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Hausarbeit im Rahmen des Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien

gemäß §§ 16 (1), 18 LehVDVO M-V


___________________________________________________

Ein plastisches Ereignis: Gefühlswelten


Die Förderung eines produktionsorientierten Umgangs mittels
verschiedener Arbeitstechniken des plastischen Gestaltens innerhalb
des Themenkomplexes „Gefühle“ im Kunstunterricht einer elften
Klasse eines Gymnasiums

Thema der Unterrichtseinheit:


Ein plastisches Ereignis: Gefühlswelten

Thema der Unterrichtsstunde:


Emotion: Deformieren und Kombinieren
_________________________________________________

vorgelegt von: Laura Brandt


Steinstraße 46
17489 Greifswald

Seminarschule: Hansa-Gymnasium Hansestadt Stralsund


Ausbildungsschule: Hansa-Gymnasium Hansestadt Stralsund
Mentorin: Frau Kathrin Steffan
Studienleiterin: Frau Heide Zimmerman
Schulleiter: Herr Janke Herr Janke
Fach: Kunst
Klasse: 11a (gk)
Datum: 21.02.2020
Uhrzeit: 13:30-14:15
Unterrichtsraum: 112
Inhalt
1 Begründung und Zielstellung der Hausarbeit............................................................................. 2
. Bedingungsanalyse ..................................................................................................................... 3
2.1 Grad der Erfahrung ..............................................................Fehler! Textmarke nicht definiert.
2.2 Räumliche-materielle und schulorganisatorische Bedingungen .............................................. 3
2.3 Bedingungen der Lerngruppe ..............................................Fehler! Textmarke nicht definiert.
2.3 Lerngruppenanalyse ................................................................................................................. 3
3. Sachanalyse ................................................................................................................................ 5
4. Didaktische Analyse...................................................................................................................... 13
4.1 Legitimationen der Unterrichtsstunde ................................................................................... 13
4.2 Legitimation und Bedeutung der UE ...................................................................................... 15
4.3 Didaktische Reduktion............................................................................................................ 18
4.4 Verortung der Stunde in der Einheit ...................................................................................... 21
4.5 Zielstellung und deren Begründung in der UE ....................................................................... 21
5. Methodische Analyse ................................................................................................................... 23
6. Anhang.......................................................................................................................................... 32
6.1 Literaturverzeichnis .................................................................................................................... 32
6.2 Eigenständigkeitserklärung .................................................................................................... 33

Kürzel: Gr= Gruppe L= Lehrer, S= Schüler, SuS= Schülerinnen u. Schüler, LV= Lehrervortrag, SV= Schülervortrag, UG=
Unterrichtsgespräch, TA/TB= Tafelanschrieb/Tafelbild, EA= Einzelarbeit/(Stillarbeit), PA=Partnerarbeit, GA =
Gruppenarbeit, g=arbeitsgleich(z.B. Eag= alle S bearbeiten, jeder für sich, die gleiche Aufgabe, t=arbeitsteilig (z.B. Gat= die
Gruppen bearbeiten unterschiedliche Aufgaben), HA= Hausaufgabe, ZO= Zielorientierung

1
1 Begründung des Themas und Zielstellung der Hausarbeit

Plastizität – also Dreidimensionalität oder auch Räumlichkeit ist alles, was uns in jedem
Moment umgibt. Das heißt, dass Schüler ganz allgemein jeden Tag damit in Berührung
kommen. Künstlerische Bezüge zum Thema Plastizität begegnen uns zumeist durch
Denkmäler im öffentlichen Raum. Das Anfertigen plastischer Arbeiten mit einem
künstlerisch-ästhetischen Hintergrund ist jedoch nicht alltäglich für uns.
Das Praktizieren solch künstlerischer Techniken im dreidimensionalen Bereich erfordert
und fördert einen hohen Grad an kreativem Vorstellungsvermögen und handwerklich-
motorischen Fähigkeiten. Diesen Fähigkeiten kommt häufig im Kunstunterricht leider nicht
eine angemessenen Bedeutung zu. Das Verständnis über die Zusammensetzung eines
Körpers im Raum muss im künstlerischen Unterricht erst entwickelt und gefördert werden,
bevor umfangreiche Plastiken als ein Projekt konzipiert, erstellt und reflektiert werden
können. Schülerinnen und Schüler (im folgenden SuS genannt) sollen in der Einheit ein
Gefühl für ein dreidimensionales Denken entwickeln, auf welches sie in der übergeordneten
Unterrichtsreihe „Plastik: Freiheit und Begrenzung“ aufbauen können. Eben dieses
dreidimensionale Denken befähigt SuS ebenfalls Arbeiten dieses Bereiches in
angemessenem Maße analysieren zu können. Das Fördern eines dreidimensionalen
Denkens, anhand von produktionsorientierten Übungen mit verschiedenen
Arbeitstechniken bieten also gewisser Maßen eine Grundlage, für darauffolgende
umfassende Rezeptionen. Mithilfe der zu erwerbenden Kompetenzen werden ganz im
allgemeinen motorische Fähigkeiten mitgefördert, indem gestimmte Materialien zu
vorgegebenen Themen bearbeitet werden. Da die Entwicklung und Förderung dieser
handwerklichen Fähigkeiten und des räumlichen Denkens fokussiert werden sollen, soll das
begleitende Thema „Gefühle“ als Stütze dienen, um sich assoziativ praktisch betätigen zu
können. Damit wird eine konkrete Vorstellung verbunden, mit der jeder etwas anfangen
kann. Wesentlich ist hierbei, dass durch produktionsorientiertes Arbeiten und das
Ausprobieren mehrerer Methoden ein Gefühl für dreidimensionales Arbeiten fördern soll.
Ziel ist nicht, dass die SuS das Arbeiten im plastischen Bereich bereits vollkommen
meistern. Viel mehr soll die Einheit die grundlegende Basis bilden, durch die sie anhand
erlernter Methoden bewusst und gewählt Material manipulieren können, um schließlich
eigene dreidimensionale Arbeiten konzipieren, erstellen und reflektieren zu können sowie
auch Künstlerbeispiele besser analysieren zu können.
Des Weiteren ist auf Grund der eigenen Arbeit an dreidimensionalen künstlerischen
Arbeiten sehr hoch. Durch eine Vielzahl an eigenen Erprobungen ist auch der
Erfahrungswert in diesem Bereich sehr ausgeweitet und kann somit auch für den Unterricht
genutzt werden, um SuS das Erproben unterschiedlicher Techniken zu ermöglichen.

2
2 Bedingungsanalyse

2.1 Räumliche-materielle und schulorganisatorische Bedingungen

Der angegebene Raum ist der Kunstraum 112 der Schule, welcher eine etwas größere
Fläche bietet als viele andere Klassenräume. Jedem Schüler steht ein Tisch zur Verfügung,
der in der Neigung verstellbar ist, um einen guten Komfort zum Zeichnen und Arbeiten zu
ermöglichen und geplante Proportionen möglichst zielgenau umsetzen zu können. Des
Weiteren verfügt der Raum über ein Smartboard, welches über den dort vorhandenen PC
und Beamer läuft. Außerdem kann auf einen Polylux zurückgegriffen werden. Hinter den
Bankreihen ist etwas Platz bis zu dem Mappenschrank, in welchem Schülerarbeiten
aufbewahrt werden können. Somit bietet dieser Raum auch Platz um großformatige
Arbeiten zu erstellen, was für spätere Sequenzen der Unterrichtsreihe ebenfalls wesentlich
sein wird. Als Medienschule verfügt das Hansa-Gymnasium über zwei Sets von IPads.
Diese sind mit dem Wlan verbunden, wodurch Daten zum MacBook gesendet werden
können. Hierbei können jedoch auch Probleme auftreten. Beispielsweise müssen die IPads
offenbar eine gewisse Nähe zu dem MacBook haben, um etwas per AirDrop übertragen zu
können. Dennoch können damit zügig Schülerergebnisse gesammelt werden. Die
Dokumentenkamera, welche ausgeliehen werden kann, kann auch im Kunstraum
angeschlossen werden. Diese ermöglicht es sowohl Zeichnungen als auch kleine plastische
Arbeiten u. ä. großformatig an der Tafel vorzustellen. Hierbei muss nicht auf eine
Datenübertragung von Fotografien gewartet werden, SuS können mit ihren Arbeiten jeweils
hintereinander nach vorn treten und diese vorstellen. Die Schule bietet somit ein vielfältiges
technisches Equipment, welches allerdings auch immer wieder vor Benutzung getestet
werden sollte. Technische Fehler und Probleme treten insbesondere beim Smartboard
schnell auf, allerdings kann durch den nahe gelegenen Kunstvorbereitungsraum auch gut
auf Reproduktionen und Künstlerarbeiten zurückgegriffen werden, welche als
Anschauungsmaterial mit in den Unterricht genommen werden können, falls die Technik
ausfallen sollte.

2.3 Lerngruppenanalyse

Bei der aus 24 Schülern bestehenden Lerngruppe handelt es sich um eine 11.Klasse im
Grundkurs Kunst und Gestaltung. Der Kurs macht zunächst einen ruhigen, zurückhaltenden
und heterogenen Eindruck, sofern der Unterricht beginnt. Außerdem besteht eine Tendenz
zur Gruppenbildung, da die SuS aus unterschiedlichen Klassen zusammengekommen sind.
Zu der Leistungsspitze gehören Amelie, Rohat, Julia, Leonie und Lian. Alle fünf weisen im
analytischen und im praktischen Bereich sehr ausgeprägte Fähigkeiten auf, welche eine

3
Transferleistung theoretischer kompositorischer Mittel für den produktionsorientierte
Aufgaben ermöglichen. Insbesondere Amelie verfügt über einen detaillierten Wortschatz,
mit welchem sie künstlerische Ergebnisse exakt und angemessen analysiert. Am
Unterrichtsgespräch beteiligt sie sich nicht sehr oft, leistet bei ihren Meldungen allerdings
sehr gute Ergebnisse. Auch SuS wie Angelique, Milena, Torben und Kevin sind als
vorrangig als leistungsstark zu bewerten. Sie melden sich recht häufig im Unterricht und
erbringen fast immer gute Ergebnisse, wenn es um die Beschreibung und analytische
Darstellung künstlerischer Arbeiten geht. Zur Leistungsmitte gehören Moritz, Ludwig und
Finn-Ole. [Nicht so sicher, ob das reinmuss, wir sollen nicht zwingendermaßen alle
aufzählen] Simon gehört zu den eher leistungsschwächeren Schülern, er beteiligt sich
dennoch oft an Unterrichtsgesprächen sowie an Lehrer-Schüler-Gesprächen. Durch seine
Beiträge wirkt es, als ob er häufig bestimmte Inhalte nicht ganz ernst meint. Dennoch zeigen
sich kreative Ideen, bisher hat er gute zeichnerische Fähigkeiten erwiesen. Auch die
Schüler Paul, Lennard, Maike, Marie und Eva sind eher im leistungsschwachen Bereich
einzuordnen. Im Unterricht haben sich bisher zwei Unruheherde heraus: zum einen direkt
vor dem Lehrertisch, rechts im Raum, zum anderen in der hinteren linken Ecke.
Insbesondere die Schüler vorn scheinen nur ein geringes Interesse an abstrakten Themen
zu haben und diese nicht ernst zu nehmen, da ihre Vorstellung von Kunst einen eher
klassischen Rahmen zuzuordnen ist. Dennoch gab es im praktischen Bereich auch
gelungene Arbeiten bezüglich der Linienführung und Komposition, ihre analytischen
Fähigkeiten sind jedoch nicht sehr ausgeprägt. Der Schüler Gabriel zeigt sich als eine
Besonderheit im Unterricht. Er verfügt über einen sehr erweiterten Wortschatz und
überdurchschnittlich gute, analytische Fähigkeiten. Auch im praktischen Bereich hat dieser
sich bisher mit sehr guten Arbeiten hervorgehoben. Leider scheint Gabriel häufiger mental
abwesend zu sein, er kommt oft verspätet oder verpasst die Abgabe einiger Arbeiten.
Sofern er allerdings Stundenarbeiten zu erledigen hat oder Klausuren schreibt, leistet er
hervorragende Arbeit. Finley zeichnet sich durch häufige Verweigerungen und nicht
erbrachte Leistungen aus, sein Verhalten erscheint außerdem teils provokant. Auch in
anderen Fächern, soll Finley häufig Leistungen nicht erbringen. Schlussfolgerungen,
welche er in schriftlichen Analysen trifft sind jedoch angemessen und wirken gut
durchdacht. Bei ihm liegt eher ein Defizit in der Arbeitsmoral vor. Es erscheint, als ob die
meisten Schüler ein größeres Interesse daran haben, gegenständlich zu Arbeiten und auch
technische Kenntnisse zu erweitern und zu erproben.
Auffällig ist, dass die gesamte Klasse Schwierigkeiten und Hemmungen hat, Kritik an den
Arbeiten ihrer Mitschüler auszuüben. So werden diese zumeist wertungsbelastet mit
„schön“ beurteilt, ohne dass Bewertungs- und Kompositionskriterien, die in der jeweiligen
Einheit bereits geklärt und angewendet worden, beachtet werden. Wenn die gesamte

