Aufklärungjohnsonunter 60 B

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Praxis Dr. med.

Jürgen Leschnik
Mühlenstraße 13

Aufklärung zum Covid19 Imfstoff Janssen von Johnson und Johnson


für unter 60-Jährige
Nach dem Auftreten von Sinusvenenthrombosen nach dem Impfstoff von Johnson und Johnson empfiehlt die Ständige
Impfkommission (Stiko) eine Impfung mit diesem Impfstoff derzeit nur für Menschen über 60 Jahren. Eine Erst- oder
Zweitdosis mit diesem Impfstoff kann aber auch unterhalb dieser Altersgrenze nach ärztlichem Ermessen und bei
individueller Risikoakzeptanz gegeben werden - nach sorgfältiger Aufklärung über eventuelle Nebenwirkungen. Ärzte
haften nicht, wenn es nach ausführlicher Aufklärung doch zu Nebenwirkungen kommt.

Was genau die Sinusvenenthrombosen auslöst, ist unklar. Forscher der Universität Greifswald fanden heraus, dass
Betroffene der seltenen Nebenwirkung im Verlauf der Immunreaktion auf die Impfung bestimmte Antikörper bildeten.
Diese aktivierten dann die Blutplättchen, was wiederum zu Blutgerinnseln führte. Dieser immunologische Mechanismus
ist ganz anders, als der Mechanismus, der andere Thrombosen normalerweise auslöst, wie z.B. bei einer
Blutgerinnungsstörung. Deshalb ist es auch schwierig, im Einzelfall Risikofaktoren zu benennen und vorher sicher zu
stellen, dass eine solche spezielle Thrombose nicht auftreten wird.

Bis zum 21. April wurden dem für die Sicherheit von Impfstoffen zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 63 Fälle einer
Sinusvenenthrombose nach einer Impfung mit AstraZeneca bekannt. In 34 dieser Fälle wurde zusätzlich ein schwerer
Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) gemeldet. Zwölf Menschen starben. Verimpft wurden bis dahin fast 4,8
Millionen Erstdosen und rund 10.000 Zweitdosen des Vakzins. Zum Vergleich: Bei 11,5 Millionen Erst- und 5,3 Zweit-
Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer kam es zwölf Mal zu dieser Komplikation. Allerdings trat bei den
Betroffenen, die mit Biontech geimpft worden waren, keine Thrombozytopenie auf. In Großbritannien verzeichnete die
Arzneimittelbehörde MHRA bis Mitte April 168 Fälle von schweren Blutgerinnseln mit dem gleichzeitigen Mangel an
Blutplättchen nach einer AstraZeneca-Impfung. In 77 Fällen handelte es sich dabei um Sinusvenenthrombosen. Rund 21,2
Millionen Menschen wurden bereits erstmals mit dem Präparat geimpft. Man geht davon aus, dass diese Daten auf den
Impfstoff von Johnson in Etwa übertragbar sind. Der Vorteil liegt bei Johnson darin, dass dieser Impfstoff nur einmalig
gegeben werden muss.

Klar ist: Je älter die Menschen sind, desto geringer wird das Risiko und der Nutzen der Impfung überwiegt. Nur ein
verschwindend geringer Teil der Geimpften bekommt schwere Nebenwirkungen. Die meisten Menschen aber erkranken
dank der Impfung nicht an Covid-19 und landen deshalb auch nicht auf der Intensivstation.

Lassen sich immer mehr Menschen impfen, hat das Auswirkungen auf den Pandemie-Verlauf. Das lässt sich an den
sinkenden Infektionszahlen in Israel und England erkennen, wo bereits Menschen um die 50 und jünger geimpft worden
sind. Diese Gruppe ist mobiler als die Älteren. Darum sind es vor allem die jüngeren Altersgruppen, die jetzt auf den
Intensivstationen landen und dort lange Zeit Beatmungsplätze belegen. Impft man jetzt diese Altersgruppe, entschärft das
auch die Situation auf den Intensivstationen.

Der Impfstoff von Johnson und Johnson ist sehr gut wirksam! Auch wenn einige Studien beschreiben, dass mRNA
Impfstoffe geringfügig besser vor der Infektion schützen, schützt auch Johnson und Johnson gut vor einem schweren
Verlauf.

Obwohl die Stiko davon abrät, unüberlegt einfach alle Menschen unter 60 Jahren mit Johnson zu impfen, ist dieses
zulässig, wenn man sich des Risikos in Bezug auf Thrombosen bewusst ist und aufgeklärt wird, dass man sich bei
Alarmzeichen (Kopfschmerzen oder Sehstörungen oder Bauchschmerzen oder Luftnot oder Beinschwellungen oder
punktförmige Hautveränderungen oder Blutergüsse oder schwerer Verschlechterung des Allgemeinzustandes) sofort bei
einem Arzt melden muss (am Wochenende beim Notdienst). Die Menschen können also selber entscheiden, nach
Rücksprache mit dem Hausarzt, ob sie dieses kleinere Risiko der Thrombosen bewusst eingehen wollen, um das größere
Risiko, an Corona ernsthaft zu erkranken zu minimieren.

Ich wurde darüber aufgeklärt, dass unter Jannssen/Johnson und Johnson Thrombosen, insb.
Thrombosen innerhalb des Hirnschädels, beschrieben sind, die gehäuft bei Menschen unter 60 Jahren
aufgetreten sind. Ich wurde informiert, dass die Stiko eine unkritische Impfung von Personen unter 60
Jahren nicht empfiehlt. Ich akzeptiere das Risiko, da mir ein zeitnaher Schutz vor COVID19 wichtig ist.
Ich habe diese Aufklärung komplett durchgelesen, verstanden und keine weiteren Fragen.

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Datum Unterschrift

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