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Mathematik
r Erklärungen r Aufgaben r Lösungen r Formeln
inkl. Übungs-CD-ROM
Die fünf Bände dieser Mathematikreihe sind für den Unterricht an höheren tech-
nischen und gewerblichen Lehranstalten erstellt. Besonderes Augenmerk wird auf die
Kompetenzorientierung gelegt. Die Bücher bieten eine optimale Vorbereitung auf die
standardisierte Reife- und Diplomprüfung.
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Zeichenerklärung
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
3. SEMESTER 4. SEMESTER
1 Potenzfunktionen 7 6 Trigonometrie des allgemeinen Dreiecks 159
1.1 Wiederholung Potenzen und Wurzeln 8 6.1 Der Sinussatz 159
1.2 Potenzfunktionen mit ganzzahligen 6.2 Der Kosinussatz 162
Exponenten 11 6.3 Vermessungsaufgaben 163
1.3 Potenzfunktionen mit rationalen Exponenten,
Wurzelfunktionen 16
1.4 Wurzelgleichungen 17
7 Vektoren 168
9 Datenbeschreibung 224
Quellennachweis 338
Stichwortverzeichnis 340
Anhang: Formelsammlung
4
Potenzfunktionen
1 Potenzfunktionen
Potenzfunktionen
Verdoppelung des
Die Babylonier konnten bereits die dritte Wurzel aus einer Zahl ziehen. In der abend- Würfelvolumens:
ländischen Antike gab es den Begriff der irrationalen Zahl nicht. Wenn irrationale
Zahlen auftauchten, wurden sie durch rationale Näherungen ersetzt.
Allerdings verlangte das delische Problem, eines der berühmtesten Probleme der x
a
griechischen Mathematik, das Auffinden einer dritten Wurzel. Nach einer Sage soll
a x
das Orakel des Apollon in Delos als Mittel zur Beendigung einer in Griechenland a x
herrschenden Pest geraten haben, das Volumen des würfelförmigen Altars des
V1 = a3 V2 = 2 · V1
Apollon zu verdoppeln.
3 __
Daher war die dritte Wurzel aus zwei zu konstruieren:
x3 = 2, also x = √ 2 . x3 = 2 · a3
Seitenkante x = ?
Mengenlehre
Meine Ziele
Zahlenmengen
r Wurzelgleichungen lösen,
r die gegenseitigen Abhängigkeiten bei Potenzen mit rationalen Exponenten
interpretieren und erklären.
7
Potenzfunktionen
Definition: Potenzen
an Potenz an = a · a · ... · a (n gleiche Faktoren) für a ∈ ℝ und n ∈ ℕ \ {0}
a Basis, Grundzahl an heißt n-te Potenz von a
n Exponent, Hochzahl
a0 = 1 für a ∈ ℝ \ {0}
1
a−n = __ für a ∈ ℝ \ {0} und n ∈ ℕ
an __
1
__ n
an = √ a für a ∈ ℝ+0 und n ∈ ℕ \ {0}
Häufig treten Potenzen mit gleicher Basis oder gleichen Exponenten auf.
Vereinfachen Sie die folgenden Potenzen und Wurzeln so weit wie möglich.
(a2 ⋅ b ⋅ d2)
1 2
Rechenschritte müssen __
Lösung:
a) x2 ⋅ x7 = x9
(a2 ⋅ b ⋅ d2)
1
__ 2
b) _________ a4 ⋅ b2 ⋅ d = a4 ⋅ b2
= _______
d d
____ ____ 2
__ 1
__ 3
__ 1
__ 4
__ 2
__ 9
__ 3
__ 13
__ 5
__ _____
3 6
c) √ x2 ⋅ y ⋅ √ x3 ⋅ y = x ⋅ y3 ⋅ x2 ⋅ y2 = x6 ⋅ y6 ⋅ x6 ⋅ y6 = x 6 ⋅ y6 = √ x13 ⋅ y5
3
d) ( √ c ⋅ d) = (c3 ⋅ d) = c3 ⋅ d6 = c2 ⋅ d6
__ 6 1
__ 6 6
__
__
__ __ __
__ 3
m n m·n n m
√ √a = √a = √ √a ___
___ 2⋅2
___ 4
___
e) √ √ 37 = √ 37 = √ 37
____ __ __
Faktoren zwischen f) √√a =
3 2⋅3
√a = √a
6
Vorsicht ist bei Summen und Differenzen von Potenzen mit unterschiedlichen Exponenten
geboten. Oft hilft Faktorisieren.
2 ⋅ (a2 + 1)
am + am + n = am · (1 + an) a4 + a2 = a_________
r _____ a2 + 1
= _____
a3 a3 a
a · (a2 – 1) _______________
a3 – a = _________ a · (a – 1) · (a + 1)
r _____ = = a · (a – 1)
a+1 a+1 a+1
__ __ __ __ __
√ a · (1 – a) __
√ a – √ a = __________
r ________
3
√ a – a · √ a = __________ = –√ a
a–1 a–1 a–1
8
Wiederholung Potenzen und Wurzeln
Physikalische Anwendungen
Potenzfunktionen
Beispiel 1.2: Kinetische Energie einer Masse A B D
Der Zusammenhang zwischen der kinetischen Energie E und der Masse m eines
Körpers, der sich mit der Geschwindigkeit v bewegt, ist gegeben durch E = _____m ⋅ v2 .
2
a) Formen Sie die Formel nach der Variablen v um.
b) Erklären Sie, wie sich die Geschwindigkeit verändern muss, damit sich die kinetische
Energie verdoppelt.
c) Erklären Sie, wie sich die Geschwindigkeit verändert hat, wenn sich die kinetische
Energie auf das n-fache erhöht hat.
Lösung:
Mengenlehre
____
2⋅E
a) v1, 2 = ± √ ____
m
_____ __ ____
2 ⋅ 2 ⋅ E = √ 2 ⋅ ____
b) v1 = √ ______
m √ 2m⋅ E 1, 41 ⋅ v,
d. h., die Geschwindigkeit muss ca. mit dem Faktor 1,41, also um ca. 41 % erhöht
werden.
______ __ ____ __
2 ⋅ n ⋅ E = √ n ⋅ ____
c) v2 = √ ______
m √ 2m⋅ E = √ n ⋅ v, __
d. h., die Geschwindigkeit muss sich mit dem Faktor √ n erhöht haben.
Zahlenmengen
Beispiel 1.3: Drittes keplersches Gesetz B D Zum dritten keplerschen Gesetz:
Planet 2
Johannes Kepler hat bewiesen, dass sich die Quadrate der Umlaufzeiten T1 und T2
zweier Planeten wie die dritten Potenzen ihrer großen Halbachsen a1 und a2
verhalten: (__
T2 )
2
= (__
a2 )
T a 3
1 1
a2 a1
a) Formen Sie die Formel nach der Variablen T1 um. Sonne Planet 1
b) Zeigen Sie: Ein Planet, dessen Halbachse k mal so groß ist wie jene eines anderen
3
Entfernung
Lösung: Umlauf-
3
__ Sonne,
a) T1 = T2 ⋅ (__
a)
1 a 2 zeit in
Planeten große
2 (Erd-)
3
__ Halbachse
b) T1 = T2 ⋅ (____
a2 ) = T2 ⋅ k mit a1 = k · a2
k ⋅ a2 2 3
__ Jahren
2 in 106 km
4 496 Merkur 57,9 0,241
c) Verhältnis der Halbachsen von Neptun und Erde: _____
149, 6
30
3
__ Venus 108,2 0,615
Umlaufzeit von Neptun: T1 = 1 ⋅ 30 164,3 2 Lineare Gleichungen
Erde 149,6 1 und Ungleichungen
Die Umlaufzeit beträgt ca. 164,3 Jahre.
