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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

NUMMERN ÜBERPRÜFEN!

GENDER!

GREED UND G TAUSCHEN!

1. Die Studie von Sörli et al.

2. Das Collier-Hoeffler-“Greed vs. Grievance“-Modell

2.1 Die Methode

2.2 Das „Grievance“-Konzept

2.2.1 Religion als Kriegsursache?

2.2.2 Die unabhängigen Variablen im „Grievance“- Konzept

2.3 Das „Greed“- Konzept

2.3.1Die unabhängigen Variablen im „Greed“- Konzept

2.4 Die Ergebnisse


2.5 Zusammenfassung

3. Übertragung auf die Studie von Sörli et al.

3.1

3.1.1

3. Theoretische Hintergründe

4. Auswirkungen auf die Konfliktforschung im Bezug auf den Islam

5. Fazit
1. Einleitung

„However, the statistical analysis reveals

no evidence for an effect of Islam on intrastate conflict.“ 1

Dieses Teilergebnis einer Studie von M. Sörli, N. Gleditsch und H. Strand mit dem Titel Why
is there so much Conflict in the Middle East? war der Anlass der folgenden Hausarbeit. Wie
kann es sein, dass die Medien voll sind von Berichten über innerstaatliche Konflikte im Irak,
Afghanistan, Sudan, Algerien, in denen der Islam jedes Mal „irgendeine“ Rolle mit spielt und
dann diese quantitative Studie keinen statistischen Zusammenhang herausfindet? Ist die
mediale Berichterstattung oder unsere Wahrnehmung so verzerrt, dass wir Zusammenhänge
konstruieren, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sind?

Um diese Fragen zu beantworten muss erst einmal der Aufbau der Studie verstanden und ihr
Anspruch geklärt werden. Dabei lassen sich logischerweise von vornherein die Systeme
Wissenschaft und Medien in Bezug auf ihre Eigenlogiken, Ziele und Methoden unterscheiden.
Die ursprüngliche Irritation rührt daher, dass durch die Massenmedien selten eine
systematische Darstellung von Phänomenen vermittelt wird, sondern der Nachrichtenwert
eines Ereignisses über dessen Kommunikation und damit über dessen Verbreitung entscheidet.

Die quantitative Sozialforschung wiederum sucht große systematische Zusammenhänge um


generalisierbare Aussagen – meist über die Korrelation zwischen zwei Phänomenen – zu
machen. Dabei müssen möglichst alle relevanten Fälle gemessen werden, um die Fehlerquote
möglichst klein zu halten und um Faktoren zu finden, die für möglichst viele Fälle relevant
sind.

Die Vorgehensweisen der Studie, die daraus entstandenen Ergebnisse und die wiederum
daraus entstandenen Aussagen sollen im Folgenden untersucht werden. Die Grundlage für die
Untersuchungen von Sörli et. al. ist das sogenannte Collier-Hoefller Modell. Das Modell
wurde 1999 von Paul Collier und Anke Hoefller im Rahmen eines von der Weltbank in
Auftrag gegebenen Forschungsauftrages entwickelt. Die Methodik dieses Modells liegt in der
Ökonometrie, dass heißt, mit der Zusammenführung von mathematischen und statistischen
Methoden sollen wirtschaftstheoretische Modelle empirisch überprüft werden. Ein Teil dieser
Hausarbeit wird somit ebenfalls beinhalten, diesen „technischen Hintergrund“ zu analysieren
und zu fragen ob sich soziale Phänomene in Kategorien messbar machen lassen, die dann wie
Konstanten behandelt werden. Konkret müssen also folgende Frage gestellt werden: Wie
werden die Kategorien gebildet? Wie werden Indikatoren wie ethnische Dominanz oder
politische Repression operationalisiert und quantifiziert? Lassen sich objektivierbare Skalen,
beispielsweise für die Ausprägung von Demokratie finden?

An der „Greed and Grievance“- Debatte tut sich ein neuerer Zweig der akteurszentrierten
Konfliktforschung auf, der versucht, die neuen Kriege nach dem „Ende der Geschichte“ fern
von jeglicher ideologischen Auseinandersetzung nur nach Aspekten der individuellen
Nutzenmaximierung zu untersuchen. Demnach wird die Entscheidung zu einem Bürgkrieg
von rational handelnden Individuen gefällt, wenn sie ihre Lage während oder nach dem
Bürgerkrieg als gewinnbringender einschätzen als ihre jetzige Lage. 2

Selbst wenn die Prämissen und Messkategorien des Modells akzeptiert werden, bleibt immer
noch die Frage, ob aufgrund der Ergebnisse Verallgemeinerungen gerechtfertigt sind und ob
die Frage nach den wirklich wirklichen Ursachen für einen Bürgerkrieg auf eine Motivation
allein zurückzuführen ist.

2. Die Studie von Sörli et al.

Die Studie von Sörli, Gleditsch und Strand wendet das Collier-Hoefller Modell an, um die
Ursachen der innerstaatlichen Konflikte im Nahen und Mittleren Osten (NMO) näher zu
3

bestimmten. Sie stellen sich dabei die Frage, ob es so etwas wie eine „middle east
exceptionalism“ gibt, der die Region auf irgend eine Art und Weise besonders in Bezug auf
ihre Konfliktanfälligkeit macht. Grundlage für die Untersuchung bildet ein Datensatz, der alle
innerstaatlichen Konflikte weltweit von 1950 – 2002 erfasst. Im Vergleich zu anderen
Regionen zeichnen den NMO vier besondere Charakteristika aus, nämlich autoritäre Regime,
ölabhängige Ökonomien, Islam und der israelisch-palästinensische Konflikt. Die
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Kernaussage der Studie lautet, dass keine dieser spezifischen Faktoren signifikant ist, es somit
keinen „middle east exceptionalism“ gibt und die ursprünglichen allgemeinen Indikatoren des
Collier Hoefller Modells ausreichend sind, um den Beginn aller Bürgerkriege, auch im NMO
zu erklären. Einzig der Regimetyp ist bei Sörli signifikant, der im ursprünglichen Modell von
Collier und Hoefller keine Rolle spielte.

Die Studie reiht sich damit ein in die Grundannahmen von Collier und Heollfer, die
behaupten, dass weltweit alle innerstaatlichen Konflikte – und das sind die meisten der
sogenannten „neuen Kriege“ – die gleichen generalisierbaren ökonomischen Ursachen haben.
Ethnische, religiöse oder kulturelle Ursachen spielen eine sekundäre, weniger aussagekräftige
Rolle.

Um den grundlegenden Aufbau dieser Art von Untersuchung zu verstehen wird im folgenden
die Studie die Paul Collier und Anke Hoefller die aus ihren Forschungen während der Zeit bei
der „Development Research Group“ der Weltbank von 1998 bis 2003 resultierte.

