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Salem, der alles hatte und alles verlor

wenn du einen Bart durch einen anderen austauschst, verlierst beide und weinst du am Ende!

Das ist die Geschichte von Salem, der eine zahlreiche Familie hat, sie sind zwölf Brüder und Schwestern.

Seine Eltern waren sehr arm. Dieser Mann war der älteste der Geschwistern. Seine ganze Jugend hat er mit Sammeln von
Holz, Plastik und Eisen verbracht. Mit dem wenigen Geld half er seinen Geschwistern zu studieren.

Salem war ein einsamer Mann: seine Brüder und Schwestern haben geheiratet, er aber konnte es nicht. Er hatte kein
Eigentum und wurde aus dem Haus seiner Eltern verjagt und keiner seiner Geschwistern wollte ihm helfen.

Er lebte auf der Straße. Der Winter kam. Es ist so kalt im Norden, im Bezirk von Jendouba, das nicht am Meer liegt.

In der Nacht schlief Salem im Schutz einer Mauer innerhalb der Ruinen von Bulla Regia. In einer dieser dunklen, kalten
Winternächte. Er schlief in einem zweistöckigen Haus der alten Überreste von Bulla Regia, wachte er von einem Geräusch,
auf das aus der Mauer kam.

In der Mauer öffnete sich ein Riss, aus diesem trat eine Frau hervor, die so wunderschön war, dass sie zum Mond sagen
könnte: „scheine, und wenn du nicht scheinst, scheine ich“. Salem war geblendet vom Aussehen der Frau, glücklich aber
auch, beunruhigt zur selben Zeit.

„Wer bist du?“ fragte er die wunderschöne Frau.

„Ich bin die Tochter des Dschinns, der die Erde regiert - ich weiß wie du lebst und ich fühle mit dir, ich weiß, dass du gut
und großzügig bist und deinen Geschwistern geholfen hast, dass du bereit bist zu arbeiten, und ich will dich heiraten“. Er ist
überrascht und glücklich: „ich kann nicht glauben, dass du mich heiraten willst, ich bin doch arm..... “.

„Doch ich will dich heiraten, ich brauche kein Geld, mein Vater ist reich und ich habe alles“. antwortete die schöne Frau
und verschwand sie wieder durch die Spalte der Mauer.

Salem suchte sie überall und rief nach ihr: „komm, wo bist du?“ Komm schönes Mädchen, Tochter des Dschinns, Huria.....
Huria....“ Aber nur das Echo antwortete innerhalb der Ruinen.

Salem wartete auf das Morgenrot und weinte und stöhnte und glaubte schließlich, dass es nur ein Traum war, eine Illusion
hervorgerufen von von Anphitrite, der Göttin von Bulla Regia.

Als der Tag erwachte, ging er raus aus den Ruinen, erhörte die Stimme : „Salem, sorge dich nicht, wir sehen uns wieder“.

Er ging die Treppe hinunter, aber fand niemanden. Er glaubte, daß es ein gefährlicher und angenehmer Traum war und ging
fort, in Richtung der Moschee um zu betteln.

Am Abend danach kehrte er an den gleichen Ort zurück, verzweifelt und ohne Hoffnung, um zu schlafen, denn er war sehr
müde. Mitten in der Nacht kam die Frau wieder und trat aus der Spalte heraus: „Salem ich bin hier“. Salem sprang vor
Freude: „wann heiraten wir Huria, wann denn?“ Sprudelte es aus ihm hervor. „sorge dich nicht, morgen spreche ich mit
meinem Vater, aber um zu heiraten mußt du zuerst einen schwarzen Hahn ohne weiße Federn suchen und schlachten,
danach können wir heiraten“. Salem erkannte, dass es eine schwierige Prüfung war aber er war voller Mut und fing früh am
Morgen an zu suchen. Mit Hilfe einiger armen Leute fand er den Hahn und kehrte zu den Ruinen zurück und schlachtete das
Tier in dem Hof des antiken Hauses.