Mars 227,9 1,881
Jupiter 778,3 11,86
Saturn 1 427 29,46
Übungsaufgaben
Uranus 2 870 84,01
1.001 Stellen Sie als Potenz dar. Neptun 4 496 164,78
5
__ 3
__ 6
__ ___
A 3
a) √ 5 2 b) √ 22 c) √ a5
___
d) √x − y
__ _____
√
a 4
f) √ a8 ⋅ b8 x15
√ __b ___
5
e) g)
y15
Funktionen
9
Potenzfunktionen
b) (x3)
B 1
__ 1
__ 1
__ 2 1
__ 1
__
a) x3 ⋅ x2 c) x3 : x2
d) (x 2)
2
− __1 − __21 − __21
e) x ⋅ x2 f) x : x2
1.004 Stellen Sie mithilfe des Wurzelzeichens dar.
A 2
__ 7
__ 9
__ 1
__
a) a3 b) b8 c) c2 d) (a + b)2
− __41 − __43 2
__ n+1
_____
e) ((x + y)) f) x g) (2 ⋅ a − 3 ⋅ b)n h) (u + v)n + 2
3 binomische Formeln: 1.005 Berechnen
__ und vereinfachen Sie.
__ __ __ 2 __ __
2
(a + b)2 = a2 + 2 · a · b + b2
B
a) (√ a + √ b ) b) (√ 8 + √ 6 ) c) (2 ⋅ √ 2 − √ 3 )2
__ __ 2 __ __ 3
d) (3 ⋅ √ x − 2 ⋅ √ y ) e) (√ a − √ b )
3 3
(a – b)2 = a2 – 2 · a · b + b2
(a – b) · (a + b) = a2 – b2
1.006 Vereinfachen
___
Sie. ____ ____
B 5 8 ___ ____
___ ___ ___
__
3
√______ √_____________ d) √ √ √ 2
3
10
Quadratische Funktionen
Quadratische Funktionen
und Gleichungen
Begründung:
Durch einen Koeffizientenvergleich können die Scheitelkoordinaten für die allgemeine
quadratische Funktion ermittelt werden:
a · (x – xS)2 + yS = a · x2 + b · x + c
a · x – 2 · a · xS · x + a · xS + yS = a · x2 + b · x + c
2 2
b
Koeffizienten des linearen Glieds: –2 · a · xS = b ⇔ xS = – ____
2·a
2b + y = c ⇔ y = _________
4·a·c–b 2
Konstanten: a · ____
2 S S 4·a
Bei der quadratischen Ergän-
4·a
zung wird die binomische Formel
Somit erhält man für den Scheitel: S(– ____
b
2·a
_________
4·a |
4 · a · c – b2
) angewendet:
x2 + 2 · a · x + a2 = (x + a)2
Die allgemeine quadratische Funktion y = a · x2 + b · x + c lässt sich durch quadratisches x2 – 2 · a · x + a2 = (x – a)2
Ergänzen in die Scheitelpunktform bringen.
Ermitteln Sie die Scheitelpunktform. Bestimmen Sie den Scheitelpunkt sowie die
Koeffizienten und ermitteln Sie den Schnittpunkt mit der y-Achse.
Stellen Sie die Funktion mit ihrem Scheitel grafisch dar.
a) y = x2 – 6 · x + 5
Zu Beispiel 2.6 a)
b) y = x2 + 5 · x + 5
c) y = 2 · x2 – 3 · x + 1
Lösung:
a) Koeffizienten: a = 1, b = –6, c = 5
Der Ausdruck x2 – 6 · x kann nach der binomischen Formel mit der Zahl 9 zu einem
„vollständigen Quadrat“ ergänzt werden:
y = x2 – 2 · 3 · x + 9 – 9 + 5
y= (x – 3)2 –4
Scheitel: S(3|–4)
oder: S(– ____ | ) ( 2·1 | ) = S(3|–4)
b 4 · a · c – b2 = S – ____
_________ 4 · 1 · 5 – (–6)2
–6 ___________
2·a 4·a 4·1
Zu Beispiel 2.6 b)
Schnittpunkt mit der y-Achse: Y(0|c) = Y(0|5)
b) Koeffizienten: a = 1, b = 5, c = 5
y = x2 + 2 · __52 · x + __
25 – __
4
25 + 5
4
(x + __2 )
y= 5 2 – __54
25
Quadratische Funktionen und Gleichungen
c) Koeffizienten: a = 2, b = –3, c = 1
y = 2 · (x2 – __32 · x) + 1
y = 2 · (x2 – 2 · __34 · x + __
16 16 )
9 – __
9 +1
y = 2 · (x – __34 ) – __1
2
8
Scheitel: S(__34 – __1 )
|
8
Eine quadratische Funktion mit der Gleichung y = a · x2 + b · x + c ist durch die drei Koef-
fizienten a, b und c eindeutig bestimmt. Diese lassen sich ermitteln, wenn beispielsweise
drei Punkte des Graphen gegeben sind.
Zu Beispiel 2.7:
Beispiel 2.7: Parabel durch drei Punkte A B
Ermitteln Sie die Funktionsgleichung der quadratischen Funktion, deren Graph durch
die Punkte A(1|5), B(2|6,5) und C(3|7) verläuft.
Zeichnen Sie den Graphen der Funktion.
Lösung:
Setzen Sie die Koordinaten der drei Punkte in die Funktionsgleichung y = a · x2 + b · x + c
ein. Sie erhalten ein lineares Gleichungssystem mit den drei Koeffizienten a, b und c.
A(1|5): 5 = a · 12 + b · 1 + c a+ b+c=5
B(2|6,5): 6,5 = a · 22 + b · 2 + c 4 · a + 2 · b + c = 6,5
C(3|7): 7 = a · 32 + b · 3 + c 9·a+3·b+c=7
Mit GeoGebra kann das Glei- Lösung des Gleichungssystems: a = –0,5, b = 3 und c = 2,5
chungssystem mit dem CAS-Be-
Funktionsgleichung: y = –0,5 · x2 + 3 · x + 2,5
fehl Löse gelöst werden:
Eine quadratische Funktion ist eindeutig bestimmt, wenn der Scheitel S(xS|yS) und ein
weiterer Punkt gegeben sind.
Ermitteln Sie die Scheitelpunktform der quadratischen Funktion, deren Graph durch
den Punkt A(1|2) verläuft und den Scheitel S(5|4) hat.
Lösung:
1. Schritt: Setzen Sie die Koordinaten des Scheitels S in die Scheitelpunktform
y = a · (x – xS)2 + yS ein.
y = a · (x – 5)2 + 4
2. Schritt: Setzen Sie die Koordinaten des Punktes A in die Scheitelpunktform ein.
2 = a · (1 – 5)2 + 4 | – 4
–2 = 16 · a
a = – __1
8
Scheitelpunktform: y = – __1 · (x – 5)2 + 4
8
26
Trigonometrische Funktionen
3 Trigonometrische Funktionen
Die ersten Überlegungen zu trigonometrischen Funktionen findet man bei den
Ägyptern im Papyrus Rhind. Die Trigonometrie wurde aber von den Griechen
grundlegend untersucht und studiert. Frühe Studien zur Dreiecksvermessung
stammen von Aristarchos (310 bis 230 v. Chr.).
