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Abschlussprüfung im Bildungsgang Realschule

im Schuljahr 2023/2024

Schriftliche Hausarbeit mit Präsentation


im Fach Biologie
Eingereicht von: Adisa Krijestorac
Klasse: 10d

Beratende Lehrkraft: Frau Yesil


Letzter Abgabetermin: 19.10.2023

Ort, Datum Unterschrift des Schülers / der Schülerin

1
Inhaltsverzeichnis
1)Vorwort .............................................................................................................................. 3
2)Essstörung Bulimie ............................................................................................................. 4
2.1)Definition Bulimie ....................................................................................................... 4
2.2)Gefährdete Personengruppen .................................................................................... 4
3)Gründe für die Bulimie ....................................................................................................... 5
3.1) Häufige Ursachen der Bulimie ................................................................................... 5
3.2) Auslöser der Bulimie .................................................................................................. 5
4) Symptome – Was passiert bei einer Bulimie? ................................................................... 6
4.1) Körperliche Symptome .............................................................................................. 6
4.2) Psychische Symptome ............................................................................................... 7
5) Langzeitfolgen der Bulimie ................................................................................................ 7
5.1) Körperliche Langzeitfolgen ........................................................................................ 7
5.2) Psychische Langzeitfolgen ......................................................................................... 8
6) Behandlung ........................................................................................................................ 9
6.1)Therapie bei Bulimie ................................................................................................... 9
6.2) Therapieinhalte .......................................................................................................... 9
7) Fazit ................................................................................................................................. 10
8) Persönliche Stellungnahme ............................................................................................. 10
9) Reflexion .......................................................................................................................... 10
10) Quellenverzeichnis ........................................................................................................ 12

2
1)Vorwort

Ich habe mich für das Thema Bulimie entschieden, da ich selbst seit Jahren mit meinem Essverhalten
kämpfe. Mittlerweile verstehe ich die Ursachen und Auslöser meines Essverhaltens, das heißt jedoch
nicht, dass dies unbedingt besser wird. Leider kennen sich wenige Jugendliche mit Krankheiten wie der
Bulimie aus, weswegen ich mich mit dem Thema tiefgründig in der folgenden Hausarbeit beschäftigen
möchte. Während Corona haben viele Jugendliche ihre meiste Zeit zu Hause und vor allem an ihren
Handys verbracht. Soziale Medien wurden von immer mehr und immer jüngeren Jugendlichen benutzt.
Oftmals ist aber das, was man dort sieht, nicht wahrheitsgemäß. Ich spreche von den unrealistischen
Schönheitsidealen. Unsere Gesellschaft hat über die Jahre einiges an unrealistische Schönheitsidealen
entwickelt, die vor allem junge Mädchen, aber auch Jungen, als Maß für ihr Aussehen benutzen. Sie
kriegen Komplexe und versuchen etwas zu ändern. Das bekannteste Schönheitsideal? Eine schlanke
Figur bei Mädchen und ein gut gebauter Körper bei Jungen. Viele Menschen verfolgen diese
Schönheitsideale und versuchen ihnen nahe zu kommen. Sie ändern ihr Essverhalten und halten sich
an strenge Diäten, welche nicht oft gelingen. Ihr Misserfolg leitet sie in Depressionen oder Ähnlichem.
All das in Kombination kann zu einer Essstörung führen. Es gibt viele verschiedene Essstörungen. Sie
alle haben ihre Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede. Ich entschied mich als Thema für meine
Hausarbeit Bulimie zu nehmen, da die Bulimie eine eher geheime Krankheit ist. Den Betroffenen wird
sie oft nicht angesehen, aber trotzdem hat sie schwere Folgen auf ihren Alltag. In dieser Hausarbeit
werde ich mich mit der Entstehung der Bulimie und den körperliche und psychische Folgen, die
auftreten können, beschäftigen. Überwiegend wird der Schwerpunkt der Arbeit jedoch auf Symptome
und Verlauf der psychischen Krankheit gesetzt, womit meine Forscherfrage „Welche Folgen hat
Bulimia nervosa auf den Alltag von betroffenen Personen?“ beantwortet wird. Zum Schluss gibt es
dann ein kurzes Fazit.

