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Entstehungsgeschichte
Die ersten „Ideen“ zum „Nibelungenwerk“ Wagners gehen auf das Jahr 1843
zurück, als Wagner in Dresden Hofkapellmeister war und sich u. a. intensiv mit
den deutschen Sagen, der Edda, der griechischen Mythologie und dem
Gral-Mythos beschäftigte. 1848 schrieb Wagner – nachdem er seine Oper
Lohengrin vollendet hatte – eine Zusammenfassung seiner Mythologie-Studien
mit dem Titel Die Wibelungen, Weltgeschichte aus der Sage sowie einen ersten
Nibelungen-Prosaentwurf mit dem Titel: Der Nibelungen-Mythus, Entwurf zu
Siegfried (Heinrich Gudehus)
einem Drama.[1] Die Intention Wagners war eine kritische Auseinandersetzung
schmiedet Notung
mit der menschlichen Gesellschaft, für die er – in Anlehnung an griechische
Tragödien-Vorbilder – die germanische Götterwelt als Vorlage benutzte. Der
germanische Held und „freie Mensch“ Siegfried sollte wie Prometheus gegen die etablierten Götter kämpfen und
durch einen gemeinsamen Erlösungstod mit Brünnhilde eine bessere (natürlichere) Ordnung einleiten. Ring und
Gold (sie symbolisieren hier Macht und Kapital), Verträge und Betrug, Auflehnung und Scheitern eines Helden – all
das sind zyklisch wiederkehrende Archetypen und zeitlose mythische Themen, die Wagner in seinem Musikdrama
verwendet. So verknüpft er Heldensage und Göttermythos zu einem Drama ungeheuren Ausmaßes, in dem auf der
Bühne nicht nur durch Inzest ein Held gezeugt wird, sieben Morde geschehen und ein Freitod zelebriert wird,
sondern die Welt in einem Flammenmeer und einer Flut untergeht ... um Platz zu machen für eine neue Ordnung (ein
immer wiederkehrender Zyklus des Lebens).
Ursprünglich wollte Wagner zunächst nur die bekannte Sage von Siegfrieds Tod dramatisch und musikalisch
bearbeiten. Nachdem er das Textbuch zu Siegfrieds Tod geschrieben hatte und zu komponieren versuchte, erkannte
er jedoch, dass zu viel Vorgeschichte fehlte, die nur episch, nämlich in der Erzählung der Nornen, ins Drama
eingefügt war.
Wegen der Ereignisse während des Dresdner Maiaufstandes von 1849, an dem sich Wagner beteiligte, musste er
nach Zürich fliehen und lebte dort fast 10 Jahre im Exil. Ab 1852 begann er mit den Arbeiten an seinem
„Nibelungenring“, erste Ideen entstanden während einer Kur in der Kaltwasserheilanstalt Albisbrunn am Zürichsee.
Der Ring des Nibelungen 2
Als Ergänzung zum ersten Teil schrieb er Der junge Siegfried (später nur Siegfried genannt). Weil jedoch immer
noch vieles im Unklaren blieb, schrieb Wagner schließlich, sich weiter rückwärts „vorarbeitend“, auch noch Das
Rheingold (ursprünglicher Titel: Der Raub des Rheingoldes) und zuletzt Die Walküre. Schon früh wurde ihm
bewusst: „Mit meiner Konzeption trete ich gänzlich aus allem Bezug zu unserem heutigen Theater und Publikum
heraus, breche für immer mit der formellen Gegenwart“[2]. Er entwickelte die Idee eines Gesamtkunstwerkes und
Bühnenfestspiels, vorzugsweise am Ufer des Rheins:
Am Rheine schlage ich dann ein Theater auf, und lade zu einem großen
dramatischen Feste ein:
Nach einem Jahre Vorbereitung führe ich dann im laufe von vier Tagen
mein ganzes Werk auf.[3]
Die gesamte Textfassung Wagners umfasst etwa 700 handgeschriebene Seiten
und entstand im Wesentlichen in Zürich. Ein reger Schriftverkehr mit seinen
Freunden Theodor Uhlig, August Röckel und Franz Liszt dokumentiert das
Werden des Rings und verdeutlicht die Intentionen Wagners.[4] Im Februar 1853
stellte Wagner sein Werk erstmals in Form einer Lesung an vier Abenden seinen
Freunden und der Öffentlichkeit vor.[5] Wenig später begann er mit der
Komposition, diesmal allerdings in der richtigen Reihenfolge, mit dem Anfang
(Das Rheingold) beginnend. Bis März 1857 komponierte Wagner an seinem Ring
R. Wagner im Jahre 1853 in Zürich,
als er mit der Komposition des Rings und kam bis zum 2. Akt des Siegfried. Aus verschiedenen Gründen unterbrach er
begann seine Arbeit und konnte diese erst wieder (mit Förderung des Bayerischen
Königs Ludwig II.)[6] im Jahre 1869 in Tribschen am Vierwaldstättersee
aufnehmen. Im August 1872 vollendete er dann in Bayreuth die letzten
Orchesterskizzen der Götterdämmerung und legte sich dabei auch – nach vielen
Varianten – endgültig auf den heute bekannten Schlusstext fest.[7] In Form einer
persönlichen Widmung informierte er seinen königlichen Auftraggeber und
schrieb ihm zu dessen 27. Geburtstag am 25. August 1872:
und einer geschickten Instrumentierung gelang dem Komponisten eine bis dahin nicht erreichte Hör-Emotionalität.
Die Handlung
Die chronologische Handlung im Ring deckt sich nicht vollständig mit der Handlung der vier einzelnen, aufeinander
folgenden Opern. Manche Handlungsstränge werden lediglich erzählt, tauchen als Handlung selbst in den Opern
aber nicht auf. So wird beispielsweise der mythische Beginn der Tetralogie erst zu Anfang des letzten Teils, der
Götterdämmerung, von den drei Nornen erzählt. In dieser Zusammenfassung wird die Handlung chronologisch in
einem märchenähnlichen Stil „erzählt“, wobei Zitate, Sprachbilder und Szenenbeschreibungen aus dem Originaltext
verwendet, Hinweise auf markante Orchesterpartien sowie Interpretationshilfen gegeben werden.
Die Rollen
Die solistischen Gesangsparts in der Reihenfolge ihres Erscheinens auf der Bühne
2 Wellgunde Mezzosopran
3 Floßhilde Alt
6 Fricka Mezzosopran Ehefrau Wotans, Hüterin von Ehe und Moral; Schwester ● ●
der Götter Freia, Donner und Froh.
7 Freia Sopran Göttin der ewigen Jugend und Hüterin der Äpfel, die die ●
Götter daran hindern zu altern.
8 Donner Bariton Gott der Gewalt und des Zornes, sein Attribut ist der ●
Hammer.
10 Loge Tenor ●
Von den Göttern gezähmtes Feuer, nun Halbgott und
Vertrauter Wotans, den dieser aufgrund seines listigen
[12]
Verstandes zu schätzen weiß.
12 Fasolt Bass Redlich arbeitende Riesen, die für die Götter Walhall ●
bauen. Nachdem sie über die Aufteilung des Lohnes in
Streit geraten, erschlägt Fafner den Bruder Fasolt aus
13 Fafner Bass Goldgier. Fafner verwandelt sich daraufhin in einen ● ●
Drachen, als der er fortan den Nibelungenhort bewacht.
Der Ring des Nibelungen 4
14 Erda Alt Mutter der Nornen, "der Welt weisestes Weib" und ● ●
Wala (Seherin), wird später von Wotan geschwängert
und somit Mutter der Walküre Brünnhilde.
21 Waltraute Mezzosopran ● ●
22 Schwertleite Alt ●
23 Helmwige Sopran ●
24 Siegrune Mezzosopran ●
25 Grimgerde Alt ●
26 Roßweiße Mezzosopran ●
31 Alt
Die Vorgeschichte
In einem mythischen Naturzustand steht inmitten eines Ur-Waldes die Welt-Esche (in der germanischen Mythologie:
Yggdrasil) als Inbegriff einer heiligen Ordnung. In ihrem Schatten entspringt eine Quelle („Weisheit raunend“)
symbolisch aus der Wurzel der heiligen Ordnung, ewige Weisheit hervorbringend. Im Schoß der Erde, in „nebliger
Gruft“, ruht Erda, die Ur-Mutter, „der Welt weisestes Weib“, in einem „wissenden Schlaf“. Eine Verbindung geht von
ihr aus zu den drei Nornen, die jeweils ein Seil um die Welt-Esche geschlungen haben und vom Ur-Sinn der Welt
singen.
„Ein kühner Gott“, Wotan, den es nach dem Abklingen der Pubertät nach neuen Abenteuern gelüstet („Als junger
Liebe Lust mir verblich, verlangte nach Macht mein Mut, von jäher Wünsche Wüten gejagt, gewann ich mir die
Welt“), begibt sich zur Welt-Esche und der Quelle, um sich durch einen Trunk aus der Quelle in den Besitz der
Weisheit und damit der Macht zu bringen. Er opfert eines seiner Augen dafür. Wotan bricht aus der Welt-Esche
Der Ring des Nibelungen 5
einen starken Ast und formt ihn zum Schaft eines Speeres. In diesen Schaft schneidet er Runenzeichen als Symbole
für seine eigenen Gesetze, denn seine Intention ist, nicht durch Gewalt, sondern durch Verträge eine Weltordnung zu
schaffen. Ihm gelang es auch das Feuer zum Halbgott Loge zu zähmen. Zur göttlichen Schar gehören auch Wotans
Gemahlin Fricka, die Göttin und Hüterin von Ehe und Sitte, und deren Geschwister Freia, Donner und Froh.
