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Befreiungskriege

Als Befreiungskriege oder Freiheitskriege


Befreiungskriege
werden die kriegerischen Auseinandersetzungen in
Mitteleuropa von 1813 bis 1815 zusammengefasst,
mit denen die Vorherrschaft Frankreichs unter
Napoleon Bonaparte über große Teile des
europäischen Kontinents beendet wurde. Sie
gehören zu den Koalitionskriegen und bilden als
Teile des Sechsten Koalitionskrieges ihren
Abschluss.

Gegen das Französische Kaiserreich, das sich mit


Großbritannien seit 1793 nahezu ununterbrochen
in einem weltumspannenden See- und
Kolonialkrieg befunden hatte, bildete sich im Jahr
1813 nach Napoleons Niederlage im
Russlandfeldzug von 1812 erneut eine Allianz.
Diese trugen zunächst Russland und Preußen,
später schlossen sich Schweden, Österreich und
andere Staaten an. In Deutschland entstand eine
antifranzösische und national orientierte
Publizistik, die eine Basis für den deutschen 17. März 1813 bis 30.
Datum
Mai 1814
Nationalismus im 19. und 20. Jahrhundert bildete.
Der anfänglich auch mit ideologischen Untertönen Ort Mitteleuropa
geführte Volkskrieg wurde insbesondere von Ausgang Sieg der Alliierten
Metternich in einen Krieg der Regierungen zur Folgen Abdankung von
Wiederherstellung eines Gleichgewichts der alten Napoleon
Mächte umgewandelt. Wiederherstellung der
Bourbonenmonarchie
Nach einem wechselhaften Kriegsverlauf wurde Friedensschluss Erster Pariser Frieden
Napoleon im Oktober 1813 in der Völkerschlacht Konfliktparteien
bei Leipzig geschlagen. Er musste sich über den
Rhein zurückziehen, der Rheinbund löste sich Russland Frankreich
nach dieser Niederlage auf. Mit dem Rückzug Vereinigtes Rheinbund
Napoleons endete die französische Herrschaft über Königreich Herzogtum
große Teile Deutschlands (Franzosenzeit). In der Holland Warschau
Neujahrsnacht 1813/14 drangen mit Blüchers Schweden Italien
Rheinübergang bei Kaub Preußen und Russen in Österreich Neapel
Frankreich ein. Nach mehreren Abwehrschlachten Preußen Sachsen
wurde Napoleon im März in der Schlacht bei Mecklenburg-
Arcis-sur-Aube geschlagen. Die Sieger, Russland, Schwerin
Preußen, Großbritannien und Österreich Bayern
marschierten in Paris ein, zwangen Napoleon zur Württemberg
Abdankung und restaurierten die
Königsherrschaft. Über die Neugestaltung Befehlshaber
Europas sollte der Wiener Kongress entscheiden.
Während dieser noch tagte, kehrte Napoleon im Alexander I. Napoleon Bonaparte
März 1815 von der Insel Elba zurück, übernahm Michael de Tolly Charles Augereau
eine Herrschaft der Hundert Tage, ehe er in der Levin August von Jean-Baptiste
Schlacht bei Waterloo von Großbritannien und Bennigsen Bessières
Preußen endgültig geschlagen wurde. Die Matwei Iwanowitsch Louis-Nicolas Davout
Hoffnungen auf ein geeintes Deutschland wurden Platow Jacques MacDonald
vom Wiener Kongress bei der Regelung der Georg III. Auguste de Marmont
Friedensordnung hingegen nicht erfüllt. Drei Arthur Wellesley Adolphe Mortier
Deutsche Einigungskriege folgten ein halbes Wilhelm I. Michel Ney
Jahrhundert später. Ludwig Wittgenstein Charles Nicolas
Jean Baptiste Oudinot
Bernadotte Laurent de Gouvion
Franz I. Saint-Cyr
Inhaltsverzeichnis Karl Philipp zu Nicolas Soult
Begriffsgeschichte Schwarzenberg Claude-Victor Perrin
Friedrich Wilhelm III. Alexandre de
Niederlage Napoleons im Gebhard Leberecht Lauriston
Russlandfeldzug von Blücher Józef Antoni
Übergang Preußens zu Russland Friedrich Wilhelm von Poniatowski
Preußischer Volkskrieg Bülow Jean-Louis-Ebenezer
Friedrich Franz I. Reynier
Freikorps und Landwehr Maximilian I. Joseph Joachim Murat
Nationalorientierte Publizistik (Bayern) Friedrich August I.
Entwicklung außerhalb Preußens Friedrich I.

Frühjahrsfeldzug 1813 Truppenstärke


Übergang Österreichs zur Koalition
Herbstfeldzug von 1813 860.000[1] 700.000[2]
Zusammenbruch der Macht Napoleons Verluste
in Europa
Feldzug 1814 299.000 Tote, 446.000 Tote,
Von der Restauration bis Waterloo Verwundete und Verwundete und
Gefangene[3] Gefangene[4]
Rezeption und Forschung
Rezeption
Historiographie und Publizistik
Schlachten der Befreiungskriege (1813–1815)
Literatur
Weblinks Frühjahrsfeldzug 1813
Einzelnachweise Lüneburg – Möckern – Halle – Großgörschen –
Gersdorf – Bautzen – Reichenbach – Nettelnburg
– Haynau – Luckau
Begriffsgeschichte
Herbstfeldzug 1813
Der Begriff Freiheitskrieg wurde im deutschen Großbeeren – Katzbach – Dresden – Hagelberg –
Sprachraum von liberalen Kräften benutzt, um das Kulm – Dennewitz – Göhrde – Altenburg –
Ziel eines geeinten deutschen Verfassungsstaates Wittenberg – Wartenburg – Liebertwolkwitz –
anzudeuten. Konservative hingegen setzten in der Leipzig – Torgau – Hanau – Hochheim – Danzig
Restaurationsphase nach 1815 den Begriff
Befreiungskrieg zur Betonung des Kampfes als eine
gegen die französische Hegemonie und Besetzung Winterfeldzug 1814
Europas gerichtete Kampagne ein. In der deutschen Épinal – Colombey – Brienne – La Rothière –
Geschichtsschreibung – auch in der marxistischen – Champaubert – Montmirail – Château-Thierry –
hat sich Befreiungskrieg durchgesetzt.[5] Vauchamps – Mormant – Montereau – Bar-sur-
Aube – Soissons – Craonne – Laon – Reims –
Von den deutschen Befreiungskriegen 1813–1815 Arcis-sur-Aube – Fère-Champenoise – Saint-
werden gelegentlich die europäischen Dizier – Claye – Paris
Befreiungskriege unterschieden, die 1808 mit dem
Widerstand Spaniens begonnen hatten.
Sommerfeldzug von 1815
Quatre-Bras – Ligny – Waterloo – Wavre – Paris
Niederlage Napoleons im
Russlandfeldzug
Die napoleonische Herrschaft in Deutschland schien 1812 auf dem
Fürstentag in Dresden vor dem Beginn des Russlandfeldzuges festgefügt
zu sein. An dem Krieg beteiligten sich zahlreiche deutsche Soldaten der
Rheinbundstaaten, aber auch preußische und österreichische
Hilfskontingente. Insgesamt stellten die deutschen Staaten etwa ein Drittel
der über 600.000 Mann starken Invasionstruppen. Der Feldzug wurde
durch die russische Defensivtaktik, den Widerstandswillen der
Staatsführung und der Bevölkerung, den Brand von Moskau, die hohen
Verluste durch Kälte, Hunger und Krankheiten zur Niederlage Napoleons.
Nur ein geringer Teil der Soldaten kehrte Ende Dezember 1812 über die
russisch-polnische Grenze zurück. Über die genauen Zahlen gibt es Nationaldenkmal für die
unterschiedliche Angaben. Thomas Nipperdey spricht von insgesamt Befreiungskriege auf dem
100.000 Soldaten. Die Hauptarmee soll nach Alan Parker nur noch 20.000 Berliner Kreuzberg
Mann gezählt haben. Andere Angaben sprechen von 40.000 Mann. Davon
war aber nur ein Bruchteil noch einsatzfähig.
Weitgehend intakt waren neben den 25.000 Mann
unter Macdonald, die noch bei Riga standen, die
österreichischen und preußischen Korps.[6][7][8] In
Russland setzte sich Alexander I., unterstützt unter
anderem von seinem Berater, dem Freiherrn vom
Stein, gegen seine Generäle damit durch, den Krieg
bis zur endgültigen Niederlage Napoleons und der
Wiederherstellung des Kräftegleichgewichts in
Europa fortzusetzen. Aus deutschen Emigranten
wurde die russische Legion gebildet. Deutsche
Intellektuelle in russischen Diensten wie Justus von
Die Ausgangslage vor dem Russlandfeldzug 1812:
Gruner und Ernst Moritz Arndt übernahmen die
Europa unter französischer Vorherrschaft
propagandistische Unterstützung des Krieges.[9][10]

Übergang Preußens zu Russland


→ Hauptartikel: Ostpreußisches National-Kavallerie-Regiment und Ostpreußische Landwehr 1813

In Preußen reagierten König Friedrich Wilhelm III. und die Regierung zögerlich, weil sie der Auffassung
waren, dass Preußen trotz der preußischen Reformen nach der Niederlage von 1806 immer noch zu
geschwächt sei, um eine Konfrontation mit Frankreich riskieren zu können. Preußen hatte sich am 24.
Februar 1812 Frankreich faktisch unterwerfen müssen. Das Land verfügte nur über maximal 28.000 Mann
regulärer Einheiten, ohne das preußische Hilfskorps der Grande
Armée unter Yorck. Die Einheiten lagen verstreut über das gesamte
Staatsgebiet. Die Hauptmacht stand in Schlesien. Die
bedeutendsten Festungen waren in französischer Hand. Außerdem
stand Eugène de Beauharnais mit 13.000 Mann bei Posen, und
weitere Truppen waren dabei heranzurücken. Reste der Grande
Armée zogen durch Deutschland, um als Basis für neue Einheiten
zu dienen. Auch die Russen waren durch den zurückliegenden
Russlandfeldzug geschwächt.[11]