4
Stunde jedoch eine konkrete und geringe Auswahl an Kriterien (1-3) thematisiert und diese
gemeinschaftlich anhand von Beispielen ermittelt und im Anschluss im praktischen Arbeiten
angewendet werden, können diese auch in einer abschließenden Auswertungsrunde in den
Arbeiten der Mitschüler berücksichtigt werden. In den darauffolgenden Stunden fällt es den
SuS zumeist dennoch schwer auf diese Kompetenz zurückzugreifen. [Beim letzten Teil
nicht mehr ganz so sicher, ob es in die Lerngruppenanalyse kommt]

3 Sachanalyse

Dreidimensionale Dinge, können nicht nur über den Sinn des Sehens wahrgenommen
werden. Auch über die haptischen Erfahrungen, lässt sich Plastisches wahrnehmen. „Für
die räumliche Ausdehnung und Wirkung ihrer Gestalt existiert der Begriff des Plastischen“1
Mit dem Adjektiv „plastisch“ ist nicht die Entstehungstechnik gemeint, sondern die Wirkung
eines Gegenstandes als eine dreidimensionale haptische Erfahrungsebene: Das heißt es
ist etwas, dass als greifbar wahrgenommen werden kann und sich in einem Raum isoliert.2
Für was dienen plastische Arbeiten eigentlich? Bereits in Urzeiten beschäftigten den
Mensch Verkörperungen von ihm selbst und aus der tierischen Welt. Der Fokus verrückte
sich mit der Zeit, weiterhin stand jedoch der Mensch als zentrales Thema dort, sei es als
eine Gruppe, als Paare oder Portraits, bis hin zu plastischen Abbildungen von
Gegenständen. Das 20.Jahrhundert läutete schließlich auch Abstrahierungen in der Plastik
ein, ungegenständliche Darstellungen u. ä. Hier ging es weniger um die Absicht etwas
reales, bestehendes räumlich abzubilden und zu kopieren, es besteht das bloße Interesse
„etwas dreidimensional zu gestalten“.3 Weiterhin stellt sich jedoch auch die Frage, welche
Funktion die Plastik überhaupt übernehmen soll. In ihren Ursprüngen schien sie sicher
religiöse und kultischen Zwecken zu dienen. Wahrscheinlich liegt in diesen Absichten der
Ursprung plastischer Abbildungen. Wesentlich ist auch die Darstellung von Menschen in
ihrem Weltbild.4
„Der Hauptzweck der Plastik…ist, dass die Würde des Menschen innerhalb der
menschlichen Gestalt dargestellt werde“ – Geothe 1817. Seit der Antike liegt das Interesse
der Plastik genau darin, was das eben genannte Zitat zusammenfasst. Selbst göttliche
Figuren wurden in menschlicher Form dargestellt. Das Ziel bei den plastischen Abbildungen
des Menschen war es nicht durch und durch naturalistisch abzubilden sondern in perfekter
idealistischer Art und Weise..5

1
S Kammerlohr Plastik.
2
Kammerlohr, Plastik
3
S. 8 Klett Thema Kunst
4
S. 8 Klett Thema Kunst
5
S.8 Klett Thema Kunst
5
[Ehrlich gesagt nicht sicher, ob das so wichtig ist.]

3.1 Grundbegriffe

[Einleitende Worte zum Unterpunkt oder soll alles auf eine Ebene kommen?]

3.1.1 Methoden und Verfahren plastischen Arbeitens

Was sind überhaupt Plastiken? „„Plastik“ oder auch „Bildhauerei“ sind die allgemein
gebräuchlichen Oberbegriffe für körperbildende, dreidimensionale Kunstwerke, für
figürliche ebenso wie für abstrakte“6 .
In der traditionellen Untergliederung der Kunstgeschichte wird vor allem zwischen Plastik,
Skulptur und Objekt unterschieden. Dreidimensionale Arbeiten werden Plastik
bezeichnet, wenn diese in einem additiven, d.h. aufbauendem Verfahren erstellt wurden.
Dazu wird vor allem weiches, leicht zu manipulierendes Material benötigt. Auch bei einem
durch Gussverfahren angefertigen Gebilde handelt es sich um eine Plastik.
Verfahren, bei welchen Material abgenommen wird, werden als subtraktiv bezeichnet.
Diese Verfahren sind der Bildhauerei als Skulptur zuzuordnen. Typisch dafür sind zumeist
härtere Materialien wie Holz oder Stein, bei denen im Ergebnis schließlich von Skulpturen
gesprochen wird.
Das Objekt ist als eher modernere künstlerische Technik anzusehen, welche sich vor allem
ab der Mitte des 20.Jahrhunderts entwickelte. Hierbei werden bereits existierende
Gegenstände oder Dinge genutzt, teils auch Material welches unspezifisch ist. „[S]ie
verzichtet auch auf eine abbildhafte Nachahmung und bringt die Dinge selbst zum
Sprechen. Ihre besondere Bedeutungsfülle erhalten viele Objekte durch die Situationen
oder Orte, in die sie platziert werden“7. Im Objektbereich kann mit vielfältigsten Methoden
gearbeitet werden: Montage, Assemblage, Environment, Kinetik/Mobile8, Ready-Mades,
aber auch die Verfahren: Deformieren, Akkumulieren, Zerstören, Nachformen,
Kombinieren, Verpacken, Verfremden Umdeuten und Kontextuieren9 werden für den
Objektbereich verordnet.10 Durch das Heranschreiten der technischen Möglichkeiten bot
das 20.Jahrhundert in der Kunst viele neue Möglichkeiten. Zum Beispiel war Aluminium, als
leicht zu bearbeitendes Leichtmetall, welches danach in seiner Form gut erhalten blieb,
ohne dass es noch einen weiteren Aufwand bedarf, ein beliebtes Material unter Bildhauern.

6
Kammerlohr, Plastikl S. 4
7
S. Kammerlohr, Plastik 4
8
S.13 Kammerlohr
9
Mit der Experimentierfreude des 20.Jahrhunderts und der aktuellen immer wieder veränderlichen
Kunstszene gibt es sicherlich noch einige Methoden und Verfahren zu ergänzen. Doch selbst für die
Sachanalyse in diesem Umfang die genannten, wesentlichsten genügen.
10
S.39 Plastik – Objekt - Installation
6
[Hinweis für didaktische Analyse: Deswegen auch Aluminium recht passend für diese
Gattung] Kunstharze wurden hingegen gern für das Gussverfahren verwendet, da mit ihnen
sehr exakt gearbeitet werden kann. Des Weiteren können Harze auch nach ihrem Guss
weiterhin hohen mechanischen Belastungen aussetzen.11
Die grundlegendsten der Verfahren sollen hier erklärt werden. Bei der Montage handelt es
sich um ein Zusammenfügen von mehreren Teilen und verschiedenen oder sich
gleichenden Formen sowie Materialien. Der Eigenwert der jeweiligen Dinge, die
aneinandergefügt werden, soll dabei jedoch erhalten bleiben.12
Bei dem Ready-Made wird im Gegensatz zur Montage nun gar nichts weitere hinzugefügt,
der Gegenstand selbst wird lediglich aus seinem vorgegebenen Raum entnommen und
somit verfremdet. (D. h. es wird aus dem ursprünglichen funktionalen Kontext enthoben).
Bei der Assemblage werden Materialien auf einer Fläche befestigt, um eine räumliche
Wirkung zu erzeugen. Hierbei werden die Gegenstände oftmals von ihrem eigentlichen
Zweck entfremdet.
Als kinetisches Objekt werden Arbeiten bezeichnet, in denen Bewegung integriert wurde.
Dies funktioniert mithilfe von Apparaturen. Die Elemente Veränderung und Zeit werden
hierbei ebenfalls miteinbezogen.13 [Oder sollten die einfach bei der Aufzählung im Text
gleich erklärt werden?]
Die Verfahren erklären sich durch ihre Bezeichnung als substantivierte Verben durch die
simple Handlung aus und sprechen bereits für sich. Der Begriff Verfremdung bezieht sich
hierbei auf ein Verfahren, bei welchem man Material oder vor allem Gegenstände aus ihrem
ursprünglichen Kontext enthebt, wie man es bei Marcel Duchamps Fontaine erkennt. Das
Akkumulieren ist ein Verfahren, bei welchem man verwandte Gegenstände ansammelt und
präsentiert.14 Das Deformieren bezieht sich hierbei vor allem auf eine Formveränderung
eines Gegenstandes, dieser bleibt zumeist noch erkennbar, allerdings kann auch eine
überspitzte Ausdruckskraft durch das Verzerren des Materials/Gegenstandes erreicht.15
[Ich habe jetzt einmal die Begriffe ausgewählt von denen ich den Eindruck hatte, dass sie
unverständlich sein könnten, sind andere Verfahren auch fragwürdig? Soll ich das lieber
generell einschränken, wenn das Deformieren und Kombinieren im Fokus steht?]
3.1.2 Körper-Raum-Beziehungen
Ein prägnantes Thema im Bereich des dreidimensionalen Arbeitens ist die Körper-Raum-
Beziehung. Kein plastisches Werk steht allein für sich, vielmehr steht er immer in
Zusammenhang mit dem Körper, der ihn umgibt. „In der Entwicklung der Skulptur ist zu