Als es Nacht wurde, kam Huria mit dem Vater und der ganzen Familie, um die Hochzeit zu besprechen und zwei Tage
später wurde geheiratet.
Huria hat ein schönes Haus gekauft, neue Kleider, Schuhe und Düfte und ein sehr schönes Auto. Salem brauchte nicht zu
arbeiten, er ging jede Nacht in die Bar, trank und war immer betrunken. Er hatte viel Geld und um ihn herum waren viele
Freunde und Frauen, die ihn heiraten wollten.

Erst am Morgen kehrte er zu Huria zurück, die auf ihn wartete :„Salem, bist du betrunken? Warum kommst du nicht früher
nach Hause?“.

Salem hörte nicht zu und lebte dieses Leben weiter. Er hatte eine andere Frau, die ihn ausbeutete, er hat den Kopf verloren
und sagte zu Huria: „ich möchte mich scheiden lassen“. Aber warum Salem, warum willst du mich verlassen, ich habe dir
geholfen“. Antwortete sie." Ich brauche eine richtige Frau, ich will Kinder, du bist die Tochter eines Dschinns“ Huria hörte
traurig zu und weinte. Ihre Tage verbrachte sie einsam, alleine und eine viel. Am Ende ging sie zu ihrem Vater zurück der sie
überzeugt hatte: „Dieser Mann ist nicht dankbar, verlasse ihn und kehre nie wieder zu ihm zurück“.

Houria verschwand, Salem brachte eine neue Frau in das gemeinsame Haus aber das Geld war schnell weg und er wusste
auch nicht, was er arbeiten könnte. Er musste hintereinander das Haus und das schöne Auto verkaufen.

Die neue Frau war böse und sauer auf ihn: „ich habe dich geheiratet, weil du viel Geld hattest, wo ist das Geld?“ und sie
verschwand.

In kurzer Zeit hatte Salem alles verloren." wie gewonnen, so zerronnen." . Er konnte nicht einmal ein Zimmer mieten und
lebte wieder auf der Straße. Sein Schicksal hat ihn wieder zu den Ruinen geschickt, denn er wünschte sich Huria noch
einmal zu treffen. Ein Jahr verging von Winter zu Winter und er weinte und rief nach Huria mitten in der Nacht zwischen
den römischen Häusern von Bulla Regia, aber niemand antworte ihm.

Am nächsten Morgen stolperte er aus den Ruinen und rief nach Houria, aber sie antwortete nicht. Er ist verrückt geworden
auf der Suche nach der schönen Huria.

Eines Tages, neben der Moschee hatte ihn ein Polizist verhaftet und brachte ihn in ein Irrenhaus, in dem er weiter rief:
„Huria, wo bist du?“ „wo bist du?“ Sie erschien vor ihm: „du warst ein undankbarer Mann, ich werde nie wieder für dich da
sein und ich brauche dich nicht mehr“. Und nach einigen Tagen starb Salem an einem gebrochenem Herzen . Ein paar
wenige Freunde nahmen an den Begräbnis teil, auch Houria war unsichtbar dabei und erinnerte sich an den liebevollen und
großzügigen Mann, der aufopferungsvoll den anderen geholfen hatte und Tränen rannen über ihr Gesicht.
Monia

„Nimm deinen Teil immer am Anfang,


auch wenn es um Schläge geht.

Monia war ein schönes, fröhliches junges Mädchen. Ihre Augen strahlten, ihre Haut war rosig und ihr Lächeln leuchtete
über ihr ganzes Gesicht. Viele Männer verliebten sich in sie, sprachen auch mit ihrem Vater, denn sie wollten das Mädchen
gerne heiraten.

Aber Monia wies alle Verehrer ab, kein Mann war ihr gut genug. Sie träumte von dem perfekten Mann der sie einmal
heirateten sollte. Jedes Mal, wenn ein Mann kam, fand sie einen Grund ihn abzuweisen. „der gefällt mir nicht weil er sehr
dunkelhäutig ist“ „der gefällt mir nicht weil er zu hellhäutig, zu groß, zu alt, zu dick, zu klein ist usw. . usw....

