Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Überblick:
Überblick:
-
1. Den neuen Geldadel: Er war durch den blühenden Handel mit den Kolonien und der
dadurch aufkommenden Geldwirtschaft entstanden.
-
2. Die reichen Großgrundbesitzer: Sie hatten wegen der preisdrückenden Getreideimporte
aus den Kolonien auf Wein- und Olivenbau umgestellt. Der große Verlierer dieser
Entwicklung waren die vielen Kleinbauern, denen es nicht möglich war, diese
Umstellung zu bewerkstelligen. Dadurch geriet die gesamte Wirtschaft in eine
Schieflage. Die armen Bauern waren gezwungen, bei einem reichen Grundbesitzer
Schulden zu machen und ihr Land als Sicherheit anzubieten. Waren sie nicht in der
Lage, den Kredit zurück zu zahlen, boten sich zwei Möglichkeiten:
➢ Sie konnten entweder ihren Besitz dem Grundherren überlassen und in die Stadt ziehen
oder
➢ sich in Leibeigenschaft begeben. In der Folge wurden viele einst freie Bauern als
Sklaven verkauft.
Solar arbeitete eine
Nun tritt der Archont Solon auf den Plan und arbeitet eine Verfassung aus. Er teilt die
Bevölkerung in vier Vermögensklassen ein:
1. Klasse: Grundbesitzer
2. Klasse: reiche Handwerker, Bauern,
3. Bauern, Handwerker
Verfassung aus . . .
Archonten Zoran Adlige Aufgaben des Königs Archonten
indenttreopag Rat der
"
athenisdnlattische Demokratie -
Areopag
Monarchie wird von Aristokratie ersetzt der Adelsherrschaft)
Mimische
Mykenische
Solon •
Reform
Reformen Solons
Schulden Bauen beseitigung der Verschuldungskrise
4. Besitzlose, Lohnarbeiter, Frauen, Fremde, Sklaven, keine politische
Mitbestimmung
Die Privilegien der Aristokratie wurden durch die Verfassung des Solon abgeschafft. Der
Aufstieg zu höheren Ämtern wurde künftig vom Besitz abhängig gemacht. In der Praxis
bedeutete dies: Nur die reichsten konnten Archonten werden und auch wenn alle Bürger an
der Volksversammlung teilnehmen durften, begründete sie solonische Reform eine neue
! ! Herrschaftsform: Die Timokratie (die Herrschaft der Besitzenden) !!
TE
Die Folgen der Reform Solons
Solons Reform verärgerte die aristokratischen Großgrundbesitzer, weil sie Besitz und Kapital
verloren haben auf Grund der Schuldabschüttelung. Aber auch die besitzlosen Bauern waren
unzufrieden, denn sie hofften auf eine Neuaufteilung des Landes.
ü⇐
Die kleisthenische Reform
Um 500 v. Chr. reformierte Kleisthenes das Staatswesen erneut. So entstanden drei Bezirke,
die sich aus dem Küsten- und Bergland sowie aus der Stadt Athen zusammensetzten. Aus
diesen drei Bezirken wurden sodann 10 Phylen gebildet, woraus wiederum 50 Mitglieder
gewählt wurden, die in ihrer Gesamtzusammensetzung den so genannten Rat der 500
bildeten. Jeweils 50 Mitglieder stellten die Regierung, die zehnmal jährlich wechselte.
Daneben wurden aus jeder Phyle zehn Strategen gewählt, die in der verfassungsmäßigen
Vorstellung von Kleisthenes neben dem Rat der 500 rangierten.
Nun wollen wir uns mit der neben Athen wichtigsten Polis beschäftigen: Sparta
Kultur
Der Aufstieg Spartas Mykenische
Die Entstehung Spartas war ein Ergebnis der dorischen Wanderung im 11. Jahrhundert v. Chr.
Die Bewohner der Region der fruchtbaren Eurotastals hießen Spartiaten. Sparta war neben
Athen die bedeutendste Polis. Im 8. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Spartiaten das
fruchtbare Messenien und verfügten damit über ein großes zusammenhängendes Territorium,
hatten aber nur einen sehr ungünstigen Zugang zum Meer. Um ihren Herrschaftsanspruch
über die Messenier dauerhaft sichern zu können, musste Sparta militärische Stärke zeigen. In
der Mitte des 6. Jahrhundert v. Chr. stand fast die ganze Peloponnes unter dem Einfluss
Spartas. Anstelle der bisherigen Eroberungspolitik schloss Sparta jetzt Bündnisse mit
verschiedenen Poleis der Peloponnes. 530 v. Chr. wurde der Peloponnesische Bund
gegründet, in dem Sparta die Vorherrschaft hatte. Damit war Sparta die stärkste und größte
Landmacht Griechenlands.
Bevölkerungsstruktur Spartas
Es gibt drei gesellschaftliche Gruppen in Sparta, die scharf voneinander getrennt wurden:
1. Die Spartiaten: die herrschende Schicht – alle waffenfähigen Männer über 30 Jahre.
-
Ihre Aufgaben waren die Leitung des Staates und ständige Aufrechterhaltung der
Kriegsbereitschaft. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug 2%;
2. Die Periöken waren persönlich frei aber ohne politische Rechte. Sie waren im Umland
der Stadt Sparta angesiedelt und lebten von Ackerbau, Handel und Handwerk. Sie
waren verpflichtet Kriegsdienst zu leisten. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung
betrug 20%;
3. Die dritte soziale Gruppe waren die Heloten (Sklaven). Sie waren unfrei und rechtlos,
Eigentum des Staates und entstammten aus der Bevölkerung der unterworfenen
Gebiete. Die Heloten bearbeiteten das Land der Spartiaten und wurden im Krieg als
Waffenträger eingesetzt. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug 78%.
Relepcnesischer
Der Peloponnesische Krieg
Krieg
Der Peloponnesische Krieg zwischen Athen und dem Peloponnesischen Bund, an dessen
Spitze Sparta stand, begann im Jahre 431 v. Chr. und dauerte mit einigen Waffenstillständen
27 Jahre bis 404 v. Chr. Unter der Regierungszeit des Perikles war Athen reich und mächtig
geworden, so dass sich die restlichen griechischen Staaten bedroht fühlten. Die Athener
stiegen immer weiter als Seemacht auf und beherrschten mit ihrer Flotte das Mittelmeer,
trieben Handel und vermehrten ihren Reichtum. Sparta blieb aufgrund seiner Lage isoliert.
431. v. Chr. gab es einen Konflikt ziwschen Korinth und der Kolonie Karkyra (Korfu). Athen
unterstütze Korfu und Sparta Korinth. Sparta erklärte ebenfalls 431 v. Chr. den Athenern den
Krieg und damit begann der Krieg auf dem Peloponnes, besser bekannt als Peloponnesischer
Krieg.
Perikles war der Oberbefehlshaber der Athener und sorgte dafür, dass die Athenische Flotte
immer wieder ihre Gegner angriff. Viele Menshen flüchteten in die Stadt Athen, so dass es
auf grund der Überbevölkerung wohl zum Ausbruch einer Seuche kam, an der 429 v. Chr.
auch Perikles starb. 421 v. Chr. waren beide Seiten so erschöpft, dass sie einen
Friedensvertrag unterzeichneten, der aber nicht allzu lange Bestand hatte. 415 v. Chr. wurde
die athenische Flotte bei einem Angriff auf Syrakus auf Sizilien geschlagen und Athen erlitt
damit eine schlimme Niederlage. Sparta sah eine Chance, Athens Vormacht zu brechen. Die
Spartaner verbündeten sich mit den ärgsten Feinden der Griechen, den Persern, und bauten
mit persischem Geld eigene Kriegsschiffe. Zuvor besaß Sparta eine Flotte. Nachdem die
Spartaner zu Land und Wasser erfolgreich waren, ergaben sich die Athener. 404 v. Chr. wurde
ein Friedensvertrag zwischen Athen und Sparta geschlossen.
Fragen aus der Prüfung zum Peloponnesischen Krieg
1. Was sind die Ursachen für den P.K.?
2. Welcher Umstand führte dazu, dass Athen den Krieg (deutlich) verlor?
3. Welche Folgen hatte der Krieg für Sparta und Athen?
4. Was geschah im Anschluss an dem P.K.?
Antworten zu:
1. Die Ursachen liegen an der Vorherrschaft Athens im attischen Seebund und der
Frucht des größten Konkurrenten Spartas vor der wachsenden Macht Athens.
Kriegsursachen waren aber nicht in der direkten Konfrontation der beiden
Hegemonialmächte (Vorherrschaft), sondern in der Streitigkeiten der
jeweiligen Bündnispartnern. (Athen: attischer Seebund; Sparta:
peloponnesischer Seebund). Im Laufe dieser Streitigkeiten provozierte Athen
den peloponnesischen Bund (durch Sanktionen), sodass Sparta um dies eigenen
Prestiges Willen nicht anders konnte, als eine Autonomie für alle griechischen
Poleis zu fordern. Damit war der 30-jährige Krieg vorbei.
2. Höhe und Wendepunkt des Krieges war die Expansion Athens nach Sizilien,
gegen den Sparta alle militärischen Möglichkeiten einsetzte und sich mit den
Persern verbündete. Die persische Hilfe verstärkte sich immer mehr und in
einer Reihe von Seekriegen, konnte Sparta sich letztendlich durchsetzen.
Im Jahre 405 v. Chr. gelang es dem persischen Flottenchef Lysander im
Hellespont die Athener vernichtend zu schlagen.
3. Die spartanischen Bündnispartner Korinth und Theben forderten die völlige
Zerstörung Athen, doch Sparta entschied sich für mildere
Friedensbedingungen. Athen musste Sparta unbedingte Heeresfolge leisten.
4. Das Ende des P.K. bedeutete auch das Ende der Großmacht Athens und die
eindeutige Hegemonie Spartas. Dies bedeutete auch, dass alle ehemaligen
Untertanen Athens ebenfalls zur Heeresfolge und zur Zahlungen von Tributen
gezwungen wurden. Demokratien wurden durch Oligarchien ersetzt
Von der Hegemonie Spartas im Anschluss an den Peloponnesischen Krieg zum Aufstieg
Alexanders des Großen
Der Peloponnesische Krieg bedeutete das Ende der attischen Vorherrschaft in Griechenland
und den Aufstieg des neuen Hegemons Spartas. Da Sparta vor allem militärisch organisiert
war, gelang es der Polis nicht, sich über längere Zeit als Ordnungsmacht zu etablieren. Es
folgt eine 40-jährige Phase, in der sich die griechischen Poleis weiter bekämpfen. Keiner
dieser Mächte konnte die Vorherrschaft über die anderen Stadtstaaten erringen, bis im Norden
Griechenlands unter Philipp II. Makedonien zur neuen Supermacht in Griechenland aufstieg.
Philipp einte die makedonischen Stämme mit großer Brutalität und weitete innerhalb eines
Jahres seine Macht über ganz Griechenland aus. Die griechischen Poleis verloren allesamt
ihre Unabhängigkeit. Philipp II. entwickelte eine neue Kampftechnik, die sog. Phalanx. Als
Phalanx bezeichnet man ein mit langen Lanzen bewaffnetes Heer in dicht geschlossener
Schlachtreihe.
Auf dem Höhepunkt seiner Macht wurde Philipp II. ermordet. Die Nachfolge trat sein Sohn
Alexander an. Und so sah er aus:
Perserkriege vs .
Peloponnesischen Krieg
Dies ist das mit Abstand kürzeste Kapitel. Bitte hegen Sie keine Hoffnung, dass die folgenden
Themenblöcke ähnlich kurz sind.
Das Thema 2 habe ich für Sie so aufgearbeitet, dass unter den einzelnen Überschriften die
Antworten auf die diesbezüglichen Prüfungsfragen zu lesen sind.
Der Hellenismus
Regierungsantritt Alexander d. großen
Unter Hellenismus versteht man die geschichtliche Epoche vom Regierungsantritt Alexanders
des Großen von 336 v. Chr. bis zur Eingliederung Ägyptens, des letzten hellenistischen
Großreiches, in das Römische Reich 30 v. Chr. Im Zuge des Hellenismus wurde die
griechische Sprache, Kultur, Wissenschaft und Philosophie über den ganzen bis dahin
bekannten Kulturraum verbreitet.
> antiken spart
Die Olympischen Spiele Olympia
Olympia galt als Symbol des antiken Sports überhaupt. Dort fanden alle vier Jahre die
berühmtesten Spiele der Antike zu Ehre des Göttervaters Zeus statt. Freie Griechen aus allen
Teilen des Landes nahmen daran teil. Während der Wettkämpfe herrschte in ganz
Griechenland Frieden.
Die Philosophie und Wissenschaft
Die modernen Wissenschaften haben ihren Ursprung bei den Griechen. Die berühmtesten
Philosophen waren Sokrates, Platon (nicht Plankton), Aristoteles (Lehrer von Alexander). Die
griechischen Philosophen suchten hinter allen Dingen die „Wahrheit“. Sie stellten
Überlegungen über die Entstehung der Erde und die Bedeutung und Zusammensetzung der
vier Grundelemente Feuer, Erde, Wasser und Luft, an. Berühmte Mathematiker waren
Pythagoras oder Thales von Milet. Pythagoras Thales reitet
Die Architektur und Plastik Parthenon
Das berühmteste Gebäude der griechischen Antike war der Tempel Parthenon auf der
Akropolis. Der Tempel war der Göttin Athene geweiht. Die Tempel waren nach einem
bestimmten Schema aufgebaut. Die Flächen wurden harmonisch angeordnet, dafür
verwendeten die griechischen Baumeister die Grundformen Quadrat und Kreis. Die Plastiken,
die hier zu sehen waren, zeigten meistens den nackten männlichen Körper, der aber idealisiert
dargestellt wurde (z.B. ohne Bierbauch). idealisierte
Darstellung
Thema 3: Römische Antike I: Rom in der Zeit der Republik 510 vor Christus bis 27
nach Christus. Anfänge Roms, gesellschaftliche Ordnung, republikanische
Verfassung und deren Änderung in den Ständekämpfen, Eroberung des
westlichen und östlichen Mittelmeerraumes, gesellschaftliche Folgen der
Entwicklung zum Großreich, Untergang der Republik in den Bürgerkriegen
Der hier behandelte Zeitraum umfasst die Jahre 753 v.Chr.-476 n.Chr./1453 n. Chr. Überblick
753 v. Chr. Gründung Roms
753 – 266 v. Chr. Phase der inneren Konsolidierung und Eroberung der gesamten
Apenninenhalbinsel
164 v. Chr. Zerstörung Karthagos (die griechische Antike geht in der
römischen Antike auf)
27 v. Chr. Kaiser Augustus beendet die römische Republik; Beginn der römischen
Kaiserzeit
z
27 v. Chr. – 248 n. Chr. Prinzipat -
117 n. Chr. Größte Ausdehnung des römischen Reich unter Kaiser Trajan
284 n. Chr. Dominat ?
395 n. Chr. Trennung Ost- und Westroms
476 n. Chr. nde des weströmischen Reiches durch die Absetzung von
E
Kaiser Romulus Augustulus
1453 n. Chr. roberung Konstantinopels bzw. Ostrom durch die Osmanen
E
÷
Händler. Sie waren zum Teil vermögend, hatten aber keinerlei politische
Mitbestimmungsrechte;
3. Die Klienten: Freie Bürger, die in einem gegenseitigen Schutz- und Treueverhältnis zu
einem Patrizier standen (vgl. auch das mittelalterliches Lehnswesen). Sie mussten im
Kriegsfall dem Patrizier Heeresfolge leisten und ihn auch politisch unterstützen. Dafür
garantierte der Patron (Grundbesitzer) dem Klienten Existenzsicherung und die
Vertretung bei Gerichten und Ämtern.
Nur die Geburt entschied über die Zugehörigkeit zur jeweiligen Bevölkerungsschicht. Bis zur
Mitte des 5. Jahrhunderts zementierte ein Heiratsverbot die Trennung der Stände.
Entscheidend für die Mitbestimmung in der nun entstehenden Republik war der Kriegsdienst.
Dies war der Grund für die Ständekämpfe. In der Republik gab es zwei Versammlungen:
1. Kuriatskomitien: Diese waren die Versammlungen der alten Adelsgeschlechter;
2. Zenturiatskomitien: Diese war die ursprüngliche Heeresversammlung (Zenturie:
militärische Einheit). Aus den Zenturiatskomitien entwickelte sich die
Volksversammlung (Parlament der Republik).
Ungerechtigkeit Dvaeksuersammung
Zu den Ständekämpfen kam es, als sich die Plebejer gegen die Ungerechtigkeiten in den
Volksversammlungen auflehnten, denn politisch mitbestimmen durfte nur, wer über schweres
? Kriegsgerät verfügte. Dieses konnten sich die Plebejer nicht leisten, es sicherte aber den
Patriziern als Minderheit die Macht. Um sich dagegen aufzulehnen, zog ein Großteil der
Plebejer aus der Stadt Rom aus. Da die Patrizier auf die Plebejer angewiesen waren, erhielten
diese ein Mitspracherecht in den Tributskomitien.?Als die Beschlüsse der Volksversammlung
Gesetzeskraft bekamen, war die politische Gleichberechtigung formal erreicht.
Die Volkstribunen Tiberius und Gaius wollten den sozialen Frieden durch eine Bodenreform
wiederherstellen. Sie verteilten das Ackerland neu und machten damit die Bauern wieder zu
Besitzenden. Gegen diese Reform wendeten sich die superreichen Patrizier, denen das Land
gehörte. Die sog. Gracchen starben deswegen auch durch einen Auftragsmord. In der Folge
kommt es zu einer Reihe von blutigen Bürgerkriegen, die 133 v.Chr. beginnen. neuer
Optimaten gegen Populare Plebejer sprengen Geldadel
=
=
Senatoren war es nach dem 2. Punischen Krieg verboten, wegen ihrer Korruptionsanfälligkeit,
Geldgeschäfte abzuwickeln. Diese Aufgabe übernahmen nun die Plebejer, es entsteht ein
neuner Geldadel. Sie versuchten, sich auch politischen Einfluss zu sichern. Sie nannten sich
die Popularen. Die Optimaten kamen aus den einflussreichen Senatorenfamilien. Mit Parteien
im heutigen Sinne kann man diese Gruppen jedoch nicht vergleichen.
Optimaten Popularen
Alte Senatorenfamilien: wendeten sich gegen Neuer Geldadel: greift die Forderungen des
eine Veränderung der bestehenden Volkes nach Reformen auf. Versuchte, die
Besitzverhältnisse. Volksversammlung auf ihre Seite zu bringen.
Die Heeresreform des Marius Gaius Marius ...
Die Reform der Gracchen war gescheitert. Außerdem blieb das Problem der abnehmenden
Wehrkraft in Rom ungelöst. Das schrumpfende Heer von Wehrpflichtigen konnte die Grenzen
des großen Reiches nicht mehr sichern. Der populäre Politiker Gaius Marius versuchte, durch
eine Heeresreform die Wehrkraft zu erhöhen. Nun wurden auch Soldaten aus der Schicht der
Plebejer rekrutiert. Bis dato war die Teilnahme am Heer an den Besitz geknüpft. Marius löste
mit seiner Heeresreform zwei wichtige Missstände der römischen Republik:
1. Rom erhielt wieder ein schlagkräftiges Heer aus einem Milizheer, wurde eine
Berufsarmee. Die Soldaten wurden vom Staat ausgerüstet, früher mussten sie alles
selber kaufen. Diese hatten eine 20-jährige Dienstzeit. Außer ihrem Sold erhielten sie
Beute an Ackerland aus Feldzügen;
2. Die Plebejer erhielten durch die Heeresreform eine Tätigkeit und eine gesicherte
Altersvorsorge;
3. Die eroberten Gebiete konnten zusätzlich gesichert werden.
Trotz der gelungenen Reform des Marius hatte Rom von nun an große Schwierigkeiten, sein
Riesenreich zu verwalten.
Sullas Schreckensherrschaft
Sullas Schreckensherrschaft
Nach einem Aufstand in der Republik Asia entschied der Senat, dem Konsul Sulla, für die
Volksversammlung einzusetzen, Gaius Marius aber zum Oberbefehlsherrn der Armee zu
machen. Diese Entscheidung führte zu einem jahrelangen Bürgerkrieg, den Sulla gewann.
Seine Herrschaft endete überraschend nach drei Jahren, als er sein Diktatorenamt niederlegte.
Sullas Hauptziel war die Wiederherstellung der Herrschaft des Senats, er konnte aber den
Niedergang der Republik nicht verhindern.
Folgende Gründe führten zum Ende der Republik:
1. Der Bürgerkrieg und seine Folgen
2. Die gescheiterte Agrarreform
3. Die Unmöglichkeit der Verwaltung des Imperium Romanum und seine Schwächung
durch die Korruption, sowie
4. Die Nicht-Einhaltung der römischen Verfassung (Kollegialität, Annuität,
Iterationsverbot)
Crassus/ Pompejis/Gaius Julius Ceaser /
→ Ende der Republik
Das erste Triumvirat
Um diese Missstände zu beheben, schlossen sich die drei mächtigsten Männer Roms
zusammen: Crassus (reicher Römer), Pompejus (erfolgreichste Feldherr) und ein gewisser
Gaius Julius Caesar, der einflussreichste Mann des Senats. Caeser markiert das Ende der
Republik. Der Zerfall des Triumvirats verzog sich, als Crassus im Kampf gegen die Parther
fiel und es in- Rom zu Bandengründungen kam, gegen die Pompejus auch nichts ausrichten
konnten. Caesar befindet sich in dieser Zeit als Prokonsul in Gallien, das er ganz unterwirft.
Im Jahre 49 v.Chr. marschiert er im Triumphzug nach Rom, um das zerfallene Staatswesen zu
retten. Er soll bei dieser Gelegenheit gesagt haben: „Alia iacta est“ („Der Würfel ist gefallen“)
und „Veni, vedi, vici“ („Er kam, sah und siegte“). Caesar reißt die Alleinherrschaft an sich,
nachdem er seinen ehemaligen Mitstreiter Pompejus, nachdem er seinen erfolgreichen
Griechenlandfeldzug besiegt hat. Pompejus flüchtet nach Ägypten, wo er ermordet wird.
In Alexandria verhilft Caesar Lynn zur Thronbesteigung. Caesar besiegt den Rest der Truppen
in Afrika und Spanien. Nun ist er der mächtigste Mann Roms.
Caesar ist: Alleinherrscher, Diktator auf unbegrenzte Zeit, Volkstribun, höchster Priester und
wird zum wiederholten Male zum Konsul gewählt. Er übt seine Alleinherrschaft ohne
Rücksicht auf den Senat aus, ernennt Beamte und Stadthalter, entscheidet über Krieg und
Frieden. Der Senat wird mit Anhänger Caesars besetzt und bestätigt nur noch seine Befehle
und Anweisungen. Diese Extreme Machtfülle stößt auf großen Wiederstand in Teilen des
Senats, der sich seiner Macht beraubt sieht. Deshalb entschlossen sich die Senatoren Brutus
und Cassius, Caesar zu ermorden. von Ceaser
Ermordung
Die Herrschaft des Kaisers Augustus
Als Römische Republik bezeichnet man die Staatsform des römischen Staates in der Zeit
zwischen dem Ende der römischen Königsherrschaft im Jahr 510 v. Chr. und der Errichtung
-
des römischen Kaisertums am 13. Januar 27 v. Chr. durch den Machtverzicht des römischen
- -
Senats. Die von Augustus ausgehende Neuordnung des Staatswesens, die Prinzipat
-
begründete, bildet den Auftakt der kaiserzeitlichen Epoche. Diese Epoche datiert man auf die
Zeit 27 v. Chr. bis zum Verlöschen des weströmischen Kaisertums Romulus Augustulus im
Jahre 476.
Der Großneffe und Haupterbe Caesars gewann die Machtkämpfe, die auf dessen Ermordung
im Jahre 44 v.Chr. folgten, denn Rom versank nach Caesar Tod wieder in Bürgerkriegen.
Augustus war von 30 v.Chr. bis 14 n.Chr. Alleinherrscher römischen Reiches. Er setzte dem
Jahrhundert der Bürgerkriege ein Ende und begründete die julisch-claudische Kaisergynastie.
Unter der Devise der Wiederherstellung der Republik betrieb er in Wirklichkeit deren
dauerhafte Umwandlung in eine Republik in Form des Prinzipats. Das Prinzipat bezeichnet
die Zentrierung der Macht des Kaisers in der frühen und hohen Kaiserzeit von 27-248 n.Chr.
WICHTIG!!!!: Die Republik bestand nur dem Namen nach weiter. Die eigentliche Macht lag
in den Händen von Augustus. Aus Furcht vor erneuten Unruhen und Bürgerkriegen übertrug
der Senat Augustus nach und nach die Befugnisse aller wichtigen verfassungsmäßigen
Ämtern. Das Römische Reich hatte sich von einer Adelsrepublik in eine Monarchie
verwandelt. Mit der Herrschaft des Augustus beginnt die Kaiserzeit des römischen Reich.
Im Jahre 14 n.Chr. stirbt Augustus. Zu seinem Nachfolger hatte er schon Jahre zuvor seinen
Stief- und Adoptivsohn Tiberius bestimmte. Diese Nachfolge wurde ohne Widerstand
angenommen. Damit wurde der Prinzipat zur Erbmonarchie. Auf die Regierungszeit des
Augustus folgte eine 100-jährige Friedenszeit, die Rom bis dahin noch nicht erlebt hatte. Der
innere Frieden führte zu einem Aufschwung von Handel und Gewerbe. Eine rege Bautätig-
keit, die alles Bisherige in den Schatten stellte, begann. 82 Tempel wurden gebaut bzw.
restauriert, Triumphbögen, öffentliche Thermen, Markthallen und das Augustus Forum.
Dichtung und Geschichtsschreibung erlebten eine Blüte. Rom wurde zum Mittelpunkt der
Welt.
Kaiser Trajan
Nun gerät die römische Offensive zum Stehen und die Grenzen sind extrem gefährdet. Statt
ihr Reich weiter auszubauen, sind die Römer von nun an beschäftigt, die Grenzen durch
sogenannte Limes, befestigte Grenzanlagen, zu sichern. Diese konnten aber den Einfall
verschiedener germanischer Stämme nicht verhindern. Zudem kam es zu einer Legitimität
Krise des Kaisertums. Unter Nero kam es zu massiven Christenverfolgungen und zum Aufbau
einer Terrorherrschaft. Viele Befehlshaber der römischen Legionen wehrten sich gegen Neros
Despotismus und bekämpften einander um die Führung im Reich. Nach der julisch-
claudischen folgt die flavische Erbmonarchie. Von nun an wird die Kaiserwürde durch
Adoption bestimmt (Phase der Adoptivkaiser 96-112.) Im dritten Jahrhundert nach Christus
riefen viele Legionen ihren Befehlshaber zum Kaiser aus. Das war die Ära der Soldatenkaiser
(234-284).
Weitere Gründe für die Krise waren:
1. Hoher Kostenaufwand für die Grenzsicherung;
Nero
2. Tributzahlung an Verbündete, um sich den Frieden zu „erkaufen“;
3. Krise in der Landwirtschaft durch Seuchen;
4. Riesige Preissteigerungen durch Münz-Verschlechterung;
Soldatenkaiser
5. Verringerung der Zahl der Sklaven durch Ausbleiben der Kriegsgewinne und
6. Verringerung der Bevölkerung durch Seuchen.
DIOKLETIAN
Die Ausbreitung des Christentums: Von einer verfolgten Minderheit zur Staatsreligion
Die Gestalt eines gewissen Jesus von Nazareth ist historisch belegt, der um das Jahr 30 in
Palästina als Prediger unterwegs war. Die jüdischen Religionsführer, denen er aufgrund seiner
kritischen Haltung und seiner Verstöße gegen ihre religiösen und sozialen Normen
unangenehm wurde, erreichten, dass er durch dir Römer, die Palästina besetzt hatten,
gekreuzigt wurde. Seine Anhänger, v.a. die sog. Apostel, lebten und predigten weiter im
Geiste Jesu und wurden als eine von vielen jüdischen Sekten angesehen. Der Grundstein zur
Entwicklung zu einer Weltreligion wurde durch die Entscheidung der frühen Christen gelegt,
sich nicht auf den Raum Palästinas zu beschränken, sondern auch allen anderen Völkern die
sog. ,,Frohe Botschaft“ des Evangeliums zu verkünden. Die Apostel unternahmen
ausgedehnte Missionsreisen in den griechisch-kleinasiatischen Raum und sogar bis nach
Rom. Das Christentum war den anderen Religionen deswegen überlegen, weil es eine
umfassende Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Daseins lieferte. Vor allem die
Verheißung eines besseren Lebens im Jenseits sprach die Benachteiligten in der römischen
Gesellschaft besonders an.
Christenverfolgungen
Die Christen wurden im römischen Reich sehr bald verfolgt. Dies hatte zwei Gründe: Erstens
glaubten die Christen an nur einen Gott (Monotheismus). Sie lehnten daher die Vergöttlichung
der römischen Kaiser ab, die zum Bestandteil der römischen Staatsreligion geworden war.
Außerdem riefen sie bei großen Teilen der Bevölkerung Misstrauen und Ablehnung hervor
wegen ihrer Abschottung und Andersartigkeit. So kam es immer wieder zu
Massenausschreitungen gegen Christen. Die erste große Christenverfolgung gab es unter
Kaiser Nero in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts. Ein Großbrand hatte Teile von Rom
verwüstet, die Christen wurden zu Sündenböcken gemacht und als Strafe etwa in den
römischen Arenen zur ,,Unterhaltung“ wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen. Aufgrund des
Verfolgungsdrucks begannen die Christen sich zunehmend im Verborgenen zu organisieren
und trafen sich in den Katakomben, den unterirdischen Grabanlagen außerhalb der Städte.
Kaiser Konstantin
Unterstützung der christlichen Kirchen. War Konstantin noch bemüht, die Anhänger der alten
römischen Religionen rücksichtsvoll zu behandeln, so gerieten diese während des 4.
Jahrhunderts immer mehr unter Druck, bis schließlich Kaiser Theodosius 392 alle anderen
religiösen Kulte verbot und das Christentum zur alleinigen Staatsreligion machte.
Thema 5: Umgestaltung der antiken Welt in Spätantike und Mittelalter.
Ursachen und Verlauf der Völkerwanderung, Untergang des weströmischen
Reiches, oströmisches Reich, Byzanz, byzantinische Kultur, Orthodoxie,
Slawenmission, Untergang des oströmischen Reiches, Entstehung des Islams,
Ausbreitung des arabischen Reiches, Mohammed, Übernahme und Vermittlung
der antiken Kultur
Überblick:
375 n. Chr. Hunnensturm: Auslöser der
Völkerwanderung
395 n. Chr. Teilung des Römischen Reiches
in ein West- und Oströmisches Reich
476 n. Chr. Untergang Westroms durch Absetzung
des letzten weström. Kaisers Romulus
Augustulus durch Odoaker
568 n. Chr. Ende der Völkerwanderung durch
Sesshaftwerdung der Langobarden
635 bis 732 Die arabischen Eroberungswellen
Die Völkerwanderung Attila I> ernsthafte Bedrohung . . .