11
S.12 Kammerlohr, Plastik
12
S. 13 Kammerlohr, Plastik
13
S. 13 Kammerlohr Plastik
14
S. 84 ???
15
http://www.kunst-welten.de/kunst-lexikon/d/deformation.html
7
beobachten, wie sich das Körpervolumen Schritt für Schritt dem Raum gegenüber öffnet –
und diese sogar zunehmend zu erobern versucht.“16 Mit der fortschreitenden Entwicklung
der Kunst gewann der Raum als solches eine immer größere Prägnanz und ist ab der
Moderne ein wesentliches Mitgestaltungsmerkmal der plastischen Arbeiten geworden.17
[Blabla?]
Ein wesentlicher Gegenstand der Einheit und auch der gewählten Unterrichtsstunde ist der
Körper-Raum Bezug, den SuS ebenfalls in ihr Arbeiten mit einbeziehen müssen. Auch das
Verhältnis von Form und Wirkung sind damit automatisch verbunden und werden teils mit
in die vorher genannten Begrifflichkeiten aufgefasst.
Hierbei wird in unterschiedliche Kategorien eingeteilt:
• Block
• Kernplastik: raumverdrängend [Barlach: Die Trauenden, Henri Laurens, Abschied]
• Kern-Schale-Prinzip; raumbildend [Henry Moore: Mutter und Kind]
• Raumplastik: raumumfassend [Naum Gabo: Lineare Raumkonstruktion]
• Raumöffnende Plastik: raumweisend [Onatas von Aigina: Poseidon]
raumgreifend [schlafender Satyr]
raumeinbeziehend [Regardt van der Meulen]
• Raumzeichen: raumbindend..18 [Giacometti, Norbert Kricke]
„Ein Loch kann ebenso viel Forrmbedeutung haben wie eine feste Masse. Plastik in Luft ist
möglich.“ (Zit. Nach Dabringer/Figlhuber 2005, S.185)19 Betrachtet man einzelne Formen
genauer, so ist es unvermeidbar, den jeweilig beschriebenen Körper-Raum-Beziehungen
auch gewisse Wirkungsweisen zuzuschreiben. So ist bei einer Kernplastik erkennbar, dass
sich Rundungen aus dem Inneren hin zum Äußeren hinauswölben. Das Gesamtbild der
Figur bleibt damit regelrecht verschlossen – sie verdrängt raum und zeigt sich isolierend.
Mit einem Wechselspiel solcher Wölbungen können auch Auslassungen, also Öffnungen
entstehen. Dort dringt „der Raum in Hohlformen oder Durchbrüchen“20 in die Skulptur ein.
„Georges Vantongerloo brachte es auf die einfache Formel: „Masse+Leere schaffen
Raum““21. Um die sich ausbreitende Masse in Zusammenhang mit dem ihn umgebenen
Raum zu umschreiben kann zunächst in „aktiver“ und „passiver“ unterschieden werden.
Ausgehend davon werden zumeist die äußeren Formen auf funktionelle Art und Weise
durch Verben beschrieben werden. Z. B. kann sie „durchdringen“, „einfangen“, „verdrängen“

16
S.17 Skulptur und Plastik Thema Kunst
17
S. 17 Skulptur und Plastik Thema Kunst
18
S. 14 Skulptur und Plastik Thema Kunst
19
S.14 Kammerlohr
20
S.14 Kammerlohr
21
S.22
8
oder auch „ausgreifen“. Die Beschreibungen können teils auch selbstbestimmt sein, wobei
sich bestimmte Begriffe als Terminus etabliert haben.
Weiterhin wird zwischen gewissen Grundformen unterschieden: zum einen gibt es den
Block, in welchen durch seine geschlossenen Konturen nichts eindringen kann.
Dementsprechend wird dieser Form eine abweisende Wirkung zugewiesen. (z. B. Hermann
Scheres: „Mann und Frau“).
Dem Block ähnelt die sogenannte „Kern-Plastik“ – vorrangig sind hier Wölbungen
konvexer22 Natur vorhanden. Die Formsprache einer solchen Kernplastik treibt – wie der
Name schon angibt aus dem inneren Kern nach außen und verdrängt somit den Raum.
Durch simultanes Anwenden von konkaven23 und konvexe Elemente in der Skulptur können
hingegen eher den Raum für sich öffnen und werden auch als „raumhaltig“ oder „raumoffen“
bezeichnet.24 Dementsprechend kann es Hohlräume innerhalb der Skulptur geben,
gleichzeitig verlaufen einige Formen aber nach außen hin, zumeist wirken sie durch dieses
Wechselverhältnis recht ausgewogen. „Manchmal ergeben sich aus Einziehungen oder
Durchbrüchen geo- bzw. stereometrische Raumformen, wie bei dem antiken „Poseidon“
[…]. Henry Moore betonte: „Ein Loch kann ebenso viel Formbedeutung haben wie eine
feste Masse“25.
Mit einem sich steigerndem Wegstreben vom Körper bestimmen einzelne Partien den
Raum intensiver und können in diesem als „raumweisende“ bzw. „raumgreifende“ Skulptur
beeinflussen. Diese Figuren sind häufig auch für die Gerichtetheit des Werks verantwortlich.
„Mantel-„ oder auch „Hohlformen“ sind Plastiken in denen das Volumen immer weiter
reduziert wird, dort ist auch die Bedeutung der Raumformen am höchsten.
Jedoch können auch solche Formen weiterhin bis zu einem „Raumzeichen“ reduziert
werden, so z. B. bei Giacomettis Figuren26 oder Norbert Krickes Drahtobjekten.
Insbesondere durch Künstler wie Kricke, Hans Uhlmann oder auch Guido Jendritzko,
zeigen in ihren Arbeiten das „Zeichnen im Raum“, welches von einem geringen
Körpervolumen lebt und über eine gebärdenhafte und dramatische Sprache verfügt.27

3.2 Praktisches Arbeiten: Verfahren und Material

Güsse anfertigen

22
Nach außen gewölbt
23
S.23 nach innen gewölbt
24
S. 23 Schroedel Praxis
25
S.23 Schroedel Praxis
26
S.23Schroedel Paxis
27
S.12 documenta Skulptur
9
Durch einen Guss kann eine zuvor erschaffene Plastik vervielfältigt werden. Dafür muss
zunächst eine modellhafte Grundform geschaffen werden. Dieser kann dann eine Art
Mantel entstehen lassen. Außerdem muss ein Gussmaterial zum Einsatz kommen. Es gibt
Materialien, die zunächst in heißem, geschmolzenem Zustand gegossen werden können
(Metalle). Die andere Sorte wären die, die „durch einen chemischen Prozess härtet“28. Am
simpelsten ist der Reliefguss, bei welchem innerhalbe einer Platte ein Raum erschaffen
wird. Hierbei wird dementsprechend mit Negativformen gearbeitet. Hierfür kann Material
wie Ton gut genutzt werden.29 Die Formen, die zum Schluss überstehen sollen, müssen
dabei nur ausgeschabt oder eingedrückt werden. Es gibt hierbei zwei unterschiedliche
Möglichkeiten, zum einen kann in den Gips, wenn er noch nicht ausgehärtet ist, etwas
eingedrückt werden. Zum anderen kann auch schließlich der Gips ausgehärtet aus dem
Ton entnommen werden.30
Weiterhin möglich sind die Zwei-Plattentechnik, der Massivguss, bei welchem die
Ursprungsfigur meist aus Wachs ist oder auch der Hohlguss verwendet.31

Ton/Keramik/lufttrocknender Ton
In der zweiten Stunde der Einheit soll mit lufttrocknendem Ton gearbeitet werden. Auch
wenn es in der Einheit nicht vorrangig um Materialästhetik gehen soll, ist es dennoch
essentiell sich über die Beschaffenheiten der Materialien zu informieren, die genutzt
werden. Prinzipiell verhält sich das Material ähnlich wie Ton. Üblicher Ton enthält jedoch
Schlamottkörner, die der Plastik einen sicheren Stand geben sollen und eine raue
32
Oberfläche. Bevor die Bearbeitung des Tons beginnt, soll dieser zunächst
„durchgeschlagen“ werden, damit die Bestandteile sich gut verteilen und sich besser formen
lassen. Hierbei soll das Material mehrfach auf eine Unterlage hinabgeworfen werden, um
diese dann anschließend durchzukneten, wie man es von einem Teig kennt. Dies ist jedoch
nicht nur bei normalem Ton der Fall, auch viele andere Materialien, welche in aufbauendem
Verfahren verwendet werden, lassen sich besser verarbeiten, wenn sie zuvor geknetet oder
durchgeschlagen werden. Für weiche Materialien gibt es eine Reihe an Werkzeugen, die
zur Bearbeitung genutzt werden. Häufig werden Modellierhölzer verwendet oder auch
Modellierschlingen, die jedoch für ein Abtragen des Materials genutzt werden.
Insbesondere bei detaillierten Arbeiten wird auch in einem vorrangig additiven Verfahren
mit solchen Werkzeugen subtraktiv eingegriffen und somit beide Techniken passgenau
kombiniert. Handelsüblicher Ton hat als Material gewisse Grenzen. So kann zum Beispiel

28
S.70 Praxis Kunst Schroedel
29
S. 71 Praxis Kunst Schroedel
30
S.71 Praxis Kunst Schroedel
31
71-76 Praxis Kunst Schroedel
32
S.48 praxis kunst plastik
10
33
nur eine Dicke von 3,5 cm erreicht werden, da man sonst mit Rissen rechnen muss. Je
nachdem wie groß die Plastik also werden soll, muss diese dementsprechend auch
ausgehöhlt sein. Hierbei wird in unterschiedliche Techniken unterschieden: „Die
Wulsttechnik“, die „Plattentechnik“, des Weiteren ist es möglich erstellte Plastiken in der
Mitte zu teilen und sie anschließend mit Schlingen auszuhöhlen.
[Didaktische Analyse]
[Großer Absatz zu Ton, das war noch, als ich dachte, dass das in die Lehrprobenstunde
kommt. Sag mir mal, wie viel davon noch in die Sachanalyse müsste und ob überhaupt. Die
Verfahren allgemein wurden ja bereits erklärt. Muss ich denn sonst hier nur noch auf die
Objektverfahren eingehen oder brauche ich diesen Teil überhaupt?]

Umgang mit Seife/Wachs


Material wie Seife oder Wachs ist leicht zu schmelzen und lässt sich somit auch gut für
plastische Verfahren anwenden. Andererseits ist das Material so weich, dass man leicht mit
einem Werkzeug etwas davon abtragen kann. Allein durch die eigene Körperwärme ist es
möglich, eine Teile von Wachs und Seife mitanzufügen. Da das Material recht günstig im
Handel zu erwerben ist, soll hierbei auf Seife zurückgegriffen werden. Wachs lässt sich
auch gut schnitzen, allerdings blättert es eher ab und im Handel ist es meist nur in
Kerzenform erhältlich. Der Docht könnte je nach Form etwas stören, jedoch ist es ein
alternatives Material. [Error 404: Quelle not found] ):

Metall- Arten und Eigenschaften


Sämtliche Metalle unterscheiden sich ebenso wie Gesteine und Hölzer in ihren
Eigenschaften. Insbesondere die Härte spielt für die Bearbeitung von Metallen eine Große
Rolle. Unter den weichen Metallen werden Golf, Kupfer, Blei und Aluminium gefasst. Solch
weiche Materialien, lassen sich einfacher dehnen und formen, als härtere. Gleichzeitig gilt
es bei der Planung einer Arbeit auch das Gewicht zu betrachten, so steht das leichte
Aluminium beispielsweise Blei gegenüber.34
Je nach Dicke des Materials lässt sich dieses auch mehr oder weniger einfach verbiegen.
Mittels einer Schraubzwinge, können aber selbst dickere Stäbe mit bloßer Hand oder
Zwange verbogen werden.