3
2)Essstörung Bulimie
2.1)Definition Bulimie

Bulimie (lat. Bulimia nervosa) oder auch Ess-Brech-Sucht1 genannt ist eine psychische Erkrankung, die
auf das Essverhalten bezogen ist. Der Name Bulimie leitet sich hierbei aus dem griechischem (bous =
Ochse, limos = Hunger) ab und bedeutet also sowas wie Stierhunger. Das kommt daher, dass
Betroffene oft Essanfälle haben, bei denen sie große Mengen an Nahrung zu sich nehmen. Aus Angst
vor Gewichtzunahme gehen sie dann extremen Maßnahmen ein wie Erbrechen der Nahrung, fasten
zwischen Essanfällen, Einnahme von Abführmittel oder sie treiben exzessiv Sport.2 In der Wissenschaft
gilt die Bulimie als recht junge Krankheit. In der wissenschaftlichen Literatur wurde sie erstmals 1979
beschreiben, jedoch als Unterform der Magersucht. Erst ab dem Jahre 1980 wurde sie als
eigenständige Krankheit anerkannt.3

2.2)Gefährdete Personengruppen

Die Bulimie ist doppelt- bis dreimal so häufig wie Magersucht. Die meisten Erkrankten sind zwischen
15 und 35 Jahre alt, am häufigsten sind es jedoch 16- bis 19-Jährige. Von den Betroffenen sind 90 bis
95 Prozent weiblich.4Es wird jedoch vermutet, dass mehr Jungen und Männer an der Bulimie leiden als
gedacht, da sie seltener nach ärztlicher Hilfe bei psychischen Krankheiten als Frauen suchen5 Das
Frauen jedoch häufiger betroffen sind kann biologische und sozialkulturelle Gründe haben. Biologische
Gründe wie hormonelle Veränderungen während der Pubertät oder genetische Veranlagungen,
können das Risiko an einer Bulimie zu leiden erhöhen. Sozialkulturelle Faktoren wie unter anderem
einem Schönheitsideal zu folgen oder ein bestimmtes Gewicht beizubehalten, können ebenso eine
große Rolle spielen. 6 Hierbei verfolgen die Frauen eher eine schlanke Figur, wohingegen die Männer
einen gut gebauten Körper mit Muskeln anstreben.