Die vom Hunnensturm ausgelöste Völkerwanderung führte wesentlich zur Auflösung des
Römischen Reiches. Die Hunnen waren eine Gruppe von Pennern aus dem östlichen
Zentralasien, die im Jahre 375 n.Chr. über den Don stürmten. Als Attila Anführer der Hunnen
geworden war, bildeten sie für das Römische Reich eine ernsthafte Bedrohung. Attila forderte
Tributzahlungen und Gebiete vom oströmischen Reich, die jedoch abgeschlagen wurden.
Darauf zog er mit seinen Truppen quer durch Europa bis nach Gallien. Dort wurde er von
einer Streitmacht aus Römern und Germanen im Jahre 453 n.Chr. auf den ,,Katalaunischen
Feldern“ geschlagen. Katalanischen Feldern
Römer und Germanen befanden sich zu dieser Zeit in zwiespältiger Nachbarschaft, denn
einerseits wollten die Germanen an der Pax Romana teilhaben. Sie profitierten durch den
vielfältigen Handel mit den Kulturen des Mittelmeerraumes. Andererseits häuften sich ab
Mitte des 3. Jahrhunderts die kriegerischen Einfälle des Germanen, die sich von den Römern
nicht dominieren lassen wollten
Der Gothensturm
410 n. Chr. stürmen die Gothen, ein ostgermanischer Volksstamm, unter ihrem Anführer
Alarich, Rom, um es einzunehmen und komplett zu plündern. Zum zweiten Mal (nach dem
Keltensturm) in der römischen Geschichte befand sich die Stadt in feindlicher Hand. Der
Gothensturm war der Anfang vom Ende Westroms. Im Jahr 476 n. Chr. wird der letzte
weströmische Kaiser namens Romulus Augustus vom Germanen-Fürst Odoaker abgesetzt.
Odoakers Regierung wurde wiederum von den Ostgothen beendet. Nun entstanden auf dem
Territorium des weströmischen Reiches zahlreiche germanische Reiche, die zum Teil nur
kurzen Bestand hatten.
Romulus Augustulus war nur 97cm groß. Leider zu klein,
um sich gegen den dicken Odoaker zu behaupten.
Am Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. war das römische Weltreich zerbrochen. Die Ostgothen
unter Theoderich beherrschten fast ganz Italien. Das weströmische Reich konnte dem Sturm
der germanischen Völker, vor allem den Ostgoten, nicht länger standhalten. Erst dem
oströmischen Kaiser Justinian gelang es für kurze Zeit, das Imperium Romanum durch die
Eroberung Italiens wiederherzustellen. Kaiser Justinian
Das Byzantinische Reich war die abendländische Bezeichnung für die östliche Hälfte des
Römischen Kaiserreiches und den daraus hervorgegangenen Staat bis zu seiner Eroberung
durch die Osmanen im Jahr 1453. Die Hauptstadt des Reiches war Konstantinopel, welches
von Kaiser Konstantin gegründet worden war. Zur Zeit seiner größten Ausdehnung erstreckte
sich das Reich über Italien, die Balkanhalbinsel, Ägypten, beinahe die ganze nordafrikanische
Küste und Südspanien. Die byzantinischen Kaiser orientierten sich an den Traditionen und
Institutionen des Römischen Reiches. Die wichtige Grundlage der Verfassung des Reiches
war die Autokratie, die unumschränkte Herrschaft des Kaisers.
Der Beginn des Byzantinischen Reiches ist, da der Übergang vom Römischen Reich zum
Byzantinischen Reich fließend war, nicht exakt an einem Datum festzumachen;
Anhaltspunkte sind die Verlegung der Hauptstadt im Ostteil des Römischen Reiches nach
Konstantinopel im Jahr 330 n. Chr., die endgültige Teilung des Römischen Reiches 395 n.
Chr. bzw. der Untergang des Weströmischen Reiches 476 n. Chr. Konstantin der Große schuf
mit der Anerkennung und Förderung des Christentums, das in der Folge alle Lebensbereiche
durchdringen und den Zusammenhalt verfestigen sollte, eine der Grundlagen des
byzantinischen Staatswesens. 380 n. Chr. erhob Theodosius das Christentum der Ostkirchen
zur Staatsreligion, und ein Jahr später wurde Konstantinopel zum führenden Patriarchat im
Osten.
Nach außen hatte sich das Byzantinische Reich in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts mit
Angriffen sowohl der Perser als auch der Hunnen, Germanen, Goten und Awaren auseinander
zu setzen. Nach der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus durch den
Germanen Odoaker 476 n. Chr. (wir sprachen darüber) entsandte der byzantinische Kaiser
Zenon den Goten Theoderich nach Italia; der besiegte Odoaker und verdrängte damit zugleich
die Germanen aus dem Byzantinischen Reich. Der byzantinische Kaiser Justinian I. konnte
für kurze Zeit das Römische Reich in seiner alten Größe wieder herstellen. Zwischen 534
n.Chr. und 565 eroberten Justinians Feldherren Belisar und Narses Nordafrika von den
Wandalen, Italien von den Ostgoten und das südöstliche Hipania von den Westgoten zurück.
Zugleich ließ Justinian die unterworfenen Völker missionieren und entfaltete eine rege
Bautätigkeit, bei der u.a. die Hagia Sophia in Konstantinopel entstand.
Slawenmission
Als Slawenmission wird die Missionierung und die Verbreitung des christlichen Glaubens
(Evangelium) vom 7. bis zum 13. Jahrhundert bei den Slawen bezeichnet. Im Frühmittelalter
war das Ziel der Mission nicht alleine ein kirchlicher Vorgang. Es bestand immer ein enger
Zusammenhang zwischen der Bekehrung und der Festigung von Herrschaft. Die Macht der
Fürsten beruhte wesentlich auf dem Gottesgnadentum. Die Kirche erhielt ihren
Handlungsspielraum durch die Unterstützung der Fürsten. Durch verschiedene
Wanderungsbewegungen der Slawen vom 5. bis zum 7. Jahrhundert wurden bereits erfolgte
Christianisierungen durch heidnische Gebräuche wieder abgelöst. Die Missionen gingen
einher mit dem Auseinanderstreben der Kirche von Rom und der von Konstantinopel,
welches zu dem Morgenländischen Schisma von 1054 führte, also zur Lateinischen Kirche
und zur Orthodoxen Kirchen.
Die Araber begründen ein Weltreich
Mit Hilfe der integrativen Klammer des Islams gelang es Mohammed, die arabischen Stämme
zu einen. In dieser Religion fanden die Araber die Quelle jener Kraft , welche sie in die Lage
versetzte, aus Arabien hervorzubrechen und einen großen Teil des römischen Imperiums neu
zu formen. Die südlichen und östlichen Küsten des Mittelmeeres sind wieder Teile
unterschiedlicher Zivilisation geworden. Mohammed hatte kurz vor seinem Tod angeblich
den Wunsch geäußert, das ihm geoffenbarte Wort Gottes auch zu den Völkern des Nordens zu
tragen. Mit seinem Tode 632 begann für die Araber das Zeitalter der Eroberungen.
Zwei große Eroberungswellen
In zwei großen Eroberungswellen – 635 bis 644 und 700 bis 732 - drangen die arabischen
Heere vor: Nach Norden gegen das Oströmische Reich, nach Osten über das Perserreich bis in
das Industal und in die Berge des heutigen Afghanistans. Im Westen erreichten die Araber
über Nordafrika sogar den Atlantik. Sie eroberten in nur sieben Jahren die Iberische Halbinsel
fast ganz. 732 wurden sie bei Tours und Poitiers von den Franken unter Karl Martell gestoppt.
Und hier sehen Sie die arabischen Eroberungswellen als Grafik.
Damit hatte sich im Mittelmeerraum zum ersten Mal in der Geschichte ein
Mächtegleichgewicht zwischen drei verschiedenen Kulturen eingestellt: den Arabern, den
Byzantinern und den Franken.
Und hier eine Prüfungsfrage, deren Antwort in keinem Ihrer Bücher steht: Was ist eigentlich
der Unterschied zwischen einem König und einem Kaiser?
Antwort: Der König herrscht über ein Land und eine Nation und vertritt dessen staatliche
Macht. Der Kaiser steht in der aristokratischen Rangordnung höher als der König, sein
Herrschaftsgebiet ist übernational. Er vertritt also kein Land, sondern ein Reich. Zudem ist
der Kaiser die oberste Schutzmacht des Christentums.
Thema 7: Gesellschaft im Früh- und Hochmittelalter.
Feudalismus//Lehnswesen, Personenverbandsstaat, Reichskirchensystem,
Grundherrschaft, Ständeordnung, Leibeigenschaft, Lage der Bauern, Adel,
Klöster, Mönche, Bettelorden, Benediktiner, Rittertum
Meine Herrschaften. Es gibt, wurde mein alter Geschichtsprofessor nicht müde zu betonen,
sechs Begriffe, die das gesamte Mittelalter strukturieren. Diese finden Sie im Folgenden
ausführlich erklärt:
1. Feudalismus / Lehnswesen
Das Lehnswesen, auch Feudalismus genannt, bezeichnet das grundlegende gesellschaftliche,
politische und wirtschaftliche Ordnungssystem des Mittelalters. Die mittelalterliche
Gesellschaft war als sogenannter Personenverbandsstaat organisiert. An der Spitze der
Lehnspyramide stand der König bzw. Kaiser, der als oberster Lehnsherr an die Kronvasallen
(diese waren die dicksten Kumpel des Königs) Land verlieh. Dieses Land wurde wiederum an
Untervasallen weiterverliehen. Am untersten Ende der Pyramide standen die Bauern, die das
Land bewirtschafteten. Das Lehnswesen war gekennzeichnet durch das gegenseitige
Abhängigkeitsverhältnis zwischen Vasallen und Lehnsherren. Diese Gegenseitigkeit wurde
durch den Treueeid betont. Der Vasall verpflichtete sich zu lebenslangem Dienst und
Gehorsam, der Lehnsherr garantierte im Gegenzug dem Vasallen Schutz vor feindlichen
Übergriffen.
Die Lehnspyramide
PersonenverbandsStaaten
entstammen dem Adel, ebenso ein Teil der Äbte, Mönche und Nonnen. Die Ritter sind die
weltlichen Adeligen. Im Personenverbandsstaat steht der König an der Spitze, unter ihm folgt
der hohe Adel (etwa einhundert Familien zurzeit Otto des Großen). Dann folgt der niedere
Adel, darauf die Masse der freien und unfreien Bauern. Eng verbunden mit dem
Personenverbandsstaat ist das Reichskirchensystem.
Personenverbandsstaat und Reiskirchensystem
3. Reichskirchensystem
Die Sicherung der Macht im Reichsinneren erreichte Otto I., indem er alle wichtigen
Machtpositionen in Staat und Kirche mit engen Vertrauten bzw. Verwandten besetzte. Neben
weltlichen Adeligen, die als Herzöge und Grafen eingesetzt wurden, bediente Otto sich der
Kirche, um seine Macht zu festigen. Damit wurde die Kirche zu einem Macht – und
Verwaltungsinstrument in den Händen des Königs bzw. Kaisers. Das wichtigste Merkmal des
Reichskirchensystems war, dass der König über die Einsetzung in kirchliche Ämter
bestimmte.
à Ergebnis des Reichskirchensystems war die Konkurrenz der beiden obersten
Schichten Adel und Kirche, die im 11. Jahrhundert im Investiturstreit gipfelte.
- im Investiturstreit
4. Grundherrschaft
Gipfel
Als Grundherrschaft bezeichnet man die Herrschaft über Besitz von Land und den darauf
lebenden Menschen. Die Grundherrschaft ist die wirtschaftliche Basis des gesamten
Mittelalters. Der Grundherr verpachtet sein Land an unfreie Bauern, die ihm Frondienste zu
leisten haben (Fron = abhängige Arbeitsdienste im Mittelalter). Die Bauern müssen Abgaben
in Form von Naturalien entrichten. Die Grundherren sind den Vasallen unterstellt.
Grundherrschaft >Frondienst
5. Ständeordnung
Die Menschen im Mittelalter glaubten an eine göttliche Ordnung der Welt. Die gesamte
Gesellschaft war in drei Stände unterteilt. Es war – so wollte man die Menschen glauben
machen – Jesus höchstpersönlich, der diese Ordnung eingesetzt hatte.
Das zeigt die folgende Abbildung, auf der wir Jesus sehen, wie er auf die Erde jumpt und die
Menschen in ihre Stände einteilt:
der KirchenÄmter
•
König bestimmt die Einsetzung
Hier fehlt ein Text, Aaron!
6. Leibeigenschaft
Die Leibeigenschaft bezeichnet eine im Mittelalter weit verbreitete persönliche Abhängigkeit
von Bauern von ihre Grundherren. Die Erbuntertänigkeit stellt eine besonders strenge
Variante dar. Die leibeigenen Bauern bewirtschafteten Höfe die ihren Grundherren gehörten
und mussten dafür Pacht zahlen. Daneben mussten sie ihm einen Zehnt leisten und waren zu
Frondiensten verpflichtet. Im Gegensatz zu Hörigen bei denen die Abgaben - und
Fronpflichten an das bewirtschaftete Gut gebunden sind sie bei Leibeigenen
personengebunden. Der Umfang der Dienste war aber im Gegensatz zur Sklaverei begrenzt
und genau festgeschrieben. Außerdem durften Leibeigene im Gegensatz zu Sklaven
Privateigentum besitzen.
Nachdem wir uns ausführlich die wichtigsten Begriffe angeschaut haben, die das gesamte
Mittelalter strukturieren, wollen wir uns nun auf unserer Reise durch das Mittelalter der Lage
der Bauern widmen sowie den Adel und das Rittertum genauer ansehen. Dann beschäftigen
wir uns mit der Entstehung der Staatenwelt in Europa im 10. Jahrhundert.
Aus Gründen der Chronologie besprechen wir nun auch zwei Kernstofflistenpunkte, die
ursprünglich den Abschluss des 6. Themas bildeten: Die Entstehung des Heiligen Römischen
Reiches deutscher Nation, und, damit eng verbunden, das Leben und Wirken Ottos I., auch
der Große genannt. Zunächst also zur Lage der Bauern im Mittelalter:
Bauern im Mittelalter
Das Leben der Bauern im Mittelalter war gekennzeichnet durch Armut, harte Arbeit,
Krankheiten, Kampf mit der Natur und dem schlechten Wetter. Im Mittelalter hatte man
einerseits keine künstlichen Dünger und Mittel gegen Unkraut und Fäule, andererseits war
das Klima ein wenig kühler heutzutage. Nasse Sommer ließen oft große Teile der Ernte
verfaulen. Daraus folgten Hungersnöte im Winter, vor allem Kinder und alte Leute starben an
Krankhei- ten und Unterernährung. Dazu mussten die Bauern unzählige Abgaben leisten.
Schließlich wollten Ritter, Bischöfe und Könige auch etwas zu beißen haben. Etlichen
Herrschern war das Wohl der Bauern egal und sie pressten ihnen so viel ab, wie sie konnten.
Schulen für Bauernkinder gab es keine. Früh mussten sie auf dem Hof mithelfen. Weil die
Bauern kaum lesen und rechnen konnten, wurden sie immer wieder hereingelegt. Im Frühling
feierte man ausgelassen, dass die harte Winterzeit vorbei war. Im Sommer und Herbst, wenn
die Ernte gut war, wurde Gott mit einem großen Fest dafür gedankt. Es gab im Mittelalter nur
wenige freie Bauern, die eigenen Grund und Boden besaßen, denn sie mussten Kriegs-dienst
leisten und waren deshalb oft lange weg von ihrem Hof. In dieser Zeit fehlte zu Hause eine
Arbeitskraft und das Land wurde schlecht bebaut. Auch war die Gefahr groß, im Krieg zu
sterben oder verletzt zu werden. Aus diesen Gründen verarmten viele Bauernhöfe und
mussten Schulden machen. Um dem Kriegsdienst zu entgehen, unterstellten sie sich mehr
oder weniger freiwillig einem Ritter, Bischof oder König. Ihr Land ging nun in den Besitz des
Grundherrn über. Der freie Bauer wurde zum Grundhörigen. Der Grundhörige leistete keinen
Kriegsdienst, seinen Schutz garantierte der Grundherr. Entweder leistete dieser selbst Kriegs-
dienst, oder er bezahlte Soldaten. Der Grundhörige musste dafür seinem Herrn Abgaben und
Frondienste leisten. Frondienste sind Arbeiten ohne Bezahlung, wie zum Beispiel Transport-
dienste, Holzschlag, Mithilfe beim Bau einer Burg, Instandstellung von Wegen, Unterhalt der
Felder des Grundherrn, Hilfe bei der Weinernte und so weiter. Dafür stellte der Grundherr
seinem Grundhörigen Werkzeug, Wagen und Tiere zur Verfügung und schützte ihn in
Kriegszeiten. Neben den Grundhörigen gab es noch Leibeigene. Sie „gehörten“ ihrem Herrn
und mussten ihm Dienste leisten. Ihre Freiheit war sehr eingeschränkt, der Herr bestimmte
fast das ganze Leben. Auch die Kinder eines Leibeigenen gehörten wiederum dem Herrn.
Leibeigene konnten die Freiheit erlangen, wenn sie der Grundherr frei ließ, oft gegen eine
Gebühr. Auch gab es die Möglichkeit, sich ein Jahr und einen Tag in einer Stadt durchzu-
schlagen. Wem dies gelang, der wurde freier Bürger dieser Stadt. Wer einen gütigen Herrn
hatte, der führte ein relativ sicheres Leben und hatte genug für ein einfaches Leben. Wer einen
Herrn hatte, dem es nur um den eigenen Reichtum ging, dem ging es dreckig. Schlecht
beschützt blieb ihm selbst kaum genug zum Überleben.
Nachdem wir uns die Lage der Bauern angesehen haben, wollen wir uns nun dem Adel
zuwenden.
Der Investiturstreit
Die Streitigkeiten zwischen den beiden oberen Ständen gipfelten im Investiturstreit, also der
Frage, wer die kirchlichen Würdenträger einsetzen dürfe. Investitur nennt man die Einsetzung
eines Bischofs in sein Amt. Zur Investitur gehörte die Einkleidung des neuen Bischofs mit
Ring und Stab, den Zeichen seiner Würde. Das Recht zur Investitur nahmen sich die
deutschen Kaiser seit vielen Jahren heraus. Bischöfe und Äbte waren die zuverlässigsten
Lehnsmänner der Könige. Papst Gregor VII. wehrte sich nun aber dagegen, dass Heinrich IV.
das Recht zur Investitur wahrnahm. Er belegte die eingesetzten Kirchenfürsten mit dem Bann,
d.h., sie wurden aus der Kirche ausgeschlossen. Als Heinrich sich auf dem Reichstag in
Worms 1076 auf die Seite der gebannten Bischöfe schlug, wurde er selber mit dem Bann
belegt. So begann der Kampf zwischen Heinrich IV. und dem Papst Gregor VII.: der
berühmte Investiturstreit. Die Fürsten verlangten von Heinrich, sich innerhalb eines Jahres
von dem Bann zu lösen, sonst würde ein neuer König gewählt werden. Heinrich musste
nachgeben. Da der Papst gerade auf dem Weg nach Deutschland war und nun Angst vor
Heinrichs Heer bekam, zog er sich auf die Burg Canossa in Norditalien zurück. Im Januar
1076 zog Heinrich im Büßergewand vor die Burg, alleine, ohne ein Heer - und robbte auf den
Brustwarzen ein paar Mal um die Burg. Dieses Ereignis wurde bekannt als Gang nach
Canossa. Damit unterwarf sich Heinrich dem Papst, der den Bann löste. Heinrichs Position
blieb dennoch schwierig. Seine Gegner ließen Gegenkaiser einsetzen. Gregor bannte den
König schließlich erneut. Heinrich setzte daraufhin einen ihm treuen Gegenpapst ein.
Nachdem Gregor 1085 verstorben war, ruhte zunächst der Streit um die Investitur.
Hausaufgabe für Aaron: Was sieht man auf diesem Bild?
Hexenverfolgung
Inquisition
Ketzer
Pest
Die Kreuzzüge
Kurzinfo: Die Kreuzzüge waren bewaffnete Pilgerfahrten zur „Befreiung“ und
Sicherung der heiligen Stätte der Christenheit in Palästina. Der erste Kreuzzug wurde
durch Papst Urban II. im Jahre 1095 ausgelöst, der den „christlichen Brüdern im
Osten“ zur Hilfe eilen wollte, die von dem islamischen „Ungläubigen“ bedrängt
wurden. Vier Jahre später eroberten die Kreuzritter Jerusalem. Der Kontakt mit der
byzantinischen und arabischen Welt führte aber auch zu einer kulturellen
Weiterentwicklung des Abendlandes.
Bis zu den Kreuzzügen fand die Christianisierung auf dem Weg der Missionierung statt.
Doch im späten 11. Jahrhundert kam es in Westeuropa zu einem Machtkampf zwischen
Kirche und Staat. Der Papst war nicht mehr bereit, sich vom deutschen Kaiser bevormunden
zu lassen. Seit März 1088 war der gebürtige Franzose Urban II. Papst. Er beabsichtigte, die
römisch-katholische Kirche zu reformieren, um sie stärker zu machen. Dadurch wollte er vor
allem seinen Anspruch, einziger Stellvertreter Gottes auf Erden zu sein, festigen.
Auch die militärischen Erfolge der westlichen Christenheit gegen den Islam - vor allem in
Spanien und Süditalien - bestärkten Papst Urban II. in seinem Wunsch, die Seldschuken
wieder von den heiligen Stätten Palästinas zu vertreiben.
Aufruf mit Folgen
Am 18. November 1095 eröffnete Urban II. in Clermont eine Versammlung von Bischöfen,
die sich vor allem mit kirchlichen Reformen beschäftigen sollte. Neben 182 Geistlichen aus
Italien, Spanien und Frankreich war unter anderem eine byzantinische Gesandtschaft
angereist. Am Ende des Konzils hielt der Papst eine öffentliche Rede, in der betonte, dass es
notwendig sei, die heiligen Stätten zu befreien. Diese Rede wurde Chronisten zufolge von der
Menge begeistert aufgenommen. Sie ist eine der folgenreichsten Reden der Weltgeschichte
und wurde uns in der letzten Stunde von Alina schon vorgetragen:
,,Von Jerusalem und Konstantinopel kommt schlimme Nachricht zu uns. Die Seldschuken, ein
fremdländisches und gottloses Volk, sind in das Land der Christen eingedrungen und haben es mit dem
Schwert, durch Plünderungen und Brandstiftungen verwüstet. Besonders das Schicksal des heiligen
Grabes muss euch zu Herzen gehen. Es ist in der Gewalt jenes sündhaften Volkes ebenso wie die
heiligen Stätten, die von jenen Unreinen geschändet und besudelt werden. Unerschrockene Ritter,
Nachkommen unbesiegter Vorfahren, gedenkt der Tapferkeit eurer Väter. Besitz hält euch nicht, denn
das Land, das ihr bewohnt, ist überall von Meer und Bergen umgeben und zu eng für eure große Zahl.
Es hat keinen Überfluss an Reichtümern und nährt kaum jene, die es bearbeiten. Aus diesem Grunde
streitet ihr euch, führt Kriege gegeneinander und bringt euch gegenseitig um. Hört auf, euch zu hassen
und zu bekriegen. Geht hin zum heiligen Grabe, nehmt das Land den verruchten Heiden ab und macht
es zu eurem eigenen, jenes Land, von dem die Schrift sagt, dass Milch und Honig dort fließt.
Beschreitet den Weg, der zur Vergebung eurer Sünden führt, des unvergänglichen himmlischen Ruhmes
seid ihr gewiss. Wir warnen aber davor, dass Greise, Schwache und des Waffengebrauchs Unkundige
die Reise antreten.“
,,Deus lo vult“ - Gott will es - sollen die Zuhörer bereits an diesem Tag das spätere Motto der
Kreuzzüge gerufen haben. Noch in Clermont nahm Adhemar, Bischof von Le Puy, als erster
das Kreuz. Viele folgten ihm. Sie schnitten Tücher in Streifen und hefteten sie sich in Gestalt
eines Kreuzes an die Schulter. Urban II. ernannte Adhemar zu seinem Stellvertreter und
machte ihn zum Führer des Kreuzzuges, da an seiner Spitze ein Geistlicher stehen sollte.
Der Volkskreuzzug
Im Frühjahr 1096 brach eine unorganisierte Volksmasse in Richtung Palästina auf. Dieses
Kreuzfahrerheer bestand in erster Linie aus Bauern und ihren Familien, weshalb es als
Volkskreuzzug überliefert ist. Allerdings waren auch niedriger Adel und einzelne Ritter unter
den Kreuzfahrern. Geführt wurde der Zug von Predigern wie Peter von Amiens. Seine ersten
Opfer fand dieser Kreuzzug bereits im Rheinland und in Ostfrankreich, wo es zu
Massenmorden an der jüdischen Bevölkerung kam. Im Oktober 1096 traf das undisziplinierte
Kreuzheer bei Nicäa auf Truppen der Seldschuken, die den Großteil des militärisch
ungeschulten Haufens vernichteten. Die Überlebenden, darunter auch Peter von Amiens,
kehrten nach Byzanz (Konstantinopel) zurück, um dort auf die nachfolgenden Kreuzfahrer zu
warten.
Die Kreuzritter
Die Fürsten stellten gut bewaffnete Ritterheere auf, die sich in Byzanz sammelten. Es waren
vor allem Franzosen, französische und süditalienische Normannen, Flamen und Lothringer.
Der deutsche König Heinrich IV. und der französische König Philipp I. nahmen nicht an dem
ersten Kreuzzug teil, da beide zu dieser Zeit mit dem Kirchenbann belegt waren.
Nach neueren Schätzungen geht man von einer Größe des Heeres von rund 50.000 bis 60.000
Menschen aus, darunter rund 7000 Ritter und adlige Herren sowie ein 22.000 Mann starkes
Fußvolk. Die Anzahl der Pferde wird auf 50.000 geschätzt. 1098 wurde nach monatelanger
Belagerung Antiochia eingenommen. Ein türkisches Heer belagerte daraufhin die Stadt, die
Kreuzritter konnten die Belagerung jedoch durchbrechen und sich den Weg nach Jerusalem
freikämpfen. Nach vierwöchiger Belagerung wurde die heilige Stadt am 13. Juli 1099
eingenommen. Die Kreuzritter richteten dabei ein entsetzliches Blutbad an. Nach der
Eroberung wurde das Königreich Jerusalem gegründet.
Weitere Kreuzzüge folgten zur völligen „Befreiung“ Jerusalems. In Folge der Einnahme
Jerusalems durch Sultan Saladin leitete Kaiser Friedrich „Barbarossa“ seine Vorstellung einer
universalen Verantwortung des Kaisers als Schutzherr der westlichen Christenheit ab. In den
weiteren Kreuzzügen wurde das christliche Konstantinopel erobert. Als 1291 die letzte
christliche Festung in Palästina fiel, war das Zeitalter der Kreuzzüge vorbei.
Im 12. und 13. Jahrhundert kam es in vielen Gebieten Europas zur Gründung von Städten.
Analphabeten Kirche Mitte Orientierung mit allen Sinnen
Die ersten politisch und wirtschaftlich wichtigen Städte entstanden in Oberitalien und
Flandern. Als mit den Kreuzzügen der Handel zunahm, blühten die alten römischen Städte
wieder
auf und es kamen neue hinzu. Städte wurden zu Handels- und Wirtschaftszentren und man
gründete sie deshalb an Flussübergängen und Straßenkreuzungen, in der Nähe von
Flussmündungen, bei Bischofssitzen, Burgen und Klöstern. Oft entwickelten sich feste,
ummauerte Zufluchtsorte, die im 10. Jahrhundert entstanden sind, zu Städten, aber auch in
den neukolonisierten Gebieten im Osten wurde die Siedlungsbildung gefördert. Da die Stadt
das Zentrum der Wirtschaft, der Verwaltung und der kirchlichen Organisation war, wurde sie
nicht nur mit Gesetzen, sondern auch mit einem Graben und einer Mauer ausgestattet. Die
Mauer diente zum Schutz vor möglichen Feinden. Am Abend oder bei Gefahr wurden die
Stadttore geschlossen und wer nicht rechtzeitig kam, musste vor der Stadt übernachten. Zum
Passieren der Mauer musste man Zoll zahlen.
Bürger als eigener Stand
"
weit (Bürgermeister, Stadtrat und andere) zu wählen. Der Rat oder ein bestimmtes Stadtgericht
Bürgerrecht beurteilte Streitigkeiten unter den Bürgern. Dieses Recht galt bis ins 19. Jahrhundert und
umfasste Gewohnheits-, Kaufmanns- und Marktrecht. Das Marktrecht wurde vom Stadtherrn
verliehen, der den Bürgern weitgehende Selbstverwaltung zugestand. Die ältesten Stadtrechte
in Österreich wurden an Wien (1198) und an Enns (1212) verliehen. Die Stadt verdiente an
den Gerichtsgebühren und an den Zöllen, die an den Stadttoren erhoben wurden.
Genaue Kontrollen und exakte Vorschriften in Sachen Qualität, Preis und Größe waren
gängig. Man hatte amtlich genormte Längenmaße an Häuserwänden rund um den Marktplatz,
in Wien zum Beispiel sieht man noch heute diese Maße an der Mauer des Stephansdomes.
Wichtige Daten, welche das Ende des Mittelalters und den Beginn der Neuzeit markieren:
• 1450 Gutenberg erfindet den Buchdruck;
• 1453 Die Osmanen erobern Konstantinopel;
• 1492 Kolumbus ,entdeckt’ Amerika;
• 1498 Vasco da Gama erreicht Indien auf den Seeweg;
• 1514 Kopernikus entdeckt, dass die Erde rund ist;
• 1517 Luther veröffentlicht seine 95 Thesen.
Da die Begriffe Neuzeit, Renaissance, Humanismus (und Reformation, siehe Thema 12) von
vielen Schülern entweder nicht gekannt oder aber nicht auseinander gehalten werden können,
erfolgt zunächst eine Erklärung derselben.
