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»(...) kleinen und bedrückenden Nachahmung des Alltags draußen mit all
seinen Zufälligkeiten (...)«2
praktisch begegnen wollten, hieß »Stilkunst«, ein Begriff, auf den ich
im Zusammenhang mit Paul Ernst3 noch näher eingehen werde.
Offenbar war die Aversion gegen den Naturalismus zu Beginn so groß, daß
sie als Klammer für die sich auch am Haus befehdenden Richtungen der
»Neuklassik« und »Neuromantik« diente. Doch konnte sich der Gegensatz kaum
entwickeln, weil Dumont-Lindemann stilübergeordnete Prioritäten setzten.
Bereits im »Bericht 1905–06« wurden die Prämissen be stimmt, denen sich das
Haus bis zum erzwungenen Ende von 1932 verpflichtet fühlte und die glei-
chermaßen ursächlich für heftige Auseinandersetzungen im Kunstkörper, aber
auch für den unbestreitbaren Erfolg dieser Bühne im In- und Ausland
verantwortlich sind: »Pflege des Wortes«, werkgetreue Interpretation,
Intensivierung der Regiearbeit, Reduktion der Bühnenausstattung auf das
dramatisch Notwendige. Daß trotz dieser Ansprüche kurz nach der Eröffnung
1905 weitgehend traditionelle Wertvorstellungen den Bühnenalltag
bestimmten, belegt die sehr kritische Äußerung des zunächst enttäuschten
Sympathisanten Wilhelm Schäfer:
»(...) Wenn einer wütend aus den Theater läuft, das er vor einer Stunde
erwartungsvoll betreten hat, und noch dazu im Frack, weil es Eröffnung
eines neuen Hauses und Hebbels Judith ist: so muß es schlimmere Gründe
haben, als daß ein Holofernes schlechte Verse spricht. (...) alles
grundsätzlich umzuformen, dem Dichter wieder treu zu dienen mit
klangvoll ausgesprochenen Worten, mit guten Gesten und mit Dekoration so
schlicht, daß ein jeder die wunderbaren Bilder darauf malen könnte, die
ihm der Dichter, gleich den Gläsern einer Laterna magica, inwendig ein-
zuschreiben weiß, hatte ich gehofft: dies würde der Anfang einer neuen
Musterbühne zu Düsseldorf im Geiste des alten Immermann bedeuten. Statt
dessen brachte der Eröffnungsabend (...) uns einen schlechten Orient
daher, so recht geschaffen für einen Ausstellungsvergnügungspark. Und
war doch Hebbels Judith; so lief ich denn davon, ergrimmt wie selten,
und sah ein Jahr lang kein Theater mehr. (...)«4
»das Gebilde des Dichters zum blühenden Leben erwachen kann und das
Mysterium Verwirklichung findet, indem die geeinte Seele des Zuschauers
dem Genius des Dichters auf der Schaubühne in wirklicher Erschütterung
begegnen kann. [...]«6
»Ihr Credo und Amen sei das Ensemble, denn ohne dieses gehe das Theater
zugrunde. Eis zu sein mit dem Kern und nicht mit der Schale, wäre ihr
Prinzip, deshalb schließe sie sich keiner Richtung an. Die Natürlichkeit
von gestern wäre das Pathos von heute und die Natürlichkeit von heute
das Pathos von morgen. Sie wehre sich gegen den Ungeist der Zeit, und
ihr Ziel wäre die Synthese von Geist und Kunst. [...] Demütig vor dem
Geist der Kunst und dem eigenen Ich. Ichisten hätten an ihrer Bühne
keine Heimatstatt, aber Bescheidenheit gehöre zur seelischen Hygiene.
Das Theater könne ein Himmel und ein Golgatha sein, aber nie und nimmer
eine Kloake. Kunst wäre die Sehnsucht der Menschen nach dem Paradies.
[...]« (Rudolf Fernau, Als Lied begann’s. Frankfurt/M. u.a., 1972, S.
172f.)