1
Vgl. Bulimie, in: Flexikon Doccheck, 12.02.2020, [online] https://flexikon.doccheck.com/de/Bulimie
02.09.2023
2
Vgl. Jakobi, Dr. Katrin: Bulimie: Alles Wissenswerte über Ursachen, Folgen und Therapie der Essstörung, in:
AOK Gesundheitsmagazin, 15.11.2022, [online] https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-
psyche/psychologie/bulimie-ursachen-und-folgen-der-schweren-essstörung/ 08.10.2023
3
Vgl. Preiß, Gagmar; Wilser, Anja: Ess-Brechsucht (Bulimie oder Bulimia nervosa), in: ABAS Anlaufstelle bei
Essstörungen, [online] Ess-Brechsucht (Bulimie oder Bulimia nervosa) - A.B.A.S. - Anlaufstelle bei Essstörungen
Stuttgart (abas-stuttgart.de) 09.10.2023
4
Vgl. Langsdorff, Maja: Die heimliche Sucht unheimlich zu essen, Bulimie verstehen und heilen. Frankfurt am
Main: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH. 2011, S. 132-133
5
Vgl. Bulimie, in: BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, [online] Bulimie - eine Essstörung: BzgA
Esstörungen (bzga-essstoerungen.de) 08.10.2023
6
Vgl. Dobmeier, Julia; Fux, Christiane: Bulimie, in: NetDoktor, 11.12.2019, [online] Bulimie: Symptome, Folgen,
Behandlung - NetDoktor.de 09.10.2023
4
3)Gründe für die Bulimie
3.1) Häufige Ursachen der Bulimie
Es ist nicht einfach zu erklären, was die Ursachen einer Bulimie sind. Heute kann man sich sicher sein,
dass es sich bei den Ursachen um das Zusammenwirken verschiedener Einflüsse handelt. Hierbei
sprecht man von einem „Multidimensionalen Entstehungsmodell“ mit unterschiedlichen Einflüssen.7
Dazu gehören unter anderem biologische und körperliche Einflüsse wie eine erbliche Veranlagung oder
häufiges Diäthalten. Durch die häufigen Diäten können oftmals Heißhunger-Attacken entstehen, da
dem Körper an Nährwerten fehlt. Diese Heißhunger-Attacken können letztlich zu einer Ess-Attacke
führen. Traumatische Erlebnisse sind oftmals auch ein Grund für eine Bulimie. Diese können Gewalt-
oder Missbrauchserfahrungen sein, aber auch körperliche Vernachlässigung in der Kindheit. Die
bestimmten Persönlichkeitsmerkmale spielen ebenso eine große Rolle. Dazu gehört ein niedriges
Selbstwertgefühl, Perfektionismus oder eine starke Sorge um Aussehen, Figur und Gewicht. Familiäre
Risikofaktoren und gesellschaftliche Einflüsse sind sehr ähnlichen. Oft findet sich gestörtes
Essverhalten oder gar eine Essstörung in der eigenen Familie wieder oder Schlankheit und Aussehen
werden in der Familie stark betont. Unter gesellschaftlichen Einflüssen versteht man meist die
Schönheitsideale und Vorstellungen der Gesellschaft. Jeder will diesen entsprechen und dazu
gehören.8 Letztendlich sind die Ursachen bei allen Betroffenen unterschiedlich und können nicht
konkret verallgemeinert werden. Jeder und jede Betroffene sind individuell und haben aus
verschiedensten Gründen ihren Weg in diese Krankheit gefunden.

3.2) Auslöser der Bulimie


Auslöser sind konkrete Umstände, die die Bulimie zum Ausbruch bringen. Unter Auslösern einer
Bulimie bezeichnet man vor allem Ereignisse, Erlebnisse oder Schicksalsschläge, die bei Betroffenen
am Anfang ihrer Bulimie auftreten. Sie haben in erster Linie nichts mit den Ursachen zu tun. Solche
Auslöser können wichtige Entscheidungen sein, denen sich die Betroffenen nicht gewachsen fühlen.
Vor allem bei Jüngeren kann die Entscheidung über ihre Zukunft, so eine schwere Wahl und Auslöser
sein. Sei es die Wahl einer Ausbildung, eines Studienganges oder Ähnlichem. Ein Verlust einer
wichtigen Person kann ebenso ein Ausmaß sein. Der Verlust kann durch etwas realem wie dem Tod
oder eine Scheidung stattgefunden haben, oder es kann sich um einen drohendem Verlust Handeln.
Ein Beispiel dafür wäre, wenn ein Elternteil einen neuen Lebenspartner gefunden hat und somit die

7
Vgl. Gerlinghoff, Monika; Backmund, Herbert: „Is(s) was?!“ Ess-Störungen. Hemsbach: BELTZ VERLAG, 2011, S.
31-32
8
Vgl. Bulimie, in: BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, [online] Bulimie - eine Essstörung: BzgA
Esstörungen (bzga-essstoerungen.de) 08.10.2023
5
Familie verlässt.9 In den meisten Fällen handelt es sich also um psychische Stress, der durch Ereignisse
oder Erlebnisse entsteht. Die Betroffenen können hierbei meist schwer mit diesem umgehen, und
greifen daher zum Essen als ein Glücksgefühl. Aus Angst zur Gewichtszunahme greifen sie dann zu
schweren Maßnahmen wie das Erbrechen. Sie merken, dass dies gut funktioniert, und kommen so
langsam, aber sicher in den „Teufelskreis der Bulimie“. 10

4) Symptome – Was passiert bei einer Bulimie?


