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Schlacht um Berlin

Die Schlacht um Berlin war die letzte große


Schlacht um Berlin
Schlacht des Zweiten Weltkrieges in Europa. Sie
dauerte vom 16. April bis zum 2. Mai 1945 und Teil von: Zweiter Weltkrieg
hatte die Besetzung Berlins, der Hauptstadt des
Deutschen Reiches, durch die Rote Armee der
Sowjetunion unter Beteiligung einiger polnischer
Verbände zur Folge. Die Kämpfe forderten
Schätzungen zufolge über 170.000 gefallene und
500.000 verwundete Soldaten sowie den Tod
mehrerer zehntausend Zivilisten.

Nach der bereits weitgehend erfolgten Befreiung


der von der Wehrmacht besetzten Gebiete
Europas bedeutete das Ende der Schlacht, das mit
der Selbsttötung von Teilen der politisch
verantwortlichen Regierungsschicht des NS-
Regimes einherging – in Berlin dem Suizid von
Adolf Hitler und Joseph Goebbels – für das
Deutsche Reich die vollständige militärische
Niederlage. Ruine des Reichstags nach der Schlacht (Juni 1945)
Knapp eine Woche nach der Einnahme Berlins Datum 16. April bis 2. Mai 1945
trat am Abend des 8. Mai 1945 die Ort Berlin
bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht mit Ausgang Sieg der Sowjetunion
der Unterschrift von Generaloberst Alfred Jodl, Folgen Besetzung Berlins durch die
der vom Nachfolger Hitlers als Reichspräsident, Rote Armee
Großadmiral Karl Dönitz, zu deren Konfliktparteien
Unterzeichnung autorisiert worden war, in Kraft.
Damit wurde der Zweite Weltkrieg in Europa Sowjetunion Deutsches Reich
nach fast sechs Jahren beendet. Deutschland Polen
verlor seine staatliche Souveränität. Die
Hauptsiegermächte übernahmen die Befehlshaber
Hoheitsgewalt über das Deutsche Reich und
teilten es in vier Besatzungszonen auf. Georgi Schukow Gotthard Heinrici
Iwan Konew Helmuth Weidling
Nikolai Bersarin Theodor Busse
Inhaltsverzeichnis Wilhelm Mohnke

Vorgeschichte Truppenstärke
Politische Lage
Militärische Ausgangslage 2,5 Mio. Soldaten 1 Mio. Soldaten
6250 Panzer 1500 Panzer
Sowjetischer Angriffsplan 7500 Flugzeuge 3300 Flugzeuge[1]
Schlacht an der Oder
Verluste
Äußerer Verteidigungsring
20. April 1945 offiziell 352.475 geschätzt 92.000 tote
21. April 1945 (78.291 Tote, 274.184 Soldaten (inkl. Kessel
Verwundete), plus von Halbe und
22. April 1945 [5]
8.892 Polen (2.825 Seelow)
Operationen der 2. Weißrussischen Tote, 6.067 mind. 200.000
Front Verwundete), [2] 2.156 verwundete Soldaten
Deutsche Planung Panzer, 1.220–2.000 479.298 Gefangene[4]
Geschütze, 527–900 zehntausende
Deutsche Verteidigung
Teilnahme von Truppen anderer Flugzeuge[3][4] Zivilisten
Nationen
Lage in der Stadt Bedeutende Militäroperationen während des
Innerer Verteidigungsring Deutsch-Sowjetischen Krieges
23. April 1945
1941: Białystok-Minsk – Dubno-Luzk-Riwne –
Konkurrenz Schukow – Konew
Smolensk – Uman – Kiew – Odessa –
24. April 1945 Leningrader Blockade – Wjasma-Brjansk –
Umfassung und Vormarsch ins Zentrum Charkow – Rostow – Moskau – Tula
25. April 1945
1942: Rschew – Charkow – Ljuban/Wolchow –
Einschließung Berlins
Kertsch/Sewastopol – Fall Blau – Kaukasus –
Vor der Innenstadt Stalingrad – Operation Mars
26. April 1945
27. April 1945 1943: Woronesch-Charkow – Operation Iskra –
Nordkaukasus – Charkow – Kursk – Orjol –
Kämpfe im Zentrum Donez-Mius – Donbass – Belgorod-Charkow –
28. April 1945
Smolensk – Dnepr – Kiew
Kampf um den Reichstag
29. April 1945 1944: Dnepr-Karpaten – Leningrad-Nowgorod –
Hoffnungen auf Entsatz Krim – Wyborg–Petrosawodsk – Operation
Nero-Befehle Hitlers Bagration – Lwiw-Sandomierz – Jassy–
Kischinew – Belgrad – Petsamo-Kirkenes –
Kampf um die „Zitadelle“ Baltikum – Karpaten – Ungarn
Polnische Division
30. April 1945 1945: Kurland – Weichsel-Oder – Ostpreußen –
Westkarpaten – Niederschlesien – Ostpommern –
1. Mai 1945 Plattensee – Oberschlesien – Wien – Oder –
Kapitulationsverhandlungen Berlin – Prag
Kapitulation 2. Mai 1945
Letzte Kämpfe
Umfeld Berlin
Ausbruchsversuche
Schukow – Konew
Folgen
Historisch-wissenschaftliche
Aufarbeitung
Filme
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise

Vorgeschichte
Faktisch stand die Kriegsniederlage des Deutschen Reichs schon
vor dem Beginn der Schlacht um Berlin fest. Die Dimension der
von der Wehrmacht geführten Feldzüge gegen andere Länder
standen in Ungleichgewicht zu den personellen und
wirtschaftlichen Reserven des Reiches. Mit der Dauer des Krieges,
der sowohl zu geplanten Angriffen wie auch unerwarteten
militärischen Aktionen gegen andere Staaten (vgl. Balkanfeldzug,
Fall Achse) führte, wurden die deutschen Ressourcen immer
geringer. Gleichzeitig wurde aber das zu verwaltende und zu
versorgende Gebiet immer größer. Eine wirtschaftliche Niederlage
im Krieg war also nur bei einem möglichst kurzen Krieg zu Die sowjetische Offensive gegen
verhindern gewesen, dies wurde aber spätestens ab Sommer 1940 Berlin ab dem 16. April 1945
immer unwahrscheinlicher. Entscheidend waren letztlich der
Fehlschlag des Angriffs auf die Sowjetunion ab Juni 1941 und die
Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die Vereinigten Staaten am 11. Dezember 1941.

Nach den Niederlagen in der Schlacht von Stalingrad (Winter 1942/1943) und am Kursker Bogen (Sommer
1943) befand sich die Wehrmacht an der Ostfront in der Defensive. Die Heeresgruppe Afrika hatte Mitte
Mai 1943 nach dem Tunesienfeldzug kapituliert. Die westlichen Alliierten landeten am 10. Juli 1943 (→
Operation Husky) auf Sizilien, am 9. September 1943 auf dem italienischen Festland (→ Operation
Avalanche) und eröffneten am 6. Juni 1944 (D-Day) in Frankreich mit der Invasion in der Normandie die
von Josef Stalin lange geforderte „Zweite Front“. Damit war der Krieg entschieden. Gleichzeitig zur
fortschreitenden Invasion in der Normandie erlitten die deutschen Truppen im Osten durch die
Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte eine katastrophale Niederlage. Die Verluste dieser Schlacht nahmen
der Wehrmacht ihre operative Handlungsfähigkeit an der Ostfront, so dass dort ab Sommer 1944 nur noch
hinhaltender Widerstand möglich war.

Im Westen räumten die Deutschen nach der Befreiung von Paris am 25. August fluchtartig den größten Teil
Frankreichs und Belgiens, am 12. September überschritt das VII. US-Korps bei Aachen die deutsche
Grenze. Anfang Oktober 1944 hatte sich die deutsche Abwehrfront jedoch wieder gefestigt und es kam zur
langwierigen Schlacht um Aachen.

Mit dem Abwehrerfolg in der Operation Market Garden (Ende September 1944), der letztlich gescheiterten
Ardennenoffensive im Dezember 1944 und dem Unternehmen Nordwind (31. Dezember 1944 bis
25. Januar 1945 im Elsass und in Lothringen) war es Hitler gelungen, die Niederlage weiter zu verzögern.
Doch Kraftstoff- und Nachschubmangel, fehlender Ersatz an ausgebildeten Soldaten sowie die pausenlosen
Luftangriffe und der Zusammenbruch der Waffenproduktion machten den Truppen ab Winter 1944/1945
immer mehr zu schaffen. Im März 1945 setzten die Westalliierten bei Remagen, Oppenheim und Wesel
über den Rhein. Die Heeresgruppe B wurde im Ruhrkessel (Ruhrgebiet) eingeschlossen und legte am
21. April 1945 die Waffen nieder. Nach einem vergeblichen Gegenangriff im März 1945 am Plattensee in
Ungarn war die Wehrmacht nun nicht mehr zu offensiven Aktionen in der Lage. In rascher Folge fielen ein
großer Teil der Alpen- und Donau-Reichsgaue und Österreich mit Wien bis Mitte April 1945 in die Hand
der Sowjetarmee.

US-Amerikaner, Briten, Kanadier und nun auch französische Truppen waren bis Mitte April 1945 in ihren
Landoffensiven nach Nord- und Süddeutschland und (mit schwachen Kräften) bis an die Elbe
vorgedrungen. Damit stand die Anti-Hitler-Koalition vor einer Entscheidung über die Eroberung und
Besetzung von Berlin.

Politische Lage

Auf der Konferenz von Jalta (4. bis 11. Februar 1945) beschlossen
die Staatschefs der drei großen alliierten Mächte, Winston Churchill
(Großbritannien), Franklin D. Roosevelt (USA) und Josef Stalin
(Sowjetunion) unter anderem die Aufteilung Deutschlands in vier Brände nach einem Luftangriff auf
Besatzungszonen. Jeder der Großen Drei versuchte dabei, für sich Berlin (1944)
machtpolitisch günstige Ausgangspositionen für die Gestaltung der
Nachkriegsordnung zu erlangen. Über die Besetzung von Berlin
war es zu keiner Vereinbarung gekommen.

Für Hitler und andere führende Nationalsozialisten kam eine Kapitulation nicht in Frage; sie trieben unter
anderem mit Haltebefehlen („Kampf bis zum letzten Mann“), Durchhalteparolen (siehe auch
Nationalsozialistische Propaganda, Endsieg, Fester Platz) sowie Gewalt- und Terrormaßnahmen gegen
Deserteure und Zivilisten (siehe Endphaseverbrechen) die Deutschen an, die aussichtslosen Kämpfe
fortzusetzen. Noch im letzten Kriegsjahr starben Millionen Soldaten und Zivilisten. Generalität und
Offiziere konnten sich bis fast zuletzt nicht den unsinnigsten Befehlen entziehen.

→ Hauptartikel: Tote des Zweiten Weltkrieges

Militärische Ausgangslage

Im Osten war die Rote Armee in der Weichsel-Oder-Operation Mitte Februar 1945 auf ganzer Länge bis
zur Oder vorgerückt und besetzte auch westlich des Flusses gelegene Teile Schlesiens (mit Ausnahme der
Grafschaft Glatz). Nach vorbereitenden Offensiven zur Eroberung Ostpreußens (nach der Schlacht um
Königsberg) und der Ostseeküste von Danzig bis zur Odermündung und Stettin sowie im Süden zu den
Westkarpaten hin (hier hielt sich nur das eingeschlossene Breslau), stand nach dem Kampf um Küstrin die
Sowjetarmee Mitte April in voller Stärke in mehreren Brückenköpfen auf dem Westufer angriffsbereit an
der Oder. Die US-Truppen hielten auf Befehl Eisenhowers an der Elbe. Sie waren kaum weiter entfernt von
Berlin als die Rote Armee, doch nur in geringer Stärke präsent.

Sowjetischer Angriffsplan
Am 1. April 1945 hatte Stalin die beiden wichtigsten Obersten Befehlshaber nach Moskau befohlen: die
Marschälle Schukow und Konew. Truppen der 1. Weißrussischen Front Schukows hatten den Kampf um
Küstrin gewonnen und einen 44 Kilometer breiten und bis zu 20 Kilometer tiefen Brückenkopf auf dem
westlichen Oderufer gebildet. Von hier aus sollte der Hauptstoß auf Berlin erfolgen. Die Flügel von
Schukows Front sollten Berlin im Norden und Süden umfassen.

Die 1. Ukrainische Front Konews, die ab Guben nach Süden anschloss, sollte dort die verteidigende
deutsche 9. Armee nach dem Durchbruch im Rücken angreifen. Stalin gab seinen Befehlshabern zwei Tage
Zeit, um einen Angriffsplan auf Berlin auszuarbeiten. Der Hauptstoß von Küstrin geradewegs auf die
Reichshauptstadt zu, bevorzugte Schukow – Konew sollte den Direktangriff und die Umfassung der Stadt
nur durch seinen Vorstoß nach Südwesten abschirmen. Stalin gestand Konew jedoch zu, im Falle eines
raschen Vorgehens auch von Süden nach Berlin eindringen zu können.
„(Stalin) zog eine Trennungslinie zwischen Schukows und
Konjews Heeresgruppen. Die Linie begann östlich der Oder,
kreuzte den Fluss und verlief geradeaus weiter. Bei Lübben
an der Spree, knapp 60 km südöstlich von Berlin, brach er
plötzlich ab. ‚Wer als erster bis dahin vordringt, der soll
Berlin erobern‘, erklärte er.“
– Gosztony: Der Kampf um Berlin in
Augenzeugenberichten[6]

Am 3. April 1945 wurde der Angriffstermin für den 16. April 1945
beschlossen. Einige Tage später gingen detaillierte Weisungen des
Oberkommandos Stawka an Schukow, Konew und Marschall
Konstantin Rokossowski. „Insgesamt waren die drei russischen
Fronten 1 593 800 Mann stark.“[7]

Schlacht an der Oder


Marschall Schukow (1941)
Die Rote Armee bereitete einen Zangenangriff vor, um Berlin
einzukesseln. Zur Einnahme der Stadt konzentrierte die Stawka
etwa 2,5 Millionen Soldaten (inklusive nichtkämpfender Einheiten),
6.250 Panzer und Selbstfahrlafetten, 7.500 Flugzeuge und 41.600
Artilleriegeschütze.[8]

Am nördlichen Oder-Abschnitt zwischen der Ostseeküste über


Schwedt bis Oderberg stand die 2. Weißrussische Front unter
Marschall Konstantin Rokossowski. Sie stand an einem schwer
überbrückbaren Flussabschnitt und sollte erst später, nach dem
erfolgten Durchbruch der südlicheren Heeresgruppen über die Oder Sowjetische Artillerie vor Berlin (April
angreifen. Im westlichen Oderbrückenkopf von Küstrin bis nach 1945)
Guben war die 1. Weißrussische Front unter Georgi Schukow
konzentriert, sie sollte den direkten Vormarsch auf Berlin
erzwingen. Im südlichen Abschnitt entlang der Neiße bereitete die 1. Ukrainische Front unter Konew ihren
Durchbruch zwischen Forst und Muskau in Richtung auf Cottbus und Spremberg vor.