Die Bezeichnungen sin, cos und tan für Sinus, Kosinus und Tangens stammen
im Wesentlichen vom Schweizer Mathematiker Leonhard Euler (1707 bis 1783),
der auch als Erster die Werte der Kreisfunktionen als Zahlen definierte und die Leonhard Euler,
trigonometrischen Funktionen auf beliebige Winkel verallgemeinerte. 1707 bis 1783,
Schweizer Mathematiker
Meine Ziele
Trigonometrische Funktionen
hervorgehen,
r die Definitions- und Wertemenge von trigonometrischen Funktionen bestim-
men,
r die Graphen von trigonometrischen Funktionen ermitteln,
r die Umkehrfunktionen von trigonometrischen Funktionen berechnen,
r begründen, wie Funktionen und Umkehrfunktionen auseinander grafisch zu
ermitteln sind,
r Zeigerdiagramme anfertigen und interpretieren,
r Überlagerungen von Schwingungen ermitteln,
r typische Aufgabenstellungen mit trigonometrischen Beziehungen formulieren,
r Summensätze für die trigonometrischen Funktion sin, cos und tan
argumentieren,
r goniometrische Gleichungen lösen.
y
55
Trigonometrische Funktionen
Beide Winkelmaße sind gleichwertig, wie Längen in Meter oder in Fuß angegeben wer-
r b den können.
x
Der Einheitskreis wurde bereits wiederholt äußerst hilfreich eingesetzt. Auch die Graphen
der Winkelfunktionen können am Einheitskreis ermittelt werden.
1 Im ersten Jahrgang haben Sie die Definitionsgleichungen
r Gegenkathete von α
GK von α ,
sin (α) = _______________
Hypotenuse
= ________
H
Ankathete von α = _______
cos (α) = ____________ AK von α und
Der Radius des Einheits- Hypotenuse H
kreises ist definitionsgemäß eine GK von α angewendet. Für H = 1 folgt (in Kurzform)
tan (α) = _______
AK von α
Längeneinheit. Tangentenabschnitt
GK = _______________.
sin (α) = GK, cos (α) = AK und tan (α) = ___
y AK 1
1
1 1
3.1.1 Die Sinusfunktion
tan (α)
sin(α)
α Definition: Sinusfunktion
–1 0 cos(α) 1x
Die Sinusfunktion ordnet jeder reellen Zahl x den Wert sin (x) zu.
Die Sinusfunktion sin mit y = sin (x) ist auf ganz ℝ definiert und hat definitionsgemäß
–1 x=1 die Wertemenge [–1; 1].
π ist am Einheitskreis in der Randspalte färbig markiert.
Ein Bogen von __
Am Einheitskreis können zu einem 2
1
Winkel α die tan (α)
zugehörigen Winkelfunk-
sin(α) Wegen φ = __br = __b1 = b ist das auch gleichzeitig der Winkel φ in Radiant; φ = __π2 rad = 90°.
α
tionswerte sin (α), cos α(α) und tan (α)
cos (α) werden.
abgelesen 1 Weil die Gegenkathete für 90° mit der Hypotenuse identisch ist,
ist sin (90°) = sin (__π2 rad) = 1.
Strichliert eingezeichnet
__
sind auch die Funktionswerte für x = __4π rad = 45° und für __6π rad = 30°.
Es gilt sin (__π4 ) = ___
√2
2
0,71 und sin (__π6 ) = __21 .
56
Winkelfunktionen als reelle Funktionen
Das charakteristische Merkmal der trigonometrischen Funktionen ist ihre Periodizität. periodos: griechisch für „das
Herumgehen”
Definition: Periodische Funktion
Eine Funktion f heißt periodisch mit der Periode oder Periodenlänge p, wenn für alle Periodische Vorgänge wie-
x ∈ D und x + p ∈ D derholen sich in gleichen Zeitab-
f(x + p) = f(x) gilt. ständen in gleicher Weise.
Die Sinusfunktion hat die
Aus dem Graph kann man charakteristische Eigenschaften der Sinusfunktion ablesen. Periode 2 · π:
sin (x + 2 · π) = sin (x)
Trigonometrische Funktionen
Winkelgeschwindigkeit ω und
einem Anfangswinkel φ0 (Null-
phasenwinkel) an.
Die Periodizität der Sinusfunktion f mit f(x) = sin (x) mit der Periode 2 · π bedeutet, dass
y ω y in LE
P
der Sinuswert unverändert bleibt, wenn man zum Argument x ein ganzzahliges Vielfaches r
φ x t in s
von 2 · π addiert oder von diesem subtrahiert. M
Bisher wurde die Sinusfunktion in ihrer einfachsten Form f(x) = sin (x) dargestellt.
In der Praxis treten Sinusfunktionen (Schwingungen) mit verschiedensten Auslenkungen, Eine Sinusschwingung als Projektion
Perioden und Verschiebungen auf. einer zur Zeit t = 0 s im Punkt (r|0)
Eine allgemeine Schwingungsgleichung (um die Gleichgewichtslage) ist startenden gleichförmigen Kreisbe-
f(x) = r · sin (ω · x + φ). wegung
Handelt es sich um eine zeitabhängige Schwingung, so schreibt man f(t) = r · sin (ω · t + φ0). y in cm
Dabei ist |r| die Amplitude (maximale Auslenkung), ω die Winkelgeschwindigkeit und 2 y
φ0 der Nullphasenwinkel, also der Phasenwinkel zur Zeit t = 0. Solche Schwingungen
heißen harmonisch. 1
–1
Definition: Harmonische Schwingung – allgemeine Sinusfunktion
Die Sinusfunktion f mit f(x) = r · sin (ω · x + φ) –2
57
Trigonometrische Funktionen
Die Amplitude bzw. Schwin- Gegeben sind die drei Sinusfunktionen f1, f2 und f3 mit
gungsweite ist die maximale f1(x) = sin (x),
Auslenkung einer periodischen f2(x) = 3 · sin (x) und
Funktion.
f3(x) = –1,5 · sin (x).
a) Stellen Sie die drei Funktionen in einem rechtwinkligen Koordinatensystem im
Intervall [–π; 2 · π] grafisch dar.
b) Interpretieren Sie den Einfluss des Parameters r auf den Graph.
Lösung:
Zu Beispiel 3.1 a) a) siehe Randspalte
b) Der Graph der Funktion f2 geht aus dem Graphen der Funktion f1 durch eine
Streckung um den Faktor 3 in positiver y-Richtung hervor.
Dabei bleiben die Nullstellen unverändert.
Der Graph der Funktion f3 geht aus dem Graphen der Funktion f1 durch eine
Streckung um den Faktor 1,5 in negativer y-Richtung hervor.
Man kann diesen Prozess auch in zwei Schritte zerlegen. Beispielsweise:
1. Streckung um den Faktor 1,5 in positiver y-Richtung und 2. Spiegelung an der
x-Achse.
Die Funktionen besitzen unter-
schiedliche Amplituden aber gleiche
Perioden. Nun ist die Amplitude r = 1 und der Nullphasenwinkel φ = 0.