3. Das Collier – Hoeffler – Modell. „Greed“ versus „Grievance“

Ziel von Collier und Hoeffler war und ist es, ein Modell zu entwickeln, dass den Ausbruch
eines Bürgerkrieges anhand von einigen Schlüsselfaktoren voraussagt. Dabei teilen sie die
akteurszentrierte Konfliktursachenforschung in zwei große Stränge ein, die den handelnden
Individuen jeweils eine unterschiedliche Grundmotivation, die zu einem Bürgerkrieg führt,
unterstellt. Auf der einen Seite sind die Umstände entscheidend, in denen Menschen
rebellieren wollen („Grievance“) und auf der anderen Seite, die Umstände, in denen sie
rebellieren können („Greed“). Collier und Hoeffler werfen der ihr vorangegangenen,
hauptsächlich politikwissenschaftlichen Forschung einen zu starken Fokus auf die
„Grievance“ Perspektive vor. Sie brechen mit dieser Tradition, indem sie in ihrem Modell den
unterschiedlichen Ursachen für Bürgerkriege je eine der beiden Grundmotivationen
unterstellen und überprüfen, ob die „Greed“- Motive statistisch signifikanter sind als die
„Grievance“ - Motive. Es gibt also beispielsweise die Indikatoren geringes BIP und politische
Repression als Ursache für den Ausbruch eines Bürgerkriegs. Die Ursache des geringen BIP
ordnen Collier und Hoeffler in die „Greed“ - Kategorie ein, da die Kosten, um einen
Bürgerkrieg zu finanzieren für die Rebellen geringer sind. Politische Repression fällt in die
„Grievance“ - Kategorie, da sie die Rebellion nicht einfacher und attraktiver für den einzelnen
macht, sondern das Individuum höchstens durch die unerträglicher werdenden Umstände
irgendwann einmal rebelliert, sich also von seinen Ketten befreit.
Die Veröffentlichung von Paul Collier und Anke Hoefller „Greed and Grievance in Civil War“
im Oktober 2001 markiert einen Bruch in der akteurszentrierten Konfliktursachenforschung.
Auf die Frage, was Gewaltakteure in heutigen Bürgerkriegen am grundlegendsten motiviert,
beantworten Collier und Hoeffler mit „Greed“. Es geht also nicht um die Durchsetzung
politischer, humanistischer oder ideologischer Ziele, sondern die persönliche Kosten-Nutzen
Rechnung der Akteure ist das ausschlaggebende Kriterium, um in den Krieg zu ziehen. Dies
widerspricht anderen Ansätzen, die Kultur, Ethnizität, Ideologie oder Identität als
Hauptursache von zeitgenössischen Bürgerkriegen sehen, welche Collier und Hoefller unter
dem Konzept „Grievance“ subsumieren. Grundlage für diese Darstellungen ist die
Erstveröffentlichung aus dem Jahr 2001, auf die in den Jahren darauf folgenden Publikationen
wird später noch einmal gesondert eingegangen.

3.1 Die Methode

Collier und Hoeffler finden mithilfe ihres Modells heraus, dass die Indikatoren der
„Grievance“- Kategorie weniger signifikant sind, als die der „Greed“- Kategorie. Wie schon
an dem Beispiel oben beschrieben werden die verschiedenen Indikatoren als unabhängige
Variable der jeweiligen Kategorie zugeordnet. Die Indikatoren werden wiederum mit
sogenannten Proxys operationalisiert und mithilfe von Datensätzen gemessen werden.

Alle benutzten Indikatoren, sowohl die der „Greed“ als auch die der „Grievance“ Kategorie
wurden von Collier und Hoefller als die am häufigsten genannten Ursachen in der Literatur
der Kriegsursachenforschung herausgefiltert. Die Indikatoren wurden danach je nach
wahrscheinlichster oder plausibelster Grundmotivation in eine der beiden Kategorien
eingeteilt. Um die schwer messbaren Indikatoren zu operationalisieren werden sogenannte
Proxies konstruiert, die als Stellvertretervariable den Indikator messbar machen.

3.2. Die abhängige Variable

Die abhängige Variable ist jeweils der Beginn eines Bürgerkriegs. Die Datensätze stammen
aus dem Zeitraum von 1960 – 1999, wobei die Daten jeweils in 5-Jahres Sequenzen eingeteilt
wurden. Begann beispielsweise 1982 ein Bürgerkrieg in einem Land, wurde die Sequenz von
1975 – 1980 genauer betrachtet und geschaut, in welchem der beiden Konzepte es die
signifikanteren Veränderungen gab.

Bereits hier stellt sich die Definitionsfrage „Wann ist ein Bürgerkrieg ein Bürgerkrieg?“. -->
verschiedene Definitionen . Collier und Hoeffler benutzen in ihrem Modell...

Sörli et. al. ...

3.3 Die unabhängigen Variablen in der „Grievance“ – Kategorie

Unter „Grievance“ subsumieren Collier und Hoefller alle Indikatoren, in der sie keine
individuelle Kosten-Nutzen Maximierung als Ursache für den Ausbruch von Bürgkriegen
sehen. Vielmehr ist hier der Bürgerkrieg ein Mittel zum Zweck, dass heißt zur Durchsetzung
ethnischer, kultureller, nationaler, religiöser, klassenbedingert, etc. Ziele. Zweitens fallen
5

bestimmte Rahmenbedingungen, wie die Globalisierung mit ihrem „Zerstörungspotential“


gegenüber traditionellen Identitäten oder die willkürliche Grenzziehung in ehemals
kolonisierten Ländern in die Grievance Kategorie. In ihrer Veröffentlichung aus dem Jahre
2001 werden konkret die Indikatoren ethnisch und religiös bedingter Hass, politische
Repression, ethnische Dominanz und ökonomische Ungleichheit operationalisiert. Diese vier
unabhängigen Variablen werden im folgenden Kapitel genauer untersucht.

3.3.1 Ethnisch und religiös bedingter Hass

Collier und Hoeffler geben zu, dass ethnisch oder religiös bedingter Hass nicht direkt zu
quantifizieren sind. Das Phänomen würde jedoch hauptsächlich in multiethnischen oder
multireligiösen Gesellschaften auftauchen, die polarisiert jedoch nicht fragmentiert sind. Der
Proxy für diesen Indikator ist also soziale Polarisierung. Die Idee dahinter ist: In ethnisch
homogenen Gesellschaften gibt es logischerweise keinen ethnisch oder religiös bedingten
Hass als Ursache von Bürgkrieg. Jedoch auch nicht in heterogenen Gesellschaften, die
fragmentiert sind, da hier eine Mobilisierung aufgrund der verstreuten – nicht polarisierten –
geographischen Verteilung schwerer zu realisieren ist. Eine Verbindung von Polarisierung und
Konflikt sind laut Collier und Hoeffler „common in the polpular literature“. 6

Soziale Polarisierung wird anhand einer Formel von Esteban und Ray berechnet. Die
Herleitung dieser Formel geht jedoch von Kategorien wie „Einkommen“ aus und schließt
daraus dann auf den Grad der Polarisierung. Dabei wird Individuen mit gleichem Einkommen
die höchste Affinität zueinander unterstellt. 7

Ethnische und religiöse Gruppenzuschreibungen sind allerdings schwer auf einer Skala
abzutragen, die den Grad der Religiosität ähnlich wie die des Einkommens wiedergibt. Auch
der Schluss, je ähnlicher desto homogener schließt viele Ambivalenzen aus. Der große Fehler
in der Messung ist die Diskrepanz zwischen Fremdzuschreibung und Selbstzuschreibung der
verschiedenen Ethnien beziehungsweise Religionen. Selbst wenn eine Ethnie oder Religion
von außen homogen erscheint, kann es sich dem Selbstverständnis nach um unterschiedliche
Ethnien oder Religionen handeln. Ein Beispiel ist der Unterschied zwischen Sunniten und
8

Schiiten, die zwar beide dem Islam angehören, jedoch völlig unterschiedliche Verständnisse
von dessen Interpretation und der sich daraus ergebenen Lebensführung haben. Konflikte
entstehen dann innerhalb eines scheinbar homogenen Staates um die Identität der Religion
oder Ethnie. Weil das Modell zu unterkomplex ist, um diese feinen aber vorhandenen
Unterschiede zu erkennen, wird den handelnden Akteuren sofort eine „Greed“ Motivation
unterstellt.