Der Roten Armee gegenüber standen schwer angeschlagene


Verbände der deutschen Heeresgruppe Weichsel unter
Generaloberst Gotthard Heinrici, zusammengesetzt aus der 3.
Panzerarmee und der 9. Armee. Im Süden wurde auch die 4.
Panzerarmee der Heeresgruppe Mitte vom sowjetischen Angriff
erfasst.[9] Den deutschen Heerestruppen waren starke Anteile an
Waffen-SS und Allgemeiner SS unterstellt, zudem als „letztes
Aufgebot Deutschlands“ auch Volkssturm-Einheiten, bestehend aus
militärisch unerfahrenen und schlecht vorbereiteten Jugendlichen im
Volkssturmmann mit
Alter zwischen 14 und 16 Jahren sowie Männern bis 60 Jahren.
Raketenpanzerbüchse
Diese – bezogen auf Erfahrung und Motivation – äußerst
(„Panzerschreck“) vor Berlin (April
uneinheitlichen Streitkräfte umfassten insgesamt rund eine Million
1945)
Mann. Sie hatten aber nur etwa 800 Panzer, mussten faktisch ohne
Luftunterstützung kämpfen (ihre Gegner hatten die Luftherrschaft)
und waren aufgrund der schlechten Versorgung mit Treibstoff und Munition in ihrer Wirkungskraft und
Flexibilität zusätzlich eingeschränkt.
Am 16. April eröffnete die Rote Armee ihre Offensive mit dem stärksten Artilleriefeuer des Krieges;
statistisch kam entlang der Oderfront auf fünf Meter ein Geschütz. Dieser Beschuss war jedoch weitgehend
wirkungslos, da Heinrici seine vorderen Stellungen im Bereich von Schukows Hauptangriff in die
Hardenberg-Stellung auf den Höhen am Westrand des Oderbruchs bei Seelow zurückgenommen hatte.

→ Hauptartikel: Schlacht um die Seelower Höhen

Noch am ersten Tag hatte Schukow, durch die Schwierigkeiten seiner Infanterie im Oderbruch ungeduldig
geworden, den Einsatz seiner beiden noch östlich der Oder stehenden Panzerarmeen im mittleren Abschnitt
befohlen und durch die folgende Vermischung der Truppen eine noch größere Verwirrung bewirkt: „Als es
den vereinigten Kräften aller Waffengattungen nicht gelang, Schukows unrealistischen Zeitplan
einzuhalten, verstärkten die heftigen Panzerangriffe noch die Folgen der grundsätzlichen
Fehleinschätzung.“[10] Erst am 19. April 1945 eroberte die 1. Weißrussische Front nach großen Verlusten
die Seelower Höhen. Die Deutschen waren damit auf die äußeren Verteidigungslinien Berlins
zurückgedrängt und ihre Reserven waren verbraucht.

Die südlicher angreifende 1. Ukrainische Front unter Marschall Konew hingegen konnte die deutsche
Verteidigungslinie an der Lausitzer Neiße südlich Cottbus bei Spremberg in der Cottbus-Potsdamer
Operation rasch durchbrechen. Mit einem gewagten Panzerangriff im Rücken der 9. Armee erreichte die 3.
Gardepanzerarmee des Generalobersten Rybalko Lübben und Konew erhielt am 17. April die Erlaubnis
von Stalin, Berlin von Süden her anzugreifen. Stalin selbst teilte dies dann Schukow mit.[11]

Äußerer Verteidigungsring
Der „Äußere Verteidigungsring“ war keine lückenlose Linie,
sondern meist nur stützpunktartig an Brücken und wichtigen
Straßenkreuzungen besetzt. Die Abwehr war nicht koordiniert, da
weder die Befehlsgebung in der Stadt geregelt, noch die
vorhandenen Verbände planmäßig verteilt waren. Neben lokalen
Kommandeuren betätigte sich zwischenzeitlich Joseph Goebbels als
Organisator.

Volkssturmsoldaten
20. April 1945

Im Nordosten erfolgte bereits morgens ein weiter Durchbruch ins Vorfeld Berlins mit der Eroberung von
Bernau, die 5. Stoßarmee stand vor Strausberg und besetzte nachts Altlandsberg.

Die 3. Stoßarmee schoss (zu Hitlers Geburtstag) mit Großkalibern in die Stadt:

„Die von den sowjetischen Truppen am 20. April erzielten Geländegewinne waren
ausreichend, um weitreichende Artillerie des 79. Korps der 3. Stoßarmee und des 1. Bataillons
der 30. Garde-Artilleriebrigade der 47. Armee zum Einsatz gegen den Stadtrand von Berlin zu
bringen. Die ersten Salven auf das Stadtgebiet waren mehr eine herausfordernde Geste als eine
taktische Maßnahme. Sowjetische Eisenbahnpioniere wurden eingesetzt, in Schlesien erbeutete
schwere deutsche Belagerungsartillerie (Granaten von einer halben Tonne) von Küstrin per
Bahn in das Vorfeld Berlins zu führen, um sie gegen die Stadt einzusetzen.“
– Tony Le Tissier[12]

Ebenfalls mit Hitlers Geburtstag begründet „flogen anglo-amerikanische Bomber Salut, einen sogenannten
1000-Bomber-Angriff gegen Berlin, der zwei Stunden dauerte. Die Angriffshöhe dieser Verbände war so
gewählt, daß ein Eingreifen der deutschen Flugabwehrkanonen (Flak) unmöglich wurde. […] Die Bomber
ließen Berlin wie betäubt, still und zerstört zurück. […] Wasser gab es nur noch an den Pumpen auf der
Straße, so daß das Schlangestehen nach Wasser im Freien während des restlichen Kampfes um Berlin zu
einem Überlebensrisiko wurde.“[13]

Die 2. Weißrussische Front begann mit ihrem Angriff nördlich von Schwedt bis zur Odermündung aus dem
Brückenkopf von Stettin.

Noch in der Nacht zum 21. April trieb Konew im Süden Berlins seine Panzerkommandeure durch die sich
auflösende deutsche 9. Armee – ohne Rücksicht auf die „Verwundbarkeit seiner Etappe“ oder die
Verbindung zur nachfolgenden Infanterie.

21. April 1945

Am Morgen überschritt im mittleren Abschnitt Schukows die 2.


Garde-Panzerarmee (General Bogdanow) den Autobahnring und
wandte sich auf breiter Front gegen das Stadtgebiet
(Hohenschönhausen – Marzahn – Hönow).

Einbruch ins Stadtgebiet: Eine Einheit der ebenfalls zu Schukows


Truppen zählenden 5. Stoßarmee überschritt als erste die
Stadtgrenze im Nordosten Berlins bei Marzahn. Ihrem
Befehlshaber, Generaloberst Nikolai Erastowitsch Bersarin, fiel
damit nach russischer Militärtradition das Amt des
Baudenkmal Landsberger Allee
Stadtkommandanten zu.[16] Die 3. Stoßarmee erreichte Weißensee 563[14] an der damaligen Berliner
und südlich schwenkten die 8. Gardearmee (General Tschuikow) Stadtgrenze
und die 1. Gardepanzerarmee (General Katukow) auf den Raum
Erkner ein.

„Gegen 11.30 Uhr begannen die Sowjets, das Stadtzentrum mit


Belagerungsgeschützen und schwerer Artillerie zu beschießen“.[17] Das
Feuer über diese Distanz überraschte alle in der Stadt und es kam zu
dramatischen Szenen: In der Stadt zerfetzten mittags Artilleriegranaten viele
der überraschten Menschen – so wie am Hermannplatz in Neukölln.
Inzwischen war in der gesamten Stadt die Licht-, Gas- und
Wasserversorgung ausgefallen.

Das deutsche LVI. Panzerkorps zog sich auf die Linie Marzahn – Köpenick Das Bild Gedenkstätte 21.
April 1945 wurde von Otto
zurück. Es verlor dabei die Verbindung zur 9. Armee südöstlich der Stadt.
Diesen Rückzug interpretierte Hitler als Eigenmächtigkeit und befahl die Schack gestaltet.[15]
Erschießung des Kommandeurs Weidling. Hitler begann noch während der
Lagebesprechung mit Schörner und Wenck, einen groß angelegten
Gegenangriff zu planen.[18]

Überraschungserfolg Konews: Während Konews Panzerspitzen auf der Reichsstraße 96 weiter auf dem
Weg in den Südwesten Berlins waren, eroberte die 3. und 5. Gardearmee der 1. Ukrainischen Front die
weit im Hinterland liegenden Städte Spremberg (21. April) und Cottbus (22. April).

Gegen Abend erreichten Rybalkos Panzer mit dem 6. Garde-Panzerkorps bereits Zossen und hoben dort
das Oberkommando des Heeres (OKH) aus. Dessen Personal und Material war in einer Fahrzeugkolonne
nach Süden verbracht worden und kurz darauf von der deutschen Luftwaffe versehentlich „erfolgreich“
bombardiert.[19]
Am 21. April abends wurde die Einschließung der deutschen 9. Armee bei Königs Wusterhausen durch die
3. Garde-Panzerarmee Konews zusammen mit Truppen der 1. Weißrussischen Front, die aus nordöstlicher
Richtung kamen, vollendet: „Die Truppen der beiden Fronten erkannten jedoch noch nicht, daß sie nur
durch die ausgedehnten Wasserläufe voneinander getrennt waren.“[20]

Berlin, das zuerst nur in die Zange genommen werden sollte, wurde durch Konews Erfolg nun direkt im
Süden angegriffen. Sein Ziel war der Spreebogen mit den zentralen Regierungsgebäuden. Noch besaß
Schukow keine Kenntnis über die Positionen Konews bei dessen Vorgehen auf Berlin.

22. April 1945

Nachdem Konews Vorausabteilungen Zossen besetzt hatten, näherten sich erste Einheiten dem Teltowkanal
an der südlichen Stadtgrenze bei Teltow. Auf dem rechten Flügel „überschritten Truppen des 9. (mech.)
Korps gegen 9.00 Uhr den Autobahnring und erreichten (abends) Lichterfelde, Marienfelde und Lankwitz.
[…] Die Panzer walzten jeden Widerstand nieder und drangen in die Wohngebiete ein.“ Konew war
Schukow in den südlichen Vororten zuvorgekommen, aber er war am 23. April dringend auf eine
Kräftekonzentration angewiesen – „für den Angriff auf die Innenstadt, den er selbst leiten wollte.“[21]

Am Spätnachmittag des 22. Aprils hatte die 8. Gardearmee unter Schukows General Tschuikow im
Südosten „die Vororte Dahlwitz, Schöneiche, Fichtenau, Rahnsdorf, Friedrichshagen und Wendenschloß
eingenommen.“[22] In der Nacht erreichten sie Grünau und Falkenberg.

Schukows Truppen nutzten den Tag zur Vorbereitung auf die Straßenkämpfe oder wurden „um die
nördlichen Bezirke herum zu den ihnen zugewiesenen Abschnitten für die Einschließung der Stadt
geführt.“

In der Nacht zum 23. April überquerte die 47. Armee bereits die Havel bei Hennigsdorf und erhielt nun den
Auftrag, „die Stadt endgültig einzuschließen und eine Sicherungslinie soweit wie möglich nach Westen
vorzuschieben.“[23]

Im nördlichen Bogen drangen Schukows Streitkräfte nach Reinickendorf und Pankow vor, im Osten
standen sie in Weißensee, Lichtenberg, Karlshorst und Köpenick.

„Die Nacht vom 22. auf den 23. April war eine bedeutsame Zäsur für den Fortgang der
Schlacht. Beide Seiten waren gezwungen, neu zu überdenken, wie sie die Lage in den Griff
bekommen konnten. Die Russen hatten einen Vorgeschmack davon erhalten, was die nächste
Phase der Operation bringen würde […] Die Deutschen mußten sich, verspätet, auf eine
Belagerung mit all ihren Konsequenzen einrichten.“
– Tony Le Tissier: Der Kampf um Berlin 1945[24]

Operationen der 2. Weißrussischen Front


Aufgabe der 2. Weißrussischen Front unter Rokossowski in der Planung des Oberkommandos war, ab der
zweiten Phase des Großangriffs von der Oder die deutschen Linien vom Abschnitt Schukows aus bei
Schwedt bis hin zur Odermündung am Großen Haff anzugreifen:

„Obwohl Rokossowskijs Operation keinen direkten Einfluß auf die Schlacht um Berlin hatte,
band sie doch die Kräfte der 3. Panzerarmee und schloß so Kräfteverschiebungen an andere
Frontabschnitte aus. Dadurch trug sie nicht unwesentlich zum Zusammenbruch der deutschen
Oderfront bei.“
– Tony Le Tissier: Der Kampf um Berlin 1945[25]
Ab 18. April gingen Rokossowskis Truppen aus dem Stettiner-
Brückenkopf durch das überschwemmte Marschland vor und leiteten die
Stettin-Rostocker Operation ein. Ab dem 20. April begann der Angriff auf
die verteidigende 3. Panzerarmee des Generals Hasso von Manteuffel.
Dessen letzte Panzer hatte Heinrici an den Südabschnitt bei Eberswalde
befohlen, um dort Schukows Vorstoß aufzuhalten. Angesichts der
mangelnden Ausrüstung bezeichnete Manteuffel seine Truppen als „die
reinste Geisterarmee“. Er hatte auch keine Artillerie, lediglich 600 – teils
einbetonierte – Flakgeschütze zur Verfügung.[26]

Der Angriff begann mit Artillerievorbereitung, doch nur die 65. Armee
unter Generaloberst Batow konnte einen stabilen Brückenkopf auf dem
Westufer des westlichen Oderarms bilden. Der General: „Am 20. April trat
der Gegner zwanzigmal zum Gegenangriff an […] (Da er) seine Reserven Marschall Konstantin
aus der Bewegung und dazu noch in einzelnen Teilen nacheinander in das Konstantinowitsch
Gefecht einführte, [… konnte er] keinen Stoßkeil bilden; ihre improvisierten Rokossowski (1949)
Attacken aber halfen ihnen wenig, obwohl sie oft und erbittert wiederholt
wurden.“ Massive Gegenangriffe, auch mit Panzern, verzeichnete Batow
bis zum 24. April.

