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Qualitative Rezipientenforschung und Medienwirkungsforschung

Medienaneignung
 Komplexer Prozess der Nutzung, Wahrnehmung, Bewertung, Verarbeitung von Medien
 aus Sicht der Subjekte
 Einbezug ihrer Lebenskontexte (auch mediale)
 Aktiv
 Umgang mit Medien ist immer ein handelnder (man tut etwas mit den Medien)
 Bsp.: Zappen (man zappt wegen Farbgebung, amerikanische Filme sind kontrastreicher)

Gegenstandsadäquatheit
 Bandbreite der Artikulationsmöglichkeiten der Subjekte so umfassend wie möglich halten
o Bsp.: Alte muss man erzählen lassen
 Analyse der Medien als Referenzsystem, auf das sich die Aussagen der Subjekte
(mit)beziehen
o Medien dürfen nicht weggelassen werden
 Bezieht sich auf Untersuchungen und auf medialen Bereich

Untersuchungsbasis sind die Aussagen der Subjekte


 In der Erhebung sind alle Aussagen aller Individuen von gleicher Wertigkeit und Bedeutung
 Wir gehen davon aus: was darin steht, hat volle Richtig- und Wertigkeit (grundsätzlich sind
alle Aussagen richtig)
 Problem: falsche Aussagen

Adressatenorientierung als Basis des Erhebungsprozesses


Die Methoden der Erhebung und Interpretation sind an den Adressaten ihre Bedingungen
auszurichten, d.h.:
 Die Erhebungssituation muss lebensnah sein (nicht im Labor stattfinden wie Milgram-
Experiment)
 Die Methoden müssen dem Entwicklungsstand der zu untersuchenden Person entsprechen
(man kann z.B. keine 3-Jährigen befragen)

Kontexterhebung als Rahmen des Verstehens der Medienaneignung


Erhebung des Kontextes über:
 Die Untersuchten selbst
 Die Bezugspersonen der Untersuchten
 Den Rückgriff auf vorliegende Daten

Leitlinien der Interpretation: Sinnbewahren und -verstehen


Anforderungen an das Auswertungskonzept:
 Alle in der Erhebung gesammelten Äußerungen in ihrem Sinn verstehen und überprüfbar
machen,
 Den Bedeutungsgehalt der Äußerungen extrahieren (Gesagtes muss für jeden gleich
verstehbar sein)
 Diesen auf Grundlage der Kontextinformationen interpretieren
Interpretationsschritte
 Interpretationsschritt 1: Was zeigt das Kind?
o Das Material des Kindes (gestaltete/ausgewählte Produkte) aus augenscheinliche
Auffälligkeiten, Gemeinsamkeiten

 Interpretationsschritt 2: Was sagt das Kind?


o Alle schriftlichen/mündlichen Äußerungen der Kinder analysieren

 Interpretationsschritt 3: Was ist in den Medienbezügen zu entdecken?


o Ergebnisse der ersten Schritte am Originalmaterial überprüfen

 Interpretationsschritt 4: Was ist über das Kind bekannt?


o Alle Infos heranziehen, die über das Kind/seine Hintergründe/soziale Umwelt
verfügbar sind

Diskursive Validierung zur Sicherung der Intersubjektivität


 Alle vorgenommenen Interpretationen sollen in die diskursive Validierung einbezogen
werden
 Diskursive Validierung erfolgt durch Forschergruppe
o Die Person, die das Kind aus der Erhebung kennt
o Die Person, die es ausgewertet hat
o Eine Person, die das Kind nicht kennt

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