Objektkunst - Techniken
Kein anderer Bereich in der Kunst beschäftigt sich so sehr mit der Ästhetik des Materials.
Mit dem Umgang fremder Stoffe, die sich in einem experimentellen Prozess angeeignet

33
S. 59 praxis kunst plastik
34
S.64-65 Praxis Kunst Schroedel
11
werden. Dadurch wird nicht nur handwerkliches Geschick gefördert und gefordert, sondern
auch logische Verknüpfungen. Das Austesten und Ausreizen von Grenzen die ein Material
bietet, gehört zu einem experimentellen und selbstbestimmten Arbeitsprozess und fördert
somit auch die Selbstkometenz der Schüler, denn es ist auch ein problemorientiertes
Arbeiten. Die in der Lehrprobe verwendeten Materialien finden zunehmend öfter Raum im
schulischen Kontext ein. [Did. Oder methodische Analyse?]

3.3. Emotionen als thematische Orientierung und Künstlerbeispiele

Die Beziehung von Form und Wirkung lässt sich bereits aus den Hinweisen zu Körper-
Raum-Beziehungen ableiten. Das figürliche Darstellen bietet jedoch nur eine Option von
vielen. Selbst darin kann unterschieden werden in das Arbeiten mit menschlichen Körpern
oder das Arbeiten mit Gegenständen/Tieren anhand ihres Symbolcharakters. Durch den
Alltag ist zumeist bereits ein Assotiationskatalog an Symbolen und ähnlichem entstanden,
der auch für die eigene Arbeit genutzt werden kann. So wirkt eine Waage zumeist
harmonisch und ausgleichend, Feuer hingegen wirkt wild und aggressiv. Auch das Abbilden
eines Faustabrucks (wie in der eignen Vorarbeit zu erkennen ist) kann als aggressiv
gewertet werden.

Mögliche Künstlerbeispiele:
Florian Piehl, Geborgenheit, 2017

Ernst Barlachs ist als Vertreter des abstrakten Expressionismus bekannt. Da die Epoche
von Emotionalität geprägt ist, liegt die Verbindung zu dem Künstler nahe.
(Nachempfundene Bronze (Plastik) Pieta in HST), Der Rächer (Holz, Skulptur/Bildhauerei)

Alberto Giacometti:
„Sie wirken wie Schatten ohne Körper, Aliens, und sie sind unter uns. Das Gefühl, das die
beiden dünnen Wesen auslösen, ist eine Mischung aus Staunen, Ratlosigkeit und einer
größeren Portion Beunruhigung“35. schreibt Tim Ackerman in einem Artikel der Welt.

35
Welt https://www.welt.de/print/wams/kultur/article11100747/Die-Menschen-sind-nur-Staub.html
12
Alberto Giacometti transportiert mit seinen figürlichen Darstellungen offensichtlich immer
wieder Emotionen. (soll in vorhergehenden Stunden eine Rolle spielen aber nicht mehr in
der Lehrprobe)

Regardt von der Meulen: Detoriated


Regardt van der Meulen arbeitet mit den Themenbereichen Vergänglichkeit und
Verletzlichkeit. Durch seine fragmentarische Darstellung, sowie ihrer raumoffenheit, wirkt
es, als würde der Raum von der figürlichen Plastik Besitz ergreifen.

Norbert Kricke: Raumplastik, 1957/58


In seinen Raumplastiken drückt Norbert Kricke durch dynamische Linienführung einen
Drang nach Freiheit und Entfaltung aus, was auch an der raumweisenden Beziehung zum
Raum erkennbar wird. Andererseits zeigen diese und auch andere Arbeiten Krickes einen
deutlichen Bezug als Raumzeichnung und sind vor allem als solche zu charakterisieren.

Nicht-Gegenständliche Kunst
Mit bloßen Formen zu arbeiten erweist sich hierbei meist schwer, denn der Aufschwung
des 20.Jahrhunderts spiegelte zumeist ein Interesse an der Formwirkung allgemein wider.
Die Bedeutungshintergründe sollten bei den meisten Künstler kaum noch eine Rolle
spielen. Dementsprechend sind nur wenige Künstler, die bewusst stark
gegenstandslosarbeiten als Beispiel anzubringen, da ihr konzeptlastiges Vorgehen keiner
emotionalen Formsprache entsprechen soll und somit würde eine Analyse immer vom Werk
weggehen, anstatt zum Werk zu gelangen.36 Dennoch ist nicht zu verleugnen, dass
mehrere Spitzen eine andere Wirkung auf den Betrachter erzeugen als ein in sich
geschlossener Kreis.

4 Didaktische Analyse [aka the horror]

4.1 Legitimationen der Unterrichtsstunde

36
Hier geht es insbesondere um die Strömung der Informel, welche explizit jeder Bedeutung und dem
abstrakten Expressionismus entsagen soll.
13
Das plastische Arbeiten bietet ein sehr umfangreiches Spektrum an Möglichkeiten und zu
erlernenden Techniken. Das additive und das subtraktive Verfahren bilden eine Grundlage
für den Kunstunterricht. So gut wie jeder Schüler hat bereits additiv gearbeitet. Sei es mit
Knete als Kind oder bereits mit Ton “Keramik“ in kunstpädagogischen und geleiteten
Kursen. Das subtraktive Verfahren wurde sicher bereits eher weniger angewendet, wie in
der Lerngruppenanalyse zu erkennen ist. Gewiss haben Schüler bereits deformierend
gearbeitet, indem sie Papier in eine dreidimensionale Form gebracht haben. Zumeist wird
dies sogar im Mathematikunterricht der Grundschulen erprobt, indem geometrische Körper
gebaut werden. Auch das Anfertigen von Origami, das Falten von Papierservietten können
als plastisches Arbeiten angesehen werden. Zu unterscheiden ist dabei aber durchaus
welchen Anspruch diese Ausführungen haben. Im Sinne eines künstlerischen Arbeitens
sollte stehts eine eigene kreative Lösung für ein Problem37 gesucht und erprobt werden.
Konstruktionen haben die meisten Schüler vielleicht nicht wie im terminierten künstlerisch
verankerten Begriff angefertigt, das Basteln in Schule und Kindergarten kann jedoch
vielfältige Ansätze zur Kombination unterschiedlicher Werkstoffe geboten haben. Dadurch
dass zwei Werkstoffe kombiniert werden befinden wir uns im Bereich der
Konstruktion/Kombination, je nachdem wie nun aber genau Verfahren wird, rückt die
Technik des Deformierens wieder in den Vordergrund. Schlussendlich steht ein Objekt als
Produkt am Ende. Bei der Arbeit mit Alufolie kann es leicht dazukommen, dass dies durch
ausführliches Formen und erneutes Anfügen von Teilen eher wie additives Verfahren
angewendet wird. Jedoch stehen die Eigenschaften des ursprünglichen Materials im
Vordergrund, es kann nicht zu einer vollständig unabhängigen Form entworfen werden.
Auch die durch die in der Aufgabenstellung erwähnten Kombination zweier industriell
angefertigter Materialien erhebt diese Arbeit eindeutig in den objekthaften Bereich. In
einiger Fachliteratur wird noch betont, dass das Montageverfahren, welches zwar auch von
dem Mittel der Kombination lebt, jedoch vor allem den Eigenwert der einzelnen Elemente
bestehen lässt.38 Die Manipulation der Alufolie führt jedoch auch in jedem Fall dazu, dass
das Material in einen neuen Kontext zusammen mit dem Draht gebracht wird.
Das im Rahmenplan beschriebene forschende, experimentelle Ideenfinden wird hierbei
eindeutig gefördert, ebenso wie die gezielte Anwendung grundlegender bildnerischer
Mittel.39 In der Aufgabe handelt es sich bei den „grundlegenden bildnerischen Mitteln“ um
die bereits behandelten „Körper-Raum-Beziehungen“. Diese müssen eindeutig in die ersten
Ideensammlungen mitaufgenommen werden, sodass sie auch in dem eigenen Projekt

37
Damit ist hier z. B. die Problemfrage: Wie arbeite ich dreidimensional? gemeint
38
S.73 Kunst arbeitsbuch 3
39
S.15 Rahmenplan
14
realisiert werden können. Das künstlerische Vorgehen ist in Hinblick auf die Produktion
eines Objekts in jedem Fall experimentell. Auch wenn SuS zuvor mit dem Material
gearbeitet haben, haben sie es wahrscheinlich noch nicht genutzt, um beide zu einer
Skulptur zu verbinden. Hierbei muss vor allem ausgetestet werden, wie die Formstabilität
beider Gegenstände gehandhabt werden kann und inwiefern diese überhaupt kombiniert
werden können. SuS müssen dementsprechend selbstständig experimentieren, ob
beispielsweise der Draht durch einfaches Umwickeln der Alufolie an diesem festhält oder
ob eine andere Methode zur Befestigung genutzt werden muss. Hierbei muss bereits ein
grundlegendes Verständnis über die Arbeit im räumlichen vorhanden sein, damit sogar zwei
verschiedene Dinge kombiniert werden können.

4.2 Legitimation und Bedeutung der UE

„Die Wahrnehmung dreidimensionaler Dinge – und damit auch die von Plastiken aktiviert
über das reine Sehen hinaus auch die von unserem Tastsinn, der mit seinen haptischen
Erfahrungen ihre Erscheinung im Wortsinn begreifen“ möchte; als physisch reales
Gegenüber sind dreidimensionale Dinge geradezu spürbar. Für die räumliche Ausdehnung
und Wirkung ihrer Gestalt existiert der Begriff des Plastischen.“40
Als Grundlage der Legitimation dient der aktuelle Rahmenplan Kunst Mv für die Oberstufe.
Hier soll der Bereich „Bilder und Bildwelten des Menschen“ für das Semester genutzt
werden. Wesentliche Kompetenzen, die aufgeführt werden, sollen sich auch bereits in der
Lehrprobeneinheit widerspiegeln. So lassen zum Beispiel hier vor allem „grundlegende
bildnerische Mittel […] in Beziehung zu Inhalt, Ausdruck und beabsichtigter Wirkung […]
gezielt nutzen“41. Die Grundlegenden bildnerischen Mittel, die hierbei von den SuS als
Kompetenz erworben werden sollten, sind die Beziehungen von Körper und Raum. Diese
sollen durch das Anwenden der bereits genannten technischen Verfahren von den SuS
erworben werden.

„Die Plastik ist vor allem Besitzergreifung des Raumes“ – Henri Laurens42
Es ist dementsprechend gar nichts anderes möglich, als dass ein Körper „nur in der
Ausdehnung im Raum existieren [kann], und umgekehrt wird der Raum nur mittels in ihm
befindlicher Körper anschaulich.“43 Somit sind beide Elemente jeweils voneinander
abhängig. Sowohl das Material, welches ihre Masse im Raum ausbreitet, als auch der
Raum, der dieses Material umschließt sind dementsprechend elementar wichtig. D. h. dass
eine Betrachtung der negativen Formen unabdinglich bleibt und mit in die Gestaltung

40
S.14 Kammerlohr. Themen d. Kunst Plastik
41
S.15 RP
42
S.22 Schroedel Praxis Kunst: Plastik
43
S.22 S.22 Schroedel Praxis Kunst: Plastik
15
einbezogen werden muss. Genau aus diesem Grund soll in der ersten Stunde auch ein
Guss von den SuS angefertigt werden, um einen aktiven und bewussten Umgang mit der
Negativform zu schulen..
Hinweis Zitat chinesischer Philosoph Laotse:
„[…] Man knetet Ton zurecht
Zum Trinkgerät:
Eben dort, wo keiner ist,
Ist des Gerätes Brauchbarkeit.“44
Einfach und lebensnah für die Schüler erklärt, anhand eines Gebrauchsgegenstandes der
sicher bei den meisten täglich gebraucht wird. [gilt nur zum Guss, zur ersten Stunde –
rauslassen?]