Schon am 22. April erfuhr Schukow „daß die Anweisung (der Stawka) an Rokossowski aufgehoben sei,
nach der die 2. Bjelorussische Front zur Umgehung Berlins von Norden angreifen sollte.“[27]

„Die 3. Panzerarmee verteidigte trotz starken Drucks am 23. April noch verzweifelt ihre Stellungen an der
Oder. Generaloberst Heinrici war klar, daß General Manteuffels Truppen nicht mehr lange standhalten
würden. Er plante deswegen, sie auf die andere Seite zurückzunehmen, um ihnen die Kapitulation vor den
Westalliierten zu ermöglichen.“[28] Auf der Südflanke war Steiner bei Oranienburg umgangen worden und
musste auf den Ruppiner Kanal zurückgehen.

Am 24. April

„(war) von der Heeresgruppe Weichsel […] praktisch nur noch Manteuffels 3. Panzerarmee
übrig. Manteuffel leistete erbitterten Widerstand, doch der Mittelabschnitt gab bereits gefährlich
nach. Noch schlimmer war, daß Schukows Panzer, die entlang der südlichen Flanke
vorstießen, jetzt nach Norden schwenken und Manteuffel einschließen konnten. Die einzige
Truppe, die ihnen im Wege stand, war der Haufen des SS-Obergruppenführers Felix Steiner.“
– Cornelius Ryan: Der letzte Kampf[29]

„In der Nacht (vom 26. auf den 27. April) zog sich die 3. Panzerarmee von ihren Stellungen aus der von
Süd nach Nord verlaufenden Ücker in Prenzlau zurück und gab damit die letzte Chance zu einer
geschlossenen Verteidigung auf.“[30]

Die 2. Weißrussische Front Rokossowskis besetzte in der Folge Vorpommern (Stralsund – Rostock),
Mecklenburg (bis kurz vor Schwerin) und das nördliche Brandenburg (Wittstock – Wittenberge). Am
5. Mai besetzen Verbände dieser Front Peenemünde; andere trafen am Kriegsende auf Truppen der
britischen 21st Army Group, die an einigen Stellen über die Elbe vorgedrungen waren.

Deutsche Planung
Der Befehlshaber in Berlin, Generalleutnant Hellmuth Reymann, hatte auf Veranlassung Hitlers im
grundsätzlichen Befehl vom 9. März 1945 angeordnet, Berlin „bis zum letzten Mann und zur letzten
Patrone“ zu verteidigen.[31]
Für die Reichsregierung, Reichsministerien und den
Sicherheitsapparat wurden schon seit Februar
Evakuierungsmaßnahmen vorbereitet, die aber erst ab April 1945
zur Ausführung kamen, damit ihnen die Niederlage nicht frühzeitig
eingestanden werden sollte. Hitler gab am 20. April 1945 den Fall
Clausewitz aus, mit dem angesichts der herannahenden Front unter
anderem die Evakuierung aller Berliner Gebäude und Gebiete, in
denen Regierungs-, Wehrmacht- und SS-Dienststellen
untergebracht waren, sowie die Zerstörung amtlicher Akten,
Zur Verstärkung einer Panzersperre
Urkunden und Schriftstücke angeordnet wurde. Umgehend wurden
am S-Bahnhof Hermannstraße in
in den Ämtern die Akten vernichtet und große Kolonnen von
Neukölln graben Volkssturmmänner
LKWs mit Personal und Wertgegenständen gebildet. Der Großteil
am 10. März 1945 Stahlträger ein
der zu evakuierenden Stäbe sollte sich in Richtung Norden
absetzen. Lediglich Hermann Göring ging, nachdem Hitler sich am
22. April entschieden hatte in Berlin zu bleiben, mit seinem Stab
nach Süddeutschland.[32]

Deutsche Verteidigung
Nach vier Tagen harter Kämpfe war die deutsche Oderfront am 19. April 1945 zerbrochen. „Die Lücken
noch zu schließen, war aussichtslos. Das Ringen von Heeresgruppe und Armeeoberkommando um die
Genehmigung zum Absetzen hielt ohne Erfolg an. […] In diese verzweifelte Lage platzte der völlig
abwegige Befehl Hitlers, …“ mit einem kombinierten Großangriff von 9. Armee und 4. Panzerarmee, „die
rückwärtigen Verbindungen der 1. Ukrainischen Front ab[zu]schneiden und deren Stoß auf Berlin zum
Stehen (zu) bringen. Die Armee ging über diesen undurchführbaren Befehl hinweg und fasste den
Entschluß, nunmehr auch ohne Befehl, alle Maßnahmen für einen Durchstoß der Südgruppe nach Westen
einzuleiten.“[33] Damit begannen die Versuche der deutschen Befehlshaber, sich Hitlers Befehlsgebung zu
entziehen.

Während Hitler an seinem Geburtstag am 20. April sein Gehen oder Bleiben in der Reichshauptstadt erwog
und seine Hoffnungen auf die 12. Armee des Panzergenerals Walther Wenck setzte, versuchte Heinrici
konsequent, die Reste seiner zerschlagenen Heeresgruppe im Rückzug südlich und nördlich um Berlin
herumzuführen. Als er am 29. April die „Übernahme der Geschäfte des Oberbefehlshabers der
Heeresgruppe Weichsel“ an General von Manteuffel übertragen wollte – der dies jedoch ablehnte – wurde
Heinrici von Generalfeldmarschall Keitel durch den General der Infanterie von Tippelskirch ersetzt.[34]

In Berlin löste Hitler am 21. April General Reymann als Kampfkommandant von Berlin durch Oberst
Kaether ab. Als am 23. April der General der Artillerie Helmuth Weidling, Kommandeur des LVI.
Panzerkorps, bei Hitler erschien, um persönlich gegen seine Erschießung auf Grund eigenmächtiger
Handlungen zu protestieren, wurde er in die Lagebesprechung einbezogen: „Mit immer größer werdendem
Erstaunen hörte ich die Großsprechereien des Führers.“ Er wurde von Hitler am Tag darauf zum neuen
‚Kommandanten der Verteidigung von Berlin‘ ernannt. Weidling sagte zu General Krebs, der ihm die
Ernennung mitteilte: „Es wäre besser, wenn Sie befohlen hätten, mich zu erschießen, dann ginge dieser
Kelch an mir vorüber!“[35]
Weidling übernahm die Befehlsgewalt und die Einteilung Berlins in
neun Verteidigungsabschnitte. Er ordnete die Verteilung der
Truppen neu und bemühte sich, reguläre Truppen, die „Abteilungen
des Volkssturms und zusammengewürfelte Formationen jeglicher
Art“ militärisch sinnvoll zu verteilen.

Teilnahme von Truppen anderer Nationen

Am Angriff auf Berlin und den Kämpfen gegen die Heeresgruppe


Mitte nahmen auch 180.000 polnische Soldaten teil. Im Norden
schirmte die polnische 1. Armee den äußeren Flügel der
1. Weißrussischen Front gegen die 3. Panzerarmee General von
Manteuffels ab und überwand anschließend die Armeegruppe
Steiner. Die polnische 2. Armee kämpfte im Süden gegen Reste der
Heeresgruppe Mitte unter Generalfeldmarschall Ferdinand
Schörner.

„Unter Hitlers Fahne kämpften in Berlin als Reste der


‚europäischen‘ SS-Verbände Vertreter fast aller europäischen
Völker. Wir finden Belgier, Holländer, Dänen, Norweger,
Helmuth Weidling, Kommandant der
Schweden, Esten, Letten, Ukrainer, Galizier, Siebenbürger,
Verteidigung Berlins (Foto: 15.
Schweizer, Franzosen und Spanier. Am zahlreichsten waren
Januar 1943)
Franzosen und Spanier.“ Darunter waren die neunzig
Franzosen der Rest-Division Charlemagne, „die nicht für
Hitler, sondern für Europa gegen die Sowjets weiterkämpfen
wollten.“
– Erich Kuby: Die Russen in Berlin 1945[36]

Damit wurde, wie der Historiker Anthony Beevor kommentierte, „der Fall von Berlin zum Scheiterhaufen
für die Reste der europäischen extremen Rechten.“[37]

Lage in der Stadt


Die Zivilbevölkerung Berlins wurde von den Militärbehörden zu
Beginn der Schlacht um Berlin auf noch etwa 2,7 Millionen
Einwohner geschätzt. 1939 waren 4,3 Millionen Menschen gezählt
worden; nun waren es fast 40 Prozent weniger. Von den
verbliebenen Einwohnern waren etwa zwei Drittel Personen
weiblichen Geschlechts jeder Altersstufe. Das Drittel der
männlichen Zivilbevölkerung machten vor allem Kinder und
Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahren und ältere Männer über
60 Jahre aus. Ein Großteil der vormaligen Einwohner Berlins war, Ruine des Kaufhauses Karstadt am
wenn nicht als Soldaten an verschiedenen Frontabschnitten oder in Hermannplatz
Kriegsgefangenschaft, dann durch Evakuierungen oder Flucht – in
der Regel nach Westen – nicht mehr in der Stadt (siehe auch
Kinderlandverschickung). In den elf Wochen vor der Schlacht waren zudem etwa 200.000 Menschen durch
85 Luftangriffe, zumeist von britischen oder US-Bombern, zur Flucht aus Berlin veranlasst oder getötet
worden. Berlin glich bereits zu Beginn der Landoffensive der Roten Armee auf Stadtteile im Zentrum einer
Trümmerlandschaft.
In diesen letzten Kriegstagen kam es zu ausgedehnten Zerstörungen von Gebäuden und der Verkehrs-
Infrastruktur. So wurden unter nicht geklärten Umständen das Warenhaus Karstadt am Hermannplatz und
der Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn unter dem Landwehrkanal gesprengt, was eine Flutung großer Teile der
U-Bahn und den Tod von ein- bis zweihundert Menschen zur Folge hatte. (→ Geschichte der Berliner U-
Bahn).[38]

Während dieser Apriltage nutzten fanatische Nationalsozialisten und SS-Führer Standgerichte und
Exekutionskommandos, um ein Weiterkämpfen bis zum Ende zu erzwingen. Propagandistisch eingepeitscht
wurde die aussichtslose Verteidigung Berlins durch Goebbels, der zusammen mit dem Staatssekretär des
Propagandaministeriums, Werner Naumann, das Kampfblatt für die Verteidiger Groß-Berlins mit dem Titel
Der Panzerbär herausgab. In diesen Mitteilungen wurde Treue zum „Führer“ gefordert und gleichzeitig
Hoffnung auf einen Endsieg gemacht.

Innerer Verteidigungsring

23. April 1945

Neben dem Aufmarsch im Osten ermöglichte die nördliche Umfassung Berlins durch die Truppen
Schukows mehrere Angriffskeile in Richtung Innenstadt. Im Süden standen Konews Truppen vor dem
Teltowkanal.

Norden

Die Angriffsspitze im Nordwesten an der Havel bildete die 47. Armee, der das 9. Garde-Panzerkorps, das
7. Garde-Kavalleriekorps und die 1. polnische Mörserbrigade unterstellt waren. Am Abend des 23. April
standen die ersten Einheiten am Rand von Nauen.

Im Abschnitt Tegel begannen am 23. April dreitägige Kämpfe mit einem Werkschutz-Bataillon, das sich
dann zu Wittlers Brotfabrik im Wedding zurückzog. Andere sowjetische Truppen umgingen die Stellung
jedoch nach Hermsdorf, Waidmannslust und Wittenau – weiter östlich stieß das 12. Gardekorps über
Lübars, Blankenfelde, Rosenthal nach Reinickendorf vor und kämpfte um das Rathaus Pankow. Das 79.
Schützenkorps der 3. Stoßarmee stand in Niederschönhausen.[39]

Osten

Die 5. Stoßarmee kämpfte im Bereich Schlachthof Storkower Straße (26. Garde-Schützenkorps) und an der
S-Bahnlinie um den Bahnhof Berlin Ostkreuz (32. Schützenkorps). Das 9. Schützenkorps nahm Karlshorst
mit seiner Pionierschule. „Gegen Abend des 23. April hatten die Kampfverbände der 8. Gardearmee die
Stadtteile Karlshorst, Uhlenhorst, Schöneweide und Köpenick genommen und kämpften westlich der
Dahme“.[40]

„Am Abend erreichten auch die Boote der Dnjepr-Flottille den Schauplatz, um die Truppen beim Übergang
(über die Spree) zu unterstützen […] und um Berlin (auch) von Süden her anzugreifen.“[41]

Konkurrenz Schukow – Konew

„Man war weit hinter dem Zeitplan zurück, Stalin drängte, und Schukow muß über die Fortschritte Konews
besorgt gewesen sein.“[42]
Die 3. Garde-Panzerarmee Konews gruppierte an diesem Tag um und schloss „zu den Vorausabteilungen
südlich des äußeren Verteidigungsringes zwischen Stahnsdorf und Lichtenrade auf.“ Hier nun überschätzte
Konew die Kräfte der Verteidigung hinter dem Teltowkanal erheblich und ließ sich durch seinen
überdimensionierten Artillerieeinsatz aufhalten.[43]

Der Misserfolg bewog Stalin zur Klärung der Aufgabenstellung seiner Feldmarschälle:

„Von diesem Tag an, dem 23. April, so lautete der Befehl (Nr. 11074), verlaufe die Grenze
zwischen der 1. Weißrussischen Front und der 1. Ukrainischen Front von Lübben über
Teupitz, Mittenwalde, Mariendorf zum Anhalter Bahnhof. Konjew war zutiefst enttäuscht:
Stalin hatte Schukow den Siegespreis zugesprochen. Die Grenzlinie, die gerade durch die
Stadt verlief, zwang Konjew mit seinen Truppen etwa 140 Meter westlich des Reichstages
anzuhalten, auf dem die sowjetische Fahne aufgepflanzt werden sollte.“
– Cornelius Ryan: Der letzte Kampf[44]

Die Hauptaufgabe von Konews Heeresgruppe bestand somit wieder im Vorstoß südlich Berlins. So
erreichten seine Truppen Potsdam, Beelitz, Lehnin und bewegten sich in Richtung Torgau an der Elbe.
Dazu kam der Vormarsch in Richtung Bautzen und Dresden.

