 in
München:
"Ihr alle habt nicht Clausewitz gelesen oder, wenn ihr ihn gelesen
habt, nicht begriffen, ihn anzuwenden auf die Gegenwart. Clausewitz
schreibt, daß selbst nach einem heroischen Zusammenbruch noch
immer ein Wiederaufbau möglich ist. Nur die Feiglinge geben sich
selbst auf, und das wirkt und pflanzt sich fort wie ein schleichender
Gifttropfen. Und da wächst die Erkenntnis, daß es immer noch besser
ist, wenn notwendig, ein Ende mit Schrecken auf sich zu nehmen, als
einen Schrecken ohne Ende zu ertragen."
Das Ziel der Kampfhandlungen ist über die Wehrlosmachung des
Gegners dessen Vernichtung mittels Gefechtshandlungen, auf deren
konkrete Form später eingegangen wird. Wehrlos machen wir ihn dann,
wenn wir zunächst seine innere Ordnung zerschlagen. (Siehe sinnge-
mäß Clausewitz: "Wenn eine gewisse künstliche Ordnung und Zusam-
menfügung des Heeres...die Hauptbedingung ist, unter welcher die
Tapferkeit des Heeres sich den Sieg erringen kann, so ist die Zerstö-
rung dieser Ordnung die Entscheidung." Man ersetze für unsere Fall
den Begriff des Heeres mit dem des herrschenden Systems, dann wird
klar, daß bei einer möglichst umfangreichen Unterminierung der
inneren Ordnung, der "inneren Sicherheit", ein langfristiger Bestand
dieses Systems nicht mehr gewährleistet werden kann.) Das ist die
Hauptaufgabe der kämpfenden bewaffneten Einheiten in der Phase des
offenen revolutionären Krieges, wobei alle Maßnahmen der Vorberei-
tungsphase des Kleinkriegs und des verdeckten Kampfes hier ihre letzte
und größte Steigerung erfahren. Die feindliche Ordnung muß mit allen
Mitteln zu zerstören versucht werden, um letztlich den gegnerischen
Apparat sinngemäß "den Flammen zu Übergeben". Ist das geschehen,
kann der eigene Apparat an die Stelle des alten gesetzt werden. Ge -
meinsam mit allen weiteren revolutionären Maßnahmen wäre die
Machtergreifung damit vollzogen.
Im verdeckten Kampf war es eine der Hauptaufgaben der Bewegung,
das System von unserem Volk zu trennen, es galt, die demokratische
Führungsclique zu isolieren, mit Hilfe der Gefechtshandlungen muß
diese psychologische Isolierung direkt in die völlige Vernichtung des
Systems münden. Das sind Ablauf und Aufgabe der kämpfenden natio-
nalsozialistischen Bewegung in der Kleinkriegsphase des offenen
Kampfes. Wann das allerdings geschehen wird, kann zum jetzigen Zeit-
punkt nicht vorausgesagt werden, auch ist es unmöglich, schon heute
genauestens festzulegen, wo das System zu gegebener Zeit tatsächlich
so geschwächt sein wird, und wie wir es dann endgültig zerschlagen
können. An dieser Stelle werden lediglich grundsätzliche Erwägungen
dargelegt, die Bestandteil der Überlegungen über eine konkrete Stra-
tegie in noch Ungewisser Zukunft sein können. Spekulationen jedweder
Art wären hier absolut fehl am Platze. Aus diesem Grund wird die
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folgende Schilderung über den offenen Kampf eher umrißartig und
fiktiv als konkret und sich unbedingt in jedem Punkt realisierbar ver-
stehend sein. Der Themenkreis des Werwolfs mutet an mancher Stelle
recht utopisch und abenteuerlich an. In der Tat: sollte er wirklich einge-
setzt werden, wird das erst nach Jahren des vorrevolutionären mehr
oder minder gewaltlosen Kampfes der Fall sein.
Eine konkrete Planung stellt sich dem Leser hier nicht dar, möglich
ist auch, daß die Geschichte diese Theorie überholt. Das wäre nicht zu
bedauern, wenn die Revolution trotzdem initiiert werden kann.
Werden wir es jemals schaffen, unser Ziel zu erreichen, auch wenn
diese Theorie tatsächlich richtig und anwendbar sein sollte? Es mag
alles das Ergebnis rein logischer Überlegungen sein, aber wo in der
Politik spielt Logik schon eine überordnete Rolle, und muß nicht auch
die menschliche Unzulänglichkeit mit einbezogen werden? Diese
Fragen müssen beantwortet werden. Aber können wir das nach
menschlichem Ermessen überhaupt? Vielleicht ist dies alles nur ein
Traum, trotzdem aber darf man uns nicht mit Aufstandsträumern oder
Herostraten verwechseln.
