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Maßnahmen zur

Förderung der
Kompetenzen
Merkmale
Information
• Anlass: Wissens- und Informationsdefizit

• Ziel: Schließen von Wissenslücken, Erweiterung des Wissens

• Methode: Bereitstellung und Vermittlung von Daten, Fakten und Wissen

• Zielgruppe: Einzelperson oder Gruppe

• Ergebnis: Offenes Angebot


Schulung
• Anlass: Wissensdefizit, Defizite in Handlungskompetenz

• Ziel: Wissenszuwachs, Förderung von Handlungskompetenzen

• Methode: Systematischer Lernprozess – mehrere Schritte

• Zielgruppe: Meist Gruppe

• Ergebnis: Klar definierte und überprüfbare Lernziele


Anleitung
• Anlass: Defizite in Handlungskompetenz; eingeschränkte Selbständigkeit

• Ziel: Förderung Handlungs-, technisch-instrumentelle Kompetenzen

• Methode: Systematischer Lernprozess – mehrere Schritte

• Zielgruppe: Einzelperson

• Ergebnis: Klar definierte, überprüfbare Lernziele


Beratung
• Anlass: Problemdruck; belastende Lebenssituation

• Ziel: Bewältigung einer individuellen Problemsituation, Hilfestellung

• Methode: Unterstützung b. Entscheidungsfindung, Lösungsentwicklung

• Zielgruppe: Einzelperson

• Ergebnis: Ergebnisoffenheit; Lösung nicht immer möglich


Gemeinsamkeiten

• Kommunikatives Element
• Kommunikative Interventionsstrategien
• Grundlage: Austausch (Erfahrung, Wissen, Gedanken, Gefühle)

Aber: Eigene Handlungslogik

Praxis: Fließende Übergänge möglich je nach Situation


Information - Beispiel
• Eine Anruferin erkundigt sich in der Pflegeberatungsstelle nach der
Höhe der Geldleistungen bei Pflegegrad 2. Die zuständige
Fachpersonal teilt die gewünschte Information mit und fragt nach, ob
sie noch anderweitig helfen könne. Die Anruferin verneint dies,
bedankt sich und legt auf.

Geringer Aufwand - hohe Bedeutsamkeit


Noch keine Handlungskompetenz erreichbar
Evtl. Vorbereitung, Ergänzung von Schulung, Beratung
Beratung - Beispiel
• Eine Pflegefachperson in der häuslichen Pflege stellt fest, dass eine
von ihr betreute Patientin zu wenig trinkt. Sie informiert den
pflegenden Ehemann darüber, dass seine Frau mindestens 1,5-2 Liter
Flüssigkeit täglich zu sich nehmen sollte und bittet ihn, verstärkt
darauf zu achten

Zunächst Einzelinformation, Hinwei


Evtl. Schulung: Trinkprotokoll, Bilanzierungsbogen, Anwendung Trink-
Hilfen
evtl. Beratung s. nächste Folie
Mögliche Themen der Beratung
• Wie kann auf eine deutlich anlehnende Haltung gegenüber dem
Anbieten von Getränken reagiert werden?
• Wie kann der pflegende Angehörige mit seinem eigenen Ärger
umgehen, wenn ihm die pflegebedürftige Person die Tasse aus der
Hand schlägt?
• Was kann getan werden, wenn ein erheblich übergewichtiger
Pflegebedürftiger immer wieder stark zuckerhaltige Getränke fordert?
Beratung - Beispiel
• Eine Pflegefachperson führt eine Angehörigenschulung zur
Kontinenzförderung durch und stellt dabei verschiedene
Inkontinenzhilfsmittel vor. Die pflegende Tochter wirkt reserviert und
vermeidet die Materialien anzufassen. Die Körpersprache zeigt, dass
ihr die Sache unangenehm ist und sie Gefühle wie Scham und Ekel
hat. Angemessen ist es hier, wenn die Pflegefachperson die Schulung
abbricht und in eine beraterische Haltung wechselt; negative Gefühle
können in einem individuellen Beratungsgespräch am besten
bearbeitet werden, wichtig: Annahme, kein Wegtrainieren
Schulung und Anleitung
• Oft synonyme Verwendung
• Gemeinsamkeiten in Zielsetzung und Methode
• Schulung: Komplettes Lernangebot für Gruppen und Einzelpersonen
• Schulung: Geplante Lernerfahrung, die auf pädagogisch-didaktischen
Erkenntnissen gründet und konkrete Lernziele beinhaltet
• Ziel der Schulung: Verhaltensänderung durch Aneignung von Wissen,
Erlernen bestimmter Fertigkeiten
• Schulungen für Gruppen: z.B. für Menschen mit gleichen
Grunderkrankungen; Basis- und Spezialpflegekurse
Patientenschulungsprogramme
• für chronisch kranke Menschen
• Bei Bedarf Einbezug von Angehörigen
• Beispiele:

Schulungsprogramm bei kindlichem Asthma für Eltern und Kinder

Pflegekurse für Angehörige und andere ehrenamtlich tätige


Pflegepersonen
Basiskurse
• Basispflegekurs: z.B.
Kurseinheit 1:
Wohnraumausstattung, Wahrnehmung der pflegebedürftigen Person
Kurseinheit 2:
Individuelle Versorgung (Körper-, Zahnpflege, Kleidungswechsel,
Medikamenteneinnahme)
Kurseinheit 3:
Mobilisation (Unterstützung Gehen, Stehen; Liegen, Sitzen; Transfer;
Bewegungsförderung, Lagerung; rückenschonende Arbeitsweise)
Basiskurse
• Kurseinheit 4:
Folgeerkrankungen und ihre Vorbeugung (Dekubitus, Pneumonie,
Thrombose, Kontrakturen – Entstehung, Erkennung, Prophylaxe)
Kurseinheit 5:
Ernährung und Nahrungsaufnahme, z.B. Anreichen von Essen und
Trinken, Ess- und Trinkhilfen
Kurseinheit 5:
Ausscheidung; z.B. Formen der Urin- und Stuhlinkontinenz, Vorbeugung,
Umgang mit Inkontinenz, Hilfsmittel bei Inkontinenz, Umgang mit
Emotionen belastender Art
Basiskurse
• Kurseinheit 7: Selbstpflege des Pflegenden, z.B. Motivation, psychische
und körperliche Belastung der Pflege, Wahrnehmung eigener
Bedürfnisse, Gesunderhaltung des pflegenden Angehörigen,
Entlastungsmöglichkeiten
• Kurseinheit 8: Kurzzeitig-, Verhinderungs-, Tagespflege, Sozialrechtliche
Grundlagen; Pflegeeinstufung, Sozialhilferecht – Leistungen;
Betreuungsrecht
• Kurseinheit 9: Ausgewählte Pflegesituationen (je nach Wunsch), z.B.
Schlaganfall, Sterben und Tod
• Kurseinheit 10: Ausgewählte Pflegesituationen, z.B. Diabetes, Morbus
Parkinson; Ausklang
Spezialpflegekurse
• Themenspezifisch:
z. B. Demenz, schwer kranke Kinder, Schlaganfall

Beispiel: Demenz:
Modul 1: Wissenswerte Informationen´
Modul 2: Demenz verstehen
Modul 3: Informationen zu Recht
Modul 4: Alltag erleben
Modul 5: Pflegeversicherung und Entlastungsangebote
Modul 6: Herausfordernde Situationen
Modul 7: Entlastung für Angehörige
Anleitung im Vergleich mit Schulung
• Eher einzelfallbezogen
• Auf Teilaspekte bestimmter Handlungsabläufe oder Wissensbereiche
ausgerichtet
• "Mikroschulung"
• Ziel ist eine eigenständige Bewältigung von Alltagssituationen durch
Vermittlung von Handlungskompetenzen
• Im Zentrum stehen oft praktische oder technisch-instrumentelle
Fertigkeiten, z.B. Spritzen von Insulin, Mobilisation, aber auch
Wissensvermittlung, z.B. Hygieneregeln bei Insulin

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