Lösung:
Zu Beispiel 3.2 a) a) siehe Randspalte
b) r Der Graph der Funktion f2 macht im Intervall [0; 2 · π] drei volle Schwingungen,
während
r der Graph der Funktion f3 in diesem Intervall nur eine halbe Schwingung ausführt.
58
Die eulersche Zahl
Lösung:
Potenzfunktion x ↦ y = xa: Exponentialfunktion x ↦ y = ax: Bei der Potenzfunktion
unabhängige Variable x in der Basis, unabhängige Variable x im Exponenten, y = xa steht die Variable x in der
Formvariable a im Exponenten Formvariable a in der Basis Basis.
x ↦ y = x2: quadratische Funktion x ↦ y = 2x: Exponentialfunktion Bei der Exponentialfunktion y = ax
y y y y steht die Variable x im Exponen-
9 9 8 8 ten.
8 8 7 7
y = x2y = x2 y = 2yx = 2x
7 7 6 6
6 6
5 5
5 5
4 4
4 4
3 3
3 3
2 2 2 2
1 1 1 1
–3 –2–3–1–2 0 –1 10 2 1 3 2 x3 x –3 –2–3–1–2 0 –1 10 2 1 3 2 x3 x
–1 –1 –1 –1
Das folgende Beispiel macht die Berechnung der eulerschen Zahl nicht nur anschauli-
cher, sondern es beschreibt auch die Geschichte der Entdeckung der eulerschen Zahl.
Exponentialfunktionen
Ihre ersten Stellen wurden vom Schweizer Mathematiker Jakob Bernoulli bei der Unter-
suchung der Zinseszinsrechnung (bis zur Tagesverzinsung) gefunden.
Lösung:
(1 + __
m)
a) m 1 m
Zu Beispiel 4.11 b)
y
2 2,25 3
4 2,441 406 250 e
x
b) siehe Randspalte 0 x
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
111
Exponentialfunktionen
a) Erstellen Sie eine Wertetabelle und zeichnen Sie den Graph der Funktion mit der
Gleichung y = ex für x ∈ ℤ und |x| ⩽ 3.
b) Vergleichen Sie den gezeichneten Graphen mit den Graphen von y = 2x und y = 3x.
c) Beschreiben Sie, wie Sie aus dem Graphen einer Exponentialfunktion die Basis a
ermitteln können.
Bei der folgenden Funktion tritt die Variable x im Exponenten quadratisch auf.
Lösung:
112
Ziele erreicht?
lg (x + 2) = lg (20 · x)
Z 5.7 Die Stärke von Erdbeben wird anhand des Ausschlags Amax eines Seismo-
B
C D
graphen gemessen. Die dabei ermittelte Magnitude M wird meist nach der
Richterskala angegeben. Es gilt der Zusammenhang:
( )
Amax
M = log10 ____
A0
Amax maximaler Ausschlag des Seismographen in µm
A0 Ausschlag eines Bebens der Magnitude M = 0 in µm
a) In einem amerikansichen Schulbuch findet sich für den Zusammenhang
der Magnitude M eines Erdbebens und dessen verursachten Ausschlags Seismograph
am Seismographen die Formel
ln (A ) – ln (A )
M = ___________
max 0
ln 10
Exponentialfunktionen
Zeigen Sie durch entsprechende Umformung, dass diese Formel zur im Logarithmus- und
deutschsprachigen Raum verwendeten, oben angeführten Formel äquiva-
lent ist.
b) Argumentieren Sie, wie sich der maximale Ausschlag Amax am Seismo-
graphen verändert, wenn nach einem Beben der Stärke M ein Nachbeben
der Stärke M – 2 folgt.
Z 5.8 Begründen Sie, welches Modell (linear oder exponentiell) jeweils zum ange-
A D
gebenen Sachverhalt passt und erstellen Sie eine passende
Funktionsgleichung.
a) Im Jahr 2015 betrug der Preis einer Ware € 145,00. Seither steigt der Preis
jährlich um 0,5 %.
b) Martin erhielt zu seinem 5. Geburtstag von seinen Großeltern € 50,00. In
den folgenden Jahren ist der Wert des Geburtstagsgeschenks jedes Jahr
um € 10,00 erhöht worden.
c) Die Anzahl der Tiere einer Walpopulation hat sich alle 5 Jahre halbiert.
Ursprünglich wurden 500 Tiere gezählt.
157
Logarithmus- und Exponentialfunktionen
Z 5.9 Von ursprünglich 300 mg eines radioaktiven Isotops sind nach 8 Tagen noch
A B
200 mg in der Probe enthalten.
a) Berechnen Sie die prozentuelle Abnahme der Stoffmenge pro Tag.
b) Erstellen Sie eine passende Funktionsgleichung in der Form
y(t) = c · e · t.
c) Berechnen Sie die vorhandene Stoffmenge nach 16 Tagen.
d) Erklären Sie den Begriff Halbwertszeit und berechnen Sie die Halbwerts-
zeit des vorliegenden radioaktiven Zerfalls.
Z 5.10 Beim Reaktorunfall in Tschernobyl 1984 wurde unter anderem der radioaktive
D
Stoff Cs-137 freigesetzt. Dieser Stoff hat eine Halbwertszeit von ca. 30 Jahren.
Anton behauptet: „Da der Unfall 1984 passiert ist, müsste nach 60 Jahren,
also 2044 kein Cs-137 in der Umgebung von Tschernobyl mehr existieren.“
Erklären Sie, welchen Fehler Anton in seiner Behauptung macht.
Z 5.11 Ein exponentieller Vorgang wird durch die Funktion f mit f(t) = 125 · 2,35t
C D
beschrieben.
Interpretieren Sie die Bedeutung der Zahl 125 für die Funktion f.
Erklären Sie, ob f ein exponentielles Wachstum oder eine exponentielle Ab-
nahme beschreibt und lesen Sie aus der Gleichung ab, um wie viel Prozent
sich der Funktionswert bei der Erhöhung von t um eine Einheit verändert.
100
Z 5.12 Eine Pilzkultur wächst näherungsweise gemäß A(t) = _________ .
Zu Aufgabe Z 5.12: B 1 + 3 · e–k · t
C D t Zeit in Stunden
A(t) die nach t Stunden bedeckte Fläche in mm2
a) Wählen Sie aus der Grafik in der Randspalte den zu diesem Gesetz
passenden Graphen. Begründen Sie Ihre Entscheidung.
b) Begründen Sie anhand des Verlaufs des Graphen, welches Wachstums-
modell vorliegt.
c) 3 Stunden nach Versuchsbeginn nimmt die Pilzkultur eine Fläche von
50 mm2 ein. Helene möchte mithilfe dieser Information die Unbekann-
te k in der angegebenen Wachstumsformel bestimmen.
Sie rechnet:
100
50 = _________
–3 · k
1+3·e
50 = 1 + 3 · e–3 · k
___
100
– __1 = 3 · e–3 · k
2
– __1 = e–3 · k
6
( )
ln – __1 = –3 · k
6
3 ( )
k = – __1 · ln – __1 = ERROR
6
Erklären Sie, welchen Fehler Helene gemacht hat und stellen Sie die
Rechnung richtig.
Begründen Sie, warum Helenes Taschenrechner eine Fehlermeldung
ausgibt.
d) Berechnen Sie, welche Fläche die Pilzkultur nach 10 Stunden einnimmt,
wenn k = 0,3663 beträgt.
