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2.

Klett-Symposium - Geographie und Schule

„Wohlstand für alle?“ Ein Klett-GIS Projekt


Jens Joachim, Leipzig
Entwicklung BIP pro Kopf (in €uro)

1980 44

1990 154

2000 669

2006 1600

untersten 10% obersten 10 %


3400 Yuan 21000 Yuan

verfügbares Geld für Konsum städt.


Haushalte 2006

Entwicklung Nettoeinkomen pro Kopf

12000.0

10000.0

8000.0 Städtischer Raum


Yuan

6000.0 Ländlicher Raum

4000.0 Differenz

2000.0

0.0
1980 1992 1997 2002
Extreme zwischen Arm und Reich
wachsender neuer Mittelstand
Rund 40 % der städt. Haushalte
über Durchschnitt von jährlich
8700 Yuan für Konsum

180
160
140 2000
120
2006
100
80
60
40
20
0
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Quelle: Stat. Jahrbuch China 2007


2005 2006

Herr Liu - Lehrer 2007


WebGIS
Internetbasierte GIS (WebGIS) nutzen Datensätze, die in vorgefertigten
Projekten im Sinne der zusätzlichen Informationsgewinnung aufgearbeitet sind.
Für die Nutzung werden lediglich eine schnelle Internetverbindung und ein
standardmäßiger Browser (Internet Explorer, Firefox) benötigt.
Weiterentwickelte WebGIS bieten darüber hinaus online die Möglichkeit der
Veränderung der Legenden vorhandener Karten und das Erstellen eigener
thematischer Karten aus vorgegebenen Datensätzen. Neben der reinen
Informationsgewinnung kann der Umgang mit thematischen Karen weiter
entwickelt werden.

Dem Nachteil, dass keine eigenen Daten in Projekte umgesetzt werden können,
stehen also eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber:
 - einfache Bedienbarkeit  
- keine Softwarekosten
-   kein Installationsaufwand
-   keine zeit- und kostenintensive Schulung
-   durch zentrale Pflege kein eigenes Datenupdate notwendig
-   eingeschränkte GIS-Funktionen für Einstieg in GIS
-   auch zu Hause verfügbar (damit für Hausaufgaben geeignet)
- Einsatzmöglichkeiten bereits in Lehrbüchern enthalten

„Mehrwert“ zum Atlas


Geographische Informationssysteme sind wie der Atlas ein Werkzeug um
geographische Fragestellungen zu beantworten.
- Daten können ständig aktualisiert werden.
- Entstehende und archivierte Zeitreihen geben in GIS
Auswertungsmöglichkeiten, die ein Atlas nicht bieten kann.
- thematische Karten können nach entsprechenden Fragestellungen aufgebaut
werden
- komplexen Abfragemöglichkeiten in einem GIS helfen zeit- und
materialaufwendige Recherchen in Atlanten, Schulbüchern, Internet oder
Fachliteratur abzukürzen.
- Visualisierung in Karten stellt zu den üblichen Darstellungsformen eine
Alternative dar.
- Veränderungen in der Legende geben neue Möglichkeiten in der
Medienerziehung
Warum WebGIS im Geographieunterricht?

In der Arbeitswelt (Verwaltung, Logistik) sind GIS-Anwendungen Normalität.


Anwendungen von GIS dringen in die Lebenswelt der Menschen (Schüler) ein
- Navigationssysteme
- WebGIS - Internetdienste (Google Earth, Tourismusportale)

Fähigkeit zu einem angemessenen Umgang mit Karten (Kartenkompetenz)


Schülerinnen und Schüler können
....
Möglichkeiten der Anwendung von GIS (Geographische
Informationssysteme) beschreiben
Darüber hinaus fördert der Einsatz von WebGIS:

• Motivation – entdeckendes Lernen


• Handlungsorientierung
• Selbstständigkeit
• Fachübergreifenden Unterricht (Informatik, Mathematik)
• Problemlösungswissen, Problemlösefähigkeit
• Methodenkompetenz
(instrumentelle Fähigkeiten, Kartenkompetenz)

Warum geht der WebGIS-Einsatz nur schleppend voran:

- technischer Art (Geschwindigkeit, Browser,...)


