Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
09.04.2010
212/02
NORD-STREAM – SCHRÖDER – PIPELINE – oder SCHRÖDER – PUTIN – PAKT: Was ist das ?
Man ist schon ein Jahr mit dem Bau der Pipeline in Verzug. Das 1.224 Kilometer lange und 1,1 Meter
breite Rohr auf dem Grund der Ostsee verbindet die sibirischen Gasvorkommen mit der europäischen
Kundschaft.
Mit Kosten in Höhe von 7,4 Milliarden Euro ist das Projekt geplant – abgerechnet wird später – bereits
heute rechnet man mit dem doppelten Betrag.
Für die erste Trasse der Pipeline, die bis 2011 verlegt werden soll, braucht man etwa 100.000 Rohre.
Mit der Fertigstellung der zweiten Trasse bis 2012 verdoppelt sich dann die jährliche Gasmenge, die nach
Europa geblasen wird, auf 55 Milliarden Kubikmeter. Das entspricht einem Zehntel dessen, was die EU
verbraucht.
Diese Pipeline bringt höhere Netzkosten für das sibirische Gas, und diese werden E.ON-Ruhrgas oder
Wintershall selbstverständlich den Verbrauchern in Rechnung stellen. Ihre Kalkulation wird die deutsche
Bundesnetzagentur auch nicht überprüfen können, denn die Pipeline liegt nicht auf deutschem Territorium.
Selbst das Netzentgelt der südlichen Anschlussverbindung in Greifswald, kann die Behörde nicht prüfen,
da diese bis Tschechien reicht und somit NORD-STREAM eine Ausnahme erwirkte.
Was die Gesellschaft, die in der Schweizer Steueroase Zug sitzt, von den Gaskunden als Netzgebühr
kassieren wird, ist unbekannt.
Um eine russische Gasknechtschaft zu verhindern, wird eine Konkurrenz-Pipeline geplant. Diese Pipeline
trägt den Namen NABUCCO. An dieser Pipeline will sich RWE beteiligen und Gas aus den
Unruhegebieten Aserbeidschan, Turkmenistan und Kasachstan durch die Türkei nach Mitteleuropa
transportieren.
NABUCCO-Lobbyist ist der ehemalige Außenminister Fischer. Woran man sieht, wie Gas zu einem
geopolitischen Produkt geworden ist. NABUCCO – ein schöner Gedanke – aber realwirtschaftlich
vermutlich ohne Bedeutung.
Ihr
VGL-Team