Z 5.13 Der Graph in der Randspalte beschreibt den Zusammenhang zwischen der
Zu Aufgabe Z 5.13: A B
C D
Temperatur T einer Flüssigkeit in Grad Celsius (°C) in Abhängigkeit von der
Zeit t in Minuten (min).
a) Erstellen Sie eine passende exponentielle beschränkte Abnahme-
funktion T mit T(t) = S + a · e–λ · t.
Lesen Sie die dazu benötigten Informationen aus dem Graphen ab.
b) Die Temperatur der Flüssigkeit kann die ihrer Umgebung nicht unter-
schreiten.
Zeigen Sie, dass die in a) erstellte Funktion dieser Tatsache gerecht wird.
Hinweis: Zeigen Sie, dass beispielsweise die Gleichung T(t) = 10
keine Lösung besitzt.
158
Der Sinussatz
Meine Ziele
Mit einem Theodoliten, der in einer bestimmten Höhe über einem ebenen Gelände po-
sitioniert ist, werden zwei in einer Ebene liegende Punkte A und B anvisiert. Die beiden
Punkte und der Beobachtungspunkt liegen in einer Vertikalebene. Überlegen Sie, wie die
Entfernung der beiden Punkte berechnet werden kann.
Mit dem Sinus- und dem Kosinussatz kann man jedes beliebige Dreieck berechnen, ohne
es in zwei rechtwinkelige zu zerlegen.
Ein Theodolit
a = _____
Gleichsetzen liefert: b · sin (α) = a · sin (β), also _____ b .
Trigonometrie des
Lösung:
a) Da der Sinussatz Seiten mit ihren gegenüberliegenden Winkeln verknüpft, braucht
man zuerst den Winkel γ.
1. γ = 180° – α – β = 59°
2. Berechnung von a mit dem Sinussatz: a = _____
_____ c
sin (α) sin (γ)
c · sin (α) 50 · sin (72°)
a = _______
sin (γ)
= __________
sin (59°)
W 55,5
Das mit GeoGebra konstruierte Drei-
eck samt Flächeninhalt a W 55,5 mm
3. Berechnung von b mit dem Sinussatz: b = _____
_____ c
sin (β) sin (γ)
c · sin (β) 50 · sin (49°)
b = _______
sin (γ)
= __________
sin (59°)
W 44
b W 44 mm
4. Flächeninhalt:
b · c · sin (α) 44 · 50 · sin (72°)
A = __________
2
W _____________
2
W 1 046,7
A W 1 047 mm2
b) siehe Randspalte
Zu Beispiel 6.2: Gegeben ist ein regelmäßiges Achteck, das einem Kreis mit dem Radius 10 cm ein-
geschrieben ist.
Ermitteln Sie den Umfang des Achtecks.
Lösung:
r
°
r
a W 7,654 cm
ha
3. u = 8 · a W 61,23 cm
a Zeichnet man die Höhe ha in einem der gleichschenkeligen Dreiecke ein, kommt man
2 β ohne Sinussatz aus:
Das gleichschenkelige Dreieck des a
__
a
sin 22,5° = __2r = ___
regelmäßigen Achtecks wird durch die 2·r
eingezeichnete Höhe in zwei kon-
a = 2 · r · sin (22,5°) W 7,654
gruente rechtwinkelige Dreiecke mit
einem Winkel von 22,5° zerteilt. a W 7,654 cm
160
Normalvektor
7.2 Normalvektor
Für technische Anwendungen ist es von besonderem Interesse, ob Vektoren auf einander
FT S
Vektoren
normal stehen, wie man zu einem vorgegebenen Vektor seine Normalvektoren bzw. zwei
aufeinander normal stehende Zerlegungsvektoren erhält.
FN φ FG
Beispiel 7.2: Normalvektoren B C
⟶ φ
Stellen Sie den Ortsvektor a⃗ = OA = (3) in einem kartesischen Koordinatensystem
4 Die im Schwerpunkt S angreifende
grafisch dar und kippen Sie den Vektor (mithilfe von Zirkel und Geodreieck)
Gewichtskraft FG⃗ wird in eine Tangen-
a) um 90° nach links und tial- und eine Normalkraft zerlegt. Die
b) um 90° nach rechts. beiden Teilkräfte stehen aufeinander
normal.
c) Lesen Sie die Komponenten der beiden gekippten Vektoren ab und dokumentieren
Sie Ihre Beobachtungen.
d) Ermitteln Sie den Skalar, mit dem der nach links gekippte Vektor aus dem nach
rechts gekippten Vektor erzeugt werden kann.
Lösung:
Normalvektoren im ℝ2
( y)
ax
Ein Vektor a⃗ = a ≠ 0⃗ besitzt im ℝ2 genau zwei Normalvektoren.
Der Vektor − a⃗ ist der Ge-
Diese werden mit al⃗ bzw. ar⃗ bezeichnet und ergeben sich durch Kippen von a⃗ um 90° genvektor zu a⃗ und umgekehrt.
nach links bzw. durch Drehung um 90° im Uhrzeigersinn. Daher ist der Gegenvektor des
( ax )
− ay Gegenvektors der ursprüngliche
Es gilt: al⃗ =
Vektor.
(− ax)
ay − ( − a)⃗ = a⃗
ar⃗ =
Der eine Normalvektor ist der Gegenvektor des anderen und umgekehrt: a⃗ = − a⃗
l r
171
Vektoren
Von einem Rechteck ABCD mit dem Seitenverhältnis a : b = 2 : 1 kennt man die
Eckpunkte A(–2| –1) und B(4|1).
a) Ermitteln Sie grafisch und rechnerisch die fehlenden Eckpunkte.
b) Begründen Sie, warum die Lösung nicht eindeutig ist.
Lösung:
a) Der Seitenvektor a⃗ wird um 90° nach links gekippt, halbiert und anschließend zu
den beiden Punkten B und A addiert (von B und A aus aufgetragen).
⟶
a⃗ = AB = B − A = (4) − (− 2) = (6)
1 −1 2
b = · al = · ( ) = ( )
⃗ 1
__ ⃗ 1
__ − 2 − 1
2 2 6 3
C = B + b = ( ) + ( ) = (3)
⃗ 4 − 1
1 3 4
D = A + b⃗ = ( ) + ( ) = (− 3)
− 2 − 1
−1 3 2
Der Seitenvektor a⃗ wird um 90° nach rechts gekippt und halbiert.
2 r 2 (− 6) (− 3)
1· 2 = 1
1 · a⃗ = __
b⃗ = __
C = B + b⃗ = (4) + ( 1 ) = ( 5 )
1 −3 −2
D = A + b⃗ = ( ) + ( ) = (− 1)
− 2 1
−1 −3 −4
b) Der Seitenvektor a⃗ kann einmal nach links und einmal nach rechts gekippt wer-
den.
Dadurch ergibt sich ein Rechteck mit Eckpunktbeschriftung gegen den Uhrzeiger-
sinn und eines mit Eckpunktbeschriftung im Uhrzeigersinn.
Übungsaufgaben
172
Vektoren im ℝ3
7.5 Vektoren im ℝ3
Bei vielen Anwendungen muss eine dritte Raumdimension berücksichtigt werden.
Vektoren
In der Technik ist es üblich, i. A. ein rechtshändiges dreidimensionales rechtwinkeliges
Koordinatensystem zu verwenden. Dabei wird die x-Achse (erste Achse) durch den Dau-
men, die y-Achse (zweite Achse) durch den Zeigefinger und die z-Achse (dritte Achse)
durch den Mittelfinger der rechten Hand repräsentiert.
