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Vorgeschichte (1933 – 1939)

Adolf Hitler, der 1933 mit seiner National-Sozialistisch-Deutschen-Arbeiter-Partei in


Deutschland die Macht übernommen hatte, erklärte in einer Rede von 1937 den Versailler-
Vertrag für nichtig und begann anschliessend seine strategischen Ziele konsequent
umzusetzen, z.B. alle Deutschen heim ins Reich (Grossdeutschland), Ausdehnung des Reichs
in den Osten (Rohstoffe/Arbeitskräfte) und die Schaffung eines 1000-jährigen Reiches
(Weltmacht).
Zusammen mit dem ebenfalls faschistischen Italien (Benito Mussolini) wollte Hitler diese
Weltmacht mit Grossbritannien (Weltmeere) und Japan (Asien) aufbauen.
Im Gegensatz zu Japan, das im Kampf gegen die USA um Macht und Rohstoffe im Pazifik
Verbündete benötigte, erteilten die Engländer Hitler eine schmerzhafte Abfuhr.
Die machtpolitische Haltung der Nazis musste früher oder später zum offenen Konflikt mit den
anderen Grossmächten führen, weshalb Hitler begann militärisch aufzurüsten. Hitler zeigte als
Soldat, der den 1. WK erlebt hat, in seinem Buch „Mein Kampf“, welche Fehler es galt, im
kommenden Konflikt zu vermeiden:
- Kein Stellungskrieg mehr!
- Kein Zweifrontenkrieg mehr!
- Versorgung der Industrie und der Bevölkerung sicherstellen!
Die deutschen Militärs setzten deshalb auf das schnelle und
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für die gegnerischen Truppen verwirrende Vorstossen der
Panzer unter Unterstützung aus der Luft durch
Flugzeuge (Stuka auf Bild 1). Diese Angriffstaktik sollte bis
1942 sehr erfolgreich sein und wurde später als Blitzkrieg
bezeichnet.
Aussenpolitisch gelang ihm die Eingliederung Österreichs (1938), des Sudetenlandes und
später der gesamten Tschechei (1939), wobei Hitler England und Frankreich stets im Glauben
liess, eigentlich damit nur den Frieden in Europa zu sichern.

Gleichzeitig verhandelte Deutschland mit dem 2

kommunistischen Erzfeind Russland (Bild 2) in aller


Stille über ein gegenseitiges Stillhalten im Falle
eines Konflikts. In einem beigefügten Geheim-
protokoll wurde sogar die Aufteilung Polens und
der anderen Interessengebiete beschlossen. Die
Unterzeichnung des Nichtangriffspaktes gab Hitler die Sicherheit nun Polen angreifen zu
können, obwohl ihm England und Frankreich klar mitteilten, dass sie dies als Kriegsgrund
betrachten würden.

Blitzkrieg (1939 bis 1943)


Am 1. September 1939 begann der 2. WK mit dem
Polenfeldzug (Bild 3), wobei die polnische Armee gegen die
gut ausgerüsteten deutschen Streitkräfte keine Chance hatte
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und schon nach knapp vier Wochen kapitulieren musste.
England und Frankreich erklärten Hitler daraufhin zwar den Krieg, aber
griffen nicht an. Die militärische Führung Frankreichs vertraute –
gemäss ihren Erfahrungen aus dem 1. Weltkrieg – auf die „Maginotlinie“
(starke permanente Festungen und Bunker) und wartete ab.
Man beobachtete sich nur gegenseitig an der Westgrenze. Die
englischen und französischen Truppen bezeichneten diese Phase des
Kriegs als den „Drôle de guerre“, die deutschen als den Sitzkrieg.

