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Ökologie............................................................................................................2
1. Vorlesung: Einführung & Ökologie von Gemeinschaften.........................................2
Die Krise der Biosphäre im Anthropozän....................................................................................................2
Was ist Ökologie…......................................................................................................................................3
Warum Ökologie als Wissenschaft?............................................................................................................5
Wie forscht man in der Ökologie?...............................................................................................................5
2. Vorlesung: Ökologische Faktoren und Nischenkonzept............................................9
Wie forscht man in der Ökologie? - Fortsetzung.........................................................................................9
Ökologische Faktoren................................................................................................................................11
Nischen Theorie.........................................................................................................................................14
Konkurrenz als ökologisches Prinzip........................................................................................................15
3. Vorlesung: Nischenkonzept - Fortsetzung................................................................17
Konkurrenz als ökologisches Prinzip - Fortsetzung..................................................................................17
4. Vorlesung: Lotka-Volterra Model.............................................................................26
Grundprinzipien der Populationsenergie...................................................................................................26
Das logistische Populationswachstum.......................................................................................................27
Das Lotka-Volterra-Modell.......................................................................................................................28
Zeitliche Dynamik von Populationen........................................................................................................30
5. Vorlesung: Lebensgemeinschaften, Biodiversität.....................................................33
Ökologie der Gemeinschaften...................................................................................................................33
Biozönosen und das Nischen-Konzept......................................................................................................34
Zonierung von Biozönosen........................................................................................................................35
Grundmuster der Artenverteilung..............................................................................................................36
Biodiversität – Vielfalt des Lebens............................................................................................................37
6. Vorlesung: Lebensgemeinschaften, Biodiversität - Fortsetzung.............................42
Inseltheorie.................................................................................................................................................42
Biodiversität ≠ Artenzahl...........................................................................................................................43
Ökologie komplexer Systeme....................................................................................................................46
Störungsökologie.......................................................................................................................................47
7. Vorlesung: Ökosysteme...............................................................................................48
Großräumige Gliederung der Biosphäre....................................................................................................51
Stoff- & Energiehaushalt von Ökosystemen.............................................................................................52
8. Vorlesung: Ökosysteme – Fortsetzung......................................................................54
Human-Ökologie im Anthropozän............................................................................................................58
Ökologie.....................................................................................................................................................59
Ökologie
1. Vorlesung: Einführung & Ökologie von Gemeinschaften
Die Krise der Biosphäre im Anthropozän
Die Biosphäre, der Teil indem wir leben, ist in Krise
Wie kommt es dazu, dass Teile der Erde (siehe Folie) so ausschauen? keine ökologische
Frage, sondern ökonomische:
Überbevölkerung „Ökologischer Fußabdruck“
Als Folge der hohen Bevölkerung:
o Globaler Klimawandel
o Landnutzungswandel: was wir tun um Lebensmittel zu erzeugen, um uns zu
ernähren
o Biodiversitätskrise: Arten sterben
o Müllproblematik – Plastik im Meer
o Versauerung der Ozeane
o …
…SCHON!
Ernst Haeckel (19. Jht.) (nach Darwin) führte zuerst diesen Begriff ein
Griech. oikos= Haus, Haushalt, logos: Lehre (=Haushaltslehre der Natur)
1. Definition (Haeckel)
siehe Zitat
Wechselwirkungen und Beziehung der belebten und unbelebten Umwelt
Der zentrale Trieb in der Evolution ist Fitness gibt Ausschlag in welcher Richtung später
Interaktionen zw. Organismen mit organischer und anorganischer Umwelt geht Fitness
Maximierung
2. Definition (Krebs)
siehe Zitat
Bezieht sich zwar auf die Wechselwirkungen, stell jedoch 2 messbaren Variablen in den
Mittelpunkt: Wie viele Organismen gibt es in Systeme und wo? Damit verstehen wir wie ein
System funktioniert Zielvariablen versuchen zu messen Rückschlüsse ziehen, weil
Unterschiede der Verbreitung und Abundanz davon abhängen, wie die Interaktionen der
Organismen mit biotischen und abiotischen Faktoren waren durch eingreifen in
Experiment und Änderung abiotischer und biotischer Faktoren kann ich herausfinden: Wie
sich Verbreitung (wo gibt es sie, unter welchen Bedingungen) und Häufigkeit der
Organismen verändert
2 universelle Beobachtungen
Nicht alle Organismen „Überall“
Nicht alle Organismen „gleichermaßen zahlreich“
Ökosysteme unterscheiden sich in diesen Bereichen durch Beobachtung auf folgendes
geschlossen:
o Ergebnis: Unterschiedliche und vielfältige Lebensgemeinschaften
o Forschungsfragen: Ursachen, Mechanismen, Konsequenzen?
3. Definition
siehe Zitat:
Fast 1. und 2. Definition zusammen Wechselbeziehung, biotische und abiotische Faktoren,
Selektion, Fitness spielen eine Rolle
auf dieser Weise verstehen wir, wer wo häufig ist, wer Populationen aufbauen kann usw.
alle diese 3. Definitionen fahren stark organismischen Zugang zur Ökologie: im Mittelpunkt
steht, welche Organismen in welchen Individuenzahlen oder in welchen Biomassen wo
vorkommen können das baut Ökosysteme auf und bestimmt, was da passiert und wie
Organismen interagieren
Evolutiven Aspekt: Fitness wenn Organismen den neuen Genotyp, die Fitness,
vergrößern, dann werden sie sie im Rahmen der nat. Selektion durchsetzen
Ökologische Prozesse Kontingent zur räumlichen und zeitlichen Skala
4. Definition
siehe Zitat:
Alternativer Zugang: kümmert sich um Stoff- und Energiehaushalt (Blackbox) Welchen
Input an Substanzen habe ich, welche Leistung erbringen sie Output
Systemische Betrachtungsweise Nachteil: kommt weg von den Mechanismen
o Kompartimente: Teilmengen und in sie bestimmte Menge von Energieträger
Mengen nennt man Pools und zwischen sie gibt es Flüsse (die interessieren einen):
bei ihnen sind Organismen die Treiber
o Abiotische Parameter und was sie verbindet steht im Mittelpunkt
Kausalverständnis: dazu muss man bei Organismen ansetzen und ihnen auf den Grund
gehen!
Erhebung
Exploration z.B.: Biodiversitäts-Exploratorien
Felderhebung:
o Standorte repräsentativ gewählt
o nicht an einem Standort, sondern Landschaften
o werden nicht manipuliert (alles wird mitgemessen, alles bleibt wie es war z.B. falls
Kühe drauf waren bleiben diese)
o es wird korrelativ und nicht experimentell gemessen (es wurde z.B. Insektensterben
dadurch herausgefunden)
o große Replikation
o Versch. Prozesse und Eigenschaften gemessen
Wissenschaftliche Methode
Beobachtungen - nie „frei von Theorie“ (sie haben immer eine Idee bevor sie etwas
erforschen)
präzise Fragestellung entwickeln
Hypothese entwickeln mit konkreter Annahme: wenn Hypothese stimmt, sollte das
passieren; wenn nicht, dann sollte was anderes passieren (muss überprüfbar sein)
Testen: Durch Experiment oder korrelative Arbeit (Erhebung) Hypothese testen kein
Beweis ob Hypothese stimmt, nur annehmen oder falsifizieren (Beweis nicht in Wissenschaft
nur in Mathematik und formalen Logik!)