Ein weiteres unterstützendes über die Ambivalenz von Bürgerkriegen: Der Politologe Stathis
Kalyvas beschreibt in einem Artikel einen Überfall auf eine Polizeistation in Afghanistan im
August 2002. Der Polizeichef verdächtigte die Taliban, lokale Quellen vermuteten einen
Raubüberfall. Die Gewalt kann also politisch-religiös oder individuell- gewinnmaximierend
9

interpretiert werden.

3.3.2 Politische Repression

Politische Repression wird mithilfe des Freedom House und des Polity III Index gemessen,
der je nach autokratischer beziehungsweise demokratischer Ausprägung Regime auf einer
Ordinalskala von 1-10 einträgt. 10

Die Urheber der Polity Indizes sind Ted Gurr und Keith Jaggers. Mithilfe bestimmter
Indikatoren wird versucht, weltweit Staaten, die mehr als 500.000 Einwohnern haben, als eher
demokratisch, eher autokratisch oder hybrid einzuteilen. Dabei wird Demokratie gemessen an
„subjective codings of the competitiveness of political participation, the openness and
competitiveness of executive recruitment, and the level of constraints on the chief executive.
“11

Wie diese subjektiven Einteilungen vorgenommen wurden, ist nicht nachzuvollziehen und die
Anwendung dieser Kategorien ist aufgrund der Fülle der verschiedenen Demokratiemodelle
willkürlich.

Der Hauptfehler ist jedoch, „im interregionalen oder 'interkulturellen' Vergleich [...] das
Institutionensystem real existierender Polyarchien [....] in einer Art von induktivem
Fehlschluss zu verallgemeinern und dann als normativ verstandenes Kriterienset für
empirische Analysen zu präsentieren.“ Die Indikatoren werden immer subjektiv gemessen,
12

unterschlagen also eine jeweils die Eigenwahrnehmung der untersuchten Gegenstände, womit
die Indikatoren die oben beschriebene normative Wirkung haben. Außerdem wird nicht immer
über die gesamte notwendige Information verfügt, nicht jeder Staat ist zu jeder Auskunft
bereit oder von außen verlässlich einschätzbar. Merkel Analysekonzept der „embedded
democracy“ beispielsweise bezieht so viele komplexe gesellschaftliche Faktoren mit ein, die
13

selbst bei Vorhandensein von statistischen Behörden noch zusätzlich mit Fragebögen,
Interviews, etc. evaluiert werden müssten.

3.3.3 Ethnische Dominanz

Ethnische Dominanz ist gegeben, falls die größte ethnische Gruppe 45-90% der Bevölkerung
ausmachen. Die Autoren implizieren, je größer die Minderheit, desto größer die
Konfliktgefahr, da quantitativ mehr Ausbeutungspotential für die Mehrheit besteht. 14

Hier zeigt sich die problematische einseitige Interpretation der Daten, die aus den
Grundannahmen des homo oeconomicus resultieren. Minderheiten werden aufgrund einer
Kosten-Nutzen Rechnung ausgebeutet und nicht aufgrund von ethnischen (Sprache, Religion,
Herkunft) Differenzen unterdrückt, was theoretisch bei der Interpretation der „nackten Daten“
genauso möglich wäre. Auf die theoretische Einbettung wird später noch eingegangen.

3.3.4 Ökonomische Ungleichheit


Ökonomische Ungleichheit wird mithilfe des Ginikoeffizienten gemessen, wobei das
Verhältnis vom oberen zum unteren Fünftel des Einkommens ausschlaggebend ist. Außerdem
wird die Verteilung des Landbesitzes ebenso als Indikator für Vermögensungleichheit
berechnet. Collier und Hoeffler beziehen sich dabei auf eine Aussage von Amartya Sen, der
sagt, dass der Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Rebellion groß sei und machen
15

diese Aussage dann anhand der Einkommensverteilung allein messbar, was sicherlich
unterkomplex ist. Dabei stoßen sie wieder auf das altbekannte Dilemma, andere, komplexere
Indizes, wie der Human Development Index beispielsweise sind zu unspezifisch für solche
Messungen.

Generell lässt sich sagen, dass die „Grievance“ Indikatoren schwerer zu operationalisieren
sind als die „Greed“ Indikatoren, weshalb der Verdacht entsteht, dass durch die Art und Weise,
wie die Indikatoren gemessen wurden, das Ergebnis entstand, was zu erreichen beabsichtig
war.

3.4 Exkurs: Religion als Kriegsursache

Wie eine Konfliktursachenforschung nach dem „Grievance“-Konzept aussehen könnte, wird


am folgenden Beispiel von ethnischen Konflikten und der besonderen Rolle von Religion
darin skizziert.

Ein Bürgerkrieg könnte also das Mittel einer bestimmten Gruppe sein, religiösen Ziele zu
erreichen. Die Bewegung "El Kaida des Islamischen Maghreb" (ehemals Salafistische Gruppe
für Predigt und Kampf) beispielsweise ist eine bewaffnete Gruppe, die in Algerien Gewalt in
Form von Attentaten, Überfällen auf Armee- und Polizeistationen sowie Straßensperren
ausübt. Ziele der Gruppe sind der „Sturz des algerischen Regimes und die Errichtung eines
islamischen Staates.“ 16

Falls Religion eine entscheidende Ursache von Konflikten sein soll, müssen wir erst klären,
was Religion ist und welche Effekte sie habe könnte. Eine einheitliche Definition ist von
vornherein unmöglich, da je nach Wissenschaftsbereich unterschiedliche Sichtweisen
vorherrschen. Für SozialwissenschaftlterInnen ist – im Unterschied zu TheologInnen
beispielsweise – entscheidend, „how religion can influence human behavior and society“ . In 17
der Konfliktursachenforschung wird Religion als ein Faktor von ethnischen Konflikten
betrachtet, der bestimmte Funktionen und Eigenschaften besitzt. Religion ist demnach „an
individual or group identity capable of political mobilization and affecting the legitimacy of
governments and government policy.“ Es ist ein Abgrenzungsmerkmal gegenüber anderen
18

Gruppe, die Religion allein konstituiert allerdings noch keine ethnische Gruppe, vor allem
nicht weltweit mit den gleichen Effekten. Religion zu kategorisieren und messbar zu machen
19

ist also problematisch.

Auf die Frage, warum es ethnische Gruppen gibt, die in Konflikt mit anderen Gruppen
geraten, gibt es in der Literatur, die nicht mit quantitativen Methoden arbeitet unterschiedliche
Erklärungsansätze.

Die „primordialistische“ Sichtweise geht davon aus, dass es „objektive Faktoren zur
Bestimmung von ethnischer Zugehörigkeit gebe“ , die entweder aufgrund der genetisch-
20

biologischen Reproduktion oder anhand des sozialen Umfelds zu einem System von
dauerhaften Dispositionen führen . Ethnische Identität und Ethnizität werde als natürliche
21 22

Konstanten eines jedes Individuums gesehen und Konflikte entstehen dadurch, dass „das
Individuum in einer Bedrohung seiner ethnischen Gruppe sein eigenes Überleben gefährdet
sieht.“ 23

Der „Zirkumstantialismus“ interpretiert Ethnizität immer als „interessengeleitetes Handeln“ 24

Nach Cohen ... führen kulturelle Unterschiede allein somit noch lange zu keinem Konflikt,
sondern Ethnizität konstituiert sich vor allem in einer Konfliktsituation, die durch
Ressourcenknappheit bestimmt ist.