Also studierte und bildete sie sich weiter in der Hoffnung, am Ende des Studiums den Mann gefunden zu haben der ihren
Ansprüchen entsprach.

Doch, am Ende des Studiums war sie immer noch alleine. Monia war inzwischen dreißig Jahre alt, vertraute immer noch
darauf bald dem richtigen Mann zu begegnen.

Ich muss eine gute Arbeit finden, denn wenn ich finanziell gut gestellt und gebildet bin kommt bestimmt ein Mann der eine
Frau wie mich sucht“

Um die Aufmerksamkeit der Männer auf sich zu lenken, fing Monia an zu arbeiten, hat sich ein Auto und ein schönes Haus
gekauft. Trotzdem gab es nirgendwo einen Mann die sich für sie interessierte. Die Frau hatte alles Materielle erreicht dass
sie sich vorstellte und näherte sich langsam ihrem vierzigsten Lebensjahr. Sie sprach mit ihren Freunden und Nachbarn und
bat diese, ihr einen Mann zu suchen. Schließlich kam ein Mann der mehr oder weniger das gleiche Alter hatte wie sie, er
war klein, dünn, hässlich und vor allem hatte er keine Arbeit. Monia die immer arrogant und anspruchsvoll war akzeptierte
ihn trotzdem. Hauptsache sie hatte einen Mann.

Nach 2 Wochen haben sie geheiratet. Kurze Zeit später stellte sie fest, dass es doch nicht der richtige Mann für sie war. Also
ließ sie sich scheiden und suchte einen besseren Mann. Mit der Zeit fand sie auch jemanden. Er war jünger als sie, sehr
attraktiv, sportlich und elegant, jedoch ohne Arbeit. Monia war trotzdem sofort fasziniert von diesem Mann und entschied
ihn gleich zu heiraten. Sie hörte nicht auf die Warnungen ihrer alten Eltern. Sehr bald bemerkte sie, dass dieser junge Mann
sie nur ausnutzte, er kam spät nach Hause und besuchte andere Frauen.

Monia war sehr traurig, sah, dass auch er nicht der richtige Mann war und entschied sich zur Scheidung.

Das Schicksal wollte, dass sie einen älteren, 60-jährigen Mann kennenlernte, ernst, gebildet und sie entschied sofort ihn zu
heiraten. Obwohl er beträchtlich älter war als sie selbst. Dieser Mann war immer sehr beschäftigt, er verbrachte seine Tage
in der Bibliothek, auch zu Hause verbrachte er seine ganze Zeit zwischen seinen Büchern. Er las und schrieb und kümmerte
sich nicht um sie. Monia hatte endlich verstanden dass das Leben kompliziert war und entschied sich noch einmal scheiden
zu lassen.

„Wenn es mein Schicksal ist, alleine zu leben, muss ich die Männer vergessen, sie waren bis jetzt unehrlich, lügnerisch und
wollten durch mich nur Vorteile haben.

Sie trug den Schleier und ging häufig in die Moschee um zu beten. Arbeit – Haushalt – Moschee. So sah ihr Leben aus, sie
war immer beschäftigt, ebenfalls mit ihren Gebeten zu Allah.

Ein frommer Mann in der Moschee hatte sie eines Tages bemerkt und gesehen dass sie jeden Tag betete. Taha hieß er. Ein
frommer Mann mit einem Bart, groß und kräftig, und sie gefiel ihm.
Also sprach er mit ihrer Schwester, denn er wünschte Monia zu heiraten. Sie willigte sofort ein und heiratet noch einmal.
Taha teilte ihr seine Bedingungen mit:

„ich möchte dass du keinen Kontakt mit anderen Männern hast, egal wer sie sind, du musst zu Hause bleiben, ich will auch
nicht dass du arbeitest, das rote Auto und das Haus brauchen wir auch nicht. Verkauf es.