Der Kommandierende General der preußischen Hilfstruppen,


Ludwig Yorck von Wartenburg, schloss am 30. Dezember 1812 in
der Konvention von Tauroggen einen Waffenstillstand mit den
russischen Truppen. Damit war der Weg für die russische Armee
nach Ostpreußen offen. Der Schritt Yorcks erfolgte ohne Wissen
und Billigung des Königs. Allerdings hoffte Yorck auf eine
nachträgliche Zustimmung. Dennoch war diese Handlungsweise Ludwig Graf Yorck von Wartenburg
eigentlich Hochverrat. Yorck war ursprünglich ein konservativer (Gemälde von Ernst Gebauer)
General, der aber in den letzten Jahren ins Lager der Reformer
übergegangen war und sich schon früher für einen Volksaufstand
ausgesprochen hatte. Die Entwicklung in Ostpreußen war bereits in der ersten Februarwoche der
Regierung in Berlin weitgehend entzogen. So trat Freiherr vom Stein in Ostpreußen als Beauftragter des
Zaren auf. Er schrieb an Yorck: „Klugheit, Ehre, Vaterlandsliebe, Rache gebieten keine Zeit zu verlieren,
den Volkskrieg aufzurufen, die Waffen zu ergreifen und jede Kraft anzuspannen, um die Fesseln des
frechen Unterdrückers zu brechen und die erlittene Schmach mit Blut seiner verruchten Banden
abzuwaschen.“[12] Yorck rief in Ostpreußen eine Landesversammlung ein, begann Truppen aufzustellen
und den Krieg gegen Frankreich zu proklamieren. Es wurde eine Landwehr von 20.000 Mann und 10.000
Reservisten aufgestellt. Alle Ausnahmen vom Wehrdienst außer für Lehrer und Geistliche wurden
abgeschafft. Auch die Einschränkungen hinsichtlich der Religion fielen, was bedeutete, dass zum ersten
Mal auch Juden einberufen werden konnten. Auch dies geschah ohne Zustimmung des Königs.[13][14][15]

Der König begann sich zögernd von den Franzosen zu lösen. An


der Spitze der preußischen Regierung traf er am 25. Januar 1813 im
unbesetzten Breslau ein, um mit Rüstungen zu beginnen. Auf Basis
einer Kabinettsorder vom 3. Februar wurden am 8. Februar
Freiwillige zum Eintritt in Jägertruppen aufgerufen und am 9.
Februar die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Auch wegen der
Nutzung des Krümpersystems stand zu Kriegsbeginn eine Armee
Die Unterschriften von Yorck
von 107.000 Mann Feldtruppen sowie 30.000 Mann Garnison- und
(Königlich Preuß. General Lieutn.)
Reservetruppen zur Verfügung.[16][17] Es gelang insbesondere vom und Diebitsch (Kaiserlich Russischer
Stein, unterstützt von den Heeresreformern Scharnhorst, General Major) unter der Konvention
Gneisenau, Boyen und Clausewitz, den König und Hardenberg für von Tauroggen vom 30. Dezember
einen Kriegskurs zu gewinnen. Dabei spielte auch eine Rolle, dass 1812
sich die Unzufriedenheit mit dem König über weite Teile des
Landes ausbreitete und man sogar mit einer offenen Revolte
rechnete, sollte der König nicht auf Russland zugehen.

Am 26. Februar 1813 schlossen Preußen und Russland im Vertrag von Kalisch eine Koalition gegen
Napoleon, verbunden mit der Aufforderung an Großbritannien und Österreich zum Beitritt. In
Geheimartikeln wurde vereinbart, Preußen in vollem Umfang wiederherzustellen, wobei ein Teil seiner
ehemaligen polnischen Besitzungen gegen Entschädigungen im Westen Deutschlands an Russland
übergehen sollte. Preußen und Russland gründeten eine Kommission unter vom Stein, aus der später das
Zentralverwaltungsdepartement hervorging. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Kommission Truppen aus allen
Gebieten Deutschlands anwerben und die politische Neugestaltung in Süd- und Westdeutschland
planen.[18][19]

Preußischer Volkskrieg
Am 4. März 1813 zogen russische Truppen in Berlin ein, das kurz
zuvor von den Franzosen geräumt worden war. In der preußischen
Öffentlichkeit herrschte eine antinapoleonische Stimmung vor.
Diese setzte den König unter Zugzwang. Er sah sich gezwungen,
dem patriotischen Enthusiasmus entgegenzukommen. Am 10. März
stiftete er das Eiserne Kreuz, den ersten Orden, der unterschiedslos
an alle Dienstränge verliehen wurde. Am 17. März, dem Tag nach
der Ankunft des Zaren Alexander I. im Hoflager des preußischen
Königs in Breslau, erklärte Preußen dem napoleonischen
Frankreich den Krieg. Unter anderem die Schlesische privilegierte
Zeitung vom 20. März 1813 veröffentlichte den von Friedrich
Wilhelm am 17. März unterzeichneten Aufruf An Mein Volk,[20] der
zu einem Freiheitskrieg aufrief. Darin wurde an Freiheitskämpfe in
früheren Zeiten erinnert. Bewusst wurde aber keine Parallele zur
Levée en masse der Französischen Revolution gezogen. Auch
versuchte der Aufruf, eine Verbindung zur herkömmlichen Führung Beginn des Aufrufs An Mein Volk
des Hauses Hohenzollern herzustellen. Das Volk wurde zur
Opferbereitschaft aufgefordert im Kampf um die Unabhängigkeit
für König, Vaterland und Ehre. Der Appell an den Patriotismus war etwas Neues. In Preußen wurde
daraufhin Geld für den Krieg gesammelt. Unter dem Motto Gold gab ich für Eisen kamen so immerhin 6,5
Millionen Taler zusammen. An den Spenden beteiligten sich Menschen aus allen Bevölkerungsschichten
bis in die Unterschichten hinein. Besonders groß war die Begeisterung für den Krieg in der jüdischen
Bevölkerung. Der jüdische Student Heinrich Steinmann etwa sah 1813 in der militärischen
Gleichbehandlung auch einen Schritt hin zu einer allgemeinen Gleichberechtigung.[21] Zahlreiche jüdische
Männer, die zum ersten Mal Kriegsdienst leisten konnten, meldeten sich freiwillig. Eine jüdische
Spendenkampagne war so erfolgreich, dass einige Rabbiner auch Kidduschkelche oder den Schmuck der
Thorarollen spendeten. Geradezu revolutionär waren Bestimmungen im Aufruf zur Bildung der Landwehr,
die eine Wahl der Offiziere vorsah. Zum ersten Mal wurde auch um die Unterstützung durch die Frauen
geworben. Weibliche Mitglieder des Königshauses riefen zur Bildung eines Frauenvereins zum Wohle des
Vaterlandes auf. Insgesamt entstanden bis Kriegsende 600 derartige Vereine auf lokaler Basis. Auch hierbei
spielten Jüdinnen, wie Rahel Varnhagen, eine große Rolle. Für Frauen wurde eigens der Louisenorden
gestiftet.[22][23][24][25]

Freikorps und Landwehr


In diesen Zusammenhang gehört auch die Aufstellung von Freiwilligeneinheiten (Freiwillige Jäger) und
Freikorps (u. a. das Lützowsche Freikorps). Das Freikorps Lützow wurde für nichtpreußische Freiwillige
aufgestellt. Die im Korps Lützow Dienenden waren daher nicht auf den König, sondern auf das Vaterland
vereidigt worden.[26] In der Praxis waren aber auch dort zwei Drittel Preußen. Die meisten Übrigen kamen
aus Nordwest- und Mitteldeutschland. Extrem hoch waren Angehörige der gebildeten Stände vertreten.
Diese Einheit sollte nicht zuletzt dazu beitragen, Aufstände gegen Napoleon mit auszulösen. Auch
Landwehr- und Landsturm-Einheiten wurden aufgestellt.
Alle bisherigen Ausnahmen von der Wehrpflicht wurden aufgehoben. Wer
sich zu entziehen suchte, musste mit der Einschränkung bürgerlicher
Freiheiten rechnen. Insofern geschah die Truppenbildung nicht nur
freiwillig. Tatsächlich flohen in Schlesien oder Westpreußen auch
zahlreiche Rekruten über die Grenzen. Andere versuchten etwa mit
ärztlichen Attesten dem Militärdienst zu entgehen. Auch die Vorstellung,
dass vor allem die gebildete Jugend zu den Waffen geströmt sei, wurde von
der Forschung inzwischen etwas relativiert, auch wenn unter ihr die
Aufrufe stark befolgt wurden. Unter den Freiwilligen dominierten die
Handwerker mit 41 %. Es folgten Angehörige der agrarischen Bevölkerung
mit 16 %, Knechte und Tagelöhner mit 15 %. Die gebildeten Stände
machten etwa 12 % und die Studenten etwa 5 % aus. Dies entsprach
immerhin einem Anteil von 20 % aller preußischen Studenten. Insgesamt
schätzt Peter Brandt, dass schließlich die Hälfte der deutschen Studenten
sich an den Befreiungskriegen beteiligt hat. Die Freiwilligeneinheiten Ein Mitglied der Schwarzen
machten zwar am Ende nur 12 % der Gesamtarmee aus, sie bildeten aber Schar nimmt Abschied
ein Charakteristikum des Krieges.[27] (Gemälde The Black
Brunswicker).
Bei den Landwehreinheiten waren die
Ausrüstung und die Disziplin lange Zeit
schlecht. Es fehlte an erfahrenen Offizieren und die Kampfkraft war
anfangs entsprechend gering. Dies änderte sich mit der Zeit. Im Gegensatz
zur Landwehr wurde der Landsturm kaum aktiv eingesetzt. Insgesamt
wurde innerhalb kurzer Zeit eine Armee von etwa 280.000 Mann
aufgestellt. Dies entsprach ungefähr einem Zehntel der männlichen
Bevölkerung. Davon waren etwa 120.000 Mann Landwehr. Etwa 30.000
waren Freiwillige. Der Rest waren reguläre Linientruppen.