Neuzeit Die Neuzeit ist nach Frühzeit, Altertum und Mittelalter die vierte der
historischen Großepochen Europas und reicht bis in die Gegenwart. In der
Geschichtswissenschaft wird als Beginn der Neuzeit die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert
angesetzt, die mit einer gewissen zeitlichen Bandbreite und vor allem aus europäischer Sicht
in mehrerer Hinsicht als Einschnitt wahrgenommen wird. Als epochale Zäsuren angeführt
werden zum Beispiel die osmanische Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453, die
Entdeckung Amerikas 1492 und die 1517 von Martin Luther auf den Weg gebrachte
Reformation. Unter geisteswissenschaftlichen Gesichtspunkten als Wendemarken anzusehen
sind Renaissance, Humanismus und die Entwicklung des Buchdrucks in Europa. Im Sinne
einer Vereinheitlichung der unterschiedlichen Betrachtungsebenen ist das markant runde Jahr
1500 von der Geschichtswissenschaft heute zur Datierung des Neuzeitbeginns gängig
geworden. Als an das Zeitalter der Entdeckungen anschließende Epochen innerhalb der
neuzeitlichen Geschichte sind in Europa das Zeitalter der Glaubenskriege, die Ära des
Dreißigjährigen Krieges und das Zeitalter der Aufklärung zu nennen, auf globaler Ebene die
Ära der industriellen Revolution, das „lange“ 19. und das „kurze“ 20. Jahrhundert, mit dem
die zeitgeschichtliche Ebene erreicht wird.
Bis zu Johannes Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks waren Bücher teuer, da sie von Hand
hergestellt wurden. Erst Gutenbergs Idee, bewegliche metallene Lettern (Buchstaben) zu
verwenden, die man beliebig oft auswechseln und zu neuen Texten zusammensetzten konnte,
revolutionierte den Buchdruck. Nun schossen in ganz Europa Druckereien aus dem Boden
und eröffneten neue Bildungsmöglichkeiten.
Die Entwicklung der Waffentechnik: auch wenn das Schießpulver vor langer Zeit in China
erfunden wurde, wurde es in Europa durch die Erfindung von Pistolen und Gewähren ständig
weiter entwickelt. Außerdem wurden verschiedene kriegstaugliche Geräte erfunden.
Die Erfindung der Seefahrt: Viele Fortschritte für Europäer durch Seefahrt. Im Schiffbau
wurde mit der dreimastigen Karavelle erstmals ein hochseetaugliches Boot gebaut, das mit
Kanonen bestückt werden konnte.
Die neue Gestalt der Erde
Über Jahrhunderte wurde von der Kirche propagiert, die Erde sei eine sich im Zentrum des
Universums befindende Scheibe. Erst Kopernikus und Galilei konnten nachweisen, dass die
Erde rund ist und sich um die Sonne dreht. Darüber hinaus bewiesen sie, dass die Erde nur
einer von Millionen Planeten ist. Das geozentrische Weltbild wurde durch das heliozentrische
Weltbild abgelöst.
Für die Kirche war das eine fatale Entwicklung, denn sie untergrub die A utorität der Kirhe,
die über Jahrhunderte behauptet hatte, die Erde sei der Mittelpunkt des Universums und die
auf ihr lebenden Menschen ein Abbild Gottes. Die Einsicht, dass die Erde nur einer von
Millionen Planeten ist, hatte die Einmaligkeit Gottes und der Menschen infrage gestellt. Mit
dieser Problematik werden wir uns noch ausführlich auseinandersetzen, wenn wir in der
Matura II ,Das Leben des Galileo Galilei‘ von Bertold Brecht lesen werden.
Fenstersturz
Prager
Protestantischen
Stände die
Katholiken . ..
Für den Kaiser wäre der Verlust Böhmens dramatisch. Seit langem werden die Kaiser von den
sieben Kurfürsten gewählt. Dieses Kolleg ist seit der Reformation aber konfessionell
gespalten. Brandenburg, Sachsen und die Rheinpfalz gehören zur protestantischen Partei. Auf
katholischer Seite stehen drei geistliche Fürsten, die Erzbischöfe von Köln, Trier und Mainz.
Den Ausschlag bei einer Kaiserwahl gibt die Stimme Böhmens, das bisher zur katholischen
Partei gehört. Würde Böhmen nun protestantisch, wäre die nächste Kaiserwahl verloren. So
bleibt dem Kaiser gar nichts anderes übrig, als den Aufstand in Böhmen niederzuschlagen.
Ferdinand II. braucht jedoch Unterstützung, da er finanziell nicht in der Lage ist, diesen Krieg
zu führen. Die Spanier und der Bayernherzog Maximilian helfen dem Kaiser. In der Schlacht
am Weißen Berg 1620 erobern sie Böhmen zurück.
Die Europäisierung des Krieges
Die Abhängigkeit des Kaisers von anderen Machthabern führt schließlich dazu, dass sich der
Krieg auf Europa ausweitet. Natürlich stellen die siegreichen Helfer Forderungen. Herzog
Maximilian von Bayern ist ein radikaler Katholik, ökonomisch geschickt und ein
machtpolitisch denkender Mensch. Er fordert vom Kaiser die pfälzische Kurwürde, denn
damit bleibt die katholische Mehrheit bei den sieben Kurfürsten gewahrt. Das wiederum
bedeutet eine unermessliche Bedrohung für die Protestanten, die eine derartige
Machtverschiebung im Reich niemals hinnehmen können. Der spanische König Philipp IV.
verlangt für seine Dienste einen Teil der Pfalz, um sich seinen Nachschubweg in die
Niederlande zu sichern. Frankreich kann aber keinesfalls akzeptieren, dass sich die Spanier an
ihrer Ostgrenze festsetzen. Die Lage in Europa verschärft sich, das katholische Lager ist nach
der Schlacht am Weißen Berg deutlich gestärkt und die Protestanten wenden sich in ihrer Not
an König Christian IV. von Dänemark. Er ist mit seinen immensen Geldmitteln in der Lage,
einen Krieg gegen das katholische Lager zu führen. 1629 muss er sich aber geschlagen aus
dem Krieg zurückziehen. Das ist die Gelegenheit für Gustav Adolf von Schweden 1630 in das
Geschehen einzugreifen. Auch die Schweden wollten ein starkes katholisches Lager
verhindern, sie hätten aber niemals an der Seite Dänemarks gekämpft. Frankreich, eigentlich
katholisch, schlägt sich aus staatspolitischen Gründen auf die Seite der Protestanten. Der
französische König hält sich lange aktiv aus dem Geschehen heraus, unterstützt aber
finanziell die Protestanten. Frankreich greift dann 1635 auch aktiv in den Krieg ein.
Die Ausbeutung der Bevölkerung
Dieser Krieg kostet alle beteiligten Nationen viel Geld. Da Kaiser Ferdinand II. an notorischer
Geldnot leidet, muss er eine passende Form der Finanzierung finden. Und da kommt ihm
Albrecht von Wallenstein sehr gelegen. Als Christian IV. von Dänemark in den Krieg eintritt,
nimmt der Kaiser Wallensteins Angebot an, auf eigene Kosten eine Armee aufzustellen.
Wallenstein hat seine eigene Art der Finanzierung. Er führt das sogenannte System der
Kontributionen ein. Wallenstein bittet alle Bewohner der Gebiete, durch die seine Armee
kommt, zur Kasse. Egal ob katholisch, evangelisch, kaiserfreundlich oder -feindlich: Die
Bevölkerung muss zahlen und zwar mit Bargeld. Berühmt ist Wallensteins Ausspruch ,,Der
Krieg muss den Krieg nähren.“ Das Volk ist derartige Belastungen nicht gewohnt. Bis zu
diesem Zeitpunkt war es üblich, dass die Kriegsherren die Lasten des Krieges trugen. Die
Bevölkerung musste Naturalien liefern, was zumeist schon eine große Belastung bedeutete.
Anfänglich funktioniert das neue System. Je länger der Krieg aber dauert, desto brutaler wird
die Ausbeutung, zumal die anderen Kriegsparteien dieses System kopieren. Die Bevölkerung
wird ausgepresst wie eine Zitrone; und wenn in einem Gebiet nichts mehr zu holen ist, muss
die Armee weiterziehen. Deshalb sind die Soldaten auch ständig unterwegs. Riesige
Karawanen ziehen zum Schrecken der Bevölkerung durch die Lande.
Die Schäden des Krieges
Die Folge dieser brutalen Finanzierungsmethode ist unendliches Leid. Die Bevölkerungszahl
der Deutschen geht um ein Drittel zurück und erst im 18. Jahrhundert erreicht Deutschland
wieder den Bevölkerungsstand von 1618. Deutschland verödet, in manchen Regionen ist die
bäuerliche Bevölkerung praktisch ausgestorben. Allerdings sind nicht alle Regionen gleich
betroffen. Besonders trifft es die Regionen, durch die die Armeen ziehen, wie zum Beispiel
Norddeutschland, Mitteldeutschland, das Gebiet des heutigen Hessen und Bayern.
Auf dem umseitigen Bild sehen wir Bauerndie entsetzt vor marodierenden
Söldnern fliehen. Das Dorf ist in Flammen aufgegangen, jetzt geht es um das
nackte Leben. Überrannt und niedergemacht wird, was den Soldaten in den
Weg kommt.
1618-1648
Der Westfälische Friede
1643 endlich kommen Gesandte aus den kriegsführenden Ländern in Münster und Osnabrück
zusammen, um einen Frieden auszuhandeln. Es sollte aber fünf lange Jahre dauern, bis der
Frieden zwischen den vielen verschiedenen Kriegsparteien endlich ausgehandelt ist. Niemand
glaubt wirklich an einen Erfolg. Die Bedingungen sind denkbar ungünstig: Gesandte
unterschiedlichster Nationalitäten sitzen zusammen, es muss eine gemeinsame Sprache
gefunden werden und das geht über die Mediatoren, die alles übersetzen und dann
weitergeben. Der Krieg geht zwischenzeitlich auch weiter. Das bedeutet: Was heute
verhandelt wird, kann morgen schon Makulatur sein, weil sich die Kriegslage komplett
geändert hat.
Der Westfälische Friede bringt das Ende des furchtbaren Dreißigjährigen Krieges und schafft
eine Ordnung, in der die Konfessionen in Deutschland wieder zusammenleben können. In
Europa wird eine Friedensordnung auf der Grundlage gleichberechtigter Staaten geschaffen.
Die Niederlande und die Schweiz bekommen ihre Unabhängigkeit. Die Position des
Habsburger Kaisers wird hingegen geschwächt, er bleibt aber Kaiser. Die Macht der Stände
wird gestärkt. (Wer erklärt uns das morgen? – in 60 Sekunden!) Spanien verliert seine
Machtposition; die Gewinner dieses Krieges sind Frankreich und Schweden. Schweden
bekommt Teile des Reiches im Norden und Frankreich Bistümer in Lothringen. Für
Frankreich ist der Frieden die Basis für seinen späteren Aufstieg.
Doch bevor wir uns mit Frankreich unter dem Roi Soleil beschäftigen, erklärt uns Superhirn
und Megageograph Felix, was wir der nachstehenden Karte entnehmen können.
Der Absolutismus ist also eine monarchische Herrschaftsform, die im 17. Jahrhundert in
Frankreich entwickelt wurde, von etwa 1650 bis 1800 Bestand hatte und die folgende
Merkmale aufweist:
- Der König ist der „absolute“ (absolutus, lat. uneingeschränkt) Alleinherrscher. Er
beschneidet die Rechte des Adels und macht ihn von sich abhängig, indem er ihn an
den Hof zieht und zur Mitfinanzierung des kostspieligen höfischen Leben zwingt;
daher nennt man die Herrschaftsform auch ,höfischer’ Absolutismus;
- Der König schaltet die Mitregierung der Stände aus;
- Der Monarch zentralisiert die Verwaltung, das Herr, die Justiz, die Kirche und die
Wirtschaft;
- Die Wirtschaftsform ist der Merkantilismus (siehe ausführlich unten);
- Der Monarch rechtfertigt seine Herrschaft durch das Gottesgnadentum (Monarch
behauptet, die Macht direkt von Gott zu haben);
- Eine starke Militarisierung sichert den Schutz des Staates und die Ausdehnung der
Macht Frankreichs.
Historische Einordnung:
I
/
Wie kam es zur Ausbildung des Absolutismus? Die Ursachen des Absolutismus liegen im
Dreißigjährigen Krieg und den französischen Hugenotten-Kriegen, durch die Frankreich
innerlich zerrüttet worden war. Die königliche Zentralmacht hatte an Einfluss verloren. Der
I
/
Der Merkantilismus
Damit die absolutistischen Herrscher ihre hohen Ausgaben für ihr prunkvolles Leben, den
Hofstaat und das teure Heer bezahlen zu konnten, mussten die Einnahmen des Staates steigen
und wieder steigen.
Jean Baptiste Colbert
In Frankreich entwickelte der Finanzminister mit dem Namen Jean Baptiste Colbert (1618-
1683) ein System, bei dem der Staat in die wirtschaftlichen Prozesse eingriff oder sie genau
plante. Das nannte man Merkantilismus. Manchmal spricht man auch von Colbertismus.
Diese Wirtschaftsform gab es allerdings schon länger, Colbert hat sie demnach nicht
,erfunden‘, sondern nur konsequent umgesetzt. Schon vor Colbert wurde die Wirtschaft
verstärkt staatlich gelenkt, damit weitere Einnahmen in den Staatshaushalt fließen sollten.
Manufakturen
Frankreich sollte mit hochwertigen und im Land angefertigten Luxuswaren möglichst viel
Geld verdienen. Die Waren wurden in Manufakturen hergestellt, in der jeder Handwerker
anteilig an einem Stück arbeitete. Das der Vorläufer von Fließbandarbeit, nur dass eben alles
noch mit der Hand (manus= lateinisch Hand) hergestellt wurde. Von außen durften keine
Waren eingeführt werden, die belegte man mit Zöllen. So kauften die Menschen die
günstigeren, im Land hergestellten Waren und das Geld blieb im Land. Billige Rohstoffe
kamen aus den französischen Kolonien. Also kaufte man billig ein und verkaufte teuer.
John Locke
- Emanzipation des dritten Standes;
- Die Beseitigung der Privilegien (Vorrechte) des Adels und des Klerus;
- Gleiche Rechte für alle Menschen à Menschenrechte;
Menschenrechte
- Meinungsfreiheit;
- Volksbildung. David Hume
Die Philosophen der Aufklärung
Wenngleich die Frage danach, was Aufklärung bedeutet, erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts
diskutiert wurde, reichten ihre Ideen bis in das 17. Jahrhundert zurück. In England schuf die
„Glorreiche Revolution“ von 1688 die Voraussetzungen für ein aufgeklärtes Denken. Zu den
wichtigsten Vertretern der englischen Aufklärung gehörte John Locke (1632–1704). Im
Anschluss an die englische Revolution veröffentlichte Locke eine Reihe von Schriften zu den
zentralen Themenbereichen der Aufklärung: Toleranz, Regierungsform, menschlicher
Verstand und Erziehung. Er sprach sich für unveräußerliche Menschenrechte, die politische
Deisismus
Mitbestimmung aller Bürger und die Idee der Gewaltenteilung (siehe genauer unten) aus. Als
Empirist war er der Überzeugung, dass die Erfahrung Quelle aller Erkenntnisse ist, und wies
daher die rationalistische Behauptung eingeborener Ideen entschieden zurück. Noch radikaler
als Locke fasste der schottische Philosoph David Hume (1711–1776) den Empirismus als
Erfahrungslehre auf. Seiner Ansicht ist der Mensch bei seiner Geburt ein leeres Blatt, das erst
durch die Erfahrung beschrieben wird. Weil aber die Erfahrung aus der Verknüpfung von
Sinneseindrücken im menschlichen Geist entspringt, gibt sie keine Gewähr für eine objektive
Welterkenntnis. Auch in die Religion fanden aufklärerische Ideen Eingang. In England
erteilte der Deismus dem Glauben an Wunder und göttliche Offenbarungen eine Absage.
Denn dieser Theorie zufolge hat Gott die Welt nach der Erschaffung ihren eigenen
Entwicklungsgesetzen überlassen, die sich kausal, durch Ursache und Wirkung, erkennen
lassen. Dieser Ansicht hingen auch die französischen Enzyklopädisten D’Alambert und Denis
Diderot an. Ihre Enzyklopädie, die von 1751 bis 1772 in 35 Bänden erschien, sollte das
gesamte Wissen der Zeit auf verständliche Weise aufbereiten und der Öffentlichkeit
zugänglich machen.
( Contra social )
Zu den wichtigsten Vertretern der Aufklärung in Frankreich zählt Jean-Jacques Rousseau
(1712–78). Dem französischen Absolutismus, der seinen Herrschaftsanspruch aus der
göttlichen Ordnung herleitet, hält er das Vertragsmodell entgegen. Die politische Herrschaft
gründet für Rousseau auf einem Gesellschaftsvertrag (Contrat social). Erfüllt die Regierung
ihre Aufgaben nicht, können die Regierten ihr Treue und Gehorsam aufkündigen. In seinem
Erziehungsroman ,Émile’ setzt sich Rousseau für eine von gesellschaftlichen Zwängen und
Rangunterschieden befreite Erziehung ein. Der berühmte erste Satz lautet: „Der Mensch ist
frei geboren und überall liegt er in Ketten.“ Mit Rousseau forderten die Aufklärer, der
Mensch möge sich seines Verstandes bedienen, er sei ein von Natur aus ein zur Freiheit
bestimmtes Wesen. Daraus folgt, soziale Ungleichheit und vor allem die Einteilung der
Menschheit in privilegierte und unterprivilegierte Stände oder Schichten müssen bekämpft
werden. Der französische Baron und Schriftsteller Charles de Montesquieu (1689-1755)
erlangte durch seine Schrift ,Der Geist der Gesetze’ (1748) große Bedeutung. Diese Schrift
macht gegen die absolutistische Herrschaft das Prinzip der Gewaltenteilung geltend.
Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung sollen nicht mehr in einer Hand liegen,
sondern unabhängig voneinander sein, um die Bürger vor staatlicher Willkür zu schützen.
Viele Aufklärer suchten ein Kompromiss zu schließen mit den absolutistischen Fürsten, von
denen sie beruflich und finanziell abhängig waren. Die Aufklärer zielten nicht auf eine
Revolution sondern eine Reform der gesellschaftlichen und politischen Zustände. Daraus
entwickelte sich die Idee des aufgeklärten Absolutismus.
Aufgeklärter Absolutismus
Unter aufgeklärtem Absolutismus wird eine im 18. Jahrhundert außerhalb des französischen
Herrschaftsgebiets entstandene Form einer Fürstenherrschaft (Absolutismus) verstanden.
Impulse der Aufklärung wurden europaweit von Herrschern aufgenommen, im russischen
Kaiserreich ebenso wie in deutschen Territorien insbesondere in den Großmächten Preußen
und der österreichischen Habsburgermonarchie. Zumindest teilweise versuchte der hohe Adel
aufklärerische Reformen umzusetzen. Der aufgeklärte absolutistische Monarch versteht sich
nicht mehr als Beherrscher sondern als ersten Diener des Volkes. Er garantiert seinen
Untertanen für deren Loyalität, dass er keine Willkür gegen sie ausführe. Wichtigste Vertreter
des aufgeklärten Absolutismus sind Friedrich II. in Preußen und Maria Theresia in Österreich.
Die Legislative:
Die Legislative in den USA besteht aus zwei Kammern. Im Senat sitzen jeweils zwei
Senatoren der Einzelstaaten. Die Senatoren werden von der Bevölkerung für 6 Jahre gewählt.
Den Vorsitz führt der Vizepräsident der USA. Das Repräsentantenhaus hat 435 Abgeordnete,
die alle 2 Jahre gewählt werden. Zwei Senatoren der Einzelstaaten
Die Exekutive:
In den USA (ausführende Gewalt) bildet der Präsident die Exekutive, der alle 4 Jahre indirekt
durch Wahlmänner gewählt wird. Der Präsident ist:
- Staatsoberhaupt
- Leiter der Außenpolitik
- Befehlshaber der Streitkräfte
- Bestimmer der Bundesbeamten
- Besitzer des Veto-Rechts (Einspruchsrecht gegen Gesetzes Initiativen aus beiden
Kammern).
Der amerikanische Präsident kann nur durch ein Impeachment (Amtsenthebungsverfahren)
seines Amtes enthoben werden. Impeachment bedeutet.....
Die Judikative:
Die richterliche Gewalt liegt beim obersten Gerichtshof, der aus neun Bundesrichtern besteht
und dessen Aufgabe es ist, Gesetze und Verwaltungsakte auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen.
Thema 16: Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons.
Vorgeschichte, Ursachen, Verlauf und Ergebnis der Französischen Revolution,
die drei Phasen der Französischen Revolution, Machtübernahme Napoleons in
Frankreich, Napoleons Herrschaft über Europa und sein Fall, wesentliche
Vereinbarungen des Wiener Kongresses, Restauration
Beschreiben und interpretieren Sie die Karikatur aus dem Jahre 1789!
Finanzkrise
Im 18. Jahrhundert war Frankreich wieder stärkste Militärmacht in Europa und zeigte dies
durch die erfolgreiche Unterstützung im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Sowohl die
militärische Aufrüstung als auch das aufwändige Hofleben belasteten die Staatsfinanzen stark,
worauf Ludwig XIV. reformwillige Finanzminister einstellte. Diese scheiterten aber alle am
Widerstand des Adels. Dazu kam auch, dass vielen Franzosen mit dem amerikanischen
Unabhängigkeitskrieg sympathisierten und Ähnliches in Frankreich erreichen wollten.
Abbildung Zeichen !
Menschenrechte in Frankreich
Die Nationalversammlung beschloss die Privilegien der beiden oberen Stände, ständische
Unterschiede und Feudallasten aufzuheben und erklärte alle Männer Frankreichs für
gleichberechtigt. Bald darauf wurde eine Erklärung der Menschenrechte im Auftrag
Lafayettes verabschiedet. Dies ging als die sog. Augustbeschlüsse in die Geschichte ein.
Die Augustbeschlüsse im einzelnen waren:
- Abschaffung der Vorrechte des Adels und des Klerus;
- Etablierung der Menschen- und Bürgerrechte;
- das Credo „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ entsteht;
- Abschaffung von Leibeigenschaft und Feudalherrschaft;
- Gleichheit vor dem Gesetz/Gericht und ein kostenloser Zugang zur Justiz wird jedem
Bürger zugesprochen;
- der Kirchenzehnt wird abgeschafft (wirtschaftliche und steuerliche Entlastung der
Bauern).
Zur Wahrung der gemeinsamen Interessen wurde die sog. ,Heilige Allianz’ zwischen
Russland, Österreich und Preußen geschlossen, deren Ziel es war die Religion, den Frieden
und die Gerechtigkeit zu schützen, also dass, was diese Mächte darunter verstanden. Bei den
Verhandlungen auf dem Kongress war es Großbritannien gelungen, das Prinzip des
Gleichgewichtes der Mächte auf dem Kontinent durchzusetzen. Russland, Österreich,
Preußen, Großbritannien und Frankreich bestimmten von nun an bis zum Ersten Weltkrieg die 7
Geschicke Europas. Das Zusammenspiel dieser Mächte nennt man Pentarchie: Herrschaft der
Fünf. Diese Pentarchie bescherte Europa eine lange Friedensperiode. Doch die immer stärker
werdende Konkurrenz, der Wettbewerb um Rohstoffe und Kolonien, der Wettlauf auf den
Weltmeeren und die aggressive deutsche Außenpolitik unter Wilhelm II. sollte 1914 zum
Ersten Weltkrieg führen. aggressive deutsche Außenpolitik ! !
Auf Lutzes Wunsch nun noch einmal: Die Französische Revolution kurz und knapp
• 1789-1791: Beginn der Revolution. Ende des Absolutismus, Kampf um bürgerliche
Rechte, Schaffung einer konstitutionellen Monarchie, Verabschiedung der
Menschenrechte.
• 1792-1794: Ende der Monarchie. Errichtung einer Republik. Es gibt in der Republik
keinen König oder Kaiser. Aufrechterhaltung der Revolution mit Mitteln des Terrors.
Ab 1793: ,,Die Revolution frisst ihre Kinder.“
Deutscher Nationalstaat
Thema 17: Liberale u. nationale Bewegungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Heilige Allianz, Unterdrückung der nationalen und liberalen Bestrebungen in
Österreich und Deutschland, erfolgreiche Revolutionen in Südamerika,
Griechenland, Frankreich, die missglückte Revolution in Deutschland und
Österreich 1848 und deren Ergebnisse Liberalismus
Freiheitlich Freiheit des Individuums
dem Staat
Aus dem Grundgedanken der französischen Revolution und gegenüber der napoleonischen
Diktaturerfahrung entwickelten sich die beiden wichtigsten politischen Strömungen des 19.
Jahrhunderts: Der Liberalismus und der Nationalismus. Es kam nach dem Sieg über Napoleon
zu mehreren Wellen nationaler und liberaler Erhebungen, deren Träger das zu immer mehr
Selbstbewusstein gelangende Bürgertum war. Viele Intellektuelle, die sich im bewaffneten
Kampf gegen Napoleon hervorgetan hatten, waren nach dem erfolgreichen Ende der
Befreiungskriege enttäuscht. Ihnen war Freiheit und Partizipation an den politischen
Entscheidungsprozessen versprochen worden. Die führenden politischen Kräfte des Wiener
Kongresses sahen die Nationalisten und Liberalisten jedoch als eine Gefahr für ihre
neoabsolutistischen Staaten, ihre Vertreter wurden verfolgt, Forderungen nach einem
deutschen Nationalstaat eine scharfe Absage erteilt. Alle Forderungen nach Freiheit,
Demokratie und Menschenrechten wurden durch ein Spitzelsystem unterdrückt.
Der Höhepunkt der staatlichen Unterdrückung waren die Karlsbader Beschlüsse von 1819:
- Verbot aller Studentenverbindungen;
- Universitäten werden unter Polizeiaufsicht gestellt; Karlsbader Beschlüsse
- alle Druckwerke werden zensiert;
- alle Systemgegner werden überwacht bzw. inhaftiert. Karlsbader Beschlüsse
Revolutionen in Lateinamerika
In Lateinamerika hatten Revolutionen mehr Erfolg als in Europa. In den spanischen Kolonien
kämpften die Bürger vor allem gegen korrupte spanische Beamte sowie gegen das Verbot der
spanischen Krone, Tuchherstellung und Weinanbau in Eigenregie zu betreiben.
Auch hier schickten sich die Länder der Heiligen Allianz an, zugunsten Spaniens zu
intervenieren. Sie stießen dabei jedoch auf den Widerstand Englands, das in der Zeit der
Kontinentalsperre (siehe das Napoleon-Kapitel) seinen Überseehandel massiv ausgebaut hatte
und nun an der Existenz unabhängiger Wirtschaftssubjekte (Staaten) interessiert war.
Um keinen Krieg gegen England zu provozieren, verzichtete die Heilige Allianz schließlich
auf eine militärische Intervention: Die Länder Lateinamerikas wurden unabhängig. Spanien
und Portugal hatten als Kolonialmächte in Amerika ausgespielt.
löste in größten Teilen Europas eine Welle liberaler und nationaler Proteste aus. Der
Hauptträger dieser Revolutionen war das Bürgertum, das endlich die Forderungen der
Französischen Revolution nach Teilhabe an der politischen Macht erfühlt sehen wollte.
Auch in Deutschland forderten liberal und national gesinnte Bürger einen Nationalstaat,
Freiheit, Gleichberechtigung, Pressefreiheit und die Ausarbeitung einer Verfassung. Es
herrschte keine Einigkeit darüber, ob man sich mit den absolutistischen Fürsten verständigen
oder für die Abschaffung des Absolutismus und die Errichtung einer Republik eintreten sollte.
Wieder wurden diese nationalen und liberalen Bestrebungen brutal unterdrückt, es kam zu
Verhaftungen und Verfolgungen von Aufständischen.
Französische Februarrevolution
Die Revolutionen von 1848 März Revolution
Erst im Jahre 1848 gab es eine Reihe von Revolutionen, die nun ganz Europa erschütterten.
Die liberale und nationale Opposition hatte in vielen Ländern Europas ständig zugenommen,
wobei die nationale Frage immer mehr in Vordergrund rückte. Wieder ging die Revolution
von Frankreich aus. Im Laufe des Jahres 1848 tauchte in der liberalen Presse immer häufiger
der Begriff ,,Völkerfrühling“ auf, denn in vielen Staaten Europas fanden Revolutionen statt,
die politische und gesellschaftliche Ordnung stärker veränderten als die beiden vorherigen
Revolutionswellen. Vor allem in Italien, im Königreich Böhmen und in Ungarn gab es
Aufstände gegen die Herrschenden.
Liberal Bürgerliche
Die Nationen-Bildung am Beispiel Italiens
unabhängigkeits bestrebung
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auf dem gesamten Gebiet Italiens kaum einen
italienischen Herrscher. In Norditalien (Lombardei und Venetien) herrschten die Habsburger,
Sizilien wurde von den Bourbonen regiert und einzig das Königreich Piemont wurde von
einer einheimischen Dynastie dominiert.
Schon Anfang der 1830er Jahre gab es in Italien Bestrebungen, die Halbinsel politisch zu
einigen. Diese Bemühungen wurden durch die Aufstände in den Nachbarländern weiter
befeuert. Die italienischen Nationalisten, allen voran Guiseppe Mazzini, suchten bei ihren
Einigungsbemühungen vor allem Unterstützung bei England und Frankreich. Die
Einigungskämpfe waren vor allem gegen Österreich gerichtet, das ganz Ober und
Mittelitalien beherrschte. 1859 verlor Österreich im Kampf gegen die italienischen
Nationalisten die Lombardei. Nun schwappte die nationale Bewegung über ganz Italien. 1861
wurde der Norden und der Süden zum Königreich Italien vereinigt. <
Definition: Die Industrielle Revolution ist ein von England in der Mitte des 18.
Jahrhunderts ausgehender wirtschaftlicher Prozess, bei dem durch eine Reihe von technischen
Erfindungen die manuelle Arbeit immer mehr durch Maschinen ersetzt wurde.
Die beiden wichtigsten Erfindungen am Anfang der Industriellen Revolution war einmal die
Spinning Jenny, die den Herstellungsprozess von Baumwollwaren massiv beschleunigt hat
und eine ganze Berufsgruppe, die Weber, arbeitslos machte. Die zweite technische Innovation
war die Entwicklung der Dampfmaschine durch James Watt. Mit der Dampfmaschine konnten
wesentlich leistungsfähige Arbeits- und Kraftmaschinen betrieben werden, z.B. Walzen,
Pumpen, Hämmer. Die Dampfmaschine revolutionierte auch die Schifffahrt und generell den
gesamten Güterverkehr. Die Stahlproduktion löste in kürzester Zeit die meisten anderen
Werkstoffe ab, wie zum Beispiel Holz und Stein.
Die Dampfkraft
Die Dampfkraft war der entscheidende Antrieb der ersten Industriellen Revolution. Die
Nutzung der elektrischen Energie ab der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts sorgte für den
zweiten bedeutenden Wachstumsschub in den Industrienationen.