Monia dachte sich:

„Dieser Mann gefällt mir, ein Mann der sich keine Vorteile durch mich erwartet.“ und wollte ihm diesen Gefallen tun. Sie
hat sofort ihre Arbeit gekündigt, das Haus und das Auto verkauft.

Die Forderungen ihres Mannes wurden danach immer weitreichender für sie.

„Bleib zu Hause um zu kochen und zu putzen, ich besorge den Einkauf, verlasse nie das Haus ohne mich. Der Rhythmus
ihres Lebens hatte sich völlig verändert und so blieb sie tagelang zu Hause, durfte nicht einmal mehr in die Moschee gehen.

Monia merkte sehr schnell dass das nicht das Leben war, das sie wollte. Sie durfte nur mit seiner Erlaubnis ausgehen, er
verbot ihr, ihre Freunde zu treffen, nicht einmal lachen oder laut sprechen war ihr erlaubt. Ihr Mann ging auf Distanz, er war
stets in der Moschee.

Monia entschied sich nochmals zur Scheidung. Ihre Situation war wirklich sehr traurig, ohne Haus, ohne Arbeit, ohne Auto
kehrte sie ins Elternhaus zurück und lebte mit ihrer alten Mutter.

Zwei alte Frauen für eine traurige Ewigkeit.


Die Wade
Geschichte einer Mitgift

Yassin war jung und wollte eine Frau heiraten, mit ihr eine Familie gründen. Er ging zum Haus seiner zukünftigen Frau, ein
Mädchen, das er vorher niemals sah, so wie die Tradition es vorschrieb. Er sprach mit dem Vater über die Mitgift und fing
an zu handeln. Die Braut war sehr dünn, Yassin wusste dies aber nicht.

Als Neila den Kaffee für die Gäste brachte, hatte Yassin erstmalig entdeckt, dass seine zukünftige Braut sehr dünn war und
die Idee der Mitgift geändert. Er war nicht mehr bereit für sie so viel zu bezahlen. „Ich kann unmöglich fünf Kamele
bezahlen, deine Tochter ist sehr dünn und wird nie kräftig sein“ „Warum bist du dann da?“, antwortete der Vater aufgeregt.
„Jetzt bist du hier und musst Neila akzeptieren wie sie ist! Du kannst auch nur ein einziges Kamel bezahlen“. Der Vater
wusste, dass die Nachbarn gesehen haben, dass Yassin kam und Neila würde wahrscheinlich nie einen anderen Mann
bekommen, wenn Yassin gegangen wäre. Yassin suchte nach einem Vorwand, doch er fand keinen.

Am Ende hatte er eine Idee und sagte zum Vater: „Einverstanden, ich werde deine Tochter heiraten, aber du musst sie gut
füttern, nach drei Monaten komme ich wieder und sie muss zugenommen haben. Dann bekommst du auch deine Kamele
und wir heiraten“.

Drei Monate waren vergangen, der junge Yassin dachte an die Frau und an sein Versprechen, er war etwas überzeugter als
vorher. Er nahm seine Mutter mit zum Haus seiner Braut. Die Familie war sehr froh, dass der Mann sein Wort gehalten hat.
Als Neila den Tee servierte schaut Yassin sie an. Sie hatte zugenommen, sah sehr schön aus und alles schien in Ordnung zu
sein.

Doch die beiden Männer hatten etwas wichtiges vergessen: Die Wade, der wichtigste Teil des Körpers. Er demonstrierte die
Kraft einer Frau. Yassins Mutter sah sich die zukünftige Schwiegertochter an und der Vater fragte: „Also, seid ihr
einverstanden ? Machen wir den Vertrag?" Nehmen wir den Koran und lesen die „Fatiha“ die Sure des Ehevertrages. Die
Mutter antwortete: „ Warte, warum hast du es so eilig ? Ich muss noch nachdenken". "Sie ging ganz aufgeregt hinaus und
sprach mit ihrem Sohn. „Nein, Yassin, wir nehmen diese Frau nicht.