Für das gesamte deutschsprachige Mitteleuropa muss man von etwa einer
doppelt so hohen Zahl Freiwilliger ausgehen. Zu den außerpreußischen
Freiwilligenverbänden gehörte etwa die Hanseatische Legion oder das
Auf Vorposten: Heinrich
Banner der freiwilligen Sachsen. Schon früher gegründet wurde die
Hartmann (liegend, links)
Theodor Körner (sitzend,
Schwarze Schar Herzog Friedrich Wilhelms von Braunschweig-
Mitte) und Friedrich Friesen
Wolfenbüttel. Diese ging 1810 in den unter englischem Kommando
(stehend, rechts) als
stehenden Braunschweig-Lüneburgschen Jägern und schließlich im
Lützower Jäger (Gemälde Braunschweigischen Leibbataillon auf, das am 16. Juni 1815 an der
von Georg Friedrich Kersting Schlacht bei Quatre-Bras und zwei Tage später an der Schlacht bei
1815) Waterloo teilnahm. Es gab sogar Freiwillige Frauenverbände, die vor allem
humanitäre Hilfsdienste leisteten.[28][29][30]

Nationalorientierte Publizistik
Literaten und Intellektuelle (Johann Philipp Palm, Johann Gottlieb Fichte, Ernst Moritz Arndt, Friedrich
Ludwig Jahn, Theodor Körner u. a.) hatten seit 1806 immer deutlicher gegen die napoleonische Besatzung
aufbegehrt. Eine Erhebung, die erfolgreich sein sollte, musste nach ihrer damals neuartigen Einschätzung
über die Grenzen der dynastischen Politik hinausgehen und eine gemeinsame Unternehmung aller
Deutschen werden. Arndt und Jahn baten seit 1810 immer wieder hochrangige Persönlichkeiten des
preußischen Hofes, zur Vorbereitung eines solchen Aufstands überzugehen. Jahn selbst gründete dazu auch
den Deutschen Bund (Geheimbund). Auch die Turnbewegung, die von Jahn 1810 gegründet wurde, und
die seit 1811 entstehende Burschenschaft gehört in diesen Zusammenhang. Der 1808 gegründete
Tugendbund, in dem sich Akademiker, Offiziere, Adelige, Literaten und andere zusammenschlossen, zielte
auf eine nationale Politik ab. Diese Wegbereiter beteiligten sich
nach Ausbruch der Kampfhandlungen teils militärisch, teils
weiterhin durch Schriften an der Stärkung der verbündeten Kräfte.
Es gab daneben über eine längere Zeit auch eine pro-napoleonische
Publizistik, die von Napoleon Deutschlands Wiedergeburt erhoffte.
Sie büßte jedoch, je länger die kriegsbedingten Belastungen
dauerten, immer mehr an Überzeugungskraft ein.[31]

Die schon vor 1813 einsetzende nationale Publizistik gewann nach


Kriegsbeginn einen starken Aufschwung. Preußischer Patriotismus
verband sich mit deutschem Nationalismus. Die Kriegslieder von
Körner, Schenckendorff, Eichendorff oder Rückert waren überaus
populär. Bei Körner hieß es etwa: „es ist kein Krieg, von dem die
Kronen wissen, es ist ein Kreuzzug, 's ist ein heil'ger Krieg.“[32]
Unter den Publizisten war Ernst Moritz Arndt mit seinen
gesamtdeutsch ausgerichteten Schriften besonders einflussreich. Die Kranzwinderin auf einem
Besonders bekannt geworden ist sein Lied Des Deutschen Gemälde von Georg Friedrich
Vaterland. Seine Schriften erzielten teilweise Auflagen von 100.000 Kersting aus dem Jahr 1815
Exemplaren, was für die Zeitverhältnisse ungewöhnlich hoch war. symbolisiert das Andenken an die
Sie erreichten eine Verbreitung bis in die ungebildete Bevölkerung Gefallenen, deren Namen in die
hinein. Für die Patrioten war es ein Krieg der Nationen und vor Eichenstämme eingegraben sind.
allem eine Erhebung der Deutschen. Freiherr vom Stein träumte
von bewaffneten Massen im Rücken der gegnerischen Truppen
notfalls auch gegen die deutschen Fürsten. Ziel war ein einiges Deutschland unter österreichischer
Führung.[33][34]

Entwicklung außerhalb Preußens


So wichtig die nationalen und frühliberalen Gedanken für die Entwicklung im 19. Jahrhundert auch waren,
darf man sie auch für die Zeit der Befreiungskriege selbst nicht überschätzen. Ein Großteil der Bevölkerung
wurde davon nur am Rande berührt. Von großer Bedeutung blieb der auf den jeweiligen Einzelstaat
bezogene Patriotismus oder die Anhänglichkeit an die jeweilige Dynastie. Die Entwicklung in Preußen
sprang im Übrigen auf einige Teile Deutschlands über. Besonders wirkungsvoll war ein Aufstand, der am
24. Februar 1813 von Hamburg ausging. Daran stark beteiligt war die Unterschichtenbevölkerung.[35] In
den von Frankreich annektierten Gebieten im nördlichen Deutschland kam es zu Aufständen. Unruhen,
Desertionen oder Verweigerung von Steuern ereigneten sich im Königreich Westphalen und dem
Großherzogtum Berg. Volksunruhen, die meist rasch niedergeschlagen wurden, gab es auch in Bremen,
Oldenburg, Dresden, Erfurt, dem Fürstentum Lippe, in Hessen-Darmstadt und dem Großherzogtum
Frankfurt.

Von den indirekt kontrollierten süd- und mitteldeutschen Staaten ging zunächst keine Gefahr für Napoleons
Herrschaft aus. In Wiener Kreisen wurden zwar Aufstandspläne für den Alpenraum unter Einschluss der
Schweiz geschmiedet, aber Metternich unterband dies, um seine Kabinettspolitik nicht durch
unkalkulierbare Bewegungen gefährden zu lassen.

Auch als nach den Erfolgen der Alliierten sich der Krieg auf ganz Deutschland ausdehnte, war die
Begeisterung dafür in der Bevölkerung deutlich geringer als in Preußen. Noch geringer war sie in
Österreich, wo auch noch die Erinnerung an 1809 eine Rolle spielte, als die anderen deutschen Länder
Österreich allein kämpfen ließen.[36][37][38]
Der teilweise nationalistische Überschwang insbesondere in
Preußen war nur eine Seite des Krieges. Auf der anderen Seite war
es auch ein Krieg der Regierungen und Mächte. Für diese ging es
nicht um nationale Selbstbestimmung, sondern um
Machtansprüche, dynastische Interessen und die Wiederherstellung
des Mächtegleichgewichts in Europa. Teilweise verbanden sich die
Ebenen von Freiheitskampf und den üblichen Machtinteressen. Das
war in der preußischen Politik der Fall, wo der Patriotenbund nun
den Ton angab, und teilweise auch auf der russischen Seite, wo
Freiherr vom Stein und andere deutsche Berater Einfluss auf
Alexander I. ausübten. In dem russisch-preußischen Vertrag von
Kalisch vom 28. Februar 1813 wurde dies deutlich. Der russische
General Michail Illarionowitsch Kutusow definierte in Abstimmung
mit Hardenberg als Kriegsziele die Wiederherstellung des Rechts,
der Freiheit, der Unabhängigkeit der Fürsten und Völker
Deutschlands und Europas. Der Rheinbund sollte aufgelöst und ein
neues deutsches Reich gegründet werden. Dabei wurde an eine
lockere föderale Ordnung gedacht. Dieses sollte eine Verfassung Kaiser Alexander I., Gemälde von
„aus dem ureigensten Geiste des deutschen Volkes“ [39] erhalten. Franz Krüger (1812)
Den Fürsten des Rheinbundes, die weiter an der Seite Napoleons
blieben, drohte der Verlust ihres Thrones. Alexander I. wurde zwar
als Befreier stilisiert, dies ging aber einher mit konkreten Machtinteressen. Die geplante föderale Ordnung
garantierte eine relative Schwäche des neuen Deutschlands, das Russland nicht gefährlich werden konnte.
Vielmehr sah sich Alexander I. als Garant der Neuordnung und Russland als die stärkste Macht in
Europa.[40]

Frühjahrsfeldzug 1813
Der Ausgang des Krieges war ungewiss. Preußen und Russland
allein waren noch immer der Macht Napoleons unterlegen. Dieser
hatte die Zeit genutzt, um eine neue Armee aus französischen
Soldaten und Truppen des Rheinbundes aufzustellen. Er berichtete
an seinen Schwiegervater, den österreichischen Kaiser Franz I.: „In
Frankreich steht alles unter Waffen und Eure Majestät können
versichert sein, dass ich, sobald der Frühling kommt, mit Gottes
Hilfe die Russen schneller verjage, als sie gekommen sind.“[41]
Karte zum Feldzugsverlauf 1813
Allerdings stand Napoleon nicht nur Preußen und Russland,
sondern auch Großbritannien gegenüber. Das Land beteiligte sich
mit dem Einsatz seiner Flotte in Übersee und mit Wellingtons Armee in Spanien am Krieg. Dabei brachte
dieser den Franzosen eine Reihe von Niederlagen bei. Am 17. März 1813 musste Joseph Bonaparte, den
Napoleon als spanischen König eingesetzt hatte, Madrid verlassen. Aber auch weiterhin blieben starke
französische Kräfte auf dem spanischen Kriegsschauplatz gebunden und standen nicht für den Krieg im
Osten zur Verfügung.[42]

Napoleon war nicht in der Lage, die starke Oderstellung gegen die vorrückenden Preußen und Russen zu
halten. Stattdessen mussten die Franzosen hinter die Elbe zurückweichen. Mehrere russische Streifkorps,
hauptsächlich aus Kosaken bestehend, rückten von Berlin aus in Richtung Unterelbe, wo sich gleichzeitig
antifranzösische Unruhen ausbreiteten. Der Herzog von Mecklenburg-Schwerin verließ den Rheinbund
und schloss sich am 14. März 1813 den Verbündeten an. Das russische Korps Tettenborn befreite
Hamburg. Daraufhin sagten sich auch andere Städte an der Elbe
von Frankreich los. Die neue französische Armee im Osten bestand
zu einem Großteil aus unerfahrenen Rekruten und auch die
Ausrüstung war nicht optimal. Insbesondere fehlte es an Kavallerie.

Ein französisches Korps unter Józef Antoni Poniatowski war in


Polen isoliert, ein zweites bei Danzig eingeschlossen. In
Deutschland stand Mitte März die Elbarmee unter Eugène de
Beauharnais. Eine weitere Armee unter Dominique Joseph
Vandamme war im Anmarsch. Die Hauptarmee sammelte sich bei
Hanau. Napoleon legte großen Wert auf den Schutz der unteren
Elbe und verlegte Eugènes Truppen in diese Richtung. Er selbst
beabsichtigte, die Elbe in der Nähe von Havelberg zu
überschreiten, die Oderlinie zu gewinnen, die eingeschlossenen
Truppen in Danzig und Stettin zu entsetzen und schließlich die
Gegner über die Elbe zu drängen. Dieser Plan erwies sich als Gebhard Leberecht von Blücher
undurchführbar, so dass die Hauptarmee durch Thüringen in (Kopie eines unbekannten Künstlers
Richtung Saale marschierte. Ziel war die Vereinigung mit Eugène, nach Ernst Gebauer)
um dann auf Leipzig zu marschieren und über die Elbe zu setzen.