Obwohl der elektrische Strom schon im 18. Jahrhundert entdeckt worden war, konnte er erst
in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts angewendet werden:
- 1837 erfindet Samuel Morse einen elektromagnetischen Schreibtelegraphen. Das
Ergebnis: Nachrichten können nun über große Distanz transportiert werden;
- 1872 konstruiert Graham Bell das erste Telefon. Verbale Kommunikation ist nun über
große Distanzen möglich. Die politische und wirtschaftliche Elite der Großstädte
konnte ihre Kommunikation in einem bis dahin unvorstellbaren Maß beschleunigen;
- Ähnlich revolutionär war die Entwicklung der Glühbirnen durch den Amerikaner
Thomas Edison in den 70er Jahren;
- 1879 entwickelt Werner von Siemens den Dynamo. Das war der Startschuss für die
Entwicklung der Starkstromtechnik. Diese Entwicklung führte dazu, dass 1881 in
Berlin die erste elektrische Straßenbahn fuhr;
- 1876 entwickelt Gottfried Daimler den Viertakt-Gasmotor (den ersten
Verbrennungsmotor). 1901 begann Daimler mit der Produktion des ersten Mercedes.
Die Automobilindustrie war die rasanteste Entwicklung der industriellen Revolution
und bedingte eine neue Energiequelle: Das Rohöl!
Der Sozialismus
Der Sozialismus entwickelt sich im 19. Jahrhundert als Gegenbewegung zum Liberalismus.
Gegenüber dem Freiheitsideal des Liberalismus entstand nun das Ideal der Gleichheit aller
Menschen. Diese sollte über die Abschaffung des Privateigentums erreicht werden. Genauer
gesagt ist Sozialismus eine Gesellschaftsordnung, die sich der egoistischen Profitgier der
liberalen kapitalistischen Wirtschaftsordnung entgegen stellt. Die größten Theoretiker waren
Karl Marx und Friedlich Engels. Nach Karl Marx ist die gesamte Entwicklung der Geschichte
von der extremen Ungleichheit von Besitzenden und Besitzlosen gekennzeichnet. Auf der
einen Seite stehen die Eigentümer an Produktionsmitteln, nach Marx die Kapitalisten, ihnen
gegenüber steht die Masse der besitzlosen Lohnarbeiter, das Proletariat.
Der wichtigste Begriff in dieser Theorie ist der Mehrwert, der als Profit in die Kasse des
Kapitalisten fließt. Die Arbeiter produzieren mehr, als zur Erhaltung ihrer Arbeitskraft
notwendig ist, bekommen aber nur einen minimalen Anteil vergütet. Die Differenz zwischen
dem, was der Kapitalist zur Fortdauer des Arbeitsprozesses zahlt zu dem, was er als Gewinn
erwirtschaftet, ist sein Profit, der aber nach Ansicht der Marxisten den Arbeitern zugeeignet
werden müsse. Wir haben es im 19. Jahrhundert also mit drei, die Geschichte prägenden
Geistesströmungen zu tun. Dem Liberalismus, dem Nationalismus und dem Sozialismus. Ihre
Hausaufgabe besteht nun darin, die beiden Begriffe Nationalismus und Liberalismus für uns
zu definieren.
Nationalismus:
Nationalismus bedeutet
Liberalismus:
Thema 19: Vorgeschichte und Verlauf des Ersten Weltkriegs.
Imperialismus und Kolonialismus der europäischen Großmächte,
Interessenskonflikte und Wettlauf um die Kolonien, das Entstehen von
Bündnissystemen, Krisenzone Balkan, Übersicht über die Ursachen, den Verlauf,
den Charakter und die Folgen des Ersten Weltkriegs
Der Imperialismus: Die Jahre 1880 bis 1914 werden als Epoche des Imperialismus
bezeichnet. Er knüpft an den Kolonialismus (frühen Neuzeit) an, in dem überseeische
Stützpunkte erobert und ausgebeutet wurden, z.B. große Teile Lateinamerikas durch die
Spanier Pizzaro und Cortez Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Imperialismus ist maßgeblich
gekennzeichnet durch die wirtschaftliche Konkurrenz der europäischen Großmächte um
Kolonien und Absatzmärkte. Diese Konkurrenz weitet sich im Laufe der Zeit zu einem
wahren Wettlauf um Kolonien und Ressourcen aus. Dieser Wettlauf führte zu immer größeren
Spannungen zwischen den Großmächten, die einerseits ein Wettrüsten nach sich zogen,
andererseits aber für die Entstehung militärischer Bündnisse verantwortlich waren.
An dieser Stelle blicken wir noch einmal zurück auf Bismarcks Außenpolitik, ohne deren
Kenntnis die weitere Geschichte nicht zu verstehen ist.
1882 gründete sich der Deutsche Kolonialverein, bestehend aus Bankiers und Unternehmern
(vor allem Kaufleute), die den Erwerb von Kolonien zu Handelszwecken forderten. Der
Besitz von Kolonien erfüllte für die europäischen Großmächte viele Funktionen als
{
• Rohstofflieferant;
• wichtige Stützpunkte;
• Basis zur Erschließung neuer Märkte und
• Möglichkeit, Kapital zu investieren. Frankreich
'
-
Industrialisierung !
Aufgrund der fortschreitenden Industrialisierung in den europäischen Großstädten war die
Funktion der Kolonien als Rohstofflieferant (hoher Bedarf an Rohöl) der wichtigste Punkt.
Die imperialistische Politik der Großmächte führte zu vielen Konflikten, doch das
kriegerische Aufeinanderprallen der Nationen aufgrund sich überschneidender Interessen
konnte zunächst durch weitere Bündnisse verhindert werden. Diese waren im einzelnen
1879: Zweibund zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn;
1881: Der Drei-Kaiser-Vertrag zwischen Deutschland, Russland und Österreich-Ungarn;
1904: Großbritannien und Frankreich bilden die Entente cordiale;
1907: Großbritannien, Frankreich und Russland bilden die Tripple-Entente.
Abtreten Bismarcks
Deutschland gestalte nach dem Abtreten Bismarcks als Reichskanzler im Jahre 1891 seine
Außenpolitik neu. In dem Willen, im Konzert der europäischen Großmächte endlich doch
mitzuspielen, wurde vor allem ein gewaltiges Flottenaufbauprogramm gestartet, welches
Deutschland in Gegnerschaft zu Großbritannien brachte, die bis dahin führende See- und
Handelsmacht. Großbritannien sah die deutsche Flottenpolitik als Bedrohung seiner
Interessen. Nicht nur zur See begann nun ein starkes Wettrüsten. Die Heere wurden personell
erweitert, neue Waffen entwickelt und gebaut. Es gab eine große Zahl an Krisenregionen, z.B.
Marokko, wo es 1911 fast zum Krieg zwischen Deutschland und Frankreich gekommen wäre.
Das empfindlichste Krisengebiet jedoch war der Balkan...
stellen Krieg Eingraben
Der Erste Weltkrieg (1914-1918)
Schützengräben . .
1908 hatte Österreich Bosnien und Herzegowina annektiert, Gebiete mit einem großen
. .
serbischen Bevölkerungsanteil. Dies rief den Panslawismus auf den Plan, das Bestreben, alle
slawischen Volker zu vereinen. Serbien hatte schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die
Idee eines großserbischen Reiches verfolgt. Zwischen 1912 und 1914 kam es zu zwei
Balkankriegen unter serbischer Führung gegen das Osmanische Reich, das darauf eine
Verkleinerung seines Reiches hinnehmen musste. Diese Kriege fanden zwar nicht unter
Beteiligung der europäischen Großmächte statt, doch sah Österreich-Ungarn die Erweiterung
des serbischen Einflussgebietes mit großem Misstrauen.
} EEEE.ee
Handgranaten
Flammenwerfer
:*:::* Unterseeboote
Schlacht bei
Tannenberg Hindenburg
↳ besiegen Russische Armee
Schlacht von
werden
-
^ Jahr 600.000 Männer
10 Monate alle 40 Sekunden Soldat verstorben
Hölle von Verden
Seeblockade → Fahrende
( bei der
Rohstoffe
Bevölkerung)
Steckrüben verteilt
Mehl gestreckt 800.000 Deutsch verhungert
^ Mio versehen
Demonstrieren
Frieden war Bsesteetowste
und Kapitulationen
" Bolschewisten oder Knien
iterrsdnaft ! 11 -
November
kapituliert 1918
Tod / Armut / Politische Spannungen
erklärte Österreich Serbien daraufhin den Krieg. Innerhalb weniger Tage wurde aus einem
österreichisch-serbischen Konflikt ein europäischer Krieg, zudem die Mechanik der
Bündnisverträge maßgeblich beigetragen hatte. Die Stationen im einzelnen:
• 28.06: Attentat von Sarajevo
• 23.07: Ultimatum Österreichs an Serbien
• 28.07: Kriegserklärung Österreichs an Serbien
• 29.07 und 30.07: Mobilmachung der Russischen Truppen
• 31.07: Mobilmachung Österreich-Ungarns; Ultimatum Deutschlands an Russlands zwecks
Rücknahme seiner Mobilmachung; Ultimatum Deutschlands an Frankreich zwecks
Erklärung der Französischen Neutralität im Fall eines Deutsch Russischen Krieges.
• 01.08: Ablehnung des Ultimatums durch Frankreich und Mobilmachung seiner Armee;
Deutsche Mobilmachung und Kriegserklärung an Russland
• 02.08: Englische Mobilmachung der Flotte
• 03.08: Deutsche Kriegserklärung an Frankreich; Überfall Deutschlands auf das neutrale
Belgien: Schlieffen-Plan
04.08: Englische Kriegserklärung an Deutschland.
•
ktdoerrevolution und
Bürgerkriege
in Russland t Paris Saint German
- . ..
Frankreich soll isoliert
Bismarcks Außenpolitik
zwischen 2- Staaten
Verträge Geheimdiplomatie
→
Bündnisvertrag ①
)
engen
→ Drei Kaiser Abkommen 1873
- -
⑤ SEITE:S:ertrage so
7. Klasse oder 3. Buch: 20. Jahrhundert
Achtung: Der besseren Übersicht halber wird hier das Kapitel über den Absolutismus in
Russland (gehört zu Thema 13) vor, die Kapitel Stalinismus und Entstalinisierung (gehört zu
)
Thema 22) vorgezogen.
Wort
(
Inhalt dieses Kapitels: Zar #
Kaiser
2. Auf dem Weg zur Großmacht: Russlands Außenpolitik
3. Die russische Februarrevolution Iwan #
4. Die Oktoberrevolution in Russland
5. Stalinismus
Peter der Große
6. Chruschtschow und die Politik der Entstalinisierung
Wie hat sich die Welt nach dem Ersten Weltkrieg verändert?
Der Erste Weltkrieg änderte die territoriale Gestalt Europas grundlegend:
Fünf Großmächte zerfielen entweder oder verkleinerten sich maßgeblich:
- das Habsburger Reich, also Österreich-Ungarn,
- das Osmanische Reich,
- das Deutsche Reich,
- das russische Zarenreich sowie
- das britische Empire.
Viele europäische Länder litten unter der Inflation, Hunger, Arbeitslosigkeit und Armut. In
drei Ländern führte die wirtschaftliche Krise zur Errichtung von Diktaturen: In Italien unter
Benito Mussolini, in Deutschland unter Adolf Hitler und in Spanien in Folge des
Bürgerkrieges unter General Franco. Wir konzentrieren uns im Folgenden auf die Situation in
Deutschland nach dem Krieg, dann folgen Italien und Spanien.
Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg: Die Revolution in Deutschland
Ende Oktober 1918 weigerten sie die Matrosen der Hochseeflotte in Kiel und Wilhelmshaven,
mit ihren Schiffen auszulaufen und gegen England Krieg zu führen, nachdem klar war, dass
dieser militärisch bereits verloren war. Der Funke der Revolution verbreitete sich in ganz
Deutschland; überall bildeten sich, nach sowjetischen Vorbild, Arbeiter- und Soldatenräte, die
das politische Geschehen in die Hand nehmen wollten. In dieser äußerst angespannten
Situation bildete der sog Rat der Volksbeauftragten (Vertreter aus SPD und USPD) eine
provisorische Regierung. Bald kam es jedoch zu Meinungsverschiedenheiten: Die SPD wollte
in Deutschland eine parlamentarische Demokratie errichten, die USPD nach sowjetischem
Vorbild eine Räterepublik (Herrschaft der Arbeiter und Soldaten). Deutschland wurde über
eine parlamentarische Monarchie zu einer Republik, die am 9. November in Berlin
ausgerufen wurde. Im Januar 1919 begannen in Paris derweil die Friedensverhandlungen, die
für Deutschland in einen verheerenden Friedensvertrag mündeten.
parlamentarische
Der Versailler Vertrag Demokratie
Dieser Vertrag ist nach Ansicht ihres Geschichtslehrers, und nicht nur nach dessen Meinung,
der größte historische Fehler, der im 20. Jahrhundert begangen wurde, denn in den
Bestimmungen dieses Vertrages liegt bereits der Keim für den Ausbruch des Zweiten
Weltkriegs. Die Hoffnung der Deutschen auf eine schonende Behandlung durch die
Siegermächte erfüllte sich nicht. Das Gegenteil war der Fall. Nachdem im Juni 1919 der
Vertragstext an die neue deutsche Reichsregierung übergeben worden war, ging ein Aufschrei
der Empörung durch das Land. Der Versailler Frieden wurde als Diktatfrieden (Frieden, der
einseitig bestimmt, also diktiert wird), als Schmach und Beleidigung der Deutschen
empfunden.
Die Bestimmungen des Versailler Vertrag sahen im einzelnen die folgenden 4 Punkte vor:
- Abtretung eines Drittels des deutschen Staatsgebietes;
- Reduzierung der Armee auf 100.000 Soldaten (und keine Flotte);
- Außerordentlich hohe Kriegsentschädigungen, sog. Reparationen, waren zu zahlen;
- (und der wichtigste Punkt) Anerkennung der alleinigen Kriegsschuld Deutschlands.
Zur Demütigung der deutschen Nation wurde der Vertrag im Spiegelsaal des Versailler
Schlosses von der deutschen Reichsregierung unterzeichnet, dem Ort, an dem knapp fünfzig
Jahre zuvor das Deutsche Reich von Bismarck gegründet worden war.
Zudem hatte die Weimarer Verfassung eine Reihe von strukturellen Fehlern. Als besonders
problematisch erwies sich der Artikel 48:
- Starke Machtstellung des Reichspräsidenten: Er konnte das Parlament jederzeit auflösen
und sogenannte Notverordnungen erlassen, mit deren Hilfe die Exekutive am
Parlament vorbei regieren konnte. Der Reichspräsident hatte die Machtfülle eines
Monarchen;
- Der Reichskanzler konnte jederzeit abgewählt werden, ohne dass ein neuer zur
Verfügung stand (heute: Artikel 67Abs. 2GG);
- Keine Sperrklausel bei Wahlen von 5%, wie wir sie im heutigen bundesrepublikanischen
System haben. Jede Partei kam sendete gemäß ihres Stimmenanteils Abgeordnete in
den Reichstag. Daher große Schwierigkeit der Mehrheitsbildung.
Fazit: Die Zeit nach der Weltwirtschaftskrise war geprägt von massiver Arbeitslosigkeit,
sozialem Elend, Inflation, dem Gefühl der Demütigung und allgemeiner
Orientierungslosigkeit. Diese Faktoren und die Unfähigkeit rasch wechselnden Regierungen
führten zum rasanten Aufstieg der Nationalsozialisten ab dem Jahr 1930 und letztlich zum
Ende der Weimarer Republik, zum NS-Terrorstaat, zum Zweiten Weltkrieg und dem
Holocaust.
Die Entwicklung in den USA nach dem Ersten Weltkrieg: New Deal
Nach dem Ersten Weltkrieg legte das Land die isolationistische Politik ab und präsentierte mit
ihrem Präsident Woodrow Wilson die berühmten 14 Punkte. Deren wichtigste Bestimmungen
waren:
- die Schaffung eines Völkerbundes;
- die Abschaffung der Geheimdiplomatie;
- die Freiheit des Handels und der Schifffahrt;
- die Errichtung eines selbstständigen polnischen Staates;
- die Selbstbestimmung der Völker des ehemaligen Osmanischen Reiches und der Völker
des ehemaligen Habsburger Reiches.
Der Völkerbund bestand von 1919 –bis 1946 als Vorläufer der UNO. Der Völkerbund
beabsichtigte, gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Staaten künftig zu vermeiden und
Konflikte nicht durch militärische Konfrontation, sondern durch Diplomatie und Verhandlung
zu lösen. Der Völkerbund konnte jedoch seinen Zielsetzungen nicht gerecht werden. Er
verhinderte nicht die Ausbreitung des Faschismus in Europa, den Anschluss Österreichs an
Hitler-Deutschland 1938 und auch nicht den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
Der Völkerbund war auch daran gescheitert, dass die USA ihm nicht beitraten und mit den
einzelnen Verliererstaaten des Ersten Weltkriegs eigene Verträge abschlossen und dabei auf
Reparationsleistungen verzichteten.
Nach dem Krieg erlebten die USA eine rasante wirtschaftliche Entwicklung. Die
Konsumgüterindustrie explodierte förmlich. Vor allem Autos wurden in den riesigen Werken
produziert, z.B. in Chicago, vor allem aber bei Ford in Detroit, wo man erstmals die
Fließbandarbeit einsetzte. Diese Entwicklung fand mit dem Börsencrash 1929 ein Ende.
Die großen amerikanischen Firmen, z.B. Ford in Detroit, mussten ihre Produktion drastisch
einschränken; in fast allen amerikanischen Industriezweigen kam es zu Massenentlassungen.
Dies war für die Betroffenen sehr schwer, weil es schon damals keine
Arbeitslosenversicherung gab. Ähnlich war die Situation auf dem Land: 100.000 Farmer
mussten ihre Farmen verlassen. Die USA zählten 1932 12 Millionen Arbeitslose, ein Viertel
aller Beschäftigten.
PF: Warum kam es in den USA trotz ähnlicher wirtschaftlicher Voraussetzungen wie in
Europa nicht zur Ausbildung diktatorischer Systeme?
Antwort: Die Herausbildung rechter bzw. faschistischer Gruppierungen basierte in vielen
Ländern Europas auf der desperaten wirtschaftlichen Situation, in der viele Menschen den
einfachen Rezepten rechter bzw. faschistischer Parteien Glauben schenkten. In den USA
hatten extremistische Parteien nie eine Chance an die Regierung zu kommen.
Was ist aber nun, möchte Theodor wissen, der New Deal? Unser Buch gibt Antwort.
Massenarbeitslosigkeit und wirtschaftliche Depression prägten den amerikanischen
Wahlkampf des Jahres 1932. Nachdem der Demokrat Franklin Delano Roosevelt die Wahl
gewonnen hatte, entschied er sich für ein neues wirtschaftliches Programm: New Deal.
Die Politik griff mit einer Reihe von staatlichen Maßnahmen in die bisher frei fungierende
amerikanische Wirtschaft ein. Zunächst brachte die Regierung eine Reihe von neuen
Sozialgesetzen durch und stärkte die Position der Gewerkschaften. Die Farmer bekamen
Prämien zur Verringerung der Anbauflächen, um die Agrarpreise zu heben. Banken und
Börsen garantierten die Sicherheit von Krediten. Über öffentliche Aufträge kam es zum Bau
von Gebäuden, Straßen und Brücken. Der Staat förderte zudem gigantische Infrastruktur- und
Energieprojekte wie den Hoover-Staudamm:
Thema 22: Diktatorische Systeme der Zwischenkriegszeit. Faschismus, Nationalismus
und Stalinismus (Charakteristika, Gemeinsamkeiten, Unterschiede),
Machtergreifung und Herrschaft Mussolinis in Italien, Ursachen, Verlauf und
Ergebnisse des Spanischen Bürgerkriegs, stalinistisches System in der
Sowjetunion (siehe Thema 20)
Vergleich der Ideologie des italienischen und deutschen Faschismus
Die Ideologie des italienischen Faschismus hat einige Ähnlichkeiten mit dem deutschen
Nationalsozialismus. Bei beiden wird der Staat in den Mittelpunkt gestellt, das Individuum
entwertet. Außerdem wird in beiden Fällen der Sozialismus, Liberalismus und die
parlamentarische Demokratie abgelehnt. Weitere Gemeinsamkeiten sind die
Gewaltbereitschaft und -anwendung, die mit dem Militarismus beider Ideologien einherging,
der auch zum hierarchischen Führerprinzip in Deutschland und Italien passte. Beide Völker
hielten sich – dem damals vorherrschenden Sozialdarwinismus entsprechend – für
Herrenvölker und begründeten damit ihren extremistischen Nationalismus.
Gegensätze weisen die beiden Ideologien in folgenden Punkten auf: Im italienischen
Faschismus gab es anfangs keinen Rassismus, während im Nationalsozialismus der
Antisemitismus und der Glaube an den sogenannten „Arier“ herrschten; erst später, in
Zusammenhang mit dem Krieg gegen Äthiopien wurden durch einige Veröffentlichungen der
Antisemitismus und Rassismus gesellschaftsfähiger, auch vor der Verabschiedung der
Rassengesetze vom 17. November 1938. Im Nationalsozialismus ist der Krieg eine
Konsequenz aus der Ideologie (nur durch Krieg erreichen Arier eine ihnen zugedachte
Vormachtstellung). Im Faschismus ist der Krieg ein Teil der Ideologie (Krieg, um bessere
Menschen zu werden und im Einklang mit der Ideologie zu handeln)
In beiden Systemen wurden die Jugendlichen stark beeinflusst, indem sie staatlich organisiert
wurden, z.B. in der Hitlerjugend in Deutschland. In Italien war ab 1926 die Jugend nach Alter
gestaffelt in die Parteiorganisation eingebunden: Opera Nazionale Balilla – vom 6. bis 18.
Lebensjahr; 18 bis 22 Jahre: Fasci giovanili di combattimento; Studenten bildeten die GUF
(Gruppi universitari Fascisti).
In ihrer Ablehnung gegen alles Parlamentarische versuchten Faschisten und
Nationalsozialisten in ihrer Anfangszeit jeweils einen Putsch, der die italienischen Faschisten
an die Macht brachte, während der Hitler-Putsch niedergeschlagen wurde und die Nazis zur
Teilnahme an Wahlen zwang. Beide Ideologien hielten nichts vom Individualismus, wobei
Mussolini den Staat vor das Individuum stellte, Hitler jedoch das Kollektiv, also die
Volksgemeinschaft. Da Italien viel stärker unter dem Einfluss des Vatikans stand als
Deutschland, waren die tatsächlichen Auswirkungen des Faschismus auf das geistige Leben
Italiens viel oberflächlicher als die des Nationalsozialismus auf die Kirchen Deutschlands.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Naziideologie in sich und ihrer Begründung viel
geschlossener war als die des italienischen Faschismus.
Thema 23: Das NS-Regime in Deutschland. Anfänge und Aufstieg der NSDAP und ihre
Ideologie, Machtergreifung und schrittweise Beseitigung der Demokratie und des
Rechtsstaates, Gesellschafts- und Kulturpolitik, Antisemitismus, schrittweise
Entrechtung der Juden, Holocaust, Konzentrationslager, Widerstand gegen
Nationalsozialismus
Der ganze Komplex Nationalsozialismus ist ohne genaue Kenntnis der NS-Ideologie nicht zu
verstehen, welche die Basis der Machtergreifung der Nationalsozialisten darstellt. Nur auf
einer klar umrissenen weltanschaulichen Grundlage, dem ein großer Teil der deutschen
Bevölkerung zustimmen konnte, war der Aufstieg Hitlers und seiner Partei möglich.
Das Thema Nationalsozialismus spaltet sich für Sie in 8 Punkte auf:
1. Ideologische Grundlagen:
a. Der Rassegedanke
b. Antisemitismus
c. Lebensraumtheorie
d. Antikommunismus bzw. Antibolschewismus
e. Sozialdarwinismus
f. Führerprinzip
2. Machtergreifung und Machtausbau: Der Weg in die Diktatur
3. Die Gleichschaltung
4. Die Organisation des Führerstaates
5. Gesellschafts- und Kulturpolitik
6. Die Volksgemeinschaft
7. Die Vernichtung des europäischen Judentums
8. Widerstand Rassegedanke
1. Ideologische Grundlagen
Antisemitismus
a. Der Rassegedanke
Die nationalsozialistische Ideologie teilt die Menschen in drei Rassen ein:
- Herrenmenschen, auserwählt, über die anderen zu herrschen. Das sind die nordischen
Rassen, besonders natürlich das deutsche Volk;
- Untermenschen, minderwertige Völker, deren Lebensraum von den Herrenmenschen
beansprucht wird und die zur Arbeit gezwungen werden;
- Parasiten, die Juden, die wie ein „Geschwür am gesunden deutschen Volkskörper“ klebten,
und die in der NS-Propaganda mit Ratten verglichen werden.
b. Antisemitismus
Der Rassegedanke verknüpft sich mit dem Antisemitismus. Der Antisemitismus war seit zwei
Jahrtausenden in Europa verbreitet und Hitler baute auf ihm auf.
c. Lebensraumtheorie
Aus dem Rassegedanken ergibt sich die Lebensraumtheorie. Diese besagt, dass die
Herrenmenschen sich in den von den Untermenschen besiedelten Territorien ausbreiten und
vermehren müssten.
d. Antikommunismus bzw. Antibolschewismus
Machtergreifung Mussolini : 1922 durch seinen Marsch auf Rom) soziale
Unzufriedenheit/
Spanischer Bürgerkrieg
Spanien extrem konservativ D erstes Land Linke an der Macht
§
die am 30. Januar 1933 beginnt und mit dem Tode Hindenburgs am 2. August 1934
abgeschlossen ist.
Reichskanzler → Militär
Am 30. Januar 1933 ernennt der greise Reichspräsident Paul von Hindenburg den Führer der
Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), Adolf Hitler, zum Reichskanzler.
: In der Regierung Hitlers sitzen nur noch zwei weitere Nationalsozialisten: Wilhelm Frick als
Innenminister und Hermann Göring als kommissarischer Innenminister in Preußen, der damit
Chef der preußischen Polizei ist. Da die Regierung Hitler auch nach den Märzwahlen 1933
keine Mehrheit im Reichstag besaß, musste sie sich an die Gesetze der Weimarer Republik
✓ halten oder den Reichstag auflösen und Neuwahlen ausschreiben. Am 5. März 1933 erreicht
:
die NSDAP bei den Reichstagswahlen zusammen mit den Deutschnationalen eine knappe
Mehrheit von 51,9%. Am 22. Februar 1933 hatte Hermann Göring, der oberste Polizeichef
der Nazis, 50.000 SA- und SS-Leute zu Hilfspolizisten gemacht, die zunächst den Terror
gegen die Kommunisten durchführten. So wurden den Kommunisten die Mandate aberkannt,
Funktionäre verhaftet und deren Konten beschlagnahmt.
Am 27. Februar 1933 steht der Reichstag in Flammen. Hitler erklärte sofort, dass der
Reichstag von den Kommunisten angezündet worden sei. Die kommunistische Partei KPD
wird verboten, deren Mitglieder verfolgt und inhaftiert. Nun verlässt Hitler den Weg der
halblegalen Machtergreifung, setzt gezielt den Terror als Mittel ein und beginnt, die
Demokratie systematisch außer Kraft zu setzen. 1933
Am 28. Februar 1933 unterzeichnet Hindenburg die von Hitler vorgelegte ,Notverordnung
zum Schutz von Volk und Staat’, die zur Abwehr kommunistischer staatsgefährdender
Gewaltakte erlassen wird. Mit dem nun folgenden Ermächtigungsgesetz werden die
wichtigsten Grundgesetze der Weimarer Verfassung außer Kraft gesetzt und auf legalem
Wege die Demokratie und der Rechtsstaat abgeschafft. Pressefreiheit, Meinungsfreiheit,
Vereins- und Versammlungsrecht gibt es nun nicht mehr; es kommt zu Eingriffen in das
Brief-, Post-, Telegraphen- und Fernsprechgeheimnis. Hausdurchsuchungen und
Beschlagnahmung des Eigentums sind zulässig. Diese Verordnung wurde bis 1945 gegen alle
SA älter paramilitärisch
Gegner des Nationalsozialismus angewandt. Zahlreiche Beamte in wichtigen Positionen
werden durch Anhänger der NSDAP ersetzt (siehe auch Gleichschaltung unten). Weitere
Stationen der Machtergreifung sind. Am 13. März 1933 kommt es zur Gleichschaltung von
Rundfunk und Presse. Am 21. März 1933 wird der neue Reichstag eröffnet. Kommunisten
werden ausgeschlossen, die Sozialdemokraten bleiben aus Protest fern. Am 23. März 1933
werden den kommunistischen Abgeordneten die Sitze im Reichstag aberkannt und einige
Sozialdemokraten verhaftet. Am 7. April 1933 werden jüdische Beamte aus Ämtern entfernt
und durch nationalsozialistische Beamte ersetzt. Am 1. Mai 1933: Der Tag der nationalen
Arbeit wird eingeführt. Am 2. Mai 1933 besetzen SA- und SS-Truppen Häuser von Freien
Gewerkschaften, ihre Büros, Banken und Zeitungen. Leitende Funktionäre werden verhaftet
und ins KZ eingeliefert, deren Vermögen beschlagnahmt und die Verbände aufgelöst.
22. Juni 1933: Die SPD wird verboten, nachdem der Vorstand der SPD zum Sturz Hitlers
aufgerufen hat. Vom 27. Juni bis 5. Juli 1933 lösen sich alle anderen Parteien selbst auf.
Deutschland wird zu einem Einparteienstaat. Im April 1934 wird die Geheime Staatspolizei
(Gestapo) gegründet, die nicht an die Gesetze gebunden war.
Der Röhmputsch Hitlers Schläger
Nachdem die SA maßgebliche ,Verdienste’ im Rahmen der Machtergreifung vorzuweisen
hatte, indem sie politische Oppositionelle einschüchterte, verfolgte und inhaftierte, wollte der
Stabschef der SA, Ernst Röhm sie nun zu einer großen Macht im Staat machen. Röhm wollte
Reichswehr und SA zu einem großen Milizheer unter seiner Führung verschmelzen, wobei die
in seinen Augen reaktionäre Generalität ausgeschaltet werden musste. Die
Reichswehrführung wusste von Röhms Plänen und wehrte sich. Hitler musste sich zwischen
Röhm und der Reichswehr entscheiden. Er entschied sich für die Reichswehr und entschloss
sich, gleichzeitig mit der SA die konservative Opposition zu zerschlagen. Wehrmacht
Am 30. Juni 1934 schlug Hitler los. Röhm und eine Reihe höherer SA-Führer wurden
erschossen. Außerdem u.a. Edgar Jung, Ministerialdirektor Klausener, General von Schleicher
mit Frau, General von Bredow, Gregor Strasser. Die Reichsregierung erließ ein Gesetz über
Maßnahmen der Staatsnotwehr. Einziger Paragraph: „Die zur Niederschlagung hoch- und
landesverräterischer Angriffe am 30. Juni, 1. und 2. Juli 1934 vollzogenen Maßnahmen sind
als Staatsnotwehr rechtens.“ Am 13. Juli sagte Hitler:
„Wenn mir jemand den Vorwurf entgegenhält, weshalb wir nicht die ordentlichen
Gerichte zur Aburteilung herangezogen hätten, dann kann ich ihm nur sagen: In dieser
Stunde war ich verantwortlich für das Schicksal der deutschen Nation und damit des
deutschen Volkes oberster Gerichtsherr.“
Der wahre Sieger war die SS. Hitler hob das Unterstellungsverhältnis zur SA auf und machte
sie zur selbständigen Organisation im Rahmen der NSDAP.