Der Vater reagierte: „Warum verweigerst du plötzlich?“ Ich habe meine Tochter drei Monate lang gefüttert, habe viel Geld
bezahlt, um dir eine Freude zu machen“. „Ja, aber die Wade ist dünn und wird niemals robust sein, wir nehmen deine
Tochter nicht“.

Yassin und seine Mutter hatten das Haus verlassen. Aufgeregt und enttäuscht zu Hause angekommen sagte die Mutter zu
Yassin: „Ich habe eine Frau für dich, die Tochter von Zohra, sie ist schön, dick und kräftig“.Yassin war ein gehorsamer Sohn
und sage: „ Mutter, da du sie ausgewählt hast bin ich einverstanden. Wenn sie dir gefällt nehme ich sie. Gehen wir morgen
schon zu ihr, ich möchte nicht warten und so bald wie möglich heiraten, denn ich habe schon das Alter dafür“

Die kommenden Tage besuchten sie die Familie. Die Tochter von Zohra servierte den arabischen Kaffee. Sie sahen sich an
und Yassin gefiel was er sah, sie war stabil mit einer dicken Wade. Der Vater schaute seine Tochter an und sprach sofort
über die Mitgift. Yassin sagte: „Ich möchte deine Tochter heiraten, gebe dir als Mitgift zehn Kamele. „Nein, die sind nicht
genug für meine Tochter“, antwortete der alte Vater. „In Ordnung, einverstanden, du bekommst dazu eine maltesische
Ziege“. Der Vater verstand, dass es ein gutes Geschäft war und sagte: „Einverstanden, lesen wir die Fatiha und machen den
Vertrag“.

So haben sie es gemacht. Die Hochzeit wurde für die nächste Woche bestellt. Die Mutter war zufrieden mit der
Schwiegertochter, Yassin ebenfalls und nach der Hochzeit warteten alle sofort auf ein Baby. Sechs Monate waren schon
vergangen und es gab keine Anzeichen einer Schwangerschaft. Auch nach einem Jahr nicht, die junge Frau konnte leider
keine Kinder bekommen.

Die Mutter fragte: „Was soll das bedeuten, ihr bekommt keine Kinder ?“ „Mutter, meine Frau kann keine Kinder
bekommen, ich möchte mich scheiden lassen.“ Yassin ließ sich scheiden und traf die Entscheidung nie mehr zu heiraten. Die
Mutter akzeptierte seine Entscheidung nicht.
Betroffenheit herrschte zu Hause, kein Vater wollte seine Tochter an Yassin geben, da er geschieden war. Yassin war traurig,
seine Mutter auch, sie wurde immer älter, ohne Enkelkinder um sie herum.

Yassin dachte an die erste Frau, die eine dünne Wade hatte und ging wieder zu ihrem Vater.

„Ich bin zurückgekommen und möchte deine Tochter heiraten“.

„Willst du wieder mich und meine Familie entehren !“

„Nein, antwortete Yassin verzweifelt, ich möchte deine Tochter wirklich gerne heiraten, ich gebe dir zwanzig Kamele als
Mitgift und die Wade deiner Tochter hat keine Bedeutung mehr für mich. „

Der Vater akzeptierte den Antrag, die Hochzeit wurde beschlossen. Die Vermählung der Beiden war ein großes, drei Tage
langes Fest mit allen Verwandten und Freunden.

Die Ehe war gekrönt mit mehreren Kindern.

Yassin hat viel bezahlt für die Mitgift um eine Frau zu bekommen. Sie hatte keine starke Wade, aber das Schicksal hat beide
mit einem schönen Leben und vielen Enkelkindern überrascht.

–- ENDE ---
Massoud und die Wichtigkeit einer Tochter

Massoud ist ein Mann aus Südtunesien, aus Nefta, mit strengen, moralischen Prinzipien.