Auf der Gegenseite nahm Kaiser Alexander I. immer stärker Einfluss auf den Ablauf der Operationen. Mit
den Preußen war ein gemeinsames Vorgehen verabredet worden. Das alliierte Heer bestand aus einer
Armee auf dem rechten Flügel unter dem russischen General Ludwig Adolf Peter zu Sayn-Wittgenstein
und dem Korps Yorck und verfügte über etwa 45.000 Mann und sollte über Berlin in Richtung Elbe
marschieren. Auf dem linken Flügel stand die Armee Gebhard Leberecht von Blüchers zusammen mit dem
russischen Korps Ferdinand von Wintzingerode mit etwa 40.000 Mann. Diese Armee sollte durch die
Lausitz in Richtung Elbe marschieren. Die russische Hauptarmee wurde noch von dem erkrankten
Kutusow geführt. Sie folgte in der Mitte zwischen den Flügelarmeen in breiter Front mit einem
mehrtägigen Abstand.[43]

Unter dem Eindruck der über die Elbe vordringenden russischen Kosakenkorps kam es in Lübeck, Stade,
Lüneburg und anderen norddeutschen Städten und Territorien zu Aufständen. Zollwächter, Steuerverwalter,
Gendarmen und andere Vertreter der französischen Herrschaft wurden angegriffen. In der ersten größeren
Kampfhandlung seit Ende des Russlandfeldzugs vernichtete am 2. April 1813 ein über die Elbe
gegangenes russisch-preußisches Korps im Gefecht bei Lüneburg das zur Bekämpfung dortiger Aufstände
entsandte französisch-sächsische Korps Morand. Die Franzosen mussten sich zeitweise zurückziehen.
Allerdings konnten sich die russischen Verbände nicht halten. Nachdem die Franzosen im Mai wieder
zurückgekehrt waren, kam es zu Repressalien gegen die an den Unruhen Beteiligten. Hamburg wurde
erneut besetzt und zu einem wichtigen Waffenplatz gemacht. Auch Lübeck wurde zurückgewonnen und
mit hohen Kontributionen belegt.[43]

Blücher und Wintzingerode setzten bis zum 5. April bei Dresden über die Elbe. Die dort stationierten
schwachen französischen Truppen hatten sich zuvor zurückgezogen. Die Alliierten rückten in Richtung
Leipzig vor. Das Königreich Sachsen war bis auf die Festung Wittenberg schließlich in der Hand der
Verbündeten. Der sächsische König floh nach Regensburg. Eugène de Beauharnais zog starke
Truppenverbände bei Magdeburg zusammen, um dort ein befestigtes großes Lager anzulegen. 45.000
Mann gingen wieder auf das rechte Elbeufer über. Sie trafen am 5. April auf ein deutlich schwächeres Heer
unter Wittgenstein und Yorck. Es kam zum verlustreichen Gefecht bei Möckern. Die Franzosen gingen
darauf wieder über die Elbe zurück. General Wittgenstein seinerseits überschritt ebenfalls den Fluss und
schloss Magdeburg und Wittenberg ein. Yorck marschierte in Richtung Saale, um die Verbindung mit
Wintzingerode herzustellen. Weiter rückten die Flügelarmeen nicht vor, da die russische Hauptarmee noch
immer bei Kalisch stand und erst allmählich bis Chemnitz nachfolgte. Nach dem Tod von Kutusow wurde
Wittgenstein Oberbefehlshaber, aber der Zar übte einen immer stärkeren Einfluss aus.[43]

Napoleon selbst traf am 25. April in Erfurt ein. Ein Teil der Mainarmee war ebenfalls angelangt. Napoleon
verfügte unter Einschluss der Armee Eugènes über etwa 151.500 Mann. Darunter befanden sich aber nur
7800 Kavalleristen und 358 Geschütze. Die Armee stand auf einer Front von etwa 125 km Länge und einer
Tiefe von 100 km in drei Gruppen gegliedert. Dies waren gut anderthalbmal so viele Soldaten, wie sie die
Verbündeten mit 95.000 Mann aufbringen konnten. Darunter waren 19.000 Kavalleristen, 9000 Kosaken
und 560 Geschütze.[44] Diese waren in vier Gruppen gegliedert und auf 100 km Frontlinie von Halle an
der Saale bis Dresden verteilt. Napoleon rückte seit dem 1. Mai in Richtung Leipzig vor. Die Verbündeten
planten am 2. Mai gegen die rechte französische Flanke vorzugehen. In der Schlacht bei Großgörschen
stießen die Heere aufeinander. Scharnhorst meldete das Ergebnis nach Berlin als 'Sieg'. Tatsächlich erlitten
beide Seiten hohe Verluste, aber die Preußen und Russen behaupteten das Schlachtfeld und mussten sich
erst auf Drängen der Russen am 6. und 7. Mai über die Elbe zurückziehen.

Napoleon folgte den Gegnern am 11. Mai, wollte


aber bei Dresden zunächst die Ankunft von
Verstärkungen abwarten, ehe er weiter vorrückte. In
der Folge kam es zu verschiedenen Manövern und
kleineren Gefechten, ehe die Gegner am 21. und 22.
Mai in der Schlacht bei Bautzen erneut aufeinander
trafen. Dabei griff Napoleon die Verbündeten an,
konnte sie trotz seines Sieges aber nicht entscheidend
schwächen.

Die Verbündeten wurden aus Sachsen vertrieben und


mussten sich nach Schlesien zurückziehen.
Napoleon in der Schlacht bei Großgörschen
Allerdings konnte Napoleon seinen Erfolg nicht
(Darstellung von Andrea Johann Fleischmann)
ausnutzen. Zur Zerschlagung der gegnerischen
Truppen fehlte ihm eine starke Kavallerie. Außerdem
hatten insbesondere die preußischen Truppen einen für Napoleon überraschenden Kampfgeist gezeigt und
die französischen Verluste waren unerwartet hoch. Beim Rückzug der Verbündeten kam es zu einer Reihe
von Gefechten, die den Franzosen meist höhere Verluste einbrachten als den Verbündeten. Diese machten
im Übrigen auch die rückwärtigen Verbindungen der Franzosen unsicher. Durch einen preußischen
Kavallerieangriff bei Haynau kam Napoleons Vormarsch weitgehend ins Stocken.

Die Verbündeten nahmen eine Verteidigungsstellung bei Schweidnitz ein und wurden durch
Nachschubkräfte wieder auf 122.000 Mann verstärkt. Unter den Alliierten kam es zum Streit: Während der
neue russische Befehlshaber Michael Andreas Barclay de Tolly die Truppen zurück nach Polen führen
wollte, sprachen sich die Preußen dagegen aus.

Der Versuch des Korps von Charles Nicolas Oudinot, auf Berlin vorzustoßen, wurde im Gefecht bei
Luckau von den Preußen am 4. Juni abgewiesen. Weil beide Seiten sich reorganisieren wollten, kam es zu
dem zunächst sechswöchigen Waffenstillstand von Pläswitz (4. Juni). Außerdem hoffte Napoleon auf eine
Verständigung mit Russland oder Österreich und war dafür sogar bereit, Polen zu opfern. Später
bezeichnete er die Zustimmung zum Waffenstillstand als den größten Fehler seines Lebens.[45][46]

Übergang Österreichs zur Koalition


Napoleons Kalkül ging nicht auf, denn auch seine Gegner nutzten die Zeit, um ihre Truppen zu verstärken:
Großbritannien und Schweden unter dem Kronprinzen Karl Johann (ehemals französischer Marschall
Bernadotte) schlossen sich der preußisch-russischen Koalition gegen Napoleon an. Auch wurde die
Finanzierung des Krieges auf eine solide Basis gestellt. Großbritannien zahlte hohe Subsidien an die
Verbündeten. Die direkten Zahlungen machten zwei Millionen Pfund aus. Davon erhielt Preußen etwa ein
Drittel. Außerdem gab London zusätzlich fünf Millionen Pfund an Papiergeld aus. Dies war eine spezielle
von Großbritannien garantierte Währung zur Bezahlung von Kriegskosten.[47][48]

Unklar blieb zunächst noch die Haltung Österreichs. Weder


Metternich noch Franz I. wollten zunächst in den Krieg eintreten.
Es galt zunächst die Rüstungen zu verstärken. Auch wollte man
alles tun, um die Kämpfe aus dem eigenen Machtgebiet
herauszuhalten. Auch vor einem Vertragsbruch mit Napoleon
scheute Metternich zurück. Nachdem er sich entschlossen hatte, der
Koalition beizutreten, zielte er darauf ab, in ihr den entscheidenden
Einfluss zu gewinnen. Dabei war ein Ziel, den unkalkulierbaren
nationalen Krieg der Völker in einen Krieg zwischen Regierungen
mit rationalen und begrenzten Zielen zu überführen. Metternich
zielte auf die Wiederherstellung eines Gleichgewichts der Mächte
und der monarchischen Ordnung ab. Außerdem galt es, eine
mögliche Hegemonie Russlands und überzogene Ansprüche
Preußens zu verhindern. Lange Zeit sah Metternich diese Ziele eher
von einem Bündnis mit Napoleon gewährleistet, ehe er allmählich
ins gegnerische Lager überschwenkte. Ein wichtiger Faktor des Clemens Wenzel von Metternich
europäischen Gleichgewichts sollte Frankreich bleiben, so dass (Gemälde von Thomas Lawrence ca.
Metternich kein Interesse an einer zu starken Schwächung des 1820–1825)
Landes nach Napoleons Sturz hatte. Insbesondere ging es
Metternich darum, die Entstehung von Nationalstaaten in
Deutschland und Italien zu verhindern. Es gelang ihm, über verschiedene Stufen der Neutralität und
Vermittlung aus dem Lager Napoleons in das der Koalition überzuwechseln. Außerdem schaffte er es, die
Verbündeten im Kern auf seine Kriegsziele einzuschwören. Russland verzichtete nicht nur auf die
Gewinnung der früheren österreichischen Besitzungen in Polen, sondern war auch mit Metternichs
Neuordnungsplänen in Deutschland und Italien im Grundsatz einverstanden.[49]