Falls eine Hypothese falsifiziert wird, muss man neue aufstellen
o Konzeptionelles Beispiel: siehe Folie
Mathematisches Modell:
o wenn man etwas ändert, erwartet man eine gewisse Veränderung, die mathematisch
begründbar ist
o Konkrete Vorhersage zwischen Datenreihen
o Prognosen führen zu Statistik
In Ökologie braucht man immer Modelle, weil man es mit komplexen Systemen zu tun hat,
die durch Varianz gezeichnet sind (es reagiert kein Individuum gleich, keine Pflanze, kein
System)
Im Beispiel:
o Annahme = je mehr Stickstoff, desto größer Biomasse durch Eingeben der Punkte
linearer Zusammenhang erkennbar
o Anpassung der Punkte durch Regressionsgerade
o Interpolation = innerhalb der gegebenen Skala kann man für jedes zukünftige
Experiment sagen was passieren wird
o Extrapolation = alles jenseits der Skala kann interpretiert werden, ist aber nicht
sicher, da ein linearer Zusammenhang eventuell ab einer bestimmten Größe nicht
mehr linear ist
Oft braucht man kein mathematisches Modell, sondern es reicht konzeptionelles Modell
Bsp.: siehe Folie
Verhaltensökologie
bei tierischen Organismen
Anpassungswert einzelner Verhaltensweisen: Was bringt es nachtaktiv, oder tagaktiv zu
sein? …
Was ist die Fitness-relevante Währung? Welche Strategie ist am besten?
Evolutionäre Ökologie
Man schaut wie sich best. Verhaltensweise im Lauf der Evolution entwickeln relevant,
wenn wir Umgebungseinflüsse haben, die sich nachhaltig verändern (wärmer, trockner =
Klimawandel)
da wird es darauf ankommen, dass Individuen physiologische Strategien (Lösungen)
entwickeln, um mit gewissen Phasen umzugehen und werden so entsprechend ihre
Genotypen verschieben bzw. sich anpassen (natürliche Selektion)
manche Genotypen könnten dominanter werden werden an nächste Generation
weitergegeben Verschiebung Genotyp-Frequenz
Änderungen „Anpassung“
Entsprechen Struktur, Physiologie, Verhalten, … eines Organismus den Anforderungen der
Umwelt? (Fitness – Link)
Beispiel: Hornausprägung bei Dungkäfern. Wieso? Kampf um Weibchen. Käfer ohne Hörner
halten sich zurück.
Ökosystemökologie:
o Frage danach: Welche Energie und Stoffflüsse man betrachten kann? Welche
Faktoren sie steuern? Welche Rolle Organismen dabei spielen?
o Bsp.: Herbivoren im Grasland: ernähren sich von pflanzlicher Biomasse. Wie ist die
C-Bilanz eines Graslandsystems? Welche Rolle spielen Herbivoren? Wieviel fressen
die? Wie ändert sich Stoffbilanz ohne Herbivoren? Interaktion zw. heterotrophen,
autotrophen und abiotischen Faktoren interessant
Ebene 5: Landschaftsökologie
Räumliche Struktur als bestimmender Faktor für Populationen
Mehrere Ökosysteme in räumlicher Realisierung was geschieht, hängt nicht nur von
Organismen ab, die in diesem System sind, sondern auch in welcher räumlichen
Konfiguration die Ökosysteme stehen, denn Ökosysteme könnten mit Migration oder auch
ohne verbunden sein
Phänomen „Fragmentierung“: verbliebene, nicht von menschlich genutzten Lebensräume
werden fragmentiert z.B. Waldfragmente: Waldinsel Wie gut funktioniert so ein
Waldfragment in seiner Isolierung? Wie ist das Ökosystem? …
Ökosysteme werden in räumlich expliziten Kontext betrachtet
Ökologische Faktoren
(variable) Eigenschaften der Umwelt mit messbarem Einfluss auf die Fitness eines
Organismus für Organismus relevante Umweltzustände
Faktoren, die messbaren Einfluss auf die Fitness haben können
sind z.B. Umweltzustände, die für den betrachteten Organismus von Relevanz sind
es gibt Faktoren, die für manche Organismen wichtig aber für andere nicht von Bedeutung
sind
Ökologische Nische
Außenfaktoren, aber auch Faktoren, die aus anderen Lebewesen herausgehen, die
entscheidend sind, dass bestimmte Organismen, in bestimmten Standort, an bestimmten
Ökosysteme existieren können oder nicht können!
Abiotische Faktoren
physikalische, chemische Parameter, die für Organismen wirksam sein können und auf
Fitness Einfluss haben
Rückkopplungen sekundär über andere Organismen möglich
Bsp.: PH, Salzgehalt
chemische und physikalische Bedingungen können durchaus WW mit anderen Organismen
moduliert und modifiziert werden
Biotische Faktoren
WW = Gegenseitige sich beeinflussen von unterschiedliche Organismenarten abhängig in
welchen Mengen diese Organismen vorkommen
von Populationsdichte abhängig
wirken auf Populationsdichte Rückkopplungen
Bsp.: Nahrung, Feinde, Konkurrenten
Biotische Faktoren sind gekennzeichnet dadurch, dass es immer eine + oder - Rückkopplung
gibt
Erkennen der Rückkopplungen und deren Schwellenwerte sehr wichtig:
o + = Prozesse verstärken sich lawinenartig Exponentialfunktion
o - = führen zu Regulationsphänomenen, also das gewisse Schwellenpunkte nicht
überschritten werden
Euryöke Organismen
o Organismen die unter breiter Platte leben können
o breite Amplitude „plastisch“: wenn Bedingungen oft ändern
o Optimale Anpassung an einen Umweltzustand unmöglich
Bei abiotischen Faktoren nutzt man die Begriffe: Eury- oder Steno-
Bei Nahrung nimmt man gerne die Begriffe: „Generalist“ oder „Spezialist“
Für alle Organismen wird’s entlang von beliebig vielen chemische, physikalische Achsen nur
jeweils ein best. Parameter Bereich geben, in dem sie gut genug leben können, um Fitness
zu realisieren Populationen aufbauen, überleben
Kleiner Ausschnitt des absoluten Toleranzbereichs
Der Bereich bestimmt wo Organismen leben können
Man versteht dadurch warum best. Organismen an best. Orten existieren können
Physiologische Fähigkeiten, die sich mit ihrer Physiologie mit ihrer Umwelt
auseinandersetzen, entscheiden darüber, wo diese Organismen leben können
Nischen Theorie
Beobachtung: bestimmte Organismenarten nur an bestimmten Orten Begriffsbildung:
„ökologische Nische“ (Namensgeber: Grinnell)
Warum Organismen vorkommen, wo sie vorkommen?
Ursprüngliche Bedeutung: Bezeichnung der Orte, wo man bestimmte Organismen antrifft
o Im Sinne von Adresse = Ort wo (Grinnell): Geographisch definiert wo sie
genügend Fitness haben, um Nachkommen produzieren können
o Im Sinne von Beruf = Funktion wie (Elton): wie sie dort exisitieren
Fundamentalnische:
o Wieso heißt es so? Idealisierte Annahme, dass Organismen alles ausnutzen, das sie
ausnutzen könnten!
o maximaler Ausschnitt des n-dimensionalen Raums, in dem Organismus (dauerhaft)
überleben kann <-> Überlebenspotential eines Organismus Problem: Konkurrenz,
…
Breite und Lage der Nische durch physiologischen Eigenschaften bestimmt
Breite Fundamentalnische: Organismen füllen meist nicht gesamten Bereich gleichermaßen
aus Konzentration auf besten Ausschnitt = effektive Nische (gute Ressourcen, …)
Realisierte Nische: eingeschränkte Spektrum der Faktoren und Ressourcen, innerhalb deren
ein Organismus auch unter Konkurrenz und Prädation dauerhaft existiert
Grundlegende Aspekte
Konkurrenz immer dann relevant, wenn es um Ressourcen geht, die begrenzt sind, dass
nicht jedes Individuum davon profitieren kann
Daher gibt es auch einiges, um die es keine Konkurrenz gibt, wie z.B. Sauerstoff, weil es
genügend gibt
INDIVIDUEN konkurrieren miteinander sorgt dafür, das andere Individuen die verbrauchte
Ressource nicht mehr haben: schlägt sich auf Fitness ab (kann ich überleben?)