Verbunden an Werten der orientalischen Welt.

Er hat eine Frau geheiratet und wollte sofort Kinder haben.

Das erste Kind war ein Mädchen. Er war traurig und enttäuscht. Verwandte, Freunde und Nachbarn versuchten seinen Zorn
zu stillen: ,,Es gibt kein Problem, Du bist noch jung und es ist das erste Kind, warte ein bisschen und dann bekommst Du
vielleicht einen Jungen". Massoud hörte zu und versuchte ein zweites Mal, die Frau wurde schwanger, aber auch diesmal
wurde es wieder ein Mädchen. Das dritte Mal war auch ein Mädchen, er fühlte sich betrogen vom Schicksal und machte
seine Frau verantwortlich und hat entschieden, sich scheiden zu lassen.

,,Ohne einen Sohn ist ein Mann wertlos und so gut wie tot", wiederholte Massoud.

,, Ein orientalischer Mann kann zwei Mal sterben wenn er keinen Sohn hat, weil er seine Wurzeln nicht vererben kann und
den normalen Tod. So lässt er sich scheiden und heiratet noch einmal, aber auch das erste und zweite Kind ist ein Mädchen.
Er hatte die Hoffnung schon verloren, als seine Frau erneut schwanger wurde und ihm den ersehnten Sohn gebar. Man
nannte ihn Hassan. Massoud war verrückt vor Freude und organisierte ein großes, unendliches Fest. Er schlachtete Schafe
und bereitete Couscous vor, es kamen Verwandte, Freunde und Nachbarn und es wurde gesungen und getanzt. Die Tür war
weit offen und die Musik schallte bis auf die Straße, so dass auch vorbeikommende Leute an dem Fest teilnehmen konnten.

Hassan wurde größer und ward mit der Zeit sehr verwöhnt, wenn er ein bisschen weinte, bekam er alles vom Vater.

In dieser Situation hat der Vater seine anderen Töchter vergesse Hassan war ein schlechter Schüler und brach alle Regeln.

Jahre vergingen, Hassan ist zwölf Jahre alt und wird von der Schule geschmissen. Das war eine schwere Enttäuschung für
den Vater, der bis dahin annahm, alles für seinen Sohn getan zu haben. Er hat sich das Schulgeld vom Munde abgespart, um
seinen Sohn eine sichere Zukunft zu bieten.

Darauf hin hat Hassan beschlossen, das Haus und seinen Vater zu verlassen. Er ging auf die Straße und arbeitete für einen
Maurer als Aushilfe. Sein Leben hat sich von heute auf morgen völlig verändert, er schlief auf der Baustelle.

Mit siebzehn Jahren hat Hassan beschlossen zu heiraten, er hat eine arme

Frau wie ihn gefunden. Er bekam nacheinander zwei Söhne, aber im Gegensatz zu seinem Vater, war Hassan traurig, er
wünschte sich eine Tochter, die eines Tages der Mutter helfen soll.

Das Schicksal hat seine Wünsche erhört und das dritte Kind war eine Tochter. Hassan war glücklich und die Tochter war sehr
klug und erfolgreich in der Schule.

Mariem,so hieß die Tochter, war sehr neugierig und fragte ständig,, Wo sind meine Tanten und Onkel? Warum gehst du
nicht zu deinem Vater?."Hassan versucht die Antworten zu übergehen, aber das Mädchen hat beschlossen, die Verwandten
kennen zu lernen.

Inzwischen ist viel Zeit vergangen und der Vater von Hassan, Massoud wurde immer trauriger und sehr krank, weil sein
Sohn ihm fehlte. Als der Alte seine Enkeltochter gesehen hat, strahlte er vor Freude. Mariem ist arm und Massoud der ein
kleines Haus hat, entschloss sich, es zu verkaufen, so das Mariem studieren konnte.