In der Konvention von Reichenbach vom 27. Juni 1813 kam es zu einer ersten Vereinbarung Österreichs
mit der Koalition. Danach betätigte sich Metternich als Vermittler zwischen Napoleon und den
Verbündeten. Es kam zum Treffen zwischen Napoleon und Metternich, in welchem der Kaiser die
Vermittlungsbemühungen zurückwies und Österreich davor warnte, die Fronten zu wechseln. „Sie wollen
also den Krieg? Es sei: In Wien sehen wir uns wieder! […] Ich werde zu sterben wissen, aber ich trete
keinen Handbreit Boden ab. Eure Herrscher, geboren auf dem Thron, können sich zwanzigmal schlagen
lassen und doch immer wieder in ihre Residenzen zurück ziehen; das kann ich nicht, der Sohn des Glücks!
Meine Herrschaft überdauert den Tag nicht, an dem ich aufgehört habe, stark und folglich gefürchtet zu
sein.“ Damit fasste Napoleon noch einmal offen die Basis seiner Machtstellung zusammen und machte klar,
weshalb er nicht nachgeben konnte.[50]

Zu weiteren Verhandlungen kam es auf dem Friedenskongress von Prag. Vertreter Napoleons war dort
Armand de Caulaincourt. Er versuchte vergeblich, die Verhandlungen in die Länge zu ziehen. Dem machte
Metternich ein Ende und verlangte von Frankreich ultimativ die Zustimmung zu den Bedingungen
Österreichs, Preußens und Russlands. Dazu gehörte das Ende des Herzogtums Warschau. Dessen Gebiet
sollte auf die drei Mächte aufgeteilt werden. Preußen sollte in den Grenzen von 1806 wiederhergestellt
werden. Die Hansestädte sollten ihre Unabhängigkeit zurückbekommen, Napoleon auf den Rheinbund
verzichten und die illyrischen Provinzen wieder an Österreich kommen. Diesen Bedingungen stimmten die
französischen Vertreter nicht zu.[51]

Nach dem Scheitern der Vermittlungsbemühungen erklärte Österreich am 11. August Frankreich den
Krieg.[52] Oberbefehlshaber wurde Feldmarschall Schwarzenberg. Damit stand Napoleon zum ersten Mal
einem Bündnis aller europäischen Großmächte gegenüber. In den Allianzverträgen von Teplitz vom 9.
September zwischen Österreich, Preußen und Russland vereinbarten die Beteiligten im Kern die
Wiederherstellung des europäischen Gleichgewichts auf der Basis der Grenzen von 1805. Metternich hat es
damit geschafft, in den Mittelpunkt der Koalition zu treten. Anstatt des Kampfes um Freiheit und nationale
Einheit trat die Wiederherstellung des Gleichgewichts der europäischen Mächte. Dies erleichterte den
Rheinbundstaaten im weiteren Verlauf den Seitenwechsel, hatten sie doch keine Zerschlagung ihrer
Territorien zu befürchten.[53][54]

Herbstfeldzug von 1813


Nach dem Beginn des Waffenstillstands verließ die
französische Armee Breslau, hielt aber weiterhin den
größten Teil Niederschlesiens besetzt. Auch Sachsen
und das gesamte linke Elbeufer wurden besetzt.
Napoleon verlegte sein Hauptquartier nach Dresden
und zog die auf feindlichem Boden befindlichen
Truppen zurück. Gemäß der
Waffenstillstandsvereinbarung zogen sich auch die
Truppen der Koalition zurück. Dem Freikorps
Lützow gelang dies nicht rechtzeitig; es wurde am
17. Juni angegriffen und hatte einige Verluste zu
beklagen.

Während des Waffenstillstandes verstärkte Napoleon


seine Armee durch Nachschub aus Frankreich. Karte von Mitteleuropa vor den Befreiungskriegen
Insgesamt befehligte er auf dem deutschen von 1813
Kriegsschauplatz eine Armee von etwa 400.000
Mann an Feldtruppen. Hinzu kamen 26.000 Mann
Festungstruppen an der Elbe und über 55.000 Mann
in Festungen im Rücken der Gegner. Auch die
Ausbildung, Ausrüstung und Versorgung hatte sich
deutlich verbessert. Insbesondere hatte sich die Zahl
der Kavalleristen stark erhöht. Die Elbe war mit
zahlreichen Festungen und auf andere Weise gut
gesichert. Mit dem Bau von mehreren Brücken schuf
er sich die Möglichkeit, mit großen Einheiten den
Fluss rasch zu überqueren. Da Napoleon die Elblinie
so lange wie möglich behaupten wollte, verzichtete An Fleckfieber („Typhus de Mayence“) erkrankte
er als Feldherr zum ersten Mal auf die französische Soldaten in Mayence, der ersten
Offensivtaktik.[43] Festung auf französischem Boden; Zeichnung
Raffet, 1834
Die Alliierten verstärkten ebenfalls ihre Truppen. Die
preußische Armee kam durch die Neuaufstellung von
Einheiten auf 271.000 Mann, wovon 192.400 Mann sofort einsatzfähig waren. Die russische Armee in
Deutschland und Polen umfasste 296.000 Mann. Die Österreicher stellten etwa 200.000 Mann, die
Schweden 27.000 Mann. Hinzu kamen kleinere
britische (eigentlich: hannoversche) Kräfte.
Insgesamt verfügten die Alliierten über mehr als
500.000 Mann und waren damit den Franzosen
deutlich überlegen. Die Hauptarmee wurde von
Schwarzenberg geführt. Die Nordarmee unterstand
Bernadotte, Blücher befehligte die schlesische
Armee. Im Trachenberg-Plan einigten sich die
Verbündeten Preußen, Russland und Schweden auf
eine gemeinsame Strategie im Kampf gegen Völkerschlacht bei Leipzig, Gemälde von Wladimir
Napoleon.[55] Iwanowitsch Moschkow, 1815

Der Waffenstillstand endete am 17. August. Die


Nordarmee rückte von Brandenburg in Richtung Süden vor. Östlich von der französischen Armee stand die
schlesische Armee der Alliierten. Von Süden kam die Hauptarmee unter Schwarzenberg heran. Obwohl
zahlenmäßig unterlegen, hatte auch Napoleon einige Vorteile. Er verfügte über kürzere Linien und war
deswegen in der Lage, rasch zuzuschlagen. Im Übrigen war die Kommandostruktur im Lager der Alliierten
nicht völlig eindeutig und den über einen weiten Raum verteilten Truppen fiel es schwer, Napoleon
einzukreisen. Mehrfach handelten insbesondere preußische Generäle wie Bülow oder Blücher gegen die
übergeordneten Befehlshaber.

Napoleons Marschälle erlitten in mehreren Gefechten Niederlagen. So wurde Oudinot mit einer Armee, die
hauptsächlich aus Soldaten der Rheinbundstaaten bestand und auf Berlin vorrücken wollte, bei Großbeeren
(23. August) geschlagen. Ein französisches Unterstützungskorps aus 10.000 Mann wurde bei Hagelberg
besiegt und fast völlig vernichtet. Jacques MacDonald wurde bei Wahlstatt an der Katzbach (26. August)
geschlagen. Von den 67.000 französischen Soldaten fiel die Hälfte oder geriet in Gefangenschaft.
Vandamme unterlag bei Kulm (30. August), Michel Ney bei Dennewitz (6. September).

Die alliierte Hauptarmee unter Schwarzenberg ging über die Elbe und rückte gegen Dresden vor, ohne sich
zunächst zum Angriff entschließen zu können. In der Schlacht um Dresden errang Napoleon (26./27.
August) seinen letzten großen Sieg in Deutschland. Seine Gegner mussten sich unter hohen Verlusten nach
Böhmen zurückziehen.

In der Folge sah sich Napoleon in der Gunst der Umstände und versuchte den Vorteil der inneren Linie
auszunutzen. Er plante die Nordarmee oder die schlesische Armee zu stellen und anzugreifen. Sowohl
Bernadotte wie auch Blücher wichen ihm aber über die Saale aus. Von da an geriet Napoleon in die
Defensive. Er konnte sich nicht aus dieser Gegend entfernen, ohne von irregulären Truppen und Kosaken
angegriffen zu werden. Auch musste er mit den intakten Armeen der Feinde rechnen. Er sammelte seine
Truppen bei Leipzig, um dort die Gegner zu erwarten. Seine Lage wurde noch dadurch erschwert, dass es
Metternich gelungen war, im Vertrag von Ried (8. Oktober) das Königreich Bayern zum Wechsel der
Fronten zu bewegen. Diesem Vertrag schlossen sich nach der bayerischen Kriegserklärung an Frankreich
(14. Oktober) auch Russland und Preußen an. Dabei garantierte Metternich Besitzstand und Souveränität
des Landes (nach der Völkerschlacht folgten ähnliche Verträge mit Württemberg, Baden, Hessen-
Darmstadt und Nassau). Damit war einer Eroberung Süddeutschlands durch die Alliierten und
anschließender gemeinsamer Verwaltung durch Steins Zentralverwaltungsdepartement bereits faktisch eine
Absage erteilt.