Ä
<
innerhalb Europas. Minderheiten wie Juden, Sinti und Roma sollten vernichtet werden, um
die arische Rasse aufzuwerten. Diese Minderheiten wurden als „lebensunwertes Leben“
angesehen, das es zu beseitigen galt. "
Lebenswertes Leben
G Sudentenkrise
„
Die politische Umwälzung wurde zunächst ohne weiteres hingenommen. Hitler konnte 1935
or die Wehrpflicht wiedereinführen und rüstete militärisch auf. Die britische Regierung unter
Premierminister Richard Chamberlain (1937-1940) verhielt sich abwartend. Diese Politik ist
:
gekennzeichnet durch Zugeständnisse und Zurückhaltung bzw. Entgegenkommens zur
Vermeidung von Konflikten oder einem Krieg.
Erste militärische Nahziele Hitlers waren die Eroberungen von Österreich und der
§ Tschechoslowakei, um den Gewinn von Nahrungsmitteln sicherzustellen. Nachdem
⑥ Deutschland Österreich 1938 annektiert hatte, wurde die Sudetenkrise zum Brennpunkt des
internationalen Konflikts. Auf der Münchener Konferenz verhandelten Frankreich,
Großbritannien und Italien und Deutschland über die Frage, ob ein Teil der Tschechoslowakei
von Deutschland annektiert werden dürfe. Man kam zu der Einigung, Deutschland die
Eingliederung des Sudetenlandes zu gewähren. Der britische Premier Chamberlain wollte
unter allen Umständen einen erneuten Krieg verhindern, tat dies aber, wie wir heute wissen,
mit den falschen Mitteln. Seine gescheiterte Politik der Beschwichtigung ging unter dem
Namen ,Appeasement’ in die Geschichte ein.
Appeasement Chamberlain
Die Zerschlagung der ,,Rest-Tschechei“ (Begriff der Nazis) Politik
Im März 1939 besetzten Truppen der deutschen Wehrmacht völkerrechtswidrig die sog. Rest-
Tschechei. Die Zerschlagung der Rest-Tschechei war eine militärische Eroberung der
deutschen Wehrmacht, die das restliche Staatsgebiet der Tschechoslowakei
völkerrechtswidrig annektierte und verstieß damit gegen das Münchener Abkommen. Die
NS -
It
Der Zweite Weltkrieg
Einzelthemen:
1. Blitzkrieg gegen Polen
-2. Westoffensive: Blitzkrieg gegen Frankreich
3. Der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion
-
4. Die geplante totale Vernichtung der Juden
5. Die Kriegswende im Osten: Stalingrad und Goebbels’ Sportpalastrede 0
-6. Der Sieg der Alliierten
7. Die Kapitulation des deutschen Reiches
-1
1. Blitzkrieg gegen Polen .
September 1939
Mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 begann der von Adolf Hitler
seit
langem geplante Krieg um ,,Lebensraum im Osten“. In Deutschland löste der Kriegsbeginn
trotz der massive NS-Propaganda vor allem Bedrückung aus. Viele Menschen blickten
angstvoll in die Zukunft, den meisten Erwachsenen waren die Erinnerungen an die
katastrophalen Folgen des Ersten Weltkrieges noch zu präsent. Die Erfolge der Wehrmacht
auf den Kriegsschauplätzen erzeugten in der Heimat jedoch schnell eine spürbare
Siegeseuphorie, die auch in den ersten Monaten nach dem deutschen Überfall auf die
Sowjetunion 1941 noch anhielt. Dieses kollektive Stimmungshoch in dem halb Europa
beherrschenden Deutschen Reich stand im krassen Kontrast zu der allgemeinen Perspektiv-
und Trostlosigkeit, die nur wenige Jahre später im besiegten, besetzten und weitgehend
zerstörten Deutschland vorherrschten.
Zerschlagung Rest-Tschechei
Wiederholung Hitlers Außenpolitik: Als mit der Zerschlagung der Rest-Tschechei im März
1939 auch die letzte Voraussetzung Hitlers für den Beginn des von Deutschland seit 1933
systematisch vorbereiteten Krieges erfüllt war, garantierten Großbritannien und Frankreich
die Unabhängigkeit Polens. Davon unbeeindruckt, wies Hitler die Wehrmacht Anfang April
1939 an, einen Feldzug gegen Polen vorzubereiten. Seinen 50. Geburtstag vor Augen, wollte
er den Krieg möglichst bald, noch auf der Höhe seines ,,Ruhms“, führen. Nachdem
Deutschland Verhandlungen mit der Sowjetunion begonnen und am 23. August 1939 in
Moskau einen deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrag unterzeichnet hatte, war vielen
Deutschen klar, dass mit dem Pakt der jahrelangen Todfeinde ein Krieg unmittelbar
bevorstehen könnte. Zitat: ,,Polen hat heute Nacht zum erstenmal auf unserem eigenen
Territorium auch bereits durch reguläre Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt
zurückgeschossen. Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten.“
Mit diesen Worten verkündete Adolf Hitler am Morgen des 1. September 1939 den Beginn
des Krieges gegen Polen. Die im Rundfunk übertragene Reichstagsrede sollte den deutschen
Überfall auf Polen vor der Öffentlichkeit in Deutschland und der Welt als Verteidigungskrieg
legitimieren. Die Benutzung des Begriffes Krieg war vom NS-Regime ausdrücklich untersagt:
Die NS-Propaganda sprach von einer ,Strafaktion’ wegen angeblicher Provokationen und
Grenzverletzungen Polens.
Strafaktion # kein Krieg
Die hochgerüstete Wehrmacht besiegte die polnischen Truppen innerhalb von fünf Wochen.
Frankreich und Großbritannien erklärten als Verbündete Polens dem Deutschen Reich zwar
den Krieg, griffen aber militärisch nicht ein. Am 17. September fiel gemäß der
Geheimvereinbarung im Hitler-Stalin-Pakt auch die Rote Armee von Osten her in Polen ein.
Damit war die Teilung des Landes besiegelt. Nach dem Sieg im Oktober 1939 gliederte das
NS-Regime okkupierte polnische Gebiete an das Deutsche Reich an. Das als
Generalgouvernement bezeichnete ,Restpolen’ wurde einer deutschen Zivilverwaltung
unterstellt. Die ostpolnischen Gebiete fielen an die Sowjetunion. Kriegsführung und deutsche
Besatzungspolitik in Polen standen ganz im Zeichen der NS-Rassenideologie: Sie nahmen
keinerlei Rücksicht auf die dort lebende Bevölkerung, für die Willkür und Repressionen nun
zum Alltag gehörte. Schon ab Herbst 1939 ermordeten die deutschen Besatzer zu
Zehntausenden Angehörige der polnischen Führungsschicht. Im Zuge der ,Germanisierung’
deportierten und vertrieben die Deutschen Hunderttausende Menschen aus ihrer Heimat in das
Generalgouvernement. Der Terror in Polen richtete sich in besonderem Maße auch gegen die
jüdische Bevölkerung, die in Ghettos zusammengepfercht wurde.
14 .
yeni Paris Kapitulation
2. Westoffensive: Blitzkrieg gegen Frankreich
Am 10. Mai 1940 begann mit der deutschen Westoffensive die Besetzung der Benelux-
Staaten und Frankreichs. Schon nach zehn Tagen standen deutsche Verbände an der
Kanalküste. Was von 1914 bis 1918 nicht gelungen war, erreichte die Wehrmacht in rund
sechs Wochen: Am 14. Juni wurde Paris nahezu kampflos besetzt. Rund eine Woche später
kapitulierte Frankreich. Zugute geschrieben wurde der unerwartet schnelle Sieg über den sog.
Erbfeind Adolf Hitler persönlich: Im Sommer 1940 stand er als Größter Feldherr aller Zeiten
auf dem Höhepunkt seiner Popularität. Auch traten entgegen den Befürchtungen der meisten
Deutschen anfänglich keine ernsthaften Versorgungsprobleme auf, so dass sich ihr alltägliches
Leben zunächst kaum änderte. Frankreich → Großbritannien
Nach der Kapitulation Frankreichs wollte die NS-Führung auch Großbritannien möglichst
schnell niederringen, um den Rücken für den beabsichtigten Krieg gegen die Sowjetunion frei
zu haben. Zur Vorbereitung der geplanten Invasion und um den Verteidigungswillen der
britischen Bevölkerung zu brechen, bombardierte die deutsche Luftwaffe in der Luftschlacht
um England ab Mitte August 1940 verstärkt das dicht besiedelte London und andere Zentren
der britischen Rüstungsindustrie wie Birmingham, Sheffield und Coventry. Im Krieg gegen
Großbritannien stieß die Wehrmacht aber zum ersten Mal auf einen für sie völlig unerwartet
-0050
Deutschland zurück. Mit systematischen Flächenbombardierungen reiner Wohnviertel fernab
von Militär- und Industrieanlagen wollten Briten und Amerikaner die Moral der Deutschen
brechen. Die gezielten Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung steigerten aber zumeist deren
-
Fürs
Durchhaltewillen und den Hass auf den Feind.
Deutschland Großbritannien
Frankreich
Italien
USA
Japan Sowjetunion
Achsenmächte Alliierten
Die Expansionspolitik Italiens:
Vai
Der Zweite Weltkrieg ist im Mai 1945 mit der Kapitulation des Deutschen Reiches in
Europa beendet, nicht so im Pazifik. Hier endet er mit einem Schlag mit dem Abwurf
von Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 und der
bedingungslosen Hiroshima und
Thema 25: Die Entwicklung des Kalten Krieges.
Nagasaki
Eiserner Vorhang, Marshallplan, Entstehung und Verfestigung von Ost- und
Westblock: Entstehung der ,Volksdemokratien’, Teilung Deutschlands, NATO,
Comecon, Warschauer Pakt; Behandlung einiger Krisenfälle (Koreakrieg, Suezkrise,
Ungarnaufstand, Kubakrise, Vietnamkrieg, Prager Frühling), Lockerung und Ende des
Ost-West-Konflikts: Solidarnosc in Polen, Sturz des SED-Regimes in der DDR und
deutsche Wiedervereinigung, Gorbatschow und der Zerfall der Sowjetunion
1. Definition Der Ost-West Konflikt 25. Der Zerfall des Ostblocks u. die Folgen
2. Definition Kalter Krieg 26. Der Sturz des SED-Regimes
Amerikanische Wirtschaft
D
Angriff auf Real Harbour Amerikanische Flotte
Japan Angegriffen ! !
3. Zur Vorgeschichte des Kalten Krieges 27. Die deutsche Wiedervereinigung
4. Der Beginn des Kalten Krieges
5. Die neue amerikanische Außenpolitik
6. Die erste Berlin-Krise 1948: Die Sperrung Westberlins
7. Die Gründung der NATO
8. Der Koreakrieg: Der erste Stellvertreterkrieg
9. Die Politik des ,,Roll back“ ersetzt die Containment-Strategie
10. Das Konzept der Friedlichen Koexistenz
11. Der Warschauer Pakt
12. Die Suezkrise
13. Der Ungarnaufstand
14. Der Sputnik-Schock
15. Die zweite Berlinkrise 1958: Chruschtschows Ultimatum
16. Die dritte Berlinkrise: Der Mauerbau
17. Die Kubakrise
18. Die Folgen der Kubakrise: Erste Entspannung
Potsdamer
19. Der Vietnamkrieg
20. Der Prager Frühling Konferenz
21. Entspannung in Europa
21.1. Der KSZE-Prozess
21.2. Die neue Ostpolitik unter Willy Brandt
22. Der Afghanistankrieg 1979 bis 1989
23. Solidarnosc in Polen
24. Ungarn: keine zweite Tragödie
1. Der Ost-West Konflikt
Als Ost-West-Konflikt bezeichnet man den Widerspruch globaler Ordnungssysteme. Er wird
mit der russischen Revolution 1917 akut, denn mit der Errichtung der sozialistischen
Sowjetunion entsteht ein gesellschaftlicher, politischer und militärischer Gegenentwurf zum
demokratischen, kapitalistischen und pluralistischen System des Westens. Von nun an besteht
ein Konkurrenzverhältnis zwischen Ost und West, dass sich in den Gegensätzen Demokratie/
Diktatur, Kapitalismus/ Planwirtschaft und Parlamentarismus versus Einparteienstaat.
¥:/
Demokratisierung bedeutet…..
£
§
↳
Denazifizierung meint…..
§
±
Demontage……
woanders wieder
aufbauen .
. .
light
Truman -
Marktwirtschaft
gegen
planwirtsohal
r
Ersatz für die im Krieg aufgelöste Komintern 1947 das Kominform (Kommunistisches
Informationsbüro), dem nur die kommunistischen Parteien der Satellitenstaaten und
diejenigen Italiens und Frankreich angehörten. Die Sowjetunion bildete 1949, sozusagen als
Pendant zum Marshallplan, den ,Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe’ (RGW) oder auch
Comecon. Dieser hatte das Ziel der Integration der kommunistischen Länder zu einem
politisch, ideologisch und militärisch strikt von Moskau gesteuertem Ostblock. Die erste
RGW
große Krise des Kalten Krieges entsteht im Sommer 1948.
Koreakrieg?
Weltkrieg aus der sowjetischen und der amerikanischen Besatzungszone hervorgegangen
waren, verstanden sich als einzig rechtmäßiger Nachfolger des 1910 von Japan annektierten
Kaiserreichs Korea und beide wollten die Wiedervereinigung Koreas unter ihrer eigenen
Führung erzwingen.
Als am 25. Juni 1950 nordkoreanische Truppen Südkorea angriffen, leisteten zunächst
amerikanische Streitkräfte unter General Mc Arthur den südkoreanischen Truppen die
erbetene Hilfe. Nachdem außerdem noch UN-Truppen unter seinen Befehl gestellt wurden,
erweiterte sich der nationale Konflikt zum Krieg mit internationaler Beteiligung. Mit dem
Eingreifen der USA und später Chinas wurde er der erste Stellvertreterkrieg des Kalten
Krieges. Insbesondere in Deutschland löste der Konflikt Befürchtungen aus, er könne zu
einem erneuten Weltkrieg führen. Etwa am 38. Breitengrad führten die Kriegsparteien einen
verlustreichen Stellungskrieg.
Nach zweijährigen Verhandlungen wurde am 27. Juli 1953 ein Waffenstillstandsabkommen
geschlossen, das den Status quo ante weitgehend wiederherstellte. Bis dahin waren 940.000
Soldaten und etwa drei Millionen Zivilisten getötet worden. Beinahe die gesamte Industrie
des Landes war zerstört worden.
Die unter dem amerikanischen Außenminister John Foster Dulles entwickelte Strategie für
das Roll back beruhte auf dem bis zum Sputnik-Schock anhaltenden Vertrauen in die eigene
nukleare Überlegenheit der USA. Sie beinhaltete auch die Risikobereitschaft zu bewaffneten
Auseinandersetzungen. Die Idee des Roll back ersetzte die Containment-Politik, welche die
Installation kommunistischer Regierungen in Mittel- und Osteuropa sowie in Asien nicht
aufgehalten hatte. Das Rollback wurde allerdings nie in eine zusammenhängende Politik
umgesetzt, da das nukleare Patt jede direkte Konfrontation zwischen den beiden
Supermächten verhinderte. Stattdessen fanden Stellvertreterkriege in der Dritten Welt statt.
Tauwetterperiode ...
Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kampf um den Sozialismus auf allen
Sektoren, außer kriegerischen Auseinandersetzungen, aus marxistisch-leninistischer Sicht
auch in Zeiten der friedlichen Koexistenz als historische Aufgabe und Pflicht angesehen
wurde; die Sicherung und Ausbreitung des Sozialismus wurde in als „Kampf für den Frieden“
verbrämt. Im Oktober 1961 hieß es:
„Das Prinzip der friedlichen Koexistenz umfasst nicht nur das Gebiet der
Außenpolitik, sondern auch die Sphäre der Wirtschaftsbeziehungen mit dem Ausland. […]
Wir sind überzeugt, dass die sozialistische Ordnung letzten Endes überall den Sieg
davontragen wird.“
Die sowjetische Idee der friedlichen Koexistenz wurde vom Westen stillschweigend zur
Kenntnis genommen.
Bis 1955 hatte die SU ihre Truppen in den osteuropäischen Staaten belassen, mit der
Begründung zur Sicherung der Verbindungslinien zu ihren Besatzungszonen in Ost-
Deutschland und Österreich. Der Warschauer Pakt hatte also die Funktion, die sowjetischen
Truppen als Verbündete in den Unterzeichnerländern stationiert zu lassen. Ziel war die
Erhaltung des Kommunismus und der sowjetischen Hegemonie. Der Warschauer Pakt wurde
nach dem Ende des Kalten Krieges 1991 formell aufgelöst.
12. Die Suezkrise Suezkanal → uirtsdnaft !
Die Suezkrise war ein internationaler Konflikt, der im Herbst 1956 in einer militärischen
Intervention einer Allianz aus Großbritannien, Frankreich und Israel in Ägypten gipfelte.
Anlass war die Verstaatlichung der mehrheitlich britisch-französischen Suezkanal-
Gesellschaft durch den Präsidenten Ägyptens, Gamal Abdel Nasser. Der Suezkanal war für
die Erdölversorgung Großbritanniens von großer Bedeutung. → Erdöl
Hintergrund war Nassers Bestreben, das formal souveräne Ägypten aus der britischen
Einflusssphäre zu befreien. Nach ergebnislosen internationalen Verhandlungen über die
Nutzungsrechte am Sueskanal vereinbarten Frankreich und Großbritannien, den zu einem
„Hitler vom Nil“ stilisierten Präsidenten Ägyptens Gamal Abdel Nasser zu stürzen.
Frankreich war durch die ägyptische Unterstützung der algerischen Befreiungsbewegung FLN
motiviert, die gegen die französische Kolonialherrschaft kämpfte. Israel wollte sich aus der
arabischen Umklammerung und von andauernden Grenzgefechten mit Palästinensern
befreien. Der vor den USA geheimgehaltene Plan sah einen israelischen Angriff auf Ägypten
vor. Die beiden westeuropäischen Staaten sollten sich danach als vorgeblich neutrale
Vermittler einschalten und Nasser stürzen. Anschließend an den israelischen Angriff waren
Luftangriffe und Bombardements durch Frankreich und Großbritannien geplant, danach die
Landung von Bodentruppen. Die USA und die Sowjetunion intervenierten und brachten das
anglo-französische Unternehmen vor die UNO.
Die britisch-französischen Interventionstruppen, die im Oktober 1956 gelandet waren,
mussten den Rückzug antreten, ohne Nasser gestürzt zu haben. Das Resultat war trotz
militärischer Erfolge seiner Gegner eine Stärkung der ägyptischen Position im Nahen Osten;
mittelfristig führten die Ereignisse zu einer engen Bindung Ägyptens an die Sowjetunion und
somit zu einer Ausweitung des Kalten Krieges auf den Nahostkonflikt.
IMRE
1956 Crueasdnkommenismvs
13. Der Ungarnaufstand
Der ungarische Volksaufstand bezeichnet die bürgerlich-demokratische Revolution und den
Freiheitskampf von 1956 in Ungarn, bei denen sich breite gesellschaftliche Kräfte gegen die
Regierung der kommunistischen Partei (den sog. Gulaschkommunismus, kein Witz!) und der
sowjetischen Besatzungsmacht erhoben. Die Revolution begann am 23. Oktober 1956 mit
einer friedlichen Großdemonstration der Studenten der Universitäten in Budapest, die
demokratische Veränderungen forderte. Die Regierung ließ am Abend in die schnell
wachsende Menge schießen, daraufhin brach der bewaffnete Kampf aus. Binnen weniger
Tage wurde die Einparteidiktatur durch eine Regierung unter der Leitung von Imre Nagy
abgelöst. Diese Regierung bildete sich innerhalb von acht Tagen noch zweimal um und
beteiligte auch noch die sozialdemokratische Partei. Ungarn trat aus der Warschauer
Vertragsorganisation aus, erklärte seine Neutralität und rief die Sowjetarmee zum Verlassen
des Landes auf.
Dominoeffekt angstdauar
Der Freiheitskampf endete mit der Invasion der durch Einmarsch verstärkten übermächtigen
Sowjetarmee, die am 4. November 1956 eine pro-sowjetische Regierung unter János Kádár
-
installierte. Die Kämpfe gegen sie dauerten in Budapest eine Woche, an einzelnen Orten
mehrere Wochen lang, im Gebirge sogar bis Anfang 1957. Der Westen unterstützte die
Aufständischen verbal, die NATO hielt sich jedoch von einer militärischen Konfrontation mit
dem Ostblock zurück. Nach der Niederschlagung des Freiheitskampfes wurden hunderte
Aufständische – unter ihnen Imre Nagy und Pál Maléter – durch die kommunistischen
Machthaber hingerichtet, Zehntausende wurden eingekerkert oder interniert. Hunderttausende
Ungarn flüchteten vor der Diktatur in den Westen. Der Aufstand wurde vom Kádár-Regime
stets als „Konterrevolution“ bezeichnet, die öffentliche Nennung als Revolution wurde
geahndet. Seit 1989 ist der 23. Oktober Nationalfeiertag in Ungarn.
14. Der Sputnikschock
Der Sputnickschock ist die Bezeichnung für die politisch-gesellschaftliche Reaktion in den
USA und Westeuropa auf den Start des ersten künstlichen Erdsatelliten Sputnik 1 am 4.
Oktober 1957 durch die Sowjetunion.
Sputnik machte im Zeichen des Kalten Krieges schlagartig deutlich, dass die Sowjetunion im
Hinblick auf die weitere Entwicklung ihrer Raumfahrt technologisch den USA mindestens
ebenbürtig war. Mit der Rakete R-7 – dem Trägersystem des Sputnik – war die Sowjetunion
nunmehr in der Lage, das Territorium der USA mit nuklear bestückten Interkontinentalraketen
zu erreichen. Diese technische Leistung stellte den bis dahin sicher geglaubten
Überlegenheitsanspruch des Westens in Frage. Ursachen des westlichen „Nachhinkens“
wurden selbstkritisch vor allem im Bildungssystem gefunden. Die Reproduktion der
herrschenden Verhältnisse in der Schule schloss nach Ansicht von Experten zu viele
Menschen von einer Beteiligung am gesellschaftlichen Fortschritt aus.
Eine unmittelbare Folge des Sputnikschocks waren verstärkte Anstrengungen der USA, beim
Wettlauf ins All technologische Überlegenheit zu erlangen. Er beschleunigte die westlichen
Raketenprogramme und führte zur Gründung der NASA, um das Raumfahrtprogramm zu
straffen.
→ NASA
Die enorme Publizitätswirkung kam für die sowjetischen Machthaber selbst überraschend,
wurde dann aber zielstrebig propagandistisch eingesetzt; aber auch weitere Mittel wurden
freigegeben, um die Überlegenheit des Kommunismus zu demonstrieren. So wurde mit Juri
Gagarin nur vier Jahre später der erste Mensch in den Weltraum geschossen.
Sputnik verhalf den Rüstungsindustrien beider Seiten zu neuen Rekordgeschäften. Ähnlich
der angeblichen sogenannten Bomberlücke der USA gegenüber ihrem Kontrahenten wurde
von der CIA eine Raketenlücke attestiert und damit das Wettrüsten nachhaltig
propagandistisch unterfüttert.
Der Sputnikschock löste eine Krise in der Selbstwahrnehmung der US-Amerikaner aus. Diese
waren in ihrem Selbstverständnis Einwohner der technologisch fortschrittlichsten Nation der
Erde. In der öffentlichen Wahrnehmung waren dabei die Demokratie und der Kapitalismus
natürliche Wettbewerbsvorteile, die eine natürliche technologische Überlegenheit
begründeten. Die Tatsache, dass nun die kommunistische, planwirtschaftlich organisierte
Sowjetunion den USA im Weltraum einen Schritt voraus war, schockierte die US-Amerikaner
zutiefst. Als Folge davon erlangten Forderungen nach einer grundlegenden Reform des
Bildungssystems schnell eine breite Unterstützung in der Bevölkerung. Es galt, die
Sowjetunion bei dem bald daraufhin ausgerufenen Wettlauf ins All zu schlagen.
Für das globale System waren diejenigen Krisensituation am gefährlichsten, bei denen die
Hauptprotagonisten des Kalten Krieges die originären Konfliktparteien waren und direkt
aufeinander stießen, wie sich in der Berlin-Blockade 1948 und dem Korea Krieg 1950 gezeigt
hatte. Die zweite Berlin-Krise der 1958 und 1959 war die dritte gefährliche Krise, bevor mit
der vierten, der Kuba-Krise, die Welt am Rand eines Atomkriegs stand.
So, wie auf dieser Postkarte aus Berlin, sah die Mauer aus, welche Berlin für 28 Jahre trennte:
Fidel Castro
Auch die nächste Krise ließ nicht lange auf sich warten. Sie war die gefährlichste des Kalten
Krieges. Die Welt stand am Rande eines nuklearen Krieges. Florida → Kuba
Ostküste
17. Die Kuba Krise Kuba kamcnistisch
Im Jahre 1959 stürzen linksgerichtete Rebellen unter Führung von Fidel Castro und Ernesto
Che Guevara den kubanischen Diktator Fulgenicio Batista und errichten eine
Volksdemokratie nach sowjetischen Vorbild auf der Karibikinsel 90 Seemeilen vor der Küste
Floridas. Castro lehnt sich eng an die Sowjetunion an, von der Kuba bis zum Zerfall des
sowjetischen Imperiums massiv unterstützt wird. War es für die USA schon kaum
hinnehmbar, dass in ihrem Einflussgebiet ein sozialistischer Staat entsteht, war die am 14.
Oktober 1962 gemachte Entdeckung sowjetischer Raketenanlagen durch amerikanische
Ausklärungsflugzeuge absolut nicht hinnehmbar. In der Folge kam es zur schärfsten Krise des
Kalten Krieges. Der amerikanische Präsident John F Kennedy reagierte auf diese
außergewöhnliche Provokation der Sowjetunion mit einer Seeblockade, welche die Lieferung
der sowjetischen Raketen verhindern sollte. Der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow
stellte den USA ein Ultimatum, diese Blockade aufzuheben: Die Welt stand nach der
Zurückweisung dieses Ultimatums durch Kennedy vor einem dritten Weltkrieg. In letzter
Minute lenkte Chruschtschow ein als die amerikanische Generalität Kennedy schon zu einem
Militärschlag aufgefordert hatte. Er zog die Schiffe wieder ab, die Krise war beigelegt.
Der ein 4
Besatzungszonen
-
⑤
Drohung mit
Krieg des Warschauer Paktes
→ Berlin feine Stadt
Militärisch
solange 3 -
West Hirten war es zu gefährlich
1993 Aufstand Ostberlin
Wer ist der Stärkere? Chruschtschow oder Kennedy?
Firsten
beziffert, die Zahl der vietnamesischen Toten schwankt zwischen 1 und 2 Millionen.
20. Prager Frühling
mehr Privateigentum
Prager Frühling ist die Bezeichnung für die Bemühungen der tschechoslowakischen
Kommunistischen Partei (KPČ) unter Alexander Dubček im Frühjahr 1968, ein
Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm unter dem Motto ,Sozialismus mit
menschlichem Antlitz’ durchzusetzen sowie vor allem die Beeinflussung und Verstärkung
dieser Reformbemühungen durch eine sich rasch entwickelnde kritische Öffentlichkeit.
Gescheiterte Wirtschaftsreformen Alexander Dubcek
Nach dem Tod des sowjetischen Diktators Josef Stalin 1953 folgte eine Phase der
Entstalinisierung, die auch zu einer Lockerung der totalitären Kontrolle über die
Satellitenstaaten des Ostblocks führte. Doch in der Tschechoslowakei verfolgte der 1953 zum
Ersten Sekretär der Kommunistische Partei (KSČ) und 1957 zum Staatspräsidenten ernannte
Antonín Novotný zunächst weiterhin eine repressive Politik mit stalinistischen Zügen. Zu
einem Umdenken zwang ihn die Wirtschaftskrise der frühen 1960er Jahre. Die KSČ beschloss
eine Wirtschaftsreform. Ziel war der Aufbau einer sozialistische Marktwirtschaft, also einer
Verbindung aus Markt- und staatlich geplanter Wirtschaft. Da die Pläne aber nicht konsequent
durchgesetzt wurden – zum Beispiel wollte Novotný keine Kredite von westlichen Ländern
annehmen – schlugen viele der Reformmaßnahmen fehl.
Besonders in der jungen Bevölkerung wuchs die Kritik am niedrigen Lebensstandard in der
Tschechoslowakei. Außerdem kam es zu Auseinandersetzungen zwischen der KSČ-Führung
und slowakischen Nationalisten, die mehr Autonomie forderten. Tschechoslowakische
Schriftsteller wehrten sich gegen Zensur und die sozialistischen Schreibstandards. 1967 führte
ihr Protest zu einer Reihe von Verhaftungen, die vom liberaleren Flügel der Partei negativ
aufgenommen wurden. Als Folge dieser Konflikte und wegen fehlender Unterstützung aus
Moskau musste Novotný sein Amt als Erster Parteisekretär abgeben. Sein Nachfolger wurde
1968 der Slowake Alexander Dubček, der bekannteste Vertreter des Reform-Flügels der KSČ.
Das Reformprogramm der KSČ
Obwohl Dubček den Sozialismus weiterhin für die beste Gesellschaftsform hielt, wollte er das
sozialistische Modell der Tschechoslowakei reformieren. Seine Vision des ,,Sozialismus mit
menschlichem Antlitz“ nahm im Aktionsprogramm der KSČ vom April 1968 konkrete
Formen an. Nachdem die Vorzensur abgeschafft worden war, sollten weitere bürgerliche
Grundrechte garantiert werden. Dazu gehörten neben Rede-, und Versammlungsfreiheit auch
die Freiheit von Wissenschaft, Kunst, Kultur und Medien. Viele verbotene Parteien und
Vereinigungen durften ihre Arbeit wieder aufnehmen. Ein weiterer Teil des
Aktionsprogramms betraf die Wirtschaft: Der politische Einfluss auf die Wirtschaft sollte
eingeschränkt und das Mitspracherecht in den Betrieben ausgebaut werden. Wichtig war auch
die geplante Föderalisierung des Staates in eine tschechische und eine slowakische Republik.