Mariem bedankte sich bei ihrem Großvater, indem sie ein gutes Studium ablegte und Ärztin wurde Sie hatte viel Erfolg und
kaufte ein Haus und beschloss mit Ihrem Großvater dort zu leben.

Massoud hat lange nachgedacht: ,,Unglaublich, ich wollte einen Sohn und habe alles dafür getan, aber am Ende ging er fort
und hat mich verlassen. Ich habe festgestellt, dass die männlichen Nachkommen sehr böse sein können und erlebt wie gut
die Weiblichen sind". Mit der Zeit fühlte Massoud , das er sterben würde, er hat alle seine Frauen und Kinder gerufen. Alle
kamen, nur die männlichen nicht, weder der Sohn, noch die zwei Enkelsöhn Massoud sah seine Frauen an und die Kinder.

,, Wo ist mein Sohn und meine Enkelsöhne?",,Sind beschäftigt." Massoud hatte Mut und bekannte seine Fehler: ,,Ich habe
mich geirrt, ich bitte meine erste Frau, mir zu vergeben, dass ich sie verlassen habe und meine Töchter nicht beachtet habe.
Ich habe mir einen Sohn gewünscht, aber schmerzlich erfahren, dass die weiblichen Nachkommen tausendmal besser sind,
ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen." Der Kopf fiel zur Seite und dann schloss Massoud seine Augen für immer.

-----ENDE---------
Eine Katze hat die Reise von Tunesien gut überstanden
Mehr als zweitausend Kilometer hat die Samtpfote hinter sich gebracht. Fünf Tage war sie in den Lkw eingesperrt, ohne
Fressen. Die Reise ging von Afrika aus über das Mittelmeer, durch Italien und die Schweiz bis zu einer Firma in Kahl am Main
im Landkreis Aschaffenburg.

Es ist der Monat August, dieTemperatur beträgt über vierzig Grad. Der heißeste Monat des Jahres in Tunesien. La Goulette
ist ein Städtchen im nördlichen Vorort von Tunis, nicht weit weg von der Kirche Saint Augustin et Saint Fidele. Bei den
Müllcontainern suchen viele Katzen und Hunde ihr Futter.Die junge bunte Katze mit den großen Ohren konnte nichts
fressen. Sie wurde von den anderen Katzen verjagt und manchmal von den Menschen getreten. Vor Angst hat sie die
Hauptstraße überquert in Richtung Hafen. Verzweifelt kletterte sie auf die Laderampe eines Lastwagens. Glücklicherweise
konnte sie Schatten bei der Fracht finden. Der Lkw musste durch die Zollkontrolle, die Fracht wurde auf ein Schiff verladen.
Nach einiger Zeit hatte das Schiff abgelegt Richtung Europa. Nach mehreren Stunden erreichte es Genua. Die Ware wurde
abgeholt und nach Deutschland, in die Stadt Aschaffenburg, transportiert. Beim öffnen des Lastwagens hörte der Fahrer ein
Geräusch und rief die Polizei. Sechs Polizisten kamen bewaffnet und umstellten den Lkw, dazu zwei Rettungswagen. Auf der
Suche nach einem Geräusch oder dem Verursacher hörten sie ein klägliches Miauen. Sie riefen eine Tierärztin dazu. Die
Polizisten fanden eine verängstigte abgemagerte Katze mit grossen Ohren und nahmen sie in Obhut. Nach gründlicher
Untersuchung bekam die Katze zu fressen. In sekundeschnelle verschlang sie alles, was man ihr gab und trank sehr lange
sehr viel Wasser. Die Tierärztin erkannte, dass die Katze eine lange Reise hinter sich hatte. Das erste mal in ihrem Leben
wurde das Kätzchen geduscht, geimpft und gut versorgt. Erschrocken wollte sie davon laufen, wusste nicht wie Ihr geschah.
Das Kätzchen wurde in einen sauberen Käfig gebracht und schlief mehrere Stunden.