Das alles künden zu Beginn des „dritten Tags“ des Rings (Götterdämmerung) die Nornen. Sie werden auch berichten,
dass die Welt-Esche an der von Wotan geschlagenen Wunde krankte und verging. Die Natur hat durch menschliche
Tat Schaden genommen:
In langer Zeiten Lauf
zehrte die Wunde den Wald;
falb fielen die Blätter,
dürr darbte der Baum.[13]
Um seine Macht zu demonstrieren und zu festigen, verfolgt Wotan den Bau einer Burg und verpflichtet auf den Rat
Loges hin die rechtschaffenen Riesen Fafner und Fasolt dazu, ihm diese zu bauen. Später wird er die Burg Walhall
nennen. Als Lohn versprach er den Riesen Freia, die Göttin der ewigen Jugend. Diese hütet einen Garten voller
goldener Äpfel, von denen die Götter täglich essen und sich so ihrer Jugend versichern.
Das Rheingold
Orchester: 136 Takte in Es-dur, mystischer Beginn der Tetralogie. Das Orchestervorspiel beginnt mit einem
"Brummton", mit leisen Bass-Streichern, die den Ton übers Fagott an andere Instrumente weitergeben und in einem
„Wellen-Crescendo“ zum Rheingold-Motiv überleiten.
• 1. Szene: Auf dem Grunde des Rheins
Die drei Rheintöchter (Nixen) Woglinde, Wellgunde und Floßhilde bewachen spielerisch im Rhein auf Geheiß ihres
Vaters das Rheingold. Das lachende Spiel der Wassermädchen wird unterbrochen von Alberich, einem Nibelungen,
der aus der Tiefe hervor steigt und den Mädchen mit gierigen Augen zusieht. Er versucht zuerst, sich eine der Nixen
durch Bitten und Werben gnädig zu stimmen. Die Rheintöchter scheinen auch jeweils darauf einzugehen, um sich
dann aber im letzten Moment lachend seinen Armen zu entziehen. Das reizt Alberich zur Wut und er versucht, sich
die Frauen mit Gewalt gefügig zu machen, was ihm, der nur klettern kann, während die Mädchen geschickt
schwimmen, nicht gelingt.
Die Sonne geht auf und lässt das Rheingold erstrahlen, die Mädchen umschwimmen es in lautem Jubel (strahlendes
Rheingoldmotiv des Orchesters). Alberich, fasziniert vom Glanz des Metalls, erfragt von den Nixen die Bedeutung
des Goldes. Sie erzählen ihm leichtsinnigerweise, dass mit dem Gold „maßlose Macht“ und die Herrschaft der Welt
demjenigen zuteilwerden könne, der „aus dem Rheingold schüfe den Ring“. Das könne jedoch nur einer, der „der
Minne Macht entsagt“. In Bezug auf den „lüsternen Alb“ haben sie keine Sorgen, denn er scheint am wenigsten
gewillt zu sein, auf die Gunst von Frauen verzichten zu können. Doch Alberich, wütend über den Spott, den die
Nixen mit ihm getrieben haben, und wohl auch wissend, dass er wegen seines hässlichen Aussehens auch bei
anderen Frauen keinen Erfolg haben würde, entsagt trotzig der Liebe, mit dem Hintergedanken, sich mit Gold auch
Liebe kaufen zu können.
Der Welt Erbe gewänn’ ich zu eigen durch dich!
Erzwäng’ ich nicht Liebe,
doch listig erzwäng ich mir Lust?
Das Licht lösch’ ich euch aus;
entreiße dem Riff das Gold,
schmiede den rächenden Ring:
denn hör es die Flut –
Der Ring des Nibelungen 6
Dann möge sich auch erfüllen, was die Rheintöchter ihm versagt haben:
Denn dient ihr Männer erst meiner Macht,
eure schmucken Frauen – die mein Frei’n verschmäht –
sie zwingt zur Lust sich der Zwerg, lacht Liebe ihm nicht.[19]
Schon will Wotan empört auffahren, da rät Loge zur Mäßigung. Er greift zur List: Sie seien gekommen, um sich
davon zu überzeugen, was man überall schon staunend über Nibelheim erzählt, dass man hier nämlich ungeheure
Schätze berge und der mächtige Alberich sich in jedes Tier nach Belieben verwandeln könne. Alberich fühlt sich
geschmeichelt und geht auf die Bitte Loges ein, sich in ein riesiges Ungeheuer zu verwandeln. Loge macht das
Theater mit und bricht beim Anblick des Monsters in lautes Angst-Schreien aus. Mit bebender Stimme zollt er dem
wiedererscheinenden Alberich seine Anerkennung. Allein – er gibt sich noch nicht vollkommen überzeugt – ob sich
Alberich wohl auch in ein ganz kleines Tier verwandeln könne? Alberich verhöhnt den Zweifelnden und taucht nach
kurzer Zeit in Krötengestalt auf. Loge hat nun Alberich überlistet. Er und Wotan greifen rasch die Kröte und
entreißen ihr die Tarnkappe. Alberich ist gefangen. Sie binden ihn und bringen ihn schnell hinauf zur Anhöhe über
dem Rhein.
• 4. Szene: Freie Gegend auf Bergeshöhen
Alberich wird durch die Götter gedemütigt. Um sein Leben zu retten, muss er nicht nur – zu seiner Schmach von den
Göttern geknebelt und gefesselt – den ganzen Nibelungen-Hort durch sein Volk herbeischleppen lassen, sondern
auch Tarnkappe und Ring abliefern. Kaum ist er frei, verflucht er in maßloser Wut den Ring:
Wie durch Fluch er mir geriet, verflucht sei dieser Ring!
Gab sein Gold mir Macht ohne Maß,
nun zeug’ sein Zauber Tod dem, der ihn trägt!
Kein Froher soll seiner sich freun;
keinem Glücklichen lache sein lichter Glanz!
Wer ihn besitzt, den sehre die Sorge,
und wer ihn nicht hat, den nage der Neid!
Jeder giere nach seinem Gut,
doch keiner genieße mit Nutzen sein![20]
Wotan achtet nicht auf diesen Fluch („hörtest du seinen Liebesgruß?“) und steckt sich den geraubten Ring an seinen
Finger; ihn blendet der Zauber des Goldes. Fasolt und Fafner erscheinen mit Freia, auch Fricka, Donner und Froh
eilen herbei. Die Riesen verlangen den Nibelungenschatz und fordern, dass Freia mit so viel Gold bedeckt werde,
dass sie nicht mehr zu sehen ist. Dazu muss zuletzt auch der Tarnhelm, später auch noch der Ring darangegeben
werden, so will es Fafner. Wotan, der schon im Banne der Macht des Rings steht, verweigert jedoch seine
Herausgabe. Er nimmt in Kauf, dass die Riesen dann Freia für immer fortführen. Da taucht aus der Tiefe die
ur-weise Erda auf. Sie warnt Wotan vor der verderblichen Macht des Rings. Wotan ahnt, dass die „Urmutter“ mehr
weiß, als sie auszusagen bereit ist. Er will sie fassen, ihr in das Erdreich folgen, wird aber von Fricka und Froh
zurückgehalten. Er besinnt sich und gibt den Ring her. Und schon erweist sich Alberichs Fluch auf furchtbare Weise:
Kaum gehört der Ring den Riesen, kommt es zwischen ihnen zum Streit. Fafner erschlägt seinen Bruder Fasolt und
entreißt ihm den Ring.
Eine brütende Atmosphäre lagert über der Szene und lässt keine Freude mehr aufkommen. Donner, der Gott des
Gewitters, zieht das „schwüle Gedünst“ zusammen und lässt durch einen Blitz eine Entspannung vom "trüben Druck"
eintreten. Dann fordert er seinen Bruder Froh auf, eine Brücke von der Hochebene zur Burg hinüber zu schlagen:
einen Regenbogen. Wotan gibt der Burg den Namen Walhall und bittet Fricka, ihm dorthin zu folgen. Loge, der
schon das kommende Ende der Götter voraussieht („Ihrem Ende eilen sie zu, die so stark in Bestehen sich wähnen
...“), hält sich beim Aufbruch der Götter zurück. Aus der Tiefe des Rheintals dringt die Klage der Rheintöchter
Der Ring des Nibelungen 8
herauf: „Gebt uns das Gold, das Reine, zurück!“ Erzürnt befiehlt Wotan Loge, die Klagenden zum Schweigen zu
bringen, worauf Loge ihnen zynisch rät, in Ermangelung des Rheingoldes sich fortan „in der Götter neuem Glanze“
zu sonnen. Während die Götter siegessicher und selbstgefällig mit bombastischer Musik in ihr neues Machtzentrum
Walhall[21] einziehen, klagen warnend die Rheintöchter:
Traulich und treu ist's nur in der Tiefe:
falsch und feig ist, was dort oben sich freut![22]
Zwischengeschichte
Wotan, der immer noch an die warnende Erda denkt, schwingt sich „in den Schoß der Welt“ hinab, um mehr über
sein Schicksal zu erfahren. Erda kündigt ihm ein schmähliches Ende an. Wotan will dem entgehen und hat einen
Plan. Er bezwingt Erda „mit Liebeszauber“; sie gebiert ihm die Tochter Brünnhilde. Noch durch andere Frauen, die
nicht näher genannt werden, wird Wotan der Vater von acht Mädchen, den Walküren. Sie werden sozusagen seine
„Leibgarde“ und sollen dazu dienen, gefallene Helden in Walhall zu sammeln, um gegen den zu erwartenden Angriff
Alberichs gewappnet zu sein. Somit konnte sich Wotan inzwischen einen Schutzwall zur Absicherung seiner Macht
errichten.