Obwohl geplant war, die Position des Parlaments zu stärken und die politische Diskussion zu
beleben, sollte die Vormachtsstellung der KSČ nicht angetastet werden. Von besonderer
Bedeutung war die Tatsache, dass Opfer des Stalinismus rehabilitiert wurden.
Die Reaktion der Gesellschaft auf die geplanten Reformen war ein öffentlicher Diskurs, der
von den Medien unterstützt wurde. Neu gegründete Vereine setzten sich zum Beispiel für die
Einführung von Mehrparteienwahlen ein. Der Reformkurs wurde von großen Teilen der
tschechoslowakischen Bevölkerung befürwortet und erfuhr auch aus dem Ausland
Unterstützung. Breite öffentliche Zustimmung erhielt auch das im Juni 1968 veröffentlichte
,Manifest der 2000 Worte’. In dem von Intellektuellen und Künstlern unterzeichneten Text
wurden die Jahre der KSČ-Herrschaft kritisiert und eine Beschleunigung des
PragerFrühling Entstalinisierung
Perestroika Umgestaltung
Glasnost Öffnung der Gesellschaft
Vorlage Angst # Dominoeffekt
Demokratisierungsprozesses gefordert. In den anderen Ostblock-Staaten, besonders in der
DDR, wurde das Manifest wenig euphorisch aufgenommen. Die KSČ-Führung lehnte es
ebenfalls ab, ging aber nicht gegen die Verfasser vor.
Reaktion des Warschauer Paktes
Die anderen Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes betrachteten die Reformbemühungen in
der Tschechoslowakei mit Misstrauen. Auch restaurative Kräfte aus der eigenen Partei stellten
sich gegen die Reformen. Diese Kritiker befürchteten in der Tschechoslowakei eine
Konterrevolution, die auch den Sozialismus in den Nachbarstaaten gefährden könnte. Im
Warschauer Brief vom 15. Juli 1968 forderten fünf Mitglieder des Warschauer Paktes
(Sowjetunion, Bulgarien, Ungarn, Polen und DDR) von Dubček eine Kursänderung.
Tatsächlich hatte sich die Mehrheit der Brief-Unterzeichner bereits für ein Militärmanöver in
der Tschechoslowakei ausgesprochen. In der offiziellen Version hieß es, dass man das Land
,,nicht aufgeben“ und vor den ,,feindlichen Kräften“, die es vom Weg des Sozialismus
abbringen wollten, beschützen wolle. Nachdem mit Leonid Breschnew, dem Parteiführer der
Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), der letzte Befürworter einer gemäßigten
Lösung sich auch für eine militärisches Lösung ausgesprochen hatte, war der Weg für den
Einmarsch frei.
Der Einmarsch
In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 marschierten Truppen des Warschauer Paktes
in die Tschechoslowakei ein. Die Invasion traf die Reformer in der KSČ-Führung
unvorbereitet. Sie hatten die Wirkung ihrer Reformen auf die Regierungen der sozialistischen
Nachbarländer unterschätzt. Die Führungsriege verurteilte den Einmarsch, verbot aber den
eigenen Truppen, Widerstand zu leisten. Besonders die junge Bevölkerung protestierte gegen
die Besatzung. Knapp 100 Menschen wurden bei Demonstrationen erschossen. Im In- und
Ausland wurde das Geschehen mit Entsetzen verfolgt. Gerechtfertigt wurde der Einsatz im
Nachhinein mit der im November 1968 verkündeten Breschnew-Doktrin. Diese schränkte die
nationale Souveränität der sozialistischen Staaten ein. Die Sowjetunion hatte zu entscheiden,
welche Entwicklungen in einem Staat akzeptabel waren und welche den Sozialismus
Moskauer Protokoll
bedrohten.
Das Moskauer Protokoll
Die Parteiführung der KSČ wurde in der Nacht des Einmarsches festgenommen und nach
Moskau gebracht. Allerdings gelang es den Besatzern nicht, eine neue Staatsführung
einzusetzen, weil im Politbüro der Tschechoslowakei die Reformer in der Mehrzahl waren.
Stattdessen brachten sie die Führungsriege der KSČ dazu, das Moskauer Protokoll zu
unterzeichnen. Darin wurden wichtige Punkte der Reform, unter anderem Pressefreiheit und
Versammlungsfreiheit, rückgängig gemacht. Außerdem musste die Staatsführung sich dazu
verpflichten, das Volk wieder zu befrieden. Ein Zeitpunkt für das Ende der Besatzung wurde
nicht festgelegt. Die sowjetischen Truppen blieben bis 1991 in der Tschechoslowakei
stationiert.
Von der ,Normalisierung’ zur samtenen Revolution
Gemäß dem Moskauer Protokoll folgte in der Tschechoslowakei eine Phase der
Restalinisierung, offiziell als Normalisierung bezeichnet. Die ehemaligen Reformer hatten mit
Repressalien wie Berufsverbot und Verfolgung zu kämpfen. 1977 bildete sich mit der Charta
77 eine Bürgerinitiative, zu deren Gründungsmitgliedern der spätere Präsident Václav Havel
gehörte. Bis zum Ende des sozialistischen Regimes veröffentlichte die Charta Hunderte
Schriften zu Menschenrechtsverletzungen und anderen Themen. Der Staat reagierte mit
Verhören und teilweise jahrelanger Untersuchungshaft gegen die Aktivisten. Das Ende des
sozialistischen Regimes kam im Herbst 1989 mit der ,samtenen Revolution.’ Nachdem eine
Studenten-Demonstration gewaltsam beendet worden war, kam es in Prag zu
Massendemonstrationen. Die Bevölkerung forderte den Rücktritt der Regierung. Diese war
wie die übrigen Ostblock-Staaten damals ohnehin geschwächt und konnte sich dem Willen
des Volkes nicht länger widersetzen. Sie trat zurück. Die ersten freien Wahlen fanden 1990
statt.
?
parlamentarische
22. Der Afghanistan-Krieg 1979-1989
Der Af
gnanistan Krieg
-
Demokratie
putsch sowjetische Machthaber
vonesrxfringsgnpen
Streikwelle
Gewerkschaftsbewegung # Lednwalesa
23. Solidarnosc in Polen ? inständigen
Bereits in den 70er Jahren kam es unter den polnischen Arbeiters immer wieder zu Unruhen,
die 1980 ihren Höhepunkt erreichten. In der Danziger (Gdansk) Leninwerft und dann im
ganzen Land brachen Streiks und Demonstrationen aus. Der unmittelbare Anlass war die
Erhöhung der Lebensmittelpreise. Rasch kamen auch politische Forderungen ins Spiel, unter
anderem die Anerkennung freier und parteiunabhängiger Gewerkschaften und die Garantie
des Streikrechts. Die Regierung kam diesen Forderungen nach, in der Hoffnung, den Einfluss
der Streikbewegungen so unter Kontrolle halten zu können. So gründete sich die freie
Gewerkschaft Solidarnosc (Solidarität) unter ihrem Anführer Lech Walesa. Als der politische
Einfluss dieser Gewerkschaft immer größer wurde, verhängte der Parteichef General
Jaruzelski das Kriegsrecht und verbot die ,Solidarität’, Walesa wurde unter Hausarrest
gestellt. Im Jahre 1988 kam es zu einer erneuten Streikwelle, die so groß war, dass die
Regierung sich mit der Opposition und der Solidarnosc auf einen schrittweisen Übergang
Polens zu einer parlamentarischen Demokratie einigte. Die Wahlen brachten der Opposition
im Sommer 1989 große Erfolge. Lech Walesa wurde 1990 sogar Staatspräsident. Wie alle
ehemaligen Satellitenstaaten der Sowjetunion war es Polen gelungen, das kommunistische
System abzuschütteln.
1989 # Ostdeutschland
Reiseziel
24. Ungarn: Keine zweite Tragödie
Im Mai 1989 ermöglichte Ungarn Zehntausenden von Menschen aus der DDR die Ausreise
nach Österreich. Diese liberale Haltung hatte sich bereits seit langem vorbereitet. Schon seit
den Sechzigerjahren hatte der Staats- und Parteiapparat eine gewisse Meinungs- und
)
und den Parteichef Michail Gorbatschow damit zu entmachten.
E-Breschnew Doktrin -
wir greifen ein
Boris Jelniz -
Am 6. Dezember 1991 verkündete der Oberste Sowjet der Ukraine, dass sie sich ab sofort
nicht mehr als Mitglied der „Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken“ betrachten
würden. Zwei Tage später beriet Jelzin dann mit dem Obersten Sowjet Weißrusslands und
dem ukrainischen Ministerpräsidenten in Minsk über die Zukunft der Union. Da die
Verhandlungen über einen neuen Unionsvertrag scheiterten, bildeten die Teilnehmer die
„Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ (GUS) – ein offenes Bündnis, in das Staaten mit
ähnlichen Prinzipien jederzeit eintreten könnten. So ging aus der ehemaligen Sowjetunion
Russland als wichtigster Nachfolgestaat hervor. Das Ende der alten, traditionellen UdSSR war
vorerst auch das Ende der Konfrontation zwischen Ost und West und damit das Ende des
Kalten Krieges.
GUS
-
26. Der Zusammenbruch des SED-Regimes
Als Folge des Auseinanderbrechens der Sowjetunion kam es auch zum Zusammenbruch des
SED-Regimes. Dieser bereitete sich langsam vor, durch die wachsenden ökonomischen
Schwierigkeiten, die Reformdefizite der DDR, eine steigende Zahl von Ausreiseanträgen und
die zunehmende Fluchtbewegung. Somit war Ende der achtziger Jahre die DDR kurz vor dem
Kollaps, auch wenn viele dies nicht wahrhaben wollten. Einen großen Anteil an dieser
Zuspitzung hatte, genau, Tory: Ungarn, das schon seit den sechziger Jahren wegen seinen
Wirtschaftsreformen eine Sonderrolle spielte und sich immer mehr dem Westen öffnete. Diese
Reformen erreichten Anfang 1989 ein Stadium, indem eine offene- und enge Zusammenarbeit
mit den westlichen Ländern angestrebt wurde. Dazu gehörte auch, das Ungarn versprach, die
UN-Menschenrechtskonventionen einzuhalten und diese nicht länger auf einseitige östliche
Weise zu interpretieren. Am 2. Mai 1989 begannen dann ungarische Soldaten mit dem Abbau
der elektronischen Sicherungsanlagen und des Stacheldrahtverhaus an der Grenze zu
Österreich. Damit kündigte Ungarn die Solidarität zu den anderen Ostblockstaaten. Die Sorge
der DDR Regierung, das nun Bürger der DDR über Ungarn in den Westen fliehen könnten,
beschwichtigte Ungarn damit, das Flüchtlinge auch weiterhin an der Grenze aufgehalten
würden. Allerdings sah die Realität anders aus, denn die Flüchtlingszahlen stiegen gewaltig
an. Der Verfall des SED-Regimes war somit vorprogrammiert. Dennoch hielt die SED-
Führung an ihrem starren Kurs der Reformverweigerung fest, die sowohl die Manipulation
der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 enthielt, als auch die Unterstützung Chinas, das nach
dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking am 4. Juni 1989, von fast
allen anderen Ländern geächtet wurde.
Die Wahlen wurden zwar seit eh und je in der DDR manipuliert, doch dieses Mal wurde das
von der Regierung bekannt gegebene Ergebnis von der Bevölkerung nicht mehr einfach so
hingenommen, viele erhoben amtlich Einspruch, denn das innen- und außenpolitische Umfeld
hatte sich verändert: Viele der wichtigsten ehemaligen Verbündeten der DDR befanden sich
mittlerweile auf Reformkurs. Aufgrund der Wahlmanipulation am 7. Mai wurden ab dem 7.
Juni an jedem 7. des Monats Protestdemonstrationen als Erinnerung an die Manipulation der
Kommunalwahl veranstaltet. Außerdem gab es ab dem 4. September jeden Montag die
sogenannten Montagsdemonstrationen, bei denen Reise- und Versammlungsfreiheit gefordert
wurden. Hinzu kam noch, das allein im Sommer 1989 120.000 Menschen einen Antrag auf
Ausreise in die Bundesrepublik stellten. Im Juli und August besetzten Hunderte Menschen,
die die Geduld verloren hatten, die westdeutsche Botschaft in Prag, um ihre Ausreise nach
Westdeutschland zu erzwingen. Dieses gelang ihnen dann auch, und die Flüchtlinge durften in
die Bundesrepublik ausreisen. Außerdem trafen nun täglich zwischen 100 und 200
Ostdeutsche in Aufnahmelagern ein, die über die offene Grenze zu Ungarn geflohen waren.
Somit war der Verfall des SED-Regimes besiegelt und nicht aufzuhalten, was letztendlich
auch die Führungsspitze der DDR einsehen musste.
Noch bevor Hans Modrow am 13.11.1989 zum neuen Ministerpräsidenten gewählt wurde,
waren in der ersten Novemberwoche über 225.000 Ostdeutsche in die BRD geflüchtet. Es
musste ein neues Reisegesetz her. Denn eins war klar: So konnte es nicht weitergehen. Zuvor
war am 6.11.1989 ein neues Reisegesetz vorgestellt worden. Doch die Massen demonstrierten
auf den Straßen und schrieen: ,,Wir brauchen keine Gesetze - die Mauer muss weg!“
Am 9.11.1989 wurden die neuen Bestimmungen verkündet. Sie besagten, dass jeder DDR-
Bürger einen Antrag auf eine Auslandsreise ohne Vorbedingungen stellen konnte. Pass und
Visum seien schnell und unbürokratisch von den Behörden auszustellen. Diese
Bestimmungen waren aber noch gar nicht durch, sie mussten noch verabschiedet werden.
Aber in der Nacht vom 9. zum 10.11.1989 standen schon Tausende vor den Grenzen zu
Westdeutschland und wollten durch. Da der Fall der Mauer nicht mehr aufzuhalten war,
beschlossen die Grenzposten, die Menschen durchgehen zu lassen. Die Mauer war nach über
achtundzwanzig Jahren gefallen.
Pressekonferenz
Aufhebung der Reisebeschränkung
Thema 26: Asien und Afrika nach 1945
China: Entstehung der Volksrepublik, Entwicklung unter Mao und seinen Nachfolgern,
wirtschaftlicher Aufschwung und Weltmachtposition
Indien: Erlangung der Unabhängigkeit von Großbritannien (,,Freiheit um
Mitternacht“) und Zerfall in konkurrierende Staaten (Pakistan), Entkolonialisierung
Afrikas und aktuelle Probleme des Kontinents
Afrika: Die Entkolonialisierung löst kaum die Probleme des Kontinents
1. Der Nahostkonflikt
Hintergründe:
Schon vor 1948 gab es Spannungen zwischen den Juden und den Arabern um das Land
Palästina, das jedes Volk für sich beanspruchte. Hinzu kam, dass in Europa zur damaligen
Zeit der Zionismus eine große Rolle spielte. Dies ist eine politische und soziale jüdische
Bewegung zur Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina, also in dem Land, das Gott in
den Augen der Juden ihnen geschenkt hatte. Verstärkt wurde die zionistische Bewegung
dadurch, dass es am Ende des 19. Jahrhunderts vor allem in Osteuropa viele Pogrome gegen
die Juden gab. Vor allem die Judenverfolgungen in Russland ab dem Jahr 1881 lösten eine
Auswanderungsbewegung nach Palästina aus. Im ersten Zionistenkongress in Basel 1897
wurde das Ziel des Zionismus von Theodor Herzl wie folgt formuliert: ,,Eine öffentlich-
rechtlich gesicherte Heimstatt in Palästina“ zu schaffen. Zu der Zeit war das einstmals
mächtige Osmanische Reich ein Spielball der europäischen Großmächte, allen voran
Großbritannien, geworden und zeigte deutliche Zerfallserscheinungen.
GdgöstathFreien
Eisenhower-Doktrin 1957 (4).
keinen
Sperrung des
Warenverkehr
3. Nahostkrieg: Der Sechstagekrieg 1967
Auslöser war die Sperrung des Golfs von Akaba durch Ägypten im Mai 1967. Somit war für
Israel der Zugang von der Hafenstadt Elath zum Roten Meer versperrt. Schließlich
genehmigte der jordanische König Hussein irakischen Truppen den Durchmarsch nach Israel
und gleichzeitig rief der PLO-Chef Shukekeiri zum ,Heiligen Krieg’ gegen Israel auf.
Der Kriegsverlauf:
Israel begann am 5. Juni 1967 mit einem Präventivkrieg (Angriffskrieg) auf die arabische
Luftwaffe am Boden, welche dadurch fast komplett zerstört wurde und machte die Streitkräfte
Ägyptens, Syriens und Jordaniens kampfunfähig. Im sogenannten Sechs-Tage-Krieg
besetzten israelische Truppen die ganze Sinai-Halbinsel, den Gazastreifen, das
Westjordanland, Ost-Jerusalem und die syrischen Golanhöhen. Die Folgen dieses Krieges
veränderten die geopolitische Landschaft des Nahen Ostens schlagartig zugunsten Israels.
Sadats
Der Kriegsverlauf: (5)
den "am
jaja!imgmgauf
Irak
KAMPFANSAGE
2. Der 11. September 2001
Der 11. September 2001 schien zunächst ein ,,nachrichtenarmer Tag“ zu werden. Jedoch
änderte sich dies schlagartig, als ein Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers in
New York einschlug, welcher dann augenblicklich in Flammen aufging. Zu diesem Zeitpunkt
noch ging man nur von einem Unfall aus. 17 Minuten später allerdings, als eine zweite
Boeing in den Südturm raste, war klar, dass dies kein Unfall sein kann. So gingen die
Behörden vor Ort nun von einem Anschlag aus. In New York spielten sich währenddessen
furchtbare Szenen ab. Verzweifelte Menschen sprangen aus den brennenden oberen
Stockwerken des World Trade Centers und stürzten in den sicheren Tod. Schließlich brach der
erste Turm des World Trade Centers in sich zusammen. Der Nordturm hingegen stürzte erst
eine halbe Stunde später in sich zusammen. Letztendlich lag das ganze World Trade Center in
Schutt und Asche. Insgesamt starben 3000 Menschen.
Der amerikanische Präsident versprach, dass die USA die Täter gnadenlos jagen würden.
Später machen US-Ermittlungsbehörden den radikal-islamischen Terrorist Osama Bin Laden
und sein Terrornetzwerk Al Kaida für die Anschläge verantwortlich.
Durch den Krieg waren zunächst beide Seiten geschwächt. Der Irak konnte aber bald zu
einem militärischen Machtfaktor aufsteigen, der seine Nachbarn bedrohte und damit die
strategischen und wirtschaftlichen Interessen der USA gefährdete.
Vorgeschichte: Seit dem zweiten Golfkrieg verfassten die Vereinten Nationen (siehe Lernblatt
Internationale Organisationen) mehrere Resolutionen, in deren Mittelpunkt die Entwaffnung
des Iraks stand, also die Beseitigung von chemischen, biologischen und eventuell
vorhandenen atomaren Massenvernichtungswaffen. Im März 2003 wollte der Sicherheitsrat
(siehe Lernblatt Internationale Organisationen) der Vereinten Nationen eine Resolution
verabschieden, die dem Irak eine letzte Frist zur Entwaffnung setzte. Dieser Prozess sollte
durch Waffeninspektionen unterstützt werden. Die USA und Großbritannien verweigerten
diesen Weg, während sich Präsident George W. Bush direkt an Saddam Hussein wandte. Er
räumte ihm eine Frist von 48 Stunden ein, das Land freiwillig zu verlassen. Hussein wies das
Ultimatum zurück, sodass kurz nach dessen Ablauf am 20. März die ersten Bombenangriffe
auf Ziele in Bagdad geflogen wurden.
Weitere Kriegsgründe
Neben dem Verdacht, der Irak besäße Massenvernichtungswaffen, spielten noch weitere
Gründe für die militärische Intervention eine Rolle. So war es auch erklärtes Ziel der
Kriegsparteien, die Diktatur Saddam Husseins zu beenden, unter der Massenmorde an Kurden
und Schiiten begangen wurden. Zudem wurde Hussein vorgeworfen, das Terrornetzwerk Al
Quaida zu unterstützen, das seit dem 11. September 2001 im amerikanischen Visier des
„Kampfs gegen den Terror“ ist.
Kriegsverlauf
Da sich der Sicherheitsrat gegen einen Krieg ausgesprochen hatte, fand der Angriff auf den
Irak ohne Mandat der Vereinten Nationen statt. Dennoch schlossen sich der amerikanisch-
britischen Führung noch weitere 47 Staaten an, die sich als ,,Koalition der Willigen“ sahen.
Deutschland erklärte sich als entschiedener Kriegsgegner. Die Operation selbst lief unter dem
Namen ,Iraqi Freedom’ (Irakische Freiheit). Bereits vor Kriegsbeginn hatten Amerikaner und
Briten rund 250.000 Soldaten im Irak stationiert. Die Strategie der Alliierten ging in zwei
Richtungen. Durch ,,Schock und Ernüchterung“ sollten massive Luftangriffe die
Widerstandskraft der irakischen Armee schwächen. Ferner sollten Bodentruppen von der
Südgrenze des Iraks nach Bagdad vorstoßen, wo sich der Amtssitz Husseins befand. Der
Widerstand war allerdings größer, als es sich die Strategen vorgestellt hatten. Zudem hatten
die Bodentruppen mit unerwarteten Widerständen aus der Bevölkerung zu kämpfen. Man
hatte im Vorfeld erwartet, dass die Iraker überlaufen würden. Dennoch gelang es den alliierten
Truppen, am 9. April Bagdad einzunehmen. Mit dem Fall der Statue Husseins galt das
Regime im Irak beendet. Hussein selbst wurde allerdings nach langer Suche erst am 13.
Dezember 2003 gefasst.
Die UNO
UNO kommt aus dem Englischen und bedeutet United Nation Organisation, zu deutsch Vereinte
Nationen. Die UNO wurde 1949 in New York gegründet.
Nationale Eigeninteresse Völkerbund nach dem ersten
zu hoch !!
Gründung der UNO Weltkrieg . . .
Die UNO wurde 1945 nach dem zweiten Weltkrieg von 51 Staaten gegründet. Aufgrund der
schrecklichen Ereignisse in diesem Krieg beschlossen die Gründerstaaten, zukünftig ein
freundschaftliches Verhältnis zu pflegen und sich für den Weltfrieden einzusetzen. Die friedlichen
Ziele der UNO wurden in der sog. Charta der Vereinten Nationen zusammengefasst. Wenn ein
Land also der UNO beitreten möchte, muss es zuerst die UNO-Charta unterschreiben und sie
damit anerkennen.
UNO
Welche Ziele verfolgt die UNO?
Die beiden wichtigsten Ziele der UNO sind der Weltfrieden und die internationale Sicherheit.
Herrscht in einem Land jedoch kein Frieden, sondern Krieg, kann die UNO ihre Friedenstruppen
in das Land schicken. Die Soldaten der Friedenstruppen, genannt Blauhelmsoldaten, arbeiten im
Auftrag der UNO und sollen in Krisengebieten für Sicherheit und Ordnung sorgen
Die UNO hilft auch Ländern, in denen ein großer Notzustand herrscht, wie zum Beispiel nach
Naturkatastrophen wie Erbeben oder Tsunamis oder natürlich während Kriegen. Dabei versucht
die UNO dafür zu sorgen, dass die betroffenen Menschen Wasser, Nahrung und medizinische
Versorgung erhalten. Außerdem setzt sich die UNO für den Schutz und die Einhaltung der
Menschenrechte.
Wie ist die UNO aufgebaut?
Die UNO wird von einem Chef geleitet, dem sogenannten Generalsekretär. Seit 2007 ist das Ban
Ki Moon aus Südkorea. Viele Länder hören auf ihn, da er unparteiisch ist, also versucht kein
Land bevorzugt zu behandeln.
Neben dem Generalsekretär besteht die UNO aus verschiedenen Unterorganisationen, die jeweils
Antonio Guterres
bestimmte Aufgaben haben. Dazu gehören zum Beispiel:
:
NATO steht für North Atlantic Treatment Organization, übersetzt Nordatlantikpakt. Dieser
bezeichnet ein westliches Verteidigungsbündnis nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Führung der
USA, welches die Wertegemeinschaft der westlichen Demokratien zum Schutz gegen die
expandierende SU, denn nach dem zweiten Weltkrieg kam es zwischen den USA und der
Sowjetunion zu Spannungen. 1946/47 hatten Russland und Amerika widerstreitende Interessen in
der Türkei, Iran und Griechenland. Sowohl die UdSSR als auch die USA hatten dort Ziele und
Pläne, die denen der jeweils anderen widersprachen. Die Ziele und Pläne bezogen sich auf
Bodenschätze und die politische Ausrichtung der betroffenen Länder. Man bezeichnet eine solche
Situation auch als geostrategischen Interessenskonflikt.
Der Eiserne Vorhang teilt Europa
Diese Auseinandersetzung wird heute als Beginn des so genannten Kalten Krieges verstanden.
Kalter Krieg deswegen, weil er nicht wie ein echter Krieg mit Waffen offen ausgetragen wurde.
Russland geriet allerdings schon vorher über die Aufteilung Deutschlands nach dem zweiten
Weltkrieg noch in weiteren Streit mit den anderen Siegermächten wie Frankreich und
Großbritannien. Es bestand ein großes Misstrauen gegenüber Russland. Der britische
Premierminister Winston Churchill sprach schon am 5. März 1946 von einem Eisernen Vorhang, der
von Stettin bis Triest über Europa niedergegangen sei. Als Antwort auf die empfundene Bedrohung
durch Russland gründeten 12 Staaten am 4. April 1949 die NATO. Die NATO-Staaten der ersten
Stunde waren USA, Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Kanada,
Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Portugal. Das Hauptquartier der NATO liegt in Brüssel.
Der Ernstfall
Die Anschläge vom 11.9. 2001 in New York und Washington wurden als Angriff auf die Allianz
ausgelegt. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die NATO den so genannten Bündnisfall nach
Artikel 5 des Nordatlantikvertrages ausgerufen. Deshalb gab es die politischen Streitigkeiten in
Deutschland, ob und wie den Amerikanern zu helfen sei. Im Rahmen dieses Bündnisfalls wurden
die deutschen Soldaten nach Afghanistan geschickt. Allerdings war die NATO auch schon vorher im
Einsatz. Denn ihre grundlegende Ausrichtung ist die Sicherheit und Aufrechterhaltung von
Sicherheit im europäischen Raum. So war die NATO auch im Rahmen des Jugoslawienkriegs im
Einsatz. 1995 war die SFOR (Stabilisation Force = Stabilisierungskraft) in Bosnien und
Herzegovina eingesetzt, mit dabei waren 1700 deutsche Soldaten. Auch der KFOR-Einsatz (Kosovo
Force) 1999 lief unter dem Kommando der NATO (4700 deutsche Soldaten), ebenso wie die
Operation Essential Harvest (Unverzichtbare Ernte). Dabei wurden albanische Extremisten
entwaffnet.
Afghanistan
Die Zukunft der NATO Kosovo
Mittlerweile sind 28 Staaten Mitglieder der NATO. Zu den zwölf Gründungsmitgliedern kamen
1999 Polen, Tschechien und Ungarn hinzu. Am 29. März 2004 traten Bulgarien, Estland, Lettland,
Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien dem Bündnis bei. Die letzte Erweiterung fand am
1. April 2009 statt. An diesem Tag wurden Albanien und Kroatien offiziell aufgenommen.
Auch in Zukunft wird die NATO ein wichtiges Bündnis für die Sicherung von Frieden und Stabilität
in Europa spielen, und der weltweite Terror stellt das Bündnis vor neue Aufgaben. Auch die
vermehrten humanitären Einsätze in Krisengebieten machen den Wandel der NATO von einem rein
defensiven Bündnis hin zu aktiver Friedensgestaltung deutlich.
Neue Organisation
KSZE Budapest
Auf dem KSZE-Treffen 1994 in Budapest änderten die Teilnehmerländer den Namen in
„Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) und brachten damit zum
Ausdruck: die gemeinsamen Treffen sollten nicht länger nur als eine Konferenz, sondern unter dem
Dach einer dauerhaften Organisation stattfinden. Ziel der OSZE ist es, die Achtung der
Menschenrechte, der Grundfreiheiten, der Regeln der Demokratie und der Rechtstaatlichkeit zu
fördern. In Arbeitsteilung mit anderen internationalen Organisationen gehören Frühwarnung,
Konfliktprävention und Krisenmanagement bei internationalen Konflikten zu ihren Aufgaben. Als
Beitrag zu einer neuen Sicherheitsstruktur für Europa dient die OSZE darüber hinaus als Rahmen
für konventionelle Rüstungskontrolle und vertrauensbildende Maßnahmen. Der amtierende
Vorsitzende, der Außenminister eines Mitgliedstaates, trägt die Verantwortung für alle Aktionen. Er
handelt im Rahmen einer Troika, die aus dem vorigen, derzeitigen und nachfolgenden Vorsitzenden
gebildet wird.
Weltbank
Die Weltbank ist eine internationale Organisation mit Sitz in Washington, D.C., deren
Hauptaufgabe darin besteht, weniger entwickelte Länder durch finanzielle, beraterische und
technische Hilfe zu fördern und dadurch die weltweite Armut zu senken. Sie wurde am 27.
Dezember 1945 gegründet. Laut der Weltbank benötigen Entwicklungsländer vier Faktoren, um
ihre Wirtschaft zu stärken:
1. Einen gut funktionierenden Staat;
2. Institutionen wie z.B. die Justiz, um die Eigentumsrechte zu sichern;
3. Finanzsysteme, die sowohl KMU’s als auch Großunternehmen mit Krediten versorgen können;
4. Die Verhinderung von Korruption, weil sie die Wirtschaft lähmt und die Entwicklung bremst.
Diese Faktoren versucht die Weltbank zu unterstützen. Die wichtigsten Mittel zur Erreichung
dieses Ziels sind:
• Die Herausgabe von zinslosen Darlehen an arme Länder, um ihnen die finanziellen Mittel
zur eigenen Entwicklung zur Verfügung zu stellen. Die Weltbank finanziert diese
Darlehen über die Mitgliederbeiträge und über die Herausgabe von Anleihen.
• Die Vermittlung von privaten Geldern und die Vergabe von Spenden für wichtige Projekte
in Entwicklungsländern.
• Informations- und Beratungsdienste für die Mitgliedsländer, um sie in ihren
Entscheidungen zu unterstützen. So werden z.B. Datensätze über die Volkswirtschaften
der Mitgliedsstaaten gesammelt.
• Die Leistungsfähigkeit der Entwicklungsländer, deren Einwohner sowie der
Weltbankangestellten fördert die Weltbank über Bildungsprojekte. So werden
beispielsweise Workshops und Seminare zur nachhaltigen Entwicklung angeboten.
