Sie sind auf Seite 1von 4

Hochschule für Technik und Wirtschaft Studiengang: BW

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften


Sommersemester 2022
Dipl.-Math. D. Kellner
Dipl.-Math. M. Ohligschläger
M. Sc. N. Neu

Wirtschaftsmathematik 2
Übungsblatt 5

Aufgabe 1:
Ein Süßwarenproduzent stellt Eis-, Sahne- und Multivitaminbonbons her. Für eine Tonne
Eisbonbons benötigt er zwei Stunden auf einer Rührmaschine und zwei Stunden in der Ver-
packungsanlage, für eine Tonne Sahnebonbons dagegen vier Stunden auf der Rührmaschine
und 90 Minuten in der Verpackungsanlage. Eine Tonne Multivitaminbonbons benötigt drei
Stunden auf der Rührmaschine und eine Stunde in der Verpackungsanlage. Die Rührmaschine
steht täglich 16 Stunden zur Verfügung, die Verpackungsanlage 12 Stunden. Die darüber
hinaus benötigten Ressourcen stellen keinen Engpass dar. Die Deckungsbeiträge je Tonne
betragen für Eisbonbons 200 –C, für Sahnebonbons 190 –C und für Multivitaminbonbons
180 –C. Es wird angenommen, dass alles abgesetzt werden kann, was hergestellt wird.

Das Problem wurde auf Blatt 4 mit dem Simplex-Verfahren gelöst. Nutzen Sie das op-
timale Tableau zur Bearbeitung folgender Fragen.

a1 ) Das Unternehmen plant mehr Personal einzustellen, um die Anzahl Betriebsstunden


der Rührmaschine oder der Verpackungsanlage zu erhöhen. Für eine zusätzliche Stun-
de, die die Rührmaschine im Einsatz bleibt, fallen Personalkosten in Höhe von 30 –C
an. Die gleichen Kosten fallen an, wenn die Verpackungsanlage täglich eine Stunde
länger in Betrieb bleibt. Was würden Sie dem Unternehmen empfehlen? Begründen
Sie Ihre Antwort!

a2 ) Welche Änderungen im Produktionsplan ergeben sich dann?

b) Auf Grund von Lieferverpflichtungen soll eine Tonne Sahnebonbons hergestellt wer-
den. Wie würde sich dadurch der maximale Deckungsbeitrag ändern?
Aufgabe 2: (BW-Klausur WiSe 19/20 / 23 Prozentpunkte)
Ein metallverarbeitendes Unternehmen stellt Fahrräder für Kinder in drei Ausführungen
F1 , F2 und F3 her, deren Stückdeckungsbeiträge jeweils 45, 70 und 55 –C betragen. Auf
Grund von Absatzschwierigkeiten sollen in der Ausführung F3 zukünftig nur noch höchstens
120 Stück pro Woche hergestellt werden. Insgesamt können pro Woche maximal 500 Fahrräder
hergestellt werden. Für alle drei Ausführungen müssen zugeschnittene Teile auf einer La-
ckiermaschine, welche 1600 Minuten je Woche genutzt werden kann, bearbeitet werden. Für
die Ausführungen F1 und F3 werden zum Lackieren je Fahrrad 2 Minuten benötigt, für
die Ausführung F2 ist doppelt so viel Zeit erforderlich. Weitere Maschinen und Ressourcen
stehen in ausreichendem Umfang zur Verfügung.
Das folgende lineare Optimierungsmodell wurde aufgestellt:

Max z = 45 x1 + 70 x2 + 55 x3
u.d.N. x1 + x2 + x3 ≤ 500
2 x1 + 4 x2 + 2 x3 ≤ 1600
x3 ≤ 120
x1 , x2 , x3 ≥ 0

a) (3 Prozentpunkte)
Definieren Sie geeignete Schlupfvariablen und stellen Sie das Starttableau auf.

b) (5 Prozentpunkte)
Zur Lösung des obigen Problems wurde das folgende Tableau mit der Simplex-
Methode ermittelt (s1 , s2 , s3 bezeichnen die Schlupfvariablen):

x1 x2 x3 s1 s2 s3 b
1/2 0 0 1 −1/4 −1/2 40
1/2 1 0 0 1/4 −1/2 340

0 0 1 0 0 1 120

z -10 0 0 0 17,5 20 30400

Vervollständigen Sie das obige Tableau. Welche Variablen sind Basisvariablen, welche
sind Nichtbasisvariablen? Bitte geben Sie separat deren Werte an! Handelt es sich
um eine zulässige Lösung (Begründung)?
Erläutern Sie, warum das Tableau nicht die optimale Lösung enthält!

