Sie sind auf Seite 1von 19

FRIEDRICH SCHILLER

Niveau2
Wilhelan

ILLUSTRATIONEN VON SILVIA BONANNI

DAF Junge EL) Lektüren


A2
Vor dem Lesen
1 Wortgruppen
Ordne folgende Begriffe den passenden Kategorien zu
die Band das Internet tetfen Klavier spielen
der Sportplatz das Konzert schwimmen die E-Mail
das Turnier das Schlagzeug der Bildschirrn chatten
der Fußball die Noten die Maus

Sport Musik Computer


laufen

2 Wie schmeckt das?


Ordne den Lebensmitteln je eine Geschmacksrichtung zu.
Schokolade salzig
1 Erdnüsse sauer
2 Zitronen scharf
3 Pfeffer süß

3Wortigel
Ergänze mit deinen ldeen und Assoziationen.
Käse hohe Berge

Schweiz
7
Almwiese

8
4 Schreibe eine E-Mallan deinen Freund und berichte ihm
vom Schulfest..
Benutze dabeifolgende Wörter:
die Theateraufführung die Klasse der Schuldirektor
der Kuchenverkauf die Schulaula

5 Wie spät ist es? Schreibe die Uhrzeit neben die Uhr.

2 3

17:22
siebzehn Uhr zweiundzwanzig

1 9:13
2 23:05
3 12:45
4 20:30

9
Kapitel1
Schwere Zeiten

º ldyllische Landschaft mit See in den Schweizer


Bergen. Das Ufer des Vierwaldstätter Sees ist
umgeben von hohen Felsen. Auf den Bergen sieht
Dörfer und Höfe in der Sonne liegen. Ein
paar Fischer stehen am Ufer und beobachten die
dunklen Wolken am Himmel. ,Es wird Gewitter
geben!" Sie ziehen ihre Boote und Netze an Land.
Ein Hirte treibt' seine Herde ins Tal.
Konrad Baumgarten läuft zu den Fischern.
Bitte, bringt mich schnell ans andere Ufer!", fleht
er, ich werde von den Reitern verfolgt. Es geht
um Leben und Tod!" Die Fischer schütteln den
Kopf und zeigen auf die Gewitterwolken: Ein
Sturm zieht auf, es ist zu gefährlich."
Warum musst du denn vor den Reitern
fliehen'", fragen die Fischer. Ein Vogt wollte
meine Frau überfallen. Ich war gerade im Wald
und habe Holz gehackt", berichtet Baumgarten.
.Jch kam ihr gerade noch rechtzeitig zuHile.
treiben, trieb,getrieben antreben, vGrwarts bewegen
verfolgen hinterherjagen, nacheilen
fliehen, floh, geflohen weglaufen
Vogt en Herrscher, der im Narnen des Kalsers ein Gebiet verwàllet

10
Kapitel

In der Not habe ich ihn mit der Axt' erschlagen


Oh weh, die Reiter werden dich töten, wenn sie
dich finden!"
Da kommt Wilhelm Tell vorbei. Er sieht, dass
der Mann Hilfe braucht und fährt ihn schließlich
mit demn Boot hinüber, obwohl das Unwetter schon
heftig tobt.
Kaum sind sie auf dem See, kommen schon
die Reiter. Sie sind wütend, weil Baumgarten
ibnen entwischt ist. Nun rächen' sie sich an den
Fischern, die gar nichts getan haben. Die Reit
verbrennen ihre Hütten und töten das Vieh.
Tell und Baumgarten erreichen mit letzter Kraft
das andere Ufer. Dort bringt Tell ihn zu Werner
Stauffacher, der Baumgarten in seinem Haus
versteckt. Bleib erst mal hier, hier bist du sicher."
Auch Stauffacher und seine Frau leiden unter
den Grausamkeiten der Vögte. Erst kürzlich
wollte einer ihr schönes, neues Haus wegnehmen
neidisch und
und sie vertreiben. Der Vogt war
wollte selber darin wohnen.
eAxt. "e WNerkzeug zum Holzhacken
' heftig sehr stark
entwischen fliehen vor, weglaufen, entkommen
sich rächen an bestrafen, zurückgeben
Se Grausamkeit,en Härte,Brutalität
12
Wilhelm Tell