Die Katze genießt das Leben im Tierheim. Eines Tages kommt eine Frau mit ihrem elfjährigen Sohn, um ein Tier im Kreise
ihrer Familie aufzunehmen. Viele verschiedene Tiere werden zur Zeit im Heim betreut. Das Kind sah sich um und entdeckte
die Katze. Sofort wusste der Elfjährige, daß dieses Tier genau zu ihm passt. Die Mutter möchte lieber eine Schildkröte oder
einen Fisch, da sie keinen Lärm und wenig Arbeit machen. Das Kind bestand darauf, die Katze zu bekommen. Die Mieze
guckt leidenschaftlich und miaut, weil sie mit dem Jungen spielen möchte. Sie dreht sich im Kreis, als ob sie ihn bittet, sie
mitzunehmen. Das Kind wendete sich an seine Mutter und sagte: " Mama, bitte lass uns das Tier mitnehmen! " Sie
überlegte kurz und gab ihre Einwilligung. Nach dem üblichen Prozedere nahmen sie das Kätzchen mit nach Hause.

Die Katze sprang vor Freude und miaute in ihrem neuen Zuhause. Das Kind streichelte den Stubentiger, zeigte die
Katzentoilette, den Fressnapf und Spielzeug. Die Katze lernte schnell. Nach einer Woche kannte sie alles und fühlte sich
glücklich und geborgen.

Die Katze schläft, träumt und fragt sich: " Mein Gott, wie ist das alles passiert? Ich war an einem schrecklichen Ort und
aufeinmal bin ich an einem schönen Ort, wo alles sauber und gemütlich und sicher ist. Mein Gott, wo sind die kleinen
Hunde und Katzen? Sie müssen jeden Tag im Müll ihr Futter suchen, sie sind von den Menschen getreten und mit Steinen
beworfen an dem schrecklichen Ort. Mein Gott, viele von meinen Freunden sind von Autos überfahren. Im Sommer ist es
sehr heiss und es gibt nicht mal Wasser zu trinken. Im Winter ist es sehr kalt und keine Ecke zum verstecken. Im Gegensatz
dazu befinde ich mich jetzt an einem schönen Ort. Es geht bestimmt um Hölle und Paradies. Hier bin ich verwöhnt. Der
Tierarzt verwöhnt mich. Der Tierpfleger verwöhnt mich. Mein Freund, das Kind verwöhnt mich und erfüllt alle meine
Wünsche. Ich lebe in einer Familie und bin ein wichtiges Mitglied. Ich bekomme alles, was ich brauche. Hier riecht es gut,
mein Fressnapf ist sauber, ich dusche ab und zu, das Essen ist vielfältig und schmeckt. Alle Leute mögen und respektieren
mich. Wie ist es möglich? Ich war in der Hölle und befinde mich nun im Paradies. Warum sind die Menschen hier
tierfreundlich und an dem schrecklichen Ort tierfeindlich? Ich mache mir wirklich viele Sorgen um diese Tiere, die immer
noch in der Hölle sind und bete zu Gott, daß sie eines Tages von der Misere wegkommen. Doch ich bin sicher, soetwas
passiert sehr selten oder gar nicht. Ausserdem habe ich gehört, daß sogar die Menschen von dieser Hölle weg wollen und
bereit sind im Meer zu ertrinken, wenn sie illegal ins Paradies wollen. Viele sterben mit ihren Wünschen und Träumen.
Andere werden von Fischen gefressen, einige mit ihren Hoffnungen und Geheimnissen begraben. Viele Schmerzen in dieser
Welt. Viele Mütter, die ihre Kinder verloren haben, leiden bitterlich. Viele Menschen möchten nur einen Tag gut leben, aber
schaffen es nie. Die Politiker sind korrupt und es herrscht Ungerechtigkeit, Elend und Unterdrückung.

Das Schicksal hat seine eigenen Regeln und bestimmt alles nach seinem Willen.
"Wir können die guten Seiten des Lebens erst richtig schätzen, wenn wir die schlechteren Seiten auch erlebt haben!".

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