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Schlacht an der Katzbach

Die Schlacht an der Katzbach fand am 26.


Schlacht an der Katzbach
August 1813 während der Befreiungskriege in
Schlesien südlich von Liegnitz nahe der Teil von: Befreiungskriege
Einmündung der Wütenden Neiße in die Katzbach
statt.[1]

Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Schlachtverlauf
Ergebnisse
Sonstiges
Datum 26. August 1813
Literatur Ort östlich der
Einzelnachweise Einmündung der
Wütenden Neiße in
die Katzbach
Vorgeschichte Ausgang Preußisch-russischer
Sieg
Die Schlesische Armee war eine der drei Armeen Konfliktparteien
der Alliierten im Sechsten Koalitionskrieg (1813
bis 1815) der Befreiungskriege gegen Napoleon Frankreich Preußen
Bonaparte und mit einer Truppenstärke von rund Russland
100.000 Mann deren kleinste. Sie stand unter dem
Oberbefehl Gebhard Leberecht von Blüchers und Befehlshaber
bestand neben dem I. preußischen Armeekorps
unter Ludwig Yorck von Wartenburg wesentlich Jacques Gebhard von
aus den russischen Korps unter Alexandre MacDonald Blücher
Andrault de Langeron und unter Fabian Gottlieb
von der Osten-Sacken. Nach dem Trachenberger Truppenstärke
Kriegsplan war die Schlesische Armee die kleinste
der drei Armeen und sollte im Bedarfsfall 102.000 Mann 105.400 Mann
entweder der Nordarmee oder der Böhmischen
Armee beistehen, aber eigene Angriffe vermeiden. Verluste
Da sie überwiegend aus Armeekorps der Russen
bestand, die Blücher den Ehrennamen „Marschall 30.000 Tote, 4.000 Tote und
Vorwärts“ verliehen hatten, konnte Blücher vom Verwundete und Verwundete
russischen Oberbefehlshaber Barclay de Tolly das Gefangene
stillschweigende Einverständnis erhalten, bei
günstiger Gelegenheit dennoch anzugreifen.
Entsprechend dem Trachenberger Kriegsplan wie Schlachten der Befreiungskriege (1813–1815)
auch aus eigener Überzeugung war Blücher vor
der französischen Übermacht zurückgewichen, die Frühjahrsfeldzug 1813
Napoleon selbst Mitte August bei Wiedereröffnung Lüneburg – Möckern – Halle – Großgörschen –
der Feindseligkeiten gegen ihn heranführte, als er Gersdorf – Bautzen – Reichenbach – Nettelnburg
am 20. August am Bober auf sie traf und hatte sich – Haynau – Luckau
zunächst bis hinter die Katzbach zurückgezogen.

Die französische Hauptmacht kehrte jedoch am Herbstfeldzug 1813


23. August unter Napoléon nach Sachsen zurück, Großbeeren – Katzbach – Dresden – Hagelberg –
um sich dort der Hauptmacht der Verbündeten zu Kulm – Dennewitz – Göhrde – Altenburg –
stellen (siehe Schlacht um Dresden). Die übrigen Wittenberg – Wartenburg – Liebertwolkwitz –
etwa 100.000 Mann bildeten die Armee des Leipzig – Torgau – Hanau – Hochheim – Danzig
französischen Marschalls MacDonald und rückten
am 25. August weiter vor. Am folgenden Tage
sollte die Katzbach überschritten und Jauer erreicht Winterfeldzug 1814
werden, das an der Wütenden Neiße liegt, einem Épinal – Colombey – Brienne – La Rothière –
rechten Nebenfluss der Katzbach. Nachdem Champaubert – Montmirail – Château-Thierry –
Blücher Kenntnis bekam, dass die nun mit Vauchamps – Mormant – Montereau – Bar-sur-
reduzierter Stärke vorrückenden französischen Aube – Soissons – Craonne – Laon – Reims –
Truppen nicht mehr unter direktem Befehl Arcis-sur-Aube – Fère-Champenoise – Saint-
Napoléons standen, beschloss er, sich diesen Dizier – Claye – Paris
entgegenzustellen.