Mitte Oktober sah sich Napoleon schließlich militärisch in eine ausgesprochen ungünstige Lage gedrängt.
In der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 erlitt er eine schwere Niederlage. Dabei
spielte auch eine Rolle, dass die Truppen des Königreichs Sachsen sowie 500 Württemberger zu den
Alliierten übergingen. In der bis dahin größten Einzelschlacht in der Geschichte Europas verlor die
französische Armee 60.000 bis 73.000 Mann. Die Alliierten verloren 54.000 Mann, darunter etwa 16.000
Preußen. Insgesamt fielen pro Tag 30.000 Mann oder wurden verwundet. Napoleon musste sich
zurückziehen. Er schlug dabei am 30. Oktober noch ein bayerisch-österreichisches Korps in der Schlacht
bei Hanau, ehe er über den Rhein zurückwich.[56][57][58]

Zusammenbruch der Macht Napoleons in Europa


In der Folge begann sich der Rheinbund aufzulösen. Die
vergrößerten süddeutschen Mittelstaaten blieben erhalten, während
die napoleonischen Kunststaaten Berg, Frankfurt und Westphalen
sowie das Königreich Sachsen und das linksrheinische Gebiet
Steins Zentralverwaltungsdepartement unterstellt wurden. Auf der
Seite der Alliierten stellte sich die Frage, ob der Krieg nach der
Vertreibung Napoleons aus Deutschland weitergeführt werden
sollte. Metternich wollte sich mit der Rheingrenze begnügen, stieß
aber auf Widerspruch von Stein, Blücher, Gneisenau und anderer,
die bis zur endgültigen Befreiung Europas und dem Sturz
Napoleons weiterkämpfen wollten. Unterstützt wurden sie dabei
von einer wirkungsvollen nationalistischen Publizistik, wie sie etwa
Arndt oder Joseph Görres entfalteten. Ein Friedensangebot
Metternichs wurde von Napoleon nicht beantwortet.[60]

Inzwischen hatten sich auch das französisch besetzte Holland und Freiherr vom Stein (Gemälde von
die Schweiz von Napoleon befreit. Selbst Napoleons Schwager Johann Christoph Rincklake) leitete
Joachim Murat, der König von Neapel, ließ ihn im Stich. In das alliierte
Spanien drang Wellington mit seinen Truppen bis zur französischen Zentralverwaltungsdepartement für
die besetzten Gebiete
Grenze vor. Napoleon erkannte im November Ferdinand VII. als
spanischen König an und erlaubte Papst Pius VII., nach Rom
zurückzukehren. Er hoffte in dieser Zeit, wenigstens die alte
französische Grenze halten zu können. Tatsächlich ließen die Verbündeten Mitte November 1813
erkennen, dass sie Frieden schließen würden, sollte sich Napoleon mit den „natürlichen Grenzen
Frankreichs“ als Verhandlungsbasis einverstanden erklären (Frankfurter Memorandum). Hinter diesem
Angebot stand Metternichs Vorstellung, Frankreich als Großmacht zu erhalten, um eine Übermacht
Russlands zu verhindern. Napoleon reagierte abwartend. Inzwischen schwand sein Einfluss in Frankreich.
Sein Prestige litt unter der Niederlage von Leipzig noch stärker als unter dem fehlgeschlagenen Feldzug
gegen Russland.

Die gesetzgebende Körperschaft (corps législatif) forderte ihn am 19. Dezember 1813 auf, die bürgerlichen
Freiheiten zu garantieren und nur noch Krieg um die Unversehrtheit des Staatsgebietes zu führen.
Napoleon reagierte mit der Schließung der Körperschaft, was wiederum den Unmut steigerte. Als die
Regierung neue Truppen ausheben wollte, versuchten zahlreiche Männer, sich dem zu entziehen.[61]

Feldzug 1814
Napoleon bemühte sich, seine Armee nach den Verlusten des Vorjahres wieder zu vergrößern. Es wurden
neben Aushebungen auch Truppen aus Spanien abgezogen. Aber er hatte schließlich nur etwa 70.000
Mann zur Verfügung. In der Neujahrsnacht überschritt Blücher mit seiner Armee bei Kaub den Rhein.
Andere Einheiten folgten.
Auch nach der Rheinüberquerung gab es innerhalb des antinapoleonischen Bündnisses starke Spannungen.
Streit gab es darum, ob man rasch auf Paris vorstoßen oder vorsichtiger agieren sollte. Auch über die Zeit
nach Napoleon gab es Streit. So wollte Alexander I. Bernadotte zum Herrscher Frankreichs machen. Als
Folge der Uneinigkeit verzögerte sich der Feldzug, ehe der britische Außenminister Castlereagh zusammen
mit Metternich die Einigkeit wieder herstellte. Man einigte sich darauf, dass Frankreich alle Besitzungen,
die es nach 1792 erworben hatte, verlieren sollte. Erst zu Beginn des Jahres 1814 entschied man sich auch
für die Restauration der Bourbonenherrschaft. Es kam am 4. März zur Quadrupelallianz von Chaumont. In
ihr schlossen die Alliierten ein auf zwanzig Jahre angelegtes Bündnis. Es wurde auch die Unabhängigkeit
der Niederlande, Spaniens, der Schweiz und Deutschlands festgeschrieben. In Italien sicherte sich
Österreich den entscheidenden Einfluss. Die Niederlande sollten überdies um die ehemaligen
österreichischen Niederlande vergrößert werden.[62][63]

Trotz ihrer Überlegenheit erwies sich der Frühjahrsfeldzug von


1814 für die Alliierten schwieriger als erwartet. Ihre Truppen
siegten am 10. Januar bei St. Die, wurden aber am 29. Januar bei
Brienne geschlagen. Bei La Rothiere setzten sie sich am 1. Februar
durch. Napoleon schlug zwischen dem 10. und 14. Februar die
Armee Blüchers dreimal in der Champagne (bei Champaubert, bei
Montmirail und bei Vauchamps). Am 18. Februar besiegte er die
Österreicher bei Montereau und zwang sie zum Rückzug über die
Aube. Am 27. Februar wurde Napoleon bei Bar-sur-Aube
geschlagen. Auch bei Laon erlitt er am 9. März eine Niederlage Napoléons Abschied von der
gegen seinen zahlenmäßig dreifach überlegenen Gegner. Schon Kaiserlichen Garde in Fontainebleau
Anfang Februar hatten auf dem Kongress von Châtillon (Gemälde von Antoine Alphonse
Friedensverhandlungen begonnen. Selbst das Zugeständnis, Montfort).
Frankreich das Linke Rheinufer zu belassen, wies Napoleon
zurück. Im März endete die Konferenz ergebnislos. Am 20. März
unterlag Napoleon in der Schlacht bei Arcis-sur-Aube. Sein Versuch, nochmals die Initiative zu ergreifen
und die feindlichen Nachschublinien abzuschneiden, misslang. Die Verbündeten marschierten nun auf Paris
und nahmen die Stadt Ende März 1814 ein.[64]

Von der Restauration bis Waterloo


Napoleon musste abdanken und am 11. April auf den Thron verzichten (Vertrag von Fontainebleau). Laut
Vertrag behielt er seinen Titel und erhielt die Insel Elba als Fürstentum. In Frankreich wurde mit Ludwig
XVIII. das Königtum restauriert. Der Pariser Frieden vom 30. Mai 1814 war ein Versöhnungsfrieden, der
Frankreich als Großmacht in den Grenzen von 1792 bestehen ließ. Das Land erhielt sogar besetzte
Kolonien und Handelsniederlassungen zurück.[65] Die Schaffung einer europäischen und deutschen
Nachkriegsordnung wurde dem Wiener Kongress überlassen.

Nach Geheimvorkehrungen kehrte Napoleon jedoch überraschend am 1. März 1815 von Elba zurück und
übernahm erneut die Macht in Frankreich (Herrschaft der Hundert Tage). Als die Nachricht davon den
Wiener Kongress erreichte, erklärten die dort anwesenden Mächte Napoleon am 13. März für geächtet.
Großbritannien, Russland, Österreich und Preußen erneuerten am 25. März die Kriegskoalition. Dabei
verpflichteten sie sich, so lange zu kämpfen, bis Napoleon endgültig besiegt sei.

In Frankreich stieß die Aushebung neuer Einheiten auf Widerstand. Dennoch gelang es Napoleon, erneut
eine Armee aufzustellen. Er verfügte über etwa 125.000 Mann. Die meisten davon waren gut ausgerüstete,
erfahrene Veteranen. Auf der Gegenseite ließen sich die Verbündeten mit ihrem Aufmarsch Zeit. Sie
planten, erst im Juli in Frankreich einzumarschieren. Wellington versammelte bei Waterloo ein Heer von
95.000 Mann. Hinzu kam die preußische Armee unter Blücher mit 125.000 Mann. Dagegen waren Russen
und Österreicher noch nicht in ihren Ausgangsstellungen angekommen. Vor diesem Hintergrund entschloss
sich Napoleon, die Initiative zu ergreifen. Er plante, Preußen und Briten voneinander zu trennen und
getrennt zu schlagen. Tatsächlich gelang es ihm am 15. Juni, einen Keil zwischen die beiden Armeen zu
treiben. Bei Ligny bereitete er den Preußen am 16. Juni eine schwere Niederlage. Marschall Ney hielt
währenddessen Wellington bei Quatre-Bras in Schach. Allerdings wurden die Gegner dabei nicht
entscheidend geschwächt. Am 18. Juni griff Napoleon die Briten bei Waterloo an. Als die Preußen
rechtzeitig zur Unterstützung der Briten eintrafen, wurde Napoleon entscheidend geschlagen.[66]

Napoleon wurde jetzt auf die Insel St. Helena


verbannt, und in Frankreich wurden erneut die
Bourbonen eingesetzt. Der Krieg wurde durch
den zweiten Pariser Frieden vom 20. November
1815 beendet. Er fiel für Frankreich nicht so
günstig aus wie der erste. Frankreich erhielt durch
den zweiten Pariser Frieden die Grenzen von
1790 mit den innerhalb dieser Grenzen liegenden
Enklaven, doch ohne die Grenzfestungen
Philippeville, Mariembourg, Saarlouis und Schlacht bei Waterloo (Gemälde von William Sadler)
Landau in der Pfalz. Saarbrücken, Savoyen und
Nizza blieben außerhalb des französischen
Staatsgebiets. Außerdem wurden Frankreich Reparationszahlungen von 700 Millionen Francs auferlegt. In
Spanien und Portugal wurden die alten Dynastien wieder eingesetzt. Die Niederlande wurden um die
früheren Österreichischen Niederlande als Königreich der Niederlande unter König Wilhelm I. vergrößert.
Die Schweiz bekam eine staatenbündische Verfassung; die Großmächte garantierten ihr immerwährende
Neutralität und Unverletzlichkeit ihres Gebiets. Schweden und Norwegen waren seit dem Kieler Frieden
von 1814 vereinigt. Dänemark blieb um Norwegen verkleinert bestehen. In Italien wurden die
habsburgischen Sekundogenituren in der Toskana und in Modena restauriert, die ehemalige französische
Kaiserin Marie-Louise von Österreich erhielt Parma. Ferner fielen Venetien und die Lombardei an
Österreich. Die Königreiche Sardinien und Neapel-Sizilien wurden unter den alten Dynastien
wiederhergestellt. Auch der Kirchenstaat entstand wieder.