2
b) (10 Prozentpunkte)
Ermitteln Sie die optimale Lösung mit einer geeigneten Variante des Simplex-Verfahrens.
(Bitte erläutern Sie auch die Auswahl von Pivotzeile und -spalte.)
Beschreiben Sie das optimale wöchentliche Produktionsprogramm und geben Sie den
entsprechenden Deckungsbeitrag an! Erläutern Sie ebenfalls die optimalen Werte der
Schlupfvariablen!

x1 x2 x3 s1 s2 s3 b
1/2 0 0 1 −1/4 −1/2 40
1/2 1 0 0 1/4 −1/2 340

0 0 1 0 0 1 120

z -10 0 0 0 17,5 20 30400

c) (5 Prozentpunkte)
Von welcher Ressource würden Sie eine Ausweitung um vier Einheiten empfehlen?
(mit Begründung!)
Welche Auswirkungen hätte dies auf das aktuelle optimale Produktionsprogramm
sowie auf den Zielfunktionswert?

Aufgabe 3: (Klausur WiSe 14/15 / 25 Prozentpunkte)


Ein Hotel bietet seinen Gästen drei Verpflegungsoptionen an: Halbpension, Vollpension
und All Inclusive. Die Gäste müssen natürlich betreut und verpflegt werden. Den jeweili-
gen täglichen Betreuungsaufwand (in ZE) und die täglichen Verpflegungskosten (in Euro)
werden in folgender Tabelle beschrieben:
Halbpension Vollpension All Inclusive
Betreuungsaufwand 2 3 4
Verpflegungskosten 20 30 50

Pro Tag kann das Hotel höchstens 160 ZE leisten. Das Budget für die Verpflegung ist auf
höchstens 6.000 Euro je Tag begrenzt.

3
Darüber hinaus können höchstens 75 Gäste aufgenommen werden.

Der Gewinn pro Gast und Tag beträgt 80 –C (HP), 95 –C (VP) bzw. 120 –C (AI). Der Gewinn
pro Tag soll maximal werden.
Das folgende lineare Optimierungsmodell wurde aufgestellt:

Max z = 80 x1 + 95 x2 + 120 x3
u.d.N. 2 x1 + 3 x2 + 4 x3 ≤ 160
20 x1 + 30 x2 + 50 x3 ≤ 6000
x1 + x2 + x3 ≤ 75
x1 , x2 , x3 ≥ 0

a) Definieren Sie geeignete Schlupfvariablen und stellen Sie das Starttableau auf.
Führen Sie anschließend eine (und nur eine) Iteration mit einer geeigneten Variante
des Simplex-Verfahrens durch!
Bitte erläutern Sie die Auswahl von Pivotzeile und -spalte.

b) Weitere Iterationsschritte haben folgendes Tableau ergeben:

x1 x2 x3 s1 s2 s3 b
0 0,5 1 0,5 0 -1 5

0 -5 0 -15 1 10 4350

1 0,5 0 -0,5 0 2 70

z 0 5 0 20 0 40 6200

Vervollständigen Sie das obige Tableau. Welche Variablen sind Basisvariablen, welche
sind Nichtbasisvariablen?
Erklären Sie, warum das Tableau die optimale Lösung enthält (kurze Begründung)!

c) Interpretieren Sie die optimale Lösung (inkl. Schlupfvariablen)! Wie hoch ist der
maximale Gewinn?

d) Von welcher Ressource würden Sie eine Erweiterung empfehlen und warum? Geben
Sie das neue optimale Programm an, wenn Sie die Kapazität der entsprechenden
Ressource um eine Einheit vergrößern.

Das könnte Ihnen auch gefallen