Gertrud Stauffacher sagt zu ihrem Mann:


.Überall passieren jetzt schlimme Dinge. Wir
mossen unswehren'. Wennwir uns mit den
aus den anderen Kantonen' Leuten
verbünden, sind wir
stark und können es schaffen." Ja,
Gertrud., du
hast Recht. So kann es nicht
werde mich mit den Männern weitergehen. Ich
beraten, was wir
gegen die Ungerechtigkeit der Herrscher tun
können", beschließt Stauffacher. ,Tell, hilf uns,
einen Plan zu entwickeln,"
Aber Tell meidet die Menschen. Er hilft lieber
alleine wo er kann. So geht Stauffacher ohne Tell
zu seinem Freund Walter Fürst. Tell
begleitet ihn
ein Stück. Sie kommen an einer Baustelle
vorbei.
Überall im Land lassen die Vögte grobe Festungen
bauen, um hre Macht zu demonstrieren. Die
Bevölkerung aus den Dörfern soll die schwere
Arbeit verrichten, sogar alte und kranke Menschen.
Die neue Festung soll Zwing Uri heißen. Auf
dem Gerüst schleppen die Arbeiter Steine, Kalk

Isich wehren sich schützen, sich verteidigen


r Kanton, e Verwaltungsgebiet; die Ur-Kantone der Schweiz heißen Uri,
Schwyz und Unterwaldern
' jmdn./etw. meiden (etw/imdn.) aus dem Weg gehen
e Macht, "e Gewaltherschaft, Unterdrückung, Ausbeutung
Sverrichten Arbeit erledigen, arbeiten
13
Kapitel 1

und Mörtel' hinauf. lch kann nicht mehr" muc


cin alter Mann. Mein Rücken tut weh. Habt
Erbarmen mit mir!" ..Das ist unmenschlich"
protestieren die Arbeiter. Der alte Mann kann
doch selbst kaum laufen."Aber der Vogt zeigt kein
Mitleid'. Faules Volk, steht nicht herum. Macht
weiter!",Schneller, schneller, da oben", ruft der
Vogt dem Dachdecker zu, der einen schweren
Balken balanciert, ,sonst mach ich dir Beine."
Vom Marktplatz her hört man Trommeln.
Männer tragen auf einer langen Stange den
Hut des Landvogts Gessler herbei. Mit einer
Zeremonie wird die Stange auf dem Marktplatz
aufgestellt. Jeder der hier vorbeigeht, muss von
nun an vor dem Hut auf die Knie gehen und sich
verbeugen'. So als wäre es der Kaiser selbst", ruft
der Vogt.,,Werdiese Anweisung nicht befolgt, wird
bestraft." Der Geselle sagt leise leise zu seinem Meister:
Sich vor einem Hut verbeugen.Welch ein Unsinn!"
Plötzlich hört man ein lautes Rufen von der
Baustelle. Hilfe, Hilfe! Kommt alle her!
'r Kalk undrMörtel
die man zurn MauernBaumaterialien, 'e Zeremonie, en Ritual, Feier
's Mitleid(nur Sg) benotigt Ssich verbeugen sich verneigen
Rücksicht
Erbarmen, "e Anweisung,en Befehl, Vorschrift
`balancieren rGeselle, en lehrling
Gleichgewichthalten
14
Kapitel 1

