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Fachinformation Tierschutz
1. Welche Unterlagen sind für die Beurteilung von angeborener Stummelschwänzigkeit oder
Amputation von Rute oder Ohr einzureichen?
Wer einen Hund mit angeborenem kurzem Schwanz oder mit amputiertem Schwanz / Ohr
einführen möchte, wendet sich vorgängig an das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und
Veterinärwesen BLV (info@blv.admin.ch oder BLV, Postfach, 3003 Bern), das eine Beurteilung
vornimmt, ob das betreffende Tier einreisen darf.
Sie müssen plausibel dokumentieren können, dass es sich nicht um einen coupierten Hund handelt.
Zur Beurteilung müssen dem BLV mindestens 3 Wochen vor der geplanten Einreise des Hundes
folgende Unterlagen eingereicht werden (bitte keine Videos oder Information einreichen, die nicht für
die Beurteilung verlangt sind):
• ein Bild des Hundes, auf welchem der Hund von Kopf bis Schwanz bzw. - beim Fehlen des
Schwanzes - bis Schwanzansatz zu sehen ist;
• eine Kopie des EU-Heimtierausweises (bzw. ein vergleichbarer Ausweis bei aussereuropäischer
Herkunft) des Hundes (mindestens die Seiten mit dem Signalement, der Mikrochipnummer sowie
den Tollwutimpfungen);
• eine Bestätigung der zuständigen Veterinärbehörde, dass das tierärztliche Zeugnis (vgl. unten)
durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt mit Berufsausübungsbewilligung ausgestellt worden ist.
Atteste, die nicht in einer der Landessprachen der Schweiz oder in Englisch ausgestellt worden
sind, müssen zusammen mit einer beglaubigten Übersetzung eingereicht werden.
• Röntgenbilder oder das Resultat eines Gentests für angeborene Stummelrute, und zwar:
• für Hunde unbekannter Abstammung und für Hunde der Rassen Boston Terrier, Englische
Bulldogge, King Charles Spaniel, Zwergschnauzer, Parson Russell Terrier, Rottweiler sowie für
allfällige weitere Rassen, für die der Gentest nicht angeboten wird, müssen folgende
Röntgenbilder in beurteilbarer Qualität eingereicht werden: je ein mit der Mikrochipnummer
versehenes laterales und dorsoventrales Röntgenbild des Hundes, auf dem die Schwanzwirbel
bzw. die Endwirbelsäule beurteilbar zu sehen sind (lateral = von der Seite, dorsoventral = vom
Rücken zum Bauch aufgenommen);
• für alle Hunderassen, von denen bekannt ist, dass die mit dem Gentest untersuchte
Genmutante für angeborene Stummelschwänzigkeit (Brachyurie) bzw. Schwanzlosigkeit
(Anurie) bei ihnen vorkommt, muss die angeborene Stummelrute mittels Gentest nachgewiesen
Nr. 1.1_(6)_d | Dezember 2023 (ersetzt Version 5 mit dem Titel «Fragen und Antworten rund um coupierte Hunde»)
4. Darf man mit einem coupierten Hund, für dessen illegale Einfuhr man gebüsst worden ist,
ins Ausland reisen?
Nein. Sie haben eine Busse dafür bezahlt, dass Sie gegen ein Verbot verstossen haben. Die Busse ist
die Strafe dafür, dass Sie an einem bestimmten Tag einen coupierten Hund eingeführt haben. Der
Hund wird – auch nach einem abgeschlossenen Strafverfahren – in jedem Fall in der Schweiz nur
„geduldet“ und wird den Status „illegal importierter Hund“ behalten. Eine Legalisierung ist also trotz
bezahlter Busse nicht möglich. Wenn Sie mit einem solchen Hund ins Ausland fahren und wieder in
die Schweiz zurückkehren, wird dem Tier an der Grenze entweder die Einreise verwehrt oder, falls Sie
das Tier am Zoll vorbei schmuggeln, ein neues Strafverfahren gegen Sie eröffnet.
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6. Woran erkennt man, dass sich ein coupierter oder kurzschwänziger Hund legal in der
Schweiz aufhält?
Für Hunde, welche als Übersiedlungsgut oder mit einer BLV-Einfuhrempfehlung (vgl. unter Ziffer 1)
eingeführt und ordnungsgemäss verzollt wurden, macht die kantonale Tierschutzfachstelle einen
Eintrag in den Schweizer Heimtierpass sowie in die Hundedatenbank AMICUS. Mit dem Eintrag in den
Heimtierpass wird für künftige Grenzübertritte des Hundes bestätigt, dass die Schweizerischen
Tierschutzbestimmungen bei der Einfuhr nicht verletzt wurden.
Erst nach einem entsprechenden Eintrag des Veterinäramtes Ihres Wohnkantons im Heimtierausweis
gelten solche Tiere als legal (www.blv.admin.ch).
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a. das Coupieren der Rute und der Ohren sowie operative Eingriffe zur Erzeugung von Kippohren;
e. das Anpreisen, Verkaufen, Verschenken oder Ausstellen von Hunden mit coupierten Ohren oder
Ruten, sofern diese den Eingriff unter Verletzung der schweizerischen Tierschutzbestimmungen
erlitten haben.
2 Hunde mit coupierten Ohren oder Ruten dürfen von ausländischen Halterinnen und Haltern für Ferien oder
andere Kurzaufenthalte vorübergehend in die Schweiz verbracht sowie als Übersiedlungsgut eingeführt werden.
Solche Hunde dürfen in der Schweiz nicht angepriesen, verkauft, verschenkt oder an Ausstellungen gezeigt
werden.
3 Die Hundehalterinnen und Hundehalter müssen der kantonalen Fachstelle die folgenden Merkmale von Hunden
melden:
a. coupierte Ohren oder Ruten bei Hunden, die als Übersiedlungsgut eingeführt wurden;
4 Die kantonale Fachstelle erfasst die Merkmale in der Datenbank nach Artikel 30 Absatz 2 des
Tierseuchengesetzes vom 1. Juli 1966 (TSG).
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