Um die Zufuhr von Eisenerz sicherzustellen, startete


Deutschland im April den Angriff auf Dänemark und
Norwegen. Unter dem Decknamen „Weserübung“ gab es um
die norwegischen Häfen ein Wettrennen mit Grossbritannien,
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die mit ihrer Flotte der norwegischen Armee helfen wollte. Die
Deutschen gewannen diesen Wettlauf, unter anderem mit den ersten Einsätzen von
Fallschirmjägern (Bild 4).
Mit dem Westfeldzug im Mai 1940 gegen Frankreich und die
verbündete englische Armee (als Unterstützung) wollte Hitler
endlich die Scharte aus dem 1. Weltkrieg auswetzen und Häfen
für die geplante Invasion gegen England erobern. Zu Beginn
wurden die Niederlande und Belgien überrannt und gleichzeitig
die Operation „Sichelschnitt“ (Karte 5) mit den Panzern durch
die für unpassierbar gehaltenen Wälder der Ardennen

5 ausgeführt.
Die völlig überraschten französischen Truppen waren nach nur 8
Wochen geschlagen und bei Dünkirchen konnte England in höchster Not ihr eingeschlossenes
Landheer evakuieren und ohne schwere Ausrüstung auf die Insel zurückbringen.
Im Juni 1940 begann die Luftschlacht um England, welche die deutsche Luftwaffe letztendlich
verlor. Hitler verfügte zwar über fast dreimal so Flugzeuge, doch die Royal Air Force besass
Radar und konnte deswegen mit ihren «Spitfire» (Flugzeuge) die deutschen
Bomber und anderen Flieger rechtzeitig abfangen.
Der englische Premierminister Sir Winston Churchill (Bild 6) dankte später den
tapferen Piloten mit folgendem Zitat: 6
„Niemals zuvor hatten so viele, so wenigen, so viel zu verdanken“.

Anfangs 1941 wurde die Invasionspläne für die englische Insel von Hitler auf unbestimmte Zeit
verschoben, umso mehr die italienischen Verbündeten die
deutsche Hilfe auf dem Balkan und gegen Griechenland
brauchten. Zusammen mit Mussolinis Truppen, die nur
mühsam die albanische Armee geschlagen hatten und nun in
Mussolini und Hitler Griechenland vor einer bitteren Niederlage standen, praktizierten
die Deutschen wiederum ihre erfolgreiche Blitzkrieg-Taktik.
Gleichzeitig landete in Libyen (italienische Kolonie) der deutsche General Rommel mit einem
Expeditionsheer in Nordafrika und trieb zusammen mit italienischen Truppen die
bis dahin siegreiche englische Armee wieder bis an die ägyptische Grenze
zurück. Erst kurz vor Ägypten (El Alamein) gelang es den Engländern unter
Führung von General Montgomery ihrerseits den deutschen „Wüstenfuchs“ zu stoppen.
In der nächsten zwei Jahren wechselte das Kriegsglück auf diesem Schauplatz zwischen
diesen zwei bedeutenden militärischen Führungspersönlichkeiten hin und her.

Im Juni 1941 begann Hitler völlig überraschend den Russlandfeldzug und zwar ohne
Kriegserklärung. Die beweglichen Panzertruppen stiessen bis weit in die Sowjetunion vor. Erst
vor Moskau (Jan. 1941) und knapp ein Jahr später in Stalingrad an der Wolga (Dez. 1942)
gelang es dem russischen Diktator Stalin die Deutschen zu stoppen und zum Rückzug zu
zwingen.
Im winterlichen Stalingrad wurde eine ganze deutsche Armee
eingeschlossen und versuchte auf
Befehl von Hitler verbissen jedes
Häuserkampf
Haus und jede Strasse zu halten. in Stalingrad
Zuletzt erlitt die deutsche Wehrmacht
Deutsche gefangene
ihre erste blutige Niederlage. Soldaten

Über 100'000 deutsche Soldaten gerieten in russische


Kriegsgefangenschaft und wurden in sibirische Arbeitslager
gesteckt. Ab jetzt mussten sich die deutsche Armee überall
langsam zurückziehen: Aus Blitzkrieg wurde nun Rückzug! Deutsche Kriegsgefangene
Auf dem Marsch nach Sibirien

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