24. April 1945

Norden/Osten

Das 12. Garde-Panzerkorps besetzte den Bereich Jungfernheide


(heute Flugplatz Tegel) bis zum Hohenzollernkanal – nachts erlitt es
jedoch schwere Verluste im Industriekomplex Siemensstadt. Das
79. Korps wurde durch den Widerstand um die Strafanstalt
Plötzensee und am Westhafen aufgehalten.[45] Siemensstadt

„Das 12. Gardekorps begann in den Arbeiterbezirk Wedding


einzusickern.“ Am Bahnhof Wedding, einer Schlüsselstellung im inneren Verteidigungsring gelang der
Durchbruch erst nach dem Einsatz schwerer Artillerie. Der Humboldthain mit dem Flakbunker wurde
umgangen und abgeriegelt, die Besatzung kämpfte bis zum Ende.[46]

Wenig Widerstand traf das 7. Korps in Prenzlauer Berg an; der innere Verteidigungsring wurde in Richtung
Alexanderplatz durchbrochen.

Die 5. Stoßarmee (26. Gardekorps, 32. Korps) drang entlang der Frankfurter Allee vor – stärkerer
Widerstand erfolgte im Wirkungsbereich des Flakturmes Friedrichshain. Das 9. Korps der 5. Stoßarmee
überschritt in den frühen Morgenstunden des 24. April die Spree in Höhe des Treptower Parks. 16.000
Mann wurden von der Dnjepr-Flottille übergesetzt. Dagegen formierte sich Widerstand durch die SS-
Freiwilligen-Division „Nordland“.[47]

„Die 301. Schützendivision nahm das Kraftwerk Rummelsburg in Besitz – unzerstört und
betriebsbereit.“[48]

Süden

Aus der südlichen Umfassung Berlins durch Konew begann am frühen Morgen des 24. April nach 55-
minütigem Artilleriebeschuss der Angriff über den Teltowkanal, der trotz der Unterlegenheit ihrer Kräfte (in
Lankwitz) „nach Anfangserfolgen von der deutschen Verteidigung unter schweren sowjetischen Verlusten
und unter Aufgabe des russischen Brückenkopfs zurückgeschlagen (wird).“ Im Zentrum waren Konews
Truppen beim Übergang erfolgreicher und konnten bis zum Abend den Südteil Zehlendorfs unter Kontrolle
bringen.[49] Die Verteidiger zogen sich auf die Wannseeinsel zurück.

Im Süden Berlins erreichte die Rote Armee die östlichen Vororte Potsdams sowie die Linie Brandenburg –
Wittenberg.[50]

Führerlage (Reichskanzlei)

Der deutsche Stabsoffizier Gerhard Boldt, der ab dem 22. April nach Berlin abkommandiert worden war,
um Hitlers Lagebesprechungen vorzubereiten, notierte in seinen Erinnerungen zum Tag:

„Mittags: [Flughafen] Tempelhof unter Beschuss, fällt aus, 17 Uhr auch Gatow, Ausbau Ost-West-Achse
[als Landebahn], Verstärkung Beschuss Zentrum (abends), […] Nacht zum 25.4.: Zusammenlegung
OKW/OKH, Nachricht vom Einschluss [der Stadt].“[51]

Umfassung und Vormarsch ins Zentrum

25. April 1945

Die 2. Weißrussische Front zwang südlich Stettin die 3. Panzerarmee zum Rückzug. „Heinrici gab
Manteuffel augenblicklich die gewünschte Rückzugserlaubnis und befahl ausdrücklich die ‚Festung Stettin‘
zu räumen.“ Danach informierte er das OKW, das „achtundvierzig Stunden (benötigte), bis ein empörter
Keitel bei ihm anrief.“[52]

In Berlin begann der von Hitler am 24. April zum Stadtkommandanten bestimmte General Weidling mit der
Reorganisation der Verteidigung.

Marschall Nowikow, der Befehlshaber der sowjetischen Luftflotte, setzte

„eine großangelegte Luftoperation gegen Berlin unter dem Namen ‚Operation Salut‘ in Szene.
Ein erster Schlag wurde von Bombern der 18. Luftarmee geführt; ihm folgten den ganzen Tag
pausenlose Luftangriffe der 16. Luftarmee. Alles in allem waren 1368 Maschinen im Einsatz –
einschließlich 569 Sturzkampfbombern (Pe-2), die auf besonders festgelegte Ziele eingesetzt
wurden.“
– Nowikow: Die Rolle der Luftwaffe[53]

Ebenfalls am 25. April trafen sowjetische und amerikanische Soldaten an der Elbe bei Torgau zusammen
(→ Elbe Day).[54]

Einschließung Berlins

Die südliche Umfassung durch Konews Front mit der 4. Gardepanzerarmee (General Leljuschenko) schloss
auch Potsdam ein. Auf diesem Weg traf das 6. (mech.) Gardekorps am 25. April 1945 westlich der
Reichshauptstadt bei Ketzin/Havel auf die über die Havel herankommende 47. Armee (General
Perchorowitsch) aus Schukows Front. Damit war der Ring um Berlin endgültig geschlossen. Bis zuletzt
blieb jedoch die westliche, durch Seen und Wälder unübersichtliche Seite Berlins lückenhaft besetzt.
Im Westen brach die Besatzung Spandaus in der Nacht vom 25. auf den 26. April zur Stadtmitte hin aus.[55]

Vor der Innenstadt

Norden: Um Siemensstadt wurde vom 25. bis zum 28. April gekämpft. Das 79. Korps gewann die
Strafanstalt Plötzensee und wurde am Westhafenkanal festgehalten. Das 12. Gardekorps nahm in Moabit
die unzerstörte Fennbrücke im Handstreich. Der Flakturm Humboldthain behinderte im Nordosten den
Vormarsch. Harten Widerstand gab es auch nördlich der Invalidenstraße, das 7. Korps erreichte den
Alexanderplatz.

Osten: Die 5. Stoßarmee kam in Friedrichshain nur langsam voran. Die Eroberung des Schlesischen
Bahnhofs (heute Ostbahnhof) bezeichnete Schukow später als eine der „schwierigsten Aufgaben.“

Süden: Die 8. Gardearmee und die 1. Garde-Panzerarmee drangen über den Teltowkanal nach Tempelhof
und westlich des Tempelhofer Damms vor. Im Südosten sickerten sowjetische Truppen in Neukölln ein.
Die 3. Garde-Panzerarmee des Generalobersten Rybalko kämpfte in den südwestlichen Vororten am S-
Bahnring und stieß über den Botanischen Garten nach Schmargendorf, Nikolassee und Dahlem zum
Grunewald vor. Ein Keil drang über Steglitz nach Schöneberg.

Konew begann eine Truppen-Konzentration mit der Absicht eines Vorstoßes zum Potsdamer Platz.

Führerlage Reichskanzlei

„Der Artillerieeinsatz der Russen nahm beinahe stündlich zu. 18 Uhr: Spitzen in Zehlendorf und tief in
Neukölln. Berlin nur ‚Versorgungsbomben‘. […] Erkundigungen zur ‚Moral der Truppe‘.“[56]

26. April 1945

Südwesten: Die 12. Armee des Generalobersten Wenck formierte sich in Richtung auf Potsdam (statt nach
Jüterbog) und erreichte Beelitz. Konew musste sein 10. Garde-Panzerkorps frei bekommen, um es Wenck
entgegenzustellen. Im Berliner Südwesten begannen in den dicht bebauten Gebieten die Straßenkämpfe.

Westen: Nach dem Erreichen der Heerstraße schwenkten Teile der 3. Garde-Panzerarmee „nach rechts in
Richtung Charlottenburg und begannen sich langsam durch die Wohnbezirke auf beiden Seiten dieser
breiten Durchgangsstraße vorzuschieben. Der Widerstand der Verteidigung nahm erst zu, als ihr
unerwartetes Auftauchen bemerkt wurde.“[57]

Süden: Nach einem letzten Gegenangriff in Neukölln zog sich die


Division Nordland am nächsten Morgen zur Stadtmitte zurück.
Nach der Eroberung des Flughafens Tempelhof besetzten
Tschuikows Truppen den Viktoriapark (am nächsten Tag wurde auf
Sicht der Anhalter Bahnhof beschossen). Der linke Flügel drang
über die Yorckstraße zum Kleistpark und erreichte über die
Potsdamer Straße bis zum Abend die Kurfürstenstraße. Der rechte
Flügel stand in der Nacht zum 27. April vor dem Landwehrkanal,
dessen Brücken kurz zuvor gesprengt worden waren.
Einwohner zerlegen ein Pferd
Norden: Mit starker Unterstützung der Luftflotte des Marschalls (Flughafen Tempelhof)
Nowikow wurde der Westhafen-Kanal überwunden und bis zum
Abend war ein großer Teil von Moabit in sowjetischer Hand. Der
Alexanderplatz wurde noch heftig umkämpft.[58]
Führerlage (Reichskanzlei):

„Morgens: Munitionslage / Einsatz JU 52 / Teltow-Kanallinie überrannt […] Neukölln Südrand Flughafen /


Weißensee / Reinickendorf / Tegel verloren / Kämpfe Stettiner- und Görlitzer Bahnhof / gegen Abend
Charlottenburg […] Telefonbucherhebungen:“

„Sie ergaben in ihrer Vielzahl ein ziemlich lückenloses Bild und waren im Ergebnis wesentlich
klarer als die teilweise recht verworrenen Meldungen von der Truppe.“
– Gerhard Boldt: Die letzten Tage in der Reichskanzlei[59]

27. April 1945

Süden: Tschuikow legte eine Art Ruhetag für seine Truppen zur
Vorbereitung auf den Kanalübergang ein. Auch der Beschuss
wurde weitgehend eingestellt.[60] Das 28. Gardekorps unter
Tschuikow umging deutsche Positionen am Nollendorfplatz und am
Lützowplatz, um bis zur Budapester Straße voranzukommen:
„Einigen Sowjetpanzern gelang es, auf das Zoogelände
durchzubrechen und von dort das Feuer gegen die Flaktürme zu
eröffnen.“ Dieser Vorstoß beraubte die 3. Garde-Panzerarmee Flakturm Zoo 1942; die Flak wurde
Konews, die in schwere Kämpfe um den Fehrbelliner Platz 1945 im Erdkampf eingesetzt
verwickelt war, praktisch jeder Möglichkeit, noch vor den Truppen
Schukows den Reichstag einzunehmen.

Westen: Am 27. April ging der Flugplatz Gatow endgültig verloren: Am Vortag flog Hanna Reitsch vom
Flugplatz mit Generaloberst Robert von Greim zum Führerbunker in das bereits vollständig eingeschlossene
Berlin.

Die Sowjettruppen eroberten das gesamte Westufer der Havel. Die Kämpfe in Charlottenburg nahmen an
Schärfe zu, denn Weidling hatte, „um sich ein Ausfalltor nach Westen offenzuhalten, einen Teil der
18. Panzergrenadierdivision zur Unterstützung der örtlichen Verteidigung abgestellt.“ Das 79. Korps in
Moabit, das weiterhin nur langsam (auch gegen die Wlassow-Einheiten) vorankam, zielte bereits auf den
Spreebogen mit dem Reichstag.

Die 5. Stoßarmee kämpfte zwischen Spree und Alexanderplatz – das 9. Korps auf der anderen Seite des
Flusses drang in Kreuzberg ein und erreichte entlang der Oranienstraße den Moritzplatz.

Nach der Auflösung der 3. Panzerarmee Manteuffels im Norden und dem Verzicht Steiners auf jede
Offensivbewegung, richtete sich „die einzige noch realistische Hoffnung der Verteidiger der Stadt Berlin
[…] auf Wencks 12. Armee, die einen Fluchtweg nach Westen öffnen konnte [und …] nur noch etwa zehn
Kilometer von Potsdam entfernt (war).“[61]

Kämpfe im Zentrum

28. April 1945

„Am 28. April drangen die Russen ins Stadtzentrum ein.“[62]


Vor dem Landwehrkanal gegenüber dem Anhalter Bahnhof hielt die sowjetische Aufklärungsarbeit den
ganzen Tag an. Die S- und U-Bahnlinien unter dem Kanal waren verbarrikadiert und für den Vorstoß nicht
nutzbar.

Das 79. Korps in Moabit, dem die 2. Garde-Panzerarmee folgte, erreichte die Moltkebrücke am Spreebogen
und bereitete sich auf den Sturm auf das Regierungsviertel vor.

Aus südöstlicher Richtung griff das 32. Korps der 5. Stoßarmee die Fischerinsel an, das 9. Korps besetzte
das Gebiet um den Spittelmarkt.

Zu dieser Zeit wurden die letzten Operationen der Luftwaffe trotz des Mangels an Treibstoff ausgeführt.
Der letzte deutsche Aufklärungsflug des Krieges führte um 16:30 am Landwehrkanal vorbei bis zum
sowjetischen Hauptquartier, wo das Flugzeug letztendlich aufgrund einer mangelhaften Ausbildung des
Piloten abgeschossen wurde. Bis zum Ende des Krieges hatten die sowjetischen Luftstreitkräfte die absolute
Luftherrschaft über den Kampfgebieten inne, im Westen traf dies gleichermaßen auf die US-amerikanischen
und britischen Luftstreitkräfte zu, so dass deutsche Flugzeuge nur noch zu Einzelaktionen und dabei meist
zur Flucht nach Westen zum Einsatz kamen.

Am 28. April hatte Konew mit der 3. Garde-Panzerarmee von Westen her den letzten Versuch
unternommen, über Savignyplatz und Zoo zur ‚Zitadelle‘ vorzustoßen: „Der Hauptangriff verlief wie
geplant, und erst später am Vormittag stellte es sich plötzlich heraus, daß fast die ganze Osthälfte der
Angriffsfront von Tschuikows Verbänden besetzt war, die Konjews Artillerievorbereitung wohl kaum
begrüßt haben werden.“[63]

Kampf um den Reichstag

Der Reichstag verkörperte für die sowjetische Seite von Stalin bis zum einfachsten Soldaten den
Nazifaschismus. Er war das symbolische Angriffsziel.