Hier knüpft die „instrumentalistische“ Perspektive an, die „ethnische Konflikte lediglich als
Produkt einer Manipulation durch Eliten“ interpretiert. „Political entrepreneurs“ spielen
25 26 27

dabei eine wichtige Rolle und Georg Elwert erklärt aus diesem Ansatz die Entstehung von
Nationalstaaten.28

Der „konstruktivistische“ Ansatz legt den Schwerpunkt auf die Dynamik von Identitäten, die
aus vielen kollektiven Erinnerungen und Erfahrungen gespeist werden und die „Gruppen die
Grenzen ihrer ethnischen Zugehörigkeit im Prozess sozialen Handelns
konstituieren.“ 29
Wo auch immer die Bildung von Wir-Gruppen vonstatten geht, und es sich vielleicht nur um
„imagined communities“ handelt, sind diese Identitätsangebote trotzdem vorhanden und habe
30

ihre Auswirkungen. Egal, wie diese Kategorien (gemeinsame Sprache, Religion, Kultur)
letztlich konstruiert werden, sie sind da und werden genutzt, um eine Gruppenzugehörigkeit
zu stimulieren.

Die prominente Kulturtheorie von Samuel Huntington beispielsweise geht von


primordialistischen Grundannahmen aus, indem er die Welt in hauptsächlich religiös
definierte Kulturkreise einteilt, die sich konstant entwickeln und von denen einige per se
aggressiver sind als andere. Auch wenn sich primordiale Ansätze empirisch nicht beweisen
31

lassen, bzw. schon widerlegt sind, wird die „Fiktion an primordiale Bindungen“ durch einen
32

gemeinsamen Glauben an „dasselbe Blut“ aufrecht erhalten. So können rationale Interessen


hinter dem Schleier eines „Pseudoprimordialismus“ durchgesetzt werden. So wird der Kampf
33

der Kulturen zur self-fulfilling prophecy, indem die handelnden Individuen die jeweiligen
Fremd- und Selbstzuschreibung akzeptieren und daraus eine neue Realität erschaffen.

Beispiele für instrumentalistische Erklärungsansätze sind der Jugoslawienkrieg, in dem


Ethnizität nach jahrelangem Frieden salient gemacht wurde und zum Krieg führte oder die
Islamisierung des Irak, die angesichts des bevorstehenden Krieges von der säkularen Baath
Partei vorangetrieben wurde, um die Massen zu mobilisieren. Die Ansätze unterstützten das
„Greed“- Konzept, nachdem Ethnizität hier nur vorgeschoben wurde.

Dies war nur ein Beispiel für eine komplexe unabhängige Variable, die im Collier- Hoefller
Modell mithilfe einer Formel innerhalb der Kategorie „Grievance“ gemessen wird.

3.5 Die unabhängigen Variablen in der „Greed“- Kategorie

Unter der Kategorie „Greed“ subsumiert das Modell alle Indikatoren, deren Grundmotivation
sich eher als individualistisch-gewinnmaximierend interpretieren lassen. Im Kampf für
politische oder ideologische Ziele ist der Gewinn für den Einzelnen indirekter und unsicherer,
da die Ziele abstrakter sind und nach einer Machtübernahme nicht garantiert wird, dass der
Einzelne, der für den Umsturz gekämpft hat, auch einen schnellen und direkten Gewinn
daraus zieht. Das Risiko eines Bürgerkrieges hängt also „direkt mit der Höhe der Kosten für
eine Rebellion zusammen.“ Die vier Indikatoren dafür sind Finanzierungsmöglichkeiten,
niedrige Kosten, geographische Gegebenheiten und sozialer Zusammenhalt.

3.5.1 Finanzierungsmöglichkeiten eines Bürgerkriegs

Damit Gruppen einen Konflikt finanzieren können, müssen verschiedene Quellen dafür
vorhanden sein. Collier und Hoefller machen drei Proxies für diesen Indikator aus. Einer
davon ist der Anteil der natürlichen Ressourcen am BIP, die durch eine mögliche Ausbeutung
zur Finanzierung beitragen können. Besonders einfache zu erbeutende Ressourcen, die ohne
besonderes Know-how oder technisches Gerät auszubeuten sind (z.B. Diamanten), erhöhen
das Risiko eines Bürgerkriegs dabei besonders.

Das Modell misst hier einen kurvilinearen Zusammenhang, der ergibt, dass bei sehr hoher und
sehr niedriger Ressourcenabhängigkeit das Bürgerkriegsrisiko sinkt, was darauf schließen
lässt, dass bei hoher Abhängigkeit dem regierenden Regime genügend Mittel zur Verfügung
stehen, um einen Bürgerkrieg zu unterbinden, und bei einem niedrigen Anteil am BIP schlicht
gar keine Ressourcen vorhanden sind. 34

Finanzierung durch feindlich gesinnte Regierungen und die im Ausland lebende Diaspora sind
die anderen beiden Faktoren. Für ersteres wird dabei die Dummy-Variable „Kalter Krieg“
eingeführt, da während dieses Zeitraums die Supermächte je ihre Verbündeten in
Stellvertreterkriegen finanzierten. Gemessen wird der Anteil der Diaspora, an der in den USA
lebenden Migranten.

An den letzten beiden Faktoren lässt sich paradigmatisch das große Dilemma quantitativer
Forschung erkennen. Die Unterstützung durch fremde Regierungen ist schwer messbar,
geschieht häufig im Verborgenen und der wahre Effekt kann meist erst im Nachhinein
nachvollzogen werden. Die Dummy-Variable soll beweisen, dass es nach Ende des Kalten
Krieges weniger feindliche Finanzierungen gab, misst jedoch nicht die Finanzierung von
Nicht-Supermächten. Ebenso wird auf Kosten der Generalisierbarkeit auf die Messung einer
Diaspora, die nicht in den USA lebt, verzichtet.

3.5.2 Niedrige Rekrutierungskosten


Dieser Indikator wird anhand der Proxies mittleres Pro-Kopf-Einkommen, männliche
Einschulungsrate in die Sekundarstufe und dem Wirtschaftswachstum gemessen.

Ist das Einkommen niedrig und die Perspektive wegen der schlechten wirtschaftlichen
Aussichten und der mangelnden Schulbildung gering, würde sich der Einzelne in seiner
individuellen Kosten – Nutzen – Rechnung eher für einen Konflikt zur Verbesserung seiner
Lage entscheiden.

Ein vierter Proxy ist das Vorhandensein von „konfliktspezifischen Kapital“, wie Waffen oder
Organisationsstrukturen. Collier und Hoeffler messen dabei die Periode des Friedens seit der
Beendigung des letzten Konflikts. Je kürzer die Periode, desto wahrscheinlicher das
Vorhandensein.

3.5.3 Geographische Beschaffenheit

Gibt es genügend Rückzugsplätze, um sich vor dem staatlichen Gewaltmonopol zu schützen?


Wenn ja, ist die Bürgerkriegswahrscheinlichkeit höher. Außerdem werden
Bevölkerungsverteilung, -dichte und Urbanisierung als Proxy verwendet, um den Zugriff des
Staates auf die Rebellierenden messbar zu machen.