Stärkste Konkurrenz bei Individuen derselben Art physiologische Ansprüche ident =
intraspezifische Konkurrenz
Ressourcen-Ansprüche mehrerer Arten überlappen: Konkurrenz nur da wo
Ressourcenansprüche überlappen (Nutzungskurve) interspezifische Konkurrenz
Intraspezifische ist stärker als interspezifische, da sich bei der zweitigen die Arten etwas
unterscheiden und eventuell ein Individuum etwas anderes in Anspruch nehmen könnte, wie
das andere (unterscheiden sich etwas in ihrer Physiologie)
Bei Sessilen (= Organismen die ihren Aufenthalt nicht wechseln können): sehr starke
Konkurrenz, da sie vom gleichen auskommen müssen mobile Organismen könnten Ort
wechseln z.B. Pflanze die bei Stein wärme, windstille sucht, lässt andere kleine Kräuter nicht
wachsen
Partitionierung
Wenn Nahverwandte mit gleicher Körpergröße, gleiche Nährstoff brauchen, können diese
Ressourcen Raum-zeitlich aufteilen Ressourcen/Nischenpartitionierung
Vogelarten leben in untersch. Bereiche der Baumkronen (manche eher unten, manche ehr
oben) und unterscheiden sich dann auch darin, welche Insekten sie fressen können wollen
damit Konkurrenz vermeiden
MacArthur hat dies anhand der Waldsänger in Nordamerika gezeigt
Frage ist, ob diese Partitionierung wirklich eine Folge von Konkurrenz ist? Oder ob diese ganz
anders entstanden ist
Scheinkonkurrenz
Konkurrenz so häufig, dass man überall Konkurrenz wittert
Z.B. bei negative Korrelationen in Häufigkeiten der Organismen wo eine häufig ist, ist die
andere selten man interpretiert Konkurrenzinteraktionen: Art nimmt Ressource von
anderen weg Steigerung der eigenen Fitness
Ausbeutungskonkurrenz (Beispiel)
Konsument verbraucht Ressource wirkt sich nun positiv auf seine Fitness aus, da er
Nährstoffe hat und überleben kann
jedoch wirkt sein Verbrauch auch negativ auf die Ressource, da diese weniger wird und
negativ auf anderen Konsument, da sich der Bestandteil verringert (Ressource muss limitiert
sein)
verbrauchen nun also 2 Konsumenten eine Ressource wirken beide negativ aufeinander, da
sie den Ressourcenbestand schmälern und dies schlecht ist für einen Konsument, wenn
Ressource weniger bis verbraucht wird
Scheinkonkurrenz (Beispiel)
Es könnte aber auch ein ganz anderer Mechanismus hinter so einem Schema stecken
Scheinkonkurrenz (apparente Konkurrenz)
man beobachtet eine negative Korrelation zwischen zwei Konsumenten, die werden aber von
gemeinsamem Räuber beweidet
dieser frisst von einer Art mehr weg und vermindert diese (leichter zu fangen, …)
haben nun die beiden Arten einen negativen Effekt aufeinander, tut das Eingreifen des
Räubers der jeweiligen Art, die nicht gefressen wird, gut und verübt einen positiven Effekt
auf diese aus, da nun weniger der anderen Art die gemeinsam genutzte Ressource
verbrauchen (siehe Skizze)
Endergebnis könnte dasselbe sein, nur ist der Mechanismus nicht eine Konkurrenz der Arten
miteinander, sondern ein gemeinsamer Predator, der untersch. stark auf Organismusarten
wirkt man muss also immer prüfen, ob es sich wirklich um reale Konkurrenz handelt
Beispiel-Seepocken
Seepocken – sessile Krebstiere
schwimmen wie Larven im Wasser bis sie sich festsetzen (können dann nicht mehr fort)
Ernährungsweise: Filtration sehr erfolgreiche Lebensweise (oft ganze Steine davon
besetzt, da im Meerwasser ausreichend Nährstoffe sind)
ihre Fitness zeigt dann, ob ausgewählter Ort eine gute Entscheidung war
Joseph Connell‘s Beobachtung: unterschiedliche Präferenzen, wo man verschiedene Arten
(für Namen der 2 Arten siehe Folie) findet leben gerne in Gezeitenzone, eine Art sitzt
tendenziell weiter unten (öfters nass), andere Art weiter oben (trockener) besserer
Standort weiter unten, da man zu mehr Wasser kommt (Filtration) dadurch Idee von
Konkurrenzgetriebe Überlegenen monopolisieren unteren Standort und verdrängen
andere
Test: man entfernt untere Art obere Art fängt an sich unten anzusetzen Konkurrenz als
treibende Kraft bewiesen, da keine anderen Einflüsse sie oben halten
Veranschaulicht durch Nutzungskurven (in Betracht auf zwei Organismen siehe Folie):
o zwei Arten (noch wenig spezialisiert und mit intermediärem Nutzungscharakter)
kommen in selben Raum vor und haben jeweils eine Nutzungskurve (überlappen)
in der Mitte ist die Konkurrenz am höchsten, ganz oben und unten gibt es keine
Konkurrenz dort höherer Fitness
o um hohe Nutzungseffizienz zu erreichen werden sich extremere Genotypen
durchsetzen und Ressourcennutzung spezialisieren (Überlappung verschiebt sich
auseinander)
o nach gewisser Zeit haben gewisse Generationen bei gewissem Teil des Gradienten
eine höher Fitness es kommt zur Divergenz = eine Art nutzt dann oberen, andere
unteren Teil des Gradienten mehr Koexistenz möglich
o es kommt zur ökomorphologische Differenzierung = „Einnischung“
Niche packing
Nischen der einzelnen Arten so positioniert, dass sie …
○ … möglichst wenig überlappen
○ … möglichst keinen Ressourcenabschnitt ungenutzt lassen
Wenn man also einzelne Arten herausnimmt, füllen sich diese Nischen wieder auf (keine
Ressource ungenutzt) gibt aber auch Systeme wo Nischen frei bleiben (wird später
behandelt)
Mehr Dimensionen - verstärkte Trennung
Je mehr Ressourcen-Achsen es gibt, desto stärker ist die Auftrennung zw. Organismenarten
und desto mehr Arten können nebeneinander koexistieren (entschärft etwas das
Konkurrenz-Ausschluss Prinzip)
Je einfacher Systeme, desto härter die Konkurrenz (wegen wenigen Ressourcen, …)
Je komplexer, desto mehr Möglichkeiten, desto weniger Konkurrenz
Dann: Nischentrennung durch Verstärkung von Gradienten Strukturbildung generiert
Heterogenität durch Organismen selbst
Beispiel: tropisches Korallenriff
○ Korallen brauchen Licht (Photosynthese) und müssen gleichzeitig in der Lage sein
kleine Organismen herauszufischen alle tun es in gleicher Weise
○ Wenn sie jetzt aber zusätzlich unterschiedliche Skelettstrukturen ausbilden und
manche Allelopathie ( Nesseln) können/nicht können, kommt es zu einer
Gesellschaft, die eine Struktur hat, die viel stärker ist, als der Ressourcen-Gradient
der von der Physik und Chemie vorgegeben da wäre Organismen verstärken
Gradient, Gradient in Raumstruktur <-> Heterogenität erlaubt Organismen der
Konkurrenz durch die anderen Mitbewerbern ein wenig zu entgehen Koexistenz
möglich
○ Jede Art hat auf anderer Ressourcen-Achse einen Vorteil Koexistenz möglich
hohe Artenvielfalt
○ Kommt nicht zu einem wirklichen Konkurrenz Ausschluss, sondern sie batteln sich,
um Licht, …
○ Sie konkurrieren sozusagen, um Licht und breiten sich dadurch immer mehr aus, da
der eine Organismus immer wieder den anderen einholt und umgekehrt dadurch
kommt es zu großen Ausbreitungen und Artenvielfalt auch bei einem
Ressourcenschwachen Untergrund eben wie bei den Korallen große Fläche
Nahrungsnutzung
Weitere Gliederung der Ressourcen bei Tieren
Gilden = Organismen, die dieselbe Ressource in ungefähr der gleichen Weise nutzt (gibt
versch. Gilden Blattfresser, Wurzelfresser, …)
o Können mit vielen Arten besetzt sein z.B. Blattfresser
o Man findet es in allen Ökosystemen, dass tierische Organismen untersch.