»[...] Das Resultat wird denn auch sein, daß Nichts von den
künstlerischen Absichten verwirklicht werden wird. Es wird ein besseres
Provinztheater werden. Wer etwas Großes schaffen will, der muß eben
etwas opfern können, und nicht für sich selber Geschäfte machen
wollen.«21
Der Routine des Alltagsbetriebes sah er sich auf Dauer nicht mehr
gewachsen, fühlte sich fehl am Platze. An Franz Servaes schrieb er:
»[...] höchstens die laufende Saison halte ich es aus; es ist das
entsetzlichste, aufreibenste, dümmste Leben, das man sich denken kann.
Indessen habe ich doch viel gelernt, das mir zustatten kommt; ich glaube
aber, daß ich nichts mehr zulerne. [...]«22
Auf den ersten Blick scheinen die Motive, die Paul Ernst dazu bewogen,
sich wieder nach Weimar zurückzuziehen, sehr persönlicher Natur, ein
Einzelfall, den man vernachlässigen könnte. Schaut man sich aber die mehr
oder weniger kurzen Karrieren der ihm folgenden Dramaturgen an, so ergibt
sich ein vollkommen anderes Bild: Hier zeigt sich, daß die oben ge-
schilderten Ereignisse keineswegs singulär waren und daß sie, von den
spezifischen Gegebenheiten am Haus einmal abgesehen, typische Merkmale
aufweisen, die für das Berufsbild des Dramaturgen allgemein kennzeichnend
sind. Arthur Kahanes selbstironisches, in der Sache aber sicherlich
zutreffendes »Tagebuch eines Dramaturgen« mag hier weiterhelfen:
»[...] Der Beruf des Dramaturgen ist allseitig: er ist das ›Mädchen für
alles‹ und der Prügelknabe am Theater. Welche Ansprüche werden an ihn
gestellt! [...] Jeder Augenblick bringt ihm ein Examen in Geschichte,
Kunstgeschichte, Literatur und Personalkunde. Alle Stücke, alle Rollen,
alle Besetzungen und alle Schauspieler muß er wie am Schnürchen parat
haben. Er ist [...] das künstlerische Gewissen seines Theaters [...].
Seine Tätigkeit vollzieht sich im kühlen Schatten einer nicht immer
freiwilligen Anonymität. Ihm blüht kein Lorbeer und kein Erfolg; die
teilen sich Direktor, Regisseur und Schauspieler: er darf die Mißerfolge
einheimsen. In nichts selbständig wird er für alles verantwortlich
gemacht. [...]«24
Soviel zum Atmosphärischen des dramaturgischen Alltags. Doch wie sah nun
die Tätigkeit des Dramaturgen im einzelnen aus? Einiges ließ sich bereits
der Schilderung entnehmen, die ich zu Paul Ernst vorgenommen habe. Das
breitgefächerte Aufgabenfeld gliederte sich am Schauspielhaus in drei
Schwerpunkte: Da war zum einen die Gestaltung des Spielplans mit allen sich
daraus ergebenden Funktionen, wie: Kontakt mit den Autoren, Verlegern,
Agenten; Lektüre der täglich eintreffenden neuen Stücke; Annahme, bzw.
Ablehnung der angebotenen Stücke; Vorschläge für die Rollenbesetzung; Kon-
takt mit den Schauspielern; Kontakt mit der Presse. Daneben die Herausgabe
der Theaterzeitschrift »Masken« und als dritter Schwerpunkt die Konzeption
bzw. Realisation der sogenannten »Morgenfeiern«. Verständlich, daß man bald
arbeitsteilig vorgehen mußte, um das anfallende Arbeitspensum zu
bewältigen.
Besonders die Herausgabe der Zeitschrift als hauseigener Publikation und
die Einführung eines kontinuierlichen Matineewesens bedeutete eine Novität
in der damaligen Theaterwelt. Zwar wurden auch an anderen Bühnen
gelegentlich Matineen veranstaltet. Ihre regelmäßige Durchführung auf der
Grundlage eines ebenso bildenden wie unterhaltsamen Kulturprogramms war
jedoch neu.