Am 28. April erhielt der Kommandant des 79. Schützenkorps, das zur 3. Stoßarmee gehörte, Generalmajor
Perewjortkin, den Befehl, den Reichstag zu erobern. In der Nacht vom 28. auf den 29. April drangen die
sowjetischen Truppen über die halbzerstörte und mit Barrikaden versehene Moltkebrücke über den
Spreebogen vor. In der Fortsetzung des Angriffs eroberten sie bis zum Abend des 29. April das vom
Reichsinnenministerium genutzte, von ihnen „Haus Himmlers“ genannte, ehemalige Generalstabsgebäude.
In den Morgenstunden des 30. April begann von hier aus der Beschuss des Reichstags und ab 14 Uhr der
direkte Angriff über den Königsplatz. Bis zum Abend fielen die oberen Stockwerke; im Keller wurde
weiter gekämpft.[64]

„Der Druck, den Stalin ausübte, um die Rote Fahne zu den Maifeierlichkeiten auf dem
Reichstag wehen zu sehen, war so groß, daß keiner in der Befehlskette sich auch nur dem
Verdacht aussetzen wollte, er sabotiere dieses Ziel. Verluste spielten von nun an keine Rolle
mehr.“
– Tony le Tissier: Der Kampf um Berlin 1945[65]

29. April 1945

Nordwesten: „Am Morgen des 29. gelang der Durchbruch im Abschnitt der 2. Garde-Panzerarmee;“ – die
Ruine des Schlosses Charlottenburg wurde besetzt, die Verteidigung beim S-Bahnhof Jungfernheide
überwunden und die Landzunge am Zusammenfluss von Spree und Landwehrkanal in Angriff genommen.
Norden: „Der Angriff des 79. Korps (in der Nacht) über die
Moltkebrücke war ein tollkühnes und blutiges Unternehmen“ – da
der Lehrter Güterbahnhof noch nicht erobert war, kam es von dort
zu Gegenangriffen und einer teilweisen Zerstörung der Brücke. Im
Morgengrauen war jedoch ein Brückenkopf in einem Häuserblock
auf der anderen Uferseite gebildet worden: „Die 150. Division
bereitete sich darauf vor, über die Moltkestraße zum Haupteingang
des Innenministeriums, ‚Himmlers Haus‘, wie sie es nannten,
vorzustoßen. […] Die Kämpfe zogen sich schnell über die
Haupttreppe in alle Stockwerke und hielten den ganzen Tag und die
Nacht über an. […] Zwischen 8.30 und 10.00 Uhr erfolgte starker
Artilleriebeschuß der Stellungen am Reichstag.“[66]
Zerstörungen in Berlin-Mitte unweit
Nordosten: Starker Widerstand am befestigten Stettiner Bahnhof der Straße Unter den Linden
(heute: Berlin Nordbahnhof), in der Stadtmitte wurde das Rote
Rathaus gestürmt.

Südwesten: Der Vorstoß in Wilmersdorf, der auf den Bereich Zoologischer Garten und den dortigen
Flakbunker zielte, geriet für die Sowjettruppen zum „Durcheinander“, da sich hier die nachts veränderte
Frontgrenze befand und sich Konews und Schukows Truppen im Zusammenhang der Kämpfe
„verwickelten“. Sie konnten erst in der folgenden Nacht neu geordnet werden.

An der südlichen Front in der Stadt wurde der Kampf um die nur teilweise zerstörte Potsdamer Brücke
geführt. Gegen Abend war der Weg zum Potsdamer Platz freigekämpft.

Mit der Überquerung des Landwehrkanals über die Trümmer des Hochbahnhofs Möckernbrücke im Laufe
des 29. April – später konnten Panzer über eine Pontonbrücke am Halleschen Tor nachgezogen werden –
erreichten die Truppen Schukows ihren „Orientierungspunkt, an dem die beiden angreifenden Fronten
aufeinander stießen.“[67]

Ein Kampf um den Anhalter Bahnhof fand jedoch nicht statt – die riesige Zahl der Flüchtlinge dort hielt
beide Seiten davon ab, zumal sich Verteidiger und Angreifer auf die nächste Position um das
Luftfahrtministerium (heute Detlev-Rohwedder-Haus) konzentrierten. Dramen spielten sich im Anhalter
Hochbunker und unterirdisch in den S-Bahn-Anlagen ab.

Am Abend des 29. April ließ Hitler

„[…] Mohnke kommen, der für die Verteidigung der ‚Zitadelle‘ verantwortlich ist [… er
berichtet:] Im Norden steht der Russe kurz vor der Weidendammer Brücke. Im Osten am
Lustgarten. Im Süden am Potsdamer Platz und am Luftfahrtministerium. Im Westen im
Tiergarten, 300 bis 400 Meter vor der Reichskanzlei. Hitler fragte weiter: ‚Wie lange können
Sie noch halten?‘ ‚Höchstens noch 20 bis 24 Stunden, mein Führer, nicht länger.‘“
– Gosztony: Augenzeugenberichte[68]

Hoffnungen auf Entsatz

Den Befehl Hitlers zum Durchbruch nach Berlin, der Wenck am 23. April persönlich im Forsthaus „Alte
Hölle“ bei Wiesenburg/Mark im Fläming durch Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des
Oberkommandos der Wehrmacht, überbracht worden war, konnte und wollte Wenck nicht ausführen. Zwar
konnte die deutsche 12. Armee unter Wenck nochmals bis in den Raum Ferch vordringen und Ende April
die Reste der aus dem Kessel von Halbe ausgebrochenen deutschen 9. Armee und 15.000–20.000 Soldaten
aus dem eingeschlossenen Potsdam aufnehmen, doch zielten die Operationen Wencks letztlich darauf ab,
den bei Halbe eingekesselten und sich dann in Richtung Beelitz kämpfenden deutschen Verbänden den
Weg in die amerikanische Kriegsgefangenschaft offen zu halten.[69]

Die Gefechte in Berlin gestalteten sich als ein erbitterter Häuserkampf. Oft wurde verbissen um nur wenige
Gebäude oder um die Bahnlinien gekämpft. Die sowjetischen Verbände waren im Stadtgebiet stets
Scharfschützen und Kämpfern mit Panzerfäusten ausgesetzt. Bei den Kämpfen verlor die Rote Armee nach
Konews Angabe etwa 800 Panzer gegen die regulären Truppen und die mit Panzerabwehrwaffen
ausgerüsteten Kämpfer des Volkssturms und der Hitlerjugend. Die Übermacht der Roten Armee war jedoch
zu stark, so dass die deutschen Verteidiger ihre Stellungen oft nicht lange halten konnten und dann
zurückweichen mussten.

In der Nacht zum 30. April erhielt Hitler von Generaloberst Alfred Jodl (Chef des
Wehrmachtführungsstabes) den Funkspruch Spitze Wenck liegt südlich Schwielowsee fest. 12. Armee kann
daher Angriff auf Berlin nicht fortsetzen.[70] Damit war klar, dass es keinen Entsatz geben würde.

Nero-Befehle Hitlers

Die Lebensmittelvorräte der Stadt waren auf Hitlers Befehl vom 19. März 1945 hin größtenteils vernichtet
worden. 128 der 226 Brücken waren gesprengt und 87 Pumpen funktionsuntüchtig gemacht worden.
Arbeiter hatten die von der SS vorbereitete Sprengung des Kraftwerks Klingenberg, des Wasserwerks
Johannisthal sowie weiterer Pumpstationen, Bahnanlagen und Brücken in letzter Minute sabotiert und
verhindert.[71]

Kampf um die „Zitadelle“


Die Intensität der Kämpfe in Berlin nahmen nach Berichten beider Seiten zum Ende hin zu, sie
konzentrierten sich auf deutscher Seite auf den Kern der Verteidigung im Spreebogen und den Versuch, den
Weg in Richtung Westen frei zu halten.

In der Zitadelle „[standen] den Sowjets […] schätzungsweise 5000 Mann gegenüber, überwiegend SS-
Verbände, aber nicht nur Waffen-SS. Zwei Bataillone Volkssturm, das Bataillon ‚Großadmiral Dönitz‘, in
Stralsund aus Offiziersanwärtern der Marine aufgestellt und eilig nach Berlin gebracht, und einige kleinere
Einheiten der 9. Fallschirmjägerdivision vervollständigten die deutsche Verteidigung. Unterstützt wurden
diese Kräfte durch leichte Artillerie und Feldgeschütze, eine Anzahl der berühmten 88-mm-Flakgeschütze
und Mörser.“[72]

Eine weitaus stärkere Besetzung stellte Hans Fritzsche im Zentrum fest, das er zu Fuß abschritt:

„In der Nacht zum 1. Mai lief ich zu verschiedenen kämpfenden Gruppen […] in dem kleinen Viertel
zwischen Gendarmenmarkt, Reichstag, Bahnhof Friedrichstraße und Luftfahrtministerium. Ich hatte den
Eindruck, daß hier weit über 10.000 Mann standen, ungerechnet die sicher auch 2000 bis 3000 Mann
zählenden SS-Einheiten in der Reichskanzlei.“[73]

Kommandant der Zitadelle war der SS-Brigadeführer Wilhelm Mohnke.

Polnische Division
Als einzige Formation neben der Roten Armee nahm an der Erstürmung des Zentrums von Berlin die 1.
polnische Infanterie-Division „Tadeusz Kościuszko“ unter Generalmajor Wojciech Bewziuk teil. Der im
Mai 1943 in Lenino aufgestellte Verband wurde mit General Marian Spychalski in den Straßenkämpfen im
Nordwesten Berlins eingesetzt. Er verfügte noch von Kämpfen in Warschau bzw. Praga über besondere
Erfahrungen im Straßenkampf und rückte im Verband mit der sowjetischen 2. Garde-Panzerarmee des
Generals Bogdanow vor. Die Kościuszko-Division stieß entlang der Neuen Kantstraße zum Karl-August-
Platz vor. Sie nahm an der Eroberung der Technischen Hochschule, des S-Bahnhofs Tiergarten und vier
weiterer U-Bahnhöfe teil. Weitere Kämpfe führte sie entlang der Franklinstraße, der Englischen Straße, am
Salzufer sowie im Tiergarten und am hinteren Teil der Reichskanzlei.

30. April 1945

Kampf um den Reichstag: Um 4 Uhr morgens hatte die 150.


Schützendivision das Innenministerium erobert und die
171. Division die Westhälfte des Diplomatenviertels besetzt. Die
ersten Angriffe auf den Reichstag über den Königsplatz scheiterten,
da umliegende Gebäude – vor allem die Ruine der Krolloper –
noch von Deutschen besetzt waren und ihre Einnahme bis gegen
Mittag andauerte.[74]

Der erfolgreiche Angriff begann um 14 Uhr und um 22:00 Uhr


desselben Tages wehte die Rote Fahne auf der Kuppel des
Gebäudes. Der sowjetische Soldat Michail Petrowitsch Minin hat
als erster Rotarmist die sowjetische Fahne auf dem Reichstag
gehisst. Zwar war damit der Reichstag als Gebäude besetzt, doch
wurde in den Kellern noch weitergekämpft.[75] Die fotografische
Medienikone Auf dem Berliner Reichstag, 2. Mai 1945 von
Jewgeni Ananjewitsch Chaldei entstand erst später.
Kämpfe um das Regierungsviertel
Am Abend des 30. April oblag es Tschuikow, seinem
und den Reichstag
Oberbefehlshaber Schukow mitzuteilen, dass Stalins Wunsch, „zur
Feier des 1. Mai ganz Berlin eingenommen (zu) haben“ nicht in
Erfüllung gehen werde.[76] Die Weitergabe dieser Nachricht an
Stalin oblag dann Schukow.

Zoobunker (Flakturm): „Entsetzliche Kämpfe“ tobten in den Straßen um den Zoo, der von den
sowjetischen Truppen über die Schloßstraße und die Berliner Straße (heute Otto-Suhr-Allee) erreicht
wurde: „Die Verluste der Infanterie hatten die schwindelnde Höhe von 90 % erreicht, daher wurde
entschieden, die 1. polnische Division ‚Tadeusz Kościuszko‘ der 1. polnischen Armee in dieser Nacht zur
Verstärkung der 2. Garde-Panzerarmee abzustellen.“ Weitere polnische Verbände wurden in Kampfgruppen
auf sowjetische Brigaden aufgeteilt.[77]

Westen: „Der 30. April brachte besonders erbitterte Kämpfe in den Bezirken Charlottenburg und
Wilmersdorf, als die 2. und 3. Garde-Panzerarmee an der S-Bahn, die die Frontgrenze bildete,
zusammentrafen und deutsche Truppen versuchten, einen Weg in den westlichen Teil der Stadt
offenzuhalten. […] Der Strom nach Westen verstärkte sich.“ (Kämpfe in Westend)

Südlich des Spreebogens (Landwehrkanal): „Tschuikow berichtet: Nach der Eroberung einiger kleinerer
Brückenköpfe über dem Landwehrkanal gingen die Einheiten meiner Armee von Süden her zum Sturm auf
den Tiergarten über.“[78]
Im Anhalter Hochbunker fiel die Stromversorgung aus – die
Finsternis wurde nur durch Kerzen gemildert. Im Bunker wurde
alles, „wo ein Hakenkreuz drauf ist“, vernichtet. Der Stillstand des
Generators führte nicht nur zum Ausfall der Beleuchtung, sondern
vor allem der Lüftung – dadurch stiegen die Temperaturen rasch an,
oben wurden bereits 60 Grad Celsius gemessen. Es kam zu
zunehmend unerträglichen und chaotischen Zuständen im Innern.
Die Selbsttötungen häuften sich. Die Pumpe am Askanischen Platz
fiel durch einen Granattreffer aus.[79] „Auf dem Platz vor dem Im Bunker: Dieselmotor des
Bahnhof, gewissermaßen vor unserer Haustür, stehen schon die Notstromaggregats
russischen Panzer.“[80]

→ Hauptartikel: Anhalter Hochbunker Berlin

Deutsche Seite: Ein Weidling-Bericht bestätigte „tiefe Keile des Gegners [..] im Gebiet des Potsdamer
Platzes und des Anhalter Bahnhofes [und] längs der Wilhelmstraße fast bis zum Luftfahrtministerium, eine
breite Lücke zwischen Spittelmarkt und dem Alexanderplatz und Kämpfe in der Nähe des
Reichstagsgebäudes. Beide Seiten der Leipziger Straße waren in der Hand der Russen.“[81]

Nach Angaben von General Krebs bei den Unterhandlungen am 1. Mai mit General Tschuikow setzten
Adolf Hitler und seine am Vortag angetraute Frau Eva Braun am 30. April 1945 um 15 Uhr 15 ihrem
Leben ein Ende.[82]

Goebbels verhandelt: Nach Hitlers Tod kam es unter verschiedenen Fraktionen zu Auseinandersetzungen
um die Fortführung der Kämpfe. Abends, 30. April: General Krebs will verhandeln und dazu einen
Waffenstillstand „erbitten“. [Besprechung unter Leitung von Goebbels war erfolgt.] Der
Propagandaminister „nahm das Heft an sich“ (Axmann-Bericht).[83]

Noch am 30. April, gegen 16 Uhr, erhielt General Weidling (nach eigener Darstellung) einen Hitler-Brief
mit der Erlaubnis überbracht, „in kleinen Gruppen aus der Einkesselung auszubrechen.“ Die Erlaubnis
wurde bald darauf von Mohnke widerrufen. Persönlich in der Reichskanzlei vorsprechend, erfuhr Weidling
durch Krebs vom Tod Adolf Hitlers und von dessen „Politischem Testament“ mit der Zusammensetzung
einer neuen Reichsregierung. Nun sollte ein Waffenstillstand erbeten werden, bis die „neue Regierung in
Berlin zusammengetreten sei; […] um mit Rußland in Verhandlungen über eine Kapitulation Deutschlands
einzutreten.“ Kurz vor Mitternacht stellte ein Parlamentär einen Kontakt mit Tschuikows Truppen her.[84]

1. Mai 1945
„Während die Russen teilweise den 1. Mai feiern, gehen die Kämpfe in der Innenstadt mit unverminderter
Härte weiter.“[85]

Da der Anhalter Hochbunker als Verteidigungsanlage angesehen wird, steht er unter pausenlosem
Direktbeschuss. Frühmorgens ab fünf Uhr werden die 10.000 Schutzsuchenden über unterirdische Gänge
in die S-Bahn-Station Anhalter Bahnhof evakuiert. Von dort aus sollen sie durch den Tunnel-Schacht bis
zum Stettiner Bahnhof vor dem Nordausgang geführt werden. Das unterirdische Bahnen-Netz ist mit
Menschen überfüllt.