4.2 Motivation
[Ich bin nicht mehr motiviert. Ende]
Das kleine als Rätsel aufgebaute Quiz zu beginn, soll zum einen das Vorstellungs- und
analytische Vermögen der SuS steigern, zum anderen ein bloßes Abfragen von
Sachinformationen motivierend auflockern. Die eigene Auswahl und kurze
Gedankensammlung nach den bisherigen Vorgaben soll den SuS nun die Möglichkeiten
eröffnen ihre eigenen Ideen kreativ umzusetzen. So konnten sie sich im Gegensatz zu den
anderen Stunden bereits überlegen und austesten, wie sie mit dem Material umgehen.
Durch das leicht zu bearbeitende Material sind Fortschritte nun schneller zu erkennen, als
bei der Seife, im Gegensatz zu dem Ton ist es außerdem formstabiler. Somit stellt die
Materialität kein Hindernis dar, auch wenn dieses Material zunächst sehr ungewohnt ist.
Durch die Auswertungsphase bekommen nun die SuS einen deutlichen Überblick über ihre
eigenen Fortschritte und Präferenzen.

4.3 Exemplarische, Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung );


Exemplarische Bedeutung
Das Deformieren ist eine der simpelsten Techniken der Objektkunst, welche auch
Gattungsübergreifend in plastischen Verfahren angewendet wird und kann in einem
Grundkurs als Technik durchaus exemplarisch für die Einfachheit der Objektszene gewertet
werden, ebenso wie das Material Metall, welche durch das Aufkommen der Objektkunst im
20.Jahrhundert eine wesentliche Rolle einnahm.

44
S.22 Schroedel
16
Stellvertretend für den Objektbereich könnte alternativ auch die Montage-Technik zur
Anwendung kommen. Allerdings würde diese auf die Lerngruppe noch sehr befremdlich
wirken. Ein langsames Heranführen an die Verfahren der Objektkunst bis hin zu informellen
Motiven ist hierbei wesentlich. Somit bietet die Techniken des Deformierens und die des
Kombinierens grundlegende Fähigkeiten sind, die als Anknüpfungsstelle genutzt werden
können.

Gegenwartsbedeutung
Im vorherigen Semester wurde im Themenbereich Fotografie insbesondere
bildkompositorische Kompetenzen gefördert, welche sowohl im analytischen als auch im
praktischen Bereich Anwendung fanden. SuS haben vor allem ein Verständnis für die
Bedeutung von Linienführung und die Bedeutung von Hell- und Dunkel erlangt. Technische
und motorische Fertigkeiten konnten somit lediglich in geringem Maße überprüft werden,
da in der Fotografie lediglich Momentaufnahmen erstellt wurden und Skizzen für
Konzeptionen angefertigt wurden.
Die Unterrichtsreihe startete mit einer Einheit, in der die SuS bereits theoretische
Grundlagen und Grundbegriffe über den die Unterrichtsreihe: „Plastik: Freiheit und
Begrenzung“ erhalten haben. Somit können die SuS bereits dreidimensionale Arbeiten in
Gattung und Verfahren eingliedern, haben ein Verständnis über Licht und Plastizität sowie
über Körper-Raum-Verhältnisse. Nach dem Rahmenplan für Kunst 7-10 des Landes
Mecklenburg-Vorpommern gehört plastisches Arbeiten unweigerlich mit zu dem zu
thematisierenden Stoff und muss bereits im Unterricht behandelt worden sein. Der zuvor
geltende schulinterne Fachplan greift dies in kunsthistorischen Aspekten auf, ein
praktischer Teil wird hier jedoch nicht aufgeführt. Bei einer Nachfrage bei den vorherigen
Fachlehrern wurde deutlich, dass einige SuS bereits mit Pappe Gebäudemodelle
angefertigt haben und außerdem in einem Gruppenprojekt gemeinschaftlich ein Relief
gebaut haben. Durch eine kurze Umfrage an die Schüler konnten die Erfahrungen der SuS
ermittelt werden.

Zukunftsbedeutung
Die geförderten Kompetenzen im Bereich plastisches Denkvermögen werden in dieser
Stunde durch die praktische Übung noch einmal erweitert und im Anschluss vergleichend
reflektiert. Dieses räumliche Denken, bietet SuS die Möglichkeit sich in kreativen
Berufsfelder, wie Architektur oder Design auszuleben. Doch nicht nur in rein künstlerischer
Hinsicht wird räumliches Denken gefordert. So ist dies auch im weiteren Sinne eine
Fertigkeit, welche zum Autofahren und zur Orientierung genutzt wird. Schüler können des

17
Weiteren durch die erprobten Kenntnisse der Körper-Raum-Beziehungen eine gesteigerte
Selbst- und Fremdwahrnehmung in Bezug zu Körperhaltung und Mimik annehmen.
Lebensweltbezug
Fast täglich kommen SuS in der Stadt an Denkmälern vorbei – diese sind häufig plastisch
dargestellt, als Güsse oder Bildhauerei, ihnen wird die Option gegeben, durch die erlernten
Kenntnisse auch den historisch-kulturellen Hintergrund besser nachvollziehen zu können,
wenn sie nun über die Beziehung von Form und Wirkung Kompetenzen erweitert haben.
Durch die Einheit und die Lehrprobenstunde soll das Verständnis der Schüler für
Gegenwartskunst geöffnet werden und ihnen soll damit die Entwicklung vom klassischen
Denkmal zu neuen Formen des Ausdrucks gezeigt werden.

4.4 Didaktische Reduktion

Ein theoretischer Umriss ist dieser Einheit vorausgegangen und soll in der Sachanalyse nur
einen kleinen Raum einnehmen, um deren Bezüge zur praktischen Arbeit zu erläutern. Der
geschichtliche Verlauf plastischen Arbeitens soll hierbei zunächst noch nicht berücksichtigt
werden, da diese Einheit zu einem späteren Zeitpunkt des Semesters genauer besprochen
wird. (siehe Abb. Advance Organizer) Aus dem angegebenen Pool an Möglichkeiten
musste für die 45 Minuten der Lehrprobenstunde eine Auswahl getroffen werden. Im Fokus
liegt vor allem im Allgemeinen das praktische dreidimensionale Arbeiten als solches. Wie
gelingt es also am besten eine Fläche zu verlassen und nun plastisch zu werden? An sich
ist dies kein schwieriges Unterfangen. Wünschen sich Schüler jedoch ganz bestimmte
Körper anzufertigen, eventuell menschliche Figuren, stoßen sie häufig auf Schwierigkeiten,
da sie im Gegensatz zu zeichnerischen und malerischen Annäherungen Vorbilder aus
sämtlichen Perspektiven beobachten müssen, um diese abzubilden. Im Fokus liegt vor
allem im Allgemeinen das praktische dreidimensionale Arbeiten als solches. Wie gelingt es
also am besten eine Fläche zu verlassen und nun plastisch zu werden? An sich ist dies
kein schwieriges Unterfangen. Wünschen sich Schüler jedoch ganz bestimmte Körper
anzufertigen, eventuell menschliche Figuren, stoßen sie häufig auf Schwierigkeiten, da sie
im Gegensatz zu zeichnerischen und malerischen Annäherungen Vorbilder aus sämtlichen
Perspektiven beobachten müssen, um diese abzubilden.
Da die Produktionsorientierung im Fokus der Einheit steht, sollte in der letzten Stunde auch
das praktische Arbeiten thematisiert werden. Unverzichtbar, um einen Kompetenzerwerb
sowohl Lehrkraft als auch den SuS deutlich zu machen ist die Reflexion und gemeinsame
Auswertung zum Schluss der Stunde. Hierbei muss gesichert werden, dass jeder Schüler
ein persönliches Feedback bekommt, mit welchem er in den darauffolgenden Stunden
weiterarbeiten kann. Der Vergleich der einzelnen Arbeiten soll deutlich machen, dass in
18
jeder Stunde auf unterschiedliche Arten im dreidimensionalen Bereich gearbeitet wurde.
Vor allem der Rückbezug auf die Technik des Deformierens und das Material des Drahtes
sollen den Schülern deutlich machen, dass sie ihre motorischen Fähigkeiten durch Übung
steigern können und durch das Aufbauen und Abnehmen als Grundlage des plastischen
Arbeitens dreidimensional denken und arbeiten können. Damit diese Kompetenz überhaupt
erworben werden kann ist eine stetige Reflexion nötig. Nur dadurch, dass nach einem
praktischem Prozess wieder Abstand genommen wird, kann realisiert werden, was bisher
erreicht wurde – und wie. Das Sichern dieser Informationen stellt sich als essenziell heraus.
Wesentlich ist, dass den SuS bewusst wird, dass es sich bei den Erprobungen um Übungen
handelt, bei denen anhand der gegebenen Produkte deutlich wird, dass unterschiedliche
Techniken erworben sind. Somit rückt auch die Prozessorientierung in der Arbeit in den
Vordergrund. Es soll deutlich werden, dass dennoch jeder SuS sein eigenes kreatives
Ergebnis durch die gegebenen Bedingungen entwickelt. Das eigenständige plastische
Denken wird hierbei eben so gefordert, das Einhalten der gegebenen Techniken. – Diese
bieten dem Schüler die nötige Reduktion, um ihr plastisches Denken erweitern zu können.
Für einen knappen Zeitrahmen, der durch die Lehrprobenstunde gegeben ist, bieten sich
deformierbare und leichtmontierbare Materialien geradezu an. Während im subtraktiven
Verfahren „Schnitzer“ und „Unfälle“ durch langwieriges Überarbeiten ausgebessert werden
müssen, lässt sich bei der Alufolie durch eindrücken, abreißen u. ä. simpler Material
entfernen und auch wieder Anfügen. Die Oberfläche der Alufolie ist charakteristisch – sie
bietet eine gute Basis, um Schülern eher mit konkreten Formen arbeiten zu lassen. Bei der
Arbeit mit Ton hingegen neigen SuS häufig zu gutgemeintem Perfektionismus – z. B.
werden einzelne Haare nachgeritzt, Iris, Pupille u. ä. wird in die Plastik eingeritzt und somit
wird auf der dreidimensionalen Arbeit hauptsächlich wieder zweidimensional manipuliert.
Insbesondere Schülerinnen wie Eva, Marie und Maike scheinen großes Interesse an
gutaussehenden Arbeiten zu haben. Durch eine konkrete Aufgabenstellung und ein
genaues Beobachten der SuS kann und soll dies auch vermieden werden.
Da die Arbeit mit Ton jedoch so komplex ist und man jedes Mal auch einen gewissen
Zeitrahmen benötigt, um überhaupt ins Arbeiten hineinzukommen, bietet sich dieses
Material eher für eine Doppelstunde an. Alternativ zu den Gewählten Materialien Draht und
Alufolie kann auch Draht und Papier genutzt werden. Allerdings ist auch hier eine weniger
hohe Formstabilität vorhanden, der Umgang mit Alufolie erweist sich dementsprechend als
leichter. Dennoch kann Papier im Zuge einer Erstellung eines Objekts durchaus genutzt
werden. Auch hier kann deformiert werden. Jedoch empfiehlt sich hierfür eine längere
Eingewöhnungsphase an das Material – auch wenn es der Standard eines jeden
Schulalltags ist. Dies würde sich beispielsweise in einer etwas längeren Einheit anbieten –
oder nun beispielsweise für den Distanzunterricht, in welchem das Arbeiten mit Materialien

19
wie Ton z. B. nicht wirklich möglich ist. So könnten beispielsweise in sich aufbauenden
Unterrichtsstunden dasselbe Material auf unterschiedliche Art und Weise gebraucht
werden, um ein Objekt zu erschaffen. Aufgrund der weniger hohen Formstabilität,
bräuchten SuS jedoch eine Eingewöhnungsphase. [Hier Aufgabenvorschläge] Das Medium
Papier hat jeder SuS zu Hause vorhanden, hier muss nicht extra etwas dazugekauft
werden.