Der Dachdecker ist abgestürzt!", rufen


Arbeiter. .Schnell, helft ihm!" Was ist miteinige
jhm
Ist er tot?" Der Meister nickt. Er hat sich die
Knochen gebrochen und bewegt sich nicht meh."
Dies ist ein schlechtes Zeichen, ein Fluch wird
nun auf dieser Festung lasten.
Im Haus von Walter Fürst hält sich Arnold
von Melchthal versteckt, der ebenfalls vor dem
Vogt fliehen musste. Der Vogt hat von Melchthal
verlangt, seine Ochsen' herzugeben. .Gib mir die
Ochsen! Dies ist ein Befehl des Vogts, herrscht
ihn der Bote des Vogts an. Nein! Ich brauche
die Tiere für die Feldarbeit. Ich kann sie nicht
weggeben", ruft Melchthal. Als der Bote die Tiere
mitnehmen will, schlägt Melchthal ihm mit einem
Stab auf die Hand. Dabei bricht er
ihm einen
Finger. Damit hat er den Vogt verärgert. Wenn die
Reiter des Vogts ihn nun erwischen,
werden sie
ihn dafür bestrafen. Deshalb
musste er weglaufen.
Melchthal macht sich nun große Sorgen um seinen
alten Vater, der gepflegt werden
ihn beiseiner Flucht
muss. Er musste
zurücklassen. Oh weh, was
rFluch, "e Verwünschung rBefehl, e Anweisung,
verlangen fordern
SrOchse, en m£nnliches Rind Aufforderung
SrStab, "e Stock
16
Wilhem Tell

wird jetzt nur aus meinem


Als alten, kranken Vater?"
Stauffacher das Haus von
Walter Fürst
erreicht, versteckt sich Melchthal im
Nebenzinme.
Stauffacher und Walter Fürst unterhalten
die schrecklichen Dinge, die sich über
überall geschehen.
Die Vögte bestehlen die arme
und richten Bevölkerung
Grausamkeiten an. Immer neue Ge
schichten werden bekannt. Stauffacher berichtet,
dass die Reiter anstelle von Melchthalnun den
alten
Vater gefangen genommen haben. Stell dir vo,
die grausamen Knechte' haben dem alten Mann
miteinem Speer beide Augen ausgestochen! Jetzt
ist er blind und sieht nichts meht. Sie haben ihm
sein ganzes Hab und Gut' genommen.
Als Melchthal das nebenan hört, bricht er
verzweitelt zusammen. Mein Vater!" Er ist ent
setzt über die Brutalität der Herrscher. Stauffacher,
Walter Fürst und Melchthal schwören einander
beschließen,
Treue auf Leben und Tod. Sie
Kantonen Uri,
weitere Verbündete aus den
finden. Sie wollen
Schwyz und Unterwalden zu
kämpfen.
gegen die Unterdrückung
rVerbündete, en Partner, freund.
'r Knecht,e Diener des Vogts Vertrauter
'r Speer, e Spieß
Besitz
s Hab unds Gut gesarmter
17
Lesen &Lernen
1 Richtig oder Falsch?
1 Der Fischer fährt Konrad
mit dem Boot über den See.Baurngarten
2 Baumgarten ist von
3 Der Vogt ist
Beruf Holzfaller
freundlich zuden
Menschhen.
4 Die Arbeit auf der
5 Den Hut auf der Baustelle
ist schwer.
Stange soll man
grüßen.
6 Melchthal schenkt dem Boten einen
Ochsen.
7 Wilhelm Tell kommt mit zu
8
Melchthals Vater ist gesundWalter Fürst.
und munter.
Worte &Wörter
2 Eindringling
Ein Wort passt nicht in
die Gruppe.
die Welches?
Trommel - die Flöte - das Klavier - der Fubatt -
die Geige
1 der Fischer -
derHolzfäller - das Pferd -
der
Dachdecker der Hirte
2 die Wolke - der
-
Sturm - das Gewitter - der
der Baum Regen -
3 die Burg- das
Haus - das Schloss - das Auto -
der Bauernhof
4 der Fisch - der Hut -
das Pferd - der Ochse - das
5 der Arm -das Schat
Auge - der Rücken - das Bein -
der Schuh
6 der Berg - der See -
die Sonne - die Wiese -das Tal

18
3 Kreuzworträtsel
Finde die passenden Wörter.
1 Was bauen die Arbeiter?
2 In welchem Land spielt die Geschichte?
3 Wie heißt der Autor dieses Drarmas?
4 Wie heißt der Landvogt?
Das senkrechte Wort sagt dir, wer Baumgarten über den
stürmischen See fährt.