Vor einem allerdings fürchtet sich Wotan: dass Alberich den Ring zurückgewinnt, den derzeit Fafner besitzt, der sich
in einen Lindwurm verwandelt hat und seinen Schatz in einer Höhle ungenutzt bewacht: „Dann wäre Walhall
verloren.“ Alberich könnte dann Wotans eigene Helden gegen ihn aufbringen. Deshalb hatte Wotan schon erwogen,
Fafner den Ring zu entreißen, aber „der durch Verträge ich Herr, den Verträgen bin ich nun Knecht!“ Er kann nicht
gegen seine eigenen Gesetze handeln („in eigne Fesseln fing ich mich“). Nur einen Ausweg gibt es für ihn: dass ein
Mensch sich gegen ihn, den Gott, erhebt und die von ihm selbst geschaffene Ordnung auflöst. Doch diesen „Freien“
kann und darf er als Gott nicht selber zeugen und leiten: „denn selbst muss der Freie sich schaffen“.[23] Aber wenn er
als einfacher „Mensch“ einen Nachfolger hätte, könnte dieser nicht in seinem Sinne frei handeln?
Mit diesem „Hintergedanken“ zeugt er als unerkannter Gott, als „Wälse“, mit einer Menschenfrau das
Geschwisterpaar Siegmund und Sieglinde und wohnt mit ihnen im Wald. Er erzieht seinen Sohn zu einem mutigen
Manne und verheißt ihm, dass er in der Stunde höchster Not ein Zauberschwert finden werde – das er Notung nannte
–, mit dem er in einem entscheidenden Kampfe siegen würde. Eines Tages kehren Wotan und Siegmund von der
Jagd zurück und finden ihre Hütte verbrannt, von Feinden angesteckt, die Mutter tot und Sieglinde verschleppt.
Lange Jahre leben beide dann allein im „wilden Wald“ und werden in der ganzen Gegend wegen ihrer Stärke und
Erfolge gefürchtet.
Sieglinde ist inzwischen von ihren Räubern als Braut an Hunding verschachert worden, dessen Sippe in der Nähe
haust. Am Hochzeitsabend, während Sieglinde traurig vor sich hin sinnt, tritt Wotan, als Wanderer verkleidet, in die
Hütte ein. Niemand wagt, sich gegen ihn zu stellen. Er stößt sein Schwert bis zum Heft in den Stamm der Esche, die
mitten im Raum steht. Dem solle diese Waffe gehören, der sie aus dem Stamm zu ziehen vermag, kündet der
Wanderer. Sieglinde ahnt, wer der Fremde ist. Alle Hochzeitsgäste versuchen sich nach Wotans Verschwinden an
der Klinge. Es gelingt keinem.[24]
Bei einem erneuten Angriff im Wald wird Siegmund vom Vater getrennt. Offensichtlich hat Wotan das bewusst so
eingefädelt, denn Siegmund soll ohne göttliche Unterstützung seinen Weg finden. Siegmund allein sucht nun in der
menschlichen Gesellschaft Anschluss. Ihn „drängt es zu Männern und Frauen“. Doch immer wird er geächtet. Eines
Tages, als er einem Mädchen hilft, das gegen ihren Willen mit einem ungeliebten Mann verheiratet werden soll,
kommt es zu einer Auseinandersetzung. Im Kampf erschlägt Siegmund die Familie des Mädchens und wird
daraufhin von den Sippenangehörigen verfolgt.[25]
Der Ring des Nibelungen 9
Die Walküre
Orchester: Gewittersturm und Flucht Siegmunds
• 1. Aufzug: Das Innere eines Wohnraumes
Siegmund flieht durch den Wald, bis er schließlich, am Ende seiner Kraft, eine Hütte entdeckt, eindringt und zu
Boden fällt. Eine Frau ist allein in der Hütte, sieht ihn und versorgt ihn mit Wasser. Es ist Sieglinde, seine
Zwillingsschwester. Noch erkennen sie einander nicht. Hunding tritt ein und betrachtet verwundert den Fremden.
Sieglinde erklärt ihm, was geschehen ist. Hunding fällt sofort die Ähnlichkeit der Zwillinge auf: „Der gleißende
Wurm glänzt auch ihm aus dem Auge.“ Er fordert Siegmund auf, zu bekennen, wer er sei. Nach einigem Zögern
erzählt dieser seine Geschichte. Die Sache spitzt sich zu, als sich herausstellt, dass Hunding zu eben jener Sippe
gehört, von der Siegmund einige getötet hat und vor der er sich jetzt auf der Flucht befindet. Hunding gibt seinem
Gast eine Schonfrist:
Mein Haus hütet Wölfing, dich heut;
für die Nacht nahm ich dich auf:
mit starker Waffe doch wehre dich morgen;
zum Kampf kies ich den Tag:
für Tote zahlst du mir Zoll.[26]
Siegmund, waffenlos in der Falle im Haus des Feindes, ruft seinen Vater Wälse an, wo das versprochene Schwert
sei, das er in höchster Not fände. Ein Lichtstrahl von der letzten Glut im verlöschenden Herdfeuer lenkt seinen Blick
auf den glänzenden Griff des Schwertes im Stamm der Esche („Welch ein Strahl bricht aus der Esche Stamm?"), das
er jedoch nicht erkennt, sondern phantasievoll als "Blick der blühenden Frau, den dort haftend sie hinter sich ließ"
interpretiert. Als er in den Schlaf sinkt, schleicht sich Sieglinde zu ihm. Sie hat Hunding mit einem Schlaftrunk
betäubt, um Siegmund die Flucht zu ermöglichen. Sie schildert, wie sie zu dem ungeliebten Hunding kam und dass
ein mysteriöser Fremder ein Schwert in den Stamm stieß, das niemand herauszuziehen vermochte und nur dem
Stärksten bestimmt sei. Beide erzählen aus ihrer Vergangenheit und entdecken, dass sie Geschwister sind
(„Winterstürme wichen dem Wonnemond“). Siegmund erkennt das ihm verheißene Schwert, dem er den Namen
„Notung" gibt, und zieht es in ekstatischer Begeisterung aus dem Stamm. Berauscht von gegenseitiger Liebe
vollziehen sie den Liebesakt („Braut und Schwester bist du dem Bruder – so blühe denn Wälsungenblut!“) und
fliehen dann in die Frühlingsnacht hinaus.[27]
• 2. Aufzug: Wildes Felsengebirge
Hunding erfährt wenige Stunden danach von der Flucht und ruft Fricka, der Ehe Hüterin, an. Sie erschaudert vor der
blutschänderischen Tat und sucht ihren Gatten auf, um Rache von ihm zu fordern. Wotan denkt zuerst nicht daran
und zeigt ganz offen sein Wohlgefallen an dem liebenden Zwillingspaar.
Was so Schlimmes schuf das Paar,
das liebend einte der Lenz?
Der Minne Zauber entzückte sie:
wer büßt mir der Minne Macht?[28]
Er versucht Fricka zu beweisen, dass Siegmund zu ihrer aller Segen leben muss, um den Ring zurückzugewinnen
und ihre Macht zu sichern. Verzweifelt versucht er die Hüterin der Moral von seinen übergeordneten Strategien zu
überzeugen:
Nichts lerntest du, wollt' ich dich lehren,
was nie du erkennen kannst, eh' nicht ertagte die Tat.
Stets Gewohntest nur magst du verstehn:
doch was noch nie sich traf,
Der Ring des Nibelungen 10
(Feuerzauber)
Siegfried
• 1. Aufzug: Wald
Sieglinde hatte inzwischen Mime in seiner Waldhöhle gefunden und ihren Sohn geboren. Sie starb dabei. Zuvor
vermachte sie dem Schmied die Schwertstücke und bat ihn, ihr Kind „Siegfried“ zu nennen und zu erziehen. Mime
zog den Säugling mehr widerwillig auf, in der Hoffnung, sich einen Helden zu schaffen, der einst den Lindwurm
Fafner erschlagen und ihn, Mime, in den Besitz von Ring und Schatz bringen könne. Die Erziehung will allerdings
nicht recht gelingen. Der heranwachsende Siegfried, ein arger Rüpel, mag seinen „Vater“ nicht; er hört nicht auf ihn
und zieht lieber frei im Wald umher.
Mime versucht indessen, seinem Ziehsohn ein gutes Schwert zu schmieden, aber für den starken Knaben ist keine
Waffe hart genug. Eines Tages dringt Siegfried mit einer bestimmten Frage in ihn. Aus der Beobachtung der
Tierwelt hat er gelernt, dass zu einer Familie auch eine Mutter gehört. Zuerst versucht Mime „seinem Kind“ zu
erklären, dass er „Vater und Mutter zugleich“ sei, muss dann aber dem auffahrenden Jüngling schließlich die wahre
Geschichte seiner Herkunft erzählen („als zullendes Kind, zog ich dich auf“). Auch zeigt er ihm nun die Stücke des
Schwertes, das einmal sein Vater geführt haben soll. Siegfried befiehlt ihm voller Begeisterung, aus den Stücken ein
neues Schwert zu schmieden. Mit der Vorfreude auf die neue Waffe läuft er in den Wald hinaus.
Während Mime noch grübelt, wie er die Stücke schmieden soll, tritt ein Wanderer herein. Es ist Wotan, der das
Treiben der Welt nur noch als Zuschauer erleben will. Um dem unwirschen Schmied das Gastrecht abzutrotzen, setzt
er sein Haupt „der Wissens Wette zum Pfand“. Der Zwerg macht dem Wanderer die Wette zu einfach: er fragt nach
den Bewohnern in „der Erde Tiefe“ (die Nibelungen), auf „der Erde Rücken“ (die Riesen) und auf „wolkigen Höhen“
(die Götter). Auch vermag Mime zwei Fragen Wotans zu beantworten: Nach Wotans Wunschgeschlecht (die
Wälsungen), und nach dem Schwert, das zu Fafners Tod taugt (Notung). Da der Schmied jedoch die dritte Frage
nicht lösen kann – die Frage nämlich, „wer wird aus den starken Stücken Notung, das Schwert, wohl schweißen“ –
ist Mimes Haupt dem Wanderer verfallen. Großmütig schenkt dieser jedoch Mimes Haupt demjenigen „der das
Fürchten nicht gelernt“ und weissagt dem Schmied außerdem: „Nur wer das Fürchten nie erfuhr, schmiedet Notung
neu“. Mime ist entsetzt, in einer „fürchterlichen Zwickmühle“, und fürchtet sich mächtig, als der Wanderer lachend
und mit Blitz und Donner davonzieht:
Verfluchtes Licht! Was flammt dort die Luft?