Das 1806 aufgelöste „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ wurde jedoch nicht wieder erneuert.
Stattdessen kam es mit dem Deutschen Bund zur Bildung eines lockeren Bündnisses von Staaten.[67]

Rezeption und Forschung

Rezeption

Insgesamt bildeten sich während der Befreiungskriege folgenreiche


Erscheinungsweisen der deutschen Nationsbildung heraus. Dies
gilt insbesondere für den Begriff der Kulturnation, der die
gemeinsame Geschichte, Sprache und Literatur hervorhebt.
Während er in vorangegangenen Jahrhunderten hauptsächlich eine
Erscheinungsform der gebildeten Eliten gewesen war, wurde er
jetzt auch breiten Volksmassen zugänglich. Teilweise war dieses
nationale Bewusstsein mit religiös anmutenden Konnotationen
verbunden. Charakteristisch war besonders die Abgrenzung
gegenüber Frankreich. Bereits bei Arndt wurde der Franzose als Das Vaterland ist frey! Viktoria
Erbfeind bezeichnet. Der Franzosenhass erscheint ebenso (1813, Friedrich Wilhelm Meyer)
konstitutiv für den deutschen Nationalgedanken wie die
„Vaterlandsliebe“ und „Die Wacht am Rhein“. Nach der Niederlage Napoleons in Leipzig breitete sich
diese nationale Verbundenheit nach zeitgenössischen Beobachtungen über ganz Deutschland aus und
verband sich hier und da auch mit antisemitischen Untertönen. Gleichzeitig war das Nationale aber auch
verbunden mit dem Anspruch auf Freiheitsrechte und eine politische Verfassung. Insgesamt unterschied
sich das auf die deutsche Geschichte bezogene Nationsverständnis aber markant von den politischen
Verfassungstraditionen Amerikas und Frankreichs. Er schürte während des Krieges patriotische Emotionen,
die sich mit politischen Hoffnungen auf eine liberale Umgestaltung verbunden hatten und sich von den
Regierungen nur schwer wieder eindämmen ließen.[68][69]

Das Gedenken an die Befreiungskriege spielte schon kurz nach Kriegsende eine auch politisch wichtige
Rolle. Das Wartburgfest von 1817 fand einerseits zur Erinnerung an den 300. Jahrestag der Reformation,
andererseits am vierten Jahrestag der Völkerschlacht von Leipzig statt. Die Studenten knüpften mit den
Farben Schwarz-Rot-Gold auch bewusst an die Uniformen des Lützowschen Freikorps an. Dabei wurde
der Krieg bereits zu dieser Zeit unterschiedlich interpretiert. Die Studenten sahen ihn als Krieg von
Freiwilligen und Aufstand des Volkes, als Freiheitskrieg. Ganz anders betrachteten konservative Kreise wie
etwa Friedrich von Gentz die Ereignisse. Für ihn handelte es sich um einen Krieg der Militärs und Könige
und nicht um den der Volksredner und Pamphletschreiber. In den 1830er und 1840er Jahren wurden in
zahlreichen preußischen Städten Freiwilligen- und Kriegerbegräbnisvereine gegründet. Bei Begräbnissen
von Veteranen marschierten diese in Uniformen durch die Straßen. Jedes Jahr versammelten sie sich, um
der gefallenen Kameraden zu gedenken.[70]

Eine besondere Rolle spielte das Gedenken in der jüdischen


Bevölkerung, waren die Befreiungskriege doch das erste Mal, dass
auch jüdische Soldaten Kriegsdienst leisteten. Versuche von
bestimmten Presseorganen, die jüdische Beteiligung kleinzureden,
trafen jüdischerseits auf entschiedene Gegenreaktion. Moritz Daniel
Oppenheim schuf 1833/34 das Gemälde Die Heimkehr des
Freiwilligen aus den Befreiungskriegen zu den nach alter Sitte
lebenden Seinen. Damit stellte er die Befreiungskriege in einen
Zusammenhang mit der Assimilation und Emanzipation der
jüdischen Bevölkerung.[71]

In mehreren Städten wurden Denkmäler zur Erinnerung an den


Die Heimkehr des Freiwilligen aus
Krieg errichtet. Ein bekanntes Beispiel ist das von Karl Friedrich
den Befreiungskriegen zu den nach
Schinkel geschaffene Denkmal auf dem heutigen Kreuzberg in alter Sitte lebenden Seinen (1833/34,
Berlin. Es feierte nicht den Volkskrieg, sondern den König. In der Moritz Daniel Oppenheim)
Inschrift hieß es: „Der König dem Volke, das auf Seinen Ruf
hochherzig Gut und Blut dem Vaterlande darbrachte.“
Vergleichbare Gedenktafeln mit der Inschrift „Für König und Vaterland“ gab es in preußischen Kirchen.
Auf den Schlachtfeldern standen Mahnmale mit Inschriften wie „Die gefallenen Helden ehrt dankbar
König und Vaterland. Sie ruhen in Frieden.“ Caspar David Friedrich und Ernst Moritz Arndt setzten sich,
um an den Krieg als nationales Ereignis zu erinnern, für ein Standbild Scharnhorsts ein, jedoch vergeblich.
Friedrich thematisierte den Krieg nach 1815 zumindest in Gemälden. Die national gesinnten Kreise wie die
Turnerbewegung erinnerten etwa durch Pilgerfahrten zu den Schlachtfeldern des Krieges und durch die
Feier von Jahrestagen an die Befreiungskriege. Am wichtigsten war dabei das Gedenken an die
Völkerschlacht von Leipzig. Eine erste fand schon 1814 in der Hasenheide in Berlin statt und zog 10.000
Teilnehmer an. Mit der Unterdrückung der Turnerbewegung durch die Karlsbader Beschlüsse von 1819
endete dies zunächst.[72]

Auf dem Michelsberg in Kelheim ließ Ludwig I. von Bayern in den Jahren 1843 bis 1863 die
Befreiungshalle errichten, die bis heute als Wahrzeichen der Befreiungskriege beteiligte Völker auf
Schildern im Rund des Bauwerks ehrt.
Eine überlokale Gedenkveranstaltung wurde 1863 zum 50-jährigen
Jubiläum veranstaltet. Es fand auf Initiative von bürgerlich-liberalen
Kreisen in Leipzig als deutsches Nationalfest statt und
repräsentierte die liberal orientierte Nationalbewegung. Während
des Kaiserreichs trat das Gedenken an die Befreiungskriege hinter
dem an den Krieg von 1870/71 zurück. Seit Ende des 19.
Jahrhunderts begann sich dies etwas zu ändern. Ein Höhepunkt
waren das hundertjährige Jubiläum und die Einweihung des
Leipziger Völkerschlachtdenkmals. Diese Feierlichkeiten waren Die nationale Erhebung 1813 (1870,
stark von den Fürsten geprägt. Daneben traten die nunmehr eher Anton von Werner)
rechts stehenden nationalen Verbände in Erscheinung. Etwa
100.000 ihrer Mitglieder reisten nach Leipzig. Kriegervereine,
Studentenverbindungen und Turnervereine prägten das Bild. Der organisierende Deutsche Patriotenbund
zielte auf eine völkisch-nationale Ausprägung der Feierlichkeiten ab. Dem entsprach auch der
Monumentalismus der Architektur des Denkmals. Dominierte bis 1870 beim Gedenken an die
Befreiungskriege das liberale Bürgertum, waren es nun reichsnationale oder völkisch-nationale Kreise, die
für einen autoritären Staat eintraten.[73]

So dominant diese Form der Deutung auch war, gab es daneben


doch auch andere Ansätze. Dies gilt für die Feier der
Jugendbewegung auf dem Hohen Meißner oder die Rede des
Sozialdemokraten Georg Ledebour im Reichstag, der darauf
bestand, dass die Sozialdemokraten das „Reich der Freiheit und des
Rechts“ verwirklichen wollen, „das Fichte und andere Männer mit
ihm vor hundert Jahren ersehnt haben.“[74]

Historiographie und Publizistik

In der Historiographie und Publizistik zählten die Befreiungskriege


bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein zu den
meistbehandelten Themen. Dabei dienten die Werke über den
Krieg der nationalen Identifikation und Traditionsbildung. Die
Wertschätzung beschränkte sich nicht nur auf nationale und
konservative Kreise, sondern reichte in alle politischen Lager Völkerschlachtdenkmal mit
hinein.[75] Auch in diesen Arbeiten spiegelte sich der Streit wider, Spiegelung im vorgelagerten „See
ob es sich um einen Freiheitskrieg auch mit der Implikation der der Tränen um die gefallenen
Freiheit im Inneren oder einen Befreiungskrieg gehandelt habe. Soldaten“
War das Volk zu den Waffen geeilt, als der König rief, oder hatte
sich das Volk in einem Freiheitskrieg nach innen und außen
erhoben?[76] Während konservativ ausgerichtete Autoren den konventionellen Charakter des Krieges
betonten, stellten die Liberalen die Bedeutung des liberalen Bürgertums heraus. Sozialisten und später
Kommunisten thematisierten die Rolle der Volksmassen.[77]

Eine der bekanntesten literarischen Darstellungen der Befreiungskriege ist Theodor Fontanes erster Roman
Vor dem Sturm, in dem er exemplarisch die preußische Gesellschaft aller Stände in den Jahren 1812/1813
schildert.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts haben Publizisten wie Ludwig Börne, Georg Büchner oder Heinrich
Heine die Volkserhebung von 1813 positiv bewertet und in einen Zusammenhang mit der Französischen
Revolution gestellt. Konservative Historiker wiesen diese Interpretation zurück. Leopold von Ranke etwa
kritisierte die „Manie der Volksverbesserung und des Vernichtungswillen allen Bestehenden“ und sah in
„der Eintracht der Alliierten“ den entscheidenden Faktor für den Sieg gegen Napoleon.[78] Wenn die
Volksbewegung überhaupt thematisiert wurde, so spielte sie wie bei Johann Gustav Droysen nur eine
untergeordnete Rolle.[79] Dennoch ist sein zweibändige Werk Vorlesungen über das Zeitalter der
Freiheitskriege bemerkenswert, umfasst es doch den gesamten Zeitraum vom Beginn des Amerikanischen
Unabhängigkeitskrieges, über die Französische Revolution bis hin zu den Jahren 1813 bis 1815. Dabei ist
er von der zu seiner Zeit verbreiteten Revolutions- und Frankreichfeindschaft weit entfernt.[80] Besonders
extrem war in dieser Hinsicht Heinrich von Treitschke. Für ihn waren die Freiheitskriege die heroische Tat
des preußischen Königs und seines treuen Volkes. Im Kaiserreich existierte daneben eine liberal-
demokratische Richtung, deren Hauptvertreter Max Lehmann war. Die meisten Autoren gingen dabei von
einem preußisch-kleindeutschen Standpunkt aus. Heinrich von Srbik hat aus großdeutscher Sicht darauf
hingewiesen, dass am Beginn des Freiheitskampf der Tiroler Aufstand von 1809 gestanden habe.[81]