3.5.4 Sozialer Zusammenhalt

Laut Collier und Hoeffler sei sozialer Zusammenhalt notwendig, um eine gut organisierte
Rebellion zu starten, während eine Diversifizierte Gesellschaft die Rekrutierung erschwere.
Gemessen wird der Zusammenhalt anhand des Indizes der ethno-linguistischen Zersplitterung
(„fractionalization“), der misst, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass zwei zufällig
ausgewählte Individuen unterschiedlichen ethnischen Gruppen angehören. Jedoch hatten prä-
Konfliktphasen eine eher hoch zersplitterte Gesellschaft, was das „Grievance“-Konzept
unterstützt.
Und hier liegt der Fuchs begraben, denn viele innerstaatliche islamische Konflikte reiben sich
an der „richtigen“ Auslegung des Islam auf, obwohl sie nominell in dieser Analyse alle
undifferenziert unter islamisch fallen. 35

3.6 Die Ergebnisse

Statistisch signifikant im „Greed“-Konzept ist der Exportanteil natürlicher Ressourcen am


BIP (allerdings im beschriebenen kurvilinearen Zusammenhang), die Größe der Diaspora,
sowie sämtliche Proxies der niedrigen Rekrutierungskosten. Die Indikatoren geographische
Die geographische Beschaffenheit und sozialer Zusammenhalt entsprechen ebenfalls den
Erwartungen von Collier und Hoeffler. Einzig die Unterstützung durch feindliche
Regierungen kann nicht bestätigt werden, was übrigens implizit sagt, dass das Ende des
Kalten Krieges nicht zu einer signifikanten Konfliktvermehrung beigetragen haben soll.

Aus dem „Grievance“-Konzept ist lediglich der Indikator ethnische Dominanz signifikant, der
Rest hat kaum messbare Auswirkungen auf das Bürgerkriegsrisiko, was Collier und Hoeffler
zu dem Schluss kommen lässt, dass die Indikatoren der „Greed“- Kategorie
erklärungsmächtiger sind und somit die dominante Motivation zeitgenössischer Bürgerkriege
vielmehr ökonomisch- bereichernder Natur sind, als in irgendeiner Art machtpolitisch zur
Durchsetzung ethnischer, kultureller oder religiöser Ziele dienen.

3.7 Zusammenfassung

Wie wir sehen, haben sich Collier und Hoeffler viele Gedanken zwecks der
Operationalisierung ihere Konzepte gemacht, wenn jedoch die Messungenauigkeiten und
andere unzulässige Verallgemeinerungen dazu führen, dass in der Summe eine Tendenz hin zu
einer Dichotomie interpretiert wird, ist das sehr fragwürdig. Die „Greed“- Kategorie wird
auffallend komplex konstruiert und die Indikatoren haben allesamt gut messbare Proxies und
selbst deren Operationalisierung ist an einigen Stellen problematisch.

Ein weiteres Manko betrifft die Ignoranz des Modells in Bezug auf globale und
gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Diese eindimensionale Wahrnehmung und die
Reduzierung der Motivationen unabhängig von Geschehnissen mit weltweiten Auswirkungen
trägt sicherlich nicht zu einem besseren Verständnis der Ursachen bei.

Das Modell sollte eher für eine komplexere Interpretation von Konflikten fruchtbar gemacht
werden, anstatt den Anspruch für die „wahren Ursprünge“ von innerstaatlichen Konflikten
geltend zu machen. Ökonomische Motivationen spielen sicher eine wichtige Rolle, jedoch
sind sie nie der alleinige Antrieb für ein Handeln, das letztlich zu einem Bürgerkrieg führt.
Einige zeitgenössische innerstaatliche Konflikte werden beispielsweise mit der Waffe des
Selbstmordattentäters ausgetragen, was einer individuellen Rational-Choice Überlegung
widerspricht. 36 37

4. Übertragung auf die Studie von Sörli et al.

Sörli et al. stellen sich in ihrer Studie jetzt die Frage, ob das oben genannte Modell auch auf
die Region des NMO übertragbar ist, da hier ja einige äußere Umstände, wie die
„Demokratieresistenz“ sowie der Misserfolgen im Bereich ökonomische und soziale
Entwicklung – die in den Arab Human Development Reports ausführlich beschrieben wird –
ein Hinweis darauf sein könnten, dass die Konflikte im NMO mithilfe einer oder mehrerer für
die Region einzigartiger Charakteristika erklärt werden könnten. Oder ist der NMO nur eine
Region, in dem die generellen Muster des Collier Hoeffler Modells ebenfalls zutreffen?

Fakt ist, dass die Welle der Demokratisierung den NMO noch nicht erreicht hat. Dabei gibt es
Studien, die behaupten, Autokratie sei robust in Verbindung mit Islam zu bringen. Andere
38

sagen, es sei eher eine Charakteristik von arabischen, den von islamischen Ländern im
allgemeinen. Ross macht die Ölabhängigkeit – und zwar weltweit – für die schleppende
39

beziehungsweise nicht vorhandene Demokratisierung verandtwortlich. 40

Sörli et al. lassen sich von diesen Studien inspirieren und testen den Einfluss dieser Variablen
auf den Beginn von Bürgerkriegen, fragen also, ob diese spezifischen Faktoren einen
besonderen Einfluss auf Konflikte haben oder die üblichen „Greed“- Faktoren alles erklären.

Die ökonomische Entwicklung der Region des NMO verläuft schleppend, der Reichtum bleibt
meist ungleich verteilt. Kennzeichnend sind die Abhängigkeiten von natürlichen Ressourcen
und Entwicklungshilfe, ein hoher Anteil des BIP wird außerdem im Agrarsektor
erwirtschaftet; gleichzeitig ist nur wenig gut entwickelte Industrie vorhanden. 41
In punkto Islamismus beobachten Sörli et. al. eine wachsenden Einfluss während ihrer
Untersuchungsperiode, führen das aber wiederum auf politische, soziale und ökonomische
Faktoren zurück.

4.1 Das Forschungsdesign

Das Forschungsdesign weicht in den Grundlagen nicht vom CH-Modell ab, jedoch werden
nicht alle unabhängigen Variablen für den NMO gemessen und andere hinzugefügt, um
eventuelle regionale Spezifika zu berücksichtigen.

4.2 Die abhängige Variable

Auf Seiten der abhängigen Variablen verändern sich einige Definitionen. Die
Untersuchungssequenzen werden von einem 5-Jahres auf einen jährlichen Rhythmus
verringert. Der Beginn eines Bürgerkrieges, wird definiert mit einem Minimum von 25 Toten
jährlich, mindestens zwei beteiligten Parteien, wovon mindestens eine staatlich organisiert
sein muss. Bürgerkriege, die zwischen zwei Gruppen innerhalb eines Staates ausgetragen
werden somit nicht mit in die Messung integriert. Der Untersuchungszeitraum ist von 1960 –
2000.