4.1) Körperliche Symptome
Viele denken, dass alle Bulimiker automatisch magersüchtig sind, dies ist jedoch nicht der Fall. Die
meisten Bulimiker sind Normalgewichtig, jedoch kann es auch zu Untergewicht oder Übergewicht
kommen.11 Das Erhalten des Normalgewichtes liegt daran, dass die Betroffenen zwar Ess-Attacken
haben, jedoch mit verschiedenen Mittelns probieren, ihr Gewicht beizubehalten. Sie haben Angst vor
einer Gewichtszunahme.12 Um ihr Gewicht niedrig zu halten, nutzen Betroffene viele Mittel. Das
bekanntestes und Häufigste ist das Erbrechen kurz nach den Ess-Attacken. Zusätzlich werden aber
noch weitere Methoden angewandt, dazu gehört das Fasten zwischen Mahlzeiten oder in langen
Perioden, übertriebenes treiben von Sport, das Ausnutzen von Abführmitteln, Schilddrüsenhormone
oder Diuretika (Entwässerungstabletten).13 All dies geschieht im Geheimen und allein, oftmals weil sich
die Betroffenen schämen. Dadurch ist eine Bulimie für Außenstehende nur schwer zu erkennen. Die
meiste Zeit wird das Essverhalten von den Betroffenen stark kontrolliert. Sie halten sich an strenge
Diäten und lassen Mahlzeiten teilweise völlig ausfallen. Dies führt in den meisten Fällen zu Heißhunger
und die Betroffenen wollen eine Kleinigkeit essen. Sie können sich jedoch nicht in Grenzen halten und
es kommt zu Ess-Attacken.14 Es gibt noch viel mehr kleinere und individuelle Symptome. Diese
unterteilt man in Ernährung und Bewegung. In der Ernährung fallen vor allem Diäten auf, oder Rituale
um Mahlzeiten herum. Viele Betroffene trinken zum Beispiel viel Wasser, um den Hunger zu stillen.
Beim Essen wird die Nahrung oft klein geschnitten oder nur auf dem Teller rumgeschoben. Allgemein
werden, wenn überhaupt nur kleine, beziehungsweise kalorienarme Portionen gegessen. Manchmal

9
Vgl. Gerlinghoff, Monika; Backmund, Herbert: „Is(s) was?!“ Ess-Störungen. Hemsbach: BELTZ VERLAG, 2011, S.
35-36
10
Vgl. Bulime, in: BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, [online] Bulimie - eine Essstörung: BzgA
Esstörungen (bzga-essstoerungen.de) 08.10.2023
11
Vgl. Dr. Hermann, Rita; Dr. Immel-Sehr, Annette: Hilfe bei Magersucht & Bulimie. Berlin: Stiftung Warentest.
2021. S.75-78
12
Vgl. Bulime, in: BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, [online] Bulimie - eine Essstörung: BzgA
Esstörungen (bzga-essstoerungen.de) 08.10.2023
13
Jakobi, Dr. Katrin: Bulimie: Alles Wissenswerte über Ursachen, Folgen und Therapie der Essstörung, in: AOK
Gesundheitsmagazin, 15.11.2022, [online] https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-
psyche/psychologie/bulimie-ursachen-und-folgen-der-schweren-essstörung/ 08.10.2023
14
Dobmeier, Julia; Fux, Christiane: Bulimie, in: NetDoktor, 11.12.2019, [online] Bulimie: Symptome, Folgen,
Behandlung - NetDoktor.de 09.10.2023
6
werden sogar verdorbene Lebensmittel mit Absicht konsumiert, damit das Erbrechen einfacher wird.
Die Betroffene versuchen auf jede Art, so wenig wie möglich zu essen. Wenn sie aber wieder eine Ess-
Attacke haben, wird plötzlich so viel Nahrung wie nur möglich konsumiert. Was die Bewegung angeht,
ist vor allem das ständige Sport treiben. Die Betroffenen versuchen ständig in Bewegung zu bleiben,
um Kalorien zu verbrennen. Sie nehmen jede Möglichkeit, die sich ihnen offenbart. Die Betroffenen
beschäftigen sich nur noch mit sich selbst und ihrem Gewicht. Sie wiegen sich ständig und vergleichen
ihr Gewicht und Aussehen mit anderen.15