Während die x- und y-Achse die Ebene in vier Quadranten teilen, wird der Raum durch
die drei Koordinatenachsen in acht Oktanten unterteilt.
II
III
I
y
IV
V
VII
Die vier Quadranten eines ebenen
VIII
kartesischen Koordinatensystems
Alle Formeln für zweidimensionale Vektoren, die im Band I und in diesem Band bisher an-
gegeben wurden, sind sinngemäß für drei- und höherdimensionale Vektoren anwendbar.
| |
ax
(a ) √
_______
|a⃗| = ay = a2 + a2 + a2 für dreidimensionale Vektoren.
x y z
z
r Im ℝ2 entspricht der Betrag der Länge der Diagonale eines Rechtecks mit den Seiten
ax und ay.
r Im ℝ3 stellt man sich die Raumdiagonale eines Quaders mit den Seiten ax, ay und az
vor.
⎜⎟ ⎜ ⎟
⎛bx ⎞ ax ⎛bx − ax ⎞
(a )
⟶ a ⟶
r AB = B − A = by − y = by − ay ist der dreidimensionale Vektor AB mit dem
⎝b ⎠ z
z ⎝b − a ⎠ z z
Anfangspunkt A und dem Endpunkt B.
r Der Betrag (die Länge) eines dreidimensionalen Vektors a⃗ ist az
| |
ax
(a )
________ a
|a|⃗ = ay = √ a2x + a2y + a2z .
z
1 · a⃗ ist der Einheitsvektor des Vektor a⃗ mit a⃗ ≠ 0⃗. ay
r Der Vektor a0⃗ = ___
|a|⃗ ax
r Ein Vektor vom Koordinatenursprung O(0|0|0) zu einem Punkt A heißt Die drei Komponenten ax, ay und az
⟶
Ortsvektor OA. eines dreidimensionalen Vektors a.⃗
185
Vektoren
⎜⎟ ⎜ ⎟
ax ⎛bx ⎞ ⎛ax ± bx ⎞ ax c · ax
(a ) (a ) (c · a )
⃗a ± b⃗ = ay ± by = ay ± by sowie c · a⃗ = c · ay = c · ay
z ⎝b ⎠ ⎝ a ± b ⎠
z z z
z z
⎜⎟
ax ⎛bx ⎞
(a )
a⃗ · b⃗ = ay · by = ax · bx + ay · by + az · bz = | a⃗ | · | b⃗ | · cos (φ).
z ⎝b ⎠z
Lösung:
a) Der Abstand ist gleich dem Betrag des Ortsvektors.
(5)
| |3 ________ ___ __
| a⃗ | = 4 = √ 32 + 42 + 52 = √ 50 = 5 · √ 2
__
Der Abstand beträgt 5 · √ 2 cm.
b) Der Massenpunkt befindet sich im 1. Oktant, weil alle 3 Komponenten des Orts-
vektors bzw. alle drei Koordinaten des Punktes positiv sind.
c) siehe Randspalte
Übungsaufgaben
186
Übungsaufgaben
7.055 Von einem Parallelogramm ABCD sind die Punkte A(2|–1|1), B(6|–3|2) und
B C
C(5|4|–1) gegeben.
a) Berechnen Sie den fehlenden Eckpunkt.
Vektoren
b) Ermitteln Sie den Umfang des Parallelogramms.
c) Bestimmen Sie den Diagonalschnittpunkt des Parallelogramms.
d) Bestimmen Sie die Winkel des Parallelogramms.
e) Interpretieren Sie die Summe der Innenwinkel des Parallelogramms.
7.056 Von einem Parallelogramm ABCD sind die Punkte A(2|–1|1), B(6|–3|2) und
A B
C(5|4|–1) gegeben.
a) Berechnen Sie die Seitenvektoren.
b) Stellen Sie die Seitenvektoren als Linearkombination der Basisvektoren
1 0 0
(0) (0) ( )
0 , 1 und 0 dar.
1
⟶ ⟶ ⟶ Kann ein Vektor c⃗ durch
7.057 In einem Quader ABCDEFGH sind die Vektoren AB = a,⃗ AD = b⃗, AE = c⃗ eine Summe von vorgegebenen
⟶
A B
D
und EMAC = e⃗ gegeben. MAC ist dabei der Mittelpunkt der Strecke AC. Vektoren, die lediglich gestreckt
a) Fertigen Sie eine ausreichend beschriftete 3D-Skizze an. oder gestaucht werden, dargestellt
⟶⟶⟶ ⎯→ werden, liegt eine Linearkombina-
b) Stellen Sie die Vektoren DC, AC, AG und A MAC als Linearkombination der
⃗ ⃗ ⃗ ⃗
Vektoren a, b, c und e dar. tion vor.
c⃗ = k · a⃗ + l · b⃗
(5) (3) (5)
3 –1 –3
7.058 Die Vektoren a⃗ = 4 , b⃗ = 2 und c⃗ = –4 sind gegeben. Der Vektor c⃗ ist eine Linearkombi-
nation von a⃗ und b⃗.
B C
a) Berechnen Sie das Skalarprodukt von a⃗ und b⃗, a⃗ und c⃗ sowie b⃗ und c.⃗ d⃗ = k · a⃗ + l · b⃗ + m · c⃗
b) Interpretieren Sie Ihr Ergebnis.
Der Vektor d⃗ ist eine Linearkombi-
7.059 Die beiden Vektoren sind jeweils zueinander orthogonal. nation von a,⃗ b⃗ und c.⃗
B
Berechnen Sie die fehlende Koordinate.
(3)
ax −1
(5)
a) a = 4 , b⃗ = 2
⃗
Zwei Vektoren sind zueinan-
der orthogonal, wenn sie normal
(5)
−1
( )
3
b) a⃗ = 4 , b⃗ = by aufeinander stehen.
3
(1)
−3 −1
(a )
c) a⃗ = 4 , b⃗ = − 2
z
7.060 Die beiden Vektoren sind jeweils zueinander orthogonal.
B D
Berechnen Sie die fehlende Koordinate.
Begründen Sie Ihre Lösungen.
ax −1
(5) ( )
⃗ ⃗
a) a = 0 , b = by
3
(0)
−1 3
(a )
b) a⃗ = ay , b⃗ = 1
z
7.061 Die Gerade g ist durch die Punkte A(–3|–1|0) und B(2|–1|2) festgelegt.
B
a) Berechnen Sie den Abstand des Punktes P(1|4|3) von der Gerade g.
b) Kontrollieren Sie Ihre Berechnung grafisch mit Technologieunterstützung.
187
Vektoren
7.6 Vektorprodukt
Bisher haben Sie das Skalarprodukt zweier Vektoren angewendet. Für praktische Anwen-
dungen wie den Flächeninhalt, den Normalvektor einer Ebene in Parameterform oder
den Drehmomentvektor ist das Vektorprodukt von großer Bedeutung.
Definition: Vektorprodukt
Das Vektorprodukt a⃗ × b⃗ der beiden Vektoren a⃗ und b⃗ ist ein Vektor,
Das Vektorprodukt wird r der normal auf a⃗ und b⃗ ist,
auch als Kreuzprodukt bezeichnet.
r dessen Betrag | a⃗ × b⃗ | gleich der Maßzahl des Flächeninhalts des von den beiden
Daher liest man auch
„Vektor a kreuz Vektor b“ für a⃗ × b⃗. Vektoren a⃗ und b⃗ aufgespannten Parallelogramms ist und
r der mit den Vektoren a⃗ und b⃗ ein rechtshändiges Vektorsystem bildet.