1
2

Strukturen &Satzbau
4Setze die nichtigen Prpositionen ein.
auf im über Ztm nach

Zum Bäcker.
lch gehe
Das Boot fährt den See.
dem Pferd
2 Der Reiter sitzt
sich Haus.
3 Die Männer treffen
Hause.
4 Das Mädchen geht

Fit in Deutsch2- Sprechen


5 Thema: Urlaub
Fragen und beantworte seine.
Stelle einem Mitschüler Fragewörter:
Benutze dabei folgende
Mit wem...? Wann...?
Wie...? Wohin...? Wo...? Was...?
Wie lange...?

19
Kapitel 2

Der Schwur am Rütli

Im Wappensaal' des
Edelhofes sitzt der alte Freiher'
von Attinghauscn auf seinen
Stock
schon sehr alt. Seine Knechte sind beigestützt. Er ist
jeden Morgen trinken sie ihm und wie
Becher, der reihum geht. zusammen aus einem
guter Herrscher, der sich umAttinghausen ist ein
sein Volk kümmert.
Früher ist er mit ihnen aufs eld
er zu alt dafür. gefahren, heute ist
Schließlich ist er schon 85 Jahre alt.
Sein Neffe Ulrich von
Erist Ritter und trägt einen
Rudenz kommt herein.
blauen Umhang und eine
Feder am Hut. Erhat seine
feinen
weil er nach Altdorf auf die Sachen angezogen,
Aber Uli, du kannst dochHerrenburg will.
nicht an den Hof
vom Landvogt Gessler gehen.
Weißt
nicht, was er dem Volk antut? Er ist du denn
ein Tyrann!
Bleib hier beideinen Leuten und bei
Onkel", bittet ihn der Onkel. Ich deinem alten
habe keine
Kinder und werde bald sterben.
Dann erbst' du
den Hof."
'r Vappensaal, "e prechtvoller Saal in der Burg, der dekoriert ist mit
an der Wand Wappen
'rFreiher, n Titel, Landadel
erben als Erbe erhalten, bekommen
20
Kapitel 2

..AchOnkel, ich bin jung", entgegnet der Ritter.


.Was sollich hier in den Bergen?
Ich will hinaus in die weite Welt. Ich möchte
auf einem Ritterturnier kämpfen. Das würde mir
gefallen. Hierin den Bergen verrosten doch nur die
Schilder und Wappen."Ulischwingt sein Schwert
in der Luft. Heldentaten' will ich vollbringen und
den Kaiser auf seinen Kriegszügen begleiten." Er
rückt seinen Umhang zurecht. Das Leben am
Hofe des Fürsten ist viel glanzvoller. Ich werde
mich dem Fürsten anschließen."
Wie kannst du deine Heimat nur im Stich
lassen?" sagt Attinghausen entsetzt. Früher lebte
das Volk in Freiheit und der Landherr hat
auf
seine Leute gut aufgepasst. Aber diese Zeiten sind
für immer vorbei. Die Zeiten ändern
sich nun
mal, Onkel. Dem Kaiser gehört
sowieso alles.
Kaufleute transportieren ihre Waren über den
Gotthardpass auf Handelsstraßen. Die Bauern
leben nicht mehr allein in den Bergen.
Auch der
'sRitterturnier, e Ritterspiel, Wettkampf
verrosten durch Rost kaputt oehen
'e Heldentat, en Meisterieistung
jmdn.Jetw. im Stich lassen sich vnicht um jmdn/etw. kümmern
Sr Gotthardpass Passtraße über den St. Gotthard
eHandelsstraße, n Straße, über die Waren
transportiert werden für den Handel
22
Wilhelm Tell