4.2) Psychische Symptome


Die Bulimie leitet sich auf negativen Gefühlen. Die Ess-Attacken kommen oft in Folge von Gefühlen wie
16
Wut, Traurigkeit, Angst oder Einsamkeit. Heißhunger ist auch ein großer Bestandteil der Ess-
Attacken. Die Anzeichen der Bulimie sind bei den Betroffenen mehr oder weniger gleich. Die
Betroffenen haben oft Angst dick zu werden und sehen sich selbst in vielen Fällen auch als zu dick an.
Wenn sie also eine Ess-Attacke hatten, schämen sie sich oft. Sie fühlen sich noch schlechter als zuvor
und versuchen, ihren Binge wieder gut zu machen, indem sie Maßnahmen gegen diesen unternehmen.
Bulimiker haben oft ein geringes Selbstwertgefühl und denken oft über ihr Gewicht und Aussehen
nach. Sie beschäftigen sich viel mit diesem und versuchen es zu ändern. Sie haben für sich selbst eine
grenze für ihr ideales Gewichts gesetzt, und versuchen in dieser zu bleiben. Betroffene leiden neben
der Bulimie oftmals auch an Depressionen, Angstzuständen oder Perfektionismus.17

5) Langzeitfolgen der Bulimie


5.1) Körperliche Langzeitfolgen
Die Krankheit kann zu vielen körperlichen Folgen fühlen, die auch auf längere Zeit bestehen. Durch die
unzähligen Diätversuche, das ständige Erbrechen und die Einnahme von Abführmitteln kann es zu
einer Mangelernährung kommen. Beim Kalziummangel werden sogar die Knochen brüchig
(Osteoporose) und eine zu niedrige Kalziumkonzentration im Blut und in den Zellen kann zu einem
unregelmäßigen Herzschlag und Herzmuskelschwächen führen. Auch das überessen bei den Ess-
Attacken hat Folgen. Der Magen ist die großen Nahrungsmengen nicht gewohnt und betroffene
bekommen oft starke Bauchschmerzen. Im schlimmsten Fall kann ein Riss im Magen (Magenruptur)
entstehen, was lebensgefährliche Folgen hat. Das Erbrechen konkret ist auf Dauer auch nicht gut für

15
Vgl. Gerlinghoff, Monika; Backmund, Herbert: „Is(s) was?!“ Ess-Störungen. Hemsbach: BELTZ VERLAG, 2011,
S. 31-32
16
Jakobi, Dr. Katrin: Bulimie: Alles Wissenswerte über Ursachen, Folgen und Therapie der Essstörung, in: AOK
Gesundheitsmagazin, 15.11.2022, [online] https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-
psyche/psychologie/bulimie-ursachen-und-folgen-der-schweren-essstörung/ 08.10.2023
17
Vgl. Dr. Hermann, Rita; Dr. Immel-Sehr, Annette: Hilfe bei Magersucht & Bulimie. Berlin: Stiftung Warentest.
2021. S.16
7
den Körper sein. Es kann zu Verstopfungen kommen, da der Nahrungstransport verlangsamt ist. Auch
die Zähne werden geschädigt, da beim Erbrechen auch immer etwas Magensäure hochkommt. Diese
Magensäure schädigt den Zahnschmelz und das Zahnbein. Die Zähne können dadurch erstmals
schmerz- und temperaturempfindlich werden, jedoch irgendwann auch schadhaft. Die Magensäure
schädigt jedoch nicht nur die Zähne, auch die Schleimhaut der Speiseröhre kann entzündet werden
(Ösophagitis). Noch hinzu kommt, dass beim Erbrechen der Magen gereizt wird und sich dieser somit
auch entzünden kann (Gastritis). Stetiges Erbrechen führt häufig zu weiteren Verletzungen bis hin zu
schmerzhaften Blutungen, Vernarbungen und Organdurchbrüchen. Bei Frauen kann die Bulimie zu
Menstruationsstörungen, Unfruchtbarkeit oder Risiken bei der Schwangerschaft führen. Letztlich
kommen auch Hautveränderungen öfter vor. Bei 10 bis 30 Prozent der Patienten sind trockene Haut
und brüchige Haare mit Haarausfall Teil der Folgen. Durch das häufige Erbrechen schwellen die
Speicheldrüsen an und die Mundwinkel werden wund.18 Eine sehr große und unterschätze Folge ist die
Wahrnehmung des Hunger und Sättigungsgefühls. Durch den Heißhunger und den Ess-Attacken
verlieren Betroffene oft die Wahrnehmung ihres Hungergefühls, da sie nicht auf dieses hören. Sie
essen so viel es geht und so schnell es geht, meist, um mit ihren Gefühlen umzugehen.19