Wenige Tage zuvor war die unter Charles Nicolas Sommerfeldzug von 1815
Oudinot vormarschierende „Armée de Berlin“ in Quatre-Bras – Ligny – Waterloo – Wavre – Paris
der Schlacht von Großbeeren durch die
Nordarmee zurückgeworfen worden.

Schlachtverlauf
Am 26. August begann der rechte Flügel der Schlesischen Armee unter von Sacken südlich von Liegnitz
den Feind anzugreifen. Yorcks Truppen sollten im Zentrum, Langerons auf dem linken Flügel agieren und
auf beiden Seiten der Wütenden Neiße bis zu deren Einmündung in die Katzbach vorgehen und diese
überschreiten. Die Vorhut der Truppen wurde am rechten Ufer der Katzbach und linken Ufer der Neiße
von den französischen Truppen zurückgedrängt auf ein Plateau am rechten Ufer der Neiße. Hier bezogen
Yorck und von Sacken auf Befehl Blüchers Stellung.

So mussten die nachrückenden Franzosen bei strömendem Regen über den Uferhang des eingeschnittenen
Tals der Wütenden Neiße angreifen. Um 15 Uhr begann Yorcks linker Flügel, die Brigade Hünerbein –
und zwar das Bataillon Othegraven –, den Gegenangriff und konnte die französischen Truppen
zurückwerfen.[2] Ein Gegenangriff der französischen Kavallerie konnte abgewehrt werden und der nun
folgende Angriff der russischen und preußischen Kavallerie unter Blücher zwang die Franzosen zum
Rückzug. Dabei behinderten sich die zurückweichenden und die noch vorstoßenden französischen
Truppen. In der entstandenen Verwirrung flüchteten die französischen Truppen in das Tal der Wütenden
Neiße. Durch die Regenfälle war der Nebenfluss stark angeschwollen. Viele Soldaten, die ihn durchqueren
wollten, wurden fortgerissen und ertranken, darunter der General Sibuet (1773–1813). Eine bei
Niederkrayn befindliche Notbrücke reichte für die zurückdrängenden Truppen nicht aus, so dass auch hier
viele den Tod fanden. Die Artillerie der Verbündeten rückte bis an den Rand des Hochufers vor und
beschoss von dort die französischen Truppen mit Kartätschen und Granaten. Nur der Einbruch der Nacht
und das schlechte Wetter hinderten die Verbündeten an einer energischen Verfolgung.

Ergebnisse
Die einbrechende Nacht verhinderte eine weitere Verfolgung der
französischen Truppen am 26. August. So begann erst einen Tag später die
Verfolgung der französischen Armee. Am 29. August wurde bei
Löwenberg in Schlesien die Division Pacthod zersprengt. Am 1. September
konnte die Vorhut der Verbündeten bis zur Lausitzer Neiße vordringen. Die
Franzosen verloren insgesamt bis zum 1. September 103 Kanonen und
beklagten 12.000 Tote und Verwundete sowie 18.000 Gefangene, darunter
drei Generäle: Puthod und Français van der Suden[3] in Gefangenschaft,
General Sibuet ertrunken.[4] Der Rest ihres Heeres war vollständig
demoralisiert. Die Verbündeten hatten einen Verlust von ungefähr 4000
Obelisk auf dem Damm der
Mann an Toten und Verwundeten und konnten das weitere Vorrücken der Nysa Szalona (Wütenden
Franzosen in Schlesien verhindern. Die Soldaten nannten die Schlacht erst
Neiße)
die Schlacht an der Wütenden Neiße, Blücher aber benannte sie aus
Rücksicht auf von Sacken nach der Katzbach.

Blücher selbst erhielt 1814 den Titel eines Fürsten Blücher von Wahlstatt nach dem nahen, durch die
Mongolenschlacht 1241 bekannten Dorf Wahlstatt.

Der Leutnant Kalinin und der Fähnrich Bogdanow eroberten die Adler des 146. und 148.
Infanterieregiments, die Adler des 134. und des 147. wurden in die Bober geworfen.[5]

Sonstiges
Die Redewendung „Der geht ran wie Blücher an der Katzbach!“,
mit der ein sehr energisches, entschlossenes, offensives Verhalten
umschrieben wird, bezieht sich auf diesen Sieg Blüchers.