Nicht gegenständliche Kunst – Form und Wirkung


Dennoch ist nicht zu verleugnen, dass mehrere Spitzen eine andere Wirkung auf den
Betrachter erzeugen als ein in sich geschlossener Kreis. Solche Plastiken erfordern
wiederum ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen. Dementsprechend sollte den Schülern
die Möglichkeit offengelassen werden, ob sie in diese Richtung arbeiten oder nicht. Die
Vorgabe des Themas Emotion ist bereits als solches schon anspruchsvoll und die
Umsetzung einer Technik soll im Vordergrund stehen. Hierbei ist es wichtig, dass weder
eine naturalistisch exakte Arbeit herauskommen soll, noch sollen SuS eine komplexe
Konzeption entwickeln. In ihrer Motivwahl, soll viel eher assoziativ gearbeitet werden,
weshalb auch mehrfach Assoziationsübungen gefordert werden. [Didaktische Analyse?]

Zur Auswahl des lufttrocknenden Tons in vorangegangenen Einheiten

Da allerdings in dieser ersten Einheit zunächst auf die Komplexität des Materials als solches
in den Hintergrund treten soll und kein üblicher Ton verwendet werden, der im Anschluss
gebrannt wird. Vielmehr soll mit einem lufttrocknenden Material gearbeitet werden, sodass
die SuS ihren Fortschritt in einer Arbeit festhalten und auch noch im Anschluss überprüfen
können. Für ein solches Verfahren ist eine Art „Armierung“ viel hilfreicher. Eine Armierung
besteht aus einem oder mehrere drehten, die an einer Platte festgenagelt sind. Sie dient
als Stütze für die feuchten oder weichen und somit instabilieren Materialien. Durch sie wird
ein „Absinken“ des Stoffes verhindert. 45
Bei Arbeiten aus Wachs und Ton werden diese
Armierungen häufig benutzt, um anschließend einen Abguss davon anzufertigen. Der
selbsttrocknende Ton hat den Vorteil, dass diese Armierung weiterhin als eine Art Gerüst
bestehen bleiben kann. [weglassen?]

Auswahl Alufolie und Draht


Bereits in der Einführungsstunde sollte Draht anhand der Diagnoseaufgabe verwendet
werden. Auch in der Lehrprobenstunde kann zunächst der dreidimensionalen Arbeit
anhand des Werkstoffes Draht ein Gerüst gegebenen werden. Um an den Werkstoff Metall

45
S. 52praxis kunst schroedel
20
heranzuführen, ist es ideal und fördert den Tastsinn. Des Weiteren können die
Werkstoffeigenschaften leicht ermittelt werden und es erfolgt außerdem eine Förderung des
Augenmaßes.46
Draht und Alufolie sind beides Metalle, welche sich durch ihre leichte Verformbarkeit gut in
den Unterricht integrieren lassen, um plastische Übungen durchzuführen. Gut und
interessant ist hierbei, dass man sowohl von der simplen Linie, als auch von der Fläche zu
einem dreidimensionalen Ergebnis kommen kann, in dem man diese industriell gefertigten
Produkte deformiert und zusammenfügt.

Reduktion auf das Thema Emotion

Bei dem Themenkomplex „Emotionen“ wird zumeist an Mimik und Gestik gedacht.
Insbesondere wegen des simplen Kunstverständnisses der Klasse werden vermutlich die
meisten in diesem Bereich arbeiten. Ziel soll es dennoch nicht sein, nur portraithaft zu
arbeiten. Der Begriff „Gefühle“ ist und bleibt etwas Allgemeines und Abstraktes. Vieles kann
damit assoziiert werden und die Förderung dieser Assoziationen ist ebenfalls notwendig,
um überhaupt mit diesem Thema in angemessenem Maß arbeiten zu können. Anhand von
wenigen ausgewählten Künstlerbeispielen soll der Bezug zu Emotionen in dem skulpturalen
Bereich verdeutlicht werden. Dieses Thema dient nur als Mittel, um Schülern überhaupt
Assoziationen entwickeln zu lassen, aus denen sie etwas entstehen lassen können. Aus
diesem Grund, soll dieses Thema allerdings eher „begleitend“ in der Einheit wirken und
somit auch in den Hintergrund rücken.
Aus den bisherigen Einheiten konnte man sehen, dass das Arbeiten mit dem Themengebiet
Emotionen besonders ansprechende Ergebnisse in der Klasse hervorgebracht hat.
Gänzlich unbekannt ist dieses Thema dementsprechend nicht. Im Bereich Fotografie wurde
somit auch mit Körperhaltungen und dem Blick des Betrachters gespielt. Ein Umschreiten
des Bildobjektes war somit also notwendig und bietet für die jeweiligen Gruppen eine erste
Annäherung an den plastischen Bereich. Denn schließlich bewegen wir uns permanent in
der Dreidimensionalität.

4.5 Verortung der Stunde in der Einheit

Bei der Stunde der Lehrprobe handelt es sich um die letzte in der Einheit.

4.5 Zielstellung und deren Begründung in der UE

46
S114 Holz,Plast, Metall
21
Ziel der Unterrichtseinheit ist es ein dreidimensionales Denken durch produktionsorientierte
Arbeitstechniken zu fördern. Im Titel der Hausarbeit werden mehrere Aspekte aufgeführt,
die geklärt werden müssen. Der Produktionsorientierte Umgang weist daraufhin, dass wir
auf selbstständig erschaffene, kreative Schülerarbeiten hinarbeiten. Jedoch ist hierbei nicht
außer Acht zu lassen, dass durch die im Titel erwähnten Arbeitstechniken die
Prozessorientierung ebenfalls einen hohen Stellenwert einnimmt und mit der
Produktionsorientierung einhergeht. Diese wird vor allem auch durch das Werkstattbuch
dokumentiert, sodass Fortschritte im praktischen Arbeiten ersichtlich werden.
Der Themenkomplex „Gefühle“ bietet für SuS eine Assotiationsgrundlage. Unter konkret
genannten Emotionen kann sich jeder der SuS etwas vorstellen.
In der letzten Stunde soll somit einerseits der Fokus auf der Produktion liegen, anderseits
sollen dort schließlich die erworbenen Kenntnisse im dreidimensionalen Arbeiten
ausgewertet werden. Dies ist vor allem dadurch möglich, dass entstandene Arbeiten und
deren erprobte Arbeitstechniken gegenübergestellt werden. Dies geschieht einerseits durch
das Dokumentationsmedium, andererseits aber auch durch den bereits beschriebenen
Museumsgang.
Innerhalb der Einheit werden alle drei Kompetenzbereiche gefördert

Ziele der Lehrprobenstunde:


Grobziel:
SuS beurteilen gegenseitig ihre Kenntnisse im dreidimensionalen Arbeiten innerhalb einer
Präsentationsrunde, indem sie die Techniken der Deformation und Kombination
experimentell anwenden, um diese im Kontext aller entstandenen Arbeiten vergleichen zu
können. Formulierung aus RP: „bildnerische Vorgehensweisen und Strategien neuer und
etablierter Prozesse erkennen und sinnvoll einsetzen sowie deren Wirkung kontrollieren,
dokumentieren und kritisch reflektieren [MD6]“

Feinziele:
1.SuS wenden die Techniken der Deformierung und Kombination an, indem sie Werkstoffe zuerst
verformen und anschließend miteinander kombinieren, um ein Objekt zu erstellen.
22
(Produktion) (AFB I, II, III)
2. SuS beurteilen den Fortschritt des plastischen Arbeitens ihrer Mitschüler, indem sie
Stärken und Schwächen nennen, um einen Impuls für die eigene Reflexion zu geben.
(Rezeption) (AFB III)
3. SuS reflektieren den Fortschritt ihrer eigenen praktischen Arbeit, indem sie ihre erstellten
Arbeiten, anhand besprochener Kriterien miteinander vergleichen, um die Arbeitstechniken
optimiert und gezielt anwenden zu können. (Reflexion) (AFB II, III)

Sachkompetenz:
Die SuS
- geben anhand von Beispielen plastischer Arbeiten theoretische Kenntnisse wider, indem
sie sowohl Schüler- als auch Künstlerarbeiten Kategorie, Technik, Körper-Raum-Beziehung
zuordnen, um anschließend assoziative Bezüge zum Themenbereich Emotion herstellen.
(AFB I)
- wenden ihr Wissen über Körper-Raum-Beziehungen im praktischen Bereich an, indem sie
die ausgewählte Beziehung in ihrem Werk anhand der jeweiligen Kriterien realisieren. (AFB
I, II)
(Sach- und Methodenkompetenz)

Methodenkompetenz:
Die SuS
- wenden die Techniken der Deformierung und Kombination an, indem sie Werkstoffe zuerst
verformen und anschließend miteinander kombinieren, um ein Objekt zu erstellen. (AFB II,
III)

Sozialkompetenz:
- beurteilen den Fortschritt des plastischen Arbeitens ihrer Mitschüler, indem sie Stärken
und Schwächen nennen, um einen Impuls für die eigene Reflexion zu geben. (Rezeption)
(AFB III)

Selbstkompetenz:
- reflektieren den Fortschritt ihrer eigenen praktischen Arbeit, indem sie ihre erstellten
Arbeiten, anhand besprochener Kriterien miteinander vergleichen, um die Arbeitstechniken
optimiert und gezielt anwenden zu können. (Reflexion) (AFB III)

5 Methodische Analyse

23
5.1 Anlegen eines Werkstattbuches als Dokumentationsgrundlage

Skizzenbücher dienen nicht nur zum Anfertigen von ersten Entwürfen – also den
zeichnerischen Skizzen – sie können und sollten für viel mehr im Kunstunterricht
angewendet werden. So kann es genutzt werden, um Konzeptionen und erste Ideen
spontan einzufangen und niederzuschreiben, aber auch, um Fortschritte oder Misserfolge
zu notieren, sodass diese im Nachhinein reflektiert und auf zukünftige Arbeiten übertragen
werden. Das Skizzenbuch stellt eine Dokumentationsgrundlage dar, die sowohl für den
Schüler als auch für den Lehrer transparent sämtliche Entwicklungsschritte nachvollziehbar
macht. Die Konzentration liegt im Sinne des modernen Kunstunterrichts somit nicht nur auf
dem fertigen Werk, sondern auf dem stetigen Prozess.
Des Weiteren werden sämtliche Vorarbeiten und Skizzen mehr wertgeschätzt und nicht
nach fertiggestellter Arbeit weggeschmissen. Somit kann außerdem alternativ und optional
gearbeitet werden.
Auch wenn das Anfertigen eines Skizzenbuches durchaus sinnvoll ist, so sollen die SuS in
dem Halbjahr lediglich eines besorgen, da die Aufbereitung des Buches mehrere Blöcke in
Anspruch nimmt und hier ein größerer Wert auf das Verständnis des Arbeitens im
Dreidimensionalen Raum einnimmt. Auf Wunsch erhalten die SuS allerdings auch eine
Anleitung zum Anfertigen, sofern das Interesse besteht.47
Grundsätzlich gilt es auch die Entscheidung zu treffen, ob das Skizzenbuch am Ende einer
Einheit bewertet werden soll oder nicht. Wenn es stetig in den Werkprozess miteinbezogen
wird und die Arbeit zudem vor allem in der Schule stattfindet. Um einen Prozess zu
bewerten, sollte zumindest nach jeder Sequenz oder Einheit der Stand der Entwicklung
überprüft werden. Weiterhin ist es auch möglich umfangreichere Konzeptionen zu
bewerten. Um ein transparentes Bewertungssystem zu erstellen ist es hierbei notwendig
die SuS in die Beurteilungskriterien miteinzubeziehen und diese mit ihnen zusammen zu
besprechen.
Insbesondere, da Reflexionen und Konzeptionen zumeist eher unkonzentriert und schnell
in der Lerngruppe bearbeitet wurden, ist es hier sinnvoll auf dieses Unterrichtswerkzeug
zurückzugreifen, um ein fokussiertes und zielgelenktes Arbeiten zu ermöglichen. Hierbei
soll den SuS deutlich gemacht werden, dass das Führen des Skizzenbuches somit zur
eigenen künstlerischen Entwicklung dient, zur Konzeption und Reflexion, als
Erinnerungsstütze und Fahrplan für das eigene Arbeiten und schlussendlich als
Dokumentationsmedium, dass es auch der Lehrkraft möglich macht, die Entwicklung gut
verstehen zu können.