- keine Verbindlichkeit
- Mut, Neuland zu betreten
- sinnvolle Anwendungen (= messbarer Mehrwert)
Einsatzmöglichkeiten

Informationsquelle für
den Lehrer/Schüler
(Datenrecherche und deren räumliche
Ausprägung)

Frontale Demonstration im Erstellung thematischer Karten


Unterricht (Problemorientierung, durch den Lehrer/Schüler
Dateninterpretation) (Folie, Kopie oder PC)

selbstständige Analyse geographischer Fragestellungen


durch den Schüler
Projekt „Wohlstand für alle?“

Vorbemerkung:
Wirtschaftszahlen sind sehr abstrakt, für Schüler nicht „greifbar“ -
Konsumgüter sind eigener Erfahrungswelt weit näher

Zielstellung:
- Schüler erkennen anhand des BIP pro Kopf regionale Disparitäten
- Anhand des Besitzes von hochwertigen Konsumgütern werden Zusammenhänge zum BIP
hergestellt
- Menschen in den entwickelten Regionen sind im Vergleich zu Deutschland nicht „Ewigkeiten“
zurück
- Durch Vergleiche zwischen 2003 und 2006 kann eine Entwicklung erkannt werden.

Warum mit Klett-GIS?

- Verfügbarkeit der thematischen Karten zur Wirtschaft und zu Besitzständen


- Aktualität der Daten (2006)
- Vergleichbarkeit aufgrund von Zeitreihen (2003-2006)

Umsetzung:
- Behandlung des Aufschwungs in der chinesischen Wirtschaft abgeschlossen.
- selbständige Arbeit in Kleingruppen an Rechnern
- auch andere Metamethoden denkbar (Gruppenpuzzle, Stationslernen)

Ergebnisse:
siehe Lösungsblatt
Klett-GIS
Wohlstand für alle?
1a) Öffne die Karte „Bruttonationaleinkommen 2006“. Beschreibe die Verteilung der Wirtschaftskraft Chinas.
b) Kenneichne Provinzen mit < 1000 Y/Ew. bzw. >10000 Y/Ew. farbig.

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Besitz pro 100 Haushalte


Konsumgut China NRW
(2006) (2003)
PKW 4,3 75,4
PC 47,2 61,6
Handy 152,9 76,3

2a) Ermittle mit je einer Abfrage die Provinzen, in denen überdurchschnittlich Computer bzw. Handys vorhanden sind.
b) Schraffiere dieses Verteilungsmuster entsprechend der Legende in die Karte.
c) Stelle Zusammenhänge zur Wirtschaftskraft in den schraffierten Provinzen auf.

____________________________________________________________
3a) Öffne die Karte „Veränderung PKW Besitz 2003/06“. Was wird dargestellt? _
___________________________________________________________________________________________________
b) Erläutere, welche Entwicklung in der Wirtschaft Chinas sichtbar wird.

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c) Ermittle für die Provinz mit der höchsten Steigerung den absoluten Zuwachs. Was wird deutlich?
Provinz: ______ relative Steigerung: ______ absolute Steigerung von _____ auf _____

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Wohlstand für alle? Lösungsvorschlag
1a) Öffne die Karte „Bruttonationaleinkommen 2006“. Beschreibe die Verteilung der Wirtschaftskraft Chinas.
b) Kenneichne Provinzen mit < 1000 Y/Ew. bzw. >10000 Y/Ew. farbig.

An der Ostküste sind die wirtschaftlich stärksten, im Norden und Westen die
wirtschaftlich schwächsten Provinzen.

Besitz pro 100 Haushalte


Konsumgut China NRW
(2006) (2003)
PKW 4,3 75,4
PC 47,2 61,6
Handy 152,9 76,3

> 47,2 PC > 152,9 Handys


2a) Ermittle mit je einer Abfrage die Provinzen, in denen überdurchschnittlich Computer bzw. Handys vorhanden sind.
b) Schraffiere dieses Verteilungsmuster entsprechend der Legende in die Karte.
c) Nimm Bezug zur Überschrift und stelle Zusammenhänge zur Wirtschaftskraft in den schraffierten Provinzen auf.

Wohlstand gibt es vor allem in den wirtschaftlich starken Regionen.


3a) Öffne die Karte „Veränderung PKW Besitz 2003/06“. Was wird dargestellt?
prozentuale Veränderung am PKW Besitz pro 100 Haushalte zwischen 2003 und 2006
b) Erläutere, welche Entwicklung in der Wirtschaft Chinas sichtbar wird.
Es wird sichtbar, dass die Maßnahmen zum Abbau der wirtschaftlichen Ungleichheiten
der Lebensverhältnisse Erfolge zeigt.
c) Ermittle für die Provinz mit der höchsten Steigerung den absoluten Zuwachs. Was wird deutlich?
Provinz: Hubei relative Steigerung: 819% 0,21 auf 1,72 PKW/100 H.
absolute Steigerung von
Dies zeigt, der PKW-Besitz trotz großer Steigerung immer noch minimal ist.
Ausblick...

...und vielen Dank

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