Was flackert und lackert, was flimmert und schwirrt,
was schwebt dort und webt und wabert umher?
Dort glimmert’s und glitzt’s in der Sonne Glut!
Was säuselt und summt und saust nun gar?
Es brummt und braust und prasselt hierher!
Dort bricht’s durch den Wald, will auf mich zu!
Ein grässlicher Rachen reißt sich mir auf:
der Wurm will mich fangen! Fafner! Fafner![33]
Siegfried, der zurückkehrt, findet Mime in großer Angst unter dem Amboss und muss sich vom Zwerg anhören, was
Furcht ist. Da er das nicht versteht, Mime aber – nach der Begegnung mit dem Wanderer – ein vitales Interesse
daran hat, dass Siegfried das Fürchten lernt, will ihn zu einem „schlimmen Wurm“ führen, der ihm das Fürchten
schon beibringen werde. Dazu bedarf es allerdings eines scharfen Schwertes. Siegfried, der nicht länger mehr auf
Mimes Schmiedekunst setzen will, geht nun daran, sich selbst das Schwert Notung zu schmieden. Auf eine
unkonventionelle Art – Mime ist ganz entsetzt – zerraspelt Siegfried die Stücke zu Pulver, schmilzt es „zu Brei“,
gießt es in eine Form und kühlt das heiße Eisen in kaltem Wasser ab (und „erfindet“ so den harten Stahl). Er schafft
Der Ring des Nibelungen 12
sich somit ein völlig neues Schwert: er überwindet das „Bewährte“ und geht nach einer neuen Methode vor. Eine
Bedingung wäre damit erfüllt: Dass nur ein freier Held, der aus sich selbst wirkt, die von Wotan ersehnte Tat
vollbringen könne.[34] Wotan wäre begeistert gewesen.
Mime kocht indessen einen Trank („aus Eiern braut der Alte ihm Sud“), der Siegfried nach dem Drachenkampf die
Besinnung rauben soll, um ihn dann leicht töten zu können. Während Siegfried seine Schmiedelieder singt („Notung!
Notung! Neidliches Schwert“), monologisiert Mime über seine hinterhältigen Pläne und sieht sich bereits als König
und „Walter des Alls!“ Mit dem fertigen Schwert zerhaut Siegfried mit einem mächtigen Schlag den Amboss:
„Verzückt fällt Mime vor Schreck sitzlings zu Boden. Siegfried hält jauchzend das Schwert in die Höhe“ (so die
genaue Regieanweisung Wagners).
• 2. Aufzug: Tiefer Wald
Alberich wacht vor der Höhle des Lindwurms Fafner und wartet, „düsternd brütend“, auf den erhofften Drachentöter.
Stattdessen erscheint Wotan. Die beiden Rivalen um die Macht der Welt stehen sich wieder gegenüber. Doch Wotan
ist ein anderer als damals. Ihn interessiert der Ring, das Symbol der Macht, nicht mehr. Im Gegenteil: Er behandelt
Alberich freundlich und bietet ihm sogar an, den Drachen aufzuwecken, um diesen vor dem nahenden „Drachentöter“
zu warnen. Fafner schlägt die Warnung in den Wind und schläft weiter („Ich lieg', und besitze: – laßt mich
schlafen!“). Resigniert rät Wotan den wartenden Alberich, allem seinen Lauf zu lassen: „Alles ist nach seiner Art, an
ihr wirst du nichts ändern.“
Wotan verschwindet wieder im Wald, Alberich schaut ihm zweifelnd nach („Da reitet er hin auf lichtem Roß: mir
läßt er Sorg' und Spott“). Mime und Siegfried treten auf. Mime gibt Siegfried noch einige Ratschläge und zieht sich
sicherheitshalber, und auf seine Chance lauernd, in den Wald zurück und denkt laut: „Siegfried und Fafner – oh,
brächten beide sich um!“ Siegfried genießt die Stille des Waldes und beobachtet einen Vogel (Waldweben). Er
versucht, mit seinem Horn dessen Stimme nachzuahmen: Vergebens, dafür aber weckt er den Lindwurm. Es kommt
zum Kampf zwischen den beiden ungleichen Gegnern. Mit Notung im Herzen, bricht Fafner schließlich zusammen.
Wohl erkennend, dass der Knabe dem Fluch des Ringes unterliegt, und versöhnlich im Sterben, warnt Fafner seinen
Bezwinger vor Mimes Hinterlist.
Blicke nun hell, blühender Knabe; des Hortes Herrn umringt Verrat:
der dich Blinden reizte zur Tat, berät nun des Blühenden Tod.
Merk' wie's endet: – acht' auf mich!
Siegfried zieht das Schwert aus Fafners Brust, leckt unwillkürlich an dessen Blut und versteht plötzlich die Sprache
der Vögel. Sie singen ihm zu, er solle jetzt auch den Nibelungenhort samt Ring und Tarnhelm in Besitz nehmen.
Während er sich in die Höhle begibt, kommen Mime und Alberich und streiten sich, denn beide wollen nun ebenfalls
den Schatz. Höhnend weist Alberich jeden Gedanken an Teilung des Hortes oder gar die Abtretung des Tarnhelms
von sich. Mime droht im Gegenzug, sein Recht auf die Beute mit Hilfe Siegfrieds durchzusetzen. Die beiden Brüder
trennen sich hastig, als Siegfried wieder im Eingang der Höhle erscheint. Mime begrüßt Siegfried heuchelnd als
Held und will ihm zur Labung seinen Trank anbieten. Doch Siegfried hört, gewarnt vom Gesang des Waldvogels,
auch in seinen Reden die böse Absicht heraus, dass er ihm „doch nur den Kopf abhaun'“ wolle. Angewidert erschlägt
er „den ekligen Schwätzer“ Mime, im Hintergrund hört man Alberichs höhnisches Lachen. Inzwischen mussten
bereits fünf Menschen beim Kampf um den verfluchten Ring ihr Leben lassen. Siegfried versteht das alles nicht und
befragt das Waldvöglein, das nun von Brünnhilde, dem „herrlichsten Weib“ singt, die auf einem feuerumringten
Felsen darauf wartet, von einem Furchtlosen erweckt zu werden. Sofort macht sich der junge Drachentöter auf.
• 3. Aufzug: Wilde Gegend
Wotan ruft noch einmal Erda herauf, um bei ihr Rat zu suchen. Doch Erda kann ihm nicht mehr helfen, „wild und
kraus kreist die Welt“, ihre „Urmutterweisheit“ ist am Ende. Wotan will ein rasches Ende der Götterherrschaft und
den „wonnigsten Wälsung“ (Siegfried), mit Hilfe der noch immer schlafenden Brünnhilde, als Erben einsetzen. Da
naht Siegfried. Wotan verstellt ihm den Weg. Er hält den Jüngling auf, indem er ihn nach der Herkunft des
Der Ring des Nibelungen 13
Schwertes fragt. Siegfried nennt es stolz sein eigenes, neu geschaffenes Werk und drängt immer mehr auf Wotan ein,
den er nicht kennt und vor dem er keinerlei Respekt zeigt. Wotan setzt Siegfried zuletzt seinen Speer entgegen und
gibt sich als der zu erkennen, der seinem Vater einst das Schwert zerschlug. Doch Siegfried weicht nicht und
zertrümmert mit einem Schlag den Speer des Gottes. Wotan weicht – endgültig resignierend (und doch erleichtert) –
dem, „der das Fürchten nicht gelernt“. Der Weg zu Brünnhilde ist frei, mühelos durchschreitet Siegfried das Feuer
und findet die schlafende Walküre. Er entfernt Helm und Rüstung und erkennt, dass es „kein Mann“ ist – nie zuvor
hat Siegfried eine Frau gesehen. Er ist entsetzt: „Wen ruf' ich zum Heil, daß er mir helfe? – Mutter! Mutter! Gedenke
mein!“ Da kein Rufen hilft, küsst er sie mit einem langen Kuss. Brünnhilde erwacht (nach der Regie-Anweisung
Wagners) „langsam und feierlich sich zum Sitze aufrichtend“ und begrüßt ihr neues Leben:
Orchester: Brünnhildes Erwachen
Heil dir, Sonne! Heil dir, Licht!
Heil dir, leuchtender Tag!
Lang war mein Schlaf; ich bin erwacht:
Wer ist der Held, der mich erweckt?[35]
Beide erleben nun, zuerst scheu, dann voll Angst und Furcht, das Erwachen ihrer Gefühle zueinander und blicken
zurück auf ihre schicksalhafte Vergangenheit. Schließlich umarmen sie sich leidenschaftlich mit einem rauschhaften
Ausbruch der alles überwältigenden Liebe: („leuchtende Liebe, lachender Tod“).
Götterdämmerung
• Vorspiel: Auf dem Walkürenfelsen
Die Nornen, „urerschaff’ne“ Töchter der Erda, spinnen das Seil des Schicksals und rekapitulieren das bisher
Geschehene. Abrupt endet jedoch ihr visionäres Erinnern, als das Seil, von dem sie das Geschehene gleichsam
ablesen, reißt.