Aus der Arbeitsteilung unter den dramaturgischen Mitarbeiter des Hauses
läßt sich eine Hierarchie erkennen, die wiederum Aufschluß über die
Wertigkeit innerhalb der drei Hauptschwerpunkte bietet. Es ist auffällig,
daß sich der sogenannte »1. Dramaturg« um die Spielplangestaltung und die
Herausgabe der »Masken« zu kümmern hatte, während dem »2. Dramaturgen«,
sofern man ihn für unverzichtbar hielt, die Sorge um das Matineenwesen
übertragen wurde. Sein Aufgabenbereich konnte in Krisenzeiten fortfallen.25
Zweifellos war die Leitung also eher bereit, das kulturelle Beiprogramm
einzuschränken, als Abstriche in den »Hauptbereichen« zuzulassen.
Die traditionell vornehmste Aufgabe, klassische Texte für die Bühne der
Zeit zu aktualisieren, spielte am Schauspielhaus Düsseldorf nur eine
untergeordnete Rolle und wurde weitgehend von Regisseuren mit übernommen,
zumal das Primat der textgetreuen Interpretation herrschte.
Blieb für den Dramaturgen die große Aufgabe, das Repertoire für die neue
Spielzeit zusammenzustellen. Die Möglichkeit des Dramaturgen, eigene Ideen
in den Spielplan hereinzutragen, wurden durch die inhaltlichen Vorgaben
einer quasi autokratischen Bühnenleitung erheblich eingeschränkt. Prag-
matische Überlegungen, vor allem aber der ökonomische Zwang, auch
Kassenerfolge verbuchen zu müssen, um damit das künstlerische Gesamtniveau
finanzieren zu können, taten ihr übriges. Das gebotene Programm am Haus war
in der Regel so anspruchsvoll, daß es nur von einem festen Ensemble zu
realisieren war.
Auch verknüpfte sich mit der inhaltlichen Ausrichtung ein weltan-
schauliches Programm. Es lassen sich regelrechte Schwerpunkte erkennen.
Bemerkenswert ist die Häufung von Werken aus der griechischen Antike, von
Shakespeare, Dramen der deutschen Klassik, Stücke russischer und
skandinavischer Autoren. Hier kam vor allem dem Werk Henrik Ibsens eine
herausragende Bedeutung zu, verstand sich das Schauspielhaus Düsseldorf
schon in seiner konzeptionellen Phase als Ibsen-Bühne.
Daneben wurden immer wieder dramatische Neuentdeckungen vorgestellt,
einige von so unterschiedlichen Autoren wie Leonard Frank, Hanns Johst,
Georg Kaiser, Erwin Guido Kolbenheyer, Franz Werfel oder Arno Holz wurden
uraufgeführt.
Vergleicht man den Spielplan in dieser Hinsicht mit dem anderer
ambitionierter Bühnen, so läßt sich lediglich in Bezug auf Ibsen ein
Unterschied in der Schwerpunktsetzung erkennen. Die Zusammensetzung des
Spielplans läßt dennoch den berechtigten Schluß zu, daß das Schauspielhaus
Düsseldorf zu den führenden Bühnen seiner Zeit gezählt werden muß.
So wichtig der künstlerisch-ethische Anspruch auch für die Bewertung
sein mag, er war nicht ausschließlich bestimmend für die Zusammensetzung
des Spielplans. Eine gründliche Betrachtung des Repertoires zwischen 1905
und 1932 ergibt eine Restmenge von Stücken, die sich den oben angeführten
Schwerpunktbereichen nicht zuordnen lassen. Es gibt da eine beträchtliche
Anzahl von Bühnenwerken leichterer Bauart, deren Autoren keinen Nieder-
schlag in der Literaturgeschichtsschreibung gefunden haben, zum Teil »Ein-
tagsfliegen«, die ihre Bedeutung aus dem zeitabhängigen Unterhaltungswert
zogen. Wenn diese Stücke auch keine weitergehende Untersuchung
rechtfertigen, so sind sie für den Gesamteindruck doch nicht unerheblich.
Ihre Existenz beweist keineswegs Beliebigkeit in der Programmauswahl oder
den mangelnden Reformwillen der Bühnenleitung. Diese Stücke sind lediglich
ein Reflex auf den konventionellen Geschmack des Publikums, dem ein Privat-
unternehmen, wie das Schauspielhaus Düsseldorf, das sich zunächst mehrere
Jahre ohne städtische Subventionen behaupten mußte, Rechnung trug.