„In den Schächten und den Bahnhöfen der U-Bahn und der S-Bahn liegen Tausende verwundeter Soldaten
und Zivilisten. Wie groß ihre Zahl wirklich war, wird nie jemand erfahren.“[86]
Erste Gespräche: Um 3:50 Uhr frühmorgens am 1. Mai trafen General Krebs, Oberst von Dufving, Chef
des Stabes des LVI. Panzerkorps, und ein Dolmetscher mit einem Schreiben von Goebbels ein, das auf
Rechtstitel aus Hitlers Testament bestand, die für Friedensverhandlungen notwendig seien. Tschuikow ließ
sich nach einigem Hin und Her mit Schukow verbinden, der seinerseits Stalin informierte. Stalin bestand
auf der bedingungslosen Kapitulation und wünschte keine Verhandlungen. Falls dem nicht Folge geleistet
würde, werde ab 10 Uhr 15 (am 1. Mai) Berlin wieder unter Artilleriefeuer genommen.[87]

Die von sowjetischen Truppen eingeschlossene Zitadelle Spandau wird nach Verhandlungen am
Nachmittag des 1. Mai übergeben.[88]

Kapitulationsverhandlungen

Um 13 Uhr am 1. Mai kehrte Krebs zurück. Axmann berichtete: Goebbels wies es zurück, seine
„Unterschrift unter eine Kapitulationsurkunde zu setzen. […] Gegen 20.30 Uhr kam ich wieder in den
Bunker der Reichskanzlei zurück. Auf dem Gang traf ich Mohnke. Er sagte: ‚Dr. Goebbels und seine Frau
sind tot.‘“[89] Die Generale Krebs und Burgdorf sowie andere Militärs töteten sich selbst.

Weitere Verhandlungen hatte Goebbels zudem mit dem Kommandeur der Truppen der 5. Stoßarmee
versucht, die vor der Reichskanzlei standen. Der Oberst der 301. Division wurde jedoch nicht ermächtigt,
Verhandlungen zu führen. Da die Angelegenheit aber Stunden in Anspruch nahm, in denen in diesem
Abschnitt Waffenruhe herrschte, kam es an diesem Tag nicht mehr zum eigentlich befohlenen Sturm auf die
Reichskanzlei.[90]

General Weidling berichtete über die Lage in der Stadt in der zweiten Hälfte des 1. Mai: „In den Händen
der Russen waren: der Bahnhof Zoologischer Garten, die Weidendammbrücke, der Spittelmarkt, die
Leipziger Straße, der Potsdamer Platz, die Potsdamer Brücke und die Bendlerbrücke. Widerstand in
Wilmersdorf zerschlagen, Lage im Westen der Stadt unbekannt.“

Die von Stalin angedrohte erneute Offensive begann nun ab 18:30 Uhr mit heftigem Artillerie- und
Raketenbeschuss. Das 29. Gardekorps der 2. Garde-Panzerarmee überschritt die Budapester Straße und
durchbrach die Zoomauer. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde erobert und der Turm mit
Scharfschützen und Artilleriebeobachtern besetzt. Im östlichen Tiergarten wurde die Siegesallee erreicht.
Die Einnahme des Potsdamer Bahnhofs und des Potsdamer Platzes wurde gemeldet. „Die 66. Garde-
Panzerbrigade säuberte ihren Abschnitt nördlich des Landwehrkanals und nahm den Stützpunkt am S-
Bahnhof Tiergarten.“ Der Stützpunkt in der Technischen Hochschule wurde erstürmt. Von Süden her
überschritt die 3. Garde-Panzerarmee (Konews) den Kurfürstendamm „und um 8.30 Uhr am folgenden
Morgen [2. Mai] trafen die beiden Panzerarmeen in der Nähe des Savignyplatzes zusammen.“[91]

Um 20 Uhr am 1. Mai, zurück von einer weiteren Vorsprache in der Reichskanzlei und in Kenntnis der
gescheiterten Verhandlungsversuche, ließ Weidling die Soldaten seines Gefechtsstandes zu sich rufen: „Alle
waren sie mit mir darin einig: es gab nur einen möglichen Ausweg, und zwar die Kapitulation. […] Um
Mitternacht [vom 1. auf den 2. Mai] überschritt Oberst von Dufving als Parlamentär abermals unsere
Kampflinie.“[92]

„Am 2. Mai, kurz vor 1 Uhr morgens, fing die 79. russische Gardeschützendivision einen
Funkspruch auf. Er lautete: ‚Hier LVI. Panzerkorps. Wir bitten, das Feuer einzustellen. Um
12 Uhr 50 Berliner Zeit entsenden wir Parlamentäre auf Potsdamer Brücke.‘ […] Die Russen
antworteten: Verstanden. Verstanden. Übermitteln ihre Bitte an Chef des Stabes. Als General
Tschuikow die Botschaft erhielt, ordnete er sofort die Einstellung des Feuers an.“
– Cornelius Ryan: Der letzte Kampf[93]

Kapitulation 2. Mai 1945


Der nunmehr von General Weidling zur Erklärung der Kapitulation
beauftragte Oberst von Dufving traf zu seinem Erstaunen bei
Tschuikow auf eine zivile Delegation unter der Führung von Hans
Fritzsche, Ministerialdirigent im Propagandaministerium, der anbot,
Die Potsdamer Brücke (im
im Rundfunk die Kapitulation Berlins zu verkünden. Während dies
Hintergrund, nur links beschädigt,
noch verhandelt wurde, traf General Weidling persönlich bei
hier repariert) war noch begehbar;
Tschuikow in dessen Hauptquartier im Schulenburgring 2 in vorn die zerstörte Notkabelbrücke,
Tempelhof ein.[94] Zustand Oktober 1945

Damit stand den sowjetischen Truppen ein militärischer


Befehlshaber gegenüber, der auch faktisch in der Lage war, die
Kampfhandlungen auf deutscher Seite einzustellen. Seinen Worten
zufolge hatte er den Befehl dazu bereits um 6 Uhr morgens den ihm
direkt unterstellten Truppen (dem LVI. Panzerkorps und
angeschlossenen Verbänden) erteilt, auf Grund fehlender
Verbindungen konnte er die allgemeine Einstellung der Kämpfe
jedoch nicht garantieren.[95]

Am 2. Mai, um 7:50 Uhr, begann Weidling mit der Abfassung des


Kapitulationsbefehls. Es wurden Lautsprecherwagen mit je einem
sowjetischen Offizier und einem Deutschen in die Stadt geschickt.
Zur Vervielfältigung sprach Weidling den Kapitulationsbefehl auf
Band.[96] Ort der Übergabe der Stadt am
Morgen des 2. Mai 1945
Die Verteidiger in den Kellern des Reichstages widerstanden bis zur
Erreichung des Kapitulationsbefehls am 2. Mai, 13 Uhr: „Dann erst
legten die 1500 Überlebenden die Waffen nieder.“[97] „Die Beendigung der Feindseligkeiten war auf den 2.
Mai 1945, 13 Uhr, festgelegt worden, aber es war wohl eher 17 Uhr, als alle Kampfhandlungen in der Stadt
eingestellt waren. […] Die Russen behaupten, an diesem Tag in Berlin 134.000 Gefangene gemacht zu
haben, aber sie trieben auch alle arbeitsfähigen Männer und selbst Frauen und Jugendliche zusammen, um
sie in die Arbeitslager der Sowjetunion zu bringen.“[98] In seinem „Sonder-Tagesbefehl“ vom 2. Mai nennt
Stalin „bis 21 Uhr […] mehr als 70.000 deutsche Soldaten und Offiziere“ als Gefangene.[99]

Über den Ruinen der Stadt war bereits am 2. Mai um 6:55 Uhr Moskauer Zeit auf dem Brandenburger Tor
neben der sowjetischen auch die weiß-rote Flagge Polens gehisst worden.

Letzte Kämpfe

Überliefert ist das Andauern von Kampfhandlungen im Umfeld des Flakturms im Volkspark Humboldthain.
Die Übergabe erfolgte dort am 3. Mai um 12 Uhr.[100]

Umfeld Berlin

In der Nacht des 30. April auf den 1. Mai schlugen sich die Reste von Theodor Busses 9. Armee in
andauerndem Kampf zu den Linien der 12. Armee Wencks durch.
Busse schätzte, dass 40.000 Mann und mehrere tausende Flüchtlinge die Elbe erreicht hatten. Dazu kamen
die Soldaten der Heeresabteilung Spree des Generals Reymann aus dem Raum Potsdam. Der Befehlshaber
der 9. US-Armee an der Elbe war jedoch nur bereit, die Soldaten, nicht aber die Flüchtlinge aufzunehmen.
Die sowjetischen Luftangriffe auf die deutschen Truppen zwangen jedoch die Amerikaner von der Elbe
zurück, so „daß die Deutschen die am 4. Mai beginnende Überquerung unbeobachtet von den Amerikanern
durchführen konnten. Das XX. Armeekorps schirmte die Operation ab, die erst um Mitternacht des 7. Mai
abgeschlossen war. Wenck schätzte, daß [bis dahin insgesamt] ungefähr hunderttausend Soldaten und
dreihunderttausend Flüchtlinge erfolgreich evakuiert worden sind.“[101]

Am 2. Mai war die 2. Weißrussische Front bis zur Linie Wittenberge – Parchim – Bad Doberan
vorgedrungen. Die britische 21. Armeegruppe hatte Lübeck und Wismar besetzt, die 9. US-Armee
Ludwigslust und Schwerin und dabei die Reste der 3. Panzerarmee und der 21. Armee eingeschlossen.
Nachts konnte General Hasso von Manteuffel vor US-Truppen und General Kurt von Tippelskirch vor
britischen Truppen kapitulieren.[102]

Ausbruchsversuche

In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai bereiteten sich mehrere Kampfgruppen auf Ausbruchsversuche
vor.

Eine Gruppe von 300 Soldaten, die auf ihrem Weg auch „auf eine österreichische Panzereinheit mit
fünfzehn ‚Tiger‘-Panzern stieß“, kam mit zahlreichen zivilen Flüchtlingen über die Heerstraße bis nach
Döberitz, wo sie sich ergeben musste.

Eine große Gruppe unter Führung von Generalmajor Sydow brach mit den Resten der Panzer-Division
Müncheberg und der 18. Panzergrenadierdivision vom Zoo über die Kantstraße und nach heftigen
Kämpfen am Olympiastadion vorbei – zum Teil durch die U-Bahn-Tunnel – über Ruhleben und die
unzerstörte Charlottenbrücke nach Spandau durch. Eine sehr große Zahl von Flüchtlingen hatte sich hier
angeschlossen. Ein Teil erreichte in den nächsten Tagen die Elbe.

General Bärenfänger zog vom Alexanderplatz über den Humboldthain mit einem Teil seiner Truppen durch
eine Frontlücke nach Norden. Die Panzer wurden am frühen Morgen des 2. Mai etwa 15 Kilometer
nordwestlich Berlins abgefangen. Einigen Mannschaften war die Flucht gelungen.

Der Ausbruchsversuch aus der Reichskanzlei in verschiedenen Gruppen endete in einem Panzergefecht auf
der Weidendammer Brücke (Gustav Krukenberg) und am Lehrter Bahnhof (Martin Bormann); andere
ergaben sich (z. B. Wilhelm Mohnke). Einzelne wie Artur Axmann konnten entkommen.

Die lettische SS-Einheit im Luftfahrtministerium war „bei den Ausbruchsplänen übersehen worden.“ Einige
der Männer konnten sich später noch durchschlagen; viele französische SS-Angehörige entschieden sich für
die Übergabe.[103]

Schukow – Konew
Nachdem Stalin die Eroberung der Reichshauptstadt Schukow zugesprochen hatte, gab er kurz nach dem
Angriffsbeginn von der Oderlinie auch dem zu Beginn erfolgreicheren Konew diese Chance. Schukow
wurde erst später davon unterrichtet. Nachdem beide Marschälle direkt nach Berlin marschiert waren, war
es nur eine Frage der Zeit, bis Schukow die Lage durchschauen würde. Sein Armeeführer im Südosten
Berlins, Tschuikow, bemerkte Konews rasch in den Süden der Stadt vorstrebende Panzerkeile beim Kampf
um den Flughafen Schönefeld:
„Die Verbände des linken Flügels des XXVIII. Gardeschützenkorps sind heute um 6 Uhr im Raum des
Flughafens Schönefeld mit Einheiten der 3. Gardepanzerarmee des Generalobersten Rybalko
zusammengetroffen.“[104]

Umgehend setzte Schukow die 5. Stoßarmee Bersarins auf Treptow und Kreuzberg an, um seinem
Konkurrenten den Weg von Süden ins Zentrum zu verlegen. Da die SS-Division Nordland hartnäckig den
Görlitzer Bahnhof bis hin zum Rathaus Neukölln verteidigte und Schukows Armee aufhielt, konnte Konew
seinen Schwerpunkt zum Flughafen Tempelhof verschieben und plante, von dort auf den Anhalter Bahnhof
zuzugehen. Doch stand er noch vor dem Teltowkanal, der zum äußeren Verteidigungsring Berlins gehörte
und diese Linie bremste seinen Vormarsch. Tschuikow konnte den Flughafen Tempelhof erobern und am
27. April auch die Linie vor dem Landwehrkanal bis zur Potsdamer Brücke besetzen.