Nahrungsressourcen in ähnlicher Weise nutzen Konkurrenzphänomene ereignen
sich innerhalb einer Gilde, aber zwischen ihnen gibt es keine (Blattfresser vs.
Blattfresser, aber nicht Blattfresser vs. Wurzelfresser)
Konkurrenz als Triebfeder der Evolution
Konkurrenz ist ein wichtiger Steuerungsmechanismus in der Ökologie aber auch in der
Evolution
Im selben Lebensraum: interspezifische Konkurrenz Ressourcenaufteilung,
Kontrastbetonung: verstärken vorhanden Gradienten steigert Biodiversität
In verschiedenen Lebensräumen: gleiche analoge Lebensraumbedingungen führen dazu,
dass analoge, aber nicht homologe Lösungen gefunden werden parallele Evolution von
Funktionen ähnliche Muster der Nischenaufteilung
Platzbehaupter
= K-STRATEGEN
Konkurrenzstark können andere Arten aus bereits besiedelten Räumen verdrängen
Weniger Nachkommen, geringere Ausbreitung
Sollen lange existieren
Nachkommen sind wertvoller (größer, fortgeschrittener)
Lange zu existieren,
Warum K-Strategen genannt sollen Kapazität ausfüllen
Sessile Organismen
CSR-Dreieck (Philip Grime): drei Dimensionen des Strategietyps (nicht nur zwei wie bei R, K-
Strategen S für Stresstoleranz kommt hinzu)
Bei Pflanzen
C=K Competiveness
S Stress tolerance
R Ruderalism
Diese Pflanzen haben sich ja festgesetzt und deshalb spielt auch die Möglichkeit eine Rolle,
genügend lange existieren zu können, um ihre Fitness realisieren zu können
Die NNWI liegt im Diagramm (kann parallel zu den Achsen liegen, muss aber nicht)
Angestrebt wird der K-Punkt (Umweltkapazität) auf Achse dort ist die Erneuerung der
Ressourcen (Erneuerungsvektor: zeig auf Angebotspunkt) im Gleichgewicht mit dem was
weggefressen wird (Verbrauchsvektor) Vektoren sind hier beide gleich lang und genau in
entgegengesetzter Richtung summieren sich zu Null und zeigen dadurch, dass ein GG
besteht
Sitzt es jetzt irgendwo anders kommt es zu keiner entgegengesetzten Richtung der Vektoren
durch Vektoraddition bildet sich dann der resultierende Vektor und entlang diesem
Vektorendreieck würde sich dann später die Population verschieben bis das Gleichgewicht
(entgegengesetzte Vektoren) erreicht ist
Stabiles Nutzungsgleichgewicht: Populationsgröße konstant, Ressourcen konstant
Beispiel 1: Beide NNWIs von Art A liegen tiefer als von Art B A kann dadurch bei geringer
Ressourcen-Konzentration überleben als B 3 Möglichkeiten wo der Angebotspunkt liegt
und dessen Auswirkungen:
1. Angebotspunkt liegt zumindest für eine Ressource unterhalb der NNWIs beider
Arten keine Art kann überleben, da zu wenig Ressourcen da sind
2. Angebotspunkt liegt zwischen den NNWIs von A und B: hier kann sich nur A
dauerhaft etablieren (liegt über dessen NNWI), da die Ressourcen für B nicht
ausreichen (liegt unter dessen NNWI)
3. Angebotspunkt liegt oberhalb beider NNWIs: Versuchen sich beide zu vermehren,
um Fitness zu steigern mit Steigerung der Population steigt auch die Konsumation
Ressourcenkonzentration sinkt folglich durch Verbrauch unter NNWI von B
somit stirb B und A überlebt
Beispiel 2: NNWIs beider Arten überlappen – 6 Szenarien siehe Skizze
1. Angebotspunkt liegt unter beiden NNWIs keine Art überlebt
2. Angebotspunkt liegt über NNWI von A aber unter dessen von B A überlebt, B
stirb/6. Angebotspunkt analog nur A und B vertauscht hier überlebt B
3. Angebotspunkt liegt über beiden NNWI aber nur knapp über NNWI von B können
anfangs wachsen durch größere Population, mehr Nahrungsverbrach
Angebotspunkt sinkt unter NNWI von B B stirbt, A überlebt/5. Angebotspunkt
analog nur A und B vertauscht hier überlebt B
4. Angebotspunkt liegt über beiden NNWIs und gleich entfernt von beiden einziger
Bereich wo beide Arten koexistieren können! zunächst gleiches Prinzip wie bei 3
und 5: beide Populationen wachsen Nahrungsverbrauch steigert sich reduziert
aktuelle Ressourcenmenge nur pendelt sich diesmal der Angebotspunkt beim
Schnittpunkt beider NNWIs ein und bleibt dann dort, und es kommt zum
Gleichgewicht (Art A Mangel an Ressource x, Art B Mangel an Ressource y,
ABER beide Arten haben einen Ressourcenbereich den sie nutzen können ohne sich
konkurrieren zu müssen)
Interessante an Tilmans Gedankengang: Man kann sich genau den Mechanismus, warum hier
die Arten koexistieren können, anschauen!