5.2) Psychische Langzeitfolgen


Betroffene leiden oft unter psychischen Folgen wie Depressionen oder Angststörungen. Oft kommt es
auch zu Ausschließung anderer Menschen. Die Betroffenen wollen allein sein, wie bei ihren Ess-
Attacken. Sie schließen andere aus ihrem Leben aus, da sie das Gefühl haben, sie wären nicht gut
genug. Diese Gefühle sammeln sich, weshalb viele Bulimiker Suizid begehen oder einen Suizidversuch
hinter sich haben.20 Bulimie beeinträchtigt die Stimmung und Konzentration der Betroffenen.21

18
Vgl. Dobmeier, Julia; Fux, Christiane: Bulimie, in: NetDoktor, 11.12.2019, [online] Bulimie: Symptome, Folgen,
Behandlung - NetDoktor.de 09.10.2023
19
Vgl. Bulime, in: BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, [online] Bulimie - eine Essstörung: BzgA
Esstörungen (bzga-essstoerungen.de) 08.10.2023
20
Vgl. Bulime, in: BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, [online] Bulimie - eine Essstörung: BzgA
Esstörungen (bzga-essstoerungen.de) 08.10.2023
21
Vgl. Dobmeier, Julia; Fux, Christiane: Bulimie, in: NetDoktor, 11.12.2019, [online] Bulimie: Symptome, Folgen,
Behandlung - NetDoktor.de 09.10.2023
8
6) Behandlung
6.1)Therapie bei Bulimie
Die Bulimie muss, so wie alle Ess-Störungen, professionell behandelt werden. Die beste Wahl ist eine
Psychotherapie in Verbindung mit einer Ernährungstherapie. Jedoch vergehen oft Jahre, bis eine
Diagnose festgestellt wird und die notwendige Behandlung begonnen wird.22 In leichten Fällen ist die
Bulimie ambulant behandelbar. Das bedeutet, dass die Betroffenen in einer Klinik oder Ähnlichem
behandelt werden, jedoch am ganz normalen privaten Alltag teilnehmen. In schwierigeren Fällen muss
die Ernährung kontrolliert werden. Dafür werden in der Regel stationäre Behandlungen durchgeführt.
Hierbei verbringen die Patienten einen bestimmten Zeitraum ununterbrochen in der Klinik und
schlafen dort. So wird ihr Essverhalten genau überwacht, kontrolliert und im besten Fall verbessert.
Ziel der Behandlung ist es, kurzfristig das Essverhalten zu verändern und körperliche Gesundheit
wieder herstellen. Langfristig möchte man erreichen, dass die Betroffenen die Ursachen für das
gestörte Essverhalten erkennen und lernen, damit umzugehen.23