4.3 Die unabhängigen Variablen aus dem Collier – Hoeffler Modell

In Bezug auf das CH-Modell werden aus der „Greed“ - Kategorie folgende Indikatoren
gemessen: BIP pro Kopf, Wirtschaftswachstum, Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen,
geographische Gegebenheiten, sozialer Zusammenhalt und die Zeit seit dem letzten Konflikt.
Sörli et. al. finden in ihrem jährlich unterteilten Modell mit den NMO- Daten in allen Punkten
einen Zusammenhang. Jedoch wird zusätzlich soziale Fragmentierung signifikant, was bei
Collier und Hoeffler als Mobilisierungshindernis gesehen wurde. Sörli et. al. verweisen auf
Literatur, die diesen Zusammenhang genauso interpretiert, aber trotz der Fragmentierung
spielen politische und ökonomische Faktoren weiterhin die entscheidende Rolle inwiefern
eine Identität salient wird, ob es zu einer Mobilisierung kommt und ob diese gewaltvoll wird. 42
Aus der „Grievance“- Kategorie wurden lediglich der Grad an Demokratie und ethnische
Dominanz gemessen, wobei beide leicht verändert wurden. Da nach der alten Berechnung so
gut wie alle untersuchten Regime homogen wären (nämlich islamisch), wird innerhalb des
Islam noch einmal in sunnitisch und schiitisch unterschieden. Elf Ländern haben gemäß der
Studie eine signifikante schiitische Minderheit. Auf die Konstruktion der Kategorie Islam
wird später noch einmal eingegangen.
4.4 Besonderheiten des NMO in der deskriptiven Analyse im globalen Vergleich

In der deskriptiven Analyse punktet der NMO in einigen Variablen systematisch anders. In der
Region befinden sich, gemessen am BIP pro Kopf, einige der ärmsten und reichsten Länder
der Welt, jedoch ist der Durchschnitt im Vergleich zu Afrika viel höher und auch noch höher
als im globalen Vergleich. Armut kann als also keine generalisierbare Ursache für die Region
sein. Jedoch sind die Ökonomien größtenteils nicht sehr diversifiziert und der Reichtum ist
bei dem Großteil der Bevölkerung nicht angekommen, sondern zentriert sich auf eine
führende Elite oder bestimmte gesellschaftliche Gruppen.

Als kleiner Exkurs soll anhand des Indikators ethnische Dominanz die problematische
Operationalisierung und deren Auswirkungen auf die Ergebnisse und Interpretationen des
Modells gezeigt werden.

4.4.1 Exkurs: Operationalisierung eines Indikators am Beispiel „Ethnische Dominanz“

Der NMO ist im Vergleich zu Afrika beispielsweise ethnisch sehr homogen, da alles unter
dem Label Islam subsumiert wird. Als jedoch die Länder mit signifikanten schiitischen
Minderheiten berücksichtigt wurden, sank die ethnische Dominanz. Das Modell wird jedoch
hier an einem entscheidenden Punkt der Wirklichkeit nicht gerecht, indem die gesamte Region
des NMO in nur zwei ethnisch- religiöse Gruppen unterteilt werden, nämlich Schiiten und
Sunniten. Die vielen verschiedenen Selbstverständnisse innerhalb der islamischen Religion
sowie die Rolle anderer Religionen wird nicht mit berechnet. Der Aufwand dafür wäre zu
groß. Damit fallen jedoch Konfliktursachen unter den Tisch, da viele Selbstverständnisse
43

nicht verstanden werden. Durch die unterkomplexe Datenerfassung wird die Verteilung von
Identitäten nicht vollständig repräsentiert. 44

Gesellschaften werden als homogen berechnet, die in Wirklichkeit hoch fragmentiert oder
polarisiert sind, somit konfliktanfälliger und nebenbei eine Erklärung für die „Grievance“ -
Kategorie wären.
Weitere Unterschiede im globalen Vergleich sind die hohe Anzahl autoritärer Regime, der
hohe Anteil islamischer Länder, sowie die hohe Ölabhängigkeit. Als sogenannte Dummy-
Variable werden sie mit in das Modell eingerechnet und deren Einflüsse auf die
Konfliktanfälligkeit überprüft.
4.4.2 Ist es der Islam?

In der Region des NMO ist der Islam die dominante Religion und eng mit der
Regierungsführung verknüpft. In der Studie wird ein Land als islamisch definiert, wenn es
Mitglied der Organization of the Islamic Conference ist. Alle Länder bis auf Israel, die in der
Studie als NMO definiert wurden sind somit islamisch. Die Überlegung einer Dummy
Variable besteht darin, zu prüfen ob beispielsweise das Merkmal Islam systematisch mit dem
Beginn eines Bürgerkriegs korreliert. Dies ist in der Studie nicht der Fall.
45

Falls eine ethnische Dominanz besteht der Sunniten gegenüber den Schiiten besteht, ist die
regionale Wahrscheinlichkeit eines Konfliktausbruches genauso hoch wie die globale. Daraus
lässt sich schließen, dass ethnische Dominanz generell zu mehr Konfliktanfälligkeit führt und
nicht der Islam. Hier klingt bereits an, was das Ziel der Studie ist und was bei den
Fragestellungen zu Beginn beantwortet werden sollte. Der Islam spielt sicher eine Rolle in
innerstaatlichen Konflikten und auch in Konflikten unterhalb oder außerhalb der Definition
von Bürgerkrieg. Die Studie lässt sich auf zwei unterschiedliche Arten interpretieren. Falls
man die unterkomplexen Kategorien der Studie und damit deren Ergebnisse akzeptiert, lässt
sich sagen, dass es keinen generellen Zusammenhang zwischen dem Ausbruch eines
Bürgerkrieges und dem Phänomen Islam – wie auch immer dieser definiert sein mag – gibt.
Das ist eine eng definierte Aussage aber immerhin. Schließlich spielen sich viele Konflikte im
Zusammenhang mit der Religion Islam auf anderen, nicht messbaren Ebenen ab.

Zweitens wird sich der Einfluss des Islam bei Bürgerkriegen in bestimmten Regionen nicht
verneinen lassen, er ist zwar keiner der Hauptfaktoren, aber einer von vielen Faktoren, die bei
den Ursachen von Bürgerkriegen neben anderen eine Rolle spielen. Wie schon bei
Betrachtung des CH- Modells angedeutet, lässt sich dieser Indikator als Identitätsstifter nur
schwerlich operationalisieren, während ökonomische Werte eindeutiger messbar sind und
daher signifikantere Korrelationen entstehen, wird ihnen in diesem Strang der
akteurszentrierten Konfliktursachenforschung ein größerer Erklärungswert zugeschrieben.

Das Phänomen Bürgerkrieg bleibt jedoch multifaktoriell. Was haben wir für eine Situation,
wenn sich ein Abdul Raschid Ghazi in der Roten Moschee in Islamabad verschanzt? 46

Individuelle Sozialisationserfahrungen und Charaktereigenschaften eines Führers und seiner


Anhängerschaft, gepaart mit bestimmten Rahmenbedingungen, wie z.B. niedriges GDP,
bergiges Terrain, politische Repression, etc. und der Möglichkeiten einen Bürgerkrieg zu
führen, beziehungsweise sich für eine Zeit zu verschanzen (finanzielle Unterstützung, geringe
Rekrutierungs- und Ausstattungskosten von Kämpfern) und nicht zuletzt
gruppendynamischen Effekte spielen alle eine unterschiedliche aber entscheidende Rolle bei
einem Ausbruchs eines Bürgerkriegs.

Wird in den Schulen Pakistans gelehrt, dass ein niedriges pro Kopf Einkommen Schuld an
ihrer Misere ist? Nein, es wird gelehrt, dass Amerika oder der Westen Schuld daran ist und
dass die einzige Möglichkeit, die zu einer Verbesserung der eigenen Lage, der Nation oder des
Islam weltweit führt, im Koran geschrieben steht, der von einem Abdul Raschid Ghazi
interpretiert wurde.