Mechanismus: Wenn die Arten genügend weit von ihren ökologischen Ansprüchen
auseinanderliegen (eine Art braucht die eine Ressource, andere die andere), werden sie dann
jeweils an dem Mangel an der limitierenden Ressource gebremst, die andere Art
mechanistisch auszukonkurrenzieren
Schlussfolgerung aus Tilmans Modell: langfristige Koexistenz zweier Arten nur möglich,
wenn…
… jede der beiden von einer anderen Ressource stärker begrenzt wird als die andere
deutliche minimale Nischentrennung
… das Ressourcenangebot in ausgeglichenem Verhältnis zum Verbrauch steht
dann Gleichgewichtslösung (idealisiert, im Modell)
ansonsten: Konkurrenz-Ausschluss als einziges Gleichgewicht möglich „winner
takes it all“
Folie danach fast noch mal alles kurz zusammen und die Nischentheorie stößt an 2 wichtige
Grenzen
Demographie
= Bevölkerungswissenschaft
Rate (in der Bevölkerung zunimmt oder abnimmt immer pro Zeiteinheit)
o Geburten- (und Immigrations)rate (b = birth): Mit welcher Geschwindigkeit kann
sich ein Organismus multiplizieren? Zunahmerate der Population pro Individuum
und Zeiteinheit (populationserhöhend)
o Sterbe- (und Emigration) rate (d = death): Abnahmerate der Population
(populationsvermindernd
Für jede Organismenart in jeder konkreten Umwelt muss man neue Parameter setzen
Bestimmen die Größe der Gesamtzuwachsrate
Wichtigste Kenngröße die man aus b und d ermitteln kann: Differenz der beiden Raten
intrinsische Populationswachstumsrate r (innere Vermehrungskapazität): r= b - d
o R: spezifische Wachstumsrate/biotisches Potential, die ein Organismus
erreichen kann nur wenn sie gleich 0 ist, bleibt die Population konstant,
sobald sie ein bisschen größer oder kleiner wird, wird etwas Böses passieren
o innere Vermehrungskapazität’ eines Organismus, in einer Umwelt ohne
begrenzende Faktoren
Mathematische Beschreibung:
o Populationsentwicklung ohne begrenzende Faktoren hat nur eine einzige Lösung:
Exponentialfunktion einzige Funktion, wo die 1. Ableitung proportional ist zu sich
selbst
o böse Botschaft, da die einzige Möglichkeit nur ein exponentielles Wachstum ist
wächst schneeballartig über positive Rückkopplung an, sobald sie gestartet ist und
dass immer sobald r über 0 ist (ist schnell über 0 z.B. 0,00001) ohne Bremsen
schießt Population durch die Decke und das kann nicht gut gehen, auf Grund
Ressourcenkapazität es wird zum Ressourcenmangel kommen dann zur
Konkurrenz, die das Wachstum bremst carrying capaccity K (= Umweltkapazität
die Grenze)
Tragekapazität (K)
Idealisierte Obergrenze der Biomasse, die an einem Standort auf Dauer existieren kann
verbraucht nur so viele Ressourcen, wie auch nachgeliefert werden können
Bei N=K (GG) könnte unendlich bestehen
wenn eine Population anwächst und es eine Ressource gibt, die limitieret ist, wird je näher
die Population an K heranwächst, also je geringer der Abstand zw. der bereits erreichten
Populationsgröße und K ist, desto stärker wird intraspezifische Konkurrenz sein
Je mehr Umweltkapazität bereit ausgeschöpft ist, desto stärker werden Organismen negativ
aufeinander wirken Dichteabhängigkeit
Negative Ruckkopplung (= Dichteabhängigkeit): je stärker die Population angewachsen ist in
Richtung K, desto größer wird der Konkurrenz-Effekt sein und desto stärker wird der weitere
Wachstum eingebremst
Term (K-N)/K = relativer Abstand der aktuellen Dichte N zur potentiellen Umweltkapazität K,
muss in Gleichung eingefügt werden ist der begrenzende Faktor in Gleichung
R-Strategen
ohne interne Regulationsmechanismen
versuchen so viele Nachkommen wie möglich zu produzieren (max. Zuwachsrate r) kann
dazu führen, dass Ressourcenangebot aufgebraucht wird und die Population
zusammenbricht (Ressourcenerschöpfung bei N>K) Population ist dann „weg“ es muss
eine Neubesiedlung erfolgen und ein Wiederaufbau
haben keine Regulation, keine Dichtesteuerung, keine intrinsische Steuerung
kurzfristig hohe Effizienz und hohe Fitness aber keineswegs nachhaltig
Organismen: klein, kurzlebig, viele Nachkommen (aber sehr kleine kleine Eier, Samen, …)
mit wenig Investment, geringer Aufwand
Klassiker: Mäuse, Birke, Weide
K-Strategen
Hier findet innerhalb der Population eine Dichteregulation statt (intraspezifische Faktoren)
nähern sich an K an oder oszillieren darum
N relativ konstant, N=K
Oft Strategien zur Erhaltung der Ressourcen
Organismen: groß, langlebig, wenige Nachkommen (aber dafür große Eier, Samen, …) mit viel
Investment (Brutpflege, Nährstoffvorrat, …) größere Überlebenschancen
Vergleich: r und K unterschiedlich, Folgerungen wie ihre Fitness realisieren
Klassiker: Elefant, Kokospalme
Das Lotka-Volterra-Modell
= interagierende Populationen beeinflussen einander (Minimum 2 Arten im System, nicht
wie vorher nur 1 Art)
100 Jahres alte Modell aber noch ungelöst
Um 1920 (unabhängig voneinander) entwickelt
Wie sieht Populationswachstum aus, wenn ich Organismen interagieren lasse also auch
unter anderen Wechselwirkungen stehen (nicht nur innerartliche Konkurrenz)
Ressourcen nur implizit berücksichtigt
(auch deshalb): für alle Wechselwirkungsformen anwendbar, nicht nur Konkurrenz
Organismenarten kommen nie allein vor, sondern interagieren miteinander
Lotka-Volterra-Konkurrenz-Modell (1)
Ökologisch bedeutet das, wie stark Konkurrenz der einen Art relativ zur anderen ist
Alpha ij > 1: interspezifische Konkurrenz stärker als intraspezifische Frage: Gibt’s das
überhaupt? Mathematisch ist es natürlich möglich, aber im Allgemeinen selten, da sich
dieselben Individuen ähnlicher sind (im Genom, …) und ähnlichen Ressourcenbedarf haben
als unterschiedliche Organismen Konkurrenz innerartlich meist stärker als zwischenartlich
ABER in diesem Models alles erlaubt
Alpha ij < 1: interspezifische Konkurrenz schwächer als intraspezifische
Nach Aufstellen der Gleichung stellt sich die Frage: Unter welchen Bedingung ist die Ko-
existenz möglich, unter welchen Bedingungen kommt es zum Konkurrenz-Ausschluss?
Modell ist für alles Interaktionstypen geeignet (Episitismus = Oberbegriff für antagonistische
Interaktionen, Mutualismus, …)
Lotka-Volterra-Konkurrenz-Modell (2-4)
Grundgedanke: Suche nach GG-Lösung wann wachsen/schrumpfen Populationen beider
Arten nicht mehr weiter?
Lösungsansatz: Wachstumsterm gleichstellen null setzen Nullstellen der Gleichungen
suchen (wann kann Term 0 werden)
Eine mögliche Lösung (1): Wenn Populationswachstumsraten 0 ist = Art ohne Wachstum
(ökologisch uninteressante Lösung)
Weitere Lösung (2) Gause: eine dieser Arten ist nicht mehr vorhanden Konkurrenz
Ausschluss Prinzip: eine fliegt aus System raus, andere erreicht K = GG (N1=K; N2=0)
Interessant wird es, wenn der Term in der Gleichung 0 sein soll
Spannendere Frage: Unter welche Bedingung können 2 Arten stabil Koexistieren ohne
Konkurrenz? (wenn es überhaupt existier) = Biodiverses System
Lösungsansatz: Nullwachstums-Isoklinen
Man muss Bereiche in Parameter aufsuchen, wo Stabilität erreicht wird, wo Wachstum 0 ist
idealisiertes GG (funktioniert wie folgt)
Phasendiagramm: auf eine Achse: N1 (Dichte der Art 1) und auf andere: N2 verbinde min.