6.2) Therapieinhalte
Behandlungen können als Einzel- oder Gruppentherapie erfolgen, je nach Schwierigkeit muss die
Behandlung stationär oder ambulant erfolgen. Oft muss hierbei auch das Alter der Betroffenen
berücksichtigt werden. Bei Kindern und Jugendlichen ist das Einbeziehen der Familie notwendig. Bei
einer Ambulanten Therapie finden Regelmäßige Therapiestunden mit einem Psychotherapeuten statt.
Die körperliche Verfassung der Patienten wird regelmäßig vom Hausarzt, Kinder- oder Jugendarzt
kontrolliert. Die Dauer der Behandlung ist individuell. Bei den ersten Sitzungen lernen sich Therapeut
und Patient erstmals kennen. Hierbei kann der Patient entscheiden, ob er die Therapie beim jeweiligen
Therapeut machen möchte. Zu einer ambulanten Therapie gehören auch Sitzungen mit einem
Ernährungsberater dazu. Bei einer stationären Behandlung hingegen sind die Patienten unter einer
durchgängigen Betreuung. Hierbei wird außerhalb der regulären Therapie das Essverhalten überwacht.
Die klaren Tages- und Mahlzeiten bieten Struktur und Hilfe. Die stationäre Behandlung ist vor allem
Hilfreich, wenn die Betroffenen nicht selbständig ihr Essverhalten umstimmen können.24

22
Vgl. Gerlinghoff, Monika; Backmund, Herbert: „Is(s) was?!“ Ess-Störungen. Hemsbach: BELTZ VERLAG, 2011,
S. 43
23
Vgl. Dobmeier, Julia; Fux, Christiane: Bulimie, in: NetDoktor, 11.12.2019, [online] Bulimie: Symptome, Folgen,
Behandlung - NetDoktor.de 09.10.2023
24
Vgl. Dr. Hermann, Rita; Dr. Immel-Sehr, Annette: Hilfe bei Magersucht & Bulimie. Berlin: Stiftung Warentest.
2021. S.14
9
7) Fazit
Die Bulimie ist eine sehr komplexe und individuelle Krankheit. Befasst man sich genauer mit dieser,
Fallen einem einige Beeinträchtigungen im Alltag der Betroffenen auf. In erster Linie können die Ess-
Attacken sehr teuer für die Betroffenen werden, da sie vor allem große Mengen an Nahrung zu sich
nehmen. Außerdem schließen sich die Betroffene in vielen Ansichten aus dem normalen Alltag selbst
aus. Aus Scham essen sie meist allein und auch das Erbrechen findet im geheimen statt. So fällt es
außenstehenden Personen schwer die Krankheit zu erkennen. Bei den Betroffenen dreht sich alles nur
noch um das Aussehen, Gewicht und vor allem Essen. Sie verlieren den Anhang zu ihrem Umfeld. Noch
dazu kommt, dass es den Betroffenen emotional nicht gut geht. Sie entwickeln teilweise sogar
Depressionen oder Angststörungen. Sie fühlen sich nicht gut genug und grenzen sich selbst von
anderen aus. Sie wollen allein sein und hassen sich selbst, für jedes Problem an ihrem Aussehen.
Schlussendlich kann man also sagen, dass vor allem der emotionale Zustand während der Krankheit
die Betroffenen stark einschränkt. Die ganzen Folgen, die durch die Bulimie entstehen, können einem
ebenso oft Schwierigkeiten bereiten

8) Persönliche Stellungnahme
Ich persönliche hatte in meinem Bekanntenkreis schon einige male mit Essstörungen zu tun. Aus
Erfahrungen kann ich sagen, dass es meist besser ist, mit den betroffenen erstmals unter vier Augen
zu reden. Man kann Versuchen ihnen zu helfen, die Gründe ihres Essverhaltens zu verstehen und
eventuell dagegen zu wirken. Oft ist eine Therapie jedoch die einzige Lösung. Hier können sich die
Betroffenen mit Experten austauschen. Ich bin der Meinung, dass sich jeder mit dem Thema mehr
befassen sollte, um eine mögliche Bulimie im Bekanntenkreis zu erkennen. Die Bulimie wird, wie die
meisten psychischen Krankheiten, nicht ernst genug genommen. Ich hoffe, dass zukünftig mehr
darüber belehrt wird, da auch oft die Betroffenen nicht ganz der Anzeichen bewusst sind.