Mitbestimmungsmöglichkeiten der einzelnen Staaten:
Die Mitbestimmungsmöglichkeiten richten sich ähnlich wie bei einer Aktiengesellschaft nach der
finanziellen Beteiligung der einzelnen Staaten. Den weitaus größten Anteil im Hauptgremium, der
International Bank for Reconstruction and Development (IBRD) und somit auch den stärksten
Einfluss haben auch nach einer Reform im Jahr 2010 mit 15.85% die USA. Die Schweiz hat im
Vergleich dazu einen Stimmenanteil von 1,46%.
Thema 29: Die Europäische Integration: Motive, Europarat, EFTA, schrittweise
Entstehung der EGKS, EWG, Euratom und Europäischen Union, Prinzipien,
Organe und Funktionsweise der Europäischen Union (EU)
Werte
Alle EU-Mitgliedsländer teilen die Werte der EU: Sie streben eine Gesellschaft an, in der
Inklusion, Toleranz, Rechtstaatlichkeit, Solidarität und Nichtdiskriminierung
selbstverständlich sind. Diese Werte prägen unseren europäischen Lebensstil:
Würde des Menschen
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie ist zu achten und zu schützen. Sie bildet das
eigentliche Fundament der Grundrechte.
Freiheit
Die Freizügigkeit ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern, innerhalb der EU zu reisen und ihren
Wohnsitz zu wählen. Persönliche Freiheiten wie die Achtung des Privatlebens,
Gedankenfreiheit, Religionsfreiheit, Versammlungsfreiheit, die Freiheit der
Meinungsäußerung und Informationsfreiheit sind durch die EU-Charta der Grundrechte
geschützt.
Demokratie
Die Arbeitsweise der Union beruht auf der repräsentativen Demokratie. Als europäische
Bürgerin oder europäischer Bürger genießen Sie auch bestimmte politische Rechte. Jeder
erwachsene EU-Bürger hat das aktive und passive Wahlrecht für die Wahlen zum
Europäischen Parlament. Er oder sie kann sich sowohl im Wohnsitzland als auch im
Herkunftsland zur Wahl stellen.
Gleichstellung
Bei der Gleichstellung geht es um gleiche Rechte aller Bürgerinnen und Bürger vor dem
Gesetz. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist Teil aller politischen Maßnahmen der
EU und Grundlage der europäischen Integration. Sie gilt für alle Bereiche. Der Grundsatz des
gleichen Lohns für gleiche Arbeit wurde bereits 1957 vertraglich festgeschrieben. Zwar ist die
Gleichstellung noch nicht vollständig verwirklicht, doch hat die EU bedeutende Fortschritte
erzielt.
Rechtsstaatlichkeit
Die EU beruht auf dem Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit. Alle ihre Tätigkeiten stützen sich
auf freiwillig und demokratisch von ihren Mitgliedsländern vereinbarte Verträge. Recht und
Gesetz werden von einer unabhängigen Justiz aufrechterhalten. Die Mitgliedsländer haben
dem Europäischen Gerichtshof die Befugnis übertragen, in letzter Instanz zu entscheiden.
Seine Urteile müssen von allen respektiert werden.
Menschenrechte
Die Menschenrechte sind durch die Charta der Grundrechte der Europäischen Union
garantiert. Dazu gehören das Recht auf Freiheit von Diskriminierung aufgrund des
Geschlechts, der Rasse oder der ethnischen Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung,
einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung sowie das Recht auf den Schutz
personenbezogener Daten oder des Zugangs zur Justiz.
Die EU baut auf diesen Zielen und Werten auf, die im Vertrag von Lissabon und in der Charta
der Grundrechte der Europäischen Union festgelegt sind.
2012 wurde die EU für ihren Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und
Menschenrechte in Europa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Folgend noch einmal, für Sie zusammengefasst, worüber wir in der letzten Stunde sprachen:
Von wirtschaftlicher zu politischer Union
Die Europäische Union ist eine einzigartige wirtschaftliche und politische Vereinigung von 28
europäischen Ländern, die zusammen einen großen Teil des europäischen Kontinents
ausmachen. Die Vorläuferorganisation der EU hat ihren Ursprung in der Zeit nach dem
Zweiten Weltkrieg. Alles begann mit der Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Dahinter stand die Idee, dass Länder, die Handel miteinander treiben, sich wirtschaftlich
verflechten und daher kriegerische Auseinandersetzungen eher vermeiden. Das Ergebnis war
1958 die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und eine wachsende
wirtschaftliche Zusammenarbeit, ursprünglich zwischen sechs Ländern, nämlich Belgien,
Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden. Seit diesen Anfängen
haben sich 22 weitere Länder dieser Gruppe angeschlossen und einen großen Binnenmarkt
gegründet, dessen Potenzial laufend weiterentwickelt wird. Was als reine
Wirtschaftsgemeinschaft begonnen hatte, ist nun zu einer Organisation geworden, die vom
Klimawandel über Umweltschutz und Gesundheit bis hin zu Außenbeziehungen und
Sicherheit, Justiz und Migration zahlreiche Politikfelder abdeckt. Diesem Wandel wurde 1993
durch Umbenennung der EWG in Europäische Union (EU) Rechnung getragen.
Humanitäre Hilfe
Die EU setzt sich für Opfer von durch Menschen verursachte Katastrophen oder auch
Naturkatastrophen weltweit ein, und ihre Hilfe kommt Jahr für Jahr über 120 Millionen
Menschen zugute. Gemeinsam stellen die EU und ihre Mitgliedsländer weltweit die meisten
Mittel für humanitäre Hilfe zur Verfügung.
Dieses Thema umspannt das 5. 6., 7. und 8. Buch. Wir werden uns der Geschichte unseres
Nachbarlandes en bloc widmen. Folgend die dazugehörigen Themen:
Österreichische Geschichte
Das frühe Mittelalter Langobarden im Wiener Raum
Im siebten und achten Jahrhundert herrschten die Langobarden im Wiener Raum. Später
folgten die Slawen und Awaren, welche die christliche Tradition nahezu zerstörten. Im achten
Jahrhundert kam es zu einer neuerlichen Christianisierung, bei denen das Kloster St. Gallen
und die Bistümer Salzburg und Passau maßgeblich beteiligt waren. Im Jahr 955 besiegte
bekanntlich Otto I. die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld, damit konnte das frühe
Wien den Weg ins Mittelalter antreten.
Hammerhaiankommen kannlmmennexreuhier
einzelnen Kriegszüge waren sehr unterschiedlich, generell kann man jedoch sagen, dass die
Zeit, in der Napoléon auf dem Höhepunkt seiner Macht war, für die Habsburger mit vielerlei
territorialen Einbußen verbunden war.
Als Folge der wiederholten Kriegszüge geriet Österreich an den Rand des wirtschaftlichen
Ruins. Zwar wurde 1814/15 auf dem Wiener Kongress endlich Frieden geschlossen und
Napoleons Schreckensherrschaft in Europa war definitiv zu Ende. Dennoch musste Franz I.
bereits 1811 Österreich für bankrott erklären.
Eine territoriale und wirtschaftliche Erholung trat in Österreich erst schrittweise ein. Doch die
sich schon vor 1848 anbahnende Zeit der Veränderungen und Umbrüche stand nun seit 1835
unter der Regentschaft von Joseph I.
Auch in der Monarchie der Habsburger war 1848 das Jahr der Revolution. Die Feudalregime
standen auf dem Prüfstand, das aufstrebende Bürgertum verlangte nach mehr Liberalität und
Mitspracherechten. Aber auch die Ungarn machten dem österreichischen Kaiser schwer zu
schaffen mit ihrer Forderung nach mehr Unabhängigkeit. Vorteilhaft für den Verbleib Ungarns
im österreichischen Kaisertum war der schwelende Konflikt zwischen Ungarn und Kroatien.
Die Kroaten unterstützen, aus Angst vor einer ungarischen Annexion, Österreich in seinem
Bestreben die ungarische Revolution niederzuschlagen. Auch Russland leistete dabei
entscheidende militärische Schützenhilfe. Das ganze nationalstaatliche Hin und Her führte
zum Entwurf einer neuen Verfassung, die Franz Joseph I. jedoch nicht akzeptierte und
kurzerhand seinen eigenen Entwurf in Kraft setzte.
Nach der Ära der Revolution kamen wieder Kriege auf das Kaisertum in Österreich zu. Im
Zuge dieser Schlachten verlor Österreich die Lombardei, Mailand und an einem einzigen
blutigen Tag mehrere zehntausend Soldaten. All dies geschah unter dem Kommando des
frisch installierten Kaisers Franz Joseph I.
Lombardei und Mailand.
verloren
Doppelmonarchie Österreich-Ungarn (1867-1918)
Hinter der so genannten K.u.K-Monarchie oder auch Donaumonarchie, die vom 8. Juni 1867
bis zum 31. Oktober 1918 bestand, verbarg sich die aus zwei Staaten bestehende
österreichisch-ungarische Doppelmonarchie. Dieser Staat, der sich aus vielerlei Völkern
zusammensetzte, vereinte zwei gleichberechtigte Länder unter einem Dach. Ihr Oberhaupt
war der Kaiser von Österreich, der in Personalunion auch der König von Ungarn war. Dieses
Amt füllte von 1867 bis 1916 Franz Joseph I. und bis 1918 dann sein Großneffe Karl I./IV.
aus. Hinsichtlich seiner geografischen Größe war Österreich-Ungarn ab 1905 mit einer Fläche
von knapp 680.000 Quadratkilometern das zweitgrößte Land in Europa, bezüglich ihrer
Bevölkerung brachte es die Monarchie mit knapp 53 Millionen Einwohnern immerhin auf
Platz drei. Zur Doppelmonarchie gehörten Österreich, Ungarn, Tschechien, die Slowakei,
Slowenien, Kroatien, Bosnien, Herzegowina sowie Teilgebiete von Rumänien, Montenegro,
Polen, Italien, Serbien und der Ukraine.
Begründet war der Staatenzusammenschluss in den kriegerischen Unruhen zwischen Preußen
und Österreich und dem damit verbundenen Hegemonialstreben. Um nicht von den Preußen
und dem Deutschen Bund an den Rand der Macht in Europa gedrängt zu werden und
gleichzeitig die Unabhängigkeitsbestrebungen der Ungarn auszuschalten, entschlossen sich
der österreichische Kaiser und seine Diplomaten zu diesem Schritt. Für die Ungarn war damit
der Ruf nach einer eigenen Verfassung beantwortet. Dennoch war die Verbindung beider
Staaten von beständigen Unruhen begleitet, die ihre Verankerung bereits im Vorfeld der
bilateralen Beziehungen beider Länder hatte. Die Revolten und Aufstände in Ungarn gegen
das sie beherrschende österreichische Kaisertum konnten in den fünfziger Jahren des 19.
Jahrhunderts nur mithilfe russischer Militärunterstützung niedergeschlagen werden. Durch
Exekutionen führender ungarischer Politiker wurden die Ressentiments gegen die
brodelnde Unruheherde
Österreicher nur weiter geschürt. Die Bauernbefreiung durch die Habsburger brachte dann das
Fass zum Überlaufen, der ungarische Adel ging in offene Konfrontation gegen das
Kaiserreich. Österreich führte in Ungarn viele Neuerungen ein, wie z.B. Modernisierungen im
Bildungssektor, die Abschaffung der Gerichtsbarkeit von adeligen Gutsherren sowie die
allgemein verbindliche Einführung der österreichischen Gesetzgebung. Bis es zur Bildung der
Doppelmonarchie kam, musste innerstaatlich von den liberalen Kräften des Landes viel
Überzeugungsarbeit geleistet werden. Ein Argument war, dass Ungarn zwischen die Mühlen
der Machtbestrebungen Russlands und Deutschlands geraten würde und durch die im Land
selber brodelnden Unruheherde der Minderheiten schnell isoliert sein könnte. Den zunächst
äußerst skeptischen Adel überzeugten die Liberalen, allen voran ihr Anführer Ferenc Deák,
v
dadurch, dass die Unverletzlichkeit der territorialen und politischen Rechte der Gutsherren
unangetastet bleiben würde. Nach Abschluss der Verhandlungen und Unterzeichnung des
Staatsvertrages wurde das ungarische Parlament unverzüglich wieder hergestellt, neues
Oberhaupt der ungarischen Regierung wurde Graf Andrássy.
Mit dem Abschluss der Verträge war nun aber keinesfalls Ruhe in den österreichisch-
ungarischen Beziehungen eingekehrt. Alle zehn Jahre, darauf hatte Ungarn bei den
Verhandlungen entschlossen bestanden, sollten Anpassungen stattfinden. Die vielen
Streitpunkte zwischen den beiden Mitgliedern der Doppelmonarchie führten zu einem
dauerhaft angespannten Verhältnis. Kaiser Franz I. war zwar faktisch ungarisches
Staatsoberhaupt Nr. 1, aber sein Einfluss auf die innenpolitische Situation des
Vertragspartners war deutliche kleiner als erhofft. Auch war die staatliche Gleichsetzung
Ungarns für viele andere von Österreich einverleibte Regionen Anlass für Unruhen und
Revolten im Kleinen, was zu einem ständigen innenpolitischen Spannungsverhältnis in
Österreich führte. Auch behandelten Ungarn und Österreich ihre nationalen Minderheiten,
beispielsweise mit Blick auf das Abhalten von Schulunterricht in der jeweiligen
Muttersprache, sehr unterschiedlich, was wiederum Anlass für Diskussionen gab. Vor allen
Dingen Kaiser Franz I. war sehr um eine ausgleichende Politik für beide Staaten bemüht. Sein
Thronfolger allerdings, Erzherzog Franz Ferdinand, machte kein Hehl darauf, dass er bei
seiner Amtsübernahme die Doppelmonarchie dergestalt umbauen würde, dass Ungarns seiner
Ansicht nach erpresserische Politik ein Ende bereitet werden würde. Diesen Bestrebungen
kam die 1908 im Osmanischen Reich ausgebrochene türkische Revolution zugute. Zwar hatte
sich die Doppelmonarchie seit drei Jahrzehnten Bosnien und Herzegowina einverleibt,
eigentlich gehörten diese beiden Gebiete jedoch zum Osmanischen Reich. Aus diesem Grund
wurde - unter der Regie des Thronfolgers Franz Ferdinand - die Einverleibung der Gebiete
nun faktisch vollzogen, was vom restlichen Europa mit großer Besorgnis zur Kenntnis
genommen wurde. Gleichzeitig verdeutlichte dieser im Alleingang vollzogene Annexionsakt
die politische Isolation der Doppelmonarchie. Auch das 60jährige Thronjubiläum von Franz I.
stand unter keinem guten Stern, zwar gratulierten die europäischen Staatsoberhäupter höflich
in Wien und die Ungarn verhielten sich still gegen den ,Fremdherrscher’, aber in Prag und
Laibach kam es zu Protesten gegen die Habsburgische Dominanz, also die Dominanz der
Deutschen, in Österreich. Wie ungewollt die Herrscher in weiten Teilen ihres
Vielvölkerreiches waren, zeigte sich im dramatischen Klimax in Sarajewo, der Hauptstadt
Bosniens, das Franz Ferdinand und seine Frau Sophie 1914 anlässlich des ersten
Staatsfeiertages besuchten. Von einem serbischen Attentäter, der damit den
Unabhängigkeitsanspruch Serbiens unterstreichen wollte, wurde das königliche Paar auf der
Fahrt durch die Stadt erschossen. Dies führte sowohl national als auch europäisch gesehen zu
einer schweren Krise, die schließlich im Ersten Weltkrieg mündete.
Angesichts der Ereignisse in Sarajewo betonte Deutschland unter seinem Kaiser Wilhelm II.
noch einmal seinen Schulterschluss mit der Doppelmonarchie und sicherte absolute Treue im
Bündnisfall zu. Angesichts der Vermutung, dass Belgrad hinter dem Mordanschlag auf den
Thronfolger stand, wurde von der Doppelmonarchie ein Ultimatum gestellt, das von den
Serben jedoch defensiv beantwortet wurde. Einigen österreichisch-ungarischen Politikern
reichte dies jedoch nicht aus, sie forderten unzufrieden, dass Kaiser Franz I. nun dem
Nachbarland den Krieg erklären müsse.
Der hochbetagte Monarch kam diesem Wunsch nach, was zu weiteren verhängnisvollen
Ereignissen führte: Russland machte mobil, um Serbien beizustehen und erklärte der
Doppelmonarchie den Krieg, wobei ihm seine beiden Bündnispartner England und Frankreich
zur Seite standen. Ihnen gegenüber standen Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich. Ganz
Europa und bald schon die ganze Welt befanden sich nun auf dem Weg mitten hinein in eines
der blutigsten Kapitel der Zeitgeschichte.
Auch nach dem Krieg führten die Nationalitätenfragen sowohl in Österreich als auch in
Ungarn zu vielerlei Diskussionen, die trotz vielfältiger politischer Bemühungen schließlich
am 31. Oktober 1918 zum Austritt Ungarns aus der Union führte.
Und jetzt das Thema, das am meisten in der Prüfung drankommt…
Die Erste Republik (1918-1938)
•
kleine Republik übrig geblieben !
•
•
Steinkohle Tschechoslowakei
Kein Nationalbewusstsein
Das geringe Vertrauen, das besonders im Westen Österreichs in den neuen Staat gesetzt
wurde, äußerte sich in Versuchen, durch Volksabstimmungen Anschluss an andere Staaten zu
gewinnen. In Vorarlberg ergab sich eine überwältigende Mehrheit für einen Anschluss an die
Schweiz, in Tirol und Salzburg für einen Anschluss an Deutschland. Solche Bestrebungen
zeigten, dass die Österreicher damals noch kein eigenes Nationalbewusstsein entwickelt
hatten. Dieser Mangel gefährdete nicht nur den Beginn der jungen Republik den Bestand des
Staates, sondern trug später auch zum Entstehen großer innenpolitischer Konflikte, der
letztlich zur Einflussnahme der deutschen Faschisten auf Österreich führte.
kommunistische Partei
3 Die Kommunistische Partei
Die 1918 gegründete Kommunistische Partei blieb immer klein und ohne Einfluss in
Österreich.
Der austrofaschistische Ständestaat, der Bürgerkrieg und das Ende der Ersten Republik
! Hyperinflation !
Die Wirtschaft des jungen Staates lag nach Kriegsende den Umständen (Kriegsfolgen,
Reparationen, Gebietsverluste) entsprechend danieder. Die damit zusammenhängende
Hyperinflation („galoppierende Inflation“) konnte erst Anfang 1924 beendet werden. Für
10.000 Kronen bekam man 1914 noch einen Häuserblock, im Dezember 1922 nur noch einen
Leib Brot. Erst danach begann ein zaghafter wirtschaftlicher Aufschwung, der jedoch
lediglich ein Zwischenhoch darstellte, das mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ein jähes Ende
fand. 1933 waren etwa ein Drittel der Arbeitskräfte ohne Arbeit.
Mit den Unruhen der unmittelbaren Nachkriegszeit und den wirtschaftlichen Problemen ging
eine immer schärfere politische Polarisierung einher: Hauptgegner waren einerseits die
regierende Christlichsoziale Partei und die in der Stadt Wien regierenden Sozialdemokraten.
Gegner dieser beiden waren wiederum die österreichischen Nationalsozialisten, die die
Vereinigung der „Ostmark“ mit dem „Reich“ anstrebten und vor allem außerhalb Wiens (etwa
in der Steiermark) eine große Anhängerschaft hatten. Darüber hinaus spielten paramilitärische
Einheiten, wie die Heimwehr auf rechten Seite des politischen Spektrums (ohne klare
Parteibindung) und der Republikanische Schutzbund der Sozialdemokratischen Partei auf der
Freispruch Schattendarf
linken Seite, eine verhängnisvolle Rolle.
Die politischen Gegensätze in Österreich waren groß und eskalierten schließlich 1927: Im
Burgenland, in Schattendorf wurden bei einem Heimwehraufmarsch Mitglieder des
Schutzbundes erschossen. Mit dem Schattendorfer Urteil wurden die mutmaßlichen Täter
danach von einem Geschworenengericht aber freigesprochen. Die danach folgenden
Demonstrationen einer empörten Menge konnte die Sozialdemokratische Parteiführung nicht
mehr kontrollieren. Der Justizpalast wurde vom einem-Mob gestürmt und in Brand gesetzt.
Nachdem auch Polizeiwachzimmer gestürmt worden waren, bekam die Polizei von ihrem
Präsidenten Johann Schober den Befehl, die Demonstration mit Waffengewalt aufzulösen.
=
Die Bilanz: 89 Tote, 1.057 Verwundete, fast 1.000 Neubeitritte zu den rechtsgerichteten
.
Heimwehren unter ihrem Führer Graf Ernst Rüdiger Starhemberg, und – wegen der
unnachgiebigen Haltung des christlichsozialen Bundeskanzlers Prälaten Dr. Ignaz Seipel – bis
Jahresende 28.000 Kirchenaustritte. Die endgültige Polarisierung war vollzogen. Durch diese
Ignaz Seipel
Ereignisse wurde die Sozialdemokratie entscheidend geschwächt.
• Wir wollen nach der Macht im Staate greifen und zum Wohl des gesamten Volkes Staat
und Wirtschaft neu ordnen.
=
• Wir verwerfen den westlichen demokratischen Parlamentarismus und den Parteienstaat.
8 • Wir kämpfen gegen die Zersetzung unseres Volkes durch den marxistischen
⇐ Klassenkampf und liberalkapitalistische Wirtschaftsgestaltung.“
Schutzbund Sozialdemokraten .
Karneubarger Eid
freien
NÄFELS
1930 letzten
Die letzten freien Wahlen in Österreich bis 1945 !
1930 befand sich Österreich also, genau wie Deutschland, in einer großen Krise. Die
Auswirkungen der Weltwirtschaftkrise waren auch in Österreich deutlich zu spüren. Große
österreichischen Bankinstitute brachen zusammen und lösten bei von ihnen abhängigen
Betrieben wirtschaftliche Not aus. Die Arbeitslosenrate stieg kontinuierlich an. Zum
Zeitpunkt des Höhepunktes der Krise steig die Arbeitslosenrate auf 38%. 38%, Lutze!
In dieser Situation fanden im November 1930 die letzten freien Wahlen bis 1945 statt. Die
-
Sozialdemokraten gingen als Sieger aus diesen Wahlen hervor, dennoch blieben sie in der
Bürberblockregierung aus-
Opposition, da neuerlich eine - Christsozialen, dem kleinen
Landbund und den Großdeutschen gebildet wurde. Aber auch diese Regierung scheiterte –
ähnlich wie die Präsidialkabinette in Deutschland – an der Wirtschaftskrise, die sie nicht in
den Griff bekamen.
Opposition 1932
Engelbert Dollfuß und die Ausschaltung des Nationalrates Mai
Im Mai 1932 wird Engelbert Dollfuß Bundeskanzler. Seine Regierungsmehrheit im
Nationalrat betrug lediglich eine Stimme. Dadurch war seine Regierung natürlich sehr
0=0
gefährdet. Bei einer Abstimmung im März 1932 über eine Amnestie von Streikführern
unterlag die Regierung mit 80 zu 81 Stimmen. Allerdings lauteten in Folge eines Irrtums zwei
Stimmzettel auf denselben Namen. Um bei einer neuerlichen Abstimmung als Abgeordneter
mitstimmen zu können, legte daraufhin der sozialdemokratische Nationalratspräsident Karl
Renner sein Amt nieder. Dieser Schachzug ging jedoch ins Leere, da auch der zweite und der
dritte Nationalratspräsident ihr Amt niederlegten. In dieser Situation sah Dollfuß die Chance,
sich den ,,Fesseln des Parlamentarismus“ zu entledigen. Er verhinderte unter tätiger Mithilfe
-
der Wieder Polizei eine weitere Sitzung des Nationalrats und erließ am 7. März 1933
folgenden Aufruf an das Volk Österreichs:
,,Um in dieser aufgeregten Zeit die Ruhe und Ordnung zu sichern, hat die
00
Bundesregierung bis auf weiteres alle Aufmärsche und Versammlungen verboten und
durch eine Verordnung die Möglichkeit geschaffen, (...) volksschädliche Missbräuche
-
der Pressefreiheit (...) zu verhindern und zu bestrafen.“
Damit war die demokratische Volksvertretung ausgeschaltet, Neuwahlen wurden nicht
ausgeschrieben. Die Regierung nahm nun die dem Parlament zustehende Gesetzgebung für
sich in Anspruch.
Der Einfluss Mussolinis
Nicht nur die Sozialdemokraten kamen in einen immer schärferen Gegensatz zur Regierung,
auch die öster. Nationalsozialisten, die sich im Schatten der Krise zur drittstärksten
politischen Kraft entwickelt hatte, verstärkten ihren Druck auf die Regierung. Sie spürten
natürlich durch die Machtergreifung Hitlers in Deutschland im Jänner 1933 starken Aufwind,
obwohl ihre Hoffnung auf Neuwahlen enttäuscht wurden, in denen sie als Sieger
hervorzugehen gehofft hatten. Nun begannen sie, den Terror auf die Straße zu tragen. Die
Regierung reagierte am 19. Juni 1933 mit einem Verbot der NSDAP, worauf die öster.
Nationalsozialisten ihren Terror abermals verstärkten, unterstützt von Hitler-Deutschland.
Gegen diesen Druck der Nazis suchte Dollfuß außenpolitische Absicherung beim
faschistischen Nachbarn Italien. Als Preis dafür forderte Mussolini die rasche Durchsetzung
eines faschistischen Staatsaufbaus. Im Einzelnen sah dies vor: Die dauernde Ausschaltung des
Parlaments, der Sozialdemokraten sowie die Förderung der faschistischen Heimwehr.
Bürgerkrieg in Österreich
Nun ging die Regierung gezielt und mit aller Härte gegen die Sozialdemokraten vor. Seit der
Auflösung des Republikanischen Schutzbundes im März 1933 war es immer wieder zu
Waffensuchaktionen durch die Polizei und der Heimwehr gekommen. Als jedoch in den
Morgenstunden des 12. Februars 1934 die Polizei im Linzer Parteiheim der
Sozialdemokraten, dem Hotel Schiff, nach Waffen suchen wollte, um die von Dollfuß
befohlene Entwaffnung der Sozialdemokraten fortzusetzen, widersetzten sich die
Schutzbündler unter dem lokalen Schutzbundkommandanten Richard Bernaschek. Vor dem
Parteiheim eröffneten Schutzbündler das Feuer. Ein in der Nacht vom 11. zum 12. Februar
1934 an Bernaschek geschicktes, verschlüsseltes Telegramm der sozialdemokratischen
Parteispitze, das ihn dringend vor einer Aktion warnte und ihn anwies, die Entscheidungen
der Parteileitung abzuwarten, wurde von den Behörden abgefangen und erreichte seinen
Empfänger nicht. Der Widerstand gegen die Entwaffnung in Linz sprach sich sehr schnell
herum: Der Aufstand griff auf größere Teile des Landes über. Vor allem in Wien und anderen
Industriestädten wurde einige Tage lang heftig gekämpft. Polizei, Bundesheer und die sie
unterstützenden Heimwehrabteilungen konnten schließlich den schlecht vernetzten,
verzweifelt kämpfenden Schutzbund relativ leicht besiegen. Der wohl wichtigste Grund dafür
war die Nichtbefolgung des Aufrufs zum Generalstreik; ebenso blieb die erhoffte
Solidarisierung der Exekutive mit den Aufständischen aus – Bundesheer, Polizei und
Gendarmerie verhielten sich loyal zum diktatorischen Staat. Darüber hinaus wirkten sich das
Ungleichgewicht der Kräfte sowie der Artillerieeinsatz des österreichischen Bundesheeres
entscheidend aus. Der Bürgerkrieg bzw. Februaraufstand kostete die Schutzbündler fast 200
Tote und mehr als 300 Verwundete, die Exekutive 128 Tote und 409 Verwundete. Insgesamt
forderten die Kämpfe mehr als 1600 Tote und Verletzte, darunter Polizisten, Schutzbund und
Zivilbevölkerung; vor allem der Heimwehrführer und Innenminister Emil Fey war es, der mit
besonderer Härte gegen die Sozialdemokraten vorgehen ließ. Am 14. Februar streckten die
letzten Aufständischen in Wien die Waffen.
Juliputschabkommen
den faschistischen Staaten Italien und Deutschland.
Der Juliputsch und das Juliabkommen
Am 1. Mai 1934 wurde die sog. Maiverfassung verkündet. An die Stelle von Parteien trat nun
die ,,Vaterländische Front“, welche alle Österreicher erfassen sollte. Selbst die Christsozialen
wurden gezwungen, sich aufzulösen. Doch die Umgestaltung Österreichs in einen
faschistoiden Staat ging den deutschen Nazis nicht weit genug: Sie forderten einen Anschluss
Österreich an das ,,Großdeutsche Reich“ unter Hitler. Im Frühsommer 1934 inszenierten die
Nationalsozialisten eine neue Welle von Sprengstoffanschlägen und einen gewaltsamen
Umsturz. Der sog. Juliputsch begann am 25. Juli mit dem Überfall von 154 als Soldaten des
Bundesheeres und Polizisten verkleideten SS-Leuten auf das Bundeskanzleramt. Dabei wurde
Bundeskanzler E. Dollfuß von 2 Schüssen tödlich getroffen. Gleichzeitig drang eine Gruppe
von Putschisten in die Wiener Senderäume der RAVAG ein und verbreitete die falsche
Nachricht, dass Dollfuß die Regierungsgeschäfte an A. Rintelen übergeben habe. Dies sollte
das Zeichen für den Aufstand der Nationalsozialisten in ganz Österreich sein, der in einigen
Teilen Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten zu mehrtägigen Kämpfen führte
(Kollerschlag). Kleinere Aktionen gab es in Salzburg. Nach der Niederschlagung wurden 13
Putschisten hingerichtet, etwa 4000 Aufständische wurden in Anhaltelager eingewiesen, viele
flüchteten nach Jugoslawien. Auf Regierungsseite forderten die Kämpfe 107 Todesopfer, auf
Seite der Aufständischen 140 Tote. Verletzt wurden insgesamt 500-600 Menschen. Für die
Aburteilung der Beteiligten wurden am 26. Juli 1934 Militärgerichte geschaffen.
Nach dem Tode Dollfuß’ erhielt Kurt Schuschnigg vom Bundespräsidenten die Aufgabe,
einen neue Regierung zu bilden. Er blieb bis zum Anschluss Österreichs an das Deutsche
Reich Kanzler. Seine Amtszeit war vor allem vom Ringen um die Unabhängigkeit geprägt.