Hans Franck, langjähriger Dramaturg am Haus, schrieb über die generellen
Möglichkeiten seiner Einflußnahme nüchtern:
»[...] Das Theater kann neben den Einstudierungen von Werken großer
Dramatiker der Vergangenheit im günstigsten Fall jährlich fünf
Aufführungen nachrückender Dramatiker der Gegenwart bringen. Davon
liegen drei oder vier durch unbestreitbar große Erfolge im Inland oder
Ausland fest. Allewelt spricht davon. Das Publikum will sie sehen. Der
Theaterdirektor muß diesem Verlangen seiner zahlenden Besucher nach-
kommen. Verbleiben mithin für den Dramaturgen im Jahr ein bis zwei
Stücke. Beileibe nicht zum Vollzug der Annahme! Sondern zum Vorschlag
der Annahme durch die Direktion. [...]«26
»[...] Außer Louise Dumont, ihrem Gatten Gustav Lindemann und dem
Dramaturgen HF erschienen sämtliche Regissöre, der Bühnenbildner, die
Kostümbetreuerin und zwei von der Künstlerschaft gewählte
Vertrauensleute der Schauspieler. [...] Louise Dumont nahm jeden Tadel
hin, erkannte das angeblich falsch Gemachte als falsch an, lenkte die
Aussprache auf das künftig zu Geschehene [...] ›[...] Seien Sie
überzeugt: Jede Anregung von Ihnen, auch die scheinbar winzigste, wird
durch uns und von unserm verehrten Dramaturgen HF sachgemäß geprüft.
Vorschläge!‹ [...] nach drei, vier Stunden [war] die Sitzung beendet
[...] Alle [hatten] sich erhoben, um zu gehen [...] Hans Franck blieb.
Sobald alle anderen gegangen waren [...], erklärte Louise Dumont ihrem
Dramaturgen: ›So! Was wir nicht spielen werden, wissen wir jetzt.
Welches Stück schlagen Sie, mein Lieber, als nächstes vor?‹ HF nannte in
solchen Augenblicken stets eine Dichtung, deren Gespieltwerden ihm seit
längerem schon am Herzen lag. Louise Dumont war begeistert. Gustav
Lindemann machte Einwendungen. Aber seine Frau überrannte ihn.«27
Die hier geschilderte Situation darf auch für die Stellung anderer
Dramaturgen am Schauspielhaus als repräsentativ angesehen werden. Von der
Notwendigkeit zur Arbeitsteilung, angesichts der vielfältigen Funktionen im
dramaturgischen Bereich, habe ich bereits gesprochen. Konnte die im
Dramaturgiebüro eintreffende Lektüre, zahllose Dramen junger Autoren,
anfangs noch von einem Dramaturgen bewältigt werden, fertigten Paul
Henckels und der später bekannt gewordene Theaterwissenschaftler Ernst
Leopold Stahl seit 1909/10 gemeinsame Dramaturgiereferate an. Franck, der
nicht nur Dramaturg, Herausgeber der »Masken«, sondern auch Leiter der Düs-
seldorfer »Hochschule für Bühnenkunst« am Schauspielhaus war, deligierte
die Lektüretätigkeit an ein Lesekollegium. Daß dadurch auch Fehlentschei-
dungen möglich wurden, beweist Georg Kaisers »Frauenopfer«, das zunächst
abgelehnt, später auf Hinweis von Gustav Landauer noch einmal herbestellt
wurde und dann am 23.3. 1918, von der Zensur freigegeben, zur Uraufführung
kam.
Zwischen der Prinzipalin und »ihrem« Dramaturgen bestand in der Regel
ein besonderes Vertrauensverhältnis, ohne das Kreativität unmöglich zur
wahren Entfaltung finden konnte. Dieses besondere Verhältnis ließ zum Teil
sogar Dienstverträge überflüssig erscheinen. Hans Franck schreibt über
sich:
1 Wolf Liese: Louise Dumont. Ein Leben für das Theater. Hamburg/Düsseldorf [: Marion von
Schröder], 1971, S. 247.
3 Paul Ernst (1866–1933), Hauptvertreter der »Neuklassik«. Dramaturg und Herausgeber der
»Masken« während der Spielzeit 1905–06 (bis 23.1.1906).