In der DDR wurden die Befreiungskriege als Teil des „nationalen Erbes“ und als historische Form der
deutsch-russischen Waffenbrüderschaft gedeutet. Neue Impulse in der Bundesrepublik lieferten die neuere
Nationalismus-, die Militär- sowie die Geschlechterforschung. Aber auch aus anderen Bereichen wie der
Literaturwissenschaft und Theologie kamen Untersuchungen zu Einzelfragen. Versuche in Handbüchern
oder Aufsätzen, das Gesamtphänomen der Befreiungskriege zu thematisieren, machte seit 1968 bis in die
1980er Jahre Helmut Berding. Eine moderne auch sozial-, kultur- oder mentalitätsgeschichtliche
Gesamtdarstellung der Befreiungskriege ist eine Forschungslücke.[82]

Literatur
Frank Bauer: Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege 1813–1815, H. 1–40, Potsdam
und Altenburg 2003–2017.
Gerhard Bauer, Gorch Pieken, Matthias Rogg, (Hrsg.): Blutige Romantik. 200 Jahre
Befreiungskriege. Essays (Ausstellung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in
Dresden vom 6. September 2013 bis 16. Februar 2014). Sandstein, Dresden 2013, ISBN
978-3-95498-035-2.
Gerhard Bauer, Gorch Pieken, Matthias Rogg: Blutige Romantik. 200 Jahre
Befreiungskriege. Katalog (Ausstellung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in
Dresden vom 6. September 2013 bis 16. Februar 2014). Sandstein, Dresden 2013, ISBN
978-3-95498-036-9.
Hans-Werner Hahn, Helmut Berding: Reformen, Restauration und Revolution 1806–
1848/49. Stuttgart 2010
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Peter Brandt: Die Befreiungskriege von 1813 bis 1815 in der deutschen Geschichte. In:
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Jan Ganschow, Olaf Haselhorst: 1815 – Die Befreiungskriege und das Ende des
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Frederic Natusch Maude: The Leipzig Campaign, 1813. Swan Sonnenschein, London 1908
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Michaela Neubert: Das napoleonische Zeitalter und die Befreiungskriege, dargestellt an
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Würzburg. Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische
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Wilfried Nippel: Johann Gustav Droysen. Ein Leben zwischen Wissenschaft und Politik.
München 2008.
Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800–1866. Bürgerwelt und starker Staat.
München 1998.
Alan Parker: Napoleon in Russland. Frankfurt am Main 1969.
Ute Planert: Der Mythos vom Befreiungskrieg. Frankreichs Kriege und der deutsche Süden.
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Uwe Niedersen (Hrsg.): Sachsen, Preußen und Napoleon. Europa in der Zeit von 1806–
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Leopold von Ranke: Über die Epochen der neueren Geschichte – Kapitel 19 zuerst 1854
Onlineversion auf projekt-gutenberg.org (https://www.projekt-gutenberg.org/ranke/epochen/c
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Burghart Schmidt: Hamburg im Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons
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Francis Smith: Die Kriege vom Altertum bis zur Gegenwart. Berlin 1911.
Wolfram Siemann: Vom Staatenbund zum Nationalstaat. Deutschland 1806–1871. München
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Volker Ullrich: Napoleon. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-499-50646-7.
Jakob Vogel: Nationen im Gleichschritt. Göttingen 1997.

Weblinks
Commons: Befreiungskriege (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Befreiungskriege?u
selang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Quellen aus dem Jahr 1813 (https://www.epoche-napoleon.net/quellen/1813.html) auf
EPOCHE NAPOLEON (http://www.epoche-napoleon.net/)
Komplettes Online-Faksimile eines Tagebuchs von 1813 (http://www.napoleon-online.de/ht
ml/tagebuch1813.html)
Digitale Publikationen zu den Deutschen Befreiungskriegen 1806–1815 (http://www.lexikus.
de/bibliothek/Themen/Befreiungskriege)
Zur Hundertjahrfeier 1813–1913. Raphael Tuck's Postkarten Serie 932 (http://www.goetheze
itportal.de/index.php?id=3907)
Befreiungskriege in Bildern: Die Eiserne Zeit vor hundert Jahren 1806–1813 (https://www.na
poleonportal.de/page-28/photos-2/die-eiserne-zeit.html)
Suche nach Befreiungskriege (https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/searchresults?is
ThumbnailFiltered=false&query=Befreiungskriege). In: Deutsche Digitale Bibliothek

Einzelnachweise
1. Maude: The Leipzig Campaign, 1813 S. 156.
2. Maude: S. 149.
3. Bodart: Losses of Life in Modern Wars, Austria-Hungary, France S. 46.
4. Bodart: S. 130.
5. Büsch: Handbuch der preußischen Geschichte. Band II. S. 51.
6. Parker: Napoleon in Russland. S. 335.
7. Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800–1866. Bürgerwelt und starker Staat. S. 82
8. Smith: Die Kriege vom Altertum bis zur Gegenwart. S. 570.
9. Nipperdey: S. 82.
10. Hahn, Berding: Reformen, Restauration und Revolution 1806–1848/49. S. 98.
11. Smith: S. 572.
12. Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. S. 417.
13. Nipperdey: S. 82f.
14. Fehrenbach: Vom Ancien Regime zum Wiener Kongress. S. 127
15. Clark: S. 417f.
16. Büsch: Handbuch der preußischen Geschichte. S. 48
17. Smith: S. 572.
18. Nipperdey: S. 83.
19. Clark: S. 419f.
20. Aufruf des Königs von Preußen Friedrich Wilhelm III. „An Mein Volk!“ vom 17. März 1813
Onlineversion auf documentarchiv.de (http://www.documentarchiv.de/nzjh.html).
21. Heinrich Steinmann: An die Jünglinge jüdischer Nation in der Gefahr des Vaterlandes.
Breslau 1813 Digitalisat (http://books.google.de/books?id=XfW3AAAAIAAJ&printsec=frontc
over&dq=befreiungskriege&hl=de&ei=UIy2TvOoFoGg8QO7p7D_BA&sa=X&oi=book_result
&ct=result&resnum=10&ved=0CF0Q6AEwCTgK#v=onepage&q&f=false).
22. Nipperdey: S. 83.
23. Fehrenbach: S. 127.
24. Siemann: Vom Staatenbund zum Nationalstaat. Deutschland 1806–1871. S. 307.
25. Clark: S. 420., S. 432–436.
26. Nipperdey: S. 83.
27. Brandt: Die Befreiungskriege onlineversion (http://www.fes.de/fulltext/historiker/00671003.ht
m) S. 100 f.
28. Nipperdey: S. 83 f.
29. Siemann: S. 307.
30. Clark: S. 432f.
31. Siemann: S. 305–309.
32. Theodor Körner: Aufruf 1813. In: Ders.: Gedichte / Leyer und Schwert erstmals erschienen
1814 Wiedergabe auf Freiburger Anthologie (https://web.archive.org/web/20020730081853/
http://freiburger-anthologie.ub.uni-freiburg.de/fa/fa.pl?cmd=gedichte&sub=show&noheader=
1&add=&id=468).
33. Nipperdey: S. 84f.
34. Siemann: S. 306.
35. Schmidt: Hamburg im Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons (1789–1813)
S. 725f.
36. Brandt: S. 103f.
37. Ullrich: S. 117
38. Nipperdey: S. 84.
39. Proclamation des Kaiserlich Russischen General-Feldmarschalls Fürsten Kutusow-
Smolenskoi an die Deutschen. („Proklamation von Kalisch“) vom 25. März 1813.
Onlineversion auf documentarchiv.de (http://www.documentarchiv.de/nzjh.html).
40. Nipperdey: S. 85.
41. Ullrich: Napoleon. S. 118.
42. Ullrich: S. 118.
43. Smith: S. 573ff.
44. Smith: S. 574.
45. Ullrich: S. 119.
46. Smith: S. 575.
47. Nipperdey: S. 85.
48. Clark: S. 422.
49. Nipperdey: S. 86.
50. Ullrich: S. 119.
51. Ullrich: S. 120.
52. Manifest des Kaisers von Österreichs, Königs von Ungarn und Böhmen Franz II. zur
Begründung Kriegserklärung an Frankreich vom 19. August 1813 Onlineversion auf
documentarchiv.de (http://www.documentarchiv.de/nzjh.html).
53. Nipperdey: S. 86f.
54. Hahn, Berding: S. 101.
55. Smith: S. 577.
56. Nipperdey: S. 87.
57. Ullrich: S. 121.
58. Clark: S. 424–429.
59. Britt, Griess: Atlas for the wars of Napoleon. S. 134.
60. Nipperdey: S. 88.
61. Ullrich: S. 121f.
62. Nipperdey: S. 88.
63. Fehrenbach: S. 126.
64. Ullrich: S. 122f.
65. Fehrenbach: S. 127.
66. Ullrich: S. 130ff.
67. Fehrenbach: S. 129f.
68. Siemann: S. 307–310.
69. Hagemann: Aus Liebe zum Vaterland. Liebe und Hass im frühen deutschen Nationalismus.
In Gefühl und Kalkül. S. 114–123.
70. Clark: S. 437–440.
71. Clark: S. 441.
72. Clark: S. 443–445.
73. Vogel: Nationen im Gleichschritt. S. 170–178.
74. Brandt: S. 84.
75. Brandt: S. 100f.
76. Hahn, Berding: S. 97.
77. Berding: Freiheitskriege. In: Sowjetsystem und Demokratische Gesellschaft, Band 2, S. 684.
78. Berding: S. 684.
79. Droysen: Vorlesungen über das Zeitalter der Freiheitskriege. Teil 2, S. 437.
80. Nippel: Johann Gustav Droysen. S. 48.
81. Berding: S. 684–687.
82. Fehrenbach: S. 246–249.
83. Rezension (https://www.degruyter.com/view/journals/mgzs/76/2/article-p584.xml?language=
de) von Peter Andreas Popp in: Militärgeschichtliche Zeitschrift, Band 76, Heft 2.
84. Inhaltsverzeichnis (https://d-nb.info/1038871220/04)

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