47
https://kunst-unterrichten.de/skizzenbucher-im-kunstunterricht/
24
5.1. Bilderrätsel als Einführung und Wiederholung
In der Einführungsphase sollen ausgewählte Künstler (Giacometti, Norbert Kricke, Regardt
van der Meulen) gezeigt und untersucht werden, die vor allem mit ähnlichem Material
gearbeitet haben. Mit Regardt van der Meulen soll sich den Schülern ein aktueller Künstler
dieser Zeit, welcher sogar auf Online-Plattformen erreichbar ist. Aufgrund der
Lerngruppenanalyse und der Umfrage, kann durchaus davon ausgegangen werden, dass
SuS trotz der geringen Zeitspanne figürlich arbeiten wollen. Sichtbar wird an seiner Arbeit,
dass eine Plastik, in der der Raum eingreift ebenso wirkungsvoll sein kann, wie eine
ausladende Geste. Ihnen kann durch dieses Bildbeispiel aufgezeigt werden, dass mit
wenigen Mitteln und einer umrisshaften Darstellung gearbeitet werden kann. Gleichzeitig
wird auch erkennbar, dass die Arbeit nicht nur aus einer Ansicht zu betrachten ist. Die
Vielansichtigkeit, bietet ein breites Sprektrum an unterschiedlichen Formen, sodass den
SuS bewusst wird, dass die Arbeit im dreidimensionalen Raum von Bedeutung ist.
Mit dem Thema Verletzlichkeit, zeigt sich eine konkrete Hinführung zum Thema Emotion,
die mit der gegebenen Körperhaltung verdeutlicht wird. Um im Rahmen einer
Binnendifferenzierung auch Schüler anzusprechen, die mit abstrakten Formen arbeiten ,
soll Norbert Kricke vorgestellt werden, welcher mit seinen Objekten ein Gefühl von Freiheit
durch eine dynamische und bewegte Skulptur herstellt. Es kann durchaus angenommen
werden, dass durch diese Skulptur auch eine gewisse Unstimmigkeit in Bezug auf Form
und Wirkung auftreten kann. Zum einen ist die vorhandene Raumoffenheit sehr bestätigend
für den Aspekt der Freiheit, die der Künstler selbst auch ausdrücken will, zum anderen
können die nach außen gerichteten Drähte auch als gefährliche, bedrohliche Spitzen
interpretiert werden. Hier ist es wichtig dass vermittelt wird, dass eine künstlerische Sprache
häufig auch Spielräume offenlässt. Dies soll SuS in gewisser Weise entlasten.
Das Rätsel soll zunächst im Lehrer-Schüler-Gespräch stattfinden, sodass alle gemeinsam
die Möglichkeit haben von den Wirkungsdeutungen der anderen zu erfahren und danach
ein schnelles Fazit zu ziehen. Alternativ wäre es auch möglich einen Briefumschlag mit
einem jeweils ausgewählten Künstlerbeispiel auszusuchen, sodass SuS diese in
Gruppenarbeit diese bearbeiten und anschließend den anderen Gruppen präsentieren.
Diese Methode würde allerdings mehr Zeit in Anspruch nehmen, die in der
Lehrprobenstunde leider nicht vorhanden ist. Außerdem sollte an diesem Puinkt eine
knappe Wiederholung reichen, sodass die SuS auch genügend Zeit für das praktische
Arbeiten haben, welches die Lerngruppe wesentlich mehr motiviert, als lange Diskussionen
über theoretische Grundlagen.

5.2 Deformation und Kombination als eine Arbeitstechnik des plastischen Arbeitens

25
Beim Deformieren geht es vor allem darum, dass vorhandene Material in eine neue Form
zu bringen, dies kann durch Ziehen, zusammendrücken, schieben u. ä. geschehen. Das
Kombinieren oder das Erstellen einer Konstruktion ist durch einfachste Mittel möglich,
hierbei können Materialien, gewickelt, gesteckt o. ä. werden.
Das Deformieren ist eine gattungsübergreifende Technik. Letztendlich wird dies bereits
auch beim Verformen einer Tonfigur genutzt. Unter diesem Aspekt ist die gewählte Technik
durchaus sinnvoll, um einen Kompetenzerwerb sichtbar zu machen.
Bei der produktionsorientierten Arbeit im plastischen Bereich soll jeder zunächst
selbstständig die Grundlagen festigen und fördern. Es steht außer Frage hier eine andere
Sozialform als Einzelarbeit anzuwenden, vor allem in der Klassenstufe hatten die meisten
bereits Erfahrungen gesammelt, welche sie nun individuell weiterentwickeln können und
sollten.

5.3 Auswertungsmethode: Museumsgang und Auswertung


In der Lehrprobenstunde, bei der jeder SuS einen kleinen Zettel bekommt, um seinem
Mitschüler Feedback zu geben. Hier soll ebenfalls ein kurzer Museumsgang unternommen
werden. Im Anschluss beurteilt jeder den Schüler an dessen Platz er stehen geblieben ist
mit den farbigen Zetteln. Somit werden Stärken und Schwächen markiert und geben dem
Produzenten der Arbeiten einen Impuls. Außerdem erhält somit jeder einzelne Schüler im
Gegensatz zum herkömmlichen Museumsgang ein Feedback. Im Anschluss wird die Arbeit
von jedem selbst reflektiert und ein Schüler präsentiert seine Reflexion im Plenum.
Um die entstandenen Produkte angemessen auswerten zu können, soll die Grundmethode
von Hattie berücksichtigt werden.

Wie in der Lerngruppenanalyse bereits erwähnt neigen die SuS dazu, bei ihren
Mitschülern keine ehrliche Kritik zu üben. Aus diesem Grund soll bei der
Auswertungsrunde durch das rote und das grüne Kärtchen gar keine andere Wahl
gelassen werden, als auch ein Entwicklungsfeld des zu bewertenden Schülers
anzugeben und ihm auch dazu etwas zu notieren.
Alternativ könnte eine Art „Speed-Dating“/Kugellager-Methode, bei der sich SuS
gegenübersitzen und zu ausgewählten Fragen eine Diskussion führen ebenfalls
hilfreich sein. Hierbei könnte auch durch die vorgegebene Fragenstruktur notwendiger
Weise eine Frage nach den Entwicklungsfelder des Gegenübers eingebunden werden.
Bei der Ausführung von mehreren Runden hätte der SuS die Möglichkeit auch
vielfältiges Feedback zu erlangen und im Anschluss für sich zu reflektieren. Hierbei
sollte jedoch eine längere Zeit zum Kugellager eingeplant werden, die anschließende

26
eigene Reflexionsphase sollte dennoch nicht ausgelassen werden, da das gehörte ad
hoc auch noch verarbeitet werden sollte.
Weiterhin gäbe es auch die Möglichkeit, dass jeder SuS Punkte zum Verteilen für alle
SuS hat. Somit würden die Favoriten der Klasse bestimmt werden, allerdings würde
erneut auch nicht die Kritikfähigkeit und Rezeptionskompetenz wie in der angebotenen
Variante gefördert werden.

[Maßnahmen, Akzentuierung, Verständnis und Ergebnissicherung – Was Digga?]

27
TABELLARISCHE VERLAUFSPLANUNG
Referendar: Laura Brandt Fach: Kunst
Mentor: Kathrin Steffan Klasse: 11 (Gk)
Datum d. Unterrichtsstunde: 04.02.2020 Thema d. Einheit: Ein plastisches Ereignis: Gefühlswelten
Hansa-Gymnasium Hansestadt Stralsund/ R. 112 Einbettung in die Unterrichtseinheit: 7.Std.

STUNDENTHEMA DER LEHRPROBE: Kombination und Deformation

Zeit Unterrichtsphasen/ did. Überlegungen Lehrertätigkeit erwartete SuS-Reaktion/Sozialform Medien


3-5‘ Einstieg/Vorbereitung - Bilderrätsel: Technik, Körper-Raum-Beziehung (Emotion?) LSG: SuS bestimmen in einem Bilderrätsel gelernte - Arbeitstische
Aufgabe: Benennt die gewählte Technik, beschreibt die Körper-Raum- Technik, Körper-Raum-Beziehung, Form u. Wirkung als Kreis/Tafel
ZO Beziehung und beschreibt knapp welche Wirkung durch die Form erzeugt → Vergleich Techniken für Objekt anordnen
wird. Hinweis: letzte Stunde der Einheit
20 - 25‘ Objektivierungsphase: Produktion Aufgabe: Experimentiert mit den Techniken der Deformation und Montage, EA: SuS nutzen Kenntnisse aus ihrer Vorbereitung, - Draht, Alufolie,
(+ Transfer theoretischer Kenntnisse ?) um mit den Materialien Draht und Alufolie ein Objekt nach eurem um im vorgegebenen Rahmen ein Objekt zu Zange, (Pflaster)
ausgewählten Thema zu bauen! (z. B. Stress) gestalten

Lehrer stellt alle Arbeiten der SuS an ihren Platz - Arbeiten

5‘ Integrationsphase: Auswertung Auswerten: Museumsgang mal anders – Ein Mitschüler dürfen einen SuS haben 1-2 min Zeit, um einen neuen Platz - alle Arbeiten
Zettel zu den Arbeiten der Schüler geben. Diese markieren: einzunehmen und die Arbeit des Mitschülers zu - Werkstattbuch
→ Meine Stärken beurteilen.
→ Meine Entwicklungsfelder
10‘-12‘ Integrationsphase: Reflexionsphase Aufgabe: Reflektiere knapp welche Technik dir am besten gelungen ist und EA: SuS beurteilen ihre eigene Arbeit anhand ihrer - Werkstattbuch
welche Arbeit noch ausbaufähig ist Anmerkungen im Werkstattbuch, ergänzen - alle Arbeiten
S-S-G (im Plenum): SuS geben ein kurzes Feedback
→ danach wird mit den vorher gegebenen Hinweisen abgeglichen anhand der Hinweise
Did. Reserve - ein weiterer S. kann seine Arbeit präsentieren und es wird vergleichend
ausgewertet
Mögliche Abbruchstelle: - sollte nach der Arbeitsphase weniger Zeit vorhanden sein, rücken die
SuS lediglich einen Platz weiter, um die Arbeit ihres Nachbarn zu
beurteilen, danach geht es normal weiter

Kürzel: Gr= Gruppe L= Lehrer, S= Schüler, SuS= Schülerinnen u. Schüler, LV= Lehrervortrag, SV= Schülervortrag, UG= Unterrichtsgespräch, TA/TB= Tafelanschrieb/Tafelbild, EA= Einzelarbeit/(Stillarbeit), PA=Partnerarbeit,
GA = Gruppenarbeit, g=arbeitsgleich(z.B. Eag= alle S bearbeiten, jeder für sich, die gleiche Aufgabe, t=arbeitsteilig (z.B. Gat= die Gruppen bearbeiten unterschiedliche Aufgaben), HA= Hausaufgabe, ZO= Zielorientierung

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Referendar: Laura Brandt Fach: Kunst
Mentor: Kathrin Steffan Klasse: 11 (Gk)
Datum d. Unterrichtsstunde: 13.01.2020 Thema d. Einheit: Ein plastisches Ereignis Gefühlswelten
Hansa-Gymnasium Hansestadt Stralsund/ R. 112 Einbettung in die Unterrichtseinheit: 1/2.Std.