Kaiser wird sein Volk beschützen, wenn wir


ihm
dienen.Wir sollten uns mit Österreich vereinigen
und uns den Habsburgern anschliefßen )ann hat
auch die Not cin Ende. Sei doch vernünftig Onkel,
Widerstand' ist zwecklos."
Ach Junge, wie kann ich dich nur überreden
bleiben? Höre auf deinen alten Onkel!" Da
kommt Atinghausen ein neuer Gedanke. .Es ist gar
nicht der Kaiser, der dich lockt. Das Edelfräulein
Berta ist es, sie hat dir den Kopf verdreht'. Sie lebt
auf der Herrenburg, In ihrer Nähe willst du sein.
Du bist verliebt in sie. Gib es zu!" Genug, mir
reicht es", sagt Uli und geht.
scheint
Esist Nacht in den Bergen. Der Mond
allen Seiten herbei und
hell. Männer kommen von
umgeben
treffen sich auf einer Wiese am See, die
Felsen und Wald. Diese Wiese wird Rürli
ist von Männer
mal", sagt einer der
genannt. Seht
Ein Mondregenbogen. Das
und zeigt zum See.
einen Regenbogen. So etwas
Mondlicht bildet dem See
sehr selten." Hinter
sieht man nur
Mondschein.
Berge im
leuchten die hohen
Auflehnung,Protest
r Widerstand,"eAdelstitel,Hofräulen
mdhn.schone
'sEdelfräulein, - verdrehen imdn. insIch verliebtmahen,
jmdm.denKopf
Augen machen 23
Kapitel 2

Die drei Verschworenen' Stauflacher, Melchthal


und Walter Fürst haben ihr Versprechen gehalten
undnach weiteren Verbündeten im ganzen Land
gesucht.
Viele Menschen haben sich ihnen angeschlos.
sen und versammeln sich nunauf dem Rütli.
.Überall auf meiner weiten Wanderung habe
ich Schweizer angetroffen, die genug haben von
den Gewalttaten der Vögte", berichtet Melchthal.
Sie wollen sich nicht mehr alles gefallen lassen
undsind nun hier zusammengekommen, weil sie
sich wehren wollen."
Hört ihr? Das ist das Horn von Uri, sagt
Stauffacher. Jetzt kommen auch die Verbündeten
aus derm Kanton Uri an. Dann kann unsere
Versammlungja beginnen", beschließt Walter Fürst.
Lasst uns zuerst einen Vorsitzenden wählen. Er
soll aufpassen, dass wir nach dem Recht handeln".
rät der Pfarrer. Die anderen sind einverstanden. Sie
stimmen ab und ernennen Reding, den Ältesten
unter ihnen, zu ihrem Vorsitzenden. Feierlich
'Verschworene (P) Menschen, die sich einig sind
sich jmdm./etw. anschließen, anschloss, angeschlossen hinzukommen,
Mtgledwerden
sich wehren gegen etwas karnpten, sich wdersetzen
'r Vorsitzende, n Aritrer, Oberhaupt
24
Kapitcl 2

Schwerter zu den Sternen, Hat


erheben sie die
Baumgarten.
jemandWilhelm Tellgeschen?" fragt .Er
antwortet ein Mann,
Nein, er ist nicht hier,
Versammlungen' und bleibt
geht nicht gerne auf
lieber allein für sich."
Wir sind nun hier auf dem Rüitli zusam

mengekommen";, beginnt Walter Fürst, ,,um an das


alte Bündnis² des Schweizer Volkes zu erinnern und
über die Vertreibung der Tyrannen zu beraten."
Aber wir wollen keine Gewalt", bekräftigt
Stauffacher.,,Wir haben nichts Böses vor. Wir wollen
einfach nur in Frieden leben. Wir sind die Vertreter
für das garnze Schweizer Volk.".Außerdem", fährt er
fort, , wollen wir die Standesunterschiede zwischen
uns aufheben. Ob jemand Großbauer, Pfarrer oder
Diener ist, soll keine Rolle mehr spielen. Auch
nicht, aus welchem Kanton er kommt, ob aus
Uri,
Schwyz oder Unterwalden.
WirsindalleSchweizerBürger.
unsere Vorfahren das
",Denktdaran, wie
Bergland erst in mühevoller
Arbeit bewohnbar gemacht
haben. Wir waren
immer ein freier,
le Versammlung, en unabhängiger Staat, der sich selbst
sBündnis, se Treffen, Besprechung
r Vereinigeung, Zusammenschluss
rStVorfahre,
andesuntnefrühere
rschied, Unterschiedzwischen Arm und Reich
26
Generationen
Wilhelm Tell