* * * * *
"Ja, es ist Wolfszeit, böse, tötende Wolfszeit. Wir tun es nicht gerne,
aber wir müssen, müssen es tun für unsere Menschen dahinten in den
warmen Stuben in Deutschland." - Herbert Volck, Rebellen um Ehre
* * * * *
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Grundsätzlich gilt hier wie Überall, daß der Werwolf nur dann eine
wirklich ernsthafte Chance hat, das Judensystem zu zerschlagen, wenn
seine Kämpfer innerlich gefestigter sind als die Vertreter des demokra-
tischen Staates, wenn sie also einen stärkeren Willen verkörpern, und
nicht eher nachzugeben bereit sind, bis auch die letzte Bastion des
Feindes geschleift wurde und dem Erdboden gleichgemacht ist. Auf der
anderen Seite kommt die diesem inneren Wesen entsprechende Schu-
lung und Ausbildung hinzu, die uns befähigt, unsere Kraft auch an der
richtigen Stelle einzusetzen. Hier verdeutlicht sich wieder, daß Wille
und Macht die entscheidenden Siegesfaktoren bleiben werden.
Wir müssen uns als diesem Staat in jeder Hinsicht politisch und mili-
tärisch überlegen erweisen, dann wird dessen Vernichtung nicht mehr
fern sein.
* * * * *
An dieser Stelle endete der II. Band der Bewegung in Waffen. Er soll
ausklingen mit den Worten unseres Führers aus seiner großen Rede vor
dem Großdeutschen Reichstag am 1. September 1939. Sie sind uns ein
Appell, sie sind uns Mahnung und sie sind uns Forderung, den Kampf
in seinem Sinne weiterzufuhren, bis unser der Sieg ist:
"Als Nationalsozialist und als deutscher Soldat gehe ich in diesen
Kampf mit einem starken Herzen hinein. Mein ganzes Leben war nichts
anderes als ein einziger Kampf für mein Volk, für seine Wiederaufer-
stehung, für Deutschland. Über diesem Kampf stand immer nur ein
Bekenntnis des Glaubens an dieses Volk. Ein Wort habe ich nie ken-
nengelernt, es heißt: Kapitulation.
Wenn irgendjemand aber glaubt, daß wir vielleicht einer schweren
Zeit entgegen gehen, dann möchte ich ihn bitten, zu bedenken, daß
einst ein preußischer König mit einem lächerlich kleinen Staat einer der
größten Koalitionen gegenübertrat und in drei Kämpfen am Ende doch
erfolgreich bestand, weil er jenes gläubige starke Herz besaß, das auch
wir in dieser Zeit benötigen....
So wie ich selber bereit bin, jederzeit mein Leben einzusetzen - jeder
kann es mir nehmen - für mein Volk und für Deutschland, so verlange
ich dasselbe auch von jenem anderen. Wer aber glaubt, sich diesem
nationalen Gebot, sei es direkt oder indirekt, widersetzen zu kennen,
der fällt! Verräter haben nichts zu erwarten als den Tod!
Wir alle bekennen uns damit nur zu unserem alten Grundsatz:
Es ist ganzlich unwichtig, ob wir leben, aber notwendig ist es, daß
unser Volk lebt!...
Das Opfer, das von uns verlangt wird, ist nicht größer als das Opfer,
das zahlreiche Generationen gebracht haben. Alle die Männer, die vor
uns für Deutschland antreten mußten den bittersten und schwersten
Weg, haben nichts anderes geopfert und geleistet, als was wir auch zu
leisten haben. Ihr Opfer war kein billigeres und kein schmerzenloseres
und damit kein leichteres, als das Opfer sein würde, das von uns ver-
langt wird. ...
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Wenn wir diese Gemeinschaft bilden, eng verschworen, zu allem
entschlossen, niemals gewillt, zu kapitulieren, dann wird unser Wille
jeder Not Herr werden.
Und ich möchte schließen mit dem Bekenntnis, das ich einst aus-
sprach, als ich den Kampf um die Macht im Reich begann. Damals
sagte ich, wenn unser Wille so stark ist, daß keine Not ihn mehr zu
zwingen vermag, dann wird unser Wille und unser deutscher Stahl auch
die Not meistern.
Deutschland Sieg Heil!" - Adolf Hitler
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