9) Reflexion
Beim Erstellen dieser Hausarbeit war es mir besonders wichtig, welche Quellen ich nutze. Ich habe
mich hierbei vor allem auf Artikeln von Seriösen Seiten verlassen oder Büchern, die fachlich über die
Bulimie belehren. Ich mein Wissen über die Bulimie deutlich erweitert, vor allem, was die Folgen der
Bulimie angeht. In dem Buch „Is(s) was?! Essstörungen“ von Monika Gerlinghoff und Herbert
Backmund habe ich außerdem einige Einblicke von Betroffenen bekommen. In dem Buch konnte ich
mir Berichte der Betroffenen durchlesen, in dem sie berichteten, wie ihr Alltag mit der Essstörung
aussah. Es zeigte ihre Gedanken über den Tag hinaus, was mir viele Einblicke in die Bulimie aber auch
anderen Essstörungen gab. Dies half mir natürlich, beim Beantworten meiner Forscherfrage. Meine
Forscherfrage zu beantworten war nicht einfach, da es sich bei der Bulimie um eine sehr individuelle

10
Krankheit handelt. Die Symptome und Folgen sind bei allen Betroffenen unterschiedlich. Trotz dessen,
konnte ich mir einen guten Einblick ins Thema verschaffen und vieles Erfahren.

Ich möchte nochmals erwähnen, dass diese Hausarbeit nur als wissenschaftliche Arbeit zum Thema
Bulimie verfasst wurde. Es ist wichtig zu wissen, keine Selbstdiagnose bei Krankheiten durchzuführen!
Sollten Sie den Verdacht haben, unter einer Bulimie oder jeglicher anderer Essstörung zu leiden,
suchen Sie bitte einen Arzt auf. Besprechen Sie sich mit diesem oder einem/r Therapeut/in.

11
10) Quellenverzeichnis
• Bulimie, in: BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, [online] Bulimie - eine
Essstörung: BzgA Esstörungen (bzga-essstoerungen.de) 08.10.2023

• Bulimie, in: Flexikon Doccheck, 12.02.2020, [online]


https://flexikon.doccheck.com/de/Bulimie 02.09.2023 08.10.2023

• Dobmeier, Julia; Fux, Christiane: Bulimie, in: NetDoktor, 11.12.2019, [online] Bulimie:
Symptome, Folgen, Behandlung - NetDoktor.de 09.10.2023

• Dr. Hermann, Rita; Dr. Immel-Sehr, Annette: Hilfe bei Magersucht & Bulimie. Berlin: Stiftung
Warentest. 2021.

• Gerlinghoff, Monika; Backmund, Herbert: „Is(s) was?!“ Ess-Störungen. Hemsbach: BELTZ


VERLAG, 2011.

• Jakobi, Dr. Katrin: Bulimie: Alles Wissenswerte über Ursachen, Folgen und Therapie der
Essstörung, in: AOK Gesundheitsmagazin, 15.11.2022, [online]
https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/bulimie-ursachen-und-folgen-
der-schweren-essstörung/ 08.10.2023

• Langsdorff, Maja: Die heimliche Sucht unheimlich zu essen, Bulimie verstehen und heilen.
Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH. 2011.

• Preiß, Dagmar; Wilser, Anja: Ess-Brechsucht (Bulimie oder Bulimia nervosa), in: ABAS
Anlaufstelle bei Essstörungen, [online] Ess-Brechsucht (Bulimie oder Bulimia nervosa) -
A.B.A.S. - Anlaufstelle bei Essstörungen Stuttgart (abas-stuttgart.de) 09.10.2023

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