In unmittelbarer Nähe des Schlachtfelds wurde 1817 auf der


Christianhöhe bei Bellwitzhof der Schinkel-Tabernakel von
Bellwitzhof zur Erinnerung an die Schlacht und ihre Opfer 1908 gegründetes Museum für die
errichtet. Schlacht

Auf Initiative des Brieger Kreisbauinspektors Hermann Weißstein


(1854–1924) wurde 1908 ein Katzbachschlacht-Museum in Dohnau an der Katzbach (polnisch Dunino)
gegründet, für das ein kleiner pavillonartiger Bau errichtet wurde.[6]

Bei der Wehrmacht wurde eine Infanterie-Division nach dem Ort der Schlacht benannt.

Literatur
Hermann Müller-Bohn: Blüchers Sieg an der Katzbach. (mit acht Illustrationen) In: Reclams
Universum, Moderne illustrierte Wochenschrift, 29.2 (1913), S. 1163–1168.
Frank Bauer: Katzbach 26. August 1813. (= Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege
1813–1815, Heft 11.) Potsdam 2005.
Hugo von Freytag-Loringhoven: Aufklärung und Armeeführung. Dargestellt an den
Ereignissen bei der Schlesischen Armee im Herbst 1813. Eine Studie. E. S. Mittler & Sohn,
Berlin 1900 (Digitalisat) (https://archive.org/details/aufklarungundarm00frei).
Plane der Schlachten und Treffen, welche von der preussischen Armee in den Feldzügen
der Jahre 1813, 14 und 15 geliefert worden, Band 2, (Katzbach, den Übergang bei
Wartenburg, Möckern) S.1

Einzelnachweise
1. R. Braeuner: Geschichte der preußischen Landwehr. Historische Darstellung und
Beleuchtung ihrer Vorgeschichte, Errichtung und späteren Organisation. Band 1, Berlin
1863, S. 250–259 (https://books.google.de/books?id=mlti_ZZhS4cC&pg=PA250&hl=de)
2. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg I. Die Grafschaft Ruppin Die
Ruppiner Garnison Regiment Mecklenburg-Schwerin Nr. 24, Die Schlacht an der Katzbach:
„Die Entscheidung erfolgte auf dem Plateau, auf dem York und Sacken standen […] Das
Bataillon Othegraven warf sich mit Hurra auf das einzelne, schon auf dem Plateau haltende
Bataillon und schlug es mit dem Kolben zusammen. In zehn Minuten lag alles tot am Boden.
[…] So wurde durch die Brigade Hünerbein und zwar ganz speziell durch die Bataillone von
Othegraven, von Laurens und von Zepelin die Schlacht glänzend eröffnet.“
3. Stirb in Breslau an seiner Verwundung, Vgl.: Versuch einer militärisch-historischen
Darstellung des großen Befreiungs-Krieges oder gleichzeitige Uebersicht der beiden ewig
denkwürdigen Feldzüge in den Jahren 1813 und 1814, Teil 1, S.28 (https://books.google.de/
books?id=S6OAMzS01lgC&pg=RA2-PA28); auch Louis Suden
4. Carl von Plotho, "Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814",
Teil 2, S.114 (https://books.google.de/books?id=crldAAAAcAAJ&pg=PA114)
5. Plane der Schlachten und Treffen, welche von der preussischen Armee in den Feldzügen
der Jahre 1813, 14 und 15 geliefert worden, S.39 (https://books.google.de/books?id=Lo1WA
AAAcAAJ&pg=PA39)
6. Fotografie des Katzbachschlacht-Museums (https://www.bildindex.de/document/obj2019974
5) aus dem ehemaligen Transocean-Archiv im Bestand des Bildarchivs Foto Marburg
(Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte), abgerufen am 28. Oktober 2016

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schlacht_an_der_Katzbach&oldid=236481398“

Diese Seite wurde zuletzt am 16. August 2023 um 21:52 Uhr bearbeitet.

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