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Teil 1
Sprachliche Normen und Standards sind unter Linguisten seit
Jahrzehnten ein Gegenstand heißer Diskussionen. Interessanterweise
verhalten sich auch Sprecher selbst ziemlich fordernd
______1_____ den Standards.
Sie versuchen, alles Gesagte und Gehörte rein intuitiv als “richtig” oder
“falsch” zu markieren. Bestimmte sprachliche ______2_____
erscheinen wiederholt als Zweifelsfälle. Angesichts ______3_____
ist die Verwendung von englischen Wörtern im Deutschen eines der
umstrittensten Themen.
Die Auffassung, Deutsch ______4_____ durch die Verwendung von
“sinnlosen” Anglizismen unterdrückt, ist nicht neu und wird (vor allem
über das Internet) mit einer ______5_____ Geschwindigkeit
verbreitet. Diese Welle der ______6_____ ist auch dadurch
bemerkenswert, dass Menschen versuchen das, was sie als “Denglisch”
bezeichnen, zu bekämpfen. T
rotzdem ______7_____ alle Versuche, englische Wörter aus dem
deutschen Lexikon zu verbannen, nutzlos und sogar sinnlos zu sein, wie
der ______8_____ Kampf gegen ______9_____.
Das Entlehnen der Wörter, als Prozess der Wortübernahme aus
anderen Sprachen, ist eine ______10_____ häufigsten Quellen der
Wortbildung in jeder Sprache und nicht weniger ______11_____ für
das Deutsche als für jede andere Sprache. Es stellt einen natürlichen
Mechanismus des Sprachwandels ______12_____.
Sprachkritiker und Puristen sehen das ______13_____ englischer
Wörter und Phrasen in den Wortschatz als ein ______14_____
deutsches Problem an. Eine solche ______15_____ setzt voraus,
dass keine andere Sprache Fremdwörter ansammelt, was nicht der
Wahrheit entspricht.
Ukrainisch, z. B., enthält eine große Anzahl von russischen, polnischen,
griechischen, lateinischen, türkischen Wörtern und Wörtern aus
anderen Sprachen, die in verschiedenen Perioden der
Sprachentwicklung ______16_____.
Interessanterweise erhalten nur neue Anleihen (überwiegend aus dem
Russischen und Englischen) negative Kommentare, da sie relativ neu
und als solche erkennbar sind. Selbst das Englische ______17_____
diesem Prozess. David Crystal bezeichnet das Englische als einen
„unersättlichen Entleiher“ aus über 350 Quellen.
Nach der Eroberung durch die Normannen ______18_____ sich der
englische Wortschatz durch die Anleihe französischer Wortstämme.
Heute erscheint keiner von diesen, mit Ausnahme von fachspezifischen
______19_____, als fremdartig, da Englischmuttersprachler
______20_____ der Zeit begannen, diese als einen integralen
______21_____Bestandteil des Lexikons ______22_____.
1. 8. 15.
b) Einnahme
b) mit b) sprechende
c) Aufnahme
c) gegenüber c) sprichwörtliche
d) Annahme
d) bezüglich d) sprachliche
16.
2. 9.
a) entlohnt worden
a) Wichtigkeiten a) Windfahnen
b) geliehen wurden
b) Einheiten b) Winddrachen
c) entlehnt wurden
c) Einigkeiten c) Windkraft
d) entlehnt worden
18.
d) allem d) am
a) verzweifelte
4. 11.
b) doppelte
a) habe a) bedeutet
c) verdoppelte
b) werdet b) bedeutend
d) verzweigte
c) werde c) bedeutende
19.
d) hat d) Bedeutung
a) Begreifen
5. 12.
b) Begriffen
c) beachtenden c) an 20.
6. 13. b) am Laufen
c) im Laufe
a) Empörung a) Eindringen
d) auf dem Laufenden
b) Empfängnis b) Verdrängen
21.
c) Störung c) Aufdringen
a) Bestandteil
d) Empfindens d) Aufdrängen
b) Teilchen
7. 14.
c) Mitglied
a) können a) speziphisch
d) Beteiligten
b) scheinen b) spezifisch
22.
c) wahrzunehmen
d) zu wahrnehmen
Teil 2
Ein Einwand gegen das oben ______1_____ Argument ist, dass nicht alle
Deutschen in der Lage sind, die aus dem Englischen entlehnten Wörter
______2_____ zu verstehen. In Wirklichkeit verstehen die Menschen das
englische Wort eventuell nicht, aber sie wissen in der Regel, welches
______3_____ dahintersteckt.
Ein klassisches Beispiel ist das Wort “Sale”. Eine Person kann nicht immer
seine konkrete Bedeutung (sowie den Wortlaut) ______4_____, aber
______5_____ erzeugt sie Hypothesen darüber, was es heißen soll, indem
sie an Schaufenstern mit dem daran in Rot abgebildeten Wort oder an den
______6_____ mit reduzierten Waren mit „Sale“-Etiketten vorbeigeht.
Auch wenn das Wort selbst unklar bleibt, ist das Konzept ______7_____
ziemlich offensichtlich – ______8_____ des Kontextes. Außerdem kann der
innere Wortschatz, ein mentales Lexikon einer gebildeten Person, nur etwas
mehr als 150.000 Wörter ______9_____.
Ein Sprecher muss nicht unbedingt die Etymologie und die Bedeutung des
Wortes im Englischen kennen, um in der Lage zu sein, die dahintersteckenden
Konzepte zu erfassen. Solche Modifikationen beweisen, dass Deutsch kein
willenloser Empfänger englischer Wörter, sondern eine voll funktionsfähige
Sprache ist, die allen neuerworbenen Wörtern eine praktische Bedeutung
______20_____.
2. 9. 16.
3. 10. 17.
4. 11. 18.
5. 12. 19.
6. 13. 20.
7. 14. 21.
b) dahinter b) wenige b) an
22.
a) als
b) wie
Teil 3
Allerdings kann auch ein Nicht-Linguist erkennen, dass Englisch nach wie vor
Englisch ist, trotz der Dominanz der französischen Wortstämme. Er kann
auch den Wandel der ______5_____ Einheiten beobachten und stellt
dabei fest, dass z. B. „Sinn machen“ die Regeln des Deutschen nicht
______6_____ und dementsprechend gebildet wird.
Das heißt nicht Toilette, das heißt Klo!“ Das deutsche Wort Klosett
(kontrahiert Klo) wurde aus dem Neuenglischen water-closet (dessen
Grundlage ein ursprünglich französisches Wort ist) entnommen. Allerdings
wird es daher nicht als fremd, unverständlich oder unnötig angesehen. Den
______12_____ der deutschen Sprache hat es auch nicht
______13_____.
2. 9. 16.
3. 10. 17.
4. 11. 18.
5. 12. 19.
6. 13. 20.
a) verletzt a) erzwingt a) ob
7. 14. 21.
22.
a) können
b) werden
c) kommen
d) müssen
Lösungen
Teil 1
Teil 2
Teil 3