5 Seit wann Louise Dumont der theosophischen Weltanschauung nahestand, ist bisher noch
nicht hinreichend erforscht worden. Theosophie [griech. ] bedeutet soviel wie
»Gottesweisheit«. Ob sie jemals Mitglied einer der zahlreichen theosophischen Gesell-
schaften war, die seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhundert auch im deutschen
Reichsgebiet bestanden, läßt sich bisher nur vermuten. Fest steht jedoch, daß Louise
Dumont sich zumindest mit der Literatur dieser Bewegung intensiv und zustimmend
auseinandergesetzt hat; vgl. dazu die handschriftlichen Anmerkungen in der relativ
umfangreichen Auswahl an theosophischen Werken von Franz Hartmann, Helena Blavatsky,
Annie Besant, aber auch älteren Vertretern wie Jakob Böhme, die sich in der Privatbib-
liothek der Prinzipalin erhalten haben. [Fundort: DLA-Dssd]
6 Louise Dumont: Vermächtnisse. Reden und Schriften. Hrsg. von Gustav Lindemann.
Düsseldorf [: A. Bagel], 1932, S. 29.
2
7 Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. München [: Goldmann], 1979, S. 403
[Stichwort: Theosophie].
8 Henri Bergson: Einführung in die Metaphysik. In: Materie und Gedächtnis und andere
Schriften. Frankfurt/a.M. [: S. Fischer], 1964, S. 9.
9 Vgl. dazu: Ernst Benz: Zur metaphysischen Begründung der Sprache bei Jakob Böhme. In:
Euphorion, Jg. 37 (1936), S. 340-357.– Wolfgang Kayser: Böhmes Natursprachlehre und
ihre Grundlage. In: Euphorion, Jg. 31 (1930), S. 521-562.
11 Diese – offenbar auch von Louise Dumont und ihrem Mann so verwandte – Begrifflichkeit
läßt sich den handschriftlichen Aufzeichnungen des Komponisten und ehemaligen Mit-
glieds des Düsseldorfer Schauspielhauses, F. C. Hempel, entnehmen; die Aufzeichnungen
befinden sich im Besitz des Heinrich-Heine-Instituts.
15 Paul Ernst: Henrik Ibsen. Berlin/Leipzig [: Schuster & Loeffler], o.J. [1904], S. 47.
(Die Dichtung. Eine Sammlung von Monographien hrsg. von Paul Remer, Bd.1)
18 Das noch von Paul Ernst mitverantwortete Programm der »Dichter- und Tondichter-
Vormittage des Schauspielhauses Düsseldorf«, zusammengestellt im September 1905, ist
ein Kuriosum: es gibt Einblick in den Bildungskanon seiner Verfasser, ohne in der
Praxis so realisiert worden zu sein. Denn Eulenberg setzte – nicht zuletzt mit seiner
aufsehenerregenden Heine-Matinee – wesentlich andere Akzente.
19 Eine Übersicht über Herbert Eulenbergs »Morgenfeiern« [1905–1909] findet sich bei
Frank Thissen: Die »Morgenfeiern« des Düsseldorfer Schauspielhauses – Herbert
Eulenbergs Bühnengottesdienste. In: Das literarische Düsseldorf. Zur kulturellen
Entwicklung von 1850–1933. Hrsg. von Gertrude Cepl-Kaufmann und Winfried Hartkopf.
Düsseldorf [: Teubig], 1988, S. 269-271. Für den Folgezeitraum siehe unter »Herbert
Eulenberg« in der Dokumentation: »Dramaturgen am Düsseldorfer Schauspielhaus« im
Anhang der vorliegenden Veröffentlichung.
20 Ernst Leopold Stahl: Wege zur Kulturbühne. Jena [: E. Diederichs], 1917, S. 63.
21 Karl August Kutzbach [Hrsg.]: Die neuklassische Bewegung um 1905. Paul Ernst in
Düsseldorf. Emsdetten [: Lechte], 1972, S. 150.
22 Ebenda, S. 153.
23 Ebenda, S. 165.
24 Arthur Kahane: Tagebuch des Dramaturgen. Berlin 1928, S. 10f. Kahane war langjähriger
Dramaturg bei Max Reinhardt.
26 Hans Franck: Ein Dichterleben in 111 Anekdoten. Stuttgart [: Kreuz Vlg.], 1961, S.
233f.