STUNDENTHEMA: Einführung: Ein plastisches Ereignis: Gefühlswelten


Grobziel:
SuS wiederholen theoretische Grundlagen, indem sie selber experimentell das Gussverfahren erproben, Feinziele:
SuS skizzieren plastisch ihre Kenntnisse im Umgang mit der Dreidimensionalität.
SuS erarbeiten sich Kenntnisse zu einem Negativverfahren, indem sie eine Gussform gestalten, um anschließend ihre Ergebnisse in dem entstandenen Relief auszuwerten.

Zeit Unterrichtsphasen/ did. Lehrertätigkeit erwartete SuS-Reaktion/Sozialform Medien


Überlegungen
5-7‘ Einstieg/Vorbereitung: Übung mit Draht: Wir komme ich in die Dreidimensionalität? EA: SuS formen aus Draht einen Körper/ Draht, Zange,
Diagnoseaufgabe Aufgabe: Bearbeite den Draht so, dass aus der Linie ein dreidimensionales Objekt eine Figur ihrer Wahl (Pflaster)
Explorationsphase wird! → von d. Linie zur Dreidimensionalität
5‘ Reflexion - kurze Auswertung: Einordnen als Verfahren SuS ordnen das Verfahren kurz ein
3‘ Initiationsphase: → Einheit wird mithilfe eines Advance Organizer in den Kontext des Schüler lesen Hinweise zur Einheit vor PPP
ZO übergreifenden Themenkomplexes: Plastik vorgestellt → Problemfrage wird besprochen
25‘ Explorationsphase: Aufgabe: Gestaltet eine Form, die anschließend mit Gips ausgegossen wird, indem SuS erarbeiten sich experimentell Ton, Wasser, Gips,
Technische Erkundung ihr aus dieser Formen herausschabt. Kenntnisse über das Negativ-Arbeiten mit Behältnisse
Thema: Wut einer Gussform
- Gussverfahren: experimentelles und assoziatives Arbeiten
20‘ Wiederholung - Theoretische Grundlagen und Begriffe wiederholen: SuS ordnen Gussverfahren zu
→ Ferdinand von Schill-Denkmal vor d. Schule betrachten/ - lernen regionale Künstler kennen
oder: Pieta v. Ernst Barlach im Johanniskloster) - Lebensweltbezug
10‘ Beenden der - Guss wird aus der Haltung genommen SuS entdecken ihre eigene Arbeit und Guss
Technischen Erkundung beschreiben die
10‘ Auswertung/Reflexion - Einträge in das Werkstattbuch + kurze Auswertung SuS nennen beurteilen ihren eigenen Werkstattbuch
→ Entwicklungsfelder und Stärken Umgang mit der Technik

Kürzel: Gr= Gruppe L= Lehrer, S= Schüler, SuS= Schülerinnen u. Schüler, LV= Lehrervortrag, SV= Schülervortrag, UG= Unterrichtsgespräch, TA/TB= Tafelanschrieb/Tafelbild, EA= Einzelarbeit/(Stillarbeit), PA=Partnerarbeit,
GA = Gruppenarbeit, g=arbeitsgleich(z.B. Eag= alle S bearbeiten, jeder für sich, die gleiche Aufgabe, t=arbeitsteilig (z.B. Gat= die Gruppen bearbeiten unterschiedliche Aufgaben), HA= Hausaufgabe, ZO= Zielorientierung
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Referendar: Laura Brandt Fach: Kunst
Mentor: Kathrin Steffan Klasse: 11 (Gk)
Datum d. Unterrichtsstunde: 20.01.2020 Thema d. Einheit: Fortschritt
Hansa-Gymnasium Hansestadt Stralsund/ R. 112 Einbettung in die Unterrichtseinheit: 3/4.Std.

STUNDENTHEMA: Additives Verfahren


Grobziel:
SuS wenden das additive Verfahren an, indem sie das Material stückweise zusammenfügen, um einen bewussten Transfer von Körper-Raum-Beziehungen nachzuvollziehen.
Feinziele:
SuS wenden das additive Verfahren, anhand des Werkstoffes Ton an, um motorische Fertigkeiten weiterzuentwickeln.
SuS geben Körper-Raum-Beziehungen wieder, indem sie diese zuordnen, um sie anschließend im praktischen Verfahren anwenden zu können.
SuS werten ihre Arbeiten aus, um dies im Anschluss im Plenum vorzustellen, sodass sich Mitschüler mit den Arbeiten der anderen auseinandersetzen.

Zeit Unterrichtsphasen/ Lehrertätigkeit/Aufgaben erwartete SuS-Reaktion/Sozialform Medien


did. Überlegungen
10‘ Einstieg - Arbeitstische als Kreis anordnen (zuvor) L-S-G: Gemeinsames auswerten PPP, Guss
- Präsentation Schülerarbeit: Gussverfahren - SuS tragen Zusammenhänge von Form und
Wirkung anhand d. Schüler Beispiels zusammen
10‘ Wiederholung Darauf aufbauend → Hinweise zu Verhältnis von Form und Wirkung in L-S-G: - SuS wiederholen theoretische Grundlagen PPP
Bezug zur Körper-Raum-Beziehung und transferieren diese für ihre eigene praktische
zu übermittelnde Emotion: Zufriedenheit Arbeit
→ Additives Verfahren bedeutet aufbauend!
40‘ Objektivierungsphase: Aufgabe: Gliedere deinen Ton in mehrere Stücke, die du im Anschluss EA: - SuS wenden das additive Verfahren an u. Ton, Unterlagen,
Produktion (+ Transfer ) zum Aufbauen einer plastischen Figur benutzt. vollziehen die Möglichkeiten des Materials nach Werkzeuge
3‘ Integrationsphase: - Erkenntnisse werden in das Werkstattbuch eingetragen EA: - SuS reflektieren das Verfahren und ihren Werkstattbuch
Reflexionsphase Umgang mit dem Material
15‘ Auswertung/Reflexion Museumsgang: Betrachtet in den nächsten 5 Minuten die Arbeiten UG: - SuS entdecken ein Potpourri an Arbeiten, SuS-Arbeiten
eurer Mitschüler. Beurteilt im Anschluss, welche Arbeiten besonders unter denen sie ihren Favoriten begründet
gut gelungen sind. auswählen dürfen
2‘ ZO - Hinweise für nächste Stunde: Subtraktives Verfahren LV: SuS bereiten sich auf die nächste Stunde vor
HA: Material Kernseife mitbringen

Kürzel: Gr= Gruppe L= Lehrer, S= Schüler, SuS= Schülerinnen u. Schüler, LV= Lehrervortrag, SV= Schülervortrag, UG= Unterrichtsgespräch, TA/TB= Tafelanschrieb/Tafelbild, EA= Einzelarbeit/(Stillarbeit), PA=Partnerarbeit,
GA = Gruppenarbeit, g=arbeitsgleich(z.B. Eag= alle S bearbeiten, jeder für sich, die gleiche Aufgabe, t=arbeitsteilig (z.B. Gat= die Gruppen bearbeiten unterschiedliche Aufgaben), HA= Hausaufgabe, ZO= Zielorientierung
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Referendar: Laura Brandt Fach: Kunst
Mentor: Kathrin Steffan Klasse: 11 (Gk)
Datum d. Unterrichtsstunde: 28.01.2020 Thema d. Einheit: Fortschritt
Hansa-Gymnasium Hansestadt Stralsund/ R. 112 Einbettung in die Unterrichtseinheit:5/6.Std.
STUNDENTHEMA:
Grobziel:
SuS nutzen das subtraktive Verfahren, indem grundlegende bildnerische Mittel zu nutzen um eine Skulptur zu erstellen.
Feinziele:
SuS wenden das subtraktive Verfahren, anhand des Werkstoffes Seife an, um motorische Fertigkeiten weiterzuentwickeln.
SuS erweitern ihre Sozialkompetenz, indem sie gemeinschaftlich die Eigenschaften des Verfahrens diskutieren, um im Anschluss die eigene Arbeit genauer beurteilen zu können.

Zeit Unterrichtsphasen/ Lehrertätigkeit erwartete SuS-Reaktion/Sozialform Medien


did. Überlegungen
10‘ Einleitung - Arbeitstische als Kreis anordnen (zuvor) PPP?
- spielerischer Einstieg: Körper-Raum-Beziehung?
45‘ Objektivierungsphase: Aufgabe: Schnitze aus der Kernseife Formen heraus, um deine eigene Skulptur zu EA: - SuS wenden das Verfahren des Seife, Messer,
Produktion erstellen. Achtung: Das was abgenommen ist, bleibt auch ab. subtraktiven Arbeitens an und können Unterlage
(+ Transfer Thema: Angst die Gegebenheiten d. Materialien
theoretischer nachvollziehen.
Kenntnisse)
3-5‘ Sicherung Zeit für Einträge in das Werkstattbuch (Kann auch immer wieder zwischendurch EA: - SuS dokumentieren ihre Fortschritte Werkstattbuch
Integrationsphase: benutzt werden) und Problemfelder im Umgang
Reflexionsphase plastischen Arbeitens
15‘ Auswertung/Reflexion Kugellager: Wertet gemeinsam mit den gegebenen Fragen eure Arbeit im S-S-G: SuS beurteilen durch gegebene Arbeiten, Stühle
subtraktiven Verfahren aus. Fragen die Arbeiten ihrer Mitschüler umstellen
5‘ Auswertung Kurze Besprechung der Ergebnisse im Plenum anhand einer SuS-Arbeit S fässt Ergebnisse aus Besprechungen
zusammen
2‘ ZO - Hinweise für nächste Stunde: Montageverfahren Verfahren LV: SuS bereiten sich auf die nächste
HA: Material: Draht, Alufolie mitbringen Stunde vor
→ Vorbereitung: Gegenstände erproben, verformen, grobe Ideenskizze und knappe → Idee: Körper-Raum-Verhältnis +
Notizen ins Werkstattuch (Selbstständig eine Emotion wählen?) Wirkung, Skizze

Kürzel: Gr= Gruppe L= Lehrer, S= Schüler, SuS= Schülerinnen u. Schüler, LV= Lehrervortrag, SV= Schülervortrag, UG= Unterrichtsgespräch, TA/TB= Tafelanschrieb/Tafelbild, EA= Einzelarbeit/(Stillarbeit), PA=Partnerarbeit,
GA = Gruppenarbeit, g=arbeitsgleich(z.B. Eag= alle S bearbeiten, jeder für sich, die gleiche Aufgabe, t=arbeitsteilig (z.B. Gat= die Gruppen bearbeiten unterschiedliche Aufgaben), HA= Hausaufgabe, ZO= Zielorientierung
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6 Anhang

6.1 Literaturverzeichnis

Literaturquellen

Internetquellen

Bilder

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6.2 Eigenständigkeitserklärung

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