und max. N für jede Art ohne weiteres Wachstum
Schnittpunkt der Netto-Nullwachstum-Isoklinen Populationsdichten, wo Koexistenz auf
Dauer ist
Gibt es kein Schnittpunkt gibt es keine Koexistenz Konkurrenz-Ausschluss würde
eingreifen
NNWIs bekommt man dadurch: man muss K (Umweltkapazität) beider Arten wissen und die
Konkurrenz mit der eine Art die entsprechenden Umweltkapazitäten verringert (wie viel es
die eine Art kostet, wenn sie in Konkurrenz mit der anderen stehen muss) verbindet man
die beiden Punkte jeweils ergibt sich aus diesem Abstand die Steilheit der Graphen und ob es
zu einem Schnittpunkt kommt
Im Bsp. Der Folie: stabiles GG wenn Populationen beider Arten abweichen, streben sie
stets diesen Punkt (Schnittpunkt) an durch schrumpfen oder wachsen schaffen sie das, bis
sie GG-Zustand erreichen
Lotka-Volterra-Konkurrenz-Modell (5)
Zweite Zwischen-Bilanz
Für N1 > 0 und N2 > 0 gibt es stabile Koexistenzdichten nur unterhalb der jeweiligen
spezifischen Umweltkapazitäten K1 bzw. K2
Ausmaß der Reduktion abhängig von Dichte der konkurrierenden Art und von Stärke des
gegenseitigen Einflusses Interaktionskoeffizient Alpha
Modell lässt uns also wirklich eine Situation finden, wo 2 Arten koexistieren können, also N1
und N2 beide von 0 verschieden sind (= beide Arten bleiben im System) genau dann der
Fall, wenn die Umweltkapazität der einen Art so stark vermindert wird durch die Konkurrenz
der anderen Art, sodass die Kapazität durch eine Art nicht mehr erreicht werden kann ( N1
ist unter Konkurrenz immer kleiner als die Umweltkapazität K die es für sich alleine hätte)
Man kann mit diesem Modell ausrechnen: Wenn es solche Lösungen gibt, wo die Lösungen
liegen können und um wieviel die K vermindert wird, die diese Art erreichen kann, relativ zu
ihrer nicht durch Konkurrenz beeinträchtigten K! und das für beide Arten
Lotka-Volterra-Konkurrenz-Modell (6)
Zusammenfassung der relevanten GG
Equilibrium: Art 1 gewinnt, Art 2 stirbt
Equilibrium: Art 2 gewinnt, Art 1 stirbt
Equilibrium: Arten koexistieren in verminderter Dichte (Um wieviel wird die K der einen Art
durch die Anwesenheit der anderen vermindert?)
Wichtig: Wachstumsraten r spielen keine Rolle! Auch Arten mit geringem r „verlieren“ nicht
per se relevant nur: Ressourcenbedarf und Interaktionsstärke
Je ähnlicher 2 Arten in ihren ökologischen Ansprüchen sind, desto ähnlicher müssen ihre
Tragekapazitäten sein für eine stabile Koexistenz
3. Trophische Beziehung
Räuber Beute; Pflanze Weidegänger
Biotische Interaktionen zwischen Arten Lotka-Volterra-Modell
Wechselseitiger Einfluss auf Fitness gekoppelte Fluktuationen von Räuber- und
Beutepopulation
Meist: verschoben Phasen Zeitverzögerung
so gekoppelt, dass eine Population von andere abhängt führt zur Regulation (Oszillation
um K keiner schießt hinüber hinaus) keine Art hat eine Gefahr auszusterben
5. Vorlesung: Lebensgemeinschaften, Biodiversität
Ökologie der Gemeinschaften
alle Organismen kommen mit anderen Organismen vergesellschaftet vor
Lebensgemeinschaft (= Biozönose = community)
Karl Möbius hat dies erst formalisiert siehe Zitat!
Kernfragen der Community Ecology:
o Nach welchen Regeln bilden sich Biozönosen?
o Wie kann man Biozönosen charakterisieren?
2. Welche und wie viele Arten bilden Biozönose? (Artenzahl und Arten-Diversität)
o „Auswahl“ aus regionalem Artenpool: Nischenpassung (Nischentheorie) –
Lebensraumbedingungen als deterministische Filter nur Arten die durch Filter
durchpassen nehmen an Gesellschaft teil
o Daneben spielen auch stochastische Effekte (Zufall) eine Rolle: Besiedlung &
Extinktion
Terrestrische Biota (Milieu): Abgrenzungen oft relativ klar, am festen Land sieht man
Abgrenzungen von Biozönosen sehr gut Luft als umgebendes Medium
Aquatische besonderes marine Lebensräume: Grenzen viel schwächer ausgeprägt, weil
Wasser ein Medium ist, das permanent in physikalischer Bewegung ist und auch die darin
enthaltenen Organismen Abgrenzung schwieriger und unschärfer
Gradienten Kontinuum
o kontinuierliche Gradienten sind kann man statistisch beschreiben (etwas
vorhersehbar): zwar nicht ganz genau, wie diese Pflanzenarten machen diese
Gemeinschaft aus, sondern: wenn sie diesen PH-Wert aushalten, usw. (also gewisse
Merkmale haben), bildet sich so eine Gemeinschaft
Würde es so sein, kann man also sehr distinkte Gemeinschaften finden Biozönosen wären
reale Wirkeinheiten in der Natur
Wahrheit liegt darin, dass es das eine genauso gibt wie das andere verschiedene
abgeleitete Konzepte wie folgt:
Gradienten im Gebirge
Sehr eindeutig abgegrenzt (könnte schon fast Linie ziehen z.B. Baumgrenze)
1. Gradient (primärer Treiber) = Temperatur:
o Je höher hinauf, desto kühler (0,5 Kelvin pro 100 Meter Temp.-Abnahme)
o in hohen Lagen (ab ca. 1000 Meter) Risiko, jeden Tag Schnee zu erwarten
Organismen müssen sich an das anpassen können
o In österreichischen Alpen schlägt sich dieser Gradient nieder
o Oberste Stufe = Subnival Stufe: keine geschlossene Vegetation ausbildbar
Alpinen Rasen: geschlossene Vegetation möglich aber Vegetationsdauer zu kurz,
dass sich Holzgewächse ansiedeln könnten dann Baumgrenze unterhalb der
Baumgrenzen: subalpiner Nadelwald noch weiter unten: hochmontaner
Laubwald
o Biozönose ändert sich mit Höhe
Regionale Artenpools
Gesamtzahl all jener Organismen, die für einen konkreten Lebensraum theoretisch zur
Besiedelung zur Verfügung steht
Nicht alle Arten „überall“ zur Befüllung der Nischen zur Verfügung
Beschränkung im Hinblick der Ausbreitungsmöglichkeiten, durch biogeographische Barrieren
und Unfähigkeit der Organismen, auf Grund best. physiologischer Eigenschaften, diese
Barrieren überwinden zu können = dispersal limitation
dispersal Limitation = biogeographische Barrieren: Organismen werden abgehalten, wo
vorzukommen oder zu wachsen
dispersal limitation kommt nicht überall vor
Konsequenzen der Evolutionsgeschichte Lebensräume: unter ähnlichen
Randbedingungen unterschiedliche Lebensgemeinschaften (da man nicht überall den
gleichen Artenpool hat) ODER unbesetzte „Stellen“ im Ökosystem = vakante Nischen
Beispiel: Blattschneider-Ameisen (wichtigste Pflanzenfresser) gibt es nur in Süd- und
Mittelamerika (konnten den Atlantik nicht überqueren, zumindest die Königsameisen nicht
auf Grund ihres Gewichts) = vakante Nische in allen anderen Tropenwald-Regionen und
gehören so nicht zum regionalen Artenpool anderes Orte
o Habe dabei regionalen Artenpool zur Verfügung, und weiß, dass ich eine gewisse
Wahrscheinlichkeit habe an einem gewissen Standort gewisse Arten zu finden
haben es also geschafft dort hin zu kommen Frage: Wie haben sie es geschafft?
3. Konkurrenzdominierte Verteilung
Starke Konkurrenz zw. Arten, nur wenig Anziehung
Arten monopolisieren Ressourcen, wo sie die größte Fitness hat geringe Zahl an Arten in
Biozönosen
Jede Art dominiert den von ihr bewohnten Bereich
Geprägt von Konkurrenzausschluss
Sehr selten
Findet man in strukturarmen und ressourcenarmen Lebensräumen
Mit Inselgröße
Wahrscheinlichkeit der Besiedlung steigt desto größer der Platz, desto mehr Platz für
Arten (Trefferrate für eine Besiedlung wird größer) – und: mehr unterschiedliche
Lebensräume = Umwelt-Heterogenität
Extinktionsrate wird sinken: größere Umweltkapazität geringere Wahrscheinlichkeit von
Zufallsextinktion
Mit Isolationsgrad
Je größer dieser Abstand zur Quelle der Besiedlung ist (je größer Isolation ist), desto geringer
ist die Chance, dass eine fremde Art vorbeikommt Immigrationsrate sinkt
Extinktionsrate: bleibt +/- unbeeinflusst
Bringt man beides zusammen: Wie sehen die GG-Punkte zwischen Immigration und
Extinktion aus? Welche Artenzahl kann ich erwarten?