Mit dieser Interpretation ließe sich an Collier und Hoeffler anknüpfen, da dass Ausmaß der
Missstände allein nicht zu einem Ausbruch von Gewalt führt, es bedarf der materiellen und
ideellen Rahmenbedingungen. Ideelle Rahmenbedingungen lassen sich jedoch schwerer
messbar machen womit wir wieder Unterstützung für die Argumentation finden, dass die
„Greed“ - Kategorie allein wegen der besseren Operationalisierbarkeit höhere Signifikanzen
aufweißt.

4.4.3 Ist es Öl oder Autoritarismus?

Die hohe Abhängigkeit vom Öl wird als weitere Dummy- Variable eingeführt, in der Länder
subsumiert sind, in denen mehr als 40% der Exporte vom Öl abhängen. Der Zusammenhang
ist nicht signifikant, was heißt, dass die Motivation, sich an den Ölressourcen des Landes zu
bereichern, um seine persönliche Lage zu verbessern nicht zu einem erhöhten
Bürgerkriegsrisiko führt. Das mag eventuell daran liegen, dass die Ausbeutung der Ressource
Öl nicht einfach ist, man für die Förderung und den Verkauf eine relativ gut funktionierende
Infrastruktur braucht und der Zugang gut von der profitierenden Gruppe geschützt werden
kann. Anders als beispielsweise Diamanten, über die Rebellengruppen schnell regional die
Kontrolle gewinnen und mit den Einnahmen wiederum ihre eigene Sicherheit erkaufen
können. Diese Einschätzung wird unterstützt durch eine Studie von Benjamin Smith, in der
Bürgerkriege und Proteste gegen den Staat in ölabhängigen Ländern weniger oft vorkommen
und Regime stabiler sind.47
Die ursprüngliche Studie von Collier und Hoeffler fanden keinen Zusammenhang zwischen
Regimetypus und Beginn eines Bürgerkrieges. Andere Autoren finden jedoch einen
kurvilinearen Zusammenhang, was heißt, dass gefestigte Demokratien und gefestigte
Autokratien wenig konfliktanfällig, jedoch die Regime mit einem Mix aus beiden Elementen
oder die sich in einer Übergangsphase befinden, besonders anfällig sind. Selbst wenn sich
48

gemäß der deskriptiven Analyse ein hoher von Autokratien im NMO befinden, können diese
nicht allein die Bürgerkriege im NMO im Rahmen eines „middle east exceptionalism“
erklären.

4.4.4 Ergebnisse und Zusammenfassung

A missing piece?

• Sörli et al wundern sich, warum der Unterschied zwischen vorhergesagten und


tatsächlichen Ausbrüchen so abweicht. Es gibt mehr Konflikte, als nach dem Modell
vorhergesagt werden. Es ist auch nicht der Israel-Palästina Konflikt. Auch nicht die
ethnische Dominanz Variable.

Frieden im NMO?

• Gemäß Sörli: Rentierstaat eher als Loot seeking behaviour. Für den NMO spielt Öl
noch eine große Rolle und Öl ist Ursache für Autoritarismus, Korruption, langsames
Wachstum. --> eine wunderbare Basis für einen grievance based Konflikt --> damit
widerspricht er CH und zwar zurecht.

1. Selbst mit wenig Aufwand große Wirkung. Krieg und Konflikte werden billig. Es geht
in Richtung Zweiteilung.
Welche Ergebnisse aus qualitativen Forschungen lassen sich mit in die Kategorien
einbauen?

Somit wäre der Islam zwar als eine Art Ideologie mit Verursacher von Konflikten aber
genauso austauschbar gegen Nationalismus, Sozialismus, oder Panslawismus.

die einzelne Variablen statistisch erfasst und miteinander korreliert (beispielsweise Islam und
Gewalt). Die Höhe der Korrelation zeigt an, wie oft die eine Variable im Durchschnitt
gemeinsam mit der anderen Variable aufgetaucht ist.

Eine Studie von Sörli et. al untersucht die Ursachen der vielen Konflikte im Nahen und
mittleren Osten und findet keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Autoritarismus,
Islam oder der Abhängigkeit vom Öl und dem Ausbruch von Bürgerkriegen.

Mithilfe einer quantitativen Studien können Zusammenhänge systematisch erfasst werden


und auf ihre tatsächliche durchschnittliche Beeinflussung untersucht werden. Dafür muss
zuerst einmal geklärt werden, welche Variablen gemessen werden wollen. In unserem Fall
müssten wir zuerst besondere Merkmale der Region erfassen und messbar machen, die dort
eine besondere Rolle spielen. Diese unabhängigen Variablen (wie z.B. Abhängigkeit vom Öl
oder Autoritarismus) müssten wir dann mit der abhängigen Variablen (z.B. Häufigkeit oder
Beginn von Bürgerkriegen) korrelieren. Um einen „Middle East Exceptionalism“ zu
beweisen, bräuchten wir noch eine Kontrollgruppe, dass hieße in dem Fall eine andere
Regionen mit ähnlichen Eigenschaften. Falls die gleichen Variablen nämlich wieder einen
ähnlich starken Zusammenhang aufweisen würden, wäre nichts außergewöhnlich an der
untersuchten Region.
Sörli et al. stellen sich in der quantitativen Studie „Why is there so much conflict in the
Middle East?“ einige der oben angedeuteten Fragen nach den „wirklichen“ Ursachen der
vielen Konflikte und untersuchen detailiert bestimmte besondere Merkmale der Region. Sie
wählen als abhängige Variable innerstaatliche Konflikte, da diese seit 1950 der
dominanteste Konflikttypus sind. Um Bürgerkriege messbar und zählbar zu machen und um
49

Kausalitäten zwischen verschiedenen Variablen herstellen zu können, bedienen sich Sörli et


al. dem Collier-Hoeffler (CH) Modell, das später ausführlicher dargestellt wird.

Im Vergleich zu anderen Regionen erkennen Sörli et al. vier spezifische Charakteristika, die
den Nahen Osten zumindest im besonderem Maße zu eigen sind. Dazu gehören (a) autoritäre
Regime, (b) vom Öl abhängige Ökonomien, (c) der Islam und (d) der Israelisch-
Palästinensische Konflikt. Gemäß den Ergebnissen der Studie ist die Korrelation zwischen
diesen Charakterisitika und dem Beginn eines Bürgerkriegs jedoch nicht signifikant.
Außerdem ist der Nahe Osten zwar eine konfliktreiche Region, Asien oder Afrika sind nach
dem Ende des Kalten Krieges jedoch noch stäker konfliktanfällig. 50

Gemäß dem CH Modell sind ökonomisch Entwicklung und Wachstum und ..... die
entscheidenden Motivationen, um einen Bürgerkrieg zu führen. Alle anderen regionalen
Motive sind nur verschiedene Ausprägungen dieser ursprünglichen Motivationen. Der Islam
wäre beispielsweise somit nur eine Schablone oder Gelegenheitsstruktur, um die wahren
Motive bestimmter Gruppen zu kanalisieren, artikulierbar zu machen.

Die Frage ist jetzt, wie sich diese Zusammenhänge überhaupt herstellen lassen. Was heißt
„nicht signifikant“? Natürlich hat der Islam und das Öl „irgendwas“ mit den innerstaatlichen
Konflikten zu tun. Aber welchen Einfluss haben sie auf die Ursachen dieses Konfliktes?
Lassen sich diese quantitativ erfassen? Was kann das Modell aussagen und was nicht?