Im weiteren Verlauf musste sich Konews 3. Garde-Panzerarmee (Rybalko) ihren Weg von Südwesten zur
Stadtmitte bahnen und nach einem letzten Versuch, zum Potsdamer Platz vorzudringen,[105] traf Rybalko
auf die von Norden und Süden vorstoßenden Truppen Schukows weit abgedrängt westlich des Zoo beim
Savignyplatz.

Das gleichzeitige Vorgehen der beiden Marschälle hatte jedoch den


Fall Berlins beschleunigt. Konew musste schon vor der
Kapitulation seine Truppen umgruppieren und seine eigentliche
Aufgabe, die Eroberung von Dresden und später von Prag, in
Angriff nehmen:

„Am (2. Mai) begann Marschall Konew, seine Truppen aus dem
Berliner Raum abzuziehen, als Vorbereitung für eine weitere große
Operation zusammen mit der 2. und 4. Ukrainischen Front gegen Konew in Prag, Mai 1945
die Heeresgruppe Mitte in der Tschechoslowakei, die am 6. Mai
beginnen sollte.“[106]

Folgen
Die Schlacht um Berlin steht sinnbildlich für die Brutalität des
gesamten Krieges. Obwohl der Krieg für Deutschland schon lange
verloren war, hatte Hitler noch am Ende befohlen, Widerstand bis
zum letzten Mann zu leisten. Mit dem Volkssturm wurden tausende
Jugendliche und alte Männer in den letzten Wochen des Krieges
geopfert. Deserteure oder Zivilisten, die sich kritisch äußerten,
wurden auch noch in den letzten Tagen des Krieges von der SS und
der Feldgendarmerie erschossen. Auch Stalin opferte Tausende
sowjetische Soldaten, indem er die Eroberung Berlins so bald wie Verwüstete Straße in Berlin
möglich forderte, um den Amerikanern zuvorzukommen und so
auch einen propagandistischen Sieg für die Sowjetunion zu
verzeichnen. So verlor die Rote Armee allein in den Anfangstagen der Offensive ca. 80.000 Mann und
viele beim Häuserkampf in Berlin. Im Überblick betrachtet existieren jedoch über die Verluste beider
Seiten, sowohl unter den Soldaten als auch unter den Zivilisten, keine genauen Zahlen. In unterschiedlichen
Quellen variieren die geschätzten Angaben über die Anzahl der in unmittelbarer Folge der Schlacht um
Berlin ums Leben gekommenen Menschen erheblich; nach neuesten seriösen Forschungen verlor die
Wehrmacht insgesamt über 100.000 Mann an Gefallenen in und um Berlin (einschließlich der Schlacht um
die Seelower Höhen und im Kessel von Halbe).[5] Noch Jahrzehnte nach der Schlacht wurden oft durch
Zufall bei Bauarbeiten noch verschollene Tote gefunden, die teilweise in Massengräbern verscharrt worden
waren.[107] Die in diesem Artikel angegebenen Zahlen spiegeln lediglich einen Mittelwert der Schätzungen
wider.

Die militärische Moral der noch andernorts verbliebenen deutschen


Truppen sank weiter. Zudem konnte das Deutsche Reich in den
letzten Kriegstagen nicht mehr von Berlin aus regiert und verwaltet
werden. Hitlers Nachfolger Großadmiral Dönitz trat am 2. Mai
1945 sein Amt, das als Regierung Dönitz im Grunde nur noch die
Verwaltung des NS-Staates bis zur Kapitulation beinhaltete, im
„Sonderbereich Mürwik“ in Flensburg-Mürwik an. Mit der durch
Dönitz autorisierten Unterschrift am 7. Mai 1945 im Hauptquartier
der alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims unter die
bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht war mit deren
Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel
Inkrafttreten am 8. Mai 1945 um 23:01 Uhr der Zweite Weltkrieg in
unterzeichnet am 8./9. Mai 1945 in
Europa beendet.[108] Berlin-Karlshorst die ratifizierende
Urkunde der bedingungslosen
Die Führung der Roten Armee befürchtete, dass die durch Alkohol
Kapitulation der Wehrmacht.
geschürte Siegeseuphorie zu Gewalttaten gegen die deutsche
Zivilbevölkerung führen würde. Im Januar 1945 erließ Marschall
Rokossowski einen Tagesbefehl, in dem er Plünderern und
Vergewaltigern mit Kriegsgericht oder direkter Erschießung drohte.
Trotzdem ereignete sich in seinem Befehlsbereich bei der Einnahme
Demmins unter deutschen Zivilisten ein Massensuizid. In Berlin
kam es nach der Einnahme durch die Rote Armee zu zahlreichen
Plünderungen und Vergewaltigungen, obwohl einige ihrer Offiziere
versuchten, dies zu verhindern. Neben den Rachegefühlen
gegenüber Deutschland spielten aber auch die allgemeine
Abstumpfung und die Verrohung der Soldaten durch die Brutalität
des Krieges sowie die oft rücksichtslose Behandlung der Flug über das zerstörte Berlin im Juli
Sowjetsoldaten durch die eigene Führung (vgl. Befehl Nr. 227)[109] 1945
eine Rolle. Hierzu schreibt Karl Bahm, der an der Universität von
Wisconsin Geschichte lehrt: „Natürlich führten sich nicht alle so
auf, aber eine nicht zu kleine Minderheit tat es.“[110] Im teilweise
umstrittenen, dennoch vieldiskutierten Dokumentarfilm BeFreier
und Befreite der Feministinnen Helke Sander und Barbara Johr und
deren gleichnamigen Buch aus den 1990er Jahren, wird von
mindestens 100.000 (teils mehrfach) vergewaltigten Berliner Frauen
ausgegangen, wobei es dabei allerdings eine hohe Dunkelziffer
gebe.[111] Cornelius Ryan behauptet in seinem Buch Der letzte
Kampf, dass nach Schätzungen von Ärzten, mit denen er sprach,
zwischen 20.000 und 100.000 Frauen vergewaltigt worden
seien.[107]

Siehe auch: Sexuelle Gewalt im Zweiten Weltkrieg Nach dem Zusammenbruch der
Wasserversorgung waschen
Historisch-wissenschaftliche deutsche Frauen Kleidung an einem
Hydranten (Juli 1945)
Aufarbeitung
Die Historiographie des Kriegsendes im Osten, das mit dem Beginn der Weichsel-Oder-Operation der
Sowjetarmee ab 12. Januar 1945 angesetzt wird und mit der Kapitulation der Verteidigung Berlins am
2. Mai 1945 als im Wesentlichen abgeschlossen gilt, gerät in der bis heute geleisteten Aufarbeitung
zunehmend in Kritik.

So schreibt im Vorwort der 2015 unverändert herausgegebenen Neuauflage des bereits 1966 erschienenen
Werkes von Cornelius Ryan: Der letzte Kampf, der Historiker Johannes Hürter: „Nach wie vor aber fehlen
befriedigende wissenschaftliche Gesamtdarstellungen des Kriegsendes im Osten, der Besetzung Berlins und
der Berliner Gesellschaft (und Stadtverwaltung) in den letzten Kriegsmonaten“.[112]

J. Hürter zitiert auch Michael Wildt/Christoph Kreutzmüller: „Im Vorwort [S. 7] wird für die gesamte NS-
Zeit konstatiert, es sei erstaunlich, wie wenig die Geschichte der Stadt und ihrer Gesellschaft gerade für
diese Zeit aufgearbeitet ist.“[113]

Entsprechende Versäumnisse stellt Hürter selbst für das Standardwerk des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes fest: Es „bietet zwar eine detaillierte Operationsgeschichte des Kampfes um Berlin,
verzichtet jedoch auf jede nähere Analyse des Schicksals der Zivilbevölkerung in diesem Inferno.“[114]

Filme
Schlacht um Berlin (Deutschland, 1973) – Dokumentarfilm der die Schlacht um Berlin
dokumentiert. Er wurde zur Oscarverleihung 1974 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
nominiert.
Der Untergang (Deutschland, 2004) – Spielfilm über die letzten Tage im Führerbunker und
die Schlacht um Berlin
Die letzte Schlacht (2005) – Halbdokumentarisches Werk, das die Endzeit des Dritten
Reiches vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 behandelt
Hitler – Die letzten zehn Tage (Italien/Großbritannien, 1972) – Spielfilm mit Alec Guinness
Der Bunker (Frankreich/USA, 1981) – Spielfilm mit Anthony Hopkins als Adolf Hitler
100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker (1989) – Spielfilm unter der
Regie von Christoph Schlingensief
Befreiung (1969) – SU (Mosfilm), DDR (DEFA), Polen (ZRF Start), Italien (De Laurentiis) –
Fünfteiliger Film über den Kampf Europas und der USA gegen den Faschismus von der
Schlacht am Kursker Bogen bis zur Befreiung Berlins
Ich war neunzehn (Deutschland, 1967) – DEFA-Spielfilm mit Jaecki Schwarz unter der
Regie von Konrad Wolf
Der letzte Akt (Deutschland, 1955) – Spielfilm mit Albin Skoda unter der Regie von Georg
Wilhelm Pabst
Anonyma – Eine Frau in Berlin (Deutschland, 2008) – Spielfilm mit Nina Hoss unter der
Regie von Max Färberböck
Nachdem die amerikanischen Truppen ihren Sektor in Berlin bezogen hatten, filmten Teams
des Special Film Project 186 vom 8. bis 14. Juli auch in Berlin. Die Aufnahmen umfassen
insgesamt 60 Stunden stummes Farbfilmmaterial auf über 260 Rollen.[115]

Literatur
Karl Bahm: Berlin 1945. Die letzte Schlacht des Dritten Reichs. Kaiser Verlag, Klagenfurt
2002, ISBN 3-7043-5032-X.
Antony Beevor: Berlin 1945. Das Ende. Goldmann, 2005, ISBN 3-442-15313-1.
Joachim Fest: Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches. Berlin 2003, ISBN
3-8286-0172-3.
Peter Gosztony (Hrsg.): Der Kampf um Berlin in Augenzeugenberichten. Deutscher
Taschenbuch Verlag, München 1985. Erstausgabe: Karl Rauch Verlag, Düsseldorf 1970,
ISBN 3-423-02718-5.
Bernd Hildebrandt, Ernst Haiger: Kriegsende in [Berlin-] Tiergarten, [unter anderem über] die
Geschichte des Kriegsgräberfriedhofs Wilsnacker Straße. Verlag Lehmanns Media, Berlin
2009, ISBN 978-3-86541-312-3.
Guido Knopp: Der verdammte Krieg, Das Ende 1945. C. Bertelsmann Verlag, München
1995, ISBN 3-570-12153-4.
Peter Kruse (Hrsg.): Bomben, Trümmer, Lucky Strikes. Die Stunde Null in bisher
unbekannten Manuscripten. wjs verlag, Wolf Jobst Siedler, Berlin 2004. ISBN 3-937989-00-
5.
Erich Kuby: Die Russen in Berlin 1945. Scherz Verlag, München 1965.
Tony Le Tissier: Der Kampf um Berlin 1945. Von den Seelower Höhen zur Reichskanzlei.
Bechtermünz Verlag (Lizenz Ullstein), 1997, Originalausgabe: Tony Le Tissier: The battle of
Berlin 1945. Jonathan Cape, London 1988.
Rolf-Dieter Müller: Kriegsende 1945. Die Zerstörung des Deutschen Reiches. Fischer,
Frankfurt 1994, ISBN 3-596-10837-3.
Heinz Rein: Finale Berlin. Dietz-Verlag Berlin, 1947. Neuausgabe, Büchergilde Gutenberg
1980.
Cornelius Ryan: Der letzte Kampf. Droemersche Verlagsanstalt, München/ Zürich 1966.
Helke Sander, Barbara Johr (Hrsg.): BeFreier und Befreite. Fischer, Frankfurt am Main 2005,
ISBN 3-596-16305-6.
Waltraut Süßmilch: Im Bunker. Ullstein Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-548-25870-0.
Wilhelm Tieke: Das Ende zwischen Oder und Elbe – Der Kampf um Berlin 1945. Motorbuch-
Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-87943-734-3.
Earl F. Ziemke: Die Schlacht um Berlin. Pabel/Moewig, Rastatt 1982, ISBN 3-8118-4318-4.