Orchester: Morgendämmerung
Siegfried und Brünnhilde tauschen am Morgen Liebeszeichen aus: Siegfried überlässt Brünnhilde den Ring, sie
schenkt ihm ihr Ross ‚Grane’ und sendet ihn aus: „zu neuen Taten, teurer Helde“. Sie schwören sich ewige Treue und
ewige Liebe, bevor Siegfried voller Übermut zu neuen Abenteuern aufbricht.
Orchester: Siegfrieds Rheinfahrt
• 1. Aufzug, 1. Szene: Die Halle der Gibichungen am Rhein
Siegfried kommt an den Hof der Gibichungen an den Rhein, wo Gunther, Gutrune und Hagen weilen. Dort hat man
schon von ihm und seinem Nibelungenhort gehört. Hagen, Halbbruder der beiden Gibichungen und unehelicher
Sohn Alberichs, verfolgt einen raffinierten Plan. Er weckt die Begehrlichkeit Gunthers, den Schatz und Brünnhilde,
„das herste Weib der Welt“, zu gewinnen, und die Begehrlichkeit Gutrunes, Siegfried, „den stärksten Helden“ zum
Manne sich zu wünschen. Mit Hilfe eines „Willkommen-Trankes“ manipuliert er Siegfried, sodass dieser tatsächlich
Brünnhilde vergisst und Gutrune sich zum Weibe wünscht. Siegfried ist sogar bereit, Blutbrüderschaft mit Gunther
zu schließen und für ihn – als Gunther verkleidet – Brünnhilde zu erobern, was für ihn mit Hilfe des Tarnhelms eine
Kleinigkeit ist. Siegfried und Gunther machen sich auf zum Walkürenfelsen. Der „reine Tor“ Siegfried ist somit zum
willigen Werkzeug des intriganten Hagen geworden, der zurückbleibt, die Halle bewacht und nur eines im Kopfe
hat: den Ring, den Siegfried ihm bringen soll.
• 1. Aufzug, 2. Szene: Die Felsenhöhe (wie im Vorspiel)
Zur gleichen Zeit wird Brünnhilde von ihrer Schwester Waltraute aufgesucht. Diese berichtet, dass sich in Walhall
Entscheidendes getan hat (Waltrautes Erzählung). Wotan sei kürzlich von seinen rastlosen Wanderungen
zurückgekehrt, die Stücke seines zerschlagenen Speeres in der Hand haltend. Er habe dann alle Götter und Helden
um sich versammelt und die Welt-Esche fällen und zu einem riesigen Scheiterhaufen rund um Walhall schichten
Der Ring des Nibelungen 14
lassen. Nun säße er nur noch da, auf „hehrem Sitze, stumm und ernst“. Seine beiden Raben habe er in die Welt hinaus
gesandt um die Entwicklung verfolgen zu können. Ach, kämen sie doch heim mit der Botschaft, dass Brünnhilde den
Ring doch wieder den Rheintöchtern zurückgäbe, „von des Fluches Last erlöst wär’ Gott und Welt“. Mit dieser Bitte
sei sie (Waltraute) nun zu ihr gekommen. Brünnhilde ist entsetzt über das Ansinnen Wotans, Siegfrieds Liebespfand
(der Ring) ist ihr weit wichtiger als der Götter und der Welt Elend. Erfolglos muss Waltraute zurück reiten.
Brünnhilde hört Siegfrieds Horn, lacht ihrem Geliebten entgegen und ist dann zu Tode erschrocken, als ein
Unbekannter vor ihr steht: es ist Siegfried, in Gunthers Gestalt. Er entreißt Brünnhilde den Ring und zwingt sie, die
Nacht mit ihm zu verbringen. Aus Treue zu Gunther legt er sein Schwert zwischen sich und die Frau – die ja
eigentlich seine Frau ist (dessen er sich allerdings infolge der Wirkung des "Vergessenstrankes" nicht mehr bewusst
ist.)
• 2. Aufzug: Uferraum (vor der Halle der Gibichungen)
Hagen bewacht immer noch die Halle und erhält im Traume Besuch seines Vaters Alberich. Dieser schärft ihm
nochmals ein, alles zu tun, um den Ring zu gewinnen:
Ich – und du! Wir erben die Welt.
Den goldnen Ring, den Reif gilt’s zu erringen!
Dich Zaglosen zeugt’ ich mir ja,
zu zähem Haß erzog ich doch Hagen:
der soll mich nun rächen, den Ring gewinnen,
dem Wälsung und Wotan zum Hohn.
Schwörst du mir's, Hagen mein Sohn?[36]
Siegfried versetzt sich am nächsten Morgen mit Hilfe des Tarnhelms zurück in Gunthers Burg an den Rhein.
Angeberisch berichtet er Hagen, wie er Brünnhilde als Braut für Gunther geraubt hat und zeigt stolz eine weitere
Beute: den Ring. Beide, Gunther und Brünnhilde, würden gleich als Brautpaar erscheinen und sich über einen
gebührenden Empfang sicherlich freuen. Hagen ruft mit seinem Horn die Gibichsmannen, seine Leibgarde,
zusammen[37] und lässt Vorbereitungen zum Empfang für Gunther und seine Braut treffen. Diese ziehen feierlich
ein: Brünnhilde steht fassungslos vor dem ahnungslosen (törichten) Siegfried. Sie versteht die ganze Situation nicht,
erst recht nicht, als sie an Siegfrieds Hand den Ring erblickt, der doch eigentlich an Gunthers Hand – ihrem
vermeintlichen Eroberer der letzten Nacht – stecken müsste:
Betrug! Betrug! Schändlichster Betrug!
Verrat! Verrat! Wie noch nie er gerächt!
Heilige Götter, himmlische Walter!
Lehrt ihr mich Leiden, wie keiner sie litt?
Schuft ihr mir Schmach, wie nie sie geschmerzt?
Welches Unholds List liegt hier verhohlen?
Welches Zaubers Rat regte dies auf?
Wo ist nun mein Wissen gegen dies Wirrsal?
Wo sind meine Runen gegen dies Rätsel?
Brünnhilde ist tief verletzt, sie ist entehrt, sie will Rache für den ungeheuerlichen Vertrauensbruch. Alles Blut der
Welt könne dies Unrecht nicht wiedergutmachen, nur Siegfrieds Tod. Hagen bietet sich als Helfer an: „Betrogne
Frau! Wer dich verriet, das räche ich.“ Brünnhilde weiß, dass Siegfried nur im Rücken verwundbar ist und verrät es:
„Im Kampfe nicht; doch – träfst du im Rücken ihn.“
Gunther sträubt sich zuerst gegen den geplanten Meuchelmord, Hagen aber weiß ihn an seiner Gier nach dem Ring
zu packen und ihn zum gemeinsamen Mord zu überreden: „Siegfried falle!“, schwören sie zu dritt.
Der Ring des Nibelungen 15
Bayreuther Festspiele
Die Uraufführung
Die Uraufführung des gesamten Rings fand am 13. August 1876, einem Sonntag,
mit dem Vorabend Das Rheingold im Bayreuther Festspielhaus statt. Die
Inszenierung hatte Wagner selber übernommen und die musikalische Leitung
hatte Hans Richter übernommen. Der deutsche und brasilianische Kaiser, einige
Könige und Fürsten und viele Künstler wohnten dem außergewöhnlichen
Kunstereignis bei, denn niemals zuvor hatte ein Künstler zur Aufführung eines
seiner Werke ein eigenes Theater bauen lassen, um Festspiele zu veranstalten.
Insgesamt wurden drei zyklische Vorstellungen gegeben, am 30. August fiel der
Vorhang nach der letzten Götterdämmerung. Später resümierte Wagner:
Wagner hatte über 25 Jahre auf dieses Ziel hingearbeitet. Intensiv bereitete er die Festspiele als Bauherr des
Festspielhauses und als Regisseur vor. Er besuchte ab 1873 alle großen Opernhäuser Deutschlands, um geeignete
Sängerdarsteller für die anspruchsvollen Partien zu finden und gab Konzerte, um Geld für die Finanzierung
einzuspielen. Ab 1874 fanden in Bayreuth – meistens in seinem Haus Wahnfried – regelmäßige Proben mit den
Sängern statt. Er motivierte alle Sänger dazu, bei freiem Logis auf ihre Gage zu verzichten, und ehrte sie namentlich
auf einer Gedenktafel. Der ehrgeizige Künstler war aber trotzdem mit seinem „Gesamtkunstwerk“ und seinem
Publikum nicht zufrieden. Wagner resümierte: „Ich und mein Werk haben keinen Boden in dieser Zeit“. Paul Lindau,
ein Berliner Theaterkritiker, brachte es distanzierter auf den Punkt und schrieb:
Wagner hat durch die Macht seiner Persönlichkeit und die Bedeutung seines Werkes es durchgesetzt, hier auf
diesem bescheidenen Flecken der Erde, der von den großen Verkehrsstraßen ganz abseits liegt und niemals
zufällig berührt, sondern immer nur absichtlich erreicht wird, eine Schar von künstlerischen Kräften zu
vereinen, die in der Tat einzig genannt werden kann. Er hat ein kühnes Programm verwirklicht.[41]
Wagner, der in revolutionären Zeiten als Außenseiter-Künstler die Idee des Rings hatte und nach über 25 Jahren nun
als „Meister“ verehrt wurde, musste erkennen, dass die „Botschaft“ seines Rings vom zeitgenössischen Publikum
nicht erkannt wurde, was sicherlich auch am altgermanisch-romantisch-verklärten Aufführungsstil (mit Kostümen,
die an Indianerhäuptlinge erinnerten[42]) seines Werkes lag. Er hatte namhafte Künstler wie Joseph Hoffmann für das
Bühnenbild und Carl Emil Doepler als Kostümbildner für die Uraufführung gewonnen. So hatte er zwar ein
einzigartiges Kunstwerk auf die Bühne gebracht – aber wem, außer einigen tausend Ästheten und Enthusiasten,
nützte das, wen interessierte das? Ursprünglich hatte Wagner als Vorkämpfer einer neuen Kunst-Ideologie ganz
andere Ambitionen gehabt. Er wollte für die neue deutsche Nation sinnstiftende Festspiele für ein immer noch
unmündiges Volk. Aber statt vom „Volk“ wurde sein gesellschaftskritisches Werk von den „Mächtigen“, von den
Etablierten und vom Adel besucht, denen er mit seinem Werk doch eigentlich einen Spiegel vorhalten wollte.
