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Inhaltliche Aspekte:
• Politik und Literatur der augusteischen Zeit (44 v. Chr. bis 14 n. Chr.):
▪ Rückbesinnung auf althergebrachte Sitte und Moral: Augustus hat die cura
morum ( = Sittenaufsicht) inne, schafft die lex Iuliae → darin: Nennung der
Ehepflichten, Strafvorschriften bei Ehebruch => Normalität nach dem
Bürgerkrieg. A. lebt diese Vorschriften selber: Verbannung der Tochter und auch
Ovids.
▪ Literatur:
▪ proaugusteisch: Ehrung Augustus', da er Frieden geschaffen hat und Kultur
fördert: Stabon (meist ältere Schriftsteller, die die zeit vor Augustus kennen)
▪ contaaugusteisch: kritisch ggü. Augustus (Ovid schriebt trotz Aufforderung
keine Epos über Augustus) → weniger Bewusstsein für die durch Augustus
gebrachten errungenschaften, da sie keinen Kontast kennen.
▪ Merkmale der Literatur1:
▪ Epik in hohem Ansehen: historische und mythologische Epen
▪ Zuwendung zu den kleinen poetischen Gattungen: Lyrik, Elegie, Idylle
(Bukolik), Jambus (Horaz)
▪ selbständiger Umgang mit griechischen Formen; Übernahme der Form war
nicht mehr notwendigerweise Übernahme des Inhalts → Füllen der
griechischen Formen mit römischen Inhalten
▪ Literatur weit weniger an Institutionen, Anlässe oder gar soziale Schichten
gebunden
1 Quelle: http://www.lateinservice.de/referate/inhalt/epochenref.htm
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Ovid und der Staat:
• Schilderung der Apotheose Caesars um die Abstammung Augustus' von einem Gott
zu belegen → Lob des Augustus → s. „Literatur der augusteischen Zeit“
• Gerät selbst mit Augustus in Konflikt → Verbannung (s. oben)
• Die Vision der Apotheose Augustus' und die Schilderung seiner Heldentaten kann
auch als Kritik gelesen werden: A. stellt das Leben unter seiner Herrschaft selbst
als „goldenes Zeitalter“ dar (das auch in den Metamorphosen geschildert wird),
macht dieses aber durch die Herrschaft unmöglich, da das goldenen Zeitalter aber
nullo vindice „ohne jeden Beschützer“ war. → Herrschaft Augustus als vindex
libertatis macht Wiederauferstehung des goldenen Zeitalters unmöglich
• „Von in neue Körper verwandelten Gestalten zu künden, treibt mich mein Sinn: Ihr
Götter, inspiriert mein Vorhaben (denn ihr habt sie ja auch verwandelt), und führt
vom Uranfang der Welt bis zu meiner eigenen Zeit ein zusammenhängendes
Gedicht herab.“
→ carmen perpetuum: Schilderung einzelner Episoden von Anbeginn der Welt bis
in die eigene Gegenwart des Verfassers in einem zusammenhängenden Gedicht
→ Bitte um Inspiration (Tradition schon seit Homer)
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Inneren an) und weint bis heute auf einem Berg in ihrer Heimat)
◦ Um die höheren Ziele zu erreichen (Strafen Niobes), nehmen die Götter alles in
Kauf (Töten der frommen, unschuldigen Kinder) → Die Hybris muss scheitern,
damit das Gleichgewicht/die Ordnung im Verhältnis Gott – Mensch gewahrt
bleibt.
◦ Aition: „weinende“ Felsformation aus Marmor in Maeonien
◦ Durch die Verwandlung in einen Stein werden ihre Charaktereigenschaften (kalt,
hybrid, gefühlsarm) sichtbar gemacht.
• VI 313–381: Lykische Bauern (Metamorphose als Wesensenthüllung,
anthropomorphe Züge einer Gottheit, Aition)
• Göttin Latona mit Zwillingen hat Durst
• Lykische Bauern verbieten ihr, aus dem See zu trinken
• Latona: Wasser sei Allgemeingut, jeder habe ein Recht auf den Genuss von
Wasser → schleimt & bettelt um Wasser (sehr menschlich)
• Bauern beschimpfen sie, verschmutzen das Wasser
• Latona wird wütend; als Göttin verwandelt sie die Bauern in Frösche
◦ Bauern schimpfen zur Zeit ihres menschlichen Lebens → quaken als Frösche:
„[...] quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant.“ („Vertonung“ des
Quakens der Bauern) → äußere Gestalt nähert sich der inneren Haltung an
◦ Latona wirkt menschlich: ist auf die Hilfe der Menschen angewiesen und in
gewisserweise hilflos → ABER: kann sich immer noch rächen
◦ Erklärung eines Altars zu Erinnerung an die Begebenheit an ungewöhnlicher
Stelle.
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◦ diejenigen, die sich den Traditionen nicht beugen (Aufnahme von Wanderern)
werden konsequent bestraft (Zerstörung der Häuser)