Weblinks
Commons: Schlacht um Berlin (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Battle_of_Berlin?
uselang=de) – Sammlung von Bildern
Stiftung Deutsches Historisches Museum: Die Schlacht um Berlin 1945. (https://www.dhm.d
e/lemo/kapitel/zweiter-weltkrieg/kriegsverlauf/berlin) In: dhm.de. 14. Mai 2020, abgerufen am
4. Januar 2023.
Thomas Schubert: Die Schlacht um Berlin – Der Kampf um die Reichshauptstadt. (https://ww
w.zukunft-braucht-erinnerung.de/die-schlacht-um-berlin-1945/) In: zukunft-braucht-
erinnerung.de. 26. Oktober 2004, abgerufen am 6. März 2020.
Chronik: Der Kampf um Berlin: 75 Millionen Kubikmeter Trümmermasse. (https://www.spiege
l.de/sptv/special/a-121770.html) In: Spiegel Online. 9. März 2001, abgerufen am 6. März
2020.
Darstellung der ARD zum 60. Jahrestag des Kriegsendes (https://web.archive.org/web/2009
0611032022/http://kriegsende.ard.de/pages_std_lib/0,3275,OID1105470,00.html) (Memento
vom 11. Juni 2009 im Internet Archive)
Ernst Volland: „Jungs, stellt euch da hin und hißt die Flagge“. (https://www.faz.net/aktuell/poli
tik/ende-des-zweiten-weltkriegs-jungs-stellt-euch-da-hin-und-hisst-die-flagge-1228596.html)
In: FAZ.net. 3. Mai 2005, abgerufen am 6. März 2020.
Die polnische Armee an der Ostfront (https://web.archive.org/web/20130331010911/http://w
ww.ww2.pl/Die,polnische,Armee,an,der,Ostfront,37.html) (Memento vom 31. März 2013 im
Internet Archive)
FIS-Broker Gebäudeschäden 1945 in Berlin. (https://fbinter.stadt-berlin.de/fb/?loginkey=sho
wMap&mapId=gebschaden_1945@senstadt) In: fbinter.stadt-berlin.de. Abgerufen am
6. März 2020.
180° Panorama – Berlin 1945 (http://www.lorenzochiara.com/berlin1945) –
Panoramainstallation des Berliner Künstlers Marcel Backhaus anlässlich des
60. Jahrestages des Kriegsendes 2005
Frontstraße nach Berlin, April 1945 (https://www.buchkunst-berlin.de/frontstrasse-nach-berlin
-april-1945/), Fotos des Frontfotografen Waleri Wsewolodowitsch Faminski
Joachim Schulz: Die Schlacht um Berlin (https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=asm-004:1
955:121::1073) aus ASMZ Nr. 121, Heft 4 (1955)

Einzelnachweise
1. Wolfgang Schumann, Olaf Groehler, Wolfgang Bleyer: Die Zerschlagung des
Hitlerfaschismus und die Befreiung des deutschen Volkes (Juni 1944 bis zum 8. Mai 1945.)
(= Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Band 6.) 2. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1988,
ISBN 3-05-000110-0, S. 690.
2. G. F. Krivosheev: Soviet Casualties and Combat Losses in the Twentieth Century. 2007, S.
219 f.
3. hrono.ru. (http://www.hrono.ru/sobyt/1900sob/1945berlin.html) Abgerufen am 28. Januar
2014. (russisch).
4. wwii-soldat.narod.ru (http://wwii-soldat.narod.ru/OPER/ARTICLES/039-berlin.htm)
(russisch).
5. R.-D. Müller u. a. (Hrsg.): Das deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10/1, 2008, S.
673.
6. Gosztony (Hrsg.): Der Kampf um Berlin in Augenzeugenberichten. 1985, S. 119 f.
7. Cornelius Ryan: Der letzte Kampf. 1. deutsche Ausgabe, Droemersche Verlagsanstalt,
München/ Zürich 1966, zitiert nach Fackelverlag, Olten/ Stuttgart/ Salzburg 1969,
Originalausgabe: The last battle. Simon and Schuster, New York, S. 156.
8. Tony Le Tissier: Kampf um Berlin. Bechtermünz Verlag, 1997, S. 212, im Detail 15.654
Feldgeschütze, 15.181 Minenwerfer, 3.255 Katjuschas, 4.520 Panzerabwehrkanonen und
3.411 Fliegerabwehrkanonen.
9. Tony Le Tissier: Der Kampf um Berlin 1945. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, S. 50 f.
10. Nach Chuikov. The End of the Third Reich. S. 147 ff. in: Tony Le Tissier: Der Kampf um
Berlin 1945. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main – Berlin 1991, ISBN 3-550-07801-3, S. 61.
11. Cornelius Ryan: Der letzte Kampf. 1. deutsche Ausgabe. Droemersche Verlagsanstalt,
München/ Zürich 1966. Nach der Ausgabe Fackelverlag, Olten/ Stuttgart/ Salzburg 1969, S.
245.
12. zitiert: Schukow: Erinnerungen und Gedanken. S. 595 ff.
13. T. Le Tissier, 1985, S. 82 f.
14. Baudenkmal Wohnhaus LA 563, abgerufen am 15. Mai 2015. (https://denkmaldatenbank.berl
in.de/daobj.php?obj_dok_nr=09045530)
15. Kunst in Marzahn (https://web.archive.org/web/20150405081718/http://www.tritag.de/kib/mar
zahn.pdf) (Memento vom 5. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 7 kB). abgerufen am 15.
Mai 2015.
16. Ingrid Damerow, Peter Jahn (Red.): Erinnerungen an einen Krieg. Museum Berlin-
Karlshorst. Jovis, Berlin 1997, ISBN 3-931321-15-0, S. 46.
17. T. Le Tissier, S. 88.
18. T. Le Tissier, 1985, S. 89–94.
19. C. Ryan, 1969, S. 258.
20. T. Le Tissier, 1985, S. 91.
21. T. Le Tissier, 1985, S. 97 f.
22. Tschuikow in: Gosztony: Augenzeugenberichte. S. 240.
23. Nach Schukow: Erinnerungen und Gedanken. S. 599, in: T. Le Tissier, 1985, S. 97, 113.
24. Tony Le Tissier: Der Kampf um Berlin 1945. S. 102.
25. Tony Le Tissier: Der Kampf um Berlin 1945. S. 70.
26. C. Ryan, S. 246 und 134.
27. Gosztony, 210 f.
28. T. Le Tissier, S. 113.
29. Cornelius Ryan: Der letzte Kampf. S. 297.
30. T. Le Tissier, S. 143.
31. Erich Kuby: Die Russen in Berlin 1945. In: Der Spiegel. Nr. 19, 1965, S. 74 ff., 84 (online (htt
ps://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46272516.html)). Der Befehl ist abgedruckt als
Dokument 390 in: Martin Moll (Hrsg.): „Führer-Erlasse“ 1939–1945. Stuttgart 1997, S. 483,
sowie bei Bengt von zur Mühlen (Hrsg.): Der Todeskampf der Reichshauptstadt.
Berlin/Kleinmachnow 1994, S. 21.
32. Stephan Link: „Rattenlinie Nord“. Kriegsverbrecher in Flensburg und Umgebung im Mai
1945. In: Gerhard Paul, Broder Schwensen (Hrsg.): Mai ’45. Kriegsende in Flensburg.
Flensburg 2015, S. 20 f.
33. Theodor Busse, Befehlshaber der 9. Armee in: Peter Gosztony (Hrsg.): Der Kampf um Berlin
in Augenzeugenberichten. 1985, S. 199 f.
34. Peter Gosztony: Augenzeugenberichte. S. 319.
35. Weidlings Erinnerungen (in sowjetischer Gefangenschaft) in: Peter Gosztony:
Augenzeugenberichte. S. 236 ff.
36. Erich Kuby: Die Russen in Berlin 1945. S. 147 f.
37. Anthony Beevor: Berlin 1945. Das Ende. Goldmann, München 2005 (London 2002), S. 352.
38. Dietmar Arnold und Ingmar Arnold: Dunkle Welten. Bunker, Tunnel und Gewölbe unter
Berlin. Links, Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-444-0, S. 140.
39. T. Le Tissier, S. 114 f.
40. Gosztony, S. 251.
41. T. Le Tissier, S. 116.
42. T. Le Tissier, S. 117.
43. Nach Konews Schätzung standen ihm 15.000 Soldaten gegenüber, gegen die er 3000
Geschütze aufbot. Die Linie war auf deutscher Seite nur schwach besetzt. (T. Le Tissier, 117
f. und Anm. 13, S. 275.)
44. Cornelius Ryan: Der letzte Kampf. S. 281.
45. T. Le Tissier, S. 122.
46. T. Le Tissier, S. 123.
47. T. Le Tissier, S. 124.
48. T. Le Tissier, S. 125.
49. T. Le Tissier, S. 126 f.
50. T. Le Tissier, S. 127.
51. Gerhard Boldt: Die letzten Tage in der Reichskanzlei. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg
1964, S. 110 ff.
52. T. le Tissier, S. 131.
53. Nowikow: Die Rolle der Luftwaffe. S. 94.
54. C. Ryan, S. 297.
55. T. Le Tissier, S. 132–139.
56. Gerhard Boldt: Die letzten Tage in der Reichskanzlei. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg
1964, S. 113 ff.
57. T. Le Tissier, S. 149.
58. Nach T. Le Tissier, S. 143–149.
59. Gerhard Boldt: Die letzten Tage in der Reichskanzlei. 1964, S. 119 ff.
60. Tschuikow in: Tony Le Tissier, S. 156. Auch zivile Zeitzeugen bestätigten den relativ ruhigen
Tag im Süden Berlins.
61. T. le Tissier, S. 152–161.
62. C. Ryan, S. 304.
63. T. Le Tissier, S. 163–168.
64. Peter Gosztony (Hrsg.): Der Kampf um Berlin in Augenzeugenberichten. Deutscher
Taschenbuchverlag, München 1985, S. 339 f.
65. Tony le Tissier: Der Kampf um Berlin 1945. S. 164.
66. T. Le Tissier, S. 178 f.
67. Anthony Beevor: Berlin 1945. Das Ende. Goldmann, München 2005 (London 2002), S. 349.
Konew hatte nur noch die Möglichkeit, von Westen her den Tiergarten zu erreichen.
68. Gosztony: Augenzeugenberichte. S. 330, Übermittlung Artur Axmann.
69. siehe auch Daniel Niemetz (2020): Der letzte Kampf der Armee Wenck (https://www.mdr.de/z
eitreise/schwerpunkte/1945/zwoelfte-armee-wenck-wehrmacht-genscher-elbe-tangermuend
e-100.html)
70. Daniel Niemetz (2020): Der letzte Kampf der Armee Wenck (https://www.mdr.de/zeitreise/sch
werpunkte/1945/zwoelfte-armee-wenck-wehrmacht-genscher-elbe-tangermuende-100.html)
71. Bernt Engelmann: Berlin – eine Stadt wie keine andere. Bertelsmann 1986, S. 266
72. Tony Le Tissier, S. 166.
73. Hans Fritzsche in: Gosztony, S. 366.
74. T. Le Tissier, S. 185.
75. Gosztony, S. 339 f.
76. Gosztony, S. 346.
77. Komornicki: Polnische Soldaten. S. 178–229 in: T. Le Tissier, S. 188 f.
78. Gosztony, S. 343.
79. H. Mellin in: Peter Kruse (Hrsg.): Bomben, Trümmer, Lucky Strikes. Die Stunde Null in bisher
unbekannten Manuscripten. wjs verlag, Wolf Jobst Siedler, Berlin 2004, S. 24. / Waltraut
Süßmilch: Im Bunker. Ullstein Verlag, Berlin 2004, S. 166 ff. / Neues Deutschland in:
Kliem/Noack: Berlin Anhalter Bahnhof. Verlag Ullstein, Berlin 1984, ISBN 3-550-07964-8,
S. 66.
80. H. Mellin, S. 28.
81. Gosztony, S. 348.
82. Ausführliche Erwägungen zu den Umständen der Suizide, auch der Goebbels-Familie in:
Gosztony, S. 333–337, T. Le Tissier, S. 187 und in der Hitler-Literatur.
83. Gosztony, S. 349.
84. Gosztony, S. 347.
85. Gosztony, S. 365.
86. Gerhard Boldt: Die letzten Tage der Reichskanzlei. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg
1964, S. 123 f. (Eintrag bereits zum 27 April 1945).
87. Gosztony, S. 347–359.
88. Andreas Conrad: „Die höfliche Kapitulation in Spandau“ (https://www.tagesspiegel.de/berlin/
die-hoefliche-kapitulation-in-spandau/605254.html) Tagesspiegel vom 1. Mai 2015
89. Gosztony, S. 363 f.
90. T. Le Tissier, S. 192.
91. Koniev: Year of Victory. S. 191 in: T. Le Tissier, S. 194 f.
92. Gosztony, S. 370 f.
93. Cornelius Ryan: Der letzte Kampf. Neuauflage. 2015, S. 409.
94. Schulenburgring 2. Ein Haus von weltgeschichtlicher Bedeutung. (https://sites.google.com/si
te/schulenburgring2/)
95. Tschuikow erklärte, dass die sowjetischen Truppen die Kämpfe bereits eingestellt hätten und
auch die Luftwaffe zurückgezogen wurde. Augenzeugen berichten allgemein, dass es in
Berlin am 2. Mai bereits frühmorgens „totenstill“ gewesen sei.
96. AZ (373) bis 377. TLT, 204.
97. T. Le Tissier, S. 193.
98. T. Le Tissier, S. 205, unter Bezug auf: Willemer: The German Defense of Berlin. S. 46.
99. Gosztony, S. 392.
100. Gosztony, S. 386.
101. Günther W. Gellermann: Die Armee Wenck. S. 105–119 in: T. Le Tissier, S. 189 und 196.
102. T. Le Tissier, S. 206.
103. Tony le Tissier, S. 197–203.
104. Meldung Tschuikows an Schukow am Abend des 24. April 1945. In: Gosztony:
Augenzeugenberichte. S. 253.
105. „Es wurde deutlich, daß sich die 3. Garde-Panzerarmee für einen Vorstoß nach Nordosten
zum Potsdamer Platz in der Stadtmitte konzentrierte. Konjew wollte beim Endkampf
dabeisein. (25. April)“ (Dragunsky: A Soldier’s Life, S. 61 f., 93. In: T. Le Tissier, S. 139 f.,
Anm. 22).
106. T. Le Tissier, S. 206, nach Koniev: Year of Victory. S. 190 f., Anm. 44.
107. Cornelius Ryan: Der letzte Kampf. S. 419; Lizenzausgabe der Büchergilde Gutenberg 1968.
108. Karl Bahm: Berlin 1945. Die letzte Schlacht des Dritten Reichs. Klagenfurt 2002, S. 160.
109. A. A. Maslow: Wie wurden die sowjetischen Sperrabteilungen eingesetzt? englische
Übersetzung von David M. Glantz (online) (http://mr-home.staff.shef.ac.uk/rzhev/rzhev1.html)
110. Karl Bahm: Berlin 1945. Die letzte Schlacht des Dritten Reichs. Klagenfurt 2002, S. 159 f.
111. Helke Sander, Barbara Johr (Hrsg.): BeFreier und Befreite. Fischer, ISBN 3-596-16305-6.
112. Cornelius Ryan: Der letzte Kampf. Neuauflage mit aktuellem Vorwort von Johannes Hürter.
WBG Theiss, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-8062-3026-0, S. XII.
113. Michael Wildt, Christoph Kreutzmüller (Hrsg.): Berlin 1933–1945. München 2013.
114. Johannes Hürter in: C. Ryan: Der letzte Kampf. Vorwort, S. XII, zu: Das Deutsche Reich und
der Zweite Weltkrieg. Hrsg. v. Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Band 10/1, Rolf-Dieter
Müller (Beitrag Richard Lakowski), Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-
421-04338-2.
115. Welche Farbe hat der Krieg?. (http://www.spiegel.de/sptv/nachtclub/a-262277.html) In:
Spiegel Online; abgerufen am 15. Juli 2012. Seit 1972 befindet sich das Material im
Nationalarchiv in Washington, eine Ausnahme bildeten die Aufnahmen des KZ Dachau, die
vorerst in den Lagerräumen der US-Air-Force verblieben und erst seit Ende des 20.
Jahrhunderts zugänglich sind. (VHS: Welche Farbe hat der Krieg? Teil 2 bei 18:50
(Audiokommentar)).

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Diese Seite wurde zuletzt am 28. Dezember 2023 um 19:03 Uhr bearbeitet.

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