Bühnenbildentwürfe für das Festspielhaus Bayreuth von Josef Hoffmann (1876)
Der Ring des Nibelungen 17
1)
keine Bayreuther Festspiele 1945 bis 1950
Spieldauer
In Bayreuth war es von Beginn an üblich, die Dauer der einzelnen Akte zu dokumentieren. Da die Opern nicht nach
Metronom-Angaben aufgeführt werden, unterscheidet sich die Spieldauer von Dirigent zu Dirigent z. T. erheblich.
Zu den Längen einzelner Akte in den einzelnen Jahren siehe Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried,
Götterdämmerung.
Der Ring des Nibelungen 18
Spannweite der Spieldauer bei den Bayreuther Festspielen 1876 bis 1970[44]
Oper 1. Akt 2. Akt 3. Akt Gesamtdauer
Die Walküre Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent
Kürzeste Dauer 1:00 Otmar Suitner 1:23 Lorin Maazel, 1:04 Otmar Suitner, 3:27 Otmar Suitner
Otmar Suitner Clemens Krauss
Längste Dauer 1:07 Siegfried Wagner 1:36 Hans Knappertsbusch 1:15 Franz von Hoeßlin 3:53 Hans Knappertsbusch
Kürzeste Dauer 1:15 Lorin Maazel 1:07 Lorin Maazel 1:12 Otmar Suitner 3:36 Lorin Maazel
Horst Stein
Längste Dauer 1:24 Hans 1:17 Hans Richter 1:25 Hans Knappertsbusch 4:05 Hans Knappertsbusch
Knappertsbusch
Berislav Klobucar
Die Götterdämmerung Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent
Kürzeste Dauer 1:47 Otmar Suitner 0:55 Horst Stein 1:09 Karl Böhm 3:58 Horst Stein
Längste Dauer 2:11 Franz Beidler 1:10 Hans Knappertsbusch 1:23 Hans Knappertsbusch 4:40 Hans Knappertsbusch
*Die Übersicht berücksichtigt nicht alle Jahrgänge und Aufführungen ** Prozente beziehen sich auf die kürzeste
Dauer
erhalten sind[46] und kombiniert darin Zitate der Evangelien mit eigenen Interpretationen. Der „rote Faden“ ist, dass
Jesus, der bei Wagner der legitime Erbe des königlichen David-Geschlechtes ist und für einen Aufstand gegen die
römische Unterjochung Judäas gewonnen werden soll, anders agiert als von vielen erwartet, nämlich als
Sozialrevolutionär der gegen den „Sündenfall“ kämpft.
Dieser „Sündenfall“ besteht nach Wagners Auffassung darin, dass sich die Menschen im Laufe der Geschichte vom
göttlichen Ursprung der Natur entfernt und sich Eigentum und Gesetze geschaffen haben. Statt „Naturzustand“ gibt
es nun den Staat mit einer (Un)-Rechtsordnung. Zu Gunsten der Reichen sei Gott zur Industrie mutiert, attackiert
Wagner die Zustände der Zeit, und dieser inzwischen etablierte „Industriegott“ würde den armen christlichen
Arbeiter gerade nur so lange am Leben erhalten, bis „himmlische Handelskonstellationen“ die gnadenvolle
Notwendigkeit herbeiführen, diesen in eine bessere Welt zu entlassen. Diese „unchristlichen“ Zustände gälte es durch
den „freien Menschen“ zu überwinden, d. h. die Götter (die Herrschenden) müssen vernichtet werden. In einer neuen
Ordnung könne man dann auch ohne Gesetze glücklich werden, denn Gesetze schließen das Übertreten derselben
unweigerlich ein.[47] Diese Botschaft, überlegte Wagner, wäre mit dem „Jesus-Drama“ aus verschiedenen Gründen
auf Theaterbühnen nicht vermittelbar gewesen, und so konzentrierte er sich mehr und mehr auf seinen „alternativen“
Helden Siegfried.
Die mythologische Dimension der „Handlung“ bietet zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten.
Nach Friedrich Nietzsche griff als einer der Ersten George Bernard Shaw den Gedanken auf, dass der Ring ein
Drama der Gegenwart sei und nicht eines aus sagenhafter Vorzeit. Der musikkundige Schriftsteller interpretierte
beispielsweise eine der Schlüsselszenen mit Alberich, als dieser von den Rheintöchtern verspottet wird und dann
nach dem Gold greift, wie folgt:
Es ist so, als ob ein armer, gewöhnlicher, ungehobelter Bursche sich erbötig machte, eine Rolle in der
aristokratischen Gesellschaft zu spielen, und mit dem Bescheid abgefertigt werden würde, nur als Millionär
könne er jemals hoffen, sich diese Gesellschaft gefügig zu machen, sich eine schöne und kultivierte Frau zu
kaufen. Die Wahl wird ihm aufgezwungen. Er schwört der Liebe ab, wie Tausende von uns täglich der Liebe
abschwören. Im gleichen Augenblick ist das Gold in seiner Gewalt und er begibt sich sogleich ans Werk, die
Macht des Goldes zu nutzen.[48]
Franz Wilhelm Beidler (1901–1981), Sohn der ersten (unehelichen) Wagnertochter Isolde (und somit erster Enkel
Richard Wagners), interpretierte den Ring als ein Werk, das wie aus einem Extrakt des Jahrhunderts
zusammengebraut sei: „Ein neuer Dante formt hier die gewaltige Anklage gegen das Prinzip, das die Welt seiner Zeit
umgestaltet, formt das künstlerisch-seherische Gegenstück zur politischen Aktion eines Bakunin, zur
wissenschaftlichen Kritik eines Karl Marx […]; der verborgene Sinn des Zeitgeschehens wird in künstlerischer
Vision aufgedeckt.“ Weiter schreibt Beidler:
Die komplizierten Schachtanlagen und Hüttenwerke des Ruhrgebietes etwa vereinfachen sich zu den
Werkstätten Nibelheims, die Anonymität des Kapitals, die Unsicherheit des Aktionärs enthüllt sich im
verschleierten Tarnhelm. Die dämonische Kraft des Ringes, d. h. des kapitalistischen Macht- und
Profitstrebens, durchdringt alle Beziehungen, löst alle Bindungen, Rechte und Sitten auf. Die von altersher
herrschende Gewalten – hier heißen sie Götter – verstricken sich im kapitalistischen Gestrüpp, und die Welt
wartet auf den Menschen. Auf den Menschen, der durch Verzicht auf Besitz und Gewinn die Kraft zur
befreienden Tat findet und Götter und Zwerge ablöst.[49]
Franz. W. Beidler bezeichnete „seinen Großvater“ gerne als „sozialrevolutionären Dichterkomponisten“. Das
Sozialrevolutionäre wandelte sich allerdings im Laufe seines Lebens. Zuerst sollte der Erneuerer Siegfried – der
freie Mensch – nach der Zerstörung der alten Welt, Wotan beerben und eine bessere Weltordnung aufbauen. Als
Wagner jedoch während seiner Arbeiten am Ring die weltverachtende Philosophie Arthur Schopenhauers
kennenlernte (er las mehrmals das Hauptwerk des Philosophen Die Welt als Wille und Vorstellung) wurde er zum
Resignierer. An seinen Freund Franz Liszt schrieb er nach Weimar:
Der Ring des Nibelungen 20
Die Welt ist schlecht, grundschlecht, nur das Herz eines Freundes, nur die Träne eines Weibes kann sie aus
ihrem Fluche erlösen [...]
Sie gehört Alberich! Niemand anders! – Fort mit ihr![50]
Im späteren Verlauf seines Lebens wurde Wagner zum „Regenerierer“. Er glaubte daran, „den Verfall der
Menschheit“ mit Hilfe der Kunst aufhalten zu können und verdeutlichte seine Intention einerseits mit dem
Erlösungsmotiv am Ende der Götterdämmerung, andererseits mit seinem letzten Werk Parsifal.[51]
Rezensionen
Wagners Ring ist ungezählt kommentiert worden, wobei die Wertungen alle Schattierungen zwischen glühender
Bewunderung und vehementer Ablehnung annehmen. Hier einige Stimmen:
Gerhart Hauptmann
Es ist Tiefes, Allzutiefes, Flaches, Allzuflaches genug über ihn gesagt worden. Trotzdem muss wohl das
Schweigen immer wieder gebrochen werden. Ich bin als Jüngling in Wagners Bann gewesen, stand seiner
Kunst lange fern und mußte ihr fern stehen, um eigene Kräfte zu entwickeln. Gefestigt bin ich zu ihr
zurückgekehrt. Ich sehe sie heute ganz anders als im Jugendbann. Ich sehe sie heute als künstlerisches
Urphänomen, stammend aus einer Zeit vor aller deutschen Kunst, auch Musik. Ich bin weit davon entfernt,
mich an Wagner deutschtümelnd zu entzücken; denn er ist ebenso griechisch wie deutsch, ebenso asiatisch wie
europäisch. Ein Werk, wie der Ring, ist, was Ursprung, Wachstum und Vollendung, anlangt, das Einzige
seiner Art in der Welt und vielleicht das rätselhafteste Kunstgebilde der letzten Jahrtausende. Kultur hat damit
nichts zu schaffen, und es hat nichts mit Kultur zu schaffen. Es hat nichts mit dem deutschen Rhein, den
germanischen Göttern und den Nibelungen zu schaffen, und alle diese schönen Sachen haben nichts mit ihm zu
schaffen.- Es hat auch nichts zu tun mit Christentum, obgleich es ganz und gar etwas Offenbartes ist. Wer sie
verstehen will, muß nicht in dieser Kunst ertrinken, auch nicht darin schwimmen. Er muß sie als das Große,
Ewigfremde willkommen heißen. Man könnte sie, gleichnisweise, als einen unterirdisch hervorbrechenden,
kochenden Geysir bezeichnen, der ein unbekanntes glühendes Element emporschleudert, aus dem Erdinnern,
das die menschliche Seele, die es benetzt, von den Schlacken der letzten Jahrtausende rein baden und rein
brennen kann.[52]
Friedrich Nietzsche
Wagner hat, sein halbes Leben lang, an die Revolution geglaubt, wie nur irgendein Franzose an sie geglaubt
hat. Er suchte nach ihr in den Runenschriften des Mythus, er glaubte in Siegfried den typischen Revolutionär
zu finden. – „Woher stammt alles Unheil in der Welt?“ fragte sich Wagner. Von „alten Verträgen“; antwortete
er, gleich allen Revolutions-Ideologen. Auf Deutsch: von Sitten, Gesetzen, Moralen, Institutionen, von
Alledem, worauf die alte Welt, die alte Gesellschaft ruht.[53]
König Ludwig II.
