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Goethes Italienreise
Reiseroute

Fakten

 Dauer: September 1786 – Mai 1788


 Alter: Goethe ist zu Beginn 37
 Wichtige Begleiter: Tischbein (Maler), Kniep
(Landschaftsmaler)

Anlass und Umstände


 Reise Goethes war eine Art Flucht
 Arbeit als Minister in Weimar hatte seine
literarische Kreativität blockiert
 da er keine Zeit oder Inspiration zum Schreiben
in Weimar (Schreibblockade), Identitätskrise:
psychisch instabil, Burn Out, Depression  Flucht aus dem Alltag
 Er fühlte die Notwendigkeit eines radikalen Tapetenwechsels
 Italien, genauer gesagt das klassische Italien der griechisch-römischen
Kultur, war schon seit der Kindheit sein Traum gewesen, und er hoffte, dass
eine solche Umgebung zu seiner künstlerischen Wiedergeburt führen würde
 Wollte Jugendträume verwirklichen: Sehnsucht nach Italien seit er jung war,
sein Vater zeigte ihm viele Bilder und erzählte ihm Geschichten
 Flucht auch aus der komplizierten Bindung zu Charlotte vom Stein;
möglicherweise hatte die Reise auch eine erotische Komponente (sexuelle
Erfahrungen sammeln)
 bereite diese Flucht im Geheimen vor, niemand sollte wissen, wann und
wohin er abreisen würde
 Am 3. September 1786, um 3 Uhr in der Nacht, fuhr er mit der
Postkutsche ab, ohne sich von irgendjemandem verabschiedet zu haben
 Anfangs reiste Goethe unter falschem Namen, er wollte nicht erkannt werden
 Er wollte Italien genießen, ohne jemandem darüber Rechenschaft ablegen zu
müssen
 Für lange Zeit wusste niemand, wo er war, weder seine Mutter noch seine
engsten Freunde hatten Nachrichten von ihm.
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Künstlerisches Schaffen in Italien

 Sein künstlerisches und architektonisches Hauptinteresse gilt der Antike, in


der er die Identität von Natur- und Kunstgesetz am vollkommensten
verwirklicht findet.
 In Italien stellt Goethe einige seiner wichtigsten Werke fertig, zum Beispiel
„Iphigenie auf Tauris“ und „Faust“. Außerdem bildet die Italienreise die
Grundlage für die „Römischen Elegien“.
 Rom galt zur Goethezeit als „Caput Mundi“ = das Haupt (die Hauptstadt) der
Welt
 Eine Italienreise galt als Bildungsreise, die nicht bloß dem Kennenlernen
historischer und künstlerischer Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem der
Selbstbildung, der Kultivierung der Persönlichkeit des Reisenden zugute
kam
 Als Künstler musste man dorthin, um voranzukommen (sich zu „veredeln“)
und sich zu profilieren

Worin bestand für Goethe die „Wiedergeburt“?

 er will den Sinn für seine Existenz (auch als Künstler) wiederfinden
 er will Neues erlernen und damit ein neues Fundament legen, etwas Edles
erschaffen
 sein Geist war zur „Tüchtigkeit gestempelt“ und er will lernen, um sich „zu
erweitern, zu veredeln, sich seines Grundes mehr (…) versichern“

 => Programmatik der Weimarer Klassik:


 die Veredelung des Menschen durch Kunst und die Arbeit an sich selbst
 optimistisch, idealistisch, positiv: eine ästhetische Erziehung des Menschen
zum „Wahren, Guten, Schönen“ ist möglich

Hilfreiche Links zur Italienreise:

https://www.youtube.com/watch?v=J2zBNsl4uro

https://www.youtube.com/watch?v=8bVQhuoZblI

https://www.youtube.com/watch?v=16YAL_I099I

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