Siehe Diagramme
Diagramme
große landnahe Insel
Immigrationsrate: wird eine Abhängigkeit von der Artenzahl haben, die in etwa so ausschaut
so lange es noch wenige Arten gibt, wird es eine relative hohe Chance geben, dass ein
Neuankömmling eine freie Nischen findet und diese besiedelt
desto voller der Platz ist, desto geringer wird di Ansiedlung sein
Immigrationsrate würde 0 sein, wenn alles voll wäre
Extinktionsrate: wäre 0, wenn es noch keine Arten auf der Insel gibt
nimmt zu, desto größer die Besiedlung ist desto mehr Arten existieren, desto höher ist die
Wahrscheinlichkeit von Extinktion
Biodiversität ≠ Artenzahl
Große Skala (Region, Kontinent): Artenzahl brauchbares Diversitätsmaß
Argument (wie es zu der hohen Artenvielfalt kam): jede Art besetzt +/- eigene Nische
Innerhalb konkreter Biozönosen – Problematik der unterschiedlichen Individuendichte bzw.
Biomasse der Arten Ungleichwertigkeit (2 Arten)
o Trophische Pyramide: Nahrungsketten
o Dominanzstruktur innerhalb einer Trophie-Ebene
Lösung: Integration der relativen Häufigkeit der Arten in Biodiversitätsvergleiche
Dominanzstruktur
Innerhalb von Trophie-Ebenen kann es Sinn machen diese zu vergleichen
Welche sind wichtig? Die wichtigsten werden die sein, die am häufigsten vorkommen, da sie
dadurch am meisten als Nahrungsquelle genutzt werden können
Dominanz – relative Häufigkeit einer Art im Lebensraum; Verhältnis ihres Bedeutungswertes
zur Gesamtheit aller Arten
Solang ich nicht wirklich weiß, dass ich im Sättigungsbereich bin und sich die
Artenzahl nicht mehr viel ändern, ist eine derartige Erfassung wertlos
Artenzahl ist ein sehr heikles Maß, also braucht man etwas Besseres:
S=Gesamtartenzahl
Pi = Anteil der Art i an Gesamtstichprobe
Damit kann man also Arten-Diversität beschreiben, völlig unabhängig davon, was es für
Organismen sind und wie ich dieses p i berechne (kann Anteil der Biomasse sein, wo es sehr
Sinn macht die Biomasse zu bestimmen, …
Biodiversität – Rückblick
Zentrale Eigenschaft jeder Lebensgemeinschaft
Determinanten: Ressourcen, Abiotik, Besiedlungsdynamik, Evolutionsgeschichte, trophische
Gefüge
Anzahl, Häufigkeit und Verschiedenartigkeit der Organismen
Artendiversität funktionelle und phylogenetische Diversität
Bedeutung für Ökosystem-Funktionalität
Siehe auch Grafik
1. Konstanz
Zu jedem Zeitpunkt wo ich messe, ist der Wert sehr ähnlich zu den anderen konstanter
Wert (fast keine Änderung des Zustands)
Punkte zu verschiedenen Zeiten +/- gleicher Stelle
Stochastische Schwankungen z.B. Korallenriff, tropischer „asaisonaler“ Regenwald
2. Stabiles System
Bei Messungen regelhafte Abweichungen, aber es kommt stets zu einer Rückkehr zur
Ausgangssituation stabil
Zyklische Schwankungen
Z.B. temperater Wald im Zyklus der Jahreszeiten
3. Sukzession
Gerichtete Entwicklung
System verändert sich vorübergehend in bestimmte Richtung
Abfolge kurzlebiger Stadien
System endet in (zyklischem?) stabilem Zustand Klimax
Z.B. Waldregeneration nach Feuer (nach eine Störung)
Störungsökologie
Störungen – Auslöser von Ökosystem-Veränderungen
Begriff: alles was Potential hat, ein Ökosystem auszulenken
Externe Ursache = Stressor
Beeinflussen Zusammensetzung der Biozönosen
Beeinflussen Funktion von Ökosystemen
Variieren in Frequenz und Amplitude
Ökosysteme variieren in ihrer Reaktionsfähigkeit
Initiieren (oft) gerichtete Sukzession
Tropische Regenwälder:
o Klimatisch geringes Brandrisiko perhumid
o Organismen wenig angepasst (ließen sich nie eine Schutzstrategie einfallen)
o Langsame Erholung
7. Vorlesung: Ökosysteme
Sukzession
regelhafte Abfolge kurzlebiger Biozönosen nach Störung charakteristische
(~vorhersagbare) Arten-Garnituren
führt oft zurück zur Klimax (Ausnahme: Phytoplankton-Sukzession – keine Klimax!)
Klimax: stabiles, langlebiges (End-)Besiedlungsstadium
charakteristische Trends: Zunahme der Artenzahl & Komplexität
Beispiel: Waldregeneration nach Brand Sequenz von Artengemeinschaften
Tendenz: r-Strategen K-Strategen
Sekundäre Sukzession:
o viel häufiger
o beginnt bei schon zuvor existierendem, instabil gewordenen System
o es gibt nach wie vor Organismen des „alten/instabilen Systems“ die Prozesse leisten,
aber Sukzession setzt ein, um Klimax wieder herzustellen, sich wieder zu
regenerieren
o Bsp.: nach einer Lawine
o Von Mensch geschaffene Sukzession = z.B. Weideland (vom Mensch erschaffen, für
Rindtiere, … wird nicht mehr verwendet) zurück zum Wald, fängt an Gebüsch zu
bilden und entwickelt sich immer weiter bis sich wieder hohe Bäume entwickeln und
Klimax entsteht
Prozesse im Sukzessionsverlauf
JH CONNELL & R SLATYER: drei Mechanismen bestimmen Abfolge
1. Phase = Facilitation
o Pionierarten: gute Besiedler, schwache Konkurrenten
o Pioniere formen System um bewohnbar für anspruchsvollere Arten (
Humusbildung, Strukturbildung, ...)
o in der Folge: konkurrenzstärkere Arten verdrängen Pioniere Pioniere „schaffen
sich selbst ab“
o in frühen Phasen, z. B. N2-fixierende Leguminosen auf Rohböden
2. Phase = Toleranz
o zunächst noch freie Optionen (additive) Zunahme der Artenzahl ohne, dass diese
gleich verdrängt werden
o steigende Besiedlungsdichte & Nischen-Besetzung intensivere Konkurrenz
o Life-history-Eigenschaften: K-Strategen ersetzen zunehmend r-Strategen
o vor allem in (frühen bis) mittleren Sukzessionsphasen
3. Phase = Inhibition durch Konkurrenz
o vorhandene Arten: verhindern weitgehend Etablierung neuer Arten nur möglich
durch Konkurrenz-Ausschluss (eine andere Art müsste verdrängt werden)
o Artenzahl sinkt (leicht) nur konkurrenzstärkste Arten persistieren
o K-Strategen (bzw. Pflanzen: C-Strategen) im Vorteil
o späte Phasen der Sukzession bzw. Klimax-Zustand
o stabile Lebensgemeinschaft
Langfristige Folgen
Historische Auffassung: monoton-reziproke Beziehung, Störungshäufigkeit
Biodiversität
Je geringer die Störungsfrequenz, desto höher der Artenreichtum
„Stabilität steigert Biodiversität“ diese Bedingung ist in den meisten Systemen nicht
gegeben Postulat: Diversität in Klimax-Gemeinschaften am höchsten ist aber nicht so
(empirische Befunde oft anders), meist ist in dynamischen Systemen höher siehe
folgendes Beispiel
Auwald (Mitteleuropa)
o sehr dynamisch – Überflutungen (wären diese Überflutungen nicht, ginge der
Artenreichtum zurück)
o in Flussniederungen
o sehr artenreich
Desaster
Starke Beeinträchtigung der Biozönose große Teile werden abgeräumt aber nicht alles
einige Organismen überleben Regeneration möglich
Selektion: Richtung Störungsresistenz
Beispiele: Tankerunglück, Tsunami, Wirbelsturm, …
Katastrophe
komplette (lokale) Extinktion aller Arten
Wiederbesiedlung aus regionalem Artenpool Stochastizität (Zufall)!