Je mehr ich über dieses einzige, dieses wahrhafte Wunderwerk nachsinne, umso überwältigender fasst mich
Staunen und stets wachsende Bewunderung des Riesengeistes, der es gottgleich geschaffen! – Glückliches
Jahrhundert, das einen solchen Geist in seiner Mitte aufsteigen sah![54]
Ludwig Speidel
Nein, nein und dreimal nein, das deutsche Volk hat mit dieser nun offenbar gewordenen musikdramatischen
Affenschande nichts gemein, und sollte es an dem falschen Golde des Nibelungenrings einmal wahrhaftes
Wohlgefallen finden, so wäre es durch diese bloße Tatsache ausgestrichen aus der Reihe der Kulturvölker des
Abendlandes![55]
George Bernard Shaw
Der Ring des Nibelungen 21
Nur Menschen mit einem umfassenden Denkvermögen werden dem Geschehen atemlos folgen können, denn
sie erblicken darin die ganze Tragödie der menschlichen Geschichte und die ganze Furchtbarkeit des
Dilemmas, vor dem die Welt heute zurück-schaudert ...
Thomas Mann
Es ist das Werk einer wahren Eruption von Talent und Genie, das zugleich tief ernste und berückende Werk
eines ebenso seelenvollen wie vor Klugheit trunkenen Zauberers.[56]
Theodor W. Adorno
Die Rheintöchter, die zu Beginn mit dem Golde spielen und es am Ende zum Spielen zurückerhalten, sind der
letzte Schluss von Wagners Weisheit und Musik (...) Seine Musik gebärdet sich, als ob ihr keine Stunde
schlüge, während sie bloß die Stunden ihrer Dauer verleugnet, indem sie sie zurückführt in den Anfang.[57]
Herbert von Karajan
Wenn man diese Musik (Ring) wirklich so spielen könnte, wie Wagner sie hörte, müsste man sie verbieten –
von Staats wegen; sie sprengt die Welt. Sie ist glühender Untergang.[58]
Joachim Kaiser
Wer den Text nicht genau gelesen hat – einen klugen, tiefsinnigen, bewusst das Stabreimschema einsetzenden
Text, der höchsten Respekt verdient und nicht den Spott derjenigen, die in Opern keineswegs nachdenken
wollen – wer den Text nicht genau gelesen und sozusagen Wort für Wort begriffen hat, der wird in den
Aufführungen des RINGs das tun, was nur die Rheintöchter dürfen, er wird „schwimmen“.[59]
Igor Strawinsky
Es tut mir leid: aber ich behaupte, dass zum Beispiel in der Arie La donna è mobile, in der jene Elite nur
klägliche Oberflächlichkeit sah, mehr Substanz und mehr wahre Erfindung steckt als in dem rhetorischen
Redeschwall der Tetralogie. Ob man es will oder nicht: das Drama Wagners leidet an chronischer
Aufgeblasenheit. Seine brillanten Improvisationen blähen die Symphonie unmäßig auf und führen ihr weniger
Kraft zu als die zugleich bescheidene und aristokratische Erfindung, die aus jeder Seite Verdis strahlt.[60]
Claude Debussy
O Mylord, wie unerträglich werden diese Leute in Helm und Tierfell am vierten Abend.[...] Stellen Sie sich
vor, dass sie niemals ohne Begleitung ihres verdammten Leitmotivs auf der Bühne erscheinen, manchmal
singen sie es sogar! [...] Er [Wotan] verbringt seine Zeit, indem er sich unablässig eine Geschichte erzählen
läßt, die der jämmerlichste Zwerg aus den Eisenwerken der Nibelungen verstehen würde [...], was natürlich
langweilige Wiederholungen zur Folge hat.[...] Dies alles ist aber eine dramatische Kritik, [...] es liegt mir
mehr am Herzen, von den leuchtenden Schönheiten des Rings zu erzählen. [...] Nach Minuten der Langeweile
[...] tauchen so unvergesslich schöne Stellen auf, dass jede Kritik erstirbt. Das ist ebenso unwiderstehlich wie
das Meer. [...] Um zum Ende zu kommen: man kritisiert nicht ein so bedeutendes Werk wie den Ring.[...] Er ist
eine Schöpfung, dessen Architektur sich im Unendlichen verliert.[61]
Der Ring des Nibelungen 22
Bedeutende Interpretationen
Schallplatten/CD-Einspielungen
Die Festlegung der „ersten Gesamtaufnahme“ des Rings auf Schallplatten ist nicht eindeutig zu treffen. Es
existiert im Antiquitätenhandel eine Version auf 78er-Schellack-Platten aus den 1930er Jahren. Außerdem
werden zunehmend alte Aufnahmen auf CD angeboten, die ebenfalls aus den 1920er/30er Jahren stammen,
aber seinerzeit – zumindest als Gesamtaufnahme – nicht veröffentlicht wurden (zuletzt beim 2001-Versand
eine Version von 1935/37 mit L. Melchior und K. Flagstad aus Boston und New York).
Die ersten – im Handel erhältlichen – vollständigen Schallplattenaufnahmen spielten die Dirigenten Georg
Solti und Herbert von Karajan ein.
• Wiener Philharmoniker unter Georg Solti, 1958–1965 im Wiener Sofiensaal aufgenommen.
Das Rheingold: George London (Wotan), Kirsten Flagstad (Fricka), Set Svanholm (Loge), Gustav Neidlinger
(Alberich), Paul Kuen (Mime), Walter Kreppel (Fasolt), Kurt Böhme (Fafner), Jean Madeira (Erda).
(Aufgenommen 1958)
Der Ring des Nibelungen 23
Die Walküre: James King (Siegmund), Régine Crespin (Sieglinde), Gottlob Frick (Hunding), Hans Hotter
(Wotan), Birgit Nilsson (Brünnhilde), Christa Ludwig (Fricka). (Aufgenommen 1965)
Siegfried: Wolfgang Windgassen (Siegfried), Birgit Nilsson (Brünnhilde), Hans Hotter (Wanderer), Gerhard
Stolze (Mime), Gustav Neidlinger (Alberich), Kurt Böhme (Fafner), Marga Höffgen (Erda), Joan Sutherland
(Waldvogel). (Aufgenommen 1962)
Götterdämmerung: Birgit Nilsson (Brünnhilde), Wolfgang Windgassen (Siegfried), Gustav Neidlinger
(Alberich), Gottlob Frick (Hagen), Claire Watson (Gutrune), Dietrich Fischer-Dieskau (Gunther), Christa
Ludwig (Waltraute), Lucia Popp (Woglinde). (Aufgenommen 1964)
• Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan, 1966–1970 in der Jesus-Christus-Kirche Dahlem
aufgenommen.
Fast zeitgleich zu den Aufnahmen des Solti-Rings entstand diese legendäre Studio-Aufnahme 1966–70 (Solti
spielte die Walküre als letztes Werk des Zyklus 1965 ein, Karajan als erstes 1966). Karajan hatte speziell für
die Aufführungen des Rings die „Salzburger Osterfestspiele“ gegründet. Im Gegensatz zur üblichen Praxis
wurden hier die Studioaufnahmen vor der Live-Aufführung eingespielt und während der Proben in Salzburg
als Orientierung benutzt.