Angebote der Sozialdemokraten, eine Einheitsfront gegen die aggressive Politik Hitlers zu
schaffen, schlug er aus. In dieser Situation zeigte sich jedoch die Abhängigkeit des
Kleinstaates Österreich von seinen mächtigen Nachbarn: Mussolinis Überfall auf Abessinien
und die darauf folgende politische Isolation seines Landes bewirkte eine Annäherung an
Deutschland. Hitler forderte als Gegenleistung die Preisgabe Österreichs. Als Schuschnigg im
März 1936 nach Rom reiste, um sich der weiteren Unterstützung Mussolinis zu versichern,
riet diese ihm zu einer Verständigung mit Hitler. Schuschnigg willigte ein. So kam es zum
sog. Juliabkommen mit dem Deutschen Reich. Deutschland versprach darin, die Souveränität
Österreichs anzuerkennen, sich nicht in die inneren Angelegenheiten Österreichs
(,,einschließlich der Frage des österreichischen Nationalsozialismus“) einzumischen und die
Tausend-Mark-Sperre aufzuheben. Österreich verpflichtete sich dazu, die verhafteten
Nationalsozialisten zu amnestieren, eine Außenpolitik in Anlehnung an die deutsche
Außenpolitik zu betreiben und zwei Vertrauenspersonen der nationalen Opposition in die
Regierung aufzunehmen. Schuschnigg ernannte infolgedessen Glaise-Horstenau zum Minister
ohne Amtsbereich und Guido Schmidt, der den Abschluss des Juliabkommens betrieben hatte,
zum Staatssekretär für Äußeres. Die österreichische Politik schlug nun einen Kurs ein, der als
,,deutscher Weg“ bezeichnet wurde. Die Folge dieses Abkommens war, dass der
Unterwanderung Österreichs durch die deutschen Nazis Tür und Tor geöffnet wurde.
eigenständigkeit#
Sie fand allerdings nicht mehr statt, da bereits am 12. März der „Anschluss“ an das Deutsche
Reich vollzogen wurde. Somit besiegelte das Berchtesgadener Abkommen das Ende eines
eigenständigen österreichischen Staates.
Monetäre Zugewinne
Neben der territorialen Vereinnahmung erfolgte auch die monetäre, da sämtliche Geld-, Gold-
und Devisenwerte in den Besitz des Deutschen Reiches übergingen. Österreich versorgte
Deutschland mit knapp anderthalb Millionen Reichsmark in Gold. Auch die in England
deponierten Reserven wurden dem Deutschen Reich ohne Probleme angewiesen. Durch einen
schlechten Wechselkurs von 1,5 Schilling:1 Reichsmark hatten es die Nazis leicht
österreichische Unternehmen und Vermögen in ihre Hand zu bringen. Für viele Bürger gab es
zunächst eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse, weil viele Arbeitskräfte für
die Rüstungsindustrie gebraucht wurden.
Gold und Rüstungsindustrie !!
Macht, Vertreibung, Tod und Widerstand
Mit der Machtübernahme der Nazis begann eine Welle der Gewalt gegen jüdische Einwohner
Österreichs. Plünderungen, Vertreibungen und Enteignungen fanden im ganzen Land statt.
Neben den Juden waren es auch die Regimegegner, die mit maßlosen Repressalien zu rechnen
hatten. Die beim Zwangsverkauf ihrer Vermögenswerte erwirtschafteten Erlöse wurden auf
sogenannten Sperrkonten eingefroren, sodass die eigentlichen Besitzer keinen Heller davon
sahen. Zwischen 1938 und 1939 wurden schätzungsweise knapp zweitausend Kraftfahrzeuge
und mehr als vierzigtausend Wohnungen beschlagnahmt. Auch Kunstschätze und andere
wertvolle Gegenstände gehörten zum enteigneten Besitztum, sie wurden entweder Museen
und Universitäten übergeben oder an liquide Privatpersonen verkauft. Wer konnte, der floh,
nicht nur um der Zwangsenteignung zu entgehen, sondern um das nackte Leben zu retten.
Auch politische Gegner, Intellektuelle und Künstler waren von Verfolgung bedroht. Ihnen
drohte eine Deportation ins Konzentrationslager, eine Enthebung aus Amt und Würden war
zumeist nur der erste Schritt. Deshalb setzte auch unter dieser Bevölkerungsgruppe ein großer
Strom ins Exil ein. Aber Hunderttausende fanden in den Arbeits- und Vernichtungslagern den
Tod, darunter auch viele Sinti und Roma, Homosexuelle und bekennende Christen.
-
Alliierten getötet. 1945 entbrandete ein Kampf um Wien, das Mitte April 1945 dann von der
Roten Armee befreit wurde. Noch vor dem Ende des Krieges gründeten sich die Parteien in
Österreich neu, dies waren die Sozialistische Partei Österreichs, die Österreichische
Volkspartei, ebenso die Kommunistische Partei. Diese drei unterzeichneten dann auch am 27.
April 1945, also noch, bevor das Deutsche Reich kapituliert hatte, die
Unabhängigkeitserklärung Österreichs. Die nun gegründete Republik wird auch die Zweite
Republik genannt.
Das war der Stoff zur Ersten Republik. Nun kommt die
Zweite Republik (1945 - heute)
Offiziell fand der Zweite Weltkrieg am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation
Deutschlands sein Ende. Für das besetzte Österreich war der nationalsozialistische Terror
jedoch schon früher beendet worden. Bereits seit Anfang der Vierziger Jahre hatte sich die
Alliierten, allen voran die Sowjetunion, Gedanken darüber gemacht, welche Staatsform für
Österreich nach der Niederschlagung des Dritten Reiches sinnvoll und angemessen sein
würde. Von Donaukonföderation bis Alpenstaat, von Monarchie bis Föderalismus,
Verschiedenes wurde durchdacht und besprochen. Als dann im April 1945, nach der blutigen
Schlacht um Wien, die zigtausende sowjetische und deutsche Soldaten das Leben kostete,
Österreich von der Naziherrschaft befreit war, begann sogleich die Staatsbildung im Land.
Unter anderem führten diese Prozesse auch dazu, dass sich die Parteienlandschaft Österreichs
neu bildete und gruppierte. So entstand beispielsweise aus den Sozialdemokraten und der und
den Revolutionären Sozialisten die SPÖ, die mit zehn Vertretern der neuen provisorischen
Regierung angehörte. Neun Abgeordnete stellte die ÖVP, sieben die KPÖ und drei waren
unabhängig. Nach und nach erkannten alle alliierten Mächte die vorläufige Regierung an, die
damit beauftragt wurde, die Republik wieder herzustellen. Zunächst wurde Österreich, wie
dies auch später in Deutschland gehandhabt wurde, in vier Besatzungszonen unterteilt, in eine
britische, französische, amerikanische und sowjetische Zone. Wien wurde ebenfalls
anfänglich so verwaltet. Zehn Jahre nach Kriegsende, 1955, war Österreich dann endlich
wieder ein souveräner Staat, der, unabhängig von den Besatzungsmächten, autonome
nationale Entscheidungen treffen konnte. Damit dies gewährleistet werden konnte, hatte sich
die Alpenrepublik zu völliger Neutralität verpflichtet und dies auch verfassungsrechtlich
verankert. Nach und nach setzte nun auch wieder Wirtschaftswachstum ein, wobei dies der
ehemaligen sowjetischen Zone länger dauerte, weil hier nach Kriegsende von den Besatzern
alle Industrieanlagen, die vorher ja wiederum von den Deutschen als Eigentum beansprucht
worden waren, demontiert worden waren.
Mit dem Ende des so genannten Eisernen Vorhangs veränderte sich Österreichs Position im
europäischen Gefüge 1989 erneut. Hatte es bis dato quasi als eine Art neutraler Puffer
zwischen dem kommunistischen Osten und dem demokratischen Westen gebildet, so war es
nun an der Zeit der Europäischen Union beizutreten, was die Republik dann auch 1995 tat.
Vorher war dies aufgrund der nach dem Zweiten Weltkrieg festgelegten
Neutralitätsvereinbarung nicht möglich gewesen. Mit der Zugehörigkeit zur EU entfielen die
Personengrenzkontrollen an den Grenzen zu Italien, Deutschland, Tschechien, der Slowakei,
Ungarn und Slowenien.
Hinsichtlich der innenpolitischen Entwicklungen in der Zweiten Republik herrschte in den
Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ein besonderes Bedürfnis eines ausgeglichenen
politischen Machtverhältnisses im Land, damit ein Ungleichgewicht nicht wieder zu
bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen konnte. In den Siebziger Jahren änderte sich dieses
Bedürfnis etwas, denn dreizehn Jahre lang regierte die SPÖ unter Bundeskanzler Bruno
Kreisky das Land mit einer absoluten Mehrheit der Stimmen und Mandate im Parlament.
Überhaupt waren die 70er Jahre auch für Österreich eine Zeit des Aufbruchs, der
Modernisierung und internationalen Öffnung. Die bedeutete auch, dass sich der moderne
Sozialstaat entwickeln konnte, in dem es beispielsweise keine Studiengebühren mehr gab, die
Frau in der Ehe rechtlich gleich gestellt wurde, die 40-Stunden-Woche eingeführt wurde und
Mitbestimmungsrechte an Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten ausgeweitet
wurden. Auch eine Reform des Strafrechts gehörte dazu.
Die Diskussion um den Ausbau der Atomkraft (Inbetriebnahme des Kernkraftwerks
Zwentendorf) führte schließlich dazu, dass die SPÖ ihre absolute Mehrheit verlor und Kreisky
zurücktrat. In Folge schloss sich eine kleine Koalition, bestehend aus SPÖ und FPÖ
zusammen, diese zerbrach jedoch Ende der Achtziger Jahre durch die Wahl Jörg Haiders in
das Amt des FPÖ-Parteiobmanns, weil der damals amtierende Bundeskanzler Franz Vranitzky
eine Kooperation strikt verweigerte. In den nächsten Jahren entwickelte sich die FPÖ immer
stärker in Richtung Rechtspopulismus und hatte enorme Stimmenzuwächse zu verzeichnen.
Eine Folge davon war eine Zurücknahme der liberalen Einwanderungsgesetze und veränderte
Leistungen im Bereich des Sozialstaates und eine Änderung der Besteuerung.
Die Balkankriege der 90er Jahre führten zu einem Flüchtlingsstrom nach Österreich, vor allen
Dingen aus Kroatien, Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo. Von den Österreichern flossen
viele Spendengelder und andere Aufbauhilfen in die vom Krieg zerstörten Länder.
Und nun? Wer erzählt uns, wie es weitergeht, bis in die heutigen Tage, also bis zu dem
Zeitpunkt, als Conchita Wurst den Grand Prix gewinnt? Oder, denn das ist ja auch schon
wieder eine Weile her, Lutze, was aus Österreich wurde, nachdem es einen sehr jungen und
schneidigen Bundeskanzler namens Sebastian Kurz bekommen hat? Und Felix hatte doch
seine 100 coolsten Geschichtsdaten versprochen? Wo sind die, will Joni erklärt haben! Und
was ist eigentlich mit dem österreichischen Regierungssystem, will Aaron wissen?
Kommentierte KERNSTOFFLISTE
✓
6. Nennen Sie drei wichtige griechische Poleis!
7. Was hat Alexander der Große gemacht?
8. Was ist Hellenismus?
9. Wo liegt Syrakus?
10. Was geschah im Peloponnesischen Krieg?
✗
1. Welche Götter sind Ihnen neben Zeus bekannt?
2. Welches Symbol hatte die griechische Wissenschaft?
3. Was war das Besondere an der griechischen Kunst? Worin unterschied sie sich von der
des Orients?
4. Nennen Sie die drei Säulenordnungen der griechischen Bauwerke!
5. Nennen Sie ein berühmtes Bauwerk der griechischen Antike!
✓
1. Beschreiben Sie, was mit Prinzipat gemeint ist!
2. Was ist das Dominat?
3. Wie hat sich das Dominat historisch entwickelt?
4. Was wissen Sie über Augustus?
5. Welche Machtmittel hat Augustus sich gesichert?
6. Welche Kaiser kennen Sie nach Augustus?
7. Nennen Sie einen Kaiser nach Augustus und sagen Sie, was der gemacht hat?
8. In welche Provinzen sind die meisten Soldaten stationiert gewesen?
9. Wie war die Situation des Christentums zum Zeit Neros?
10. Warum wurden die Christen verfolgt?
11. Gegen wen mussten die Römer ihre Grenzen sichern?
12. Wie kam es dazu, dass sich das Christentum von einer verfolgten Sekte zur
Staatsreligion entwickeln konnte?
13. Welchen Glauben hatten die Römer?
14. Welche Probleme hatte das Römische Reich in seiner Endphase?
15. Warum ging das Römische Reich zugrunde?
✓
oströmisches Reich, hier byzantinische Kultur, Orthodoxie, Slawenmission, Untergang des
oströmischen Reiches, Entstehung des Islams, Ausbreitung des arabischen Reiches,
Mohammed, Übernahme und Vermittlung der antiken Kultur
1. Wodurch wurde die Völkerwanderung ausgelöst?
2. Wann fand die Völkerwanderung statt?
3. Wie ging das weströmische Reich unter?
4. Was wissen Sie über die Slawenmission?
5. Über welche Gebiete herrschten die Araber nach Ende der zweiten
Eroberungswelle?
6. Wie konnte antike Kultur in der Völkerwanderungszeit erhalten bleiben?
7. Was ist das byzantinische Reich?
8. Welche Gebiete gehörten zum oströmischen Reich?
9. Wer wurde zum großen Gegner der Byzantiner?
÷
2. Wer war Chlodwig I.?
3. Warum wurde das Fränkische Reich geteilt?
4. Wer waren die Hausmeier?
5. Wie gelang es den Karolingern, an die Macht zu kommen?
6. Was wissen Sie über Karl der Große?
7. Wie kommt es zum Zerfall des fränkischen Reiches?
8. Was ist das Heilige Römische Reich deutscher Nation?
9. Was ist die karolingische Renaissance?
10. Was ist die Dreifelderwirtschaft?
11. Was versteht man unter der Pippinischen Schenkung?
✓
Sizilien, die Rolle von Byzanz, Kirchenspaltung
1. Was waren die Kreuzzüge?
2. Was wollten die Kreuzzügler?
3. Welche Folgen hatten die Kreuzzüge für Europa?
4. Welche Beziehungen hat es im 12. Jahrhundert zwischen Europa und dem Orient
gegeben?
5. Wie hat der kulturelle Austausch funktioniert?
✗
3. Wie hieß die oberste Schicht in der Stadt?
4. An welchen Stellen sind Städte entstanden?
5. Nennen Sie drei Städte, die an einem Fluss liegen!
6. Wovon haben die Menschen in der Stadt gelebt?
7. Wie nannte man sich, wenn man die Lehrzeit hinter sich hatte?
8. Welche Aufgaben hatten die Zünfte?
9. Kennen Sie in ein berühmtes Städtebündnis im Mittelalter?
10. Warum gründete man Städte?
11. Warum hat die Entstehung von Städten im Mittelalter die feudalen Strukturen
beschädigt?
✗
1. Nennen Sie die Daten, welche die Neuzeit markieren.
2. Warum spricht man von einer Neuzeit?
3. Kennen Sie einen oder mehrerer Entdecker?
4. Wer/was folgte auf die Entdecker?
5. Welches Interesse hatten die Europäer an den überseeischen Ländern?
6. Welche Erfindungen wurden zu dieser Zeit gemacht?
7. Was ist Humanismus?
8. Was sollte in der Renaissance wiedergeboren werden?
9. Wie hat sich Weltbild in der Neuzeit verändert?
✗
2. Warum hat Luther die 95 Thesen angeschlagen?
3. Was hat Luther an der katholischen Kirche kritisiert?
4. Wie hat der Papst auf Luthers Kritik reagiert?
5. Wer war Kaiser im Heiligen Römischen Reich zu dieser Zeit?
6. Warum haben vereinzelte Landesfürsten Luthers Ideen unterstützt? Welche Motive
könnten Sie gehabt haben?
7. Wie haben die Bauern auf Luthers Thesen reagiert?
8. Warum hat Luther sich klar gegen die Bauern positioniert?
9. Warum heißen die Protestanten Protestanten?
10. Was ist die Zwei-Reiche-Lehre?
:
Thema 13: Der Höfische Absolutismus.
Erklärung des Begriffs und Abgrenzung zum Aufgeklärten Absolutismus,
Herrschaftssystems Ludwig XIV., Ausbau des Merkantilismus in Frankreich, Österreich im
Zeitalter des Absolutismus (siehe Österreich en bloc), Türkenkriege, Spanischer
Erbfolgekrieg
1. Was versteht man unter Absolutismus?
2. Wo hatte Ludwig XIV. das Geld für seine Kriege und den Bau von Versailles her?
3. Welche Güter wurden im Merkantilismus produziert?
4. Welche Außenpolitik betrieb Ludwig XIV.?
5. Wie wollte er Frankreichs Macht vergrößern?
6. Hat der Merkantilismus langfristig funktioniert? Warum nicht?
v
22. Was ist die Pentarchie?
Thema 17: Liberale und nationale Bewegungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Heilige Allianz, Unterdrückung der nationalen und liberalen Bestrebungen in
Österreich und Deutschland, erfolgreiche Revolutionen in Südamerika, Griechenland,
Frankreich, die Revolutionen in Frankreich, Deutschland und Österreich 1848 und deren
Ergebnisse, die Gründung des deutschen Reiches und des italienischen Nationalstaats
1. In welchen Gebieten hat es nationale Bestrebungen gegeben?
2. Welche Teile der Gesellschaft waren für nationale und liberale Ideen besonders
zugänglich?
3. Die nationalen Bestrebungen haben in Europa ihre Wurzeln in der Zeit der
napoleonischen Kriege bzw. napoleonischen Besatzung. Ist Ihnen ein besonderes
Ereignis dieser Zeit in Erinnerung, bei dem es um nationale und liberale Forderungen
ging?
4. Welches große Problem hatte die Habsburger Monarchie im 19. Jahrhundert?
5. Wie erfolgreich war die Revolution in Deutschland?
6. Ist hier eine Verfassung in Kraft getreten?
7. Welche zwei Fürstentümer waren am mächtigsten?
8. Wer hatte den Vorsitz im Deutschen Bund?
9. Wie ist es zur Entstehung eines deutschen Nationalstaats gekommen?
10. Wie ist es zur Entstehung eines italienischen Nationalstaats gekommen?
11. Welche Territorien in Italien waren wichtig?
12. Wie hat Bismarck es geschafft, die Habsburger auszuschalten?
13. Wie ist es nach der Ausschaltung Österreichs zur Entstehung eines deutschen
Nationalstaats gekommen?
14. Was wissen Sie über Bismarcks Außenpolitik? Was war sein größtes außenpolitisches
Ziel?
15. Gegen wen hat Bismarck Kriege geführt?
✗
2. Welche Erfindungen hat es gegeben?
3. Welche zwei Phasen der industriellen Revolution unterscheidet man?
4. Welche sozialen Folgen hatte die industrielle Revolution?
5. Kennen Sie das Mutterland der industriellen Revolution?
6. Welche neuen politischen Richtungen haben sich in der Folge der industriellen
Revolution entwickelt?
7. Was bedeutet Kommunismus?
8. Wer ist der bedeutendste Vertreter des Kommunismus?
9. Was ist der Mehrwert?
10. Wie sieht Marx die Geschichte? Welche Kämpfe prägen die Geschichte?
:
Thema 19: Vorgeschichte und Verlauf des Ersten Weltkriegs
Imperialismus und Kolonialismus der europäischen Großmächte, Interessenskonflikte
und Wettlauf um die Kolonien, das Entstehen von Bündnissystemen, Krisenzone Balkan,
Übersicht über die Ursachen, den Verlauf, den Charakter und die Folgen des Ersten
Weltkriegs.
1. Was war der Anlass für den Ersten Weltkrieg?
2. Was wissen Sie über die Ursachen des Ersten Weltkriegs?
3. Welche Bedeutung hatten die Verträge, welche die europäischen Mächte miteinander
geschlossen hatten?
4. Welchen Verlauf hatte der Erste Weltkrieg?
5. Was war der Schlieffen-Plan?
6. Warum war der Balkan ein Problemgebiet für die Monarchie der Habsburger?
7. Was waren die Folgen des Ersten Weltkriegs für Deutschland?
8. Was steht im Versailler Vertrag?
9. Wie heißt der Friedensvertrag, der mit Österreich geschlossen wurde?
Thema 21: Internationale politische und wirtschaftliche Entwicklung nach dem Ersten
Weltkrieg
Wesentliche Bestimmungen der Pariser Vorortverträge, Völkerbund, Folgendes Krieges
und der Friedensverträge, Inflation, Reparationsproblem, Konflikte und Annäherung
v
zwischen Deutschland und Frankreich, Gesellschaft und Kultur der 20er Jahre in
Deutschland, Weltwirtschaftskrise, New Deal in den USA
1. Nennen Sie die wichtigsten Bestimmungen des Versailler Vertrages!
- Reduzierung der Armee auf 100.000 Mann;
- Abtretung eines Siebtel des Recihsgebietes
- Hohe Reparationsleistungen;
- Anerkennung der alleinigen Kriegsschuld D.s
2. Wie wurde dieser Vertrag von der deutschen Öffentlichkeit aufgenommen?
Mit großer Empörung und Ensetzen
3. Was war der Völkerbund?
Auf Anregen des amerikanischen Präsidenten Wilson gegründete Vereinigung von
Staaten mit Sitz in Genf, die zur Aufgabe hatte, innerstaatliche Konflike friedlich zu
lösen. Vorläuder der UNO.
4. Warum ist er gescheitert?
Der Völkerbund scheiterte an fehlender Handlungsbefugnis. Kam es zu einem
Streitfall zwischen Mitgliedstaaten, so traf der Völkerbundrat eine Entscheidung;
kollidierte eine Ratsempfehlung jedoch mit den Interessen eines Mitglieds, war der
Völkerbund zur Tatenlosigkeit verurteilt. Wie beschränkt die Sanktionsmöglichkeiten
selbst bei groben Verstößen gegen die Völkerbundsatzung waren, zeigte sich etwa
1935, als das faschistische Italien Äthiopien besetzte: Die verhängten
Wirtschaftssanktionen wurden von Frankreich und Großbritannien unterlaufen, da
man Italien als Gegengewicht zum Deutschen Reich nicht verlieren wollte. Auch der
japanischen Großmachtpolitik in Ostasien, dem Spanischen Bürgerkrieg (1936–39)
und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 stand der Völkerbund hilflos
gegenüber. 1946 löste er sich daher auf.
5. Welche Maßnahmen trafen die Amerikaner mit ihrer Politik des New Deal?
Emergency Banking Relief Act, (9. Neuordnung des Bankwesens: staatlich
März 1933) geförderte Garantie der Bankeinlagen
Economy Act, (20. März) Verringerung der Staatsausgaben durch
Kürzung der Beamtengehälter
Agricultural Adjustment Act (Mai) Abbau des Produktionsüberhangs in der
Landwirtschaft und Hebung der
Kaufkraft der Farmer. Stabilisierung der
Preise durch Nichtanbauprämien
National Industrial Recovery Act Gemeinsame Absprachen der
(NIRA) mit der Behörde der Unternehmen über Preise und die
National Recovery Administration Grundregeln des fairen Wettbewerbs;
(NRA) Einschränkung des Mißbrauchs
wirtschaftlicher Macht
Public Worcs Administration Finanzierung öffentlicher Arbeiten zur
(PWA) Verringerung der Arbeitslosigkeit
Unemployment Relief Act mit der Arbeitsdienst von Freiwilligen zwischen
Schaffung des Civilian 18 und 25 Jahren für Arbeiten im
Conservation Corps (CCC) Bereich des Naturschutzes
Civil Works Administration Staatsaufträge zum Bau von Straßen
und Flugplätzen
Tennessee Valley Authority (TVA) Bau von Stau- und Wasserkraftwerken
(Arbeitsbeschaffung und als Voraus-setzung zur
Entwicklungshilfe) Industrialisierung und zur Verbesserung
der Land-wirt-schaft
National Labor Relations Act Anerkennung der Gewerkschaften als
Tarifpartner
Social Security Act Alters- und Arbeitslosenversicherung
Revenue Act Starke Besteuerung hoher Einkommen,
Umverteilung und sozialer Ausgleich
v
e. Das britische Empire.
4. Was hat Stalin in der SU gemacht, nachdem er 1924 an die Macht kam?
Lenin hat das agrarisch geprägte Land versucht, sehr schnell zu industrialisieren. Er
hat jegliche Opposition unterdrückt und sich selbst zum Alleinherrscher
aufgeschwungen. (siehe auch Ziele Lenins, Block 20).
✓
italienischem Faschismus und Stalinismus! (siehe Tabelle kopiert)
:
7. Was wissen Sie über den Widerstand gegen Hitler?
8. Wie hieß die bekannteste Widerstandsgruppe?
:
2. Was bedeutet Zionismus?
3. Welchen Namen verbinden Sie mit dem Begriff Zionismus?
4. Was ist der Nahostkonflikt?
5. Wer steht hier gegen wen und warum?
6. Welche Kriege hat es zwischen Arabern und Israelis gegeben?
7. Welche Gebiete hat Israel in den Kriegen erobert?
8. Wer hat diese Kriege gewonnen?
9. Welche Hindernisse gibt es für einen Frieden im Nahen Osten?
10. Wie hat der 11. September die Welt verändert?
11. Welche Golfkriege kennen Sie?
12. Worum ging es im zweiten Golfkrieg?
✓
Europäischen Union akzeptiert?
5. Was heißt EWG?
6. Was heißt EFTA?
7. Was heißt Euratom?
8. Welche Institutionen der EU Sie?
9. Was ist der Europäische Rat?
10. Wer sitzt im Europäischen Parlament?
11. Wo tagt dieses Parlament?
Die Geschichte und das politische System Österreichs
✓
Konkurrenz zu den Luxemburgern, Heiratspolitik Friedrichs III. und Maximilians I., das
Weltreich Karls V.
1. Wann sind die Habsburger nach Österreich gekommen?
2. Warum waren die Ungarn ein Problem?
3. Was wurde geschaffen, um den Einfall der Ungarn zu verhindern?
4. Wie/wo wurden die Ungarn besiegt?
5. Wo haben die Babenberger gesiedelt? Wo genau? Welcher Streifen der Donau?
6. Wie wurden aus den Babenbergern die Habsburger?
✓
7. Klasse oder 3. Buch:
Thema 25: Österreich in der Ersten Republik
Entstehung der Republik, Anschlussfrage und endgültige Festlegung der Grenzen,
dominierende Parteien, Überwindung der Inflation, Radikalisierung: Brand des Justizpalastes,
Engelbert Dollfuß, Ausschaltung des Nationalrats, Bürgerkrieg, Juliputsch, Ständestaat,
zunehmenden Einflussnahme durch das nationalsozialistische Deutschland, Anschluss
Österreichs, Österreich im Dritten Reich
1. Was ist 1918 mit der Monarchie der Habsburger geschehen?
2. Was wollten weite Teile Österreichs?
3. Warum ist es nicht dazu gekommen, dass Österreich Teil der Republik wurde?
4. Welche Nachfolgestaaten der Habsburger Monarchie kennen Sie?
5. Wo wurde der Friedensvertrag mit Österreich geschlossen?
6. Welche Probleme hat es nach 1918 in Österreich gegeben?
7. Wie hat man versucht, die wirtschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen?
8. Wie war die politische Situation in den 20er Jahren?
9. Wie war das Verhältnis der Parteien in der Zwischenkriegszeit in Österreich?
10. Nennen Sie Beispiele für das schlechte Verhältnis der politischen Lager!
11. Welche drei politischen Lager hat es gegeben?
12. Haben die Parteien zusammen gearbeitet oder wie war das?
13. Wie ist es mit der 1. Republik zuende gegangen?
14. Wie stand Mussolini zum Anschluss Österreichs an Deutschland?
15. Warum hat Mussolini sich Hitler angedient?
16. Was hat Dollfuß mit dem Parlament gemacht?
17. Welche gewaltsamen Ereignisse gab es in Österreich 1934?
8. Klasse oder 4. Buch:
Thema 33: Österreich in der Zweiten Republik
¥
3. Welche Bedeutung hatte die Neutralität Österreichs für die Siegermächte des Zweiten
Weltkriegs?
4. Welche Politik verfolgte Bruno Kreisky?
5. Welche politischen Lager gibt es heute in Österreich?
6. Wie heißt der derzeitige Bundespräsident Österreichs?
7. Wie heißt der derzeitige Bundeskanzler Österreichs?
v
Thema 36: Vergleich anderer politischer Systeme mit dem Österreichs
Großbritannien, USA, Frankreich, Japan, Russland, China
1. Wie kann man politische Systeme grundlegend unterscheiden?
2. Welche Kammern gibt es in den USA?
3. Wer bestimmt in Deutschland die Regierung?
4. Wer wählt in Österreich den Bundeskanzler?
5. Welche Aufgaben haben das Ober- und Unterhaus in den USA? Welche Unterschiede
gibt es?
6. Was ist die Gewaltenteilung?
7. Wie würden Sie das politische System in Russland beschreiben? Wie heißt der Begriff?
Und zum guten Schluss kommt noch einmal der Klassensprecher zu Wort:
Felix spricht:
,,Hier sind meine Hammer-Geschichtsdaten: ,,Vervollständige die Daten. So
wirst auch Du ein Sieger, nicht nur beim Turnen!“
1. 753 vor Christus (im Folgenden v. Chr.): Sagenhafte Gründung Roms
2. 560 v. Chr.
3. 480 v. Chr.
4. 462 v. Chr.
5. 431 v. Chr.
6. 356 v. Chr.
7. 375 n.Chr.
8. 387 v. Chr.
9. 44 v. Chr.
10. 27 v. Chr.
11. 14 nach Christus (folgend n. Chr.)
12. 117 n. Chr.: Größte Ausdehnung des Römischen Reiches unter Kaiser
Trajan
13. 284 n.Chr.
14. 395 n. Chr.
15. 410 n.Chr.
16. 476 n.Chr.
17. 568 n.Chr.
18. 635 n.Chr.
19. 732 n.Chr.
20. 800 n.Chr.: Kaiserkrönung Karls des Großen im Dom zu Aachen
21. 955 n.Chr.
22. 1076 n.Chr.
23. 1095 n.Chr.
24. 1450 (immer noch n.Chr.)
25. 1453: Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen
26. 1492
27. 1517
28. 1555
29. 1618
30. 1648
31. 1701
32. 1774
33. 1789: Beginn der Französischen Revolution
34. 1804
35. 1812
36. 1815
37. 1830
38. 1848
39. 1871
40. 1914
41. 1918
42. 1929
43. 1933
44. 1939
45. 1945
46. 1949
47. 1950
48. 1953
49. 1955
50. 1956
51. 1957
52. 1961
53. 1962
54. 1965
55. 1967
56. 1968
57. 1969
58. 1973
59. 1977
60. 1979
61. 1979
62. 1979
63. 1981
64. 1985
65. 1989
66. 1990
67. 1995
68. 2001
69. 2005: Geburt von Lutze
70.