Im Folgenden werde ich das CH Modell vorstellen, auf deren Grundlage die Untersuchung
steht. Im allgemeinen versucht das Modell.... Entscheidend ist hier, wie bestimmte Kategorien
konstruiert und vor allem wie verschiedene Ausprägungen von beispielsweise Islam oder
autoritären Regimen messbar gemacht werden. Danach eine kurze Diskussion, was ein
quantitative Analyse hier leisten kann und was nicht. Danach die Überlegung, wie eine
qualitative Analyse das möglicherweise ergänzen könnte. Danach Forschungsdesign dafür.
Danach Nutzen für die Friedens- und Konfliktforschung. (Frage nach dem theoretischen
Hintergrund. Verschiedene (mechanistische) Verständnisse.)

Quantitative Modelle sind immer von der Datenlage abhängig, während sich das BIP eines
Landes noch recht eindeutig aufschlüsseln lässt, wird die oft verdeckte Subventionierung
feindlich gesinnter Regierungen schwierig quantifizierbar.

Drittens entscheidet der Empfänger das System Mensch mit seiner Wahrnehmung und seinem
Versuch Sinn zu konstruieren

oder ob das Modell nicht besser daran tut, sich als wichtigen Beitrag unter vielen Ansätzen in
der Konfliktforschung einzuordnen.

Im CH – Modell haben die Indikatoren der „Greed“– Kategorie statisitsch signifikantere


Korrelationen als die der „Grievance“ – Kategorie. Konzept als Sekundarerklärung ein, dass
erst greift, nachdem die „Greed“- Indikatoren gegeben sind.

Hier kommt es, selbst wenn die Daten verhältnismäßig einfach zu erfassen sind, auf deren
Interpretation an. Das niedrige Einkommen kann auch dazu führen, dass ein Kollektiv im
Namen einer Religion Gerechtigkeit für alle schaffen will.

Der Islam ist wie jedes Identitätsangebot (Sozialismus, Christentum, Familie,...) nur in seinen
historischen Zusammenhängen zu verstehen.
Während der Lektüre: Die Frage, warum es so viele Konflikte im NMO gibt, versucht,
Konflikte innerhalb des NMO zu erklären. Der globale Zusammenhang von Islam und Gewalt
wird nicht gelöst. Denkt man das Modell von CH auf den Islamismus weiter --> die ganzen
Greed Kontexte sind gegeben, der Islam ist nicht anderes als eine Gelegenkeitsstruktur, die
der Verzweiflung eine Sprache gibt. Theoretisch lassen sich Grundsätze des Islam mit
Grundsätzen der Demokratie vereinbaren, theoretisch lässt sich Gewaltausübung mit Islam
rechtfertigen, theoretisch lässt sich auch mit dem Christentum Gewalt rechtfertigen.

Literaturliste:

Kunz, Volker: Die Konflikttheorie der Rational Choice- Theorie

Hegre, Håvard, Tanja Ellingsen, Scott Gates, and Nils Petter Gleditsch: Toward a democratic
civil peace? Democracy, political change, and civil war, 1816-1992. American Political
Science Review 95 (1): 33-48, 2001.

Fearon, James D. and David D. Laitin: Ethnicity, insurgency, and civil war. American Political
Science Review 97 (1): 75-90, 2003

1Sörli 2005, S. 155

2Vgl. Kunz 200?, in Bonacker 200?

3Der Nahe und Mittlere Osten wird definiert als Algerien, Bahrain, Ägypten, Iran, Irak, Israel, Jordanien,
Kuwait, Libanon, Lybien, Marokko, Oman, Katar, Saudi Arabien, Syrien, Tunesien, Türkei, Vereinigte
Arabische Emirate und Jemen.

4Vgl. Sörli 2005, S. 142

5Vgl. Nelles 2004, S. 25

6Collier, Hoeffler 2004, S. 6

7Esteban, Ray 1994. Die Grundüberlegung – dass es eine große intragruppen Homogenität bei gleichzeitiger
intergruppen Heterogenität gibt, die gemessene globale Verteilung jedoch ausgeglichen sein kann – ist für
Einkommen durchaus nachvollziehbar.
8Harff, Gurr 2004, S. 31 „Most such conflicts occur between people with the same thnic background, as, for
example, in Jordan, Egypt, and Algeria.“

9Kalyvas 2003, S. 475

10Hegre et al. 2001 und Fearon, Laitin 2003 finden dabei einen kurvilinearen Zusammenhang heraus.

11Jaggers, Gurr 1995

12Merkel , S. 40

13Merkel 2007

14Collier 2001, S. 7

15Collier, Hoeffler 2001, S. 7

16Steinberg, Werenfels 2007, S.2

17Fox, Sandler 2006, S. 2

18James, Özdamar 2006, S. 151 (in Fox, Sandler)

19James, Özdamar 2006, S. 153 (in Fox, Sandler)

20http://www.diss.fu-berlin.de/2003/89/kap3.pdf

21Vgl. Schlee, Günther 2002, 27

22Ethnizität verstanden als „Vorgang der Abgrenzung von Bevölkerungsgruppen durch Selbst- oder
Fremdzuschreibung.“ (Houben 2003, S. 69)

23Schetter 2003, S. 48

24Schetter 2003, S. 49

25Nelles 2003, S. 11

26Prominentester Vertreter dieser Auffassung ist Georg Elwers in seinem Ausatz ???

27Harff, Gurr 2004, S.96

28Elwert 1989

29http://www.diss.fu-berlin.de/2003/89/kap3.pdf

30Benedict Anderson

31Huntington ???

3299 % des Erbgutes gleich ???

33Schetter 2003, S. 52

34Collier, Hoeffler 2001, S. 4


35Vergleiche hierfür die Darstellungen von Esposito, 2002 oder den Bericht „Understanding Islamism“ der ICC,
2005

36Ausfühlrlich dazu Victoroff 2005, S. 14-17

37Ein alternativer Ansatz zur Erklärung dieses Phänomens wäre beispielsweise das Stufenmodell „The Staircase
to Terrorism“ von Moghaddam 2005

38Fish (2004)

39Donno und Russet (2004)

40Ross (2001)

41AHDR

42Sörli et. al. 2005, S. 152

43Sörli et. al. deuten dies an einer Stelle in ihrer Studie an: „Other religions could, of course, also have been
subdividided [sic!], but this would have been a major project of its own.“ Sörli et. al. 2005, S. 150

44Für eine komplexe Darstellung der unterschiedlichen Gruppierungen innerhalb des Islam mit ihren jeweiligen
Unterschiedlichen Selbstverständnissen siehe ICC ...

45Sörli et. al.

46Anfang Juli verschanzte sich der radikale islamistische Führer Abdul Raschid Ghazi mit mehreren Hundert
Schülern in der Roten Moschee, einer großen Koranschule inmitten des pakistanischen Regierungsviertels.
Vorausgegangen waren Auseinandersetzungen mit den pakistanischen Sicherheitskräften. Bei der Stürmung
der Moschee kamen mindestens 100 Menschen ums Leben. Quelle:
http://www.tagesschau.de/ausland/meldung14510.html

47Smith, Benjamin 2004 Oil wealth and regime survival in the developing world, 1960-1999.American Journal
of Political Science48 (2): 232-46.

48Hegre 2001 sowie Fearon und Laitin 2003

49Quelle?

50S. 143 und PRIO

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