Das Rheingold: Dietrich Fischer-Dieskau (Wotan), Josephine Veasey (Fricka), Zoltán Kelemen (Alberich),
Gerhard Stolze (Loge), Erwin Wohlfahrt (Mime), Martti Talvela (Fasolt), Karl Ridderbusch (Fafner), Oralia
Domínguez (Erda). ADD, Aufnahme: 1967
Die Walküre: Thomas Stewart (Wotan), Régine Crespin (Brünnhilde), Gundula Janowitz (Sieglinde), Jon
Vickers (Siegmund), Josephine Veasey (Fricka), Martti Talvela (Hunding). ADD, Aufnahme: 1966
Siegfried: Jess Thomas (Siegfried), Thomas Stewart (Wanderer), Helga Dernesch (Brünnhilde), Gerhard
Stolze (Mime), Zoltán Kelemen (Alberich), Karl Ridderbusch (Fafner), Oralia Domínguez (Erda). Aufnahme:
1968–69
Götterdämmerung: Helge Brilioth (Siegfried), Helga Dernesch (Brünnhilde), Karl Ridderbusch (Hagen),
Christa Ludwig (Waltraute), Thomas Stewart (Gunther), Zoltán Kelemen (Alberich), Gundula Janowitz
(Gutrune). ADD, Aufnahme: 1969–70
• Andere bedeutende Einspielungen
Eine der – unabhängig von der Veröffentlichung – ersten vollständigen Schallplattenaufnahmen hat Wilhelm
Furtwängler 1951 in Mailand und 1953 in Rom aufgenommen. Als sehr bedeutend kann die erste komplette
Stereoaufnahme unter Joseph Keilberth der Bayreuther Festspiele 1955 gelten. Weitere Gesamtaufnahmen der
Bayreuther Festspiele: 1953 unter Clemens Krauss sowie 1957 unter Hans Knappertsbusch, 1966/67 unter
Karl Böhm, 1979/80 unter Pierre Boulez und 1991/92 unter Daniel Barenboim. Die Einspielung mit der
Staatskapelle Dresden unter Marek Janowski (1980–1983) gilt weltweit als eine der musikalisch
interessantesten, die je von diesem Werk aufgenommen wurde.
Lausanne, heute im Repertoire des Staatsballetts Berlin, ausgestattet von Peter Sykora. Das ca. fünfstündige
Ballett/Tanztheater erzählt den Ring an einem Abend, der erste Teil beinhaltet "Rheingold" und "Walküre", der
zweite Teil "Siegfried" und "Götterdämmerung". Neben Auszügen aus der Aufnahme der Deutschen Grammophon
unter Herbert von Karajan bedient sich Ballet als musikalische Begleitung Passagen aus den Libretti und den
Klavierauzügen, die von einem Sprecher und einer Pianistin, die mal kommentierend mal direkt in das
Bühnengeschehen eingebunden sind, live vorgetragen werden.
1992 schuf Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, mit „Der Ring an einem Abend“ eine ganz eigene Version
von Wagners Ring. Amüsant und scharfsinnig bringt diese Zusammenfassung Licht in die komplizierte Handlung
und rückt den göttlichen Verstrickungen mit Witz und Hintersinn zu Leibe.
Der Berliner Grafiker und Hochschullehrer Günter Scherbarth, gestorben 2000, hinterließ einen nahezu
abgeschlossenen Radierungszyklus über Wagners Ring, der seine Komik u.a. aus der Verwendung von Aktfiguren
bezieht.
In München wird jährlich Der Ring in einem Aufwasch nach Paul Schallweg in bayerischer Mundart aufgeführt,
meistens im Theater am Gärtnerplatz.
In den Jahren 2007 bis 2009 entwickelte Stefan Kaminski im Rahmen seiner inszenierten Hörspiel-Reihe "Kaminski
ON AIR" eine eigene Interpretation der gesamten Ring-Tetralogie für vier verschiedene Abende.
Im Jahr 2011 entstand das Theaterstück "Ring" von Matthias Eichele, welches in moderner Prosa die komplexe
Handlung des Nibelungenrings als Drama für reines Sprechtheater - an einem Theaterabend aufführbar - auf die
Bühne bringt.
Literatur
• Udo Bermbach: Alles ist nach seiner Art. Figuren in Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen". Stuttgart 2001
• David Boakye-Ansah: Musikdramatische Konstruktionen von Religion in Richard Wagners Ring-Tetralogie.
Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8300-4895-4.
• Robert Donington: Richard Wagners Ring des Nibelungen und seine Symbole. 4. Auflage. Reclam, Stuttgart
1995, ISBN 3-15-010258-8.
• Nora Eckert: Der Ring des Nibelungen und seine Inszenierungen von 1876 bis 2001. Europäische Verlagsanstalt,
Hamburg 2001, ISBN 3-434-50489-3.
• Sven Friedrich: Richard Wagner, Werke, Schriften und Briefe. Digitale Bibliothek, Berlin 2004
• Sven Friedrich: Der Klassik(ver)führer: Wagners Ring-Motive. Auricula, Berlin 2004, ISBN 3-936196-02-8.
• Josef Lehmkuhl: "...kennst du genau den Ring?". Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3347-7
• Loriot: Loriots kleiner Opernführer: Der Ring des Nibelungen. Diogenes, Zürich 2003, ISBN 3-257-06354-7.
• Hans Mayer: Anmerkungen zu Richard Wagner. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1966.
• Volker Mertens: Wagner – Der Ring des Nibelungen. Henschel, Leipzig 2013, ISBN 978-3-89487-907-5.
• Kurt Overhoff: Die Musikdramen Richard Wagners. Pustet, Salzburg 1967.
• Ernst von Pidde: Richard Wagners ‚Ring des Nibelungen’ im Lichte des deutschen Strafrechts. Ullstein
(Lizenzausgabe), Berlin 2003, ISBN 3-548-36493-4.
• Isolde Schmid-Reiter (Hg.): Richard Wagners ‚Der Ring des Nibelungen’: Europäische Traditionen und
Paradigmen. Regensburg: Conbrio 2010. ISBN 978-3-940768-16-2.
• Bernard Shaw: Wagner-Brevier [1898]. 11. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-01337-8.
• Rolf Stemmle: Der Ring des Nibelungen, Richard Wagners vielschichtige Tetralogie eingängig erzählt. Würzburg
2005, ISBN 3-8260-3134-2
• Peter Wapnewski: Der Ring des Nibelungen. Richard Wagners Weltendrama. Piper, München 1998, ISBN
3-492-22629-9.
• Gastón Fournier-Facio & Alessandro Gamba: L'inizio e la fine del mondo. il Saggiatore, Milano 2013, ISBN
978-88-428-1890-8
Der Ring des Nibelungen 26
• Matthias Eichele: Ring - Drama für Sprechtheater nach der Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" von Richard
Wagner. ePubli, Berlin 2013, ISBN 978-3-8442-7393-9
[43] Chronologische Liste aller Aufführungen, sortiert nach Inszenierungen (http:/ / www. bayreuther-festspiele. de/ statistiken/
auffuehrungen_sortiert_nach_inszenierungen_309. html#1876) Abgerufen am 3. August 2013
[44] nach Egon Voss: Die Dirigenten der Bayreuther Festspiele, 1976, Gustav Bosse Verlag, Regensburg; S. 97 bis 99. Für Wikipedia sind nur
die Aufführungen wiedergegeben, die im Buch mit allen Akten genannt sind. Vergleichszahlen für Wikipedia ermittelt.
[45] Sämtliche Schriften und Dichtungen, Band 4
[46] Sämtliche Schriften und Dichtungen, Band 11
[47] siehe Die Kunst und die Revolution, Das Kunstwerk der Zukunft
[48] G. B. Shaw: Ein Wagner Brevier; Frankfurt 1973
[49] Dieter Borchmeyer: Richard Wagner, Ahasvers Wandlungen. (Seite 523), Frankfurt 2002; ISBN 3-458-17135-5.
[50] Brief an Franz Liszt vom 7. Oktober 1854
[51] siehe auch Religion und Kunst
[52] Gerhart Hauptmann: Richard Wagner. In: Der Merker 2 (1911) H. 19/29. S. 1f. Copyright Verlag Ullstein GmbH, Berlin
[53] Friedrich Nietzsche: Der Fall Wagner!
[54] Brief von König Ludwig an R.W. vom August 1876
[55] Zitiert nach Allgemeine Geschichte der Musik, Richard Batka und (http:/ / archive. org/ stream/ allgemeinegeschi03batk/
allgemeinegeschi03batk_djvu. txt) Wilibald Nagel, 1909
[56] Zitat aus der Rede von T. Mann Richard Wagner und der Ring des Nibelungen (1937) aus: Im Schatten Wagners, Thomas Mann uber
Richard Wagner. Frankfurt 2005.
[57] Theodor Adorno, Versuch über Wagner (S. 36–39)
[58] Horst Krüger: Bayreuther Szene in Ostwest-Passagen. München 1980.
[59] Joachim Kaiser: Leben mit Wagner. München 1990.
[60] Igor Strawinsky: Musikalische Poetik. Edition Schott Nr. 3612, S. 40.
[61] zitiert nach
[62] http:/ / www. opernnetz. de/ seiten/ rezensionen/ erl_ring. htm
[63] http:/ / www. rwv-muenchen. de/ R_K%F6ln%20Ring%20des%20Nibelungen%201. -2. 4. 2006. pdf
[64] http:/ / www. klassikinfo. de/ Ring-Valencia. 778. 0. html
[65] http:/ / www. landestheater-detmold. de/ programm-tickets/ der-ring-des-nibelungen. html
[66] Die Welt, 26. Juli 2011 (http:/ / www. welt. de/ print/ welt_kompakt/ kultur/ article13507737/ Frank-Castorf-soll-2013-inszenieren. html)
"Frank Castorff soll 2013 inszenieren"
Weblinks
• Leitmotive hören (http://www.richard-wagner-werkstatt.com/ring/)
• Textbuch mit Leitmotivangaben und Szenenübersicht (http://www.richard-wagner-werkstatt.com/texte/
?W=Ring/)
• Richard Wagner-Web (http://home.arcor.de/rww2002/rww2002/menue/gesamt.htm)
• Alles über den Ring im Web (http://home.arcor.de/rww2002/rww2002/menue/gesamt.htm)
• Webseite der Festspiele (http://www.bayreuther-festspiele.de/statistiken/
auffuehrungen_sortiert_nach_inszenierungen_309.html)
Normdaten (Werk): GND: 300170319 (http:/ / d-nb. info/ gnd/ 300170319) | LCCN: n81085316 (http:/ / lccn. loc.
gov/n81085316) | VIAF: 183027207 (http://viaf.org/viaf/183027207/)
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