Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
NÜRNBERG
• Das Grundwort des Stadtnamens Nürnberg ist das Gattungswort „Berg“. Die Herkunft des Vorderglieds Nürn- ist hingegen
nicht geklärt. Die Annahme eines Wortes nor, nuor für „Fels“ oder nuorin „felsig“ – womit der von weit her
sichtbare Keuperfels mit der Burg gemeint sei – krankt daran, dass ein mittelhochdeutsches nuor und nuorin nicht
nachzuweisen ist und im Nordbairischen auch nicht zu Nürn- geführt hätte.
• Auch die These, dass sich der Name der Stadt von dem Personennamen Noro ableite, hat das Problem, dass ein solcher
althochdeutscher Personennamen nirgends überliefert ist. Ältere Deutungen wie „Nero-berg“, „Nur-ein-Berg“ oder
„Neuberg“ sind teils phantastisch, teils sprachgeschichtlich unmöglich. Die Deutung des Ortsnamens wird dadurch
erschwert, dass die Schreibung in den frühen Zeugnissen starke Schwankungen aufweist (1022,
1061 Norenberg, 1050 Nŏrenberc, 1062 Nuorenberc, 1074 Nourenberg, 1113/16 Nurinberg), die eine gewisse Unsicherheit
der Schreiber auszudrücken scheinen.
• Der Beiname Noris kam im Humanismus auf. Erstmals bezeichnete Helius Eobanus Hessus Nürnberg als noris
amoena („liebliche Noris“). Hessus lehnte sich dabei an die latinisierende Schreibung des Stadtnamens in Urkunden
als Noricum, Noribergae oder Norimberg an. Der Arzt Johann Helwig personifizierte 1650 in einer Dichtung diesen
Beinamen als mythische Nymphe Noris, die seitdem als bildungssprachliche Allegorie der Stadt häufig Verwendung findet.
HERGESTELLT VON: LUKA SERAFIMOVSKI