Beispiel: Explosion des Krakatau-Vulkans 1883 (Indonesien)
Press disturbance
Dauerstress - von Ökosystemen schwer verkraftet (Zeit für Erholung nicht gegeben)
geringe Intensitäten große Wirkung (~ Änderung der Systemstruktur)
Biodiversität wird sehr beeinträchtigt (oft auch durch Mensch)
2. Resilienz
Fähigkeit eines Systems, nach Veränderungen zum Ausgangszustand zurückzukehren
(Regenerierung)
Resistenz und Resilienz - oft negativ korreliert
Tropischer Regenwald:
o hohe Resistenz
o flächige Abholzung: sehr langsame (unvollständige?) Regeneration = geringe
Resilienz
o Rodungsfläche (Amazonien) Regenwald (Amazonien)
3. Elastizität
Geschwindigkeit, mit der System nach Auslenkung in Ausgangszustand zurückkehrt muss
nicht unbedingt in den Klimax zurückkehren, kann auch neuen Zustand ausbilden
Mikrobiome: geringe Resilienz, hohe Elastizität falls Rückkehr möglich, dann sehr rasch
Temperate Wälder: hohe Resilienz, geringe Elastizität Erholung von Kahlschlag möglich,
aber sehr langsam
4. Persistenz
Zeitraum, den ein System in einem Zustand verbringt
Klimax: lang persistentes System Sukzessionsphasen: kurzlebige Besiedlungsstadien
mit jeweils geringer Persistenz
Strahlungsenergie
Sonneneinstrahlung – Solarkonstante: 1.367 W m -2
Photosynthese: ca. 40 TW = 0,02 % des globalen Strahlungsflusses
Meisten Ökosysteme dadurch (Photosynthese) angetrieben, nur wenige durch
Chemosynthese angetrieben
Zunahme der Biomasse über Zeit messbar v.a. in terrestrischen Systemen (ist repräsentativ
für die dort stattgefundene Produktivität)
Produktion (bzw. Verbrauch) von O2 (meist direkt über die O2 Produktion/O2 Verbrauch zu
messen) v.a. in aquatischen Systemen (Biomasse sehr schwer messbar, da die meisten Arten
sehr klein sind und nicht lange existieren)
Globale Primärproduktion
marine und terrestrische Primärproduktion – ungefähr gleich groß: je ca. 45-50 Pg C yr-1 ;
globale Summe: 105 Pg C yr-1
aber: marine Pflanzenbiomasse nur ca. 1% der globalen Masse
Terrestrische Systeme
Überwiegend Landpflanzen
multizelluläre Organismen = Landpflanzen
Beweidedruck gering (5 % yr-1)
langsames Wachstum
Aquatische Systeme
Mikroorganismen = Phytoplankton v. a. Diatomeen & Dinoflagellaten
hohe Wachstumsraten
hoher Beweidedruck Organismen überleben deswegen meist nur kurz
Produktions-Effizienz P/A
Verhältnis Produktion zu Assimilation Umwandlung assimilierter Energie in eigene
Produktion
Invertebraten deutlich überlegen über Wirbeltiere; besonders hoch: Arthropoden
Endotherme (Säugetiere und Vögel) – ineffizienter als Ektotherme hohe Respiration:
Endothermie sehr energieraubend
Carnivore – höhere Effizienz als Herbivore da sie energiereiche Nahrung (andere Tiere)
z.B. Proteine aufnehmen und direkt für eigene Produktion von Proteinen umsetzen können,
Herbivore ernähren sich von Zellulose, Faserstoffe, … bringt wenig für z.B. Aufbau von
Muskelmasse
Destruenten
o totes organ. Material Remineralisierung
o Tiere – Makrodetritivore
o Pilze, Bakterien, Archaea
Carnivore
o tierische Biomasse Sekundärproduktion Teil als CO2 & H2O freigesetzt
o Tiere
• Verfügbare Energie – nimmt mit jeder Trophie-Ebene ab, meistens um den Faktor 10
(Zehnerpotenz) bei jeder Ebene (siehe Folie)
kurz zusammengefasst
• Ökosysteme – meist zwei Nahrungsketten
• Terrestrische Systeme – Weidesystem relativ schwächer ausgeprägt als in aquatischen
Systemen
o ca. 3 % der GPP und 5-10 % der pflanzlichen Biomasse
Nahrungsnetze
• Meist 4-5 Trophie-Ebenen (siehe Folie)
• Nie mehr als 7 Stufen
• Oft „unscharf“ definiert Intra-Gilden-Prädation (ein Räuber frisst einen anderen Räuber)
Omnivore
• Die ganz oben stehen haben meist sehr hohes Arial zur Verfügung für Nahrung
Human-Ökologie im Anthropozän
• Wir sind integraler Bestandteil der Biosphäre
• menschliche Ernährung - vegetarische vs. carnivore Ernährungsweise
• limitiert: potenziell für Landwirtschaft nutzbare Flächen
• Tragekapazität: < 10 Mrd. Menschen; „ökol. Fußabdruck“: < 5 Mrd. ??
• Schätzung abhängig vom Impakt (künftiger) technologischer Innovation
• Energiebedarf Mensch ~ 12,5 MJ d-1; dafür erfordert ~ 125 MJ Rind; für dessen Produktion ~
1250 MJ Mais
• Flächenbedarf: 3,3 ha (carnivor) vs. 0,33 ha (vegetarisch)
Biodiversitäts-Verlust
• globales Phänomen – Erosion: genetische & funktionelle Vielfalt
• viele Regionen und Organismen: > 50 % der Arten – „Rote Listen“ (Arten die in wenigen
Jahrzehnten zusammenbrechen, wenn sich nichts ändert)
• Auswirkungen auf ökologische Funktionen – weitgehend unbekannt
• Beispiel: globale Verteilung der Bestandsgefährdung von Amphibien
• Wirbeltiere: massiv erhöhtes Extinktionsrisiko seit industrieller Revolution
Atmosphärische CO2-Konzentration
• Siehe Diagramme
• Annual Growth Rates (decadal means)
o 1970 – 1979: 1.3 ppm yr-1
o 1980 – 1989: 1.6 ppm yr-1
o 1990 – 1999: 1.5 ppm yr-1
o 2000 – 2009: 1.9 ppm yr-1
o 2005 – 2017: 2.5 ppm yr-1
• In den letzten 50 Jahren ppm Kohlendioxid in der Luft um fast 100 ppm gestiegen (330ppm
auf 415ppm)
• Steigt weiter und steiler
Ökologie
• Teildisziplin der Biologie – Naturwissenschaft Leitdisziplin des 21. Jhdt.
• vielfältig verbunden – Geowissenschaften & andere biologische Disziplinen
Evolutionsbiologie
• Organismen – Träger der Funktionen – Fitness als Triebkraft
• Komplexität: Skalen (Raum Zeit) & Integrationsebenen
globale Herausforderungen Relevanz für „Humanities“