→
Dabei legt a⃗ die erste Richtung (Daumen), b die zweite Richtung (Zeigefinger)
und a⃗ × b⃗ die dritte Richtung (Mittelfinger) fest.
F
a×b
I
b
|a × b|
φ
a
Zur Veranschaulichung des Vektor- Aus der Definition folgt unmittelbar die Formel zur Berechnung des Betrags des
produkts als rechtshändiges Vektor- Vektorprodukts.
system.
Vektorprodukt und Betrag
Der Betrag des Vektorprodukts a⃗ × b⃗ der beiden Vektoren a⃗ und b⃗ ist
| a⃗ × b⃗ | = | a⃗ | · | b⃗ | · sin (φ).
Dabei ist φ der Winkel zwischen den beiden Vektoren a⃗ und b⃗.
Vektorprodukt
In der Elektrondynamik Das Vektorprodukt a⃗ × b⃗ der beiden Vektoren a⃗ und b⃗ ist
⎜⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟
lernen Sie das Kraftgesetz von ax ⎛bx ⎞ ⎛ ay · bz − az · by ⎞ ⎛ay · bz − az · by ⎞
(a )
Lorentz für einen stromdurchflos-
a⃗ × b⃗ = ay × by = − (ax · bz − az · bx) = az · bx − ax · bz
senen Leiter in einem Magnetfeld
kennen. F⃗ Ist proportional zum z ⎝ bz⎠ ⎝ ax · by − ay · bx ⎠ ⎝ ax · by − ay · bx⎠
Vektorprodukt von I ⃗ und B⃗.
F⃗ ∼ I ⃗ × B⃗ r Man erkennt, dass in der x-Komponente des Vektorprodukts keine x-Komponenten
von a⃗ und b⃗ auftreten.
r Ebenso enthält die y-Komponente des Vektorprodukts keine y-Komponenten der beiden
zu kreuzenden Vektoren.
r Auch in der z-Komponente des Vektorprodukts treten keine z-Komponenten von a⃗
und b⃗ auf.
188
Imaginäre Einheit i
Komplexe Zahlen
statt i auch j für die imaginäre
der Wurzelregeln zu Widersprüchen führt.
__ ________ ___ ___ Einheit verwendet, da es sonst zu
1 = √ 1 = √ (–1) · (–1) = √ –1 · √ –1 = i2 = −1 Verwechslungen mit der Strom-
Sie erhalten die falsche Aussage 1 = −1. stärke kommen kann.
Lösung:
a) x2 + 4 = 0 _
x2 = –4 = 4 · i2 | ±√
x1, 2 = ± 2 · i
L = {–2 · i; + 2 · i}
b) x2 – 2 · x + 2 =0
2
x –2·x+1+1=0
(x – 1)2 +1=0 _
(x – 1)2 = – 1 = i2 | ±√
x1, 2 – 1 = ±i |+1
x1, 2 =1±i
x1 = 1 + i
x2 = 1 – i
L = {1 + i; 1 – i}
211
Komplexe Zahlen
Übungsaufgaben
Definition: Komponentenform
z = a + b · i heißt Komponentenform einer komplexen Zahl.
imaginäre Achse
Im(z) Komplexe Zahlen können auch als geordnete Paare interpretiert werden.
(a|b) = a + b · i
b
z = a + b · i = (a|b)
Das Zahlenpaar (a|0) bedeutet die reelle Zahl a: (a|0) = a
Die reelle Einheit 1 lautet: (1|0) = 1
Die imaginäre Einheit i lautet: (0|1) = i
1
Damit können komplexe Zahlen als Punkte oder Vektoren in einem Koordinatensystem,
reelle Achse der komplexen oder gaußschen Zahlenebene, dargestellt werden:
1 a Re(z)
Auf der Abszissenachse wird der Realteil Re(z) abgetragen (reelle Achse),
z = a + b · i mit a = 2, b = 3 auf der Ordinatenachse wird der Imaginärteil lm(z) abgetragen (imaginäre Achse).
212
Quartile und Boxplot
9.026 Das Personalbüro eines Unternehmens ermittelt für 200 Beschäftigte die
A B
Verteilung der Betriebszugehörigkeit in Jahren:
Betriebszugehörigkeit in Jahren Zahl der Angestellten
[0; 4[ 29
[4; 8[ 78
[8; 12[ 67
[12; 16[ 16
[16; 20] 10
Berechnen Sie die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit und deren
Standardabweichung.
Datenbeschreibung
In einem Wohnblock wurde die Anzahl der in den 20 Haushalten lebenden Personen
erhoben. Man erhält folgende geordnete Datenreihe:
1, 1, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 3, 3, 3, 3, 3, 4, 4, 4, 5, 6, 6, 7
a) Unterteilen Sie die Datenreihe in vier gleich große Teile.
b) Berechnen Sie den Median Q1 der unteren Hälfte, den Median Q2 der gesamten
Datenreihe und den Median Q3 der oberen Datenreihe.
Lösung:
a) untere Hälfte obere Hälfte
1, 1, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 3, 3, 3, 3, 3, 4, 4, 4, 5, 6, 6, 7 n = 20
1. Viertel 2. Viertel 3. Viertel 4. Viertel
Q1 Q2 Q3
Median
2+2 =2
b) Q1 = ____ 3+3 =3
Q2 = ____ 4+4 =4
Q3 = ____
2 2 2
Der (Inter)quartilabstand QA ist die Differenz aus oberem und unterem Quartil Q3 – Q1. Quartilabstand QA:
Er ist gegenüber Ausreißern unempfindlich. Das Intervall [Q1; Q3] gibt den Bereich an, QA = Q3 – Q1
in dem die mittleren 50 % der Werte der Datenreihe liegen.
Wenn Sie jetzt zu den drei Quartilen noch den kleinsten Wert xmin und den größten Wert
xmax einer Datenreihe hinzugeben, kommen Sie zur Fünf-Punkte-Zusammenfassung
einer Häufigkeitsverteilung.
249
Datenbeschreibung
Boxplot-Diagramm (Kastenschaubild)
Median 1. Minimalwert xmin
Q1 Q2 Q3 Whiskers 2. unteres Quartil Q1
3. Median, mittleres Quartil Q2
4. oberes Quartil Q3
John Wilder Tukey, Xmin Box Xmax 5. Maximalwert xmax
1915 bis 2000,
US-amerikanischer Statistiker 0 1 2 3 4 5 6 7 8
x
whiskers: englisch für die Schnurr- Ein Boxplot-Diagramm ist eine grafische Veranschaulichung der Fünf-Punkte-Zusam-
haare einer Katze menfassung einer Datenreihe:
r Die Box erstreckt sich über das aus dem unteren und oberen Quartil gebildeten Intervall
[Q1; Q3].
r Der Median, also das zweite Quartil Q2, wird in der Box durch einen lotrechten Strich
markiert.
r Zwei waagrechte Linien (Whiskers) außerhalb der Box gehen bis zum Minimal- bzw.
Maximalwert.
C
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
250
Quartile und Boxplot
Beachten Sie, dass für Datenreihen mit kleinem Umfang die berechneten Quartilswerte
manchmal nicht mit den Quartilswerten laut Definition übereinstimmen.