verwaltet' hat", fügt Fürst Walter hinzu. Wir


wollen füçr unsere Rechte kämpfen und gegen die
Ungerechtigkeit der Vögte - notfalls mit Waffen",
rufen die Männer.
Wie wollen wir den Aufstand' gegen die Vögte
organisieren? Und wann soll er stattfinden?", fragt
Reding, .Am besten warten wir bis Weihnachten",
schlägt Stauffacher vor. Es ist Brauch', dass das
Volk dem Vogt Geschenke aufs Schloss bringt. So
können wir unsere Waffen als Geschenke tarnen
und ungehindert in das Schloss kommen
Erst drinnen stecken wir dann die Spitzen
auf die Stäbe." Seid ihr alle einverstanden, dass
Wir unseren Kampf bis zum Weihnachtsfest
verschieben?", fragt der Vorsitzende Reding. Die
Mehrheit hebt die Hand. So ist es beschlossen.
Seht nur, die Sonne geht schon auf, es wird Tag.
Wir gehen jetzt besser, damit uns keiner sieht",
sagt der Pfarrer. ,Aber lasst uns vorher noch
schwören auf Einigkeit, Freiheit, Gottvertrauen
und Furchtlosigkeit, Männer!" Die Männer
erheben die drei Finger zum Schwur". Dann gehen
sie stillund einzeln in alle Richtungen auseinander.
'sich verwalten sich selbst r Brauch, "e Sitte, Iradition
kümmern um, unabhängig sein tarnen etwWas verhüllen, verstecken
'TAufstand, "e Kampf für die SrSchwur, "e Ehrenwort
freiheit
27
Lesen &Lernen
1 Welßt du die Antwort?
1 Wo empfängt der alte
Attinghausen seine Knechte?

2 Wohin möchte Uligehen?


verliebt?
3 In wen ist Uli
Männer über
4 Was entdeckendie
dem See?
5 Wann wollen die Männer den
Aufstand wagen?
ihre
6 Wie wollen die Männer
Schwerter ins Schloss
schmuggeln?

Strukturen &Satzbau
2 Setze die Adjektive an der richtigen Stelle und in der
richtigen Formein.
alt glanzvoll fein blau gemeinsam jung

1 Attinghausen trinkt mit seinen Knechten aus einem


Becher.
2 Uli trägt einen Umhangund eine Feder
am Hut.
3 Er hat seine Sachen angezogen, weil er
Berta im Schloss treffen will.
4 Sein Onkel Attinghausen ist ein Mann.
5 Der Ritter träumt davon, auf einem
Ritterturnier zu kämpfen.
6 Er umgibt sich gerne mit Dingen.

28
Fit in Deutsch 2-Lesen
1 Lies den Text und kreuze an.

SCHILLER-RAP-WETTBEWERB
Vor 250 Jahren wurde der berühmte deutsche
Dichter und Drarnatiker
Eriedrich Schiller geboren. Aus diesem Anlass haben Schüler im
Rahmen eines Schiller-Rap-VWettbewerbsseine Texte
Goethe-lnstitute in Polen,Litauen, Slowakei, Tschechiengerapt. Die
und Ungarn
haben den Schiller-Rap-Wettbewerb
für Jugendliche aus Mittel- und
Osteuropa ins Leben gerufen. Es sind 96 Songs und elf Vide0s
zusammengekommen.
Im Community-Bereich der VWebseite kann man
sich die Schiller
Vertonungen der Schüler anhören und die Videos sehen, wie z.B. An
die Freude", Punschlied" oder Vier Elemente".
Der Rapper DOPPEL-Uhat die Aktion mit einer
unterstützt. Live-Konzert-Tournee
MehrInformationen bekommt ihr auf der Webseite vom
Goethe-Institut.
www.goethe.de/schiller-rap

1 Zuwelchem Anlass ist der


Wettbewerb entstanden?
A 250. Todestag von Friedrich Schiller
B250. Aufführung von Wilhelm Tell
C 250. Geburtstag von Friedrich Schiller
2 Wie wurden die Texte vertont?
Aals Rap
Bals Pop-Song
Cals klassisches Lied
3 Welche Länder haben teilgenommen?
AItalien
BUngarn
c Frankreich

29

Das könnte Ihnen auch gefallen