Quartile werden von Technologien unterschiedlich berechnet.
Grafikfähige Taschenrechner und Geogebra berechnen die Quartile als Mediane der
unteren und oberen Datenhälften, wobei der Median keiner der beiden Hälften angehört.
Formulieren Sie fünf Aussagen über die Körpergrößen der 400 Maturanten.
Lösung:
Aus dem Diagramm kann man u. a. entnehmen, dass
r ca. 50 % der Maturanten höchstens 177 cm groß sind.
r jeder Maturant mindestens 153 cm groß ist.
Datenbeschreibung
r von den 400 Maturanten ca. 100 Maturanten mindestens 181 cm groß sind.
r von den 400 Maturanten ca. 300 Maturanten mindestens 168 cm groß sind.
r ca. 200 Maturanten zwischen 168 cm und 181 cm groß sind.
In einem Wohnblock mit 20 Haushalten ergeben sich für die Anzahl der in den Haus-
halten lebenden Personen folgende Werte:
2, 3, 5, 4, 6, 2, 2, 6, 2, 2, 2, 3, 1, 3, 3, 4, 3, 1, 7, 4
a) Ermitteln Sie mit GeoGebra
r das arithmetische Mittel,
r die Standardabweichung und
r die Werte der Fünf-Punkte-Zusammenfassung.
b) Stellen Sie die Daten grafisch durch ein Boxplot dar.
Lösung:
a) Geben Sie die Daten in einer Tabelle ein (Menü Ansicht > Tabelle).
Markieren Sie die Daten mit der Maus und wählen Sie „Analyse einer Variablen“.
Bestätigen Sie „Analyse“.
Wählen Sie „Statistik anzeigen“.
Sie erhalten alle gewünschten Kennzahlen:
Beachten Sie:
Das arithmetische Mittel wird mit
„Mittelwert“ bezeichnet.
Die n-gewichtete Standardabwei-
b) Für die grafische Darstellung wählen Sie im Pulldown-Menü „Boxplot“. chung wird mit σ bezeichnet.
251
Datenbeschreibung
Übungsaufgaben
9.027 Anna hat 27 CDs mit klassischer Musik. Andreas besitzt 3, Anton 7, Alice
B C
freut sich über 9 Klassik-CDs, Antonia hat ebenfalls 7, Arabella besitzt 9,
Anja 10 und Astrid 12.
a) Ermitteln Sie Modus, Median und arithmetisches Mittel.
b) Interpretieren Sie den Unterschied zwischen arithmetischem Mittel und
Median.
c) Ermitteln Sie die Werte der Fünf-Punkte-Zusammenfassung und stellen
Sie die Daten in einem Boxplot-Diagramm dar.
9.028 Die Anzahl der Angestellten in 10 Betrieben ist im nachstehenden Box-
C
plot-Diagramm dargestellt.
252
Parameterdarstellung von Funktionen
Ein Kreis mit Radius r = 2 cm rollt mit konstanter Geschwindigkeit auf der
positiven x-Achse ab. Bezeichnungen bei
a) Bestimmen Sie die Koordinaten x(t) und y(t) für einen Punkt P auf dem Radumfang, Zykloiden
wenn für t = 0 der Punkt P im Koordinatenursprung liegt. r Radius des Rades bzw. des
b) Ermitteln Sie die Parameterdarstellung der Zykloide. (gedachten) Kreises
c) Stellen Sie die Bahn des Punktes P mit Technologieunterstützung grafisch für t aus a Abstand des Punktes P vom
[0; 4 · π] dar. Mittelpunkt des rollenden
d) Begründen Sie, wie das Intervall gewählt werden muss, um 3 Zyklen darstellen zu Rades (bzw. Kreises)
können.
Lösung:
a) x(t) = 2 · (t – sin (t)) · cm und
y(t) = 2 · (1 – cos (t)) · cm
{2 · (1 − cos (t))
2 · (t − sin (t))
b) f : t ↦
c)
GeoGebra stellt den Befehl
Kurve[ <Ausdruck>, <Ausdruck>,
<Parameter>, <Startwert>,
<Endwert> ] zur Verfügung.
d) Das Intervall kann z. B. [0; 6 · π] sein, weil das Rad für jedes Intervall [t; t + 2 · π] eine
Abrollbewegung ausführt.
Zykloide
Rollt ein Rad mit Radius r mit konstanter Geschwindigkeit auf einer waagrechten
Gerade ab, so beschreibt ein Punkt P(x|y) = P(x(t)|y(t)), der sich im Abstand a vom
Radmittelpunkt befindet eine Zykloide.
Die Parameterdarstellung der Zykloide ist
x(t) = r · t – a · sin (t) und
Parameterdarstellung
y(t) = r – a · cos (t).
von Funktionen
Sie erkennen, dass die y-Koordinate der Zykloide im Intervall [r – a; r + a] liegt. Der Punkt P befindet sich im Abstand
Für a ⩽ r liegt eine Funktion vor. a < r vom Radmittelpunkt.
Für a > r eine Relation.
Befindet sich der Punkt P nicht auf dem Radumfang, so werden zwei Fälle unterschieden.
a ist der Abstand von P zum Radmittelpunkt.
Für a < r liegt eine (in x-Richtung) gestreckte Zykloide vor.
Ein Vollkreis mit Radius r = 3 cm rollt mit konstanter Geschwindigkeit auf der positiven
x-Achse ab. Ein Punkt P im Kreisinneren, der 2 cm vom Kreismittelpunkt entfernt ist,
befindet sich für t = 0 Sekunden auf der y-Achse.
a) Bestimmen Sie die Koordinaten x(t) und y(t) für den Punkt P.
b) Stellen Sie die Bahn des Punktes P mit Technologieunterstützung grafisch für t aus
[0; 4 · π] dar.
Der Punkt P befindet sich im Abstand
Lösung: a > r vom Radmittelpunkt.
a) x(t) = (3 · t – 2 · sin (t)) · cm und
y(t) = (3 – 2 · cos (t)) · cm Bei Zykloiden unterscheidet
b) man
r gespitzte (a = r),
r gestreckte (a < r) und
r verschlungene (a > r).
261
Parameterdarstellung von Funktionen
Ein Kreis mit Radius r = 1 cm rollt mit konstanter Geschwindigkeit auf der positiven
x-Achse ab. Ein Punkt P, der 2 cm vom Kreismittelpunkt entfernt ist und starr mit dem
Kreismittelpunkt verbunden ist, befindet sich für t = 0 Sekunden auf der y-Achse.
a) Bestimmen Sie die Koordinaten x(t) und y(t) für den Punkt P.
b) Stellen Sie die Bahn des Punktes P mit Technologieunterstützung grafisch für t aus
[0; 4 · π] dar.
Lösung:
a) x(t) = (t – 2 · sin (t)) · cm und
y(t) = (1 – 2 · cos (t)) · cm
b)
r1 · t) − a · cos ( r1 · t) und
x(t) = (r1 + r2) · cos (__
r2 r1 + r2
_____
r1 · t) − a · sin ( r1 · t)
y(t) = (r1 + r2) · sin (__
r2 r1 + r2
_____
Der rote Kreis rollt auf dem ruhenden wenn der Mittelpunkt des ruhenden Kreises mit dem Koordinatenursprung
grünen Kreis ab.
zusammenfällt.
Lösung:
a) x(t) = (6 · cos (__2t ) − 2 